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will kr« Schuft« auf'« ««tcht «» B«, sagt- bi rg unt« Ander«. „Du und Herrmann, ihr seid ihr habt mich um 70 Thlr. bei der Regulierung v « von unserm Bater betrogen." Berg erhob keine Klage, dir Schuft« seine Schwester sei, ab« Herrmann klagte die Schuft« wurde zu 5 Thlr. Geldbuße verurtheilt. HLnel war für dir Schuft« «schienen und machte beson- geltend, daß auf da« Zeugniß de« Bruder« d« Schuft« so große« Gewicht, weil r« schwankend, zu legen sei, « habe jtlich der Zeitangabe, wenn « bei der Schuft« gewesen fei, verschiedene Angaben gemacht, « sei auch nur ein Mal, I «mt zwei Mal dort gewesen. Dn Vertheidiger beantragt deS- haw Abhörung de« Ehemann'«, welche auch sofort «folgte, da Stptst« anwesend war; derselbe deponirte, daß Berg an jenem Lage nur ein Mal dagewesen und die gerügte Beleidigung von sein« Frau nicht geschehen sei. Deshalb beantragte Adv. Hänel die Freisprechung der Schuft«, eventuell Auflegung des ReinigungSeide«. Von Seiten des Gerichtshofes wurde diesem Anträge stattgegelen und die Schuft« klagfrei gesprochen. — Eine gewisse Mätzig zeigte im December v. I. bei der Polizei an, daß der Handarbeiter Senf, zu welchem sie nach Aufgrbung ihre« Dienstverhältnisses in Prohlis bis zum Antritt eines neuen Dienstes gezogen sei, aus ihr« Lade mehrere Kleidungsstücke nach Eiöffnung derselben genommen und ver setzt habe. Dies sei zuerst geschehen, während sie in ihr« ' Heimath gewesen, und das zweite Mal, als sie schon in Kautsch angetreten sei. Senf wurde in Untersuchung gezogen und we am Unterschlagung zu I Monat Gcfängniß und Tragung der 'Kosten verurtheilt. Dagegen erhob er Einspruch, weil er un schuldig sei Er habe von der Mätzig die Erlaubniß erhalten, ' -die Kleid« versetzen zu können, well die Mätzig dieselben für ein Darlehn von 4 Thlr, welche sie zu einer Reise in die H-imath gebraucht habe, als Pfand gegeben. Die Mätzig stellt entschieden dies in Abrede, da sie Geld aus ihrem Dienste «itgebracht habe. Ein Handarbeiter Münzn« bestätigt auch, Daß die Frau Senf zur Mätzig gesagt habe, sie solle keine An zeige machen, die Sachen sollten eingelöst werden. Staats«, ^tvalt Held hält es für möglich, daß die Mätzig Verbindlichkei- ^ten gegen Senf zu erfüllen gehabt Hab«, und daß die Eheleute Senf ür diesem Glauben sich die Sachen angeeignet hätten, er enthalte sich daher eines bestimmten Strafantrages, da das Vergehen dann a« unerlaubte Selbsthülfe betrachtet werden - könne; dm Modus der Strafabmessung müsse « aber als un- ' zulässig bezeichnen. Der Gerichtshof setzte die Strafe auf 3 Wochen herab. — Beim Gerichtsamte Wilsdruff wurde vom ^Steiger Regenstein in Burkhardswalde angezeigt, daß von den ^Ginfiedelschm Eisenwerken Stangen und Bretter rveggekonimen keim Der Verdacht kam auf den Handarbeiter Fleischer aus Röthenbach. Derselbe war unterdeß nach Dresden gezogen, pnd bei d« AuSsuchung durch die Polizei fanden sich auch solche Brett«, Schwarten und Stangen vor, wie sie auf dm Eisinwerken vorhanden seien, ohne daß Fleischer sich üb« dm , rechtmäßigen Erwerb auszuweisen »«mochte, indem alle Aus sagen Fleischers hinsichtlich des Kaufes des Holzes sich als falsch «wiesen. Später ist er auch des Diebstahls von 2 Obst- bäumen beschuldigt worden. Fleisch« wurde wegen dieser . Diebstähle in Folge seiner mehrfachen Rückfälligkeit zu 1 Jahr Arbeitshaus verurtheilt. Dagegen erhob er Einspruch, weil er unschuldig sei. Staatsanwalt Held trägt auf Bestätigung des gerichtsamtlich« Bescheids an, welch« auch «folgte — Angekündigte Gerichtsverhandlung: Morgm, dm 3. d. Ms., Vormittags 9 Uhr wider dm Dienstknecht Emil August Wolf aus Dösitz wegm Diebstahls. Vorsitzender Ger.-Rach Eberl. TageSgeschtchte. Oesterreich. Am 26. September Nachts wurde in Prag die Communalwache aufgeboten, um Volksversammlungen vor den Wohnungen d« Jesuiten zu zerstreuen. Das Volk hatte , sich angeschickr die Jesuitenwohnungen mit Steinen zu bewerfen. — Ein Brief auS Böhmen sch'.ldert in düsteren Farben die folgenden entsetzlichen Scenen nach den blutig, n Kämpfen des letzten Krieges Es heißt darin unt« Anderem: „Weither, auch aus fremden Ländern, strömten die menschlichen Hyänen auf die Schlachtfelder, die sie raubend und plündernd durchzogen. Im Schutze d« Nacht strichen sie durch die blutgedüngten Feld«, und wo in dm Wäldern ein Wimmern auf die Spur von Verwundeten lmkte, da schlichen sie hin. Die todlen Körp« wurden nackt entkleidet und liegen gelassen, die Tornister ent leert. So zogm ganze Banden im gemeinsamen Wirken üb« die blutige Wahlstätte. Besonders waren es Officiers, die das Augenmerk dies« Hyänen auf sich zrg n Verwundete, die sich nicht wehren konntm, wurden beim Ausziehen d« noch brauch barm Uniformstücke auf das Unbarmherzigste herum gezerrt und liegen gelassen, nachdem sie geglaubt, daß sie sich um den Preis alle- Werthoollen, das sie diesem Raubgesindel Hingaben, we nigstens einen Trunk Wasser «kauft. In einem Getreidefeld vor Gitschin fand man am Tage nach d« Schlacht einen tobten kaiserlichen Offici« und neben ihm mit einem Säbelhieb auf die Schläfe hingcstrrckt ein Weib auS einem benachbarten Orte. An einem ihrer Fing« hing umwickelt ein Stück d« goldnen Uhrrette des Offici««, während dessen linke Hand die Uhr krampfhaft umschlossen hielt. Wahrscheinlich wollte diese« Scheusal dm noch L-benden berauben, der noch so viel Kraft besaß, diese Hyäne mit einem Hieb niederzustrecken In der Lasche ihr« Schürze fanden sich noch mehrere Uhrm, Keltm und verschiedene Ringe. Da« ist ein« d« wenig m Fälle, in denen die Vergeltung dem Frevel auf dem Fuße falzte. Die krampfhaft geschlossenen Fmg« wurden mit Gewalt aufgerifferr und die letzten Andenken an Weib und geliebte Wesen geraubt, ne Andenken und Medaillon«, deren Portrait« man barm- genug dm Stnbenden noch in Händen ließ, warm vom fe gerissen. Viele gaben bereitwilligst ihr Alle« her gegm Versprechen, ihnen einen Trunk Wasser bringen zu wollen, umklammerte di« Knie dieser Scheusale in Menschengestalt l öefchu>or fie bei Allem, wa« dem Menschen heilig ist, ihrer vergessen zu wolle«; »iele hört« nicht eh« zu flehen auf, *1 Ihn« diese« Gesindel ein« Schwur geleistet, sie von dem Schlachtfeld« aus dm Verbandplatz tragen >« «vlm, wen» sie mit ihrem Rauben und Plündern zu -me gekommen. Sie schwur«, ab« sie kämm nicht wird«. Verwundet« in dm Epitälern, die oft «st nach Lagen halbtodt von dm Schlacht feldern ohne jede Bekleidung aufgelesen wurden, «zählt« mir von Gräueln, welch« niederzuschreibea die Feder zu schwach ist." (M. Z.) Preußen. Da« allgemeine kirchliche Dank- und Frie den-fest soll am 14. Oeiober begangen werden. — In uns«« Armee, schreibt die „VolkSzeÜung", wird jetzt ein Mangel an Officierm sehr bemerkbar. S« sollen gegm 1900 OfficterSstellm zu besetzen sein. — Hinsichtlich d« Amtötracht d« evangelischen Geistlichen steht insofern eine Veränderung bevor, al« dm obersten Rangstufen die Anlegung de« seidenen Talar« gestattet werden soll; diese Auszeichnung stand bisher nur dm evangelt schm Bischöfen zu. — Dem bekannten Militär schriststelln und mecklenburgisch« Rittmeister a. D. Julius v. Wickede ist der roihe Adlerordm dritter Classe verliehen wordm. Magdeburg, 28. September. (M. Z.) Heute Morgen um 8 Uhr «folgte die Bestattung der irdischen Ueberreste des am 25. d. Nachmittags um 6 Uhr verstorbenen Generals der Infanterie, commandirendm General« de« vierten Armeecorps und Generalgouverneurs der sächsischen Lande, Herrn v. Schack Excellmz. Nachdem im Sterbehause eine Trauerrede gehalten, wurde der mit Blumen reich geschmückte, jedoch nicht militärisch decorirte Sarg, wie d« Verewigte es gewünscht, in all« Stille, ohne Glockengeläuts und ohne Musik, nicht üb« den laut« Meßplatz, sondein durch den engen Kreuzgang nach dem vor dem Sudenburg« Thore liegenden Militärkirchhofe von 16 Un teroffizieren abwechselnd getragen, begleitet von der Generalität und dem Ofsiziercorps, dm königlichen und städtischen Behör den, einigen Unterofficierm und Mitgliedern der Hohenzollern- vcreine. Die Einsenkung auf dein Friedhofe «folgte in d« Nähe der Gruft der hi« bekannten, früh« verstorbenen Gene räle v. Lobenthal und v. Haacke. In dem Verstorbenen ver liert der Staat einen der hervorragendsten und bewährtesten Führer dcr Armee und Se. Majestät nicht nur einen seiner treuesten, sondern ihm auch persönlich nahestehenden Dimer. Bayern. Der „Presse" wird von Münch« telegraphirt: Graf Bismarck hat die Einladung, am 29. September hierher zu kommen, um dem HukrtuS - Ordensfeste und dem Kapitel beizuwohnm und sich bei dieser Gelegenheit zum Ritt« schlagen zu lassen, abgelehnt. Greiz. Auch wir haben Frieden mit Preußen geschloffen. Greiz zahlt 100.000 Thal« als Beitrag zur königlich preußi schen Wittwen und Jnvalidenkasie. Von dies« Summe hat die Fürstm-Regentm, wie man sagt, die Hälfte auf ihre Pri- vatchatouille übernommen. Nach Sicherstellung d« Zahlung werdm die preußischen Occupationstruppm abziehm. Meiningen, 27. September. Heute fand die in Folge des Regierungswechsels anberaumte Huldigungsfei« statt. Vor derselben richtete der Herzog eine Ansprache an die Versamm lung, zu der « sagte: „Meine Herren! D« deutsche Bund ist aufaelöst. Es gilt, für die politische Stellung des Herzogthum« und dessen Vnhältniß zum deutschen Vaterlande eine neue Grundlage zu gewinnen. Preußen hat durch seine glorreichen Siege wie durch seine Intelligenz und Cultur gezeigt, daß ihm die Führerschaft in Deutschland geziemt. Da« Bündnrß mit Preußm ist unö angetragen, ist im Interesse von Norddeutsch land von uns gefordert. Treten wir freudig in diesen Bund! Sie, meine Herren, sind nach der Verfassung des Landes be rufen, mir auch hierbei hilfreich zur Seite zu stehen. Ich bitte Sie, dies zu thun. Gewährm Sie mir Ihre volle patriotische Mitwirkung." Frankreich. Ganz Frankreich beschäftigt sich jetzt mit dem Befinden des Kaisers, dessen Leiden nun gar schon als die UrtheilSkraft des StaatsleiterS beeinträchtigend hingestellt wer dm. Daher auch das Gerücht von der Abdankung Louis Na poleons. Woh« alle diese Gerüchte stammen, weiß Niemand, ab« sie sind so allgemein verbreitet und wnden überall so fest geglaubt, daß nur daraus die politische Apathie zu «klären ist. „So geht's nicht mehr lange", heißt's überall, aber Keiner weiß anzugeben, woher der Anstoß zum Besseren kommm soll. — Paris, 27. September. Gestern warm die Gewässer der Loire und NevnS fortwährend im Steigen. Bis jetzt hat, Dank ungeheuer» Anstrengungen, d« Damm dem Elemmt widerstanden. Ein Pfeiler der Eisenbahnbrücke über die Loire ist sehr bedroht. In Moulin« ist der Allier indeß wird« ge fallen. In Orleans hegt man große Befürchtung«; bis jetzt haben die Dämme gehalten. Von Paris sind zehn Kähne mit der Eisenbahn dorthin geschafft worben, um die Rettungsmittel eintretenden Falles zu vermehr«. Die Dordogne hat bei Tülle nicht unerheblichen Schaden angerichtet. Die Rhone ist bei NimeS im Wachs«. In Savoyen sind die Gewässer wird« gefallen. Die Ersenbahnstrecke, sowie auch die Telegraphenver bindung zwischen St. Jean und St. Michel sind unbrauchbar. Die Ersenbahnfahrtm werden zwischen diesen beiden Punkten für längere Zeit unterbrochen werden müssen, und selbst die Fahrbarmachung der Straße üb« den Mont-Cent« wird zum Mindesten 20 Tage «fordern. — Paris, 30- September. Der heutige „Moniteur" meldet, daß bei d« Subscription für die von den Uebnschwemmungen Betroffenen d« Kais« mü 100,000, die Kaiserin mit 25,000 und der kaiserliche Prinz mit 10,000 Franc- sich betheiligt haben. Petersburg. Der Geheimerath JaviSky und Staats» rath Jakowlew sind wegm Veruntreuung von Staatsgeldern von dem Geschwornengericht zur Deportation nach Sibirien ver urtheilt wordm. In Polen circvlirt daS Gerücht, daß d« Henker Murawiew nicht emeS natürlichen Tode« gestorben sei, und daß derselbe sogar dm Großfürsten Constantin in die Unter suchung über da« Attentat gegen dm Kaiser habe »«wickeln wollen. Königliche- Hoftheater. k. 6. Die neulich dn Gmeraldirection gezollte Anerkennung über dm Tact, mit welchem fie ihre künstlerische Aufgabe in der Herstellung eine- trefflichen Repertoir- mit tausenderlei Rück sicht« zu vereinigen weiß, soll und kann nicht verkleinert wer- . EM«» ! Sonntag gegebenen Birch-Pfeifferschen tharina kl. und ihr Hof" nicht recht -« befreund« vermag. Wir nehmm an. e« war der Direktion dämm zu tbun, eine der frühest« Arbeit« d« unermüdet schaffend« Schriftstellerin in einem Augenblick« vorzuführen, wo die Greifin die Bühne mit einer schön« Gabe bereichert hat, al» welche wir, entgegen einer Feuillelonnotiz im Dresden« Journal, die „Revanche" der Frau Birch-Pfeiffer bezeichn« müssen. Hat doch die „Re vanche ^ da« streng uriheilende Wimer Publikum, bei welchem sich leid« die Unsitte elngeschlichm hat, nach dem Vaterland« de« Dicht«« zu fragm, da« als» bei ein« so specifischen Ber linerin, wie Frau Birch - PfeNer, gewiß keine patriotisch« Vor. eingenommenheit mitbringt, jüngst so hingerissen daß es nach der Verfasserin stürmisch verlangte. E« war also, wma wir richtig muthmaßen, gar kein so übler Gedanke, jetzt gerade ein« ihrer Jugendstücke oorzusuchen, da« vor mehr al« zwei Jahr zehnt« unter dem Titel „Die Günstlinge" oder auch „Gunst und L ebe" die Runde üb« die deutsch« Bühnen machte. Neuer ding« hat Frau Birch - Pfeiffer dasselbe überarbeitet, d« Bau des Stückes, die Handlung und die Charaktere werden im Gan ten wohl dieselbm gebliebm sein. E« find« sich darin alle die Vorzüge ihrer Mu'e, es finden sich ab« auch alle ihre Schwächen. — Man fragt: Was ist uns Rußland, nämlich dasjenige Ka tharinens? Wie denken Sie über Rußlands Palastintrigum? Der eine Günstling stürzt dm andern, ein Dritter wart« schon ausdessenFall Selbstsucht üb«Selbstsucht, dazwischen spielt etwa« h rablasiende Liebe der nordischen SemiramiS zu einem staubgebormen Erdmwurm. der sich in ihr« Gnade sonnt; auch daS Herz der Gewalti gen spürt, ein menschliches Rühren", da» Rühren st«kt auch die Dich teiin an, die nun ihr«seits durch eine von ihr so trefflich arrangirte Seme das Gerührtwerden des Publikums erreicht, und zuletzt geht im Osten daS Morgmroth ein« besseren Zukunst über das geliebte Vaterland — Rußland auf. Das ist es, was eine un sichtbare Scheidewand aufzieht zwischen dieser Art Jntriguen- stücke und eia« cinschla^enden Wirkung daß jede lebendige Füh lung mit den Gedankenkreis« unserer Welt fehlt. Nicht daß wir politische Stücke wünschten, ab« welchen Werth kann eive solche Palastintrigue ohne ein allgemein menschliche« Interesse Hab«? Sie mag bei dm Samojeden spielen, aber em allgemeiner menschlicher Herzschlag muß darin hörbar werdm. Und wenn nun gar noch patriotische Phrasen gedrechselt werden, so ist der Wunsch «laubt, daß sich die deutsche Muse nicht gerade auf die Parquet« von Sarskoje-Selo bei Peters bürg flüchte. — Eine ganz andere Beleuchtung fällt freilich auf das Stück, wmn man dessen dramatische Fügung betrachtet. W« wollte ver kennen, daß auch hi« Frau Birch-Pfeiffer ihren dramatisch« Vorhang so geschickt zu drapnen versteht, daß jede Quaste künst le «echt fällt, keme Falte zu viel, keine zu groß od« zu klein ist? Man sieht «st recht, wa» soätere Dichter d« Verfasserin abg>sehen Hab«; — Putlitz, Brachvogel, sind bei ihr in die Schule gegangen, ohne imm« ihr« Lehrmeister zu nennen. In dem Spiel mit d« Pagode z. B. liegt ganz der Gedanke, den Brachoog-l später philosophisch «weiterte. — Die Auffüh rung war eine recht gelvngrne. Krau Bayer repräsentirt kai serliche Würde unv weibliche Laune, Herrn Jaffe gelang die Wiedrrgabe staatSmännisch« Ueberlegenheit in Anbindung mit polizeilichem Scharfblick vorzüglich. Eine sehr ansprechende Er- scheinung war Fräul Langenhaun nicht blo« ihr« stets geschmack voll gewählt« Toilette nach, sondern namentlich in Folge de« leidenlchaftlichen Colorit«, da« sie ihrer Prinzessin Agraffine über hauchte. Das erste Auftreten hätte allerding« eia größere» Brilliren de« Geistes zeigen können, in das Tips«, Schnipsen und Jnneha'tm des wackelnd« Pagodm läßt sich z. B. eine größere Abwechselung bringen, indeß verschwind« kleinere Aus stellung« gegm dm Totaleindruck, der äußerst befriedigend au§- fi.'l. Fräul. Berg erhob die Vertraute, Fürstin Dakchkoff, zu einer herzgewinnenden Persönlichkeit. Den Gardeoffizier Manonov endlich spielte Herr Maximilian nicht besser und nicht schlecht«, wie er alle seine Rollen spült, äußerlich, ohne Vertiefung, und doch bedürfte gerade dieser Schwächling manche Züge, um ihn uns näher zu rücken. * In Bremerhaven fanden am 9. September Versuche mit den in Spandau vnsertigten RettungSraketen, im Beisein de« Prinzm Adalbert, meher« preußischen Marine-Offiziere, deS Vorstandes des Vereins zur Rettung Schiffbrüchig« und ein« Anzahl ferner dazu Eingeladm« statt. D« Erfolg war ein durchaus befriedigender. Die Rakete flog mit ein« daran befestigten Leine glücklich üb« da« etwa 300 Schritt vom User entfernt liegende Kanonenboot , Wols" hinüber und brachte somit die Leine an Bord. Mit Hilfe der letzter« wurde nun die Vnbindung de« Schiffe- mit dem Lande durch Ausspan nung eine« stärk«« Seil«, an welchem der Rettungskorb hing, hergestellt. Der Korb wurde an Bord befördert, dort stieg ein Matrose ein, und dies« wurde nun vom Mast au« in dem Korbe herüber an'« Land gezogen Die Rakete ruht beim Nb» schießen auf einem Gestell, sie ist 30 Pfund schwer und Kat eine Länge von 2*/z Fuß bei 2 Zoll Durchmesser. Die Leme ist an d« Spitze d« Rakete an ein« eisernen Kugel angeket- t«. Das Abschießm der Rakete «folgt mittelst eine« am Hin teren Ende angebracht« Lade-Apparat«, und zwar durch die Zündnadel. Getreidepreise. Dresden, am I. Octbr. 1868 a. d. Bütte Thlr.Mr. b. Thlr. Rgr. Weizen (weiß) 5 22V, 6 15 Weizen (braun) 5 20 6 7 Korn 4 5 4 11 Gerste 3 7V, 3 17 Hafer 1 27'» 2 5 Kartoffeln I 10 1 20 Butter-Kanne 17 bis 20 Nar. a. d. Markte Weizen Korn 4 5 Gerste 3 5 Has« 1 24 Leu-Ctr. — 25 Ttroh» Schock 5 — Erbse« — — . b. Thlr.Rgr. Die Berloosung der Delgemälde de« Herrn Mal« Michaeli«, Ammonstraße 46, U. Etage, wird Anfang künftig« Woche stattfind«, und mach« wir da» Publikum darauf aufmerksam, daß bis auf etwa 100 Stück alle Lvose bereits vergebe« find. Dir Bild« könne« daselbst stet« besichtigt, und auch Loos« ä 1 Thlr. ««gekauft werdm.