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«den» «r»Soahe «mit«, 7. i»r» enchrtchte» «eelde, Sernlprechev-Sammelnummer: r»»Lt Nnr sitr Nachtgeipiäche: «r. »ovtt SchrtlUettun, ». HauvtgeichLitckftell«: DrKde»-«. t, M arten sirat« »S/1» Gegrün-et 1SSS »oo »- «gNck, m«t«««g« ZniteNn», sr^ y«, »M «» Voftdetu^pret« für Monat Jult ».NO Ml. einlchl. »s Via. Voftgebtthr tohne Vost,nstelUm^aebithr». Linzeliumoner to Vta. Anteigenpreii«! Die «n« eigen werden nach »oldwarl berechne«: dt» ei»- tpaltige ro »» breit« Lette »b Via-, für autwLrt« eo Psg. FamUienanjeigen nnd Stellengeiuch» ohne Rabatt t» Pfg., außerhalb »» VI»., di« so mm breite Reklame,eile »oo Pfg-, außerhalb M0 VI» Ossertengebühr so Big. «uewirtige Aufträge gegen Boraubbejahiung Druck ». »«lag: Mevlch b RetchartN, Dresden. Vostlcheck-Nt». 100« Dresden Nachdruck nnr mit deutl.Quellenangabe lLresdn. Nachr.>>ulüllig. Unvertangl« Schristftück« werde» »ich« aufbrwahrt Drohungen un» Lockrufe aus Paris Einmischung in -rutsche Dinge Mas Vaneuropa uns schenken soll vraktdarlvtit ovssroo karlsvr Lorrooponckoako» Paris, 7. Juli. Mit zahllosen Uebertreibungen und Ent- stellungen der Vorfälle im Nheinland geht die schamlose Verhetzung der französischen öffentlichen Meinung gegen Deutschland weiter, ein ausgezeichnetes Vorspiel für Briands Europafüderation, Das traurigste ist, daß gewisse Aeußerungen drH deutschen Linkspresse selbst den Franzosen das willkommene Stichwort gebracht haben. So werden Aeußerungen der „Völkischen Zeitung" «nd besonders des „Vorwärts", man habe den Fran zosen im Nheinland die Handhabe gegeben» Deutsch land einer neuen Vertragsverletzung zu beschuldigen» mit Freude aufgcgrisfcn und gehen seit gestern durch die ganze französische Presse. Gewöhnlich über die Vorfälle am Quai d'Orsay besonders gut unterrichtete Politiker erklären denn auch, Art and habe in seiner letzten Unterredung mit dem deutschen Botschafter gegen das Verhalten der deutschen Behörde im Rheinland protestiert. Der offiziöse „Tempü" verlangt einen klaren und energischen Protest der französischen Negierung, denn es handle sich bei den Vorfällen im Nheinland nicht um eine bloße innerpolitische Angelegenheit, sondern um eine Frage, die die Alliierten angehe, die nicht ohne Protest eine solche Verfehlung dem gegebenen Wort gegenüber Hinsehen lassen könnten. Durch eine falsche Darstellung der Vorfälle führt das offi ziöse Blatt feine Leser absichtlich irre, indem eS die Wiederver- geltungsmaßnahmen der rheinischen Bevölkerung gegen die frühere» Separatisten als Vorgänge darstellt» die durch aus dem Innern nnd besonders dem Norden Deutschlands ge kommene Elemente hcroorgerusen worden seien. Diejenigen, an denen die rheinische Bevölkerung ihren Zorn anSgelassen hat, nennt der „TempS" „Rheinländer, die wegen ihrer höflichen and korrekten Beziehungen den französischen Besatznngsbehör- -en gegenüber verdächtigt worden seien." Die mit französischer Unterstützung und mit französischem Geld seinerzeit begangene Verräterei der Separatisten im eigenen Vaterland wirb hier also als korrekt bezeichnet. Noch viel weitergchende Ent hüllungen über Einmischungsversuche des franzö sischen Außenministers in rein deutsche Angelegenheiten macht heute Ser A u ß e n p o l t t i k e r des „Echo de Paris". Vriand habe, so berichtet er, schon vor etwa einem Monat, als er von dem beabsichtigten Besuch des Reichspräsidenten im befreiten Rheinland gehört habe, den französischen Bot schafter in Berlin beauftragt, im Interesse der deutsch-fran zösischen Beziehungen auf eine Verschiebung der Ncise und noch besser auf völligen Verzicht auf dieselbe in Berlin hinzu wirken. Der Botschafter habe dementsprechend in Berlin im Auftrag des Quai d'Orsan geltend gemacht, daß im Jahre 1871 weder der Präsident Thiers noch der Marschall Mac Mahon die von den deutschen Truppen geräumten Gebiete besucht hätte. Deutscherseits habe man darauf nach Anhörung Hinbenburgs erwidert, zwischen der deutschen Be setzung von 1871 und der französischen Besetzung des Nhein- landes bestehe keinerlei Aehnlichkeit. Die erste sei eine direkte Folge des Krieges mit Waffen gewesen, während die Nhein- landbcsetzung mit dem militärischen Ausgang des Weltkrieges direkt nichts zu tun habe, sondern nur die Folge des Waffen stillstandes, also eines politischen Aktes sei. Natürlich sind die unmittelbaren Nachwirkungen der Räumung den europäischen Födcrationspvlitikcrn hier im Grunde höchst »nbcgnem. In einem Artikel über die Idee der europäischen Föderation versucht dann auch der Nnßen- Politiker des „Matin" als der berufene Sprecher Briands, Paneuropa den Deutschen trotz allem schmackhaft zu machen und durch ei« seltsames Gemisch von Drohungen «nd Versprechungen als den einzigen Ausweg aus der gegenwärtigen kritischen Lage erscheinen zu lassen. Das bisherige Ergebnis des Brtandschen Memorandums ist nach seiner Darstellung vorläufig dieses: Die neutralen Staaten sind bereit, unter gewissem Vor behalt mitzuwirken. Die Kleine Entente und Polen sind cbensalls bereit, unter der Bedingung, daß keines falls an den bestehenden Verträgen gerüttelt werden darf. Das alles ist zwar ermutigend, aber wenn das neue Gebäude der europäischen Föderativ» dauerhaft wer den soll, daun muß sich Frankreich mit einer oder mehreren Großmächten verständigen. Aber auf die aktive Mit wirkung Englands kann man leider nicht zählen, noch viel weniger aus Italien. Somit „ist cs klar, daß nnr eine deutsch-französische Ver, ständignng als Grnnd'^ae für die europäische Föderation dienen kann". Frankreich braucht also Deutschland, nnd der „Matin" kietet darum folgende Lockspeise an: „Frankreich ist der ein zige Staat, der 1. Deutschland finanziell unterstützen kann, 2. ihm Helsen kann, durch freundschaftliches Abkommen mit Amerika ein bessere Reparation Siegelung zu er halten, 8. ihm einen vernünftigen militärischen »Status" verschaffen kann, der eines großen Landes wür diger ist, als der gegenwärtige Zustand, 4. ihm in den Grenze» des Möglichen die Ununterbrocl>enheit seiner Verbindungen zu Ostpreußen »nrttckgeben kann." All das ist an sich schon reichlich undeutlich auSgedrückt, besonders och« -te beiden letzte» Punkte reisen Lte Merkmal, der schleierhaften Sprache, denen sich Brianb von scher bei seinen Versprechungen zu bedienen pflegte, cnrf deren un sicherer Grundlage die ganze Stresemannsche Außenpolitik auf- gebaut war. Die Antwort -er Mlhelmftraße Vrnktinvianng nnsorsr vorliinor Svkrtttlvltnng Berlin» 7. Juli. Wegen der Ausschreitungen gegen die Separatisten im Rheinland hat bekanntlich ein Gespräch zwischen dem deutschen Botschafter in Parts und dem fran zösischen Außenminister Briand stattgefunden. Eine Note ist nicht überreicht worden. Auch ist kein offizieller Protest erfolgt. Die deutsche Regierung steht auf dem Standpunkt, daß nichts geschehen sei, durch das sie die Amnestieabkommen verlebt habe. Im übrigen könne es nicht verwunderlich sein, daß die neu ins befreite Gebiet etngerückten Polizeikräste der Lage nicht sofort gewachsen gewesen wären, da die Beamten in den Städten des besetzten Gebietes ja noch völlig fremd ge wesen scic: Dadurch sei es wohl auch in erster Linie zu er klären, daß es hie und da habe zu Ausschreitungen kommen können, lieber Schadenersatz, der an die Separatisten ev. zu zahlen wäre, stände nichts tm Amnestieabkommen. » Berlin, 7. Juli. Die Mitteilung des „Echo de Paris", daß der französische Botschafter tu Berlin de Margerie k« Berlin vorstellig geworden fei, als der Besuch des Reich». Präsidenten von Htndenburg tm nunmehr befreiten Gebiet erörtert wurde, wird in der Form, wie sie die französische Zeitung wiedcrgegeben hat, dementiert, de Magerte hat mit dem Auswärtigen Amt zwar verschiedene Besprechungen ge- habt, die tm Zusammenhang mit der bevorstehenden Rhein- landräumung standen. Dabei ist aber der Name des Reichs» Präsidenten nicht gefallen, geschweige denn hat der französische Botschafter irgendwelche Einwände gegen die Nheinlandreise des Reichspräsidenten erhoben, wozu er im übrigen gar nicht legitimiert gewesen sein dürste. Bekanntlich bars sich auch der Reichspräsident im deutschen Hoheitsgebiet bewegen, wie und wo es seinen Wünschen entspricht. Die Saarverhan-kutigen abgebrochen vralltiuolcknug nnsoror LorUnor LobrUtlottnag Berlin, 7. Juli. Die seit Monaten in Paris lausende» Saarverhandlungen habe«, wie bereits des öftere» angekündigt, nunmehr das erwartete Begräbnis erster Klasse gefunden. Zwischen den beiderseitigen Dclegationsführern, ans deutscher Seite dem Staatssekretär a. D. vonSimson, ans der französischen Seite dem französischen Handelüminister Pernot, ist ein Kommuniqns vereinbart worden, in dem fest- gestellt wird, daß „in gewissen sehr wesentlichen Fragen ernste Meinungsverschiedenheiten scstgestellt worden seien und daß man deshalb zu dem Entschluß ge kommen wäre, die Verhandlungen zu suspendieren." In der Zwischenzeit soll geprüft werden, ob eine erfolgversprechende Wicderansnahme der Verhandlungen im Oktober möglich sein wird. Am die RegitrimMildmig in EMm Abgebrochene Verhan-lungen Zn den heutigen Verhandlungen der nichtmarxistischen Parteien um die Regierungsbildung in Sachsen waren die Vertreter sämtlicher bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der Demokraten »nd der Bolksnationalcn NcichSvcreinignng er schienen. Die Verhandlungen wurden nach einer Stnndc ab gebrochen. weil die Nationalsozialisten die Forderung aus- stelltcu. daß die Miniftcrgehältcr «in kill Prozent herabgesetzt werden müßten. Die anderen Fraktionen müssen z« dieser Fordern,,« der Rationalsozialisten erst Stellung nehmen. Die Verhandlungen werden am Mittwoch fortgesetzt. Der Bezirksvorstand der Sozialdemokratischen Partei sür den Bezirk Zwickau veröffentlicht einen Auf ruf, in dem cs u. a. heißt: „Angesichts der durch den Ausgang der Landtagswahl geschaffenen politischen Situation in Sachsen ist der Bezirksvorstand der Meinung, daß die Sozial demokratische Partei genau wie vor der Landtagswahl bereit sein muß, auf der Grundlage des von ihr vor der Landtags wahl ausgestellten Mindestprogramms, in dem die im Interesse der notleidenden werktätigen Volksmassen notwendigen Forde rungen niedergelegt worden sind, die Regierung zu übernehmen und einen Kandidaten sür den Mintstcr- präsidentenpvsten vorznschlagen." Hierzu bemerkt die koalttonssreundltche „Meißner Volkszeitung", daß es sich bei dem vor der Landtagswahl ausgestellten sozialdemokratischen Programm nicht um ein Mindest Programm, son dern um ein B c r h a n d l » n g s p r v g r a m m handele. Sv hätten cs die Landesinstanzcn seinerzeit mit Mehrheit be schlossen. Der Vertrauensansschuß der Demokratischen Partei des Wahlkreises Leipzig ist am Sonntag unter dem Vorsitz von Geheimrat Professor Dr. Walter Goetz zur Be- sprechnng der politischen Lage im Reiche und in Sachsen zu sammengetreten. Nach Referaten des Landtagsabgeordneten Claus und des Staatsministcrs a. D. Professor Dr. Apelt wurde einstimmig folgende Entschließung angenommen: „Die Demokratische Partei war die einzige Partei, die den Wahl kampf mit klarer staatspolitischer Einstellung geführt und die für Sachsen allein mögliche Regicrungssorm, die Große Koalition, gefordert hat. Sie richtet an alle für diese Kräfteverbindung in Frage kommenden Parteien die Auf forderung, sich unverzüglich für die Schaffung einer arbeits fähigen festen Regierung zur Verfügung zu stellen. Die Demokratische Partei lehnt alle Experimente mit staatsfeind lichen radikalen Gruppen aus das bestimmteste ab." * Der Lanbesführer Lasse der Volksnationale« R e i ch s v e re i n i g u n g hat auf die zweite Einladung zur Teilnahme an einer erneuten Vorbesprechung über eine Regierungsbildung der n i ch t m a r x t st i s ch e n Parteien ein neues Schreiben an den deutschnationalen Landtags- abgcordncten Dr. Eckardt gerichtet, in dem er mitteilt, daß er nach den Beschlüssen des Landesausschusses der Volks nationalen Ncichsvereintgung in Sachsen, der am Sonntag tagte, auch jetzt nicht in der Lage sei, der Einladung zu vor bereitenden Regierungsbesprechungen Folge zu leisten. Zur Frage der Regierungsbildung im allgemeinen wird in dem Schreiben bemerkt, daß die volksnationalcn Abgeordneten ihre Entscheidungen nicht nach Parteikonstellattoncn richten werden, sondern nach den Persönlichkeiten, Sic zur Ucbernahme der einzelnen Aemter tu Vorschlag gebracht werden. Der Bauernmarfch auf Aelsingfors Finnland «drosselt den Kommunismus HclsingsorS, 7. Juli. In den Abendstunden zogen von allen Seiten nicht enden wollende Antomobilzüge der Lapnalcutc in Helsingsors ein. Stark bedeckt mit siniiischen Fahnen und tannengcschmückt sichren die Autokolonne», von Motorrad fahrern geführt, in die Stadt. Einzelne Kolonnen hatten bis über 700 Kilometer zurückgelegt. Auf den Parkplätzen in den verschiedenen Teilen der Stadt herrschte militärische Ordnung. In Kompagnien und Bataillone» stellten sich die Lapualeutc auf. Nach kurzer Meldung beim Bataillonskommandeur wurden die Kompagnien in ihre Quartiere entlassen. Den Zug machen in der Hauptsache nur ältere Leute mit. Unter 24 Jahren ist kein Teilnehmer, um Zusammen stöße aus jugendlichem Leichtsinn zn vermeiden. Bauern im SonntagSrvck, zum Teil in hohen Stiefel», viele mit Tornister», als einziges Zeichen die blan-schwarzc Lapua-Vinde nm, durchzogen in Kolonnen und kleinen Gruppe» die Straßen. Sviiderpatrvnillen sorgten für Ord nung. Am Sonntag sind 1000 Automobile angekommcn, am Montag werden noch l>lx> cintressen. Der Rest der Lapnalente kommt in Son-derzügen an. Seit Sonntag abend hat man daS parke Empfinden, daß Kinder offiziellen Regierung eine Lapua-Rcgierung besteht, t« de,«« Hände« di« tatsächliche Macht »legt. Irgendwelche Zwischenfälle haben sich nicht ereignet, doch ist die Erregung zweifellos sehr groß. Von mancher Seite werben Zweifel ansgeörückt, ob die Lapnalente ntcht auch nach Be endigung der vorgesehenen Feiern in Helsingsors bleiben, um einen Druck ans die Regierung ansüben zu können. Die Regierung hat einen Erlaß ansgegeben, in dem sie zu dem Marsch der Lapualeutc auf Helsingsors erklärt, diese Demonstration beweise, daß außerordentliche Maßnahmen notwendig seien. Die Regierung arbeite aus das gleiche Ziel hin wie die Lapualeutc, nämlich darauf, den Kommunismus in Finnland z« erdrosseln, und verlange deshalb, daß jedes eigenmächtige Vorgehen unterbleibe. Die Regierung bat einige kommunistische Ge- mcrkschaftShänscr schließen lassen, ferner hat sie alle Lapua- Forderungen ans Verhaftungsbefehle gegen kommunistische Abgeordnete erfüllt. Allerdings ist es bisher noch ntcht ge- liingcn, die Verhaftung der kommunistische» Abgeordneten verwirkliche», da sich die Abgeordneten verborgen halten. -u Drei neue Lo-esovfer in Lübeck Lübeck, 7. Jnli. Wie das Lübecker Gcsnndheitsamt am Montag mitteilt, hat sich die Zahl der Todesopfer unter de« mit dem Calmettc-Präparat genährten Säuglingen ,o« Sonnabend bis Montag «m drei «»eitere Fälle a«s S« erhöht, Krank sind »mH « Säuglinge.