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Dresdner Nachrichten : 30.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-30
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.05.1887
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Mülls» od, Pohklnzum ^nirrair «Innkii Kunmllichr rn>l,»im,rts Sin- «onceii-tkliiedgione» a> Nur Ruit> j »übc ejn«I. Mmmtcrivie kein- B-r- ,M> d A.R.?»t»nd. NI.. bSS n» <r 28,»! Soldnftdlftjffor, in-ränselilosar VUN^vI,I»v«»,vp, nsn, vinkacti, xronnvortk. Lo,vNI>rtv«. .Inuvrlurktos 8vstow Lrospeolo «inti» lind ftunea. Oart »vlnnln«, Vresdon-K., 1i,arvl,Ien8tr. S. vov ^.ösLler L Lo., , üi>» »L., SMMIilt !»Il (; ,V>V-N ILüamtlt«!»« , Lküli»« unä ««VIssv s krlt» v»u»«l> ; H ^ ompfoklvll durch vr. mod. llsrtdolon. K <8 I/oi»n«Ivrnnk«n, «op»r»turvi», joäor und k4rt aus don badoutendston Klasliültvn dos lu- ^uslandos, vinploblvu in roielibiiltiMr Tiwivabl jA ^ iriui L 8vllN, ^ tzi««>i»arlLt »I. I^ernnpnovIi^tvII« >11». ^ Liiiiorhal'tostvr und Msuiilloston I'ussliodouliola^. 8clmil iP dämpkond, varnr. ataulnroi. 1'i,r>>nat- u. 3'e>>pich-S1u8tar. Nur sZ priina tjunlillit, Llj-Aeier 3 idic. 5,0 I't SlnMor tiiineo. Z ^ ^.uäolxli. ^L§e1, I,vbSMrL»,I>tz8l«I>lAi'IctzVWAtzxtzl',0Inj8liiti>jLLKl. «r7is»7«.»q» ^L«M'«gL I'vppieli-iiiid Aiil»«!8lutl-llaud>8., As » 1- S IW>t>er»»qS»uilflch«k» für den M. Mai: Äiindwcstwi»» vo» »iNUcrrr Liärke bei durchschuiitllil, mllticrei ÄrwiNkmiq, mit zeit- u»» ilcilciiwriic» Uicdirschiiiarn. Tcmvrralnr wenig vcrLndcrt. Uharoltkr »er Wiurrnng wcchieln». Dresden. 1887. MMltllN, Mal. Telegramme der „Dresdner «achrichlen". Danzig. In dem Prozesse gegen 26 in Danzig wohnende, der sozialdunvkralischcn Partei angehörende Personen wegen Theil- nahnie an geheimen Verbindungen, gegen 11 derselbe» auch wegen Aufreizung zu Gewalt»,ätigke,teil und gegen 11 andere wegen Ver breitung verbotener Schm len, ist das Urtheil gefällt worden. 6 Angeklagte wurden fteigcsprochen. Von den übrigen Angeklagten wurden wegen Theilnahme an geheimen Verbindungen 6. darunter der Führer Jocheni, zu >c 2 Monaten, 3 zu ie 6 Wochen und die anderen zu je 1 Monat Gefängnis; vernrtheilt. Wien. Am Wunsch der Königin von Dänemark wird die Herzogin Thum von Cnmberland demnächst aus der Irrenanstalt in eine Villa in Hütteldvrs bei Wien gebracht werden. — Ei» Postbeamter unterschlug 20 Geldbriefe mit 150,000 Gulden: er ist flüchtig geworden. Paris Dem Vernehmen nach dürfte das neue Kabinet wie Ackerbau. Das Handelsministerium soll mit dem Ministerium der öffentlichen Arbeite» und dasjenige der Posten und Telegraphen mit dem Finanzministerium verbunden werden. Es bleibt demnach noch der Inslizmuuuel zu designiren. P a r i s. In de» Trümmern der Komischen Ober sind bis letzt 77 Leichen gesunden worden. Die Ruinen verbreiten einen vcNilenzialiIch.il Geruch. Lo » dv n. Nach den lebten Mittheilungen dürste die Anzahl der durch die Grubenervlosion in Udston bei Glasgow Verunglück ten 7V lnicht 220) betragen. K o n st anti n o p e l. Säinmtliche Zilsatzbestiininungeu zu der cngliich lüilücheii Konvention in Betreff Egyptens sind sestgestcllt und von Drnmmond Wolfs und den ottomanischen Lelegirten unterzeichnet worden. Lokales und Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin wird sich Ende Juni nach Klagensurt zn Ihrer K. K. Hoheit der Erzherzogin Maria I o - icpha begeben, da daselbst ein frohes Faimlienereigniß bevorsteht. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August hat die von ocr Bogeiischüben-Gejellschait zu Meißen an ihn gerichtete Ein» ladnng zur Theilnahme an dem diesjährigen KönigSschirßen an genommen. -- Se. Hoheit Prinz Wilhelm von Holstcin-GlückS- bnr g ist hier eingetivsfen und im Hotel de Laxe abgestiege». — Ende voriger Woche unternahm ein Theil des Gcneral- stabcs des königl. sächs. Aiincclorvö unter Führung seines Chefs, des Herrn Oberst v. d Planitz und unter Theilnahme einer größeren dazu comiiiaiidirte» Offiziere einen Besuch des Schl acht le! des von Baut; c u. Es handelte sich um eine militär- wissm'chnstliche Besichtigung dieses Schlachtfeldes, worauf sich die Thcilmhiner der Erpedüion vorbereitet halten. Ein Vortrag an Ort und Stelle iintrislübic die wissenschaftlichcii Zwecke des Unter nehmens. Tie Herren Generalstäbler und die anderen Offiziere halten sich bei diclcni Ausfluge nicht geringen Strapazen zu unter er! en. Sie legren am eisten Tage von Dresden den Weg nach Kamen;, M Kilomelcr, ans dem Pferde zurück: die eigentliche Be sichtigung des Schlachtfeldes cinschlieizlich des Rittes von Ka»ie»z und dahin zurück erwrderte eine Wegstrecke von 54 Kilometern: am dritten Tage erfolgte der Rückmarsch von Kamenz nach Dresden, wieder 35 .Kilometer, Alles zn Pferde, und an sämmtlichen 3 Tagen regnete G last nnnnterbrochen. Ties vecinträchtigte aber weder die loii'emchaitlilhen Erfolge der Expedition, noch die frohe Stim mung nner Tliednchmcr. In Dresden angekommcn, ivarcn Reiter und Rosie in bestem Zustande. - Der erste Pfingstfeiertag begann früh gegen 5 Uhr nnt Regen; dicicr schte sich bis gegen 9 Uhr immer schwächer weidend »ort. Nachher trat besseres Wetter ein: doch lieh sich der ganze Festtag als ein Flogcntag an. Ter Grobe Garten war von iriili t Uhr ab von zahlreichen Spaziergängen! belebt, die Wirth- fcha'ten von Kaffeegästen stark beincht: das Morgcnkonzert litt ltdoch etwas Iliitcr der Kühle. Sämmtliche Kirchen waren dicht gesiiltt, die Hof-, Kreuz-, Frauen-, Annen-, Johannes- und Neu- iladler Kirche. In sämnitlichen predigten die ersten und gesuchtesten Redner. Viele Andächtige »lichten daö Gotteshaus ans Mangel an Platz verlasse». — Das lchönc Pfingstwctter, welches der Svnnabend verhieb, hatte de» Erfolg, dich sich auf den Ei < enbahncn ein Verkehr cnNvickclle, der demjenigen früherer Jahre mindestens gleichkam: freilich auch die Wirkung, daß kühler Nordwest und fliege» am gestiige» Psingsitage Tausende cmvfing und an ihre AnSslngSzielc begleitete. Wie üblich war anf dem Böhmischen Bahnhöfe am Sonnabend schon das Neisegewühl ein grobes, die verstärkten Züge reichten bei Weitem nicht anS, die andrängeiideii Massen zu be fördern und »lichten neben Il7 t'ahrplanmäbigen Persoilenzügen noch 20 Eiliazügc mit 430 Personenwagen verkehren. Darunter befand sich der nach Berlin über Zvssen »nd Hamburg-Kirl-Helgoland ab- Die von Reisende , denen der gröbtc Theil nach Schandau weiter fuhr. Am Pfingstmorgen aber belief sich die Zahl der aus der Provinz Ankommenden auf über IO.NOO. Um 4 Uhr begannen die billigen VolkSrxtrazügc ihre In tasien entströmen zu lassen. Von Chemnitz brachten sie 2157, von Wiiichc» und Frankciibcrg 161 Personen, dann kamen mit dem lRanchauer Extrazuge 673. mit dem Zwickauer 1185, darunter 200 von Werda», mit dem voigtläudiscden 1137. darunter 29 von Hof. ä>l von Planen i. B . 222 von Relchrnbach i. V- und 110 von sRciz. endlich brachten drei Züge von Leipzig nicht weniger als 2W Personen nach Dresden. Wahrlich diese Ziffern sind ein be- ndtcs Zeugnis, dafür, was diese von der Geiieraldirektion der sächs. Elaatseiseilbalmcn eingcfiihrten billigen Züge für eine Nolle wiclen und wie vollkommen sie den Namen von BolkSzügen »er« twnkn. Doch nnch die von Berlin gestern Vormittag eingetroffenen beide» Extinzüge waren sehr gut besetzt und brachten 450 Perionen »brr Röderan »nd 540 über Zossen hierher und nach Schandan. Möchte nur der Himmel diesen Tausenden ein freundliches Antlitz zeigen. — Eine namentlich für das Baufach interessante Entscheidung ist kürzlich von der BerusSkammer des hiesigen LandgrrichtS erlassen worden Bekanntlich dürfen neugevaute Räumlichkeiten erst nach Ablaus bestimmter Fristen und nach Ein holung baupolizeilicher Genehmigung vermiethet »nd von den Mechern bezogen werden. Zuwiderhandlungen werden ncich dem Landesgesetz vom 6. Juli 1863 mit einer, wie cs liecht, „»ach, den Uiiisländen des Falles und nach Maßgabe der Gefährde zn bc- inessciidcii Geldstrafe bis zn 100 Thalcru bestraft". Im Anschluß ^ an diese gesetzliche Strafbestimmung cilles; der hiesige Stadlrath im Jahre I88l eine Bekanntmachung, in welcher er für derartige Zu widerhandlungen eine ein für allemal fest bestimmte Strafe von M M. androhte. Ans Eirund dieser Bekanntmachung wurde nun seitens des Raches reicher bei jeder Zuwiderhandlung eine Straf verfügung von 60 M. erlassen, der sich der Bestrafte in den meisten Fällen unterwarf. Neuerdings wurde gegen eine solche Straivcr- silguiig Widerspruch erhoben und gelangie Inerdmch die Sache zur Verhandlung vor dem Gerichte. Das Schöffengericht bestätigte die stadträthliche Strafverfügung. Das Landgericht hob dieselbe als ungiltig auf. Es führte aus, dab der Stadtrach keineswegs die Vesiignib habe, eine gesetzlich ausgesprochene Strafandrohung ab- zuündern und an Stelle einer vom Gesetz augcdwhten, je nach den Ilmständen zu bcniessende Simse von 1 Thaler vis zu 100 Ttialcr eine ein für alle Mal auf 20 Thaler festgesetzte Strafe anzudrohen. Die Konsequenz hiervon sei, daß. da eine Höchststrafe von 300 Ni. in Frage kommen könne, mithin ein Vergehen vor liege, der Stadtrath in derartigen Fälle» nicht befugt sei, eine Strafverfügung, die nur bei Uebertretnngcn zulässig sei, zu erlassen. Eine Bestraf»»» könne vielmehr nur dnrch die Gerichte stattsinden. Gegen dieses lbiheil halte die Staatsanwaltschaft Revision ein gelegt. Das Oberlandesgericht hat jedoch diese Revision verworfen und das Urtheil des Landgerichts unter ausführlicher Darlegung der Gründe gebilligt. — Die Leipziger Handelskammer hat kürzlich an das Justiz ministerium das Ersuchen gerichtet, es möge eine Verfügung er lassen, dahin gehend, das, bei nllcn Gerichten ein Verzeichnis, aller derjenigen Personen visentlich ansgelegt werde, welche den Ossen- bar u n g s e i d geleistet Häven. ' — Ans dein älteren Theite des der Annen- und St. Iacobi- Gemeinde gehörigen Friedhofes an der Chemiiitzcrstraße befinden sich verschiedene Gräber, die von den Angehörigen derselben nicht so gepflegt weiden, wie cs Pietät und Würde des Friedhofes er fordern. Die zum grössten Tdeilc imbekaunlen Inhaber derselben werden jetzt dnrch den FricdhvisauSschiis; der Annen- >md St. Ja- cvbi-Gcineüide vor Ausrufung und Einzichu n g dieser Grab- stcllen anfgeiordert, sie bis zum 15,. Juni d. I. in würdigen Zu stand setzen zu lassen und darüber, das; solches geschehen, in der Expedition obiger Gemcindsn, Amienstraße Nr. 35 pari., Anzeige zu erstatte». — Dem Vernehmen der „Voss. Ztg." noch wird seitens der Lotterie-Direktion eine Verminderung in der Zahl der Loose beabsichtigt. Dieselbe soll dadurch hcUeigeMrt werden, daß statt der jetzt bestehenden Zehnthcilung wieder Achtel und Vier- telloosc kingeslihrt werden. — Es wäre bedanciiich, wenn der glückliche Anlauf;n den geordneten öffentlichen I n g c n d sp i c l e n, die vor drei Jahre», hanvtsächlich ans Anregung der sensationellen Schrift des rheinischen Ainisrichteis Hartwig, genommen wurde (derselbe war auch Venn Dresdner Turnfeste als Ehrengast hier anwesend, ist aber im vorigen Jahre verstorben), nnch und nnch im Sande ver liefe, wie es de» Anschein, namentlich bezüglich der höheren Schulen, haben könnte. Die Noihweadigkcit ist wiederholt und evident nnch- gcwiesen: den nachhaltigen Nützen lehrt insbesondere die Erziehung in England. Und wenn diese Reform bei uns nicht recht Wurzel fasse» will, da fehlt es nur an einigen thatkrässtgen und nvrurthcils- sreien Männer», welche diese Sache energisch in die Hand nehmen. Freilich darf die stetige Leitung und Ueberwacbnng die'er öffent lichen Ingcndlvielc nicht dem Zufälle überlassen !-leiben, insbesondere darf eine geschickte DiSciplin nicht fehlen, da Ausschreitungen einzelner Zöglinge ans dem Spielplätze eher Vorkommen als im Lehrzininier. Daher wäre auch ei» Ocher für die Sehnltasse angc- »eigt, damit eine Anzahl Lehrer bcz. Turnlehrer zur rcgelniässtgcn Abhaltung der Jugcndspirlc verpflichtet, bez. dafür honorirt werden können. — Die zum Besten des Sächs. Künstlcrunterstiltzungsvercins vom Maler und Bildhauer E. Hübner l» seinem Atelier, Blasc- witzerstrasje Id arrangirte Ausstellung ist recht schcnswürdig und des Besuches tvrrth. In Dresden, wo die Künlstemtclicrs für jedes profane Auge hermetisch verschlossen bleibe», ist es schon interessant, io eine Künstleewerlstatt mit deren künstlerischen Un ordnung, mit ihren Tausend Nippes, angcsangencn und halb- vollendeten Werken, mit ihren Dekorationen und alten Möbeln. Vasen und Gesäßen rc. einmal zu sehen. Hier, in dem Hnbner'schcn Atclic», fesselt neben diesen Allem, sogleich beim Eintritt ein herr liches Rclicfbildniß der Frau Erzherzogin Maria Josephe,, welches durch frappante Achnlichkeit der hohen Daraestclltcn und durch weiche Behandlung de» Materials das größte Gcjgllen erregt. Das Medaillon ist mit einem Avers der Bildseite und einem Position, die den großen Dichter in dem Kostüme seiner Zeit, den Kopf nach einem Tischbcin'schcn Bildnisse zeigt, ferner Hübncr's hier schon bekannte Gemälde: „Die Pein-Familie", ^Iphigenie", „Die italienische Spinnerin", „Eine Venus , „Ein Selbstportrait Jul. Hiibner's", „Die Original-Skizze zum Vorhang des abgebrannten Theaters" und noch viele andere Skizzen und Agunrellc von Hübner Sohn. — Namdem längere Zeit die Homöopathie in Dresden keinen ärztlichen Vertreter hatte, wird künftig diesem von den vielen An hängern dieser Richtung beklagten Mangel abgcholfen sein. An fangs dieses Monats läßt sich hier (JohamieSPlatz Nr. 15) der Imige Dr. v. Bille rS als homöopathischer Arzt nieder. — Das KönigSschießen der hiesigen Schcibcnschützen- gesellschaft wird Vom 19. bis mit 26. Juni abgehalten. Als der- maliger Schützenkönig nimmt Se. Kal. Hoheit Prinz Friedrich August am Feste theil. Sc. Kgl. Hoheit Hot eine Gedcnkschcibe gestiftet, auf welche während dcö Festes geschossen werden soll. — Die Kastanie, wegen ihres raschen Wachkthums und ihres dichten Lciubdaches der dankbarste Zicrbamn, hat dermalen ihre Blüthenpracht vollständig entfaltet und Kerzen gleich erheben sich die rothcn und weißen Pyramiden auS dem dicht belaubten Gczweigc. Eine» reizenden Anblick bietet jetzt die zu beiden Seiten bevfl« ' - - --- - - ' " he> WW sehen werden. Die cbengenannte Terrasse wird zu den Feiertagen daS erste Mal dnrch elektrisches Licht beleuchtet werden, wodurch sich der Effekt noch bedeutend erhöhen wird. — Wie alle Orte der Umgebung Dresdens, welche als Sommer frischen dem ozondcdiirftigen Städter wenigstens für den Sommer ein gastliches »nd erquickendes Heim bieten, hat auch Dorf Klotzsche ein neues Gewand angelegt und svrtwährend nech rühren sich dort die Hände, um neue Beilehrserleiclstemngcn nnd nützliche Einrichtun gen zu schasse». Nicht nur, daß jetzt sännniliche Slcaße» des Ortes mit Nainemchildei» versehen worden sind, welche speziell den Sommergästen und ihren Besuchern das Anfsinden der Wohnungen und Personen sehr erleichtern, hat jetzt auch der Gemeinderath die Fortführung schöner Fußwege i»i alten Torso anogesührt. was in der Hauptsache den Seiii»'.enuichleni auf ihren Partien dnrch die grünende» Felder Freude bereiten dürfte. Tniieveii bemüht sich der Verschöiielinigsvcieiu, weitere vraitische Annehmlichkeiten zu schassen, indem er gegenwärtig mit der Ausstellung von Laternen Vvm Bahnhof bis zum Schnnkhiivol beschäftigt ist nnd bereits bis zn den Psingstfetcitagen die neue Beleuchtung, welche gewiß von Allen, die diesen Weg in der Dunkelheit zu gehen haben, mit Freude und Dankbarkeit begrüßt werden wird, fertig zu stellen hofft. Aber auch der Hausvcsiheiverein hat die Zahl der bereits durch den Verfchöiiemiigsvelciii geschaffenen ini herrlichen Kiesern- hochwald vcrtheiltcn bcgilcmen Ruhebänke vermehrt und dies dürfte nicht allem den Svmmergästen, sondern allen Touristen, welche das freundliche Dörfchen und femen crauickend frischen und wnnigen Wald besuchen, zu Gute kommen. Ter neue Wirth des Schänk- hiibels (derselbe ist durch Kauf a»S der Familie des Erbauers desselben an Herrn Frenzel aus Dresden übergegangen) bleibt da, tvo sicli alle Hände rühren, auch nicht niilhätig und hat den zum Lchänkhübcl von dem .Königl. Fiskus ervachtetc» Kicscrn-Wnld- park renovirt und mit neuen Bänken und Tischen versehen. So trifft das Alles zusammen, um den Besuchern des Ortes, zu welchen Dresden die Hauptzahl stellt, den Aufenthalt bequem und angenehm zu machen. — In A n nabcrg fand dieser Tage eine Versammlung statt, ! deren Zweck war. die früher schon angeregt gewesene Frage des i Baues eines Theaters für Aimabcrg-Buchholz wieder auszunehmen. Es wurde ein Eomite ernannt, bestehend aus hervorragenden Per sönlichkeiten der dortigen Gesellschaft, welchem aiiterlegt wurde, bis wniestcnS 17. Juni eine Versammlung behufs Coustittiirunn eines Thcakerbaliveleins zusammeiiziiruscn und bis dahin Statuten für den Verein miszriarbeiten. — Sonntag den 19. Juni wird in Köni gstein ein Julius- Otto-Dcnkmal enthüllt. — Am Sonnabend Abend 9 Nbr schoß sich in einem Hotel in Ri eia ein iunger Kaufmann, ca. 20 Jahre alt. Namens Landauer aus Chemnitz, eine Kugel ln die Schlüte: noch lebend wurde der selbe in'S Sladtkrankenhaus geschafft. Ein Abschiedsbrief an seine Mutter war Alles, was man bei ihm fand, weder Uhr noch Geld war vorhanden. — Am Freitag ereignete sich in Döbeln ein schwerer Uniall ans dem Bane des Schiitzenhaiises, woselbst durch Herunlecbrechen deS Gerüstes 3 Arbeiter, dabei 2 Italiener, aus beträchtlicher Höhe herahstnrztei, und sehr schwer verletzt wurden. — AuS N c i ch e n d a ch wird geschrieben: Bekanntlich sind auch unsere heimischen Gewässer von der verheerenden Wirkung der Krebspe st mit berührt worden, so daß z. B. die Gvltzsch, die früher so reich an Krebsen war, gegenwärtig darin vollständig ausgcstorbe» ist. Versuche, dinch von auSwäris eingestihrte Krebse, diesen Floß damit wieder zu beleben, haben nicht den geringste» Erfvtg erzielen können. Tic über die Krcbsvest nngestelltcii Untersuchungen haben null neuerdings dahin geführt, daß diese Krankheit durch einen Pilz verursacht wird, welcher durch die weichen ctzeloukhäute' in die Körper vcr Krebse eindriiigt und sic zerstört. — Dem Schloßgärtner W. Schönfctd in Hohbnrg, der seit 33 Jahren immiterbrochen im Dienste der dangen Riitergutsherr- schast gestanden, ist die große silberne Medaille nir „Treue in der Arbeit verstehen worden. — Die städtiichcn Kollegien in Wurzen beschäfugt zur Zcitt die ständige Unterbringung der Garnison, das 3. Jägerbaicullons Nr. 15. welches bisher in Massen- bez. Bürgeranacticreil iinlerge- braeht ist. Der Stadtrath schlägt vor, Baracke» und ein Ercerzir» Haus zn erbauen und sind den Stadtverordneten Baupläne und Kostenanschläge zugcgongen. Nach denselben bettagen die Kosten der zu errichtenden Gebäude 24l,000 M., der ganze Aufwand aber einschließlich der dazu nöthigen großen Bauslächc 289.500 M., welchem immerhin beträchtlichen Aufwand eine Einnahme an Scr- vlsgeldcrn von 21,245 M. genciiübcrstcht, 7,54 Prozent des Auf wandes. Die Militär-Baiilichkciteir würden ans dem Terrain des früheren Muldeiillial-Babiihofcs — im Norden der Stadt — zu. stehen kommen. Wegen Ankauf dieses ganzen Areals einschließlich des große» und hohen Lammes zwischen der Torgauer nnd Dresdner Straße steht der Stadtrath mit der Königl. Generaldirek- tioii der Stgatsbahncn in Unterhandlung. DieKaiifsnmiiie hierfür würde zwischen 90—100,000 M. bctrggcii. — Am Donnerstag fand in Bad Elster eine Feierlichkeit statt. Es wurde die vom hiesigen Bildhauer Hermann Hultzsch geschaffene schöne Marinorgnivpe, welche die Nymphe der Elster- auelle darstellt, einem Gcnestiiig wurhendcn den Heilttank spendend, feierlich enthüllt. Tie Gruppe war seinerzeit auch hier in Dresden ausgestellt und ist damals in diesem Blatte eingehend bcsprochew und gewürdigt worden. Zn der Feierlichkeit hatten sich viele Menschen vermmmelt, die der Enthüllung des neuen kunstvoll n- Schmuekes der Badcanlagen mit Spannung entaegensaheu. Nach dem die Kapelle den „Festacsang au die Künstler" von Mendels sohn gespielt, übergab im Aufträge der Kgl. Stantsrcgiernna Herr Geh. Rcgicliiiiasrath Schmiedel unter längerer sinniger Ansprache das aus den Mitteln des staatliche» Fonds für öffentliche Kiiiist- zwccke hcrgestclltc Werk dem Bade Elster bez. dessen Verwaltung, Bewohnerschaft und Gästen. Die Hülle fiel, nnd der Ausdruck freudiger Bewunderung war ein allgemeiner. Pastor von Berne- Witz sprach in beredten Worten im Name» aller Bcthcistgten der StaatSrrgiernng wie dem anwesenden Künstler tniiigstc» Dank aus. Mit einem vom BadcdirektorOtto ans Se. Majestät ausgcbrachten Hoch schloß die Feier. Dem Künstler aber, dem Schöpscr des belebenden edlen Schmuckes für Elster, ward unmittelbar nach dem Festakt die Freude, mit dem Diplom seiner Ernennung zum „Pro- icssor" überrascht zu werden. — Amtsgericht. Trotz der vielen Prügel, welche der Seknilknabe Albm Richard Müller, 1873 zn Dohna geboren, m der Schule von seinen Erziehern erhalten, scheint cs doch nm jeden Schlag schade gewesen zu sein, der daneben siel. Bis jetzt erwies sich der jugendliche Mitmensch als ein rasfinnter Spiegelberg, der zn ernsten BesoranlsscnVcmnIassung bietet. Derselbe war bei dem Kassirer Kießler mit Botengängen beauftragt nnd hatte auch das tägliche Mittagscsseii ans dem Patz'scheu Restaurant nm Poilplatze zu besorgen. Der Junge ließ jedesmal für die Mahlzeit de» Betrag m ein Buch ei»tragen und nach gewissen Zwischenräumen erhielt er von seinem Ansttaggeber die betr. Geldbeträge zur Zahlung an den Restaurateur. Mit außerordentlicher Durchttieveiiheit qnittirte der Junge die Beträge selbst, nah», Rad innigen im Buche vor und eignete sich aus diese Weise seit dem 21 Febr. die bedeutende Lc Ai
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