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Dresdner Nachrichten : 08.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-08
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.07.1881
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vrosSon 188t. ,«,!«» INI» 7 U»r «, ittlon: Martentira»« I». »N-Nv« V»«ni,rv,kn»»»r«t» dtcrtrljti»rltch s Mark »o PtV . dura, dtc Post rMarl7»Psae Rum,» IVPIge. Susiosk 37000 SMixl. tzür kirSiilck^atk kinnclaiwtkr Ma« nuiniplr macht sich die Sledactiiu» nicht »crlnndlia,, Mmioncrn sttr mir nktiMk» an! Die Rnnoncen-Vnrcaux vv-aale» pet» » — Vu»«ts «affet - Daud« » «am».: - Jn»alt»««»ant; - ». Müller in chorti»: — Mab. ates> IN Magdeburg: — I. «arck L v». tn Halte: — Steiner in Hamburg Tagrökatt für Uokitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsc»bericht,Fremdrnliste. LS. 3aI,rt?r,N8. tznseraie weiden Martentlrate >» »ij Nachm^ ff U»> »naenammn«, Cen utag» di- M»ta»«l>euln. An Nennadt nur a» Wochentagen: ar. Sic,! ! -aiic Nr !> bl-Nachm.nulir. — - :e «inlvaltioc Penijeitc toller > i Pilic. iiingciandl nü Psge. 0>::e Siarannc tiir dai nächst tägige iäcicheinen der Jnicrale nird nicht gegeden. ?i,.s,oält.,,e Annoncen - Auslage r. il iiudclannieu reisoue» in.erncn wir nur gegen P,L»u,»«>»»»»- Zsai>l»»g durch jiriciinartc» oder poU.MiNIiluw,. Acht Liibk» koste» l Pig. 2»i> >aic ine die S>onlagi- Stuinuier oder nach eine,» zeitlose die Pelilzcite -il Ps. ^tslisr kür küQLtlieLen 2a.LnsrL3.t2, g ^luinvLrui»^«» ! ^äolpti Krompkolr, ^almkünstli-r, tä Alnrti n»e«r»M»e« IVr. 7, I. tzl jsiaahttolonvüMMo Ragu s a. Ter Russland in den Aaioua bergen dauert fort. Derwisch Pascha ist außer Stande» denselben zu dninpscn. Paris. Die französischen und amerikanischen Tclcgirten der 8ekIatl1vl;lL0i, Vt'. Fstinarlit 14, ^ Munzconierenz r>er»änbigtcn sich iiber die Vertagung zur Forlsub rung der Verhandlungen aus nächstes Fritiijahr. Die Regierung beschloss, vier Battailloue der Lyoner Garnison nach SsakcS zu senden. ^^sssönsteinL Vogler, Vrvsllvn^ <lilto8l« ,1iin<»ncon-Lxi»«<lltlon) ^ io ^ Hsn. S». I. ^ 'ß ss t'roinsilc! lit-tisnlerunzs von Finwikv» an nllv /vitun^u» ckerkß m r» irrrftinünnj^rm l'lPj««.'» olmo Fechonkoj-lon. Vor-8 .VnLelilüge, Ivatalogt', Offvisteir-Fnnalinio vlo. Cialis. .«-Sie! ^ u n l s. dig geworden. lNeiircrc Stämme des Gnbesgcbieles sind autftän- Nr. 18». Witterung vom 7. Juli: Barometer nach Likör Bö'old. Wallslr. IS «Slbdit. 7 Mir). 76» Milt., seit geslernVMill. gciitcgen.Ttierinoineirogr.» Reaum.: Tr,Np. >7 "W..>ijedr. Tcmv. 6"W.. pchiistc Tcnlv. ii"W. Nord-Wril-Wind. grill, dedc,kt. Nachm, auski. Aussichten für den 8. Hüll: Veränderlich, keine erheblichen Niederschläge, massig warm. Freitag, 8. J«lk. Verantwortlicher Medacleur sür Politisches lN- Emil Biere« in Treiben. Ueber die Verhandlungen der internationalen Münzkonfcrcnz kn Paris erhält das Publikum nur ungenügende und theilwcise auch j entstellte Berichte. Deutschland kann zunächst mit verbältnißmäßiger. Ruhe den Verlauf der Münzkonfcrcnz abwarten; mit seinen Gold stiefeln braucht es vor der Hand nicht allzuticf in den Fluh der Doppelwährung zu waten. Auf die Dauer freilich würde die fort- gesehte Silbcrcntwcrthung auch unser Münzsnslem in die gefähr lichsten Strudel ziehen. Ohne die internationale Doppelwährung ist eine dauernde Besserung der volkswirthschaftlichcn Verhältnisse überhaupt nicht denkbar: der Schutzzoll, die Fürsorge sür die arbei tenden Klassen, Unfall- und AltersrcntcnversorgungSgesetzc und ähn liche heilsame soziale Reformen wirken nur momentan erleichternd, sobald der Hauptwerthmesscr der menschlichen Arbeit, das Geld, unausgesetzten Schwankungen unterliegt. Die bald höhere, bald geringere Kaufkraft des Geldes führt eben jene Krisen und Erschüt terungen herbei, welche die gütcrschasscndc Arbcitswclt nicht zur Ruhe kommen lasten und die Stetigkeit jeder volkswirthschastlichen Entwickelung willkürlich unterbrechen. Ein festes, bleibendes Werth- verhältniß zwischen den beiden Hauptzahlungsmitteln, Gold und Silber, durch internationale Vereinbarungen herzustellen, Das und Nichts Anderes ist der Hauptzweck der Pariser Münzkonfercnz und ihr Gang läßt hosseu, dab sie nicht vergebens beisammen war. Allgemein erkennt man. auch das Goldlaud England verschliefst sich Dein nicht länger, die Nothwcndigkeit an, das Silber wieder in seinen vollen Werth eiuzusetzen. Zu diesem Ziele ist eine längere Reihe von allerhand Maßregeln der einzelnen Staaten nötbig. Kein Staat kann sich ganz von denselben ausschließen. Deutschland z. B. hat sich bereit erklärt, auf eine Reihe von Fahren hinaus den Verkauf seiner Silbcrvorräthe nicht vorzunchmcn und auch dann erst diese Thalcr in bestimmten mäßigen Quantitäten von Fahr zu Fahr abzustoßen. Deutschland wird ferner die goldenen Fünsmark- slücke cinzicben, um Platz sür die Ausprägung silberner Münzen zu schaffen. Diese sollen höherwerthig ausgeprägt werden. Wir können hier nicht im Einzelnen ansühren, was Frankreich, Ftalien, Nord amerika, Lstindicn und andere Staaten sür Vorschläge gemacht haben, um das entwcrthetc weiße Metall wieder in seinen ebenbür tigen Rang cinzusctzcn. Das Verhallen Englands, aus besten Er klärungcn alle Welt auss Höchste gespannt war, verdient jedoch be sonderer Erwähnung. England erklärte sich außer zu anderen Maß regeln, z. B. höherwerthigcr Ausprägung seiner Silbermünzcu, auch dazu bereit, daß die englische Bank wiederum Vc, ihres Metall- bestandcs behufs Deckung ihres Notenumlaufs in Silberbarren an legt. Das hatte sie bisher nicht mehr, eben der fortschreitenden Entwerthung des Silbers wegen, gethan. Wenn in die Keller der englischen Nationalbank 5—6 Mill. Pf. St. in Silber als unbc wcglicher Metallvorrath gelegt werden, so vermindert sich denn doch die Masse dcS zum Verkauf augebotcnen weißen Metalls um einen gehörigen Posten. Das Silber wird im Preise steigen, sobald auch die anderen Staaten in gleicher Richtung wirken. Wenn dann im Lctober die Münzkonfcrcnz zur Regelung der Details abermals zu sammcntritt, wird sie der Erwerbswclt der ersten Kulturvölker des Erdballs eine Wohltbat von ganz unschätzbarem Wertste bieten können: Gold und Silber stehen dann in festem Wertliverstültnissc und es ist ein sich gleichbleibcndcr Werthmcstcr sür die Erzeugnisse aller menschlichen Arbeit geschaffen. Das gebe Gott! Dem Präsidenten der amerikanischen Republik wendet sich die Snmpathie Deutschlands nicht blos wegen seiner rühmlichen Ge sinnungen. sondern ein Wenig auch schon deshalb zu, weil General Garffeld stets ein besonderes Wohlwollen gegen das in den Ver einigten Staaten so mächtige deutsche Element bekundete. F„ seinen Adern stießt deutsches Blut. Ter Präsident der Republik «dieses Erfordernis, stellt begreiflicherweise die Verfassung aus) ist auf ame rikanischem Boden geborenseine Eltern waren aber gute Deutsche, Namens Gnrfcld, cingcwaudert aus Hessen. Den Frländern war Garfield nicht besonders gewogen, er verdammte stets die Gewalt- thätigkeiten der Fenier in Frland. Diese liebten ihn natürlich nicht gcmde: man thätc jedoch Unrecht, die Bluttbat Guiteau's dieser Sekte an die Rockschöbe zu hängen. Das Verbrechen — dazu neigt sich die Auffassung der ersten Blätter Amerikas — ist die Frucht der erbitterten Angriffe des Haupts des Diebeörings, Eonkling's, auf dcn Präsidenten Garfield. Seitdem sich Letzterer entschieden ge weigert hat, sich dem Terrorismus der Stalivarts zu beugen, wurde er als ein Wortbrüchiger behandelt, gegen dcn Alles erlaubt sei und dcn die Strafe nicht rasch genug ereilen könne. Sollte Garstcld's starke Konstitution ihn vom Tode retten, so wird die höchste Strafe, die seinen Attentäter trifft, nicht 8 Fahre Gefängnis, übersteige», da das amerikanische Gesetz keine besondere Strafe sür den Versuch ^ des Präsidcntcnmordcs kennt. Fn einer Unterredung, welche Gar-! fielt» jüngst über seinen Streit mit Eonkling gehabt, erklärte er, daß! er das Aufsehen nicht begreife, welches diese Angelegenheit mache.! Es sei die Pflicht eines aufrichtigen Politikers, auch dann auszu- > harren, wenn er geschlagen ivcrdc. Das Erste, was ein Gesetzgeber lernen müsse, sei, eine Niederlage ertragen zu können, dein Witten der Majorität willig zu gehorchen. Zum Schluß äußerte der Prä sident folgende herrliche Worte: „Noch etwas Anderes muß ein jeder Mann lernen — daß er nicht unersetzlich ist. Kein Mann, sei er noch so groß, ist in der j Welt nothwcndig. Denken Sie nur an Lincoln. Wir Alle stützten! uns nur auf ihn, AllcS schien nur von ihm abzuhängcn: aber er ^ wurde eines Nachts erschossen, und die Welt drehte sich weiter.! Alles aing seinen regelmäßigen Gang, gerade so, als lebte er noch.! Nein, Niemand ist unersetzlich, noch wird das Ausscheiden irgend eines Mannes oder einer Elique von Männern auS dem öffentlichen > Leben die Nation erschüttern. Die Sonne wird morgen srüh zur richtigen Sekunde ausgeheu, der Wind rauscht durch die Bäume, und die Natur ist so schön, als wären diese beiden Herren (Eonklina und Platt, welche eben ihre Mandate als Senatoren von Newnork niedergclegt batten) noch im Senat. Fch werde aus der cingeschla- gcncn Bahn beharren und meine Pflicht thun, genau so, als wenn gar nichts vorgefallen wäre". Prag hat seine Alltagsphnsiognomie wieder angenommen, cs ist so schmutzig und ungesund wie vorher; der zornige „böhmische Löwe" hat sich einstweilen befriedigt von seinen Hcldcnthatcn zurückgezogen. Der rasende Czechenscc hat aber außer dcn gesunden Gliedern deutscher Bürger noch ein zweites Opfer gefordert: der Statt halter Böhmens, v. Weber, ist abgcsetzt und durch dcn Feldmarschall vr. v. Krauß ersetzt worden. Herr v. Weber weilte zur Zeit der Prager Tumulte zum Kurgcbrauch in Karlsbad; er erhielt vom Minister präsidenten Grafen Taafse dcn Befehl, sich sofort auf seinen Posten nach Prag zu begeben. Er weigerte sich dessen, da er seine Brunnen kur nicht unterbrechen könne. Dafür wird c, nun geschwenkt. Man wird ihm wahrscheinlich nicht wieder ein Kronland zu verwalten geben, in dem es zwar kein Kuchclbad, aber auch kein Karlsbad giebt. Herr v. Weber hat für das Großzichen der czechischcn Ansprüche sehr viel gethan; warum weigerte er sich, in Prag den Aufstand zu dämpfen? Es muß weit in Böhmen ge kommen sein, daß ein so geschmeidiger Mann, wie dieser v. Weber, renitent wird! Nach ihm soll nun ein schneidiger General an die Spitze kommen. Das wäre schon ganz recht, wenn er die Schärfe des Säbels nöthigcnfaUs auch dcn Ezechen zu zeigen verstände. Einstweilen glauben wir noch nicht so recht daran. Landescommandirendcr in Böhmen wird Baron Edclshcim, bisher in gleicher Stellung in Ungarn tliätig, der zwar dcn Magyaren willfährig bis über die grüne Marie hinaus war, aber dcn unverzeihlichen Fehler hatte, deutscher Abstammung zu sein. Ihn ersetzt ein Nationalschnurrbart, Graf Ladislaus Szapary. Dieser gab sich vor ff Fahren im bosnischen Feldzüge solche Blößen, daß gegen sic die Schnitzer der französischen Generale in Algier noch als geniale Leistungen gellen können. Er wurde dafür in allen ungarischen Zeitungen grausam verhöhnt. Denselben General aber, von dessen — Mangel an Genie (drücken wir es so aus) Anekdoten von unwiderstehlicher Komik erzählt wurden, feiern die Magyaren jetzt als Landeokouimandirende», da er — Schnürensticfcln und eine» gewichsten Schnurrbart trägt. Die ungarischen Wahlen selbst sind durchaus nicht zu Gunsten des Ministeriums Tisza ausgefallen. Es verfügt, ohne die Kroaten, nur über eine Mehrheit von 18 Stimmen und mit dcn kroatischen Abgeordneten über eine solche von ffö. Tie Kroaten erhält er aber nur so lange im ministeriellen Lager als nicht die reiche Schatz kammer an Geschenken für dieses Königreich geleert ist. So lange in Ungarn gewühlt worden ist, hat noch keine Regierung eine so geringfügige Majorität bei dcn Wahlen errungen wie jetzt Koloman Tisza, trotzdem Gewalttliaten, Bestechungen, Fälschungen und tausend andere Mißbräuche der Amtsgewalt zu einer Höhe gesteigert wurden, die selbst in dem in dieser Beziehung an das Stärkste gewöhnten Ungarn Entrüstung und Entsetzen geweckt haben. Fcde ungarische Regierung gewinnt unter allen Umständen bei den Wahlen die Majorität, weil sie in dcn nichtmagyarischcn Wahlkreisen, Tank der politischen Unmündigkeit der Slovaken, Hanaken und anderen Slave», und dem Drucke der Verwaltungsorgane, den größeren Tbeil der Bevöltcrung in Banden hält. Noch lchlimmcr ist cs, daß auch das bisher nicht sehr Hobe geistige und sittliche Niveau des ungarischen Parlamentes durch die Neuwahlen noch tiefer gesunken ist. Tisza's Partei bat dcn Zuwachs nicht eines einzigen fälligen, kenntnißreicben Mannes zu verzeichnen, umsomehr aber solcher, welche die Diäten zum Lebensunlerhal'e brauchcn und sich ins Parlament unter die ministeriellen Fittiche flüchtete,:, weil sie des Schutzes vor Gläubigern oder gar vor dem Staatsanwalt bedurften. O stolzes Ungarn! Wen» auch die Zahl von IM.OD Mann, die Frankreich nach Nordafrika schicke» sollte, übertrieben sein mag, so ist die Lage der Franzosen dort ernst genug. Dcn Engländern gefallen die Vorgänge in Nordasrika offenbar nickst, denn Lord Granvillc hat im r. ber- Iiausc in ziemlich kntcgorilcber Weise von vornherein gegen einen Versuch Frankreichs, in Tripolis das tunesische Kunststückchcn zu wiederholen, protcstirt. «eueNe Telegramme ver..TreSvner Nacdr." vom 7. Juli. Berlin. Der Botschafter in Konstantinopcl, Graf v. Hatz- seldt-Wildenburg. ist, wie im „Reichsanzciger" bekannt gemacht wird, bis aus Weiteres mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Staat seerctärs im Auswärtigen Amte betraut und zugleich mit der Stellvertretung des Reichskanzlers im Bereiche des Auswärtigen Amtes beauftragt worden. — Der Bundesrnth beschäftigte sicb beute mit Ausführung und Kosten des Hamburger Zollanschlusses. — Der Untcrstaatssccretär im Ministerium des Fnncrn, Starke, ist gestern Abend gestorben. Dortmund. 7. Fuli. Fn dem Schacht „Karolinc", der Harpcner Bergbau Aktiengesellschaft gehörig, brach am 6. auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weise Feuer aus, welches mit solcher Schnelligkeit um sich griff, daß an ein erfolgreiches Retten nicht zu denken war. Ter Schacht ist vollständig ausgebrannt. Menschen leben sind nicht zu beklagen. Paris. Die Abberufung Grcvn's, des Gouverneurs von Algerien, wurde am Montag im Ministerrath einstimmig unter Zustimmung des Präsidenten Grevy beschlossen. Ter Gouverneur verläßt vorläufig Algier mit Urlaub. Als Nachfolger wird der Gouverneur von Eochinchina bezeichnet. — Das Bombardement aus SlakeS bat begonnen. Berliner Börse. Auf Grund günstiger auswärtiger No- tirungcn setzten die Eoursc bei Beginn höher ein, der M'rkebr war aber im Allgemeinen nur wenig belebter als gestern. Fm Vorder gründe standen Ereditanthcile, die bei enormen Umsätzen 2'/r Proe. gewannen; Motiv: die Einsüluring der Dortmund - Enscheder Balmaktien, die gegen dcn ersten Eourü eine Avance von 8 Proe. erzielten. Fn zweiter Reibe standen heimische Bahnen und Montanwcrthc. Fnternationale Spcculationspavierc Anfangs still, später belebter. Ereditaktien notiren 625'--—5—8, -U 2 M. höher, Franzosen 6ffff"r—2—3' r, ff' s M. höher. Von Bergwerken waren namentlich Dortniundcr (Z- 1'/« Proe.) sehr fest. Banken gleichfalls lest; von sächs. Baniwerthen erzielten Lcipz. Er., Leipz. TiSt.u. Dresdu. Avancen. Eisenbahnen belebt und anziehend. Fn Bezug auf Ober- schlesische und Belgische wußte man wieder von Verstaatlichunas- verhandlungen zu berichten, was sür die elfteren ein Coursprus von ff Proe. zur Folge hatte. Auch Galizier und Dutzcr waren begehrt. Deutsche Anlagcwerthe und Prioritäten belebt und fest; von ausländischen Renten waren Italiener animirt. Von Sächsi schen Fnduslriepapiercn zogen an: Sachs. Gußstahl, Wiede, Zim mermann und Stickmaschinen. Lokales und Sächsisches. — Auch das gestrige Bulletin meldet, daß daS Allgemeinbefin den F. K. H. der Frau Prinzessin Georg ein gutes ist und die Heilung in der Bruchstelle normal verläuft. — Orden. Fiuanzrath Otto Edler von der Planitz erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. des Verdienstordens, Kommissionsrath Karl Eduard Dietrich den Titel und Rang als Finanzrath. Ter bisherige österreichische Gesandte Graf Wolken stein ist hier cingetroffcn, um sein Abberufungschreiben Sr. Maj. dem König Albert persönlich zu überreichen. — Der königl. sächsische Gesandte am -Hofe zu Wien, .Herr v. Helld 0 rs, gebraucht die Kur in Mnricnbad. — Behufs Erlernung des praktischen Dienstes ist der Finanz rath De. von Ko er »er von der Zoll-und Steucrdirckiion in Dresden als Obcrzollinspektor nach Annabcrg kommandirt worden. — Da die Erkrankung des Vice-Zoll- und Steucrdircktor Ehrlich anhült, so wurde der Vorstand des Zollamts Bodenbach, Zollrath M enzcl nach Dresden berufen. — Gestern trafen rnit dem Prager Morgenzuge Ihre Durch lauchten Fürst Map Fürstenberg und Prinz Emil Fürstenberg zu mehrtägigem Aufenthalt liier ein und naluncu im Grand Union- Hotel Quartier. - Fn rer vorgestrigen öffentlichen Stabtver 0 rd « rieten-Sitzung lehnte daS .Kollegium bereits zum trittcn Male tle für Pflasterung tcö aut tec Norkleltc der Bautzner- straße zwischen der Alaun- und der Markgraienstraße gelegenen ArcalslrciienS gewedenen 8«>gi> Mk. ab und zwar tu »tücksicht arri die wiinschcnSwcrtve Erhaltung der kort desindlichen Pla- taucu-Allce, deantragt aber dessen Plauirung und die Erlangung eines polizeilichen Erlasses, welcher den Fahr- und Reitderkebr aus jenem Areaistreiien mit Ausnahme des Ab- und Zuganges zu den anücgciioeii Häuser» verbietet. Mit den 22 schwarzen Pkerten des städtischen Marstailo ist nicht mehr auszukoinmen; nicht, daß sie so bööarllg wäre» — ganz Im Gegeulhcil — aber, ne langen nicht mebr zu; daö Kollegium, von der Nvtblagc durch dcn Auosck'ußberlcht überzeugt, bewilligt die Anschaffung noch zweier P'klte. während dem Vorschlag: drei z. Z.zu Schul- zwecken entbehrliche Zimmer der 2. Bczirköichule am See 45 und 46 zu Zwecken dcS städtischen Marstallcö baulich umzu- gcstaltcn, nicht bclgctretcn wird. Bewilligt wurden darnach: tür Umbau der Hauptschlcuse in der Piarrgasse und Neupflastcrung 7152 Mk., ftlr bauliche Elurichtung deö alten Ehclich'scben StiituugügebäudeS zu Zwecken der städtischen Kinterhflcgeanftalt .'><»<>(> Mk., zur 'Begebung einer Fubclieicr dcS Affäbrige» Be- stcbenö der Walsenkinderkolonlc Marc» I400Mk.. zur Erbauung einer Turnballc für die 11. BeztikSIchule und deren komhlctrr Einrichtung 15,24«» Mk,, sür Einlegung der GaS-und der Wasser- leltungörobre ln der Förslcrcl-. Marschall- und Gutzkowstraßein Summa 20,555 Mark und 165,000 Mark zu dem schon vor gestern vier erwähnten Ankauf des Grundstücks „Eonvcrsation" hehulS Durchführung der Llliengaise nach der Straße „Am Lee". Während die DurchbruchS-Aiigclcgeubeiten biöhcr immer äußerst lebhaste Debatte» bctvorrlclen und tust nie ohne Opposition gegen die Kosleichchc oder sonst etwas abginge», genügte diesmal rer äußerst knappe, aui der ürlbüne zudem nur sporadisch hörbare Vorlrag des Verw.-A»S>ck'ioi-Rc<crcntei>. um im chandumdreben diese Angelegenheit von doch immer einiger Tragweite in Ord nung zu bringen. Endlich wgrd an diesem Abende auch die de finitive Verabschiedung des kleöiährigeii .HaushchtopIancS aus gesprochen. Allein Anichcine nach zum letzte» Mate ftgurirte auch die Turirerieucrwebr auf der Tagesordnung, denn da der Stadtratb von der oomliiio «ina ,,ua non kür die weitere Existenz der Turneiicucrwchr, der Wiedercimübrung tcö GlockcnsignalS bei nächtlichem Grosffcucr, ganz entschieden nichts wissen will, so wird sie »ich demnächst auflöjcn, wie kies wenigstens St.-V. Senffarlh, einer ibrcr Führer, als I» der Korporation bereits keschlosscn tarsiellt. Auch im diesseitigen Kollegium erlstirl all gemein die Ansicht und wird sogar von dcn bisher »eurigsten Kämpe» tür die au» den AuSsterbcclat gebrachte evrenwerthe Korporation ausgesprochen, hgß eben nichts mehr zu machen und sic nicht mehr zu halten sei, wenn sie nicht, wie ihr vom Stadt» ralh allerdings treigestcllt worden, die Berutöscucrwachkn regel mäßig mit beziehe» will; daß ihr letzteres unmögllch, hat sie aber schon mcbriach dargelcgk. Daö Kollegium zeigt keine Neigung, die peinliche Angeleaenhclt seinerseits noch weiter zu verlolgen, cö acccptirt aber baS Wegfällen allen Stürmcnö und erklärt mit großer Majorität nach einem vom Vlccvorst. E. Lehinann eln- gebracksten Antrag: „unter wiederholter Anerkennung der Leist ungen der Turncrfeucrwehr und unter dein Bedauern, daß der Stadtratb nicht wenigstens dcn Versuch einer Verständigung ge macht habe, von weiteren Anträge» in rer Sache alffehcn zu wollen". DaS wäre nun also das Grabgeläutc einer Korporation, die 18 Fahre lang der Statt uneigennützig ged enk und die Or ganisation deö Feuerlöschwesens hier begründet hat. St.-V. Gottschall bringt dcn jedenfalls passenden Gedanke» in Anregung, es möge jedem der wcrckercn Leute, wenn sie sich wirklich aul- löscn, die volle Montur cilö ei» Zeichen der Anerkennung clgen- thümlich überlassen werten. Fm Laute der Dcdatte. die lin Ma» seriellen Neues nicht dringt, wird daö Vertavre» dcöStadtrathS in dieser Angelegcnbett wieder entschiede» mißbilligend krittsitt und a» dcn Fall der Korporation knüpfen sich auch wieder die prophetischen Hinweise, daß es nicht lange dauern würde, big sich die Statt in die uncrguickllche Lage gebracht icie, wieder Tautenke von Mark zur Vermehrung der Berutoieucrwehr be willigen ru müssen; auch Andeutungen bleiben nicht auS, nach welchen die ganze Differenz in ber Hauptsache aut daö Bestreben zweier Persönlichkeiten im städtitchen Dienst zurückgc«ührt wirb. Ein In diesem Kollegium noch aar nicht erlebter Antrag brachte lebhafte Aufregung hervor. St.-V. Prot. Dr. Wigard bean tragte nämlich die protokollarische Verlautbarung etneS Proteste-, ungctäbr lautend: ..Unterzeichneter iebnt ausdrücklich alle Ver antwortung tür die Nachtbeiic gb, die der Stcrvt guö dem vom Kollegium gefaßten Beschlüße (keine weiteren Anträge In der ^ ache zu stellen, sic also ruhen zu lasse»> erwachsen können." .Oho!" bieß es von verlch ctcnc» Seiten, und „daS geht zu west", „baS war noch nickst da" u. k. w. St.-V, RegleruiigSratp Waentig crbob sich — wie eö den Anschein batte, etwas erreat
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