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66. Jahrgang. ZL 156. Freitag, LI. März 1922. Gegründet 1856 DnchtenIchrNI: Nichrichl« Drei»«». 8»rnI»r«ch»r-Samm«lnmnmer LS 241. «ur Mr Nachl,»s»rl»»: S0V11. Bezugs-Gebühr ' . .. »i, »inlpKIme 32 mm dreile 3«,le M. Aul ganMenaiuelg«,. Artigen >>nl»r ! Anzetgen-Preiie. SI»lI«>. u. W«dming»inor>il. l »palliS» An. „. Dkriiüus» 2S°I. Dor»u-»p1Li>« lau! " " , Toris. Auswürl. Aumilg« »»«,. Vorauodezahl. E>n,elprei»d. VoradeiidvIalleg SO PI. < -Uachdrulii nur mU deullicher QueNenanqade <.1r»«k»n»r Aachr.'l «illügi-i. — Unverlangle SchrilMvike werden nichl ouldewad» SchMleVunq und x»auvIqeIch!M»I>«>»-. warlrnslratze SS/.0. Lru» u. Verlag von vlrpsch » »«Ich«» I» Lr««»«. PolNcheckl-ÄonIn 1OSS »«,»«>. PI^I^QS Wsltmarks. Wolkkramm Verkauf nur kringslrske dir. 18. i-i-üsei. Weltmarke. Das gesöhr-ele Verlrauensvokum für Mrlh. Slimmenrhallung -er Deutschen Dolksparlel Unsichere Halt««» der Unabhängigen. Berlin. 30. März. Der Reichskanzler Dl. Wlrth setzte sich mit den Koalitiousparteic« in Verbin dung nnd machte sie daraus aufmerksam, das, er unter allen Umsiändcu ans eine Rcrtrancnscrkläruug be stehen müsse. Die Fraktion der Deutsche» Bol kö nnt ei trat gestern noch während der Vollsitzung zu- tammca und beschloß, den Mißtraueusantrai, der Deutschuatlonalen, aber auch eiu Bertraucnoootum der Koalitiouspartelcu durch Stimmenthaltung ab- z« lehnen. Bor der Abstimmung soll eine formulierte Erklärung »erlesen werden, in der noch einmal zusammeu- sasseud zum Ausdruck gebracht wird, wie sich die Partei zur Regicrungöerkläruug verhält uuü welche Politik sie für richiig erachtet. Die Stellungnahme der Deutschen Vvlkspartet bat bei den Regierungsparteien überrascht. Man war bet der Rede Dr. Stresemanns darauf gefaßt, daß ein allgemein gehaltenes Vertrauensvotum die Billigung der Bolköpartct finden werde. Die Koalitionsparteicn hatten beabsichtigt, folgende Formulierung des Antrages vorzuschlagcn: „Ter Reichstag billigt die äußere Politik der Negierung". Durch den Beschluß der BolkSpartei wurde veranlaßt, daß gestern die Bollsitzung abgebrochen wurde. Es fragt sich nur, wie sich die Unabhängigen verhalten werden. Besprechungen -er SloaUttonsporleien. lLrahtuirtdung unsrer verltnerSchriftlettung.» Berlin .89. März. Die Vertreter derSoalitions- »«rteie« des Reichstages traten mittags zu einer Be sprechung über die Frage des Vertrauensvotums zu sammen. Zu der Meldung eines hiesigen Mittagsdlattes. wo nach der Reichskanzler der BolkSpartei mitgetcilt habe, daß er aus einem Ber«raueusvotum bestehe« müsse, wird amt- licherseits erklärt, daß eine solch« Mitteilung an die Bolkö- partei .offiziell" nicht ergangen sei. Der gestrige Be schluß der BolkSpartei. sich der Abstimmung über das Rer, traueusvoiu« der Stimme zu enthalten, wurde in Ab- »eseuheit Strcsemanus gefaßt. Wie der .LZ. Z." zu der gestrigen Sitzung der Deut schen Volkspartei mitgetetlt wird, wurde in der Frak tionssitzung betont, die Fraktion könne nach den vom Abg Stresemann abgegebenen Erklärungen einer grundsätzlichen Gegnerschaft gegen die Erfüllungspolitik des Reichskanzlers Di. Wirth natürl ch nicht einem Anträge zustimmen, der etwa die gesamte auswärtige Politik der Regie rung billigt. Dagegen würde di« Fraktion, die sich völlig nrit den Ausführungen Strescmanns einverstanden erklärt hat. cut-sprechend seinen Ausführungen einen Beschluß des Reichstages, der die Erklärungen des Reichskanzlers gegen über den Forderungen der Reparationsnot« nochmals unter streicht. auch ihrerseits unterstützen, um dem Nein des Reichskanzlers gegenüber den neuen Neparationsforderun- gen eine möglichst breite Basis innerhalb des R-sichStageS zn verschaffen. Verhandlungen darüber .zwischen der Regierungskoalition und den Führern der 'Deutschen Volks- pari«! sind bereits e t n g e l e t t e t. Anderseits wird berichtet, in der Negierung nahestehenden Kreisen sei man der An sicht. es besteh« keine Aussicht mehr, die Deutsche BolkSpartei für irgendeine Form des Vertrauensvotums zu gewinnen, di« der Reichskanzler annehmen könnte. Es wäre demnach zu erwarten, daß das von den Koalitionsparteicn cin- zubringende Vertrauensvotum umfassender die auswärtige Politik der Negierung guthetßt. was den Unabhängigen die Zustimmung erleichtern würde, die mit der Form der letzten Erklärung des Kanzlers wicht in allen Punkten einverstanden seien. Die Konferenz zur Konsolidierung -er Kriegsschulden. «Eigner Drahtbericht der ..Dresdn. Nachrichten".) Rasel. 89. Mär^ Der „Basl. Auz." meldet aus Zürich, daß die Konferenz mit den Alliierten betr. die Kon solidierung der Kriegsschulden in der dritte» April-Woche zusammentreteu soll. Die Vorbereitungen der Sachverständigen seien am Montag beendigt worden. In der Konsolidierungökommissiou wurden als Vertreter Amerikas bestimmt Schatzminister Mellon. Haudelösckretär Hauer, Staatssekretär Hughes nnd zwei Senatoren. Frankreich beharrt auf der Reparationsforderung. Paris» 20. März. Schon gestern war die Rede Dr. Wirths den führenden französischen Politikern übermittelt worden. Man ist säst allgemein der Ansicht, daß Dr. Wirrh nicht lange auf seinem Nein bestehen, sondern bald in allen Punkten nachgebcn wird. Dabet weist mau auf die bisherige Haltung der Ncichsrcgicrung und des Reichstages hin, die bisher immer nachgcgeben hätten, wenn sie sich auch vorher noch so sehr gesträubt hätten. Die sran- zöstsche Negierung will unbedingt auf d e Einhaltung der Forderungen in der Rcparativnsnoie dringen, möge es biege» «der brechen. Die „unabwendbare" Finanzkontrolle. kSigner DraHtbertcht der „Dresdn. Nachricht««".) Rotterdam. 80. März. Laut einem Londoner Telegramm des „Rotterdamsche Courant" verbreitet Reuter Dienötag früh die Meldung, daß der Beschluß der Ncparations- koMmtssiou vom 18. d. M.. wonach Deutschland am 1. Juni dSr alliierten Finanzkontrolle unterworfen wird, in lieber- «tnftimmung mit den Beschlüssen der Pariser Finanzkoufe« renz gefaßi ist. Die Londoner „Times" meldet, daß nach Auffassung führender englischer Kreise die Finanz kontrolle über Deutschland endgültig sei, und daß nur noch über die Form der Ausführung der Kontrolle, nichl aber über die Tatsache selbst Verhandlungen mit Deutschland möglich seien. Billigung der Reparaltonsnvle durch die franzvftschen Sozialisten. lEtgner Draütbericht der „Dresdn. NackriLte n".» Genf. 30. März. „Journal du Pendle" meldet: Die K a m m e r f ra k t i o n der Sozialisten hat sich in zwei tägigen Beratungen mit der Ncpanttionsnote an Deulschland befaßt. Die Fraktion hat nach eingehender Anssprache keinen Anlaß finden können, derartige Maßregeln der Neparaiivns- kommission gegen Deutschland zu beanstanden, die dazu dienen sollen, di: berechtigten Ansprüche der durch viel- jährige Okkupation schwer beschädigten französischen und bel gischen Landgcbiete sicherzustellen. Auch in der Frage der Finanzkontrolle konnte die Fraktion keinen ver tragswidrigen Eingriff ii! in die deutsche Nechie erblicken. Dagegen hält sie die Forderung nach neuen 60 Milliarden Steuern in Deutschland nur für durchführ bar. wenn diese Steuern ausdrücklich als Besitz st euer n Tent'chland auserlegt werden. Eine neues Reparailonsabkommen mit Amerika? Washington, LS. März. Wie in Washingtoner Rc- gicrnngskrciseu bestimmt gesprochen wird, will Amerika mit Deutschland ei» neues Abkomme» für die Zahlungen der Reparationen abschließen. Die Beurteilung -er Ae-e Aalhenaus. Berlin. 30. März. Zur gestrigen Siede Nathenaus be merkt die „Krcuz-Ztg": Man kann Dr. Railicnan keinen Vorwurf daraus machen, daß er nicht geht, wenn Dr. W:rti» bleibt, der ihn gerufen hat. Er wird also inmitten von süni Millionen feindlicher Soldaten brav weiter erfüllen und nach dem wahren Frieden streben. Der „Berliner Lok.-Auz." findet es verwunderlich, daß Rathcnau sagte, daß Lloyd Georges Stern im Sinten sei. Und das 10 oder 14 Tage, ehe NalHenau in Genua mit Llond George zwsammentrefscn. mit ihm gemeinsame Politik machen wolle! Aber Nathenau setze ja nicht mehr auf Lloyd George, den er dem Anschein nach für erledigt lxrlte, er setze auf eine Art Internationale der Wirtlchaftsvcrnunst. Außerdem >>abe er noch einen anderen Grund für den Anker seiner Hoffnung gefunden: Amerika. Die „Deutsche Allg. Ztg." hebt hervor, daß die gestrige Reparationsdebatte im allgemeinen ein hohes geistiges uno politisches Niveau gezeigt l>abc und daß im Zusammenhang mit der Neparationsfrage selbst außerordentliche bemerkens werte Erklärungen in einer Angelegenheit erfolgten, die für die deutsche Politik die grüßte Bedeuiung haben. Die „Boss. Ztg." vcrn>e!st darauf, daß die volkswirtschaft lichen und reparationspolitischen Darlegungen von Cannes, die Rathenau gestern zum Teil wiederholte, aus die alliierten Staatsmänner, die sein« Zuhörer waren, im Augenblick leb haften Eindruck gemacht haben, daß aber dieser Eindruck in der Praxis der Reparationspolitik seither leider wieder durch die Bindung der Ententepolitiker und der Ententeparlomentc an die Schlagworte und Illusionen »uruckgedrängr wurde, die sie selbst in der öffcnt-lickven Meinung ihrer Länder ge nährt und gefördert hätten. Neue Milllar-enfehlbelrSge bei Eisenbahn un- Post. «Eigner Drabtbertcht der «DreSdn. Nachricht««".) Berlin. Sll. März. Wie gestern im Reichstag ver- lantete. sollen für Monat März infolge des Marksturzes die Etats der Eisenbahn und der Pop wieder Milliarden- fchlbeträge anfwelsc«. Für die Eisenbahn wurde ei« schätzungsweiser Betrag von 1Z4 Milliarde Mark genannt. 100 Prozent Gehaltserhöhungen! tEigner Drahtbericht der „Dresdn. Nachrichten".» Berlin. 30. März. Eine B e a m i e u v e r sa m in l u n g in den PharuSiälen erklärte in einer Resolution, daß der fortschreitende Rückgang der Kaufkraft der Mark die neuen Beamiengehaltserhöhuiigen überholt habe. Es seien min destens iveitere lOOProzent Gehaltserhöhungen, rückwirkend ab 1. März, zu fordern. Di: Resolution ge langte einstimmig zur Annahme. Auch die E i s e n b a h n e i faßten am Dienstag in Versammlungen in Spandau und in NummeiSburg Beschlüsse für eine beschleunigte Erhöhung der neuen Gehälter und Löhne, entsprechend der weitergechendcn Teuerung. Schweizerische Ratifizierung -es Schie-s- »ertrag» mit Deutschland. (Eigner Drabtbertcht der „Dresdn. Nachrichten") Basel, 80. März. Der schweizerische Viiudcsrat verhandelte über den ü e u t s ch-sch w c i ze r i s che n S ch i e d S v e r t l a g und beschloß einstimmig dessen Ratifizierung. Der National- rat ratifizierte gestern ebenfalls das Zonenabkommen mit Frankreich mit einem schwache» Mehr von 75 gegen 62 Stimmen. Der neue schwetzertsche Gesandte in Bern». Bern» SO. März. ES bestätigt sich, daß der schweizerische Gesandte im Haag. Dr. Carlin, als Nachfolger Planlos für den Berliner Gesandtschaftsposten in Aussicht ge nommen worden ist. sSö. T. B.» /X6 ab5uräum. Von Karl He iss er ich. Die irachstehenden AnSführangen bilden das E4Inß- «apilel einer bcmcrkciidweric» Lchrtft Dr. HelffcrichS „Tic Politik der Erfüllung", in der er einen geschichtlichen Ucberblick über die gesamte NeparattonS trage gibt und besonders die vernichtenden Wirkungen des Londoner DitiaiS und die verhängnisvollen Fehler der Annahme darlcat. Die Schrisl erscheint im Berlage von I. Schweiber «Arthur Sclliers in München. Die Pariser Note der Neparativnölommission hat die Nebel grausam zerstreut, die aus dem Schlachtfeld der,, Repa rakiou" lagen. Die Stellung von Freund und Feind ist jetzt für jedermann klar zu übersehe». Die deutsche Regierungs pvlilik hat ihren Ausmarsch unter grundsätzlich falscher Ein schätzung der strategischen Ziele und taktischen Pläne des Gegners vollzogen. Sie steht jetzt beim Endcamps dem Gegner in einer nahezu aussichtslosen Lage gegenüber. Alle wichtigen, die Lage beherrschenden Positionen hat sie dem Gegner überlassen oder geradezu i» die Hand gespielt. Die E r s ü l l u n g S p v l i t t k des Kabinetts Wirth- Rathcnau beruhte zunächst aus dem Grundgedanken: „wir können erfüllen, wenn wir nur wollen" oder: „cs gibt keine absolute Unmöglichkeit der Erfüllung": cs handle sich also darum, daß das deutsche Voll die Lasi und Not der Er füllung mit ehrlichem Entschluß auf sich nähme, um schlimmeren Ucbein zu entgehen. Der erste Er füll u n g s v e r s u ch, die Zahlung der ersten Gold- Milliarde, enthüllte nach wenigen Wochen diesen Ausgangs Punkt der „Ersüllungspolilik" als einen ungeheuerlichen Irrtum. Es zeigte sich, daß schon in den allerersten An sängen der Erftiilungsversuch an der absoluten Unmög lichkeit der Erfüllung in kürzester Frist scheitern mußte. Der Preis für diese Erkenntnis war die Entmer- tung der deutschen Valuta von ein Fünfzehntel auf ein Künsundsicbenzigstcl Golümark, in deren Gefolge die noch lange nicht abgeschlossene Dcilernnaskatasirvphe, die E: Neuerung und Verschärfung der sozialen Unruhe, die Zer malmung des Mittelstandes, der «eit Jahrhunderten das Knochengerüst des deutschen Staates und des deutschen Volkstums ist. Die Strategen der Ersülliiiigspolitik zogen aus ihrem ungeheuerliche» Irrtum nur die Folgerung, daß es gelte für das Verhängnis eine b e sch ö n i g e n d e F ormci zu finden. Ersüllmigspolitil sollte ievt bedeuten: durch den Ver such der Erfüllung die Unmöglichkeit der Erfüllung zu be weisen. Man pochte ans „E rfol g c". Herr Dr. Rathena». der Vertrauensmann und dann der auswärtige Minister des ErfüllungSkauzlers, würde von Engländern und Franzosen höflich und fast als gleichberechtigt behandelt. DaS Verdienst seiner Novembcrrcise nach London soll cS gewesen sein, baß die maßgebenden Persönlichkeiten Englands die Uudurch iührbarkcit des Londoner Ultimatums erkannt hätten. Sein Verdienst soll cs gewesen sein, daß in dem Dezemberbries der Bank von England Deulschland. solange die Londoner Bedingungen bestehen, für kreditunfähig erklärt wurde, sein Verdienst die Aussicht auf ein Moratorium, auf ein inter nationales Konsortium für den Wiederaufbau — Rußlands, sein Verdienst die Vcrsöhiiungskvnscrenz von Genua zur Untersuchung der Ursachen der allgemeinen Welterkrankung/ Auf den V c r s ö h n u n g s - und Wiederaufbau-- willen der anderen hat das Kabinett Wirth-Nathcnau alle seine Pläne und Verhandlungen eingestellt. Auf den Versöhnungs- und Wiederaufbauivillen der anderen war die Note vom 28. Januar an die Neparationskommission ge münzt, in der die „Politik des Unmöglichen" auf die Spitze getrieben wurde: zwar sei Deutschland mindestens für das Jahr 1022 zu irgendweicksen erheblichen Leistungen außer slande, aber trotzdem sei die deutsche Ncgieruna bereit, ..seifst! die schwersten Bedenken für die deutsche Wirtschaft und die Finanzen des Reiches hinter die politischen Notwendigkeiten? zurückzustellen." Was sind die politischen Notwendigkeiten? — Nichts anderes als das, was die Raffgier der Entente^ regierungen aus uns herauszuvresscn für gut hält. Die Antwort -er N e pa ra l i o n s k om m i ss i v u, datiert vom 22. März, dem 125. Geburtstage Kaiser Wil helms I., ist die Quittung au? dieses Angebot der Unter werfung unter diese „politischen Noiwcndioteitni". Die Neparationskommission kassiert als Telbstverständlichketi ein. was das Kabinett Wirrh Nathenau in der Note von« 28. Januar au Var- und Sachleistungen für 1922— entgegen bestimmten Erklärungen, die sic besorgten Fragestellern ab gegeben hatte. — in nur schlecht verhüllter Form direkt an- geboten hat: 720 Millionen Goldmark in Devisen und 14S9 Millionen in Sachleistungen. Mer die Reparationskommissiou verlangt gleichzeitig für die Erfüllung konkrete Sicherheiten. Sie rechnet aus dem deutschen Haushaltsvorschlag nach, daß die Deckung für das deutsche Angebot nicht vorhanden ist. Hai nicht der Er füllungskan.zler in seiner Sünden Maienblüte gesagt, daß di: ..laufenden Kontributionen durch laufende Einna hm enzudeckcu sind." Di: Reparationskommifsioi, hält ihn beim Wort. Daher die Forderung, daß noch für daö Jahr 1922 über das jetzt in Verhandlung stehende Steuer kompromiß hinaus mindestens oo Milliarden Mar! neu« Steuern geschaffen werden müssen, und zwar Steuern nach einem System, das die automatische Anpassung av die weitere Entwirrung des deutschen Gelbes gewähr- leiste. Da diele automatische Aniassung bei den Besitz steuern, die nach Prozenten des Einkommens und Vermögeni in progressiver Staffelung erhoben werden, ohne weiteres ge eben ist, kann diese Forderung nur bedeuten, daß die Ber> rauchssteuern, soweit sie nicht nach dem Werte, sondern ir bestimmten Sätzen nach Blaß und Gewicht erhoben werden, i« Steuern nach dem Wert umgewandelt werben, damit sie «r der Geldentwertung automatisch steigen.