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verugrgedllbr: ^ ' »d« D»»d«n>» wo die 8uis»«»»ß , .Vl »ommillionvi rtllUi vH —v?-» , — !»liu »»iLon». vd«r istienaii« tolae«. m ,wei TenauHiadvii «»«»>« u»» kl« iUV >»»«»«»« juiikslkllt, . . , ->! achdnnl aller Arliikl u Onainal- "!i»i'üuna«u nur um d«ui> id>«r unmrudie dleide» uiidenialicklijit. unvrrlanri« Manuikwie werden nicht auldewirbu. releqramm-tldreNe: «achrtch»,» »r««d«»> -k-ründkl 1856. <SK S«. NalUeldMlll«, «' a«, L0>u«» -oo ««l»« L7Loo»2»Lo», Dossor^s. Liarstvarltauk I»r, Xttmnrllt 2. Hauvt-Getchöslsstelte: Marlensir. .18. ^nreigen-carif. «nnakime vv» vnkündigunakn bi« »achmittas» s Illir Lou». ime NeieriaoS nur Maricmiratik L« vc ii bis ' ,i Ulir. Die i waliiac Änm:> «eile ica. « Tllbeni M L'g, Au kundiaunsen aut der PrivaNoiie .stcue 'LPI,.-. bi« rlvaUise Zeile vis ,.u 1/ aeiaudt' ober mit Terlieiie bci >p> Zubiummern nach Sonn- und >»!. luaeu I- de»- Llvallise Grundreileu M. «o de, bv und sc, P>a nag, I» ionderen, Darit AuSwäriiae Am tuiac nur «egen Vorausbk.ulilune Vriesdlattcr werden mit ivV', dcreelinel- tzeriitvrediant-lilub: «ml I Sir. U und Rr. 2000 ^»lil«»u. Hidlltrpliiltt'i, ^ I». vummttvsiing, vdsrgummt für vrosstston und Nspresteuee. fz ttettioentlA«« 2ti üölnüül'ül Ilüünol!, Ur.»U»!lt,»>„t«r. ' 8 tn «In» l^örlmallin (81alrv*1i alt«-14iiirvlii) Noi ttu^lcu, u« 1»»erib<u unillx-rl» »Non; silr ke<Itt« r uu«I ^,Uny, r ^ l)osv» 25 l^I u b'I.i?» In>» 35 ist pitttieUou und ttrogoiiliiiuilluiigeii. !: kormsillvlltv LosstsIIollL s ! N von !>^ si gfsut-amlsttlikiW u rimmkl'-klnl'iektungkn ^ !« jn ülli-u LrU^Neu ui:«! l'ioi!,!::LEsi. — 2uui l^r-ottko t.i-lot c-iu ^ r- i» Srzili i* Ködellsdrilr. < 1»^* siuli» »»>> riuiil.» !» osdoa nniii-kwo in LE" n«»t« I» NI»«trlvr1e» ^a^Iazr«» oo Vv»«l» eldua» aei>«»«vr kautriiiueal« u iCppsi at« lllr LvImerdöriLS L^. /u Trioden äiircd 2 um von larl Neiiüsvimvlls Ltsdlissvmsut §1i'llve8li'S88ö sj M«« 2»«»B»Bl'/11Itwnwn>>intSmuS in Sacblkn- !.'cuidcsl>crr und Kirche, Biiilieunkitlrr Tbirle Snchien ->7»» Vlrllljll. im ilieichsciat. ZurüchdeliallnnnSrechl- Tdenicrichul-Auinchnum, ^mierielisle- ').>iuttims;I>che Wiiienind i weiteres ^rvstwcttcr. Mittwoch, I4.Aannar Ueb«r den UltramontnniSmus j» Lachsen wird uns aus maßgebenden Kreise» des Evangelischen Bundcv acschrieben: Der Evangelische Bund hat teils in vorletzter Nummer der „Teutich-cvangelischen Korrespondenz", teils in wiederholten Aus- sührungen des „Neuen Sächsischen Kirchenblattcö" seine Stellung ;u den trüben Ereignissen am sächsischen Konigshose ebenso bündig wie klar gekennzeichnet. Ein Bund zur Wahrung evangelischer Ziitercssen hebt nicht wie weiland Simei — 2, Sam,, 16 — gegen den herzbetrübten Familien- und Landes Vater Steine auf, wenn sein Kind Wider Gesetz und Zucht sich auslehnt, und ein Bund zur Wahrung deutscher Interessen wird nimmermehr eine Handlungsweise beschönigen wollen, die der deutschen Treue ms Gesicht schlägt. Wenn das ehrliche Mitleid mit der königlichen Familie, die Entrüstung über die Handlungsweise der Kronprinzessin und der moralische wie physische Ekel vor M, Giro» sich in Parteinahme sur Luiie, und gegen das Königslmuö bei vielen verwandelte, so kommt das in erster Linie aus das Schuldkontv der Sozial demokratie. Mit jener Geschicklichkeit und Rücksichtslosigkeit, die diese Partei auszeichnen und so gesohrlich mache», hat die Sächsische Arbeiterzeitung", sobald die Flucht Luisens bekannt wurde, nicht gegen sie. sondern gegen das Königshaus sich ge wendet, endcckle auch just dabei ihr „protestantisches" Herz und weiterte gegen MtramontaniSmus und Jesuiten. Erinnere man sich doch mit aller Schärfe daran, lr»e gerade die Sozial demo- kratie die Wiederkehr der Jesuiten, den heuchlerischen rolcranzantrag des Zentrums und das Fallenlassen aller Be schränkungen für die Ansiedelung katho'ischer Orden im Lande be- surw ortet hat! Dann wird man den Bock nicht fernerhin zum Üärincr, die Sozialdemokratie zum Schützer des Protesianlis- muS ietzcn wollen. Gar nicht hoch genug onzulchlagen sind die von matzgebender Te;ie erfolgten Zusicherungen, das; das in Sachsen gütige Verbot der Jesuiten samt dem Verbot jesuitischer Lchrbildung der katholischen Geistlichkeit gewissenhaft gchandhabt wird! Wohl spöttelt man im ultramontancn Blätterwalde über blöde Fesuitcnfurcht. Aber wir wissen, was die Jesuiten in den Tagen ,mes August des Starken, der an Gemahl und Volk noch schlechter gehandelt hat als Kroirprinzclsm Luise, unserem Lande gewesen sind. Mehr als eine Ursache hatte gerade nach dieser Richtung hin das Mißtrauen des Volkes wachgeruscn, vor allem die Uebcrnahme einer Professur an der Universität Freiburg in der Schweiz durch Prinz Max. ist diese doch so stockjesuitisch, daß das Reifezeugnis mcr Zöglinge ausdrücklich als für Deutschland ungilüg erklärt worden ist. Von einer gewissen Sensations presse lassen Sie mich ichwe^gen! Kann denn wirklich seit oen Tagen des verflossenen Sächsischen Kalkulator" Sachsen bez. Dresden ohne Skandalprcsse »cht existieren? Was soll man denn überhaupt noch dazu sagen, wenn in ihr der Nichterspsuch sächsischer Richter, noch ehe er in machen der vorliegenden Ehcirrung gelallt ist, schon als ungerecht hmgestcllt wird? Was dazu, daß gerade ein durch seine Gcgncr- ichail gegen Rom hochangesebcner Geistlicher, als babe 'r die Weg- laisung des Kirchcngebctes für die Kronprinzessin verursacht, durch den Schmutz der Gasse gezogen wird, während er dieser, nebenbei eanz gerechtfertigten, Maßregel absolut fern gestanden hat? An der Fürbitte für die bemitleidenswerte, verblendete Mutter, die ihren Zindern wie ihrem Gatten die Treue brach, darf und soll es in evangelischen Kreisen wahrhastig nicht schien, aber cs ist ein ganz anderes um das Gebet für die Kronprinzessin als solche, das die Treue zum Fürstenhause uns auf die betenden Lippen legt; solcher Fürbitte hat allerdings die Entflohene sich unwert gemacht, die E>c- memde würde an ihr Aergcrnis nehmen. Man lasse uns mit einem eventuellen Uebertritt Luisens zur evangelischen Kirche doch gütigst bei gleichem! Einst gingen ganz andere Gerüchte im Sachscnland. Die Kronprinzessin war ja etwas unbedacht in ihrem Wvrt. „Ich drehe mich auf dem Neumarkte stets so, daß ich den Erzketzer ldas Lulhcrstandbildl nicht zu sehen brauche." „Durch meine Liebens- Würdigkeit hasse ich, wenn ich nur erst Königin bin, das sächsische Voll bald genug katholisch zu machen", sind solche Worte, die. ob gnallen oder nicht, der am Hofe der Toskaner herrschenden Geistes- richmng nur zu sehr entsprechen würden. Man vergleiche, was die Geschichte von den Kctzerverfolgungen in Toskana noch vor y Jahren berichtet und was südlich des Kcilbergs über die harte Behandlung im Brot dieser Familie stehender Waldarbeiter man sich erzählt, deren einziger Frevel war, einer Los von Rom«Vcr- lamnllung bcigewohnt zu haben. Freilich I-vs srtrewes sc ii-'kaut; von Hypcrsrömmigkcit zur Jrcigeisterci ist oft nur ein Schritt, wie Sohn und Tochter aus dem Hause Toskana bezeugen. Mägen sie nun Dissidenten oder Mormonen werden. Wir hoffen zu Gott, daß sich kein Geistlicher bereit findet, die beiden in die evangelische Kirche aufzunchmen, mit deren ernster, auf den Spruch des durch Gottes Wort und Geist geschärften Gewissens sich gründender Pslichtaussassnng sie nichts gemein haben. Doch ich darf nicht schließen, ohne aus das gerüttelte und ge schüttelte Maß von Mitschuld an der tiefen und bedauerlichen Bolkserrcgunghinzuweiscn, dasdie Ultramontancn im Sachscn- lande trifft. Scho» hört man bei ihnen hier ein Wörtlcin und da ei» Wörtlein, das den Evangelischen Bund womöglich an dieser Erregung zum Milschuldigcn machen möchte. Wir werden Sorge tragen, daß derartige religiös pol tische Brunnenvcrgislung nicht gelingt. Schon indem wir unsere Antwort auf die dreisten An- rcmpclungcn anlässig der jüngsten Papstscier um Wochen aus Rücksicht auf d'e Ereiguis'e am Hose verschöbe», bewiesen wir, daß wir nach wie vor mit unwandelbarer Treue gegen Luthers unverkürztes und unversälschtcs Geisiescrbe auch unwandelbare Treue Hegen des Kon gs Majestät und da? Haus der Wettiner, das einen Johann und Albert uns ge schenkt, verbinden werden. Aber eben darum haben wir auch das Recht, es bis zu den Stuken des Thienes hin vernehmlich ins Land z» rufen c Wenn wzlalislischc Aushebung und der Klallch der Sensationspiesie nur zu willige Ohren und Herzen gesunden haben, so ist wesentlich daran mit schuldig die ultramontane Pwvaganda im Lande die den Schein erwecken mußte, als sonne sie »ich in des Hose» Gunst. Da ist das Ettcheincn der .Scichüichen Volks- zcitung"! Wenn in einem Lande l Prozent Kathelilen, iedoch einschließlich de» Heckes, 96 Prozent Protestanten gegenübersiche», sollen dann diese 96 Prozent nicht schon das ol» Provokativ» empfinden, wenn dies stark ultramontane, zu ledem Versiänduio der Güter und des Segens der Reformation unfähige Hetzblatt, das gegen die besten evangelischen Geistlichen bald genug den Ton der Gosi'e sich Eignete, so dreist ist. sich „Sächsckche Volkszeilung" zu nennen? To» sächsische Volk ist protestantisch und mag von solchem Ro n-Blatte nichts Wicken. Was soll denn der Rame l Soll es vielleicht dienen, das ketzerische Volk römisch machen zu helfen? Möchten jene ultiamontanen Macher, die hinter der Redaktion dieses Blattes stehen, ehe sie wieder wie bei dem nun doch für v. Meyer und wider ihre Münchner Gcsinnungsgcnossiii entschiedenen Prozeß protestantische Geistliche ehrenrührig angieifen, sich doch recht ernstlich fragen, ob sich ihr Tun mit ihrer Gewisiens- pflicht gegen des Königs Majestät und mit der schuldigen Rücksicht verträgt, die dem so zarten Vertrauensverhältnis zwilchen kathctt lischcm Fürsten und protestantischem Volke die vettchwindende katholische Minorität schuldig ist! Da ist ferner die Dresdner Papst-Jubiläumsfeier, weniger freilich sie selbst, als die Art, wie dort, zumal vom letzten Redner, gesprochen worden ist. Hier wird cs der Evangelische Bund ja an deutlicher Antwort nicht schien lassen, aber wie tief diese Versammlung die Tresdner Bevölkerung erregt und erbittert bat. dafür könnte ich mit einer ganzen Reihe von Entrüstungsbriefen aufwarten. Noch eine weitere Provokation besteht in dem ewige» G c - jammere über.Hiiitanjehuiig der katholische':« Kirche auf stmttSicchtlicbcm Gebiete. Den Schimviukassen des Papstes gegen proleslaittiicbe Kirchen und Schulen in Rom und jeder Regiemngs- maßiegel zur Eindämmung der .Los von Rom"-Bewcgnng in Oester reich »ibelt man zu. und hier ein beständiges Anstimmen der Klage lieder Icrcmiä! Es ist aber die alte Weisheit des Ultramoittaiiismus' Sind wir in der Minorität, so fordern wir Gleichberechtigung nach euren Prinzipien. sind wir in der Minorität, w verweigern wir sie euch nach den unstige» lUnivers. Paris). Rcuestcns hat man ansgeicchnrt. daß aus den katholischen Kops nicht so viel Staats- unterstützimg für kirchliche Zwecke kommt, wie aus den evange lischen ! Ja. zwingt man uns denn nicht dadurch, auf Dinge hinzuwciscn. die man sonst auS Rücksicht aus das Königshaus gern mit Stillschweigen übergeht, wie nämlich die erste katholische Psairfttchc im Lande zugleich .Hofkirchc ist und wie sie ans Kosten der doch auch vom Volke gezahlten Zivlllistc erhalten wird? Die katholische Kirche Sachsens ist eben in rein ultrainonlanes Fahrwasser gerate». Wie war das so ganz anders noch vor 29—25 Jahren, wo der katholische Pfarrer in W. dem Schreiber dieses die Hand mit den Worten drückte: „Wir sind doch beide tolerante Leute, die die Rechte der Schwcstcrkirche achten!" Schwestcrkirchc! Man beobachte nur. wie das ultramontane Blatt sorgfältig stets zwischen dem evangelischen „Pastor" und dem katho lischen „hochwürdigcit Herrn Pfarrer" unterscheidet oder mit wel chem Hohn es auf die Lehrvcrschiedcichcitcn >n unserer Kirche im Gegcniatzc zur Eincßlcihcit Roms Hinweis«, und man erkennt leicht: In dicken Kreisen fehlt völlig jenes Verständnis für den W er t eva n gelischen Christ cntum s. das bei aller Glaubens- Verschiedenheit den Königen auf Sachsens Thron seit August dem Gerechten je und se eigen gewesen ist und das sich als die gesegnetste Voraussetzung eines treuen und förderlichen Regi mentes stets erwiesen Hot. Und bis zu welchem wilden Zeloten- tum sich dieser Haß gegen olles Protestantische steigern kann?! Man höre. was. versehen mit der Imprimatur des Bischofs von Kiangnan. ein Jesuitenpatcr 1899 m Schanghai m chinesischer Sprache veröffentlicht Hot, um die dem evangelischen Glauben ge wonnenen Chinesen zum Katholizismus hinüber zu ziehen. Der „Chinese Recorder" vom Juni 1902 veröffentlicht die Ucbersetzung: „Frage: Ist der Protestantismus heilig? Antwort: Jeder Europäer weiß, daß der Protestantismus von vier Männern gegründet wor den ist, nämlich von Luther, Calvin, Zwingli und Heinrich VIII von England. Nun hört etwas von der Geschichte dieses Vier bundes, dann werdet ihr wissen, ob der Protestantismus heilig ist oder nicht. Ich habe bereits etwas von Luthers Talen er zählt. aber das braucht mich nicht zu hindern, noch mehr zu be richten. Er war ursprünglich ein Mönch der katholischen K:n , kam dann aber ganz herunter. Er »vor sehr durchtrieben. E verführte eine katholische Nonne und machte sie zu seiner Fra.! Bon da ab wurde er der vollendetste und schamloseste Lüanc' Sein Ruf war ein solcher, daß in Europa noch jetzt üblich ck. von einem Menschen, der Vöilcrci treibt, zu sagen: er lebt re Luthers Art. Luther selbst schrieb eine» Segensiprucl', d?. r den Worten endete: Fressen und Sausen bleibt da» Bei: Zwingli nennt der Versacker den gemeinsten L:::n,'. Eaiviu» Leben schandbar in höchstem Maße. Er sei geil gewesen wie ein Vieh und deshalb von den Beamten mit rotglühendem Eisen au der Schulter verbrannt worden." Warum dies Zckat? Nicht die Zueignung zum Jesuitenorden, sondern das Zn-eigcn-hai e.> und Zur ichau-iragen eine: solchen Gesinnung, die uusäyig ist, die evangelische Konieision auch nur von fern zu verstehen, der die Welt und sonderlich Sachsen zumal zum guten Teile jcine. Blüte verdankt, diesen fanatisch-bornierten, dabei oft genug mit' „Groß' Macht und viel' List verbundenen" llttramonlanismus brandmarkt und haßt unser protestantisches Sachscnvolk. Nicht daß unsere Königssamilie eigener Nebcrzeugung zuwider^ evangelisch werde, muten wir ihr :u. Gewissensfreiheit über. alles! Wohl aber bitten wir inständ'g um das Fernbalten solch' eben geschilderten Jesuitentums vom Hose. > Mit deutsch-evangelischem Gruße! Neueste Dralitmeldunaen vom 13. Januar. IViachte» einaehende Tevcschen befinde» sich Leite 1.» "Lerli.it. sPriv.-Tel.j Reichstag. Das .HauS ist ver hältnismäßig gut besetzt. — Präsident Graf Ballestrem: Inst dem ich die Sitzung eröffne, Wunsche ich den Herren ein gutes, neues Jahr. IBeifall l Es folgt eine Reihe geschäftlicher Mi'-^ lcilungen, Eingang des Etats »sw. Aus der Tagesordnung stehen die zruu Zolltarif beantragten Resolutionen. Die Kon,-' iniisien beantragt zwei Resolutionen. Eine derselben wünscht non der Regierung Untersuchung der Frage, inwieweit die Tabak- bestciicrungs-Vorlchrislcn im Interesse der kleinen Tabalbauern vcreinsacht werden könnten. — Aba. Frhr. HeylzuHerrnsheim inat.-lib.t befürwortet die Resolution unter Hinweis auf die mancherlei Belästigungen, die gerade dem kleinen Tabakbauer durch, die bcsiehendc Art der Tabaksteuer-Erhebung erwachsen. — Abgü Ehrhart sSüdd. VolkSp.j tritt gleichfalls für eine Reform der' Tabatbcsteucrung ein im Interesse namentlich der Tabakbaucru in der Rhcinpsalz, beklagt aber gleichfalls die Beunruhigung, die den Tabakbaucru durch die unablässige Androhung neuer Tobak- sleuer-Erhcbunas-Projckle bereitet wurde. Die jetzige Erhebung?- weise sei so belästigend, als habe man es bei den Tabakbaucru mit lauter Spitzbuben in tun. — Abg. Frese lFrcis. Vereinigt will der Resolution nicht widersprechen, bestreitet aber, daß du- Lage des inländischen Tabakbaues so ungünstig sei, wie sie F: ' Herr Hcyl zu Herrnsheim Larstclle, und das; der auständ: Tabak, namenilich der auS Amerika, durchschnittlich einen Vergleich zur Jnlandsslcucr viel zu niedrigen Zoll bezahle. T cs uns im Jnlande an Dccktabak fehle, sei »ns ausländisch:, unentbehrlich, »m unsere Einlaac-Tabake rentabel zu machen. Z. wünschen sei, daß die Kontrolle minder belästigend gestaltet und vor allem', daß Tabak-Industrie und Tabakbau künftig als bisher von der Beunruhigung durch neue Steucrcrlwbuna: Pläne verschont bleiben. — lsittcrstacilsickrctär Dr. v. Fi ich., kagt Erwägungen darüber zu. in welcher Weist die Lage d kleinen Tcwakbanern gebessert und auch sonst den heute lu,tt a wordenen Wünschen slattgcgcbeii werde» könne. — 'Abg. T hard liiat.-lib.j tritt für die Resolution, ein. Tie Bekoram . daß gerade der inländische Tabaksbau geschädigt werden wnrlu wenn der holländische Decktabak cme Zollerhöhung erfahre, ' unberechlig!, denn die Zollerhöhung falle eben, . weil eS st g doch nur um das Deckblatt handle, mir ganz wenig ins Gewut'. Jedenfalls sei cs richtig, die Spannung zwilchen Inland,'»: . und Zoll zu erweitern. Wolle man den Zoll nicht erhöh!, so müsse dann eben die Jnlandstcuer herabgesetzt werden. — List Geyer sSozf wendet sich gegen die Zolleryöhungsbcstrcbnnge Der deutsche Tabak bleibe in seiner Qualität hinter dem a»e- ländischen zurück, und, falls es nicht etwa durch höheren Zvst gelinge, den deutschen Geschmack zurückzuschrauben. schädige m>. damit nur den Konsumenten und eine große Industrie. Redm wirst dem Ab«. Freiherrn -Hcyl zu Herrnsheim vor, nachdem eben der Zolltarif durcligcgangen sei, große Strecken Lande - gerade auch in der Tabakgcgcnd hinzugekauft zu hoben, um sein Taschen zu füllen. — Aba. R ö si ck e - Kaiserslautern sD. d. L erklärt eine» höheren Schuh der Tobakbauern gegen die a» ländische Produktion für unerläßlich. Leider wahre der neue Zuck laris io wenig das Interesse der Tabaksbaucrn wie überbau»: der landwirtschaftlichen Bevölkerung. — Abg. Hcyl zu Herr ns heim erklärt gegenüber dem Abg. Geyer, er Hobe schon auf cimi naüonalttbcralcn Versammlung in der Pfalz erklärt, daß er von seinen Tabaklandbesitzungen nur Verluste nabe Ganz unwo> > sei cS. daß er seit Annahme des Zolltarifs Ländereien hmzii- ackcuift habe, um feinen Gewinn in schnöder Weise zu erhöhen Er habe nur Ländereien, die sich schon seit langem im Besitze seiner Familie befinden, seinem Fidcikommiß zugcschtogc». Ei könne c« irur bedauern, daß solche Verdächtigungen Zer in dicicm hohen Hause ausgesprochen werden könnten. — Abg. Lucke (B. d. L.) glaubt, daß die Tabaksabrikcttion sehr wohl eine stärkere Belastung tragen könne. Der Tabakbau» könne ebensogut einen angemessenen Lohn für seine Arbeit beanspruchen, wie der In dustriearbeiter. — An der Debatte beteiligen sich noch die Abgg Beck streif.), Molkenbuhr sSoz ) und Schrcmvss skons ). Letztere, loeist u. a. daraus hi», daß der Tabakshandcl hauptsächlich in jüdischen Händen liege. — Nach einer Auseinandersetzung zwischen dem Abg Freiherrn Heyl zu Herrnsheim einerseits und den Äbgg. Molkenbuhr und Geyer andererseits über die ursprünglich vom „Vorwärts" verbreitete Verleumdung, Freiherr v. Heul hätte dem Zolltarif in der Absicht zugcstimint, hinterher Grundbesitz zu kaufen, um davon Gewinn zu ziehen, wird die Resolution so gut wie einstimmig angenommen.- Morgen 1 Uhr: Resolutionen zum Zolltarif, — Schluß nach S Uhr. »>st