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Dresdner Nachrichten : 08.09.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-09
- Tag 1873-09-08
-
Monat
1873-09
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.09.1873
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sioI»lr»Ntkknte den 'Aniordcr- WK VW sonders he «n» kinge stgr. cm, *W> vrnnEell» Ngr. an, >, »t»s« Ps. an, It VI»»uZoo>r^ Slgr. an, t »nS »I»»« »ilt, uikpper» Slgr. an, oirnste» Ngr. an, »t»»vl»«i» Ngr. an', Ngr. an, ^W> »«virtrLs«» Slgr. an, »nppei» S!gr. an stehlt , Auswahl lsvlroll«, >L»tv »ItuvUv lk uns lLur»- rvu, den. Intra»»« LS, mS linke Sein. Einsendung von ucl. Porto) an l, Schloßstr. 23. franko versanvt: rläre sosts sießre. gen zum cn m V Richtig» n Lelbstunter- : Handels-, Gr- Zonntagsschulen. en Unterricht an > Dir. Klemich. ir Livreen, ätze, Wagen» e, Billard» pillerle» und »lvzwecke, ad MaSken» me rc. ößter Auswahl igst »Slnng b en lletatl )N rtav iMVL- lstraße 28, d 1. Etage. »erZuläsn nr noch dies ür LO Ngr. tr. He« billig zu ver. iebstadt Nr. I. e«»>« tu »»»ldur,, «»- vetphiu, Men. Hamburg, »ranffurt a. «.. Mün- Gen. — V»°In> » o«. in tzranlfurt a. M. — kr. »»isst in llbemmt- — Un- Watx^U», sn»i«r » 0», in Pari». Tageblatt skr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. . Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch ch Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: Julius Neichardt. ^Zetlr s <»»ie oiarantie fttr da, Ak«.» nicht gegrben. «u»«»rUgk «nn-nc-i^ ANfttitgc von un» unve» kssmütn yirmcn u. P«r» son«n tnlirtnn wir nur «gen Vriiimm«r«n»o- Mdlong durch Vries- marken oder Pofteindah- lung. » Silben losten I'Ir Ngr. Audwürtigr Ivnnen die Zahlung «ich »us eine Dreddnertztrma anweisen. Dt« äst». Rr: LSI. Achtzehnter Jahrgang. MItrebaeteur: vr. Liuil »l«r«^. Für das Feuilleton: Lacklvtx ILseta»»»«. Dresden, Montag, 8. September 1878. TageSgeschtchte. Deutsches Reich. Die Choleraepidemie in Königsberg ist kn entschiedener Abnahme begriffen. Die Feier des Einzugs des Erbgroßherzogs und seiner Gemah lin hat am 6. d. in Weimar unter großer Betheiligung der Bevöl kerung stattgefunden. Eine zahllose Volksmenge hatte sich von nah und fern eingefunden, um dem Einzuge beizuwohnen und begrüßte das erbgroßherzogliche Paar mit lauten Zurufen. Der Kaiser Wil helm erschien zu wiederholten Malen auf dem Balkon des großher- zoglichen Schlosses und wurde mit den lebhaftesten Kundgebungen empfangen. Am 6. und 7. d. sind in Straßburg im Ganzen 29 Eisenbahn waggons mit Fünffrankstücken in Silber eingetroffen, die zur letzten Ratenzahlung der französischenKriegsschuld an Deutschland gehören. Frankreich. Die Semaine Financiere weist auf die rasche Abtragung der Kriegsschuld hin, welche die financielle Kraft und dm Patriotismus des Landes beweise, und sagt, der Credit Frankreichs bleibe einer der ersten der Welt. Sie fügt hinzu, daß von den 200 Millionen Gold die zur Verfügung der Regierung gestanden, für die letzte Zahlung nur 190 Millionen gebraucht worden seien. In Lille, Nimes und Toulouse waren am 4. d. viele Häuser mit Fahnen geschmückt, die Polizei ließ aber diese Freudenzeichen wegnehmen. In Bordeaux wurden Freiheitsbäume illmninirt. Truppen trieben die Menge auseinander. In Algier fanden Zu sammenrottungen statt, welche die Truppen auseinander jagwn. In Lyon wollte das zusammengerottete Volk das Wegnehmen der ausgesteckten Fahnen verhindern. Die Polizei-Agenten schritten sin und nahmen einige Verhaftungen vor. Ernstliches fiel nirgends vor. Eine große Zahl von Gemeinderäthen, welche für die Feier de« 4. September gestimmt hatten, wandten die Gelder den Armen zu. Der Krieg zwischen den Royalisten und Bonapartisten ist mit aller Heftigkeit wieder ausgebrochen. Pays und Ordre bringen scharfe Artikel. Eine aus Paray-le-Monial zurückgekommene eng lisLe Pilgerschaar ging über die Boulevards nach dem Bahnhofe St!Lazare. Sie wurde nicht insultirt; nur gaben die Leute au' «M-Boulevards offen ihre Verachtung über solches Gebühren Tnglinwern kund. Die Engländer sangen in Paray-le-Monial das Senivvs Korns vtln krause und riefen: Vivsla krauvv vatkyttquo! Schweiz. Von Sonceboz meldet man die heutige glückliche Vollendung des großen Tunneldurchstiches durch den Pierre Pertius auf der Jmabahn. Spanien. In einer am 6. d. stattgehabten Versammlung von Mitgliedern der Majorität de« Cortes erklärte Castelar, daß er, wenn er die Regierungsgewalt übernehmen solle, von den Cortes als unabweisliche Bedingung für die Regierung das Recht der Begnadi gung fordern müsse; er verlange ferner die Berechtigung, gegen die Karlisten alle diejenigen militärischen Kräfte zu verwenden, die er für nützlich erachten werde, sowie die Bevollmächtigung, die Armee, wenn erforderlich, zu vermehren. Castelar forderte außerdem die Er richtung einer Bürgermiliz und den Ankauf von 500,000Gewehren für die Armee. Demnächst verlangte er die Beschaffung von 4—500 Millionen Realen, die entweder durch eine Zwangsanleihe oder ir gend ein anderes Mittel aufgebracht werden und ausschließli den Krieg sein sollten, endlich muffe der Regierung die Berechtigung beigelegt werden, die konstitutionellen Garantien zu suspendiren und die Ayuntamientos und Provinzialdeputationen abzusetzen. Ein in diesem Sinne gestellter Antrag wurde von den 108 Anwesenden einstimmig angenommen. Aus Barcelona wird vom 4. d. gemeldet, daß der Karlistenches Cercos mit seiner Abtheilung von 600 Mann in zwei verschiedenen Treffen die von Reus und Tarragona gegen ihn abgesandten Regie- -rungStruppen geschlagen habe. Der Oberst der Letzteren ist gefallen. In Reus herrscht große Bestürzung. Theil der Stadt mit Feuermeldestellen versehen und eine Einrich-! werden- Trauriger Anblick, zugleich geeignet, einen traurigen tuna ins Leben aeruken lein welche in Verbindung mit der Waller- Rück,chluß aus die innere Beschaffenbeit der betreffenden Wirth- Achten zu biete»! - (Sehen wtr zu einem anderen und licblichr- leitung, selbst noch größeren Städten ebenbürtig zur Serie gestellt xxn Bilde über: cs sind dies die jugendlichen und anmutbigen werden kann. — Die Arbeiten mit Legung des Kabels beginnen Gestalten der in den Casö's bedienenden schmucken Kellnr- heute Montag früh in der JakobSgasse. > rtnnen.. Diese ,alle , man kann wohl sagen, ohne Ausnahme. — Bekanntlich ist der Cigarrenschmuggel ächsischen Grenze noch gar nicht verschwunden; gehörig gepascht. Verschiedene Grenzbewohner machen'sich das sehr l sie, so muh man vcrmuthen, anständige und ehrbare Bürgrrs- einträgliche Vergnügen, hockenweise aus dem grün-weißen Lande töchter. welche während der Saison sich beS ServirenS Vr- nach dem schwarz-gelben und umgekehrt solche zu schaffen und da- ! ff^'gen, und nach der Saison einem anderen wohlanstän- durch ein gutes Geschäft zu machen. Kürzlich hat nun die österrei chische Grcnzwacht einen ganz famosen Fang gemacht, indem sie an der Grenze zwischen Deutsch-Neudorf und Böhmisch-Einsiedel den berüchtigten Cigarrenschmuggler Stolzenberger nebst zwei hoffnungs vollen Sprößlingen und Genoffen ertappte, gerade als sie 20Hocken Glimmstengel, ohne sich um Steuer zu bekümmern, einführen woll ten. Bei der Jagd, welche erfolgreich angestellt wurde, plumpste der eine Stolzenberger juv. in einen Steinbruch und verletzte sich derart, daß er durch einen Wagen fortgeschafft werden mußte. Ein paar Wochen vorher war die saubere Gesellschaft ebenfalls in die Klauen der Gerechtigkeit gefallen; damals war aber keine große Hetzerei nöthig, man fing die Hocken — ebenfalls 20 — auf der Bahnstation ab. Es wäre wirklich an eer Zeit, daß man von österreichischer Seite diesein Gesindeltreiben endlich einmal ernstlich steuern möge. Als am Sonnabend Abend der Butterhändler Händel am Antonsplatz seine Bude schließen wollte, hat ein Unbekannter einen für ihn günstigen Augenblick benutzt und aus dem Geldkasten ein Portemonnaie mit 50 Thaler Inhalt gestohlen, bestehend in einem 10-Thalerschein, 15 einzelnen Thalerscheinen, drei 5-Thalerscheinen, einem 20-Markstück und einzelnem Silbergelde. Oberlichtenaubei Pulsnitz. Als Abgeordneter unseres ländlichen Wahlkreises ist von vielen geachteten Persönlichkeiten wie derum der Friedensrichter Päßler in Belmsdorf empfohlen worden. Auch in dem Pulsnitzthale würde seine Candidatur keinen Wider- digen weiblichen Berufe nachleben. Wie befindet sich ihnen gegenüber der gute Dresdner iwohl auch der eingefleischte gute Leipziger, Berliner rc.) gänzlich außer Stande, eine Paral lele zwischen diesen und den ihm sonst in den Weg gekommene,, Credenz - Heben, vulgo Bier- oder Kaffee - Mamsells, zu ziehen. Dahingegen ist, soviel die Ganymede, ich meine die männllchc Kellner-Bedienung, anlangt, ein Unterschieb zwischen Earlsbad und anderen Orten keineswegs an der Tagesordnung, wenn man nicht annehmen will, bah dies« Classe sogar noch hoch- fahriger, dünkelhaster, begehrlicher und protziger sei, als ander- wärts. Soviel wenigstens steht lest, das Letztere keineswegs dazu beitragen, die ohnehin schon äußerst theuerenSpetsen- und Getränkr- preise dem gebrarivschakten Curgaste irgend leichter und minder empfindlich zu machen; denn obne absonderliches Trinkgeld ist mit ihnen gleich gar nicht auSzukommen! - In Ansehung ver hohen Beköstigungspreise mag aber freilich picht außer Sicht gelassen werden, einmal, daß es gewiß auch eineiostspieilge Slusgabe für die Earlsbader Speisewirthe ist, sich sür den großen und plötzlichen Andrang der tausend und abertausend (Kurgäste täglich zu verproviantire», und demnächst, daß ihr Verdienst, den sie doch haben müssen, um existiren zu können, lediglich cmS dem Essen, welches sie verabreichen, von ihnen gesucht unvge- wonnen werden kann, da sür sie aus dem Getränke, welches beim Entgaste in höchstens „einem P s i ff" einfachen Roth- weins ober in einem einzigen Seibel Bier bestehen kann, unmöglich eine Gold- ober sonst lucrative Einnahme - Quelle herauszuschiagen ist. Wie ganz anders da, wo das Speisecouvert die Neben-, aber die Bier- ober Wein- nebst obligater Cham pagnerzeche die Hauptsache ist. — Endlich sei noch auf einen auf fälligen Umstand, weicher dem hiesigen Eurorte eigen ist, hinge- wiesen; Lad ist die unverhältnismäßig große Ueberzahl von " spruch erfahren, wenn derselbe sich beim Landtage energisch sür den l den und von Geistlichen aller Consessionen, welche hier als Cür- endlichen Bau einer Chaussee zwischen Pulsnitz und Königsbrück I gäste alljährlich anwesend zu sein pflegen. Nus aller Herren «kmenben wollte Dieter Weo bat keine dreißiaMmae LAdenS-sdanbern und ans allerlei Volk'. Rechne MLN nur einmal ve« numerischen Bestand ver mostikfchen «nrnner, wie auch) ven d«r geschuhte. Was sind wir nicht alles schon mit Versprechungen und I Herren Geistlichen, in ganz Europa zusammen, und sehe, welch« Aussichten vonRegierungsbchordmhmgehaltenworden! Es rst wohl Procentsatz von dieser Bestandssumme Diejenigen, welche in die- das einzige Beispiel in Sachsen, daß zwischen zwei gewerbfleißigen sem Sommer die Cur in EarlSbad genossen und burchgemachr Städten keine Chaussee, sondern nur ein lebensgefährlicher Weg I vorhanden ist. Nun habenzwar endlichdie Vorarbeit-nfür diese^^tsbüMrklassen nach Adam RleKchttMlÄ Chaussee stattgefundcn; glttchzeüig ist aber eme Nebenllme von zusammen - und stehe da. es wird als ein statistisches RStMel Gersdorf über Bischheim vermessen worden. Der große Umweg, heraustauchen, in welcher überschwenglichen UnverhältnlßmäßW der hierdurch entstünde, würde der Pulsnitzthal-Bsvölkerung sehr , d I lohnte sich wohl der Mühe, den Schlüssel hierzu zu suchen; nur sei lastrg fallen, hingegen nur dem ullramontcmen Grafen Ttollberg 1 xZ per richtige Schlüssel und kein bloser Nachschlüssel oder Helseü- auf Braunau und einigen Steinbruchbesitzern zu Äute kommen Wir versehen uns also zu unserem Candidaten Päßler, daß er auf dein Landtage mit Kraft für den Bau einer directen Ehauffee zwi schen Pulsnitz und Königsbrück eintreten wird. — Carlöbad, d. 2». Slug. (Fortsetzung.) Dir Höhe der Cur- und Musik-Taxe ist schon früher einmal Gegenstand meiner Besprechung gewesen, und ich nahm sie damals gewissermaßen in Schutz, mit Hinblick auf die außerordentlichen Auflvänee und die Fürsorge, welche zu Nutz- und Frommen und zur Erhöhung der Annehmlichkeiten des CurpublikumS die städtische Bateverwai- tung sich angelegen sein läßt. Wenn ich hier gleichwohl noch einmal darauf zurückkommp, so ist es nur, um Linestheiiö noch rühmend anzuerkennen, Laß allerwärts aus den reichlich vorhan denen und weitausgevehnlen Waid- und anderen Promenaden der daselbst ohne Ausnahme wahrnehmbaren Propretät und Sau berkeit offenbar auch der nie sich verleugnende eigene Wohlan- ständigkeits- und Sauberkeits-Sinn des Publikums (möchte er in Teplitz und in Dresden, überhaupt allerwärts, in nicht min derem Maße zu finden sein!) erleichternd und hilfreich zur Seite steht, — und um andrerseits nicht ohne Tadel und Anklage her- vorzuheben, daß die dem Vernehmen nach speciell von den Er- berger Dietrich! - Subhastationen am 9. September in den Gerichts- ämtern Dresden: Julius Raschke's Hausgrundstück Weißeritzstr. Nr. 23 0,500 Thlr.; Lößnitz: Victor Funkhänels Haus 1,00 Thir.; Geithain: Carl Sittners Grundstücke 678 Thlr. uns 1033-/2 Thlr. tarlrt. - Oesientliche Gerichtssitzung am «.Septem ber. Wohl selten hat der große Gerichtssaat aus seiner Tribün» eine so zahlreiche Versammlung gesehen als heute, wo über die Einsprüche verhandelt wurde, welche in Privatklagsachen des Stadtwaldschlößchenrcstaurateurs Earl Fürchtegott Eulitz wide» die beiden veraniwortiichen Redacteure des „Dresdner BolkS- botens" Alovs Schauer und Johann Klemp von Letzteren etnge» wendet wurden. Zuerst fand die Verhandlung gegen Schauer statt. Derselbe batte eine kurze Notiz in sein Blatt geliefert, irr welcher einer Gerichtsverhandlung gegen einen gewissen Wcinhow und dessen Ehegattin gedacht wurde; ein Thell dieser Gerichts« Verhandlung sand unter Ausschluß der OeffentUchkeit statr< Schauer hatte nun ganz kurz und vag angcbeutet, daß Herd Eulitz sich mit Frau Weinhold bei einem Geschäft betbeiligl habe; in weiches er verwickelt geworden zu sein scheine; jedenfalls sei Locales «nd Sächsisches. ' — Ju Frankfurt a. M. hielt am 3. September der Schuh- tnacherverein eine außerordentliche, sehr zahlreich besuchte Versamm lung im „Erlanger Hof" und hielt in derselben Herr Robert Knöfel von Dresden, der im Interesse der gegenwärtigen Schuhmacher-Be wegung in Deutschland undOesterreich Agitationsreisen macht, einen längeren Vortrag über die Geschichte uud Entwickelung dieser Be wegung, führte nach seinen Erfahrungen und Reiseerlebnissen die ge werblichen Mißstände vor und empfahl die Mittel zur Aufbesserung des Schuhmacherhandwerks theils durch Gründung von Rohstoff- verrinen und Productivgenossenschaften, sowie eine bessere moralische und mehr technische Heranbildung der Lehrlinge, um gebildete und tüchtige Arbeiter zu erziehen. — Cholera-Bericht vom 6.-7. d. M. Mittags. Erkrankt 3, gestorben 1, genesen 3, in Behandlung verblieben 4, davon 3 in der Cholerastation des hiesigm Stadtkrankenhauses und 1 in Privatpflege. — Wie wir erfahren, soll in den nächsten Tagen wieder damit begonnen werden, das städtische Feuerwehrtelcgraphennetz weiter auszudehnen. So gern wir auch sähen, daß unser Straßenpflaster nun bald einmal der so sehr benöthigten Ruhe theilhaftig und die Geduld unserer davon betroffenen Mitbürger nicht noch mehr auf die Probe gestellt würde, so gestehen wir doch, daß wir uns freuen, die Feuermeldestellcn von Neuem vermehrt, sowie überhaupt die ganze Einrichtung, welche bestimmt ist, zu Sicherheit der Stadt wesentlich mit beizutragen, immer mehr erweitert und so nach und nach ihrem Ende zuaeführt zu sehen. Soviel wir hören, sollen jetzt zu den bestehenden Feuermeldestellen noch folgende neue Stationen biruutreten: 1) in der Rath- und Thatschule (Josephinenstraße), 2) tn der Annrnapotheke (Ammonstraße) «nd 3) auf dem Feldschlöß chen, sowie ferner: 4) in der Polizeiwache auf der Pillnitzer Straße, 5) im EliaSkirchhofe, 6) auf Elisens Ruhe und endlich 7) im Albert- theater und 8) in der cm der Leipziger Straße in Neudorf gelegenen CMllL«« Feuerwache. In «-bt r« larrasr Mt wird »ab« »ade« trägnissen der Musiktare jährlich überschießende Summe von ca. dies ein Geschäft gewesen, wo Herr Eulitz einen nur passiven Theil 28,000 fl. nicht etwa, wie man erwarten sollte, zur Hebung und gespielt habe; es sei nicht unbekannt, daß genannter Herr mll- zur Besserstellung der diesigen, fast rastlos in Anspruch genom- unter solche kleine Geldmanipuiationcn, natürlich mit „christlichen' neuen und im Dienste der Cursaison sich abmühenven, Labitzky- Zinsen" vornehme. Durch diesen Artikel, welcher in dir. 27 vom chen Curkapelle. z. B. zur festen Anstellung und Besoldung eines 2. Februar 1873 stand, fand sich Herr Eulitz sehr beleidigt unv »dieaenen Künstler - S t a m m corps, oder zur Bildung eines lindem er in der Bezeichnung „Geschäft" die Supposition eines usiker-PenfionSsondö, sondern vielmehr zu allerhand, ganz außerhalb des Bereichs der eigentlichen Musik-Interessen liegen den Nebenzwecken Verwendung findet. Sicherlich harmonirt dies nickt mit den Erwartungen veS die hohe Musiktare entrichten- müflenden CurpublikumS, welches wohl in seiner überwiegendsten Mehrheit sich der Anschauung hingeben wirk, baß die aus der unsittlichen Verhältnisses mit Frau Welnbold annahm, wurde er klagbar. Das erste Urthcil (25 Thlr. Geldstraie) wurde heute, nachdem Schauer eine längere Rede gehalten und Adv. vr. «er sten kräftig sür seinen Clienten Eulitz eingetreten war, von dem von Kerrn Gerichtsrath Vr. Müller präsidirten Gerichtshof bestätigt.-2- n ganz genauem Zusammenhänge mit der vorigen stauv die Mustrtaxezusammenfiießendeganze und sehr ansehnliche zweite Verhandlung. Herr Eulitz hatte wegen des 2. Februar- Einnahme-Summe in der That auch wirklich derjenigen Musik- ArtikelS Herrn Schauer verklagt. Letzterer, welcher außerdem noch und ihre Zeit und Leistungen dafür Herrn Eulitz in seinem Artikel als einen „Freimaurer" fälschst kapelle, welche dafür arbeitet , . „ einsetzt, zu Gute gehe. so daß man nur zu oft den berechtigten Ausruf hört: „Herr Gott, müssen Die sich gut ste he n während doch umgekehrt diese vielgeplagten Curcapellen- Mitgsteber lediglich das gewöhnliche Loos der Mehrzahl der Muslkkünstler, das der Kümmerlichkeit und RroterwerbS-Botmä- Ägkett »heilen müssen, dergestalt, baß eS für Herrn Labitzky als Direktor eine gar schwierige Aufgabe lst und blctbt, sich mit den erforderlichen leistungsfähigen musikalischen Kräften zu umgeben und die Gewonnenen in seiner Capelle auch sestzuhal- ten. — Waren die öffentlichen Promenadenwege ihres guten Zu standes und ihrer Sauberkeit wegen bereits rühmlich zu erwähnen gewesen, so reihen sich diesen die sehr ansprechenden und einla denden Gartcnanlagen der Casöe-RestaurantS zum Po st Hof, zum Freunbschaftssaal, zum Kaisrrpark, im Tevl-Thale würdig an, wo schone und geschmackvolle Baum und Strauch-Pflanzungen, Bosguets und Blumen- wie Rasen- Teppiche mit frischer Farbenpracht daö Auge ergötzen. Um so unerklärlicher steht diesen aber die gänzliche und traurige Vernachlässigung und Verkommenheit gegenüber, welche bet ari deren vorhandenen Gartenanlagen, z. B. in den vor dem großen Hotel zu zwei deutschen Monarchen (auch goldenes Schild genannt), oder in den des EasS Panorama, oder in beim entlang der Tepl zwischen dem großen Misttärhospttale und der Wlntrrffche» photographischen Anstalt gelegenen Parke, leider dnS Auge beleidigen und wo nicht- alö Unkraut, Unordnung un d Wüstenei vorherrschend ist. Wozu ein Gatten, wenn er nicht ge pflegt wirb» Wozu Wege und Gänge, Beete und Grupp«,, w«»» stk dem A»»1all«v «ud »«iiiu»> vttina«»»»« ch, bezeichnet hatte, ging nun den angeblichen Verbindungen bvS Restaurateurs mit der hübschen Frau Weinhold etwas auf ble Spur. Er srug bei Herrn Weinhold deshalb an; was dabei ge sprochen, davon schweigt die Geschichte In der Nummer vom 18. Februar (4l> stand nun ein äußerst pikant geschriebener Arti kel. Zuerst wird in demselben bemerkt» baß Herr Eulitz „den höchst lobenSwertbcn Zweck mit seiner Klage verbinde, den VoikSvoten zur Veröffentlichung der Wahrheit zu zwingen". Vergangen» Jahr zur Zeit der Traubenausstellung sei das Wclnbolb'sche Ehe paar in Geldverlegenheit gerathcn - so erzählt nämlich der un bekannt gebliebene Referent des VoikSboten —; man hätte sich nun an Herrn Eulitz gewandt, und btescr, „der stets uneigen nützig bereit sei, seinen Mitbrüdern und Miischwestcrn auS der Klemme zu helfen", half auch. Herr Eulitz soll bei dieser Gele genheit rin Darlchn von 150 Thalcrn den beiden Ehegatten ver sprochen haben. Er war sogar so liebenswürdig, zur Abwickel ung der Geschäfte in deren Wohnung aus tic Schillerstraße zu gehen. Zufälligerweise war nur Frau Weinhold zuaegen und bock, im Interesse der Sittlichkeit wollen wir über die voy Volksboten mit sichtlichem Behagen weiter ausgesühtte Scanba geschichte schwelgen. Einige Zeit daraus sängt nun Weind" einen Briet an seine Frau aus; er erbricht ihn wahrschelnli findet darin einen zärtlichen Dank „sür Ihre (v. h. der Welnbo Hingebung" und 5 Thaler Geld; wofür bas letztere« wissen > nicht. Weinhold habe dieses Handschreiben natürlich mit gehör arm Douceur retour gesandt, und darauf sei Eulitz „blmmrll UtcU^WttnlwldS «ko^mc^^Tzche^ry
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