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Dresdner Nachrichten : 07.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192205073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-05
- Tag 1922-05-07
-
Monat
1922-05
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1922
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212 Dr«.d»er »«chrlch.en ^ ^ srr. S,nn,a,. 7. Ma! ISN «ene - Vor »er» Mschilltz der Kommisfionsarbeiten in «ema. «nSschlteßlt» mtt französischem Melde ermöglicht wtrd und, in demselben Slugenbltck völlig erlöschen würde, wo die Be-1 jetznng aushörte. Mit Schimpf und Schande müßte dann dieses «Belichter in Nacht nnd Nebel entweichen. Wes Geistes Kind insbesondere LineetS ist, zeigt in drastischer 2'seiie sein neuester Agitatlvnstrtck, Er tischt nämlich den kaitiolischen Eifelbauern die haarsträubende beschichte aus, 'Wittielm >1., der „neuerwachte Nero", habe den Weltkrieg an,ie,zettelt, um auf unauffällige Weise die deutschen Kaiiwtiken ermorden zu lassen,' er bade deshalb au die aeialirüchsten Stellen immer katholische Regimenter „eictiickk: dae> sei der „iiesere Sinn" des Weltkrieges! Durch solche groteske Infamien soll da» katholische Empfinden der liheiniauSer aufgestachelt und gegen das protestantische Preußen mobil gemacht werde». Genau das Gegenteil aber laden die SmeelS und Genossen erreicht. Die FranzöSItnge dachten sich die Lache so. das, zuerst der Abfall von Preußen durch die Umwandlung de» RhrinlandeS in einen selbständi ge» 'Bundesstaat erfolgen sollte, und der neue Bundesstaat wäre Sann im französischen Sinne derartig bearbeitet worden, das, seine Voolöning vom Reiche unter dem Scheine der 'Neutralität und lchliesilich die Angliederung an Frank reich das Werk geklönt hätte. Durch diese Rechnung haben iiiiu aber die Rheinländer einen dicken Strich gemacht, da auch das Zentrum, das bisher der Träger der bundesstaat liche» Bewegung war, angesichts der französischen Gewalt- poltitk das allgemein nationale Interesse zur alleinigen Richtschnur seines Handelns gemacht und sich zur untrenn baren EinOeil des Rhcinlandes mit Preußen bekannt hat. DaS in ei» Erfolg des nationalen Gedankens, der die Fran zosen, wenn sie überhaupt noch Sinn für die Grenzen ihrer Macht besäßen, darüber anskiären müßte, daß sie bei ihren -lnnerionsgelusten gegenüber dem Rhrinlande auf Granit beißen. Am gefährlichsten ist die französische Propaganda im Rlieinlande da. wo sie nicht mit offener Gewalt oder an- widernden Geschmacklosigkeiten im Stile des Smeets auf- niti, sondern sich in die Form des KulturimperialismuS kleidet. Die „kulturelle Durchdringung" deS RhrinlandeS mit französischem Geiste und französischer Denk nnd An schauungsweise wird auf einer breiten organisatorischen Grundlage betrieben, und zwar von Zweigstellen der „Union der große» französischen Gesellschaften", die rund II OVO Ber einigungen literarischer, wissenschaftlicher, sportlicher, künst lerischer nnd industrieller Art umfaßt und sich als Ziel ge« seht hat, Frankreichs politische, wirtschaftliche und kulturelle Borherrschaft in Europa zu sichern. Ausdrücklich wird in den Satzungen bervorgehoben, daß das Mißtrauen gegen Deutschland erhalten bleiben müsse und alle pazifistischen nnd kosmopolitischen Annäherungsversuche zu bekämpfen seien Die Mitgliederzahl dieser Riesenorganisation betragt 80 Millionen und sie arbeitet mit einem Kapital von 18 Mil lionen Franken, das hauptsächlich von den französischen Großbanken gestellt wird. Bon den im Rlieinlande befind lichen Zweigstellen dieser mächtigen Körperschaft wird aus alle Weise versucht, die öffentliche Meinung, insbesondere die Kreise der Industrie, der Finanz und der Intellektuellen, für den Gedanken dcr Annerion zu gewinnen. Man arbeitet mir Hilfe der Presse, verbreitet massenweise Broschüren und Bücher, veranstaltet Borträge, baut das Theater-, .Kino- und NiikerrichkSwesen im französischen Sinne auS und nimmt auch die Dienste der Kirche in Anspruch, indem man fran zösische Geistliche t»r den Anschluß deS RhrinlandeS an Frankreich ans kirchlichen Gründen werben läßt, ES bedarf von seilen der Rheinländer einer nicht geringen Standhaftig keit, um ihren deutschen Elmrakter gegenüber diesem raffi nierten Französiernngsbetrieb rein und unverfälscht zu be wahren Ilm so unermüdlicher müssen auch wir im übrigen Reiche auf der Wacht stehen und fortgesetzt aus geeignete Gegenwirkung durch die Pflege aller geistigen, kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Beziehung"» zum Rheinland bedacht sein. Bon der RcichSregierung ins besondere muß gefordert werden, daß sie ohne Umschweife das Berbalten der Rheinlandkvmmission. das auf die För derung aller Bestrebungen zur Angliederung des Rhein landes an Frankreich hinauslauft, als mit dem Versailler Vertrage im schroffste» Widerspruch stehend brandmarkt. Gerade angesichts des 8l, Mal, der von der Neparations- kommission als ultimativer Dermin für die von Deutschland abgelehnte Erfüllung der beiden unmöglichen Bedingungen der 00 Milliarden neuer Steuern und der Finanzkontrolle gesetzt und zum Anlaß neuer Einmarschörohungen ge nommen worden ist, erscheint es als eine Ehrenpflicht der Reichsregierung, das Dreugelöbnis der Rheinländer nicht kühl all aeta zu legen, sondern eS mit der Versicherung zu beantworten, daß keine Verschmelzung des alten deutschen Kulturlandes am Rhein mit dem Franzoi'enkum möglich ist und daß die geeinte deutsche 'Nation nicht daran denkt, jemals auch nur ei» Diltelchen ihres unveräußerlichen Rechtes auf unlösliche Zusammengehörigkeit mit den Rheinländern prciszugeben. Die In-uslriekrise in Oesterreich. Wien, 7>, Mai, Im Ministerium für soziale Fürsorge fand gestern eine Beratung über die Lage in der Metall industrie statt, in der, wie die „Mittagszeitung" erfährt, die Vertreter der Metallproduzcnten erklärten, daß es den Mitgliedern ihrer Verbände infolge der Geschäftsstockung, der hohen Preise für Mctallwarcu nnd der allgemeinen wirt schaftlichen Depression nicht möglich sei, weiter zu arbeiten, wenn nickt im Wege gemeinschaftlicher Fest legungen eine Verbilligung der Produktion er folge Es wurde ein Antrag angenommen, alle Industrie- nnd Gewerbegrnppen zu einer gemeinschaftlichen Konferenz im Ministerium einzuberusen, um die Verschiedenartigkeit der Löhnen in normale Wege zu leiten, sW. T. V.) Die Lohnherabsetzungen in »er Tschecho slowakei. Prag, 0, Mai. Der M e i a l l a r b e i i e r st r e i k hat gestern auch auf W e st b v h m e n übergegrifscn, wo die Ar beiter der Skoda werke in Pilsen die Arbeit nieder- lcgten. Etwa 7,0 kleine wcstbvlniiiiche Unternehmungen haben ebenfalls die Kollektivvcrtrage gekündigt, worauf die Arbeiter die Betriebe verließen. Bisher streiken etwa 40 OM Metallarbeiter, Auch in anderen Industriezweigen setzt der Kamps um die Reduzierung der Vö h u e ein. So hat die S ch v k o l a d c n i u d u st r i e den Rahmen vertrag gekündigt. Weiter kündigte der Wirtschastsverband der tschecho-slowakischcn P o r z e l l a n i u d u st r i e den .Karlsbader Kvllektivvertrag und damit den Arbeitern der keramische» Industrie eine Lohnhernbsetzung von 10 bis 20 Prozent an, Erzherzog Friedrich in Dudapest. (Eigner Trahlbericht der „Dresdn. Nachrichte»",) Wien, 0. Mai, Die Habsburger Provaganda in Ungarn scheint in ein neues Stadium zu treten. Erz. Herzog Friedrich, im Kriege österreichisch-ungarischer Generalissimus, ist mit seinem Sohne Albrecht in Budapest eingctrofsc». Der lüjährigc Erzherzog Otto, der älteste Sohn des verstorbenen Kaisers Karl, ist von den Habsburger» als lLberhaupt der Familie anerkannt worden. Die Kämpfe im fernen Osten. üktgner Drahtbericht der »Dresdn, Nach richte n".1 Nenyork, «>, Mai. Drahtlos wird gemeldet, daß nach Mitteilungen ans Wladiwostok die Japaner neue Druppen beransührc», weil die Lage der weißen Armee sehr kritisch ist. Die Truppen der serncn östlichen Republik arbeiten gemeinsam mit kleineren Abteilungen der roten Armee, die noch zwischen der Mandschurei und Wladiwostok operie ren, Durch ihr Vorgehen sind die weißen Truppen in eine gefährliche Bi ge gekommen, weshalb die Japaner Vor kehrungen treffe», der weißen Armee einen geregelten Ab zug zu verschaffen. DlrDefeilisuag-erAnliöumpingmabnahmen »enn«, k. Mat. In der Vvrmittagssttzung deS Unter- au-schufses des Wirtschaftsausschusses lag der Erörterung «in denischer Antra, z«r Beseitign», »er «nti» d»«»i»,»ab«aH««n »ngrnnde. D«r »entsche An, trag vertan««, daß »ach de» Eintritt einer «e»tffen Ltadilt» sternn, die «ege» die »entsche «»ssndr an« Wgtzrn««»» «ettnden errichteten Beschränk»»«?« fallen solle«. Eine Be» »lltzrnngdsklst »»» « Monaten solle eingesllhrt »erde». Lei diese Be»Ltzrnn««srist adgelanse«, so müßte» di« Länder nach»eisen, daß sie den dentsche» Güter, «leichderechtigte »snr«rrenz»e»i»«nn,en «e»ätzre«. Der englische Ber- treier schlug vor. diesem Gesichtspunkte des Ausgleiches zwischen dem inneren und äußeren Preisniveau nach dem 'Vorschläge des deutschen Anträge» Rechnung zu tragen. Der französische Delegierte sprach sich entschieden dagegen auS, baß die Währ»»« rt»«S Lande» überhaupt zum Maßstabe irgendwelcher Zollsätze «»macht werden dürfe. Schließlich schlug der holländische Bertreter, der sich grund sätzlich für den deutschen Antrag aussprach, vor. die Formu lierung der gegenseitigen Meinungen nurim Protokoll fr ft z u st e l l e n, ohne in eine Abstimmung einzutreten Der holländische Antrag wurde angenommen und dem entsprechend verfahren. lW. T. B.f Die kiommsssionsderotung über die Arbeil»lofenfrage. Genna, k. Mai. Dem ersten Unterausschuß der Wirt schaftskommission lagen Bvrschläge de» Ausschusses für die Fragen -er Arbeit vor. insbesondere die deutschen An regungen zur Bekämpfung der Arbeitslosig keit. Im allgemeinen stellte sich die Kommission a»s den Boden der 'Vorschläge des Ausschusses, schwächte sie aber in einigen Punkten nicht unwesentlich ab. Insbesondere ge schah dies bet Ziffer 8 deö Artikel» 05, Dort hatte der Aus schuß für die Frage -er Arbeit vorgesehen, daß den ein zelnen Staaten anempsvhlen werden sollte, au der von der internationalen ArbettSkvnferenz 1921 beschlossenen Untersuchung über die Arbeitslosigkeit mtt- zuwirken und dabei entsprechend den deutschen Vorschlägen den Rückwirkungen der B a l u t a - E n t w i ck l » n g auf dem ArbettSinarkt der einzelnen Länder besondere Aufmerk samkeit zu widmen. Die Mehrheit der .Kommission stellte sich jedoch auf den Standpunkt. eS genüge eine allgemeine Untersuchung über die Arbeitslosigkeit der Welt anzu- empfrhlen, da eine solche auch das 'Valutaproblem berück sichtigen werde. ES wurde demgemäß beschlossen, den beson deren Hinweis aus die Rückwirkung der B a l u t a s r a g r auf den Arbcitsmarkt zu streichen. Ebenfalls gestrichen wurde von dem Arbeitsausschuß der auf 'Vorschlag Italiens cingesührte Artikel 00. der den Staaten die Förderung der genossenschaftlichen Bestrebungen an- cmpsiehlt, i'W. T. B.s Die Hebung der landwirtschaftlichen Produktion. E4en«a, 7>. Mai. lSpeztalvericht deö W. T. Bf Ein amt liches Kvmmiinigu,- besagt: Die erste Unterkvmmissivn der Wirtschaftskommission trat heute vormittag uni 10 Uhr zu sammen. Zunächst wurden zwei von der belgischen und der französischen Delegation vorgeschlagene Artikel angenommen, Frankreichs Vorwürfe an England. Sterlin, 0, Mai. Der Reichstag tritt im Einverständnis mit dem Reichskanzler Mitte nächster Woche zusammen. Dem Wunsche der deutschen Geiiua-Dclegnlion entsprechend, sollen sich die Beratungen auf einige politisch neutral« 'Vor lagen beschränken und die mit Genua zusammenhängenden Fragen, die Reparationen und die Frage des !N. Mai, z u r ü ckg e st e l l t werden. Dagegen will der Reichskanzler, der Ende nächster Woche auf einige Tage nach Berlin zn bommen gedenkt, im Auswärtigen Ausschuß des Reichstags perlranlichc Mitteilungen machen, (heitern halten Dr. Wirth und Rathcnan in Genua eine Unterredung mit Tschitscherin, die die vorgestrige» 'Verhand lungen der deutschen Staatsmänner mit Llond George zum Gegenstand hatte», B a r t li o u, der heute in Genna ein getroffen ist, hatte alsbald nach seiner Ankunft eine Unterredung mit Lloyd George, Barthou hat bei seiner Ab reise von Paris erklärt, daß er noch etwa 11 Tage in Genua zu bleiben gedenke Der Besuch der deutschen Minister bei Lloyd George bat in Paris Verstimmung hervorgcrnfen. Der „Temps" spricht davon, daß i» Genua cineenglisch- deutsch-russische Entente vorbereitet werde, mäh rend die französische Regierung sich mit dem Pakt für de» europäischen Frieden beschäftige, Lloyd George wird vvr- gc-worsen, daß er in die deutsch-russische Kombination ein- treten wolle und deshalb den Rußen finanzielle und politische Zugeständnisse mache, „Temps" behauptet auch, Rathenau habe in der Unterredung mit Llond George geäußert. Deutschland würde gegen eine Besetzung des Ruhrgebiets „blutigen Widerstand" leisten. DaS Blatt verlangt rin Dementi, da dieie Worte unter den jetzigen Umständen eine Provokation bedeuten würden, Llond George sei entschlossen, Frankreich vor die Entscheidung zu stellen, ob es lieber die Freundschaft Belgiens oder die Freundschaft Eng lands wolle. Man könne nicht länger die Tatsache übersehen, daß beide Völker, das französische und das englische, sich nicht mehr in Sympathie miteinander befänden, weil beide Nationen verschiedene Vorstellungen von der Zukunft Europas hätte», worauf ihre Haltung in Genua zurückgeleitet werden müsse, wachsende Sympathien für Lloyd George. IE i g n c r T r a li t b c r i ch I der „Dresdn, Nachricht« n" > London, 5. Mai. Die feste Haltung Llond Georges in Genua hat ihm die verloren gegangene Popularität wieder zurückcroberi. Auch Kreise, die französisch orientiert sind, rücken von der Politik Poincarc-s ab, seit die öffentliche Meinung in England durch die Konferenz erkannt hat, wo raus diese Politik letzten Endes hinaus will. Das Abrücken erfolgt lediglich im Interesse Englands, da man England durch Frankreich bedroht sicht. Man spricht ganz offen davon, daß man den Weltkrieg nicht geführt hat, »m gegen ein starkes Deutschland den französischen Militarismus ein zutauschen. London, 5. Mai. Reuter meldet aus Genua, cs be stehe Grund zn der Annahme, daß Lloyd Georges gestrige Unterhaltung mit Wirth »nd Ralhenau von großer Be deutung war. Der britische Premierminister habe nachdrück lich Klngheit und Mäßigung bezüglich der am 81. Mai fälligen deutschen Verpflichtungen angcratcn. Kombinationen -es „Temps". lEig » er Trahtbericht der „D r e S d ». N a ch r > ch t e n".l Die neue englische Politik Paris, 0, Mai. Der „Temps" schreibt: Weil Frankreich, Belgien, d. h. seine Bündnispolitik, verteidigt und weil eS das Eigenlumsrecht, d. h. die Zivilisation schützt, so glaubt Llond Gevrge, sich beeilen z» müssen. Deutschland demon strativ die Hand Hinzustrecken und die rechtliche An erkennung der Svwjetregicrnng vvrznbereiten, ohne daran zu denken, daß er selbst noch vvr kurzem die Absicht hatte, den Sowjets zunächst eine Probezeit anfzuerlegen. ES wäre ein Irrtum, so fährt das 'Blatt kort, zn glauben, daß diese Politik lediglich Ausfluß einer Üblen Laune ist oder vielmehr dazu bestimmt sei. in Part» und Brüssel einen Druck auSznübcn. Man würde Llond George nnterschätzen, wen» man vermutet, daß er sich so wenig beherrschen könne oder daß er ein so schlechter Rechner sei. Es bleibe keine andere Auslegung übrig als die, daß, wenn Llond Gevrge den deutschen Reichskanzler zu sich berufe and die An erkennung der Sowjets betreibe, es sich »m die Ein leitnng einer neuen Politik handele, die wahr scheinlich die Billigung der in Genna »nweseiHen englische» Kabincttömitgiieder gefunden habe und zn deren Durch in denen dle Staaten aufgefordert werden, mlt allen Mittel» die landwirtschaftliche Produktion zu sör- dern. Der Antrag, betreffend das Dumping und da« Pretsregtme, wurde dem Völkerbund überwiesen mlt der Bitte, ihn möglichst bald zu prüfen. Hierauf wurden dle Artikel 7.0 und Kl des Berichte» der Sachverständigen von London mtt einige» formalen Aenderungen angenommen. Endlich kam ein Artikel zur Anuahme, der von der ttaltent- schen Delegation beantragt worden war» und in dem der ölkerbund ausgefordert wird, im Zusammenwirken mit dem internationalen landwirtschaftlichen In'Ktut die AuS- fülirung der Resolutionen betreffend die Zolltarife, die Ein- und Ausfuhrverbote, soweit sie dafür ln Frage kommen, zu erleichtern. Nachdem nunmehr dle Nnterkvmmission ihre '-'«»kn beendet hat, wird sie heute nachmittag einen Be richt der Gesamtkommission zu einer Vollsitzung no-'i-akn. Deutschland und Rutzsand gegen Enqueten de» Völker bundes. Genua, k. Mai. Die Dritte Kvniintssivn fltr WirtsthaftS- und Handelssragrn hat l» ihrer heutigen Ngchmkttngs- sitzung alle von der Ersten llnterkvmmissivn vorgelegte» Be- schiüße angenommen. Einige Staaten haben die Vorbehalte, die sie schon in der Unterkommissivn gemacht haben, wieder holt. Bon Bedeut««« ist hierbei ei« Borbehalt Dentschlandü nnd Rustlands dagegen, daß der BlUkerbnnd mit gewifsen Enqueten beauftragt werde« f^l. Zur Frage der Meistbegünstigung wurde gnsdrückltch fest- gestellt, daß die entsprechenden Beschlüsse der Koininissionen ivettergehendeu Zusammenschlüsse», insbesondere Zoll- Unionen, nicht vvrgreiscn sollen. Die Beschlüße der Wirt schaftskommission werden nunmehr i» der nächsten Woche einer Vollsitzung der Kvnserenz zur endgültigen Ent schließung vvrgelrgt werden. lW. T. B.s Vorübergehende Rückkehr -es Reichs kanzlers. Berlins Mat. Wie die Blätter a»S lyenna melden, beabsichtigt der Reichskanzler, z« Beginn der nächste« Woche aus einige Taae nach Berlin zu reisen, nm dem Aus wärtigen Ausschuß Bericht zn erstatten. Dr. Wirth wird voraussichtlich bereit» Ende der Woche wieder «ach Genua znrttckkehren. Lalhena« beim amerikauischen Lotsetzafter. Genua, 0. Mai, Rathen au besuchte gestern den amerikanischen Botschafter. Man nimmt a», daß bei dieser Veranlassung auch die FrvB: der deutschen Anleihe berührt worden ist. Eine Hermes-Reise nach Paris? Berlin, 5. Mai. Zu französischen Blüttermelbunge« über eine Reise de» Reichsfinanzministcrs Dr, HcrmeS nach Pa ri S erfährt die „Voss. Ztg," von zuständiger Stelle, daß der Minister sich noch in Berlin befindet und daß die Frage einer Reise deü Ministers »ach Paris vorläufig noch völlig offen sei. Für die nächsten Tage kommt sie unter keinen Umständen i» Betracht. führuiig Llond Gevrge entschlossen sei. Die Nenorien- tiernng besteht in dem Eintritt Englands ln die dentsch- russische Kombination. Als Einlage in diese» Geschäft biete England Rußland finanzielle Hilfe, Deutschland aber politische Unterstützung, nnd diese ist nur gegen Frankreich gerichtet. Barlhous LUetztzehr nach <Sen«a. »Eigner D r a h t l> e r i ch t der „T r c S ^ ». Nc, chrlcht« n".s Paris, 0, Mai, Barthon ist Freitag »m 11,40 Uhr nach Genna a b g e r e t st. Vorher hatte er noch eine kurze Be sprechung mit Polnearö. G enna, 5. Mai. lHavaö-Meldunq.i Bartho » wird schon morgen vormittag mit Lloyd George zn einer Re» sprcchnng znsammcnkommcn, bei der eine Entscheidung über eine eventuelle gemeinsame Z n s a m m c n k n n s t mit Dr. Wirth nnd Dr. Rathen an getrosten werden wird. «W.T.B» Frankreich verlangt Aufnahme des Versailler Vertrags in den Ariedenspakt. lLig » er DrahIbcrtchi der „D r - S i> ». Nachricht« »".4 Paris, 0. Mai. „Petit Parisien" weist darauf hin, daß nach Ansicht des französischen Ministcrrates der Entwurf eines Frieden spakteS nicht nur gewisse Bestimmun gen des Versailler Vertrages enthalte, sondern daß der Ver trag in seiner Gesamtheit i» ihm erwähnt werden muffe. Der Entwurf des tschecho slowakischen Ministerpräsidenten Benesch könne einer der Eignatarinüchte, namentlich der deutschen, in einem gegebenen Zeitpunkte gestatten, z» er klären, daß, wenn »nr gewisse Bestimmungen des Versailler Vertrages im Friedenspnkt erwähnt werden, die anderen nicht erwähnten als aufgehoben ansgcsaßt werden könnten. Eine neue Deror-nung über -en Luflfahrzeugbau. Berlin, K. Mai. Die Reichsregiermig hat henke ein« neue Verordnung über de» Lust s g h r zeugba n erlassen, wonach 8 t Abs, 1 des Gesetzes über 'Beschränkung des Luft- sahrzeugbaucS vom 20. Juni 102t ansgehobe» wird. Wer Luftfahrzeuge herstellt, hat innerhalb li Tage» nach Auf nahme des Betriebes dem Reichsverkehrsminister Anzeige zu machen. Jedermann ist verpflichtet, aus Berlangcn Aus künfte über das von ihm hcrgestellte oder eingesührte Lustsahrzciiggerät zn erteilen. Der RrichSverkehrsminister nnd seine Beauftragten sind bcsngi, zur Ermiitelnng wich tiger Angaben Geschäftsbriefe, Geschäftsbücher und sonstige Urkunden cinziischen, die Räume z» besichtigen »nd sie zu untersuchen, in denen Gegenstände oder Urkunden sich be finden oder zu vermuten sind, Berlin, 5>. Mai, Die Reichsregierung bestellte als amt liche Stelle, welche die deutsche Regierung gegenüber dem in der Rote der Boischafterkonserenz vom li, April bezcich- neien „Evmitö de Garantie Eronautigue" zu vertreten hat, einen Kommißcir für Lustsahrzengbau bei der Abteilung für Lust- nnd Krastsahrwese» des Berkchrsministcriiims. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Kvmmissgrs ivnrde vom Reichsverkchrs»ii»ister Geh, Negierungsrat Fisch, Ministcrjalrat im ReichSverkehrsministerinm, be auftragt. lW, T. B,s Lieber den Entwurf zur Erhebung einer Zwangsonleihe der dem Reichsrnte vorgclegt wird, erfahren wir folgende Einzelheiten: Die ersten lootXio Mk. Vermögen sind steuer frei. bei höheren Vermögensbeträgen sollen -die Sätze der Ncichsuermögensstencr mit Zuschlägen Anwendung fin den, Diese neuen Anlcihczuschlägc betragen für die ersten 27,0 00«» Mk, 4 Prozent, für die zweiten 0 Prozent, für die dritten 8 Prozent, darüber hinan» 10 Prozent. Am Freitag vormittag fand eine Sitzung de» Reichs- kabinctts statt, i» der »ach der „Dtsch, All. Ztg." der Ent wurf der Zwangögnleihe beraten ivnrde. Der Entwurf wird nunmehr dem Reichstage z»gehen. Neue besrislele Lohnforderungen der mittel- deulschen Lraunkvhlenarbetter. Berlin, 0. Mai, Der „Berl. Lok.-Anz." berichtet auS Halle: Eine Betriebsrüickvnscrenz de» Weißcnsclser Braun- kohlenreviers nahm eine Entschließung an, die für den Monat Mai eine Lohnerhöhung um 77, Prozent fordert. Für den Fall, daß die Zusage der Unternehmer nicht bi» znm io, Mai erfolgt ist, wird der geschloffene Kamps der Braunkohlencubeiter i» ganz Mitteldeutschland angekündigt.
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