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Dresdner Nachrichten : 03.02.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190202036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19020203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19020203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-02
- Tag 1902-02-03
-
Monat
1902-02
-
Jahr
1902
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.02.1902
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Dre-Sir«* Nachernten. stlr. :r». Sette 2. MI Montag. ». Februar 1V«»Ä >»« »,»,«««««, «iß der Akatitrandr nana«: — Amraa m Kao. S? und 2» des Lr« ^ . Äaalslaffrn rüden»« Iadre-ninien und »blüMna der d«,,, Do«än»n-Gtdt nicht ana»bdri,en Laftrn sowie Adsindungsiadlunaen bei ütrckchWreÜigkenen ^ '^MeH^. des LlamsdaulbaltSqpa«, aut der» renwn und Adlo'uiia der dem nicht anaevorigen ramn sowie Absindungecadlunaen bei betreffend und allgemein« Debatte zu« SiacuüdauedaUs- — DbenerdertMt der tba»d»raer Leeworrr »am 2. Arb««. Ätn uLarrnruu» Uder 7X« Diilliineier desindet sich Uber d«rn nördlich« Tickle >«r bordier, e« niedrigU« -uswruck über dem Miltelddeere. Ja Deutsch iand derrtchi mr«t» trudeu und trocknen ,irouw«»»«r bet östlichen, chitlweise ebdaste» LUnde» ,K» Binnenland« ist e« uirisi warmer, nt Fortdauer dieser ILittenmg. Zwar TanerSfl-schikt.-c. Deattitie- Neicki. Die lehr kurz etwäbni« bemerkeu-werche Auslastung der „Nvrdd, Allg. Zkg." zur Zvlltariffrage lau- lel wörtlich: .In dem Kampie um den Zolltarif zeigt sich die auf- 'ällige Erscheinung. daß von den beiden entgegengesetzten Richte unqen. der er krem agrarischen, welche, die vo, geschlagenen Schutz zolle sür die Landwiithschaft noch nicht genügen, und der freihänd- lerlicheu, dir gerade an diesen Sätzen »m meisten Anstoß nimmt, nil der Unterstellung von Meinungsverichicdendetten unter den zu- ländigen Stellen im Reiche und unter den Mitgliedern des preu- .lichen StaatsminlsterimnS zu overirrn versucht wird. ttlus der ewen Seite tnsinuiren radikale Blätter, datz der Staatssekretär de- Innern. Gras v. Poiadowskv. agrarischen Forderungen mit größerer Entschiedenheit entgegentrete als der Reichskanzler : aus der ande ren Seite deutet die „Dlich- Tgsztg." an. daß der preußische Minister lür Landwirkhschaft v, Poddielski, obgleich amtlich zur Vertretung der Reich-taasvorlage verpiiichket, doch persönlich weiteren Erhöh ungen und Bindungen der landwirthschasttichrn Schutzzölle zu-Z »e«gc. Dielen Behauptungen stellen wir die Tdatiache entgegen, l daß die große Mehrheit der Bundesregierungen und insbesondere I alle größeren Bundesstaaten, wie 'ämmlttche preußischen Minister i ahne icde Ausnahme auf den, Boden der Bundesrathsvorlage! 'sehen und daß daher ei» Durchbrechen dieser gleichen Front durch' vervortreten oder Zurückbleiben einzelner Stellen ausgeichlossen erscheint. Tie amtlichen Vertreter des Entwucss sind durchaus einig darin, daß das ganze Werk durch Uederlchreiten der vor- geschlagenen Minimaliätzr oder Vermehrung der Zolldinbungen. so wie durch Uebertretdungeu vo» der Art des vom Staatssekretär Grasen v. Poiadowskv in voller Ueberetnstimmung mit dem Reichskanzler betämv steil Antrages lvegen der llisprungSzeugnisse > ,!Us das Ernsilichste gesährdet wird." Der Salier sprach am Sonnavend Vormittag beim Staats- § ekretär des Auswärtigen Amts und dem Reichskanzler vor und i iwrte daraus die Vorträge des Staatssekretärs des Reichsmarinc- s mirs und des Chefs des Mannekadiuets. lieber Sie Amerikasahrt des Prinzen Heinrich von Preußen wird noch berichtet: DaS Geschenk des Kaisers an Miß Noosevelk besieht in einem goldenen, mit Brillanten reich ver- iierten Schmuckkästchen^ das in der Mitte des Deckels ein Mi- naturporträt deS Kaisers, überragt non dem kaiserlichen Mo nogramme in Brillanten, auiweist Die übrigen Geschenke für den Präsidenten und die zum Ehrendienste bestimmten Herren sind goldene und silberne Cigarren- undCiaarettenetuiS mit demMoao- gramm des Kaisers, Manchettenkuöpse ustv oon ausgesucht künsl- 'erischer Schönheit, Borg eilen, verlietz bereits Hosrato Waldmann ,mt zwei Mundköchen und niedreren Servirdienern Hamburg on Kord deS Dampfers „Gras Waldersee", um in Newhork die Galatatel vorruberetten, welche Prinz Heinrich an Bord der Kaiserhacht geben wird, Tim Kaiserlichen Ge'undheitsaml tagte, der „Deuiich. meb Wochenschrift" zufolge, unter dem Vorsitz des Präsidenten eine amtliche Kommission. um die beiden zur Ausführung der Verordnung rider den Verkehr mit G c li e i m in i t t el n erforderlichen Svezialitätenlisten sestzustellcn. Der Kvinmissio» gehörten etwa 30 Mitglieder d«S RelchsgeiundhettSamtS und drei Vertreter der pharmaceutiichen Großindiistne an. Es wurde über 170 Geheim- j mittel derathen Zu dein tödtsichen Unfall deS HauptmonnS v. SigSield! wrrd noch gemeldet: DerBallon.,Bcrion". in dem der Hcniptuiann > vom deutschen Luftschisservataillon BaNich v, Sigsseid und Dr, s Linke aus Berlin sich zu kurzem Aufstieg in Berlin erhoben batten^ : wurde oon starkem Winde wettergctrieben und hatte nach fünf Stunden Anlweroen erreicht, Kurz nach dem Ueberschreiten der i Sehlde halte der Ballon lehr starken Gasverlust. Beide Lust-, schiffer suchten sich durch Abipringen auf die Wieien am linken Scheldeuser zu reiten: dies gelang Dr, Linke, doch erlitt er mehrere leichte Quetschungen, Haiiptmaun v, Sigsield blieb mit dem Fuß im Tauwerk hangen, schlug mit dem Kops aus den Boden auf und kam nur S Leben, Er war vom Ballon noch etwa 50 Meter weit geschleift worden. Hauptmami Bartsch von SigSfeld gekörte dem Lustichifser-Bataillon sirühcr Lustlchisser- Abtheilungs sei! vielen Jahren an und hatte zuletzt die Stelle deS horten Lehrers iu dieser Trupve nine. Der von ihm konslruirte Dracheliballon. der auf den UebungSplätzen in Tempelkot und Tegel w oft seine Ausstiege machle, hat teineu Namen auch in weiteren Kreisen bekannt gemacht: nicht minder zeichnete er sich durch eine große Reihe außerordentlich kühner Luftfahrten auS, oon denen die sechsilündiae Rette von Berlin nach BayuSka in den Karpathen am 5, Mär,^ IV90 noch in Vieler Erinnerung Kln wird. Nun hat er als ^oldai und als Pionier der Wiisrn- chott ein ehrenvolles, leider zu frühes Ende gesunden. Lefterreich. In Triest wükbeie am Sonnabend die heiligste Bora. Ter Verkehr war vollständig lahingeleat. Die Dampfer waren am Auslaufen verhindert. Zahlreiche Personen wurden vom Sturme umgeworfen und verletzt. In Süddalmalien errsckle starker Jirorco. Frankreich. Der Gegenbesuch des Präsidenten Lonbet in Petersburg soll derctts in der zweiten Halste des Mai statt- ^ nvden. Asien. Eine , avanischc Truvvenabtbcilung von 210 Mann ^ Otter einem Mo,or welche von Aomvri im Norden der Intel aus! iucn Mar'ch im Schnee unternahm, verlor den Weg und erlag s der Kälte im tieien Schnee. Nur em Mann konnte sich retten. ! Afrika. Die „Daily 'News" melden ans Ladvstnilh vom I. Januar: Au den Tperakroiien gegen de Wet sind nunmehr ^ N! britische Kolonnen betheiligt. Alles wette ans mächtige An-! Mengungen hin. in einer nahe» Zukuntt dein Widerstande der s Bürendem Ende zu mache». Es werde geglmibt, daß. wenn de Wet! »d Stein gefangen seien, die übrigen Bnrennihrer kapitulircn! würden. AndeliettS verlautet, daß noch viele Burenabtheilungen l mrhanden, daß sie gut ausgeiüstet nnd durch Kavredellen ive'eiitlich verstärkt worden seren. („Mgdb. Z.ch allerband n rsuta i, »ich, sonder, amüsiutt M-ngei «Gen Temv«. K'L'Ä auf starken die Lolun» tztor um da» odwodl gerade beiden söÄtziebe aus seine Kost«, es komische Kollisionen, und z»m Schlutz ^ die Arm« ihre» Etjichenn zurüL Das ist Äk! lich ti»s. ä«, «^r Hauptsache «edr gemachk. Io ball «an die Schwächen de» an echter Enchsindnna und da- Versagen da» «ment» i» letzte, «kt», schließlich üdersieht,v knapp« StAnd« unterhält, zumal a» in d« ' ^nkdaren Rollen sehlt. die die ammuhi« Aee > Hchultrra « sicheren, Erfolge trag«. Heißt « , d«» »dendS tzrnnv Groß, so braucht d«« Geschick keine» Mulenktndes mcht bange zu sein, ihre Rolle, weil sie zwischen drei bravouröse Partien von bunio- ristiich« Schlagkrast — Lothar, tziick und EdertzaGt — zu stehe» kommt, die am schwierigste» durchzuiüdreude ist. Fordert doch di« Darstellung der Marion die Herrschaft de» Intellekt« ebenso dringend wie die Herrschast der Sinn«; sie verlangt also «ine ebenso vuge und feine, wie schöne und ltrbeirswürdigc Schau spielerin. kurz die Rolle .schreit'' geradezu nach Iennv Groß. Allerdings batte die Künstlerin vorgestern einen besonder» guten Abend: sie spielte mit köstlich natürlichem Humor, boder mimischer Beredtsamkeit und jener zarten Art von Schalkheit, die mit be- wuiidciungswürdiqer Delikatesse die Allüren der Dame von Halt ung mit dem Weien der kindlichen Schwärmerin zu vereinige» versteht. Daß die Künstlerin in Toiletten: fünf Stück in drei Akten, da heißt » sich sputen! — von erlesenem Geschmack ent rückend, wie die geborene Fee Eaprtce auSiah. bedarf keiner be» sonderen Versicherung; gehört Jenny Groß doch zu den Bühnen künstlerinnen. bei denen di« Tdeateriahr« nicht wie die Krieg-iahr« doppelt zählen, di« sich an ihrer bezaubernden Kunst immer aus » Neue zu veriüngra scheinen. Und neben dieser Marion stand Herr Adolf Klein, der Trefflich«, Lothar. Auch er bot schlechthin eine Meisterleistung. Keine Trtvtalltät. keine Uebei- zeichnung. keineKanikakur ließ er sich ru Schulden kommen: rudia und bestimmt, mit dem geistvollen Ärmel seine» eigenartigen, schars charaktrrisirenden Talente» zeichnete der Künstler, der bei uns von seiner Tbätiakeit am Königs. Schaulpielhau» noch unvergessen ist. in genialen Zügen den vornehmen und dabei doch immer jovialen Ranonneur der Komödie, vor Allem mit einer verblüffenden Treff sicherheit, die der ganzen Figur von vornherein etwa» Typiichr- gab. Dabei war dieser Lothar stet» prächug bei Laune und sprach >o ausgezeichnet, daß er eS fertig brachte, selbst otchrs»age»d« Verse mit Feuer und Empfindung zu beseelen. Aeußerlich war Herr Klein, um den da» Lessiugtheater > ede Buhne von Rang nnd Ruf beneiden kann, wieder von einer bestrickenden Distinktion, die sein Auftreten so unaemrin sympathisch scheinen läßt und gerade in Salonstücken unvedingt für ihn einnehmen muß — Erfreulicher Weile läßk sich auch über di« Mitwirkenden neben den beiden illustrra Äästen nur Angenehme» sagen, wie sich denn im Ganzen vorgestern eine recht gute Aufführung kon- stattren ließ Nomenrlich Herr Witt, der überdies im Verein mit dem thectterkundtgeii Autor die Komödie sehr hübsch inicenirt MA ! «traußchen I im Aa»« r schlachte» in — verehrt« der Tbat mit d« WftOtHck'MW»« H Kunst und Wissenschaft. ^ In der Kön igl, H ofover gehl heute Abend Wagner's Dcninhäuier" in Scene: den Wolfram von Eichinbach singt Herr Graß egg er vom Siadktheater in Bcünn als Gast, — Im König!, Hofschanspiel gelangt Ludwig Fulda's vicrakriges Lustspiel „Die Zw i N ings > ch w e st e r" zur Ausführung. 7 Im Reiidenztheaker bleibl bis auf Weiteres das Blumenlhai'sche Versluslsviel „Tie Fee Caprice' auf dem Nepertoir mit Iennv Groß als Marion und Adolf Klein als Lothar, ! Heule Montag findet der IV. S t r ci ch a u a r t e t t- Abend der Herren Petri, Bauer. Spinner und Wille im Muscn- hause statt, 7 Im R e i id c n z t h e a i e r ging es vorgestern 'Abend hoch j ui her: Ienn » Groß begann ihr Dresdner Gaslipiel, Nalürlich j T 'ehlien die glückverheißende» Zeichen »ichl. »iiter denen das von j " :eher zu geschehen vstegl. als da sind: geräumtes D rchesler und eiilhusiastl'cher Beimll. Lorbcrren und Bllivien. nnzähiigc Hervor-! rufe und em vornehmes Publikum, nach dem das Komkessenstück »erlangt, das Iennv Groß diesmal als Gastgeschenk von der sprec nach der Eide brachkr, E» nennt sich „ Z ee E a p r ic e", ist em Lustspiel in drei Alken von Oskar Blumenthal, ein modernes Lnsl'piel und zwar in Versen. DaS mag Vielen wie eine »ittiaciccim in aäzsew klingen, über die man nicht tnnweg- ,»kommen fürchtet. Aber sehr bald gewöhnt man sich an den Kling-Klang der Sprache des Stückes, die zum Mindesten ein sou veränes Beherrschen der Form vvransietzt. einen nie versagenden Schatz von Worten, die mit den Gedanken elegant zu spielen wissen, und eine Grazie des Ausdrucks, die sich in den wirklich poetischen Partien der Komödie vornesflich bewährt, während rS »uneben mcht an banalen Dortwitzeleien und derben «päßchcn fehlt. Die Handlung des Lustspiels ist nicht sonderlich belang voll ein cavriziöseS Frauch«,, wird durch ihren Gemahl vo« allerlei gefährlich«« Launen dadurch geheilt, daß er den Teufel nur Beelzebub nnstreiht, dH daß er einen Hausttennd gegen den hatte, war m 'einer Rolle ganz am Platze und gab dem tenni» stoben Gecken Baron von Frick em drastisch heiteres Gepräge, das ilim sthr gut zu Gesicht stand. Auch Herr Lediodkow»ky traf im Ganzen den Ton. auf den die Rolle des ichwächilchen Dichterlings Rolf Eberhardk gestimmt ist. ja 'eine Mängel nahmen sich wie Eliarakteristrungskunst auS : er konnte nach Herzensutst in einem selbstbewußten Tone docuen. Bon den übrigen Spielern hatten vorgestern nur zwei etwa- mehr wie eine Episode zu lepräsenttren, Herr Reiter als Gemahl der cabrizwien Marion und Herr Friese als finanzgewaltiger Feind alles Poetischen -. Beide gaben ihr Bestes, um sich angenehm zur Geltung zu bringen. Das Svietlemvo war flott, die Eniemdleicenen ließen an Sicherheit nichts zu wünschen üdng und eme frische Lustspiel- stiinmung beherrschte unausgesetzt die Scene. — Die Aufnuhme der Novität war glänzend, so daß der anwesende Autor nach irbem Akte vor der Gardine erscheinen konnte mmittru seiner Getreuen. Das Publikum batte Bestall für Alle, für Iennv Groß und Adolf Klein citthusiaitlsche Anettcimung Was wird Oskar tage»? Die Fee. die dezanbette „Groß" und „Klein" — Kann nur eme Eaprtce von Blumeulhai sein. P. A. Wolfs. i Das König!. K v n > e rv a t o rin in erzieltc in seiner zweiten Prüinngsaussührung zNeuslädter Kasino) die besten Reniltale auf dem Gebiete der Instrumentalmusik nnd hier waren eS vor Allem Schüler aus den Bläserklassen. die selbst vor höheren Anspiüchen sehr gut bestanden. An erster Stelle ist Herr Utbrich, ein Schiller des Königl. Kammervirtuolen Gabler, zu nennen, der mit Retßiger's t'-woll-Faniasie sich einen ganzen Ettvlg holte. Er ist nicht nur technisch bereits hervorragend ausgebtldct, son dern auch in der Kunst einer vornehmen iaiken Tongedung, im Tvnamatz und in der Geschicklichkeit der Sct>attirungen. im Ge- brauch der tiefsten und höchsten Register der Elarinettc. Besonders gut gelang ihm hierbei ein fließend schönes Legato und ein bereits lehr ncheres Staccnto. Ein Bläier. der. wie er. sein Instrument io zuverlä'sia beherrscht, ist kein Schüler mehr im landläufigen Sinne des Wortes, er darf sich vielmehr schon zu den angehenden Kümilcrn zählen. Die gleiche Anerkennung verdiente scch Herr HeUrieaei. in der Klaffe des Könrgl. Kammervittuoien Flicke als Evtnerblctter gebildet. In einer Fantasie des seiner Zeit berühm ten Evrnewiriuosen Arban bewies er sichere Brillanz ver Technik, sehr guten Ansatz und eme besonders gute Beherrschung der zwei ten Oktave, Au seinem Vortrage war kaum noch etwas vom Schülerhalten zu bemerken. Von den ingendiichen Geigern zeich nete sich am vorkhetlhastesten em Schüler Prof. Rappotdi's aus. Herr Maverv'ch. der. von seinem Meister am Klavier begleitet, einige der Ungarischen Tänze von Vrahms-Ioachini «vielte. Gediegene Technik, kräiiige Bogensührung und feinsinnige Auffass ung wieien auf ernstes, von Meisterschaft geleitetes Studium hin. Ausgezeichnete künstlerische Erziehung ließen ferner erkennen: Herr Zadel «Klasse Prof. Wvlfermaiin) nnv Fräulein Kannengicßei iKlaiie Bachmann) mit dem Vortrag zweier Säge aus einer Vieuz- temps'schen Sonate, sowie die Ausführung des ersten unv butten Satzes aus einer Sonate von Gucg durch Fräulein Taoenvork tKlasse Frau Ravpoidl-Kahreri unv Herrn .^aruion (Klasse Prof. Rappvldii. Zugleich sprachen diele Vorträge tür die ivrgsälligc Schulung in den Eniemblewlelklassen der Herren Feigerl unv Rem- mele. Taneben zeichnete sich eme innge Planistm. Fräulein Äie- nele aus der Klasse Vetter mit der fleitzigen und sauberen Wieder gabe Ehopm'icher Stücke aus- Wenlger zufuedeilslellend gelangen die Gcsangsvorlrcige der zungen Damen Ghsin uns Fauch (Klasse Irl Sieverts, die sowohl in der Tondüduirg. Reinheit der Into nation und Zuverlässigkeit der Terlauswrache noch recht fleißig lein müssen, um als Sängeunnen bestehen zu können. 11. 8t. c Das zum ehrenden Andenken an Gottfried Semver von der Stadt Dresden gestiftete R e ij e st t p c n d r u m für Archi tekten hat der Rath für das Jahr 1902 dem Architekten Johannes Max Herfnrr hier verliehen. j- Prof, Tr. Iadas > ohn . als Komponist wie als Lehrer am Konservatorium gleich hoch geschätzt, ist vorgestern im Aller von 71 Jahren zu Leipzig gestorben, -f Die mir Spannung erwartete Etsraufsülimna von Cudek- mann s fnnfaktigem Drama „Es lebe das Leben" brachte vorgestern Avend dem .Deutschen Themer" in Berlin einen starken äußeren Erfolg, der nur am «schlug nicht ganz unbesttitten blieb. Ter anwesende Dichter wurde oft, namentlich nach dem dritten Akt. gerufen. Für die Ausführungen von Schiller'» „Räubern" ;or« er and gut«, wem» lircu» H-t d« 8 r kugelrunden Maz «s« der erlauä ^u^» wenn «r -um « »o» enwur xrrL.lrÄ., iyen, ,m Eoncartsaal. — - . Wntzatter und der llntz, >»» er Alle» o^tz Beste sGeu und ch i>a» Publikum be» eurem Festzug W, Wahl !sZ.- durch Mitglieder der Leipziger Finken- und Burschenschaft in Paris unter Mitwirkung von Frl. Poppe, Herren Mcttkowsky nnd Grube sind der 12. und 13. Avril festgesetzt. Sie finden in dem Theater Porte St. Martin statt. Hervorragende Gelehrte der Parlier Universität, wie Gabriel Monod, Lavlssc. Gaslon Paris, haben das Protektorat über diese Vorstellungen übernommen. diänat und Mancher nichts «eiter zu sehen bekommt al» den Hm sein« Vordermannes, o hat der Zeitungsschreiber emen bevcn- »ugten Platz, wo ihor nicht da» Äenngst« entgeht. Daß er spater, weun Andere nach deo Tages Qual und Hitze auSruhen uiü» sich durch eine» kühlen Trunk stärken, arbeiten und über das beende, Schauspiel in schön stlslisirten «Lätzen berichten muß. daß er die Nachtstunden zu Hilf« nuumt. wenn am Lag« keine Zeit war. da- steht auf einem anderen Blatte, und gehört in em andere» Kapitel, von dem heute nicht die Rede sein soll. Der Zeitung» schreiber hört nicht nur Alle- früher am andere Leute, er sieht auch die Dinge, ehe sie der Oeffentlichkeit gezeigt werde»: er dar, in di« Hauptprobe gehen, er darf einen Blick hinter die Couliijen thun. er darf zugegen sein, wenn dem alten Löwen «in schadhafter Backcmzahtz herausgenominen wird, er darf die dremrteu See hunde in ihren Prtvatgemächeru besuchen, wen» sie sich noch im Negligee befinden, und sich im Guitarrespielen üben, oder aus dem Dreirad fahren lernen. Er hat wirklich höchst werthvolle Vorrechte! Auch „UnS" ist c» beute vergönnt, über eine Samm- lung von alteu Raritäten zu berichten, die dem großen Publikum bis jetzt noch gänzlich unbekannt geblieben ist. E» War am letzten Tage des alten Jahre», al» „Wir" und andere Kollegen und Kolleginnen der Feder der freundlichen Einladung de» Eigen- thümcrS Folge leisteten, und uu« pünktlich zur festgesetzten Stunde bei ihm einsanden, Herr Alt sen. empfing uns sehr höflich an der Pforte seine» Grundstücke» und führte uns dann in sein alterthüm- sich eingerichtetes Hau», um uns sein« Schätze zu zeigen „Die heftig vorwärts treibende Gegenwart mit ihrm unaushoriichen Erfindungen und Verbesserungen räumt so energisch mit d«n Alten au. daß wahrscheinlich mancher Gegenstand d«r häuslichen Ei», richtung, der früher einem Jede» wohlbekannt war, m Vergessen, heit gerathcn wird. Und das wäre schade! Da» menschliche Ge- dächtniß ist in dieser Hinsicht etwas schwach und gar nicht zuver- lässig. Diesem Uebelstand abzuhelscn, habe ich meine Sammlung angelegt und hasse, sic wird gleichzeitig beweisen, wie einfach man sich früher behelfe» mußte, und wie unbequem und manaelbast manche Emrichtungen waren, damit wir die Errungenschaften der neuen Zeit nach Gebühr schätzen — aber dadci auch nicht über- schätzen! Die Menschen sind früher ebenso klug wie jetzt, ebenso fleißig, ebenso eitel, so sparsam oder verschwenderisch, gewesen ai» zetzt - nur in anderer Weste!" So sprach Herr Alt sen. und bot uns einzutretcn. woraus wir uns höflich verbeugten, und zunächst nach dem Namen seines Museums sragten — denn einen Namen mutz nun einmal jedes Ding in der Welt baden, „Gewesen"! antwortete er, und zeigte auf ein Schild über der Thüre. Richtig! Da stand's za mit großen, verschnörkelten Buchstaben: „Sic werden Hunderte von Sachen sehen, die geivescn sind, oder die nächstens gewesen sein werden! Der cin- slchtsvolle Sammler mutz auch die Zukunft im Aua« haben und die Zeit ichicitet unaushaltsam weiter." In der Thal bot sich uns ein-' überraschende Fülle von Gegenständen dar. als wir uns in der Behausung des Herrn Alt sen. Umsätzen. La war eine mächtige tombackene Dcstchcnuhr, Fa.^-on Zwiebel, da war ein riesengroßer rctthcr Regenschirm, der eine ganze Familie zu be- schützen vermochte, und daneben, des Vergleiches willen, ein modernes Damenschirnichen, das schon für einen leichten Sprüh- regen unzureichend war und da» dcim ersten Windstau sicherlich davonsloa. Da waren lange Tabakspfeifen, aus denen ehemals sie Jenaer Studenten rauchten und mit welchen sic aus dem ersten Stockwerk die Vorübergehen- den auf die Schulter» klopften, uu» sie zu erschrecken, da waren lederne Tabaksbeutel und alle Utensilien, die dazu ge hörten. um die Pfeife zu stopfen und in Brand zu setzen, wie Stahl und Feuerstein. Feuerschwanuu. auch „Milder und Kien- spähue, um aui den Küchenherd Feuer zu machen Da kam eS uns recht lebhaft zum Bewußtsein, wie gut wir es jetzt haben, und mit dankbaren Bl'ckcn iahen wir das Kästchen mit schwedi sche» Streichhölzchen an: Ohne Schwefel und Phosphor! Do lvar die Studirlamve aus grünem Blech mit Rübol gespeist, da war die vornehme Astrallampc. die nur brannte, wenn es ihr ge rade vaßtc. da war die Moderateurlompc, die grundsätzlich alle Mal dunkel ivurdc. wenn Gäste da waren, und in ihrer Gegen wart wieder ausgepumpt werden mußte. Da war seiner in einem schlichte» Messingleuchtcr eu, Tolglicht, das den Meisten unter uns »och niemals vorockommcn war. Herr Alt war so freund- lich, cs anzuzünden Es verbreitete einen sehr üblen Geruch und gab nur sehr spärliches Licht von sich. „Und trotzdem hat in irühereu Zeiten die ganze Familie bei einem solchen Licht gear beitet und gelesen und Niemand hat über uiangelhastc Beleuchtung geklagt Unsere Augen sind durch die Ucbertüllc von Licht, die ihnen jetzt geboten wird, ungeheuer verwöhnt!" «„s Alt, „Daß da erklärte uns He,-r bas Tolglicht von Zeit zu Zeit geputzt oder „gefchneutzl" «nd Scher, ZeitlurgSschleiber sind zwar Leute, die ihre» Beruf vrrsehlt haben — wie ein berühmter Mann einst gesagt bot — aber trotz dem beneidcnswerthc Leute. Man kann dafür eine Menge von Gründen aujzählen. Erstens erfährt der Zeitungsschreiber alle Tagesnenigkeitcn früher aiS andere Leute, und das ist in den Augen von neugierigen, oder höflicher ausaedrückt: wißbegierigen Personen ein sehr wichtiger Vorzug. Während gewöhnliche sterbliche warten müssen, bis di« Zeitung gedruckt und anSge- tragen ist, weiß der Journalist bereit», daß die Buren wieder einmal gesiegt Koben, daß die Kaiserin von China ihre Heimreise anaetreten hat: daß im Kanal ein Dampfer gesunken, und in Sibirien die Passagiere des Schnellzuges ausgeplündert worden sind. Er erfährt cs zuerst, wenn ein vor witziger Maikäfer schon zu Weihnachten ans Tageslicht kommt, wenn die ersten Gtaare cintreflen und wenn sich am Carolosee eine Nachtigall nicdergc- werden mußte, wie man ebenfalls zu sagen Pflegte, war eine große Unbequemlichkeit, die sogar der vornehme Geyeimrath Goethe empfinden mußte, ionit hätte er nicht den sehnlichen Wunsch aus- geiorochen: es möchte em Mann erfinden, daß man das Licht nicht zu putzen br Nichte! Run — der Erfinder der Stearin- kcrzen Kat den Wunsch des großen Dichters erfüllt — freilich sin ihn zu spät!" Während dieser Worte hatte Herr Mt eine Lich»- icheere aus einem länglichen Untersetzer genommen und schnitt bedächtig das obere Ende ves glimmenden Dochtes ab — dann fuhr er fort: „Und trotzdem hatte das Lichtputzen auch feine humoristische Seit« Es kam nämlich sehr ott vor. daß ungeschickte Hände das Licht ausvutzten, oder daß cs aus Schabernack geschah. Während eS nun draußen io der Küche erst mühsam wieder an gezündet werden mußte, benutzte de, Geselle schlau die Gelegen heit, der hübschen Meistcrstochtcr die Hand zu drücken oder ihr gar einen Kuß zu geben, und als einst beim KirmeSichmauf« da» Licht ausgelöscht war, da benutzte der Ochienknecht die Gelegen heit, uin einen herzhasten Schluck ans der Kümmelslasche zu chun, und als die Bäuerin das Licht wieder angezündet hereinbrachle. da stand die Flasche mitten auf dem Tiich im Hirsebrei, und Keiner wollte es aewesen sein! Dann zeigte uns Herr Mt eine Laterne, die ebemal« o» einem Stnck am Eingang zur Wils- drufserstraße, bei der Löwenapotheke gehangen, und die einzige Lichtquelle für diesen wichtigen Knotenpunkt gewesen ist, auch ein Nachtwächterhorn, dem er schauerliche Tön« entlockte, und durch welche man sonst die guten Dresdner Bürger vom AuSbruche eines Feuers unterrichtete. Ein altes hölzernes Tintenfaß und eine Gänsefeder, mit weicher angeblich Schiller seinen Don Carlos geschrieben, fesselte uns Alle, aber ob das Stuck Kreide echt ist. mit welchem Gustcl von Blajewitz die Zeche ihrer Gäste aus dein Tische zusammengerechnet haben soll, möchten wir doch bezweifeln. Amtlich beglaubigt ist die Kreide nicht. Wer weiß, wo sie her stammt! Aus der neueren Zeit war ein Stück Telegraphendraht da. „DaS muß man ausheben!" meinte Herr Alt. „Wir werden sehr bald ohne Draht telegraphiren, nnd mit dem Kochofen ist es auch bald zu Ende — der ist gleichfalls gewesen. Man kocht nnd heut niit Gas oder Elektrizität." Natürlich war auch viel Interessantes für die Damenwelt zu sehen. Falsche Locken und Schönheitspflästerchen, Schminkdöschen. Puderquasten und Kri- nolinen. „Sehr lehrreich, Herr Mt." bemerkte eine unserer Kolleginnen der Feder» die im bequemen Refornianjug auf dem Rade gekommen war, „ich vermisse imr die mit istohlschienen gefütterten Panzertaillen, die gesundheitsschädlichen Korsets, die von den Acrzten in Acht und Bann aetbcm worden unk die wir für alles Nebel in der Welt verantwortlich machen. Sind sie nicht auch gewesen?" ,,O nein, mein Fräulein!" antwortete lächelnd Herr Mt. „Ten Zeitpunkt werden wir wobl Beide nicht erleben! In dieser Beziehung ist da» weibliche Geschlecht von einer un erschütterlichen Festigtest! E» giebt auch Festungen, die man nicht erobern kann, und wenn man sie noch so eifrig belagert." „Und wa» soll der Strickstrumpf in Ihrem Museum?" Der ist wesen! Hand auf» Herz. Wer strickt jetzt noch Strümps«? Großmütter und die alten Tonten! Da» heutige Geschlecht kaust ist 'L a-n^d-L^ t^t der^ ivmctftrumps, de^l Sle hier zehen, ein« ganz vctvndev«
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