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Dresdner Nachrichten : 14.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-14
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1888
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»« B« vli »roßen «rbeitnHöuler», k den«, «rbeNer««». Ltllllch zur MIelbt ausgenommen «eiben, r Millionen. Man ße- rechnet. baß dir Herzogin im Lanzen nahezu 100 Millionen nir Leeortiar Zwecke autgegeben bat. Da» Vermögen ihre- hatten, der dasselbe vorwiegend bei groben Eilenbad-unternebmungen ge« Wonnen hatte, wurde bei seinem Tode aus 220 Millionen ver» H* *Än Vleiaietzer Namen» Perrault ist wegen verdacht», die gegen die Paiiser Slellenvermiltelungsbureau» verwrndeten Bomben an« gefertigt »u haben, verhaltet worden. „Xlx Tiaele" erklärt, da« Hau» Dollffl» verlege alle sein« Fabriken au« Mühlhausen nach Belsort, um den Pabplackerrten zu entgehen. Die Regierung bringt eine Vorlage wegrn Ausgrabungen in Delphi rin, die mit den groben Erfolgen der deutschen Ottzmpia- Ausgrnbuiigen und dem damit eindergehrnden Wachsen de« deut schen Einflüsse« im Olten begründet wird. Bari«. Die Akademie der Medizin, welche seit drei Jahren eine» Preis von 25.000 Frcs. für ein Mittel zur Bekämpfung der Diphlherilis zu vergeben hat, konstatirtc in ihrer letzten Sitzung, das; auch dieies Jahr, trotz zahlreicher Bewerbungen, der Preis nicht veigeben werden könnte, indem die Wissenlchait aller Rationen innerhalb der letzten drei Jahre i» dieser Hinsicht einen Fortschritt nicht zu verzeichne» habe. — Die tzaupthiliskasse für Elsässer und Lothringer Emigranten wird diesmal vv» nicht weniger al« 2500 Familien mit ca. 6000 Kindern in Anspruch genommen. Unter den Bittstellern befinden sich Familien, weiche sich seit Monate» ohne Obdach behelfen und ausschließlich die Hiffe der Asyl- und Armenhäuser anrusen. Für diese .braven patriotischen Elsässer und Lothringer" soll nächste Woche in, Hippodrom ein Weihnacht»»esl veranstaltet werden, zu welchem jedoch mindestens noch 50,000 Frcs. aufgebracht werde» müsse». — Endlich ist nun auch der frühere Bankdirrktor M. Mouvet, welcher die Bnnque Parisienne um mehr alö eine Million betrog, verurtheili worden. Da« Urtheil lautet aus 20 Jahr, Zwangsarbeit in Brest oder Toulon. — Don Carlo« bat seinem Vertreter in Madrid, dem Marquis von Eervalho, die Mittheilung »»gehen lassen, daß er demnächst einen Aufruf zur Vereinigung der carlisli'chen Anhänger verössentlichen werde. — Der Minister de« öffentliche» Unterricht« in Montenegro, M. Marro Drajovitsch, wuide wegen Eniwendung und Veräußerung von Papiere» und Dokumenten ans dem Staatsarchiv zu fünfzig Stock- streichen ve>uitheilt, welche ihm im Beisei» de« Prinzen Nieolaus auch gewissenhast verabreicht wurden. — Da« Bndnpelter VoikS- tbeater bewirbt sich um einen Raum >m WeltauSItellungspalasl von 1889, um daselbst Vorstellungen in ungarischer Sprache geben zu können. Italien. Minister Crispi erklärte im Kricgsausschuß. dak. wie irhwikijg auch die Lage Europa« sei, die gegenwärtige Periode ihn dock ziemlich besiiedige. Allein die französischen allgemeinen Wahlen könnten dem Frieden ein Ende bereiten. Die Regierung habe guter Hossnung Raum gegeben und deshalb vorläufig „nur" 145 Millionen ve>langt. Sollte» sich aber ihre Erwartungen nickt er'nllcn, so wären neue Opscr nvthwendig. — Es scheint, die Re- ßic'nng weide zur Vermeidung der drohenden Krisis »» Ministerium Me Finanzoorlagen siir die »achtle Session jiiriickstelle» und das Defizit inzwischen durch die Ausgabe von Schntzicheinen decken, voiaosaesetzt, daß die Kainmer durch Annahme der Mtlitäffordernn- gen mit großer Majorität der Regierung ein Vertrauensvotum crtheilt. In der Tepntirienkammer richtete Abg. Bonghi an den Mi nisterpräsidenten Eiisp, die Ansragc, ob derselbe über die inneren Verhältnisse Abwsiniens Rochrichtcn habe und ob er über den gegenwärtigen rechtlichen Eharnkter des Besitzes von Massauad Aktlliiincke oorzulegen gedenke. Erispi erwüderlk, die Nachrichten aus Abrpsiaien seien lischt derartige, daß mit Sicherheit ans den wiikliche» Stand der Dinge daselbst geichlvssea weiden könnte. Sicher sei jedoch, daß ini Emirat Aethivpien motze Unordnung herrsche. Man kenne nicht die Absichten des NeguS gegen Me- netik, »och diejenigen Mrnciiks gegen den Regns. selbst wenn er, Erispi, sic leime» Witte, so würde cl sic nicht bekannt sieben. Ita lien sei übrigens in Massanah so stark befestigt, daß >eder Angriff zi.rnrlgcschlagcn werde» würde. Italien werde leine neuen Expe ditione» nnicrnclinieii, sondern srine Streiikräsle an Ort und Stelle zur Auirechterhaltuiig seiner dortigen Besitzung verwende», deren rechtlichen Charakter die Kammer a»S den im Druck befind lichen und demnächst vorzutearnden Dokumenten ersehen werde. Er halte ein Dekret oder ein Gesetz rur Constatiriing der italienischen Souveränität über Maffauah nicht für nothwendig. — Der Tcpn- tirte Pantanv von der äußersten Linken befiagte Erispi wegen der Au-.-weisimg des Eorreivondeilten des „Secolo", Paronelli, auS Verlm und erstichte Erispi »in Verwendung in Bettln, damit die Answeisnng zurnckgeiio'.nmea werde. CriSoi erklärte, die Ausiveisnng sei ans Gr»nd der inneren Gesetze des Dentichen Reiches eciolgt, über welche die italienische Negierung sich 'licht zuin Richter mache» könne. Er könne demnach dem Clinchen Pantanos nicht ent sprechen. <Dec ansgewlcsene Paronelli war Eorreipondent des Mai länder Secolo n>id des römischen Tiriltos; beides sind demokra tische »nd sranzösieh siesiiinle Blätier. Paronelli hat in den »lit sciaem lliamen Unterzeichneten Artikeln nicht gerade gegen Deutsch land gehetzt, wähl ober schreibt man ihm auch diejenige» Berliner Corrripoadrmzen zu. die »ittcr einem anderen Rainen erschienen rwd sich durch gehässige Ausfälle gegen Deutschland und den Kaiser hervorih alen.) De> Direktor der neapolitanischen neuen Voikshank wurde unter Mitnahme von I47M) Lire Gold und Hinlerlassnng falscher Wechsel im Werllie von 132,000 Lire flüchtig. Die Wastensabrik m Tan» hat ihre Arbeiter vermehrt, uni die vom Kucgsininister hestclilcn 400,M Gewehre schleimigst irrlrg- stclleu z» können. Lpnnien. Ans der Stants-Depositenkasse in Madrid wurde» 1,250,900 Francs in Bankb'lletcn gestohlen. Der Thälcr Fl noch nicht entdeckt Mehicre Personen wurden verhallet, darunter der Schlosser der Anstatt. Schweiz. Ter Nntionnlrath in Bern lerieth über de» Zusatzver trag zu dem HandeiSverleage zwischen Deutschland und der Schweiz und über den ichweizerisch österreichische» Handeisvertrag. Die Ver treter der Landwirthichall sprachen sich für die Ablehnung der Ver träge aus Die BimdeSversanlmlirng in Bern wählte Hnuier-Zürich (rad.) zum Mitglied deS Bnnde-ralhcs. Znin Bundrspräsiaenten für 1889 tvivoe Hanimer - Svlvthnm zkons.) zani V^epräsidenlen Ruchonnet'Waadl (rad.), zum Präsidenten des Bu»desge> rctffs iür 188990 Staiurii - Schafsvanten stad.) und zum Vizepräsidenten Blaesi-Si'lothurn (rad.) acwählt. Belgien. Dem Kö»ig-vnare wurde beim Erscheinen In der Over »> Brüssel eine großartige Ovation bereitet; dieselbe bedeutet eine Demonstration gegen dir Insulte, deren Ovier die Königin kürzlich war. Mi! täglich wachsender Besorgnis; blickt die Regierung aus die Ereignisse, welche sich »n südliche» Belgien, in der mdnstiieieichen Provinz Hcnnegan. abioielen. Es handeU sich jetzt nicht mehr uni dir Frage, oh mehr oder weniger niissiedehnte Anistände aus- brechen, an welche man schon dcinrt gewöhnt ist. daß man sie als gewöhnliche Tagesnraigkeiten vcrösseirllicht. Dir Hetzer rangen a», ähnlich wie dies »n März 1880 und >m Mai 1887 gevüah. geivalk- thälig vermache» »nd jene Arbeiter z» vergewaltigen, welche keine Lust haben, den sozialistischen Aiiiwicgelimgcn Folge z» leisten. An de» letzten briden Tagen haben sich mehrere, mit geladenen Revolvern hcwafsncte Arheiteriianden gebildet, welche tick »ach allen Richtungen verihelle», dir Gegend unsicher macken, sich vor den Eingänaen der Bergwerke und Werkstätten nusstellen und die Arbeiter, welche sich dem Ansstanbe nicht anschließc» wollen, sogar mit dem Tode bedrohe». Ist cs doch borgest'»»»«», daß »i der Nähe des Bergwerke- Tratigmes eine vierzig Man» starke Bande de» Arbeitern, welche das Be'giverk anssuchlen, die geladene Pistole vor den Kovi setzte. Es ist ferner vurackomiiieil, datz eine Bande bewaffneter Arbeiter zur Nachtzeit das Haus eines ihnen mitztiebi- gen Ansiel-ers »mzmgeile und dessen Leben unter dem Nase: Wr l«r moet!" bedrohten. Wäre nicht gerade eine Patrouille des Wege» gekammrn, so hätte man wahrscheinlich eine Mordthat zu beklage» gehabt, wie ihr der Ingenieur Wartin i» Drcazcville vor einigen Jahien zum Ov'cr siel. Diese Vorgänge erhalte» eine er höhte Bedeutung durch die Tbaisacke, dak der Staatsanwalt gegen die verhafteten Arbeiterführer Georg Dcfnisse-nix und Genossen ein sehr befallendes Material „mgehäust hat. Es scheint, datz diese Leute aus dem republikanischen Kongreß von Ebatelet allen Ernstes den offenen Bürgerkrieg und die Prokluniirnng der belgffche» Re publik planten, wofür sie bercii« Vorbereitungen trafen. Wie veilaulrt, stellen in diesem Sinne wichiige Enthüllungen in Aus sicht. Obwohl die Rädelsllihrer bereits hinter schloß und Riegel sind, hü» es die Regierung siir «„gezeigt, aus ihrer Huch zu sein und zwei Bataillone deS in Antwerpen slationirtrn 7. Jiffanterie- RcgimentS nach Lalouviörr zu senden. Während dieser Vorgänge schickt sich da» Parlament an, m die Weihnachtöserien zu gehen, n^si^ßENHen Ntchtösi»«. < ßch sM «eH» der ««fsio. Die Anarchiftm untrnninirten die Etsendahnbrücke ln der Lmi« Cdorleroi-Mon». Der Anschlag gelang ttzetlweise, indem zwei Quadersteine m Folg« der Explosion berauSgesprengt wurden, doch konnte da« Palsiren de« Auge« rechtzeitig verhindert «erden. E»gl«up. Lord SaltSbuch hat Var einigen Tagen tn Edin- dunz eine grotzr Rede aihallrn, wetch« seitdem Haupfgegrnstand der Erarterungen gnvrsen ist. Die ildr grotze Halle der KomdSrie war mit bedeutendem Austvand »um Festranm umaeichusirn wordrn, tn welchem «XL Zuhörer Sitzplätze Hallen, während 2800 den Ver handlungen stehend deiwohnten. Um auch in den fernsten Theilr» de« riesigen Baue« kein Wort zu verlieren, batte man eine Anzahl Telephvndräht« durch den Saal geführt, deren Spitzen sdchcrnrng über der Rednerbühne au-liefe»; in der Mitte ihrer Lange näherten sie sich aus sehr geringe Entfernung, um dann sich nach allen Richtungen hin ouszubrelten. Der Erfolg war glänzend; die lange Rede wurde in ietrm Thrlle der Halle sehr gut verstanden. Am Sonnabend Abend stieb der Dampsec .Hawk" aus der Fahrt von London nach Hamburg in der Barking Brach, unlerbaib Woolwick, mit dem Rohlendampsrr „Recipica" zulamme». De, „Hawk" batte etwa 50 Passagiere an Bord und wurde von der .Recipica" am Bug getroffen, wo seine Etienplallen b>« zum Kiel rissen. Da« lecke schiff damplle mit voller Kraft dem Uier zu. Es war b Uhr Nachmittags und lehr neblig. Die Fluch war stark und die erschreckten Passagiere wutztsii nicht, wie sie sich rette» konnten, da das Wasser in Strömen sich in das Saüff ergötz. Cabilän Bane und dir Offiziere thalen ihr Bestes, um sie zu beruhigen und liehen sofort die Boote herunter. Aui diese Weise gelang es. lämmtllchc Fahrgäste zu retten. Ter Eapllä» uns die Mannschaft blieben an Bord, da die eigentliche Gciahr vorüber war. während sich dir Passagiere >u F»k nach der zwei Meile» entfernten Eisenbahnstation Adder, Wood begaben, wo sie de» Zug »ach London nabmen. Der »Hnwk" sank bald, svdatz selbst das Teck unter Wasser aerieth. An Bord der .Rccipica" wnrüe ein junger Manu, der sich in den Laderaum geschniuggell halte, um unentgeltlich mitzusndren, in Folge der EoUisio» gelobtet. — D>e am Sonnabend >n den Dvwnö unaekommene amerikanische Barke »Cruiader" hatte die Mannschaft der Briga „Pioneer" von Blhib an Bord, mit welcher sie Freitag Nacht Ü Meile» von Dimgenetz während eines Nebels juianimengestoken war. Eimne Malmien des „Pioneer" schliese» zur Zeit des Unglücks und mutzten ihre Kleidung >m Stich lasse», als sie sich »ui de» „Crusadrr" reilcica. Auch das letztere Schiss wurde stark beschädigt und baue es nur seinen Petraleumbehallerii, welche als wasserdichte Alllhestungea suuktionirlc». zu verdanken, datz eS über Wasser listet». John Bughl s Zustand bleibt bei alle» srinvanstingen be denklich. Die Königin hat für ihn in der Westniinsterabtei beten lassen: n»d mit Äladstonc, dein Home-Nnler, bat er sich schlietzlich durch Vermittelung beiderseitiger Freunde veuöhut. I» der Nackt zum 12. ist die grosse Thonwaarensabrik von Doulton und Komp, in dem Londoner Eiadlvierlcl Lnmbeth durch eine Fenersbrniist fast ganz zerstört worden. Russland. I» der Nobel'ichen Petroleum-Raffinerie in Baku hat eine Ei,'vlosion stattgcsundeii, wobei 31 Arbeiter schwer verletzt wurden. Der Prokurator Koni hat die Untersuchung über daS Eisen bahnunglück bei Borki beeudet und das Ergebnik derselben dem Kaiser vorgelrgt. Wegen Fahrlässigkeit, Pslichtvcrsttzung »nd aus andern Gründen sollen techs Perlone» zur gerichtliche,, Unler- slirhliiig gezogen werden: der ehemalige VerkchrSminister Pvtzjet; Generalnoitttant Tichrrewi», Cbef aller Sichkrheiismatzregel»; Zugches Baron Taube; der heim Unglück icbivcrvekwundeke Baro» L-sterwal ans dem Vcrkehrsiiiiiiisterium: Lowankv und Kroarnberg von der Bnbuvecwaltnng. Man glaubt übrigens, daß der Zar die Angelegenheit uiederichlagen wird. Afrika. Nach einem Telegramm der „Times" aus Sansibar haben die Porst,giese» eine Ausdehnung derBiokadcvom Rovruna- fiutz bis zur Bat, von Pomba oiigekündiat »nd ein Verbot der Einfuhr von Munition und Waffen in Mozambique erlassen. — Zwei italienische Panzerschiffe sind zur Theilnabme an der Bivkade aagcmeldet. — Die Gesundheit des Sullans von Sansibar bessert sich langsam; dericlbe verliert schnell an Popularität. In Suakim ward am Freitag der Mitarbeiter des „Graphic," F. Wake, von einer arabische» Kugel tödtiich getroffen, ats er bei dem Gei»azi-Fort Zeichnungen entwarf. Die Liste der im Sudnn- kri-'ge gefallenen Berichterstatter, unter denen sich auch einer der „Köln. Ztg." besond, ist bekanntlich sehr grotz; vor einiger Zeit wc»d ihnen in der Gruft der 2l. Panlskirche in London eure Ge denktafel errichtet. Egstvtcn. Ans Suaki» wird unterm 9. d. M. gelinldet: Die Obersten Kitchener und Barrvw nahmen Mit der eghviische» Cavaierie »'»>e Recogirvscirang der ieindlichcii Stellung vor n»d gelaiiglcir bis hinler den rechten Flügel der nrabiicln i, Lar>sg>ähc>i. Sie wurden von den rebellischen Reiter» nngcgufsei! und ge zwungen, sich unter den Schatz des Feuers der Forts zrirückjil- ziehen. Ein Eavalerist blrev t»dt ans dem Platze und zwei wurde» verwundet. Der Dampier „Daiiianhaor" ist mit dem Rest der Scoltish Bvrdercs an Bord und der Dampscr „Sbibeen" mit dem 9. Sudanesischen Bataillon hier ailgekvinmen. General Grensell besichligte beute verlönlich die feindliche Stellung. Amerika. Das im August d. I. in den Vereinigten Staaten van Amerika erlassene Gelezz, durch weiches die Einwanderung von Chinesen ganz verhaken wmde, Hot Cbma zr> Gcge»makiegcla vec- anlakt, die sich in de» Vereminten Staaten sehr ernsllich fühlbar mache». Die Kansk'iile in Eb>na iveigcrn sich, amerikanische Wmncn zu kansen und geben den eriropästchen den Borzng. In erster Reihe werden von dielen Maszregelii die grossen Handlung-Häusel in San Francisco betroffen, welche hariviiächlich Weneiimehl, Petroleum, Ba»»»vollc»wa»ren, Waffen, Maschine» rc. nach China ausziriiihren pslenten. Alles, was aus Amerika kommt oder mit diesem Lande in Verbindung steht, ist in China »ach irilrhem Muster vollständig ..gcbi'hevltet." Die „N.-H. Hdlsjtg.". die sonst auf Seist» des Präsidenten Eirveland steht, schiebt die Schuld an diesen Znsländen lediglich der Cleveland'iche» Verwaltung zu, welche das Gesetz über den Ausschlutz der Chinesen zu „verdriinmettöwertheu parteipoliti schen Unitnrhe» während des Wablseidzuges" und znm Stimmen fang benutzt habe. Das Blatt hofft, daß der zukünitige Präsident Harriioa der Angelegenheit die ihr gebührende Aii'lne>t>ainkett wid men und bahn, wirken werde, daß daS Verbot bei Ehinesen-Em- wanderung so bald alö möglich aufgehoben oder wenigstens gemil dert werde. lieber ein Duell wird aus Birmingham in Alabama Folgendes berichtet: Der Arzt Dr. Nahors »nd der Rechtsanwalt Sbvitridge gcrtrthea mit einander in streit und kamen schließlich überein, ihieu Zwist mil Bvwieineffer» in einem dunklen Zimmer an-zm sichten. Sie führte» diese» Enstchstitz sofort aus. Nachdem sie sich Ihrer Röcke »nd Schube entledigt hatte», stachen sie 10 Mmrtten lring hlrndlings ans einander las. Der Lärm machte die iibiigrii Bewohner des Hanies aufmerksam, und man holte die Polizei. Als die Tbür erbrochen war. stürzte Dr NaborS, aus vielen Wunden blutend und wie rasend sei» Messer schwingend, ans die Slratze. Im Zimmer fand »ran die fürchterlich zugcrichieke Leiche Shoriridgr-'s in einer Blutlache. Dr. Rabats war inzwischen die Haiwt'stuße deS Städtchens entlang gerannt. Alles wich >t»n aus; mir ein Farbiger, Namens Keenan, blieb vor der Tbür simes Kaasladeiis sichen. Di- Nabvrs rannte aui ihn zu »nd versuchte, ihm cimn Stich zu versetzen. Kecuan flüchtete sich i» seine» Lade». Nabors setzie ihm nach, und Beide wmde» handgemein, t»s Keenan mit dem Kolben einer aus dem Ladcnli'che lugend-» Flinte seine» Gegner zu Boden ichlug. Kceuua ergriff alsdauu die Flucht. Als der Pollzeimefftcr Kcenau'S Laden betrat, sand er Dr. NaborS als Lcicke vor. In der Oliver'schcn Hasirniehlniühle in Chicago entstand eine Explosion, welcher fast unverzüglich ein Brand solgle. Zeh» Per- sruien käme» um. cm Theil diirck die Explosion, ei» Tbeil in den Flainnien. Sieben der Getödleten waren Arbeiter der Mühle, die übrige» Insassen des bcunchbarien Gebäudes. Die Mühle wmde gänzlich zerstorl und die anstoßende» Gebäude arg beichrldtgt. Alle Fensterscheibe» in der Uingrgend wurden zerschmettert. Der schade» beträgt 150.0W Dollars. — In die Destillation Firma Scku'etftt in Cuicagv wurde, angeblich von einen, neidischen Konku-reuten, eine Dpiiamitdombe gewvrsin, welche rxplodirte und große» Schaden »»richtete. Es ist kein Verlust au Menschen zu beklagen, da z» dieser Zeit Niemand im Hnuse >var. Feuilleton. ff Herr Gudebus kehrt morgen von seinem koiitrciktiichen Ur laub zurück und singt übermorgen. Sonntag, den ,Benvenuiv Eeilini." Diele Vorstellung war übrigens von der Köaigi. Generaidirektion ursprünglich liir Sonntag und nicht, w»r gestern bemerkt, schon sür morgen bestimmt. ff Kunstprrelu. Endlich ,md w»«der emtge größt« und zugleich gediegene Gemäkd« da. Dieffenbacker'» in München Heimkehr von Chiemsee" ist ein Bild voll gesundester Realtslik. E« lprlchl sich eine seine Empfindung kür da- natürlich Schöne au«. Die au« dem Kuh» nach den, Urer lchreilende inane Fcau ist eine gewinnende Erlchemuna, in deren Haltung ungcsuchl« Aiimuth liegt: auffallend sind die reln modellirlen Arme und Füße und das trälttg «ine Flelsidcolorit. Auch die Gruppe der Alien mit dem Kinde wirkt prächtig. Dabei heben sich die Figuren von der Wasserfläche de« See« und dem Schiffe lebhatt ab; die Plastik der Ersitzen,ungen wird weienllich von der eigknlhümllchen Be- lerichlung — da« Licht der Svnne iällt gerade vom Zenith herab — gefördert. Da« zweite der größeren Gemälde Ist eine Laudichatt von Carl Rettich i» München .In den Düne» bei aiffziebendem Gewitter." Erde. Himmel und See sind hier gleich stimmungsvoll behandelt. Ma» sieht iörnilich den Sturm über das weite stuck Erde dahinjaaen. die Aeste der Baume beugend und im Unterholz wählend. Am Himmel balle» sich die dleigrauen Wolken zu finsteren Mass-n. die recht« am Horizonte schwer und schwarz au> der See fläche lagern Doch - und das giebt dem Bilde einen besonderen Reiz — ist es nicht ohne Lickt. In der Mitte »eiql sich eine weite Strecke der Düne und ein weites Stück der heraarolleadcn Flulh, vv» einem Lichtstrahl beleuchtet, so daß das Waffe» >asl hellgrün erscheint. Dabei sind alle Einzelheiten un Vordergrund vorzüglich ausgearbeilet. Von vorzüglichster Durcharbeitung ist auch die neueste kleine Landschaft vo» Leonhard! i» Blasew-tz ..Wiesenbächlein aus der Höbe." Alan blickt von dem Bächlein aus durch hellzzrüncs Bmchwerk hinab ans eure weite Fläche, und der Blick in die Ferne, die sich in blauen Luitiimen verliert, scheint trotz d-'s kleinen Raumes des Bildes si>il unbegrenzt. .Mondnachi m Penzing bei Wien" ist das neueste Bild Rieger'S in Wien. Die fleißige, s-uibcre Durckarheiiung kommt nickt zur Geltung, da wiederum die über zeugende Natürlichkeit fehlt. Er scheint, als ob die Farben alle mit Reüa benetzt wäre»; von einem schönen, vollen, frauig weißen Lichi ist nichts da, obwohl der Vollmond mitten im Bilde am Hnnniel steht und Gewölk ihn auch nicht verdunkelt. Unter den Genrebiidern seien vor der Hund nur die folgenden hervmgehobea, die durch Eigenartigkeit der An-si'ihrnng auffallen, nänisicb: das kleine Brustbild einer iungen Ritterdame von Beitzik in Manchen, äußeiff /orl und doch nicht ohne Kraft; „Fatales Kartenspiel" von E. Gaitzer in München, ein prächtiges Stück von Kl'inu i-eeei und »oller Leben und Eduakteriitik ni den Figur-»: „Ein Lied" von Theod. Giusl, hier, hcllnialeriich behondelk u-'d daher ni den Farben elivas leer und stach, aber sonst ganz niedlich, »ad „Iar Bcoiit- schninck" von Pantine Kohlschutter. hier. Bei dem legtecen B ld ist es ols ein Vorzug zu betrachten, das; das Rocoeozinniier Nicht gleich »der den Körnen der Figiiren »dichneidel, sondern noch bis zum Platond rorkgettihrt ist. Das m -cht die Znmner-, bcz. Salon- blidcr der Spanier und Italiener so reizend. Es ist ein? einfache, aber gefällige Gruppe, die sich im Glanze eleganter Umgebung darstellt, wenn auch sür die Brani leibst noch eine zierlichere, mndchenhalteic EOcheinnng hätte gesiinse» werden können. Em fesselndes, nur etwas dunkel gehaltenes Kniestück bat Marie Schottin, hier, auSacilell!. Eine junge, inleresi »ttc Schönheit aus dem Süden, die Obst veikauit, lehnt nachlässig an einer Wand, Iraumeriich vor sich hiiiblickend. Die Ans'ührung ist bemerleas- wertb zchöii. 0. 1i. ff Herr.Hosichanspicler Grunert, weicher sich zwar noch in Pflege der Anstalt in Thonberg bei L-nvzig befindet, gehl nach dem Gutachten des Direktors dieser Anstalt. Herr» Dr Loehirer, und des .Herrn Tr. Flechsig in Leipzig seiner Genesiing entgegen. Kurz »ach Ausnahme in die Thonbergcr Anstatt gelangte Herr Grunert zum klaren Bewnsztiein und schon seit Wo Heu unternimmt er niit einem Beamten seines Aihls lange Spaziergänge, die sich von vor trefflichem Einflüße inr das »beireizte Neive-ffvstem erweisen. Die Aerzte haben erlaubt, daß HercGninerl das Wechnachlsiesl bei seiner Schwester und Mutter, die bisher unermüdlich iür ihn besorgt waren, «eiern baff. So ist denn alle .Hoffnung vorhanden, daß Her, Grunert seiner Kunst znrückgegeben werde» kann. Tie zahlreiche» Freunde des Kiinstlers wird diese «Nachricht gewiß von Herzen erfreuen. ff Das gewohnte kleine Tezembe».Par!»neirt unserer deut schen Bühnenwctt, die D c l e g i r i e n - V e i i a m m i un g der B ü hn e ii g e n os i e n s ch a f t, trat vorgestern i» Berlin, im Klub- Hanse. zusammen. In den Vorsitz sinntten sich die .Hericu Betz und Kcr-Iop Dem vom VcrwattungS-Dicrktor Geh. Hosrach Schaffer vorgciegtc» Berichte war zu enin- bnien, daß die Zahl der Mitglieder zur Zeit 2892 beträgt gegen 2977 im Vorjahre. 271 Mitglieder «chieden aus, und zwar 23 durch Tod, 30 durch AnSttttt, 70 wurde» Pensionäre, 32 Rentner, 8 Leihrcnlner, t05 Mitglieder mußten gestrichen werden »rangels Zahlung der Bei-räge. Neu emgeneten sind !89 Mitglieder. Die Einnahmen der Anitalt betteten sich ans liisgeiamml 403,707 Mk. An Beit-äge», Alkeisiiachz ihliliigeir und dergleichen ginge» ein t25,767 Mk.. an Zimen 15-3,210 M!., der B-nar und die Lotterie erbrachten 9o,847 Ml., die sonstigen nußer- oidentlichc» Einnahmen betrugen dagegen nur 17,43-1 Mk., Ge schenke und Vermächtnisse 5310 Mk. Gegen da- Vouahr ist eme Sleigernng der Einnahmen von 1397 Pik. zu vermerken. Ve-ans- gabt iviltden inSgesan-mt 150,415 Mk, »de- Oii74 Mt. weniger als im Vorjahre. Du' Vc-imaltnng efforderre 25.309 Mk., Abichrribnngcn. -liedecges-hligene Fordern»zen und dergleichen b-l e'en sich ans 2281 Mk., a-r Renten und Pensionen kumen 122,827 Mk. zur Aus zahlung. Die Zahl der Pensionäre hat sich von 575 ani 624 erhöht, 2l verstarben, 70 traten neu in den Bezug der Pension ein. Leid rentner zählt die Anstalt zu, Zeit 47. Dos Wesammwerinögen der Anstatt beträgt z. Z. 5,803.071 Mk.; >31.323 Mk. sind baar, 3.508,ldX) Mk in Hvoolheken Vorhände». Im weiiecen Berlause der Verhandlungen wurde» allerlei ans Statute landening hiaaus- lansende Anträge nach kurzer Eiörkernng ihrer ttnjnläiiigkeir oder Unziveffmnßiakeit wegen gbgelclint, io u. 2l. ein Amegg, die weib lichen Mitglieder schon im 55. Jahre vclisionsiähig zu erklären. ff Ncit nachhaltigem Ectolge wird seit Sonntgg rin Smdt- theater zu Frg » klnrt a. O. das vor zwei Jahren im hiesigen Nesidenzthenlci io veiiällig an'gcnommene O Köhler'»!,e W.nh- nnchtsniäichcn „Die sieben Raben" a-ilgelührl. Die „Oder-Ztg." spricht sich über die poetiich-drauialisibe Gestaltung des Märchens und die treffliche Aufführung unter ä irekior Tennnei sehr günstig aus. ff In dem letzten Gewandhaus Eoiiceit i» Leipzig gelnngle ein von dem Flöt-nbittnoien Wrlh. Barge gespieltes Adagio sür Flöte und Oichesterbcgleitnng von Friedrich dem Großen zur Aufführung. Obschon das fast unbekannte Wett bettäuig anige- nomn'e» wurde, bezeichnet die Kritik den Autor dennoch einstimmig als großen Prenßenkvnig. aber sehr kleinen Komponisten. ff Herr Hans v. Bä low kieil am Dienst»» »» vovnlären philharmonischen Concert in Berlin, als der Bestall des rutt drei- kaniendkövfigen Publikums verklungen war, wieder emiiln! eine An sprache. „Ich habe", sagke Her, v. Biiiow, „in m- Heren Residenzen meine llniäh'gkeit gezeigt (hier m-chte der 2,'ebner eine Paine), Hei-Kipelintei wr zu werdcii (Große Hffiettett und Biavo), aber ein anderes Ziel glaube ich erreicht zu haben. I h glaube ein gnici VolkSkaprliai. ister z» >ein." H>e> wä-e inr He rn v. Bülaw ilierdings n-ich Gelegenheit gewesen, lein D.,teilt ats „Vottsr U'icr" za betone». Ai? lolcher hat er bekannllieb die c-genihu uttchsten Effolge aniznweiscn. ff Tbcodor Lvbe ist aus dem Verbände des Hamburgcr Tbalnitheatrrs. wa-cibsl er de» Diicl emcs Otn'i-tNeaffsenrs nih-tc, --lisgeichieden. A» semee Stelle ist der bekannte SchiittsteUcl Inliris llioien -ugagirt morden. Lerlclbc tritt vcreits in nächster Zeit in den Ve-bnad des Theaters ein. ff Nächsten Sonntag giebt Fcl. Marie Medcsind im Veieur mil der tceislichen Pianistin Fri. Het-wi,^ Riever nnd dem Violi nisten Botho Webe- ein Concert in Tel« ch e n. ff Herr Louis Große, unser bewachterMusttdiiettor an,König! Gvinnatinm in Dresden-Neustadt, hat in >üngster Zeit verschwdene neue Compositionen in Dntck legen inisc», von denen cm Sang vom Elbcstrand ., W anderer nnd W eile" iür Soll (Sopran, Alt und Tenor), gemüchle» Chor nnd Elavierbeglcilnng mit »er- bindender Deklamation, aiebt nui speziell unserei- vaterländischen, iondern de» geini'ehlen Chören nbe-hanpt eine wiittom-nenc Er scheinung icin dürste. A» iolchcn Eboriverken, die einen bunten, ahwcch'elnngsreichen und dabei doch kiiihcttffchen Gang de, Hgnd- lnna in st etzend nietod scher, leicht a-i-'udrvarei Illnü nliau biete», fehl! es bekanntlich pbr ttihlbar. Zugirich nui diesem enio-ehscas- wcrihen Choriverke e-.scbicnen im Verlag von G 'Namnann, hier, „Füniundzwanjig leichte, melvdffche Etüden" sü> da- Pninvivrie von demselhrn Ant-r, dm sich dnrch lnstr»ktivcn Gehatt und hübsche, den A»'o»gel »csselnde Melodik aaszeichnen. * Abgrbl > tzt. „Gestatten Sie mir, mein Fräulein, Ihnen zu gestehen, daß ich Sie wahnsinnig liebe." — „Tvreche» Sie, bitte, mit meinem Papa — der ist Arzi in der hiesigen Irrenanstalt. * In Edini'nrg nach letzter Tage de, butiiche Offioer Jona than Alexander, welche» i» der Schlacht von Waterloo mttqekgnrjfft hatte und bis zum Tode des Karier« Napoleon aas d«r Insel St. Helena jialronirt war. srr. S4V. Leite 3. Freitag, 14. Tee. 1888.
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