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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19061215016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906121501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906121501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-15
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1906
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Vpcronev reacyvreyren. /r. 348. Seite 2. M» Sonnabend. IS Dezember 1SV G Bordeaux. (iVrio-Eel.j Ein hostwer vrla» Lat letzte Nacht die aowaltme im Bau befindlich« Hall« für di» Fnternalionale «MarineHlusstelluirg zum Einsturz gebracht. Figeac. 4«Pruv.gr>el.! Die Stadt ist zur Hältst« über» schwemmt. Der Gifeuibaliiwepkehr «wüchen Figrac und Eapdenac ist gestört. Der Schaden ist bedeutend. Zur Laue in Frankreich. Barts. Am heutigen M in isterrate wuche mit der Ausarbeitung gkiktzgeveiiiche, Maßnahmen zur Durchführung de» TrennungSgeietzeS begannen, die dem Parlament unteldreilet wer den sollen. Der Wortlaut derselben wird morgen endgültig fest gesetzt. Minister Pichon setzte den Stand der auswärtigen Ange legenheiten auseinander und gab besonder» Aufklärung über das gestern »wischen Frankreich. England und Italien in London niiteuetchncte Uebereinkommen über Abessinien, sowie über die Unterdrückung des Schmuggel» von Kriegskontecdande an der Somaliküste. Minister Pichon gab dann bekannt, daß die Archive der früheren franjosischen Botschaft beim päpstlichen L-tuhl infolge Ablebens de» HulrrS dieser Archive nach Paris gebracht worden seien. Paris. lPriv.^el.s Elämenceau setzte den Vertretern der Kanimerincyrheit auseinander, wie die Regierung sich den ferneren Verlaus ihrer Mliou in der Kirche »frage denke, '.'lach dem der Kammer vorliegenden Entwürfe will man von der einfachen Einziehung der in früheren Gesetzen gewissen Rlchlerkatcgorien gewährleisteten Zuschüsse und Pensionen an- sielgen bis zum Verluste der persönlichen Freiheit und der sran- gch'iichen Staatslbüraericheisr. Paris. (Priv.-Tel.f Die Deputiertenkammer l at 16 Arnkel des F i n a n z g e s e tz e s angenoinme», darunter die Steuer au^ Klaviere. Orgeln und Harmoniums, mit Aus. nähme solcher ^-iffrrumente. die Künstlern und Lehrer» gehören, und solcher, die monalewelse vernnelet werden. Angenoinnie» wurde ferner ein Amendement, nach dem jeder Adlige seines Adeispradikates verlustig gehen ivll, wenn dieses nicht durch ministeriellen Erlaß bestätigt ist. — Die Protokoll-Ausnahmen wegen unangemeldeten Gottesdienstes i» Paris und in der Provinz dauern fort, lieber neue Zwischenfälle liegen leine Meldungen vor. Toulon. jPriv.-Tel.) Die A rs en ala rb e i ter haben den Vorsitzenden lhreS Slindifaks zu dem in Paris deniilächsi itaitsiildenden Kongresse der staatlichen Arbeiter abgeordnct mit dem Aufträge, dem Mariiieniiiiisler Tvoinvion zu erkläre», daß, ivenn dre Wünsche der siaailichen "Arbeiter nicht am l. Januar, wie diese erwarteten. Befriedigung fänden, die Snndikate handeln würden. Berlin. (Priv.-Tel.f Znm Besuche des norwegti ryen KonigSpaares schreibt die „Rvrdd. Allgem. Zig.": Der König und die Königin von Norwegen treffen am Sonnabend vormittag zum Besuche des Kaisers uud der Kaiserin in Potsdam ein. Mit den Srmipathie», die bei uns dem norwegischen Herrscherpaare entgegeiigebracht werden, verbindet sich das warme Interesse weiter Kreise in Deutschland für da» sagenumwobene nordische Land, um den fürstlichen Gästen unseres KaiserhofeS ein herzliches Willkommen auf deutschem Boden zu sichern. Wie es unserem Monarchen seit vielen Jahren eine liebe Gewohnheit ge worden ist. in den gastlichen Gestaden Norwegens Erholung zu suchen Io pilgem Jahr für Jahr in wachsender Zahl Deiitiche aller Bevolkerungsklcissen gen Nozden und bringen berrlichc Ein drücke von den großartigen Naturichönheitcn. Erinnerungen an alle Kulturstätten und neue Kraft zur Arbeit heim Allein nicht eine Errungenschaft erst der neuen Zeit mit ihren BerkedlSeileichleningeii sind die engen Beziehungen zwilchen Deutschland und Nouwcgen: noch heule bestehen ,n der betriebseisriaen Handelsstadt Bergen Zeugniss« des lebhaften Handelsverkehrs zwischen den beiden Ländern, schon zur Zeit der Hansa hat ein hochenüwickeltes. geistiges Schroffen des nordischen Volkes in uns Deutschen ein lebendiges Verständnis für Las Wesen und Wirken der sym- pachischen stamuiveüwandten Nation geweckt und zu den politischen und «w irisch östlichen Beziehungen mannigfache Bande grilliger Art .herüber und hinüber gefügt, die, gestützt aus das Bowuhffein. daß keinerlei politische Jmteressengeaeiffätze vork-anden sind, den Wuiffch rege erhalten, daß auch das Ver- hältmis von Staat zu Staat, «wie seither, so in aller Zukunft von ungetrübter FreuMchafl getragen werde. Mögen König Haakon und Königin Maud stets mit Bssriodigu»« der Tage gedenken, die sie als Gäste unseres Herrscherpaares in Pots dam und Berlin verleben werden. Berlin. (Priv.-Tel.f Der Bundesrat überwies gestern di« Vorlage betreffend die Ausprägung von 5 Millio nen Mark in Z e h n pf e n n i g >t ü ck c n den zuständigen Ausschüssen. Berlin. Zum erstenmal wurde heute drahtloseTelepho- nie über 40 Kilometer von derTelefunken-Geseltschgst vor gelade- pen Gästen zwischen ihrem Geschäftshause und der Station Nauen -orgesührt, Berlin. (Priv.-Tel.f Der „Reichs-Anz" veröffentlicht die Verleihung des Schwarzen Adlerordens an die Prinzen Georg und Heinrich von Bayern, sowie an den Herzog LudwigWilhelm in Bayern: des Großkrcuzes des Roten Adlerordens an den Herzog Georg Ludwig von Olden- bürg. Berlin. (Priv.-Tel.f Die Vorlage für die Verbreite - ruiig des Kaiser Wilhelm-Kanals, die dem Reichs tage noch in dieser Session zugehen sollte, erfordert größere Mittel, als bisher angegeben war. Es soll ein Betrag von insgesamt _«lO Millionen hierfür gefordert weiden. 'Kalif c l. Beim Magistrat ist die Entscheidung des K a i f e r s in der Horlhealerbau frage eingetroffen. Sie lautet zu Gunsten des Karslfchcn,Baii-Proiekls. das Mil an zur Ausführung gelangt. Der Hochftbetrag des Kosten aufwandes ist auf 3:i05 000 Mark fcfigesttzr. Das Haiisniinlste- -mm bat hierher die bestimmte Zusage erteilt, daß die Stadt- Verwaltung keinesfalls einen «weiteren «Kostenzulschuh als die 'ewilligien 1300 000 Mark zur Baueinrichlung und zum Be triebe zu leisten braucht. Darmstadt. (Prtv.-Tel.) In der Irrenanstalt PhilippS- Hospital bei Hosheim erschoß ein Kranker einen Wärter und verwundete den Anstaltsarzt Dr Weber schwer. Stendal. (Priv.-Tel) Der Kaufmann Siemens im Stendaler Gefängnis, der sich durch Hungertod der Bestiafiing entziehen wollte, hat sich im letzten Augenblicke bewegen lassen, Nahrung zu nehmen. Seine Kräfte kehren nun langiam zurück. Straßburg. (Priv.-Tel.f Nach amtlicher Mitteilung ist der Obeiregierungsrat v. Puttkamer zum ÄezirlSpläsidenten des Ober-Elsaß ernannt worden. Posen. (Priv.-Tel.f Den Domkapiteln von Posen und Gne'en ging en> Schreiben des Oberprändeiuen o. Waldow zu, wonach sie die V o r s ct^l a g s w a h l des Kandidaten für den. erzbischöflichen Stuhl innerhalb «cchs Wochen vorzu- uehmen haben. Die Vorschlagstvahl eriolgt demnach Anfang Januar. Tetschen (Elbe). Die Negirrnng bewilligte 800 000Kronen für Aiisgestaltnng des Roinwitzer Häsens Tie Arbeiten werden im Frühjahr beginnen. R o m. (Priv.-Tel.f D e p u i i c r I c n l a m m c r. Die Beratung des Marinebudgets wird «sortgesttzt. Der Marine- minister beantiwortel mehrere Anfragen und dankt für die der Marine gespendeten Lob'prüche. Er äußert die Absicht, die Schiffsbauten zu beschleunigen und im nächsten Rechnungsjahre init dem Bau von großen Panzeffchiffen. die zum Angriff und zur Verteidigung geeignet find, zu beginnen. Der Minister gibt zu. daß es zweckmäßig sei. mehrere Schiffe, die der Flotte keine nützlichen Dienste mehr leisten können, auSzuscheiden und iveift die Behauptung betreffend Mangel an Ticnstfreudigkeit der Mannschaften zurück. Er betont die Notwendigkeit, mit »er Verwirklichung des Flottenvrogramms fortzlffahren i!if.d «so dem Beispiel der außerordentlichen Tätigkeit anderer Volker zu «folgen. Er könne auch nicht einmal die «Möglichkeit einer Verminderung der Flotte zugsben. da diese die überseeischen Interessen des Landes und zahlreicher Italiener in entfernten Ländern sicherstellen müßte. sLciblxffter Beifall.1 Der Minister kündigt dann an. daß ein '.Kontrakt zum Bau von Panzern , mit einem Hame in Terni abgeschlossen sei und drückt seine Genugtuung darüber aus. daß die heimische Industrie künftig die auswärtige Konkurrenz nicht nur hinfichtlich der Güte der Lirfferungen iondern auch hinsdchtlich auaemeffener Pr« . chlogea «können. <Beff<Ä.t Der Miutster lob« Ichliei lich die mu»l«gen Taten de» gesamten Marineperronal be onder» das der Unterferdoot«. de, den letzten Manövern und ollt der Manneszucht «der «Besatzungen hohe Anevkennung. r Isddaster Beifoll.1 Ro«. vor dem Schwurgericht begann deute der «r»««d gegen ^ der» früheren Minister Rast und leinen Sekretär Lambert o. die wegen veruntreunng öffentlicher Gelder und Urkundenfälschungen angeklaat sind. Der Staatsanwalt v«. arrtraate, das Gericht solle erklären, daß die ordentlich Ge richtsbarkeit in diesem Falle nicht zuständig sei. Der Antrag wurde adaelchnt. Der Staatsanwalt erklärte, dag er geae« diesen Beschluß die Nichtigkeitsbeschwerde einleaen werds. Di« weitere Verhandlung wurde daraufhin vertagt. London. Die Königin Alexandra war beut« früh aus dem Bahnhof« bei der Abceise de» nmwegllchen KönigSpaarrS nicht zugegen, da sie tvegen einer leichten Erkältung da» Zimmer hüten muh. London. (Priv.-Tel.) Die Wahlrechtlerknnen ver anstalteten gestern abend eine Kundgebung vor dem Parlament». gebände. Trotz Poltzeiverbol» versuchten sie al-dan» eine Vrr- iammlung abzuhaltrn. Dir Polizei schritt aber ein und verhaftete sechs Frauen. Kopenhagen. Da» norwegische KönigSpaar wird ain 17. Dezember hier erwartet. Stockholm. Der Kronvrinz. der heute aus Der- lin eingetroffen ist. hat wegen der Erkrankung des Königs die Regentschaft übernommen. «Belgrad. Der Neffe des Königs, Prinz Paul, mußte sich einer Blinddarmoperalioil unterziehen. «Das Be finden des Prinzen ist befriedigend. Tokio. General N o g i ist heute, als er vom Schloß nach Hanse ritt, von seinem Pferde abgeworfen worden. Der Zustand des Generals, der bei dem Sturz das Bewußtsein ver loren batte, flößt Besorgnis ein. (Nachts eiugekeav« Depeschen befinde« sich Seite 4.H gra»N»r> «. M. >S«tu»., »red» 117 «. IS»,»». v»nk Ib7.»«,. Llaaltdatz« IIS,— Uomdardkn z»,W, Lauroiutll« Ltt,—. Ungar, »old —. Porlugie'kn —, . rürkriUoi« . gaster. Part», i» lltzr na«m., n«pi» «L i«. n«»n«n„ co» U» »von«« »«.17. R-ue Format««,» , eurkrn lunift« SnIUd«! s« »7 rorlrni»»« lt»,»t. 0«»< Mandant S7o, . Liaatldadn —. üomdardrn —. vidauplet H»«»ueg. t« Te«k»il>er. Nold «n Barren p. Kilogr »790 ve. 2781 G. Lüde» M Bucren vr. Nllogr. 9«.SS Br 91.00 «. Dr»»»n. >1. Tezruwer ivauniwoiir bV.SS, rubig. Varl». Urooutlenmarki. w-oen oe, ikelrinder »!> so oer VUirz-Junt »».co. rniiig LiNrtlu« p«> Dezember «2.—, oe, Ma>-i!iugusl «I.iiü, matt. tlilbbt oer Dezember SS.—, oer Wai-August es,«w, matt So»»o». <»»>re>bem,rn. > Äu«U»,b,icher Weizen ruht» bei Neinem »eigen, engl. Liezze» ruhig, aber steitg. SlmerikanUqcr tuai« ruhig s D niedriger Donorrer Mazo rudra Amertkaniichei Mehl Iwmmeil underändekt, engll'ihe» Mihi ruhig. Gersi« >es>, z.'aser srsi. LcrtlicheS und Sächsisches. — Dem Veiwalter dcS Frankenberger Staat-forstrevierS Forst meister B r u h m in Frailkeiidelg und dem Pfarrer Francke in Zwickau ist die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechts- orde» verliehen worden. — König Friedrich Angnst hat genehmigt, daß der Oberforst« Meister Geh. Obersorilrat Dr. N eumelster in Dresden und der Obersorilcr p. Minckwitz in Mviltzburg das Komtulkreuz des wcimarijchen Ha-sordeuS der Wachsamkeit oder vom weißen Falken annehmen und tragen. — Vorgestern besichtigten wiederum Vertreter der Presse da» neue Stärtdehaus. Die Führung halte Herr Geh. Hosrat Pros. Dr. Wallot übernommen. Es handelte sich vornehmlich um eine Besichtigung der Berichterstatterplätze aus der Journalittentrrdüne des Sitzungssaales der Zweiten iKaimnier. L.er Saal, der wie der der Ersten Kammer mit Oberlicht ver- sehen sein wird, ist bereits soweit fertiggestellt, daß man seine Einrichtung im großen und ganzen überleben und den Eindruck, den er auf den Beschauer machen wird, sich vorstellen kann. Er wird ein vornehmer und würdiger sein. Die Anordnung und Einrichtung der Berichterstalterplätze wurde an einem Probe- lijche erläutert. Da noch einige «Wünsche von den anwesenden Herren hierzu geäußerl wurden, sagte Herr Geh. Hosrat Wallot ihre sofortige Erfüllung zu. D-ie Arbeiten im 'Sitzungssaale der Erlten Kammer sind noch nicht so weit vorgeschritten, daß inan schon einen >renauen Ueberbiick über die dortigen Raum- verhällnissc hätte haben können. Einen prächtigen Ueberbiick über die Ekbe wird man von dem nach der Terrasse zu gelege nen hohen und Hellen Ersrischungsraume für die Milglieder beider Kämmern genießen. ist 2 aus Reue — Die^Zcchl der Sparkassen «im Königreiche Sachsen 331 seit Ende September 190b innerhalb Jahresfrist von . 340 aesiiegen: sic hat sich somit um 2.4 Prozent erhöht. Sparkassen sind in Frohnau und Mildcnau lAmtsyauptmann- Ichast , Annabergs. Niederwükschmk lAmtshauptmannschaft Ehenuiihl, Thekla lAmtshauptmannschatt Leipzig!, Ostrau lAmls- hauptmann'chaft Ddbelnj. Mühlau, Burkersdorf und Göppers- dort lAmtshauptmannschaft Rochlitzs errichtet worden. Bei allen sächsisclben Sparkassen wurden im August dieses Jahres 209 618 Einzahlungen und 99 846 Rückzahlungen, im Erp» teniber 186 364 Einzahlungen und 101 672 Rückzahlungen be- wirkt. wonach waren im '«September weniger Ein zahlungen. aber mehr Rückzahlungen als im August zu verzeichnen- Nach ihren Beträgen bezifferten sich die Einzahlungen im August im ganzen aus 21063 066 Mark, die Rückzahlungen auf 16 090 033 Mk. «durchschnittlich 100,48 bezw. 161,15 Mk-: im September betrugen die Ein zahlungen im ganzen. 19106 244 Mk, die Rückzahlungen 17 650 064 Mk. ldurch'chnittlich 102,58 bezw. 173,60 Mk>. Gegen die Ergebnisse in denselben Monaten des Vorjahres haben sich weder die Einzahlungen noch die Rückzahlungen erheblich ge ändert. Tie Barbestände aller Sparkassen Sachsens zusammen bezifferten sich im August d. I. aus 7 270 038 Mk. und im Sep- tember ans 6 655 228 Mk. . — Der LandwirisclMftlich« Sveisderein zu Dresden hielt geüern mittag 12 llhr in den .Drei Raden" eine ausnehmend stark besuchte, Ausschußsitzung ab. die Geh. Oekonomierat Andrä cröffnete. Er gab allgemeine Vereinsonaelegenheiten bekannt und gedachte eines verstorbenen langjährigen Mit gliedes des Vereins. leilunaen aus der , des Vorsitzenden ein. Eine 'Debatte entstair sprechung der Entschädigungen für Tiere, die wegen Milzbrandveroacktes nicht geschlach. t e t worden, umstehen und sich schließlich als nicht milzbrano- krank erwiesen haben. Es wurde der Antrag gestellt, alles Vieh zu entschädigen, das umgestandcn ist. nachdem es wegen Milz- orandverdachtes nicht geschlachtet worden ist. Dieser Antrag soll vom Direktorium weiter behandelt werden. Ein Antrag, darauf hinzumirken, daß die Landwirte noch Schlachtgewicht verkaufen möchten, wurde obgelehn-t. — Der Bericht über die landwirtschaftlichen Unterricbtsan st alten des Kreisvereins meldete, daß alle diese Anstalten überfüllt seien. — Weiter lag ein Bericht über die l a n d w i r t s ch a f t- liche Abteilung der Handelsschule zu Großen- Hain vor. in deren Kuratorium der Kreisocrein vertreten ist. Der Leiter dieser Anstalt. Landwirtschastslehrcr Dr. v. Rechen- beiger, wurde in die Liste der Vortragenden ausgenommen. — Ausführlich wurde die Begründung landwirtschcntlicher Kurse an der Handels'chule Dippoldiswalde be'prochen, eine Zustim- muno des Kvelsoercins zu dieser Gründung jedoch abgelehnt. — Weiter wurde beschloslen, daß bei Angliedcrung der Zucht- und Biillenhalttings. und der Wcidc-Genossenschasten an die Organisation des Kreisvereins jedes einzelne Mitglied 10 Psg. an den Kaceisverein zahlen soll. — Als Vorsitzende wurden Geh. Oekonomierat Andrä und Oekonomierat Barmann durch Zuruf einstimmiq wicdcrgewcihlt. Der engere Ausschuß und die Rechnuiigspriifungskommission wurden gleichfalls wicdergcwählt: einige weitere Ausschußwahlen verlinen nach den Vorschlägen des Direktoriums. — Der letzte Punkt der Tagesordnung betrat die Beratung der Voranschläge für den Dispositionsfonds und den Separaisonds des Kreisoereins für 1907. Die Anschläge wurden genehmigt. — Im großen Saale des .Tivoli" vielt gestern nachmittag der Verein »er »ach T,e»»e» liefernden Milchpro»»;r>,»en eine aut besuchte Versammlung ab. Der Vorsitzende, Herr C Brühl- Luga, setzte nach Eeöffimng der Versammlung kurz die Gründe für die Einberufung der Ta»»«, »«»»inander «nd b«, daß da» Bestreben de» Vereins daraus gerichtet sei. einwandfreie Milch zu liefern. Der Verein habe ni Teil noch viel höher» zum Teil n« «an lege dort aber ain Wandfretr- Produkt. An wolle sich der Verein s Flelschvefforgrmg jetzt . . Len« Vrendel di« Ablegung Debatte wurde ihm Entlastung erteilt durch Ainus drei anSschetdrndr und ein standSmitgtted wieder- bezw. nrugrwählt Tagesordnung stand ein Vortrag de« Herrn v« " roch viel höher« Preis« ch den größten Wert ich über die Produktion heut« untyttchten, IptA die wichtigste Roll«, i« Ablegung der 2a> bernertte >. a,, rin« g», ermittelt, al» bet un« zahlt. autzen übe,: .Fragen au» dem Gebiet, der Milch- vtehhaltung mit vesondrrrr Bezugnahme aus die ErzruaunaS kosten von Milch und Fleisch." Er demrrkt« zu Beginn feiner Darlegungen, daß er bei seiner Brsp»echung von einer Wirt schaft au»gkve. die auSIchlteßltch Milcherzeugung betreib« mit Be rücksichtigung der späteren Beiwertung der K»d zum Jleischverkaus. und beleuchtete dann die Tatsache, daß seit drei Jahrzehnten der MilchvreiS der gleiche geblieben sei. während di« Errrugung-kosten ganz bedeutend gestiegen seien, namentlich soweit dir Löhne, die ErzriigungSkoste» der Futtermittel und der Brei» de» Vtehe» leibst in Frage komme. Im weiteren besprach der Redner dir hanpt- säcimch in Betracht kommenden Futtermittel bezw. Krastsuttermlttel <Heu, Stroh. Rüben bezw. Erdnußkuchen, Palmkernkuchrn, Baum- wvllsaatniehl. Getreidrschleinpc. Rtissuttermehli bei der Winter- wie bei der Sominrr-Stallfüttrrung hinsichtlich ihre» Kosten betrages wir ihres Nährwertes, wobei er namentlich davor warnte, eine zu eiweißrelche Nahrung zu geben. Andererseits möge mau das Futter durch entsprechende Mischung recht wohlschmeckend machen; je wohlschmeckender daS Futter, desto größer werde die Ausnützung sein Der Vortragende erbrachte dabet den Nachweis, daß eS »ölig sei, Kraftfuttrmiittel während deS ganzen JahrrS zu verfüttern, um den Milchertraa zu erhöhen. Bei Berechnung der Elzeugungskoslen handle eS sich aber nicht bloß um di« Futter kasten. sondern es müßten noch in Betracht gezogen werden dir Dienstbotenlöbiie, Verzinsung des KuhkopitalS. Vrisichrrungs- prämte. Stallmiete bezw. Amortisation dieses Kapital- und Stall- revarature», Verzinsung dcS GerätrkapitalS, Ergänzung de-Geräts, VerwaltuuaSkosteisi Anteil an den allgemeinen Unkosten (Porto. Tierarzt usw.). Dann komme noch rin verhältnismäßig hoher Posten in Betracht, da» >ri der Verlust beim Verkauf der Kühe AuS allem ergebe sich, daß das Liter Milch l3,8 oder rund 14 Pfennig zu erzeugen koste Wenn der Land wirt knufniännisch umgehe — und die jetzigen wirtschaftlichen Per bältnisse muckten et» ivlcheS Vorgehen unbedingt notwendig —. so stelle sich heraus, daß bet drr Milchwirtschaft durchaus nicht oft die Produktiv iß sie sogar oft die Produktionskosten nicht decke. Redner betonte, seine Rechnung halte jede Kritik von. viel verdient werde, ja daß wissenschaftlichen und wlrt Gräfe n lanvwlrtschoslllche» Stand- den gegen die Oefsnuoa der ! Milch als gttten, vollgültigen en Standpunkte au»: eS könnte ja eingeweiidet werden, daß bei der Berechnung der Erzenguiigs- kvsten der Gewinn aus dem Verkauf der seiten Kühe nicht in Be tracht gezogen worden sei. Dies sei jedoch ein so unmeßbarer Faktor, der höchstens in der letzten Zeit Berücksichtigung verdient hätte. Im Anschlliß hieran beleuchtete Herr Professor Dr. die Frage der Flrischpreise usw. vom punkte auS und spiach sich entschieden Grenzen aus: er wies hierbei auf die Milch als a« . . Ersatz des Fleisches hin Der Vortragende schloß sein« mit leb haftem Beifall belohnten Ausführungen mit dem Wunsche, daß der Verein der Milchproduzenten weiter wachsen, blühen und ge deihen möge zum Segen der heimischen Landwirtschaft. — In der regrn Tr batte wurden verschiedene Anfragen an den Doitraaen- drn gestellt und von diesem zusriedenstellrnb beantwortet. Herr Böbme-Possendors wirs nochmals aus dir Milch, besonders die Maarrmtlch als Nahrungsmittel hin. Der Vorsitzende ging aus die MilchpreiSerhöhuna rin und erwähnte, daß in Dresden in manchen Geschäften die Milch zu einem Preise verkauft werde, der eS ganz und gar auSlchllrße. daß dafür einwandfreie Ware geliefert werden könne. Die Landwirte dürsten solche Händler nicht unter stützen. Herr Kühne!, der Vorsitzende der Dresdner Händler- Vereinigung. verlangte ebenfalls ganz entschieden, daß die Schleuderaeschäftt von den Landwirten nicht mit Milch versorgt werden sollten, und bat um kräftige Unterstützung der Händler- verriiiiguiig, sonst werde der Schleuderet kein Halt geboten wer den können. In diesem Sinne svrach auch der Vorsitzende zu der Versammlung und forderte jeden Landwirt auf. dem Verein veizu- treteii, »ni eine durchgreifende Besserung auf dem Dresdner Milch- niarkte herbeiznsühren. Zum Schluß begrüßte e» Herr Dr. Leusch- ner nitl Freuden, daß die Versammlung im Gegensatz zu früher da» Handinhaiidgrhen des Vereins mit der Dresdner Händlcr- verriiiigniig habe erkennen lassen. — Ueber die Betriebsmittel der größeren Dauchs- and Frachtschifsahrlsgcsellschasten auf der Elbe gibt der ^Schiffcchrts- Kalender 1907 für dos Elveaebiet" ffVeriag: C. Heinrich. Dresden-N.j folgende Auskunft: 1. Die Sachsrsch-Bohmiiche Mt: , ^ , in Dresden hatte im Betrieb 34 Per- chraubendampfer, mit denen von Drcs- Jahre f905 1 966 712 Personen gegen 1671 599 im Vorjahr, von Dresden bis Mühlberg 540 779 Per sonen gegen 347 563 befördert worden sind. An Frachtgütern wurden 31 937 Tonnen befördert. 2. Dir Oesterreichische Nord- aus eine längere Reche von Jahren abgcichlossen, und es ihre Betriebsmittel in denen der letzteren Gejellichast mit halten. Es sind dies: 51 Radschleppdampser. 19 Eilgutdau 33 Kettendamof eiserne. 49 Hölze ilgutdampfer. er, 25 Schraubendampser. 2 Kanaldampser, 309 zerne Frachtschiffe usw. Die Schleppkette aus der Elbe und Saale hat eine Länge von 565 Kilometer. 4. Die Deutsch-Oesterreichische Dampsschiffahrtsaktiengejellschast unterhält 15 eigene, 1 gecharterten Radichleppdampfcr, 5 Hasendampjcr, ^ ' schiffe. 5. Die Neue Norddeusichc n Hamburg ha. an B«etriebs- wpeli'chraubendampfer, 4 Hascn- pfer, 64 eiserne Schleppkcchttt usw. 6. Die Tomps- schissahrlsaktiengejellschast in Hamburg „Elbe" führt 8 Rad- dampfer, 2 Hasendampfcr. — Die vier erstgenannten haben ihren Sitz in Dresden, die beiden letzten, in Hamburg. Die lupisächllchsten Schifsahrtsvereine bestehen in Aussig a. E . rcsden. Magdeburg, Haniburg, Herrnskretschen. ^Sehi/fer- !n Preuß" unterhielt» der ^vereinigten Ver^ichcrungsgefe cyiien -Lai>iial>risacrcinc veiin-rn ,n rcuiicg a. Magdeburg, Hamburg, Herrnskretschen. Schiffe Oesterreich 3, in Sachsen 7 staatliche, in Anhalt .. Preußen 5. private 5. 40 TraiiSportversicherungsgeselljchaften iterhieltcn Haveriekommissare, Schlfssrevistonskommlsftonen r vereinigten Versicherungsgesellschaften in Berlin besdandeu in 23 deuilchen Stad — Rechnunaen. tS «deS heranuahenden Werh- ihren Lezern eine Bitte ans Herz, die sich kurziweg in süns Worten ausdrücken läßt. Sie lautet: Bozahlt die Rechnungen der Handwerker! Da wird lsreilich gar mancher die Stirn in Falten ziehen und mißmulig fragen: ober «warum denn oevadc jetzt. Ivo unser Geldbeutel «durch die Anschaffung von Gclschenffn für dos Fest ohnehin schon «io ftar«k in Anspruch genommen wird'? Warum, lieber Lcker? «Nun. «weil auch unsere braven Hand- werker. die dos ganze Jahr über im Kamps ums tägliche Brot die Hände «fleißig rühren mußten, jetzt Geld gebrauchen, um ihren Lieben eM'as zum heiligen «Mend bescheren zu können. Die Rechnungen unserer Handwerksmeister «finden leider nie mals die Beachtung, die sie verdienen. Man legt die Nota über die evfolgle Leistung resp. über die gelieferten Waren ein fach beiseite, bis sich ein günstiger Termin für die Bezahlung findet, ohne dabei zu bedenken, daß der Meister auch (eine Ge- «eklen pünktlich für ihre Arbeit entlohnen muß, daß er Mo daS Geld ebenso nötig «braucht, wie »vir Die Lieferung. Wir schimpfen und sind entrüstet, «wenn uns ein HanÄwcrier das Bestellte nicht prompt liefert, daß aber auch wie in der Gegen leistung, im Bezahlen führ unpünktlich sind und eine Rechnung oft Wochen- und monatelang unbeglichen lassen, daran denke» wir gemäß des Schrüsliworles vom Splitter und Balken nie- mals. Die .Handwerker sind in dieser Beziehung jedenfalls in einer schlimmen Lage. Erlauben sie es sich, nach einiger Zeit höflich um den Ausgleich der Rechnung zu mahnen, so zahlen wir. ob solcher Dreistigkeit höchst ungehalten, zwar meistens sosorl, wir nchmen uns aber fest vor. nichts wieder zu bestellen. Wir sagen »ns nickt, daß der Acrmste völlig in seinem Recht war und das Geld doch auch nötig braucht. Darum also möge hierin!, im Namen unseres «wackeren Handwerkerstandes die Bitte an alle Leiser ergehen: Habt .in Einsehen und bezahlt die Rechnungen der Handwerker! ES aaot aus Weihnacht«,!
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