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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260907016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926090701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926090701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-07
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.09.1926
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- und Sparkasfentag Augsburg 1S2S. In AugSburg fand am Sonnabend der diesjährig« Spar, kasscntag unter zahlreicher Beteiligung aus dem ganzen Reiche und in Anwesenheit von Vertretern der maßgebenden Staats» behSrden stajt. Rach Bcgrlthung ergriff in der öffentlichen Versammlung Präsident Dr. Mulert daS Wort zu einem Bortrage über: „Oefsentliche Kinanzprobleme." Einleitend mieS der Vortragende aus die in der Nach- kriegszeit noch gewaltig gesteigerte Bedeutung der Finanz. Probleme für alle Fragen des öffentliche» Leben» und der Wirtschaft hin. Balancierung des öffentlichen Etats, Lebens Möglichkeit, d. h. vielfach Entlastung der Wirtschaft, die sie in den Stand setzt, auch den noch immer vorhandenen nahezu Iss Million Erwerbslosen Beschäftigung und Brot zu gebe», das ist der Kernpunkt, dieses großen Gesamtproblems. Die Tawes-Lastcn drücken gewaltig. Die Probleme der Ratio» nalisierung der öffentlichen Verwaltung, der VerwaltungS- reform, ja selbst der Versassungoersorm, sind unmittelbare Finanzproblcme geworden. Nur bei richtiger Verteilung der Ausgaben und der Einnahme» zwilchen Reich, Ländern und Gemeinden kann die Befriedigung der Bedürfnisse der Be völkerung unter gleichzeitiger grösitmüglicher Sparsamkeit er» reicht werden. Rationellste Sparsamkeit wird erst dann durch- zusühren sein, wenn den Gemeinden mit der Ueber- tragung aller am besten nur örtlich zu lösenden Ausgaben zugleich die ftnanzielleSelb st Verantwortung und damit,wirkliche Selbstverwaltung eingeräumt wird. — Die seit August vorigen Jahres von der NetchSregierung durch, geführten Steuersenkungsakttonen werden nicht zu dem angestrebten Ziele führen. Aus die Tauer ist nur ein planmäßiges, organisches Vorgehen möglich. — Unter den großen laufenden Ausgaben spielen die Aufwertungs lasten eine bedeutende Nolle. Die öffentlichen Körper, schäften und mit ihnen alle produzierenden Kräfte müssen im dringenden Allgemcinintercssc verlangen, baß diese Frage als abgeschlossen behandelt wird. Die Frage, ob wirklich viele Hunderttausende non Volksgenossen einen Platz in unserer Volkswirtschaft nicht finden können, ist nicht nur sozial und wirtscliastlich, sondern auch finanziell eine der brennendst««. — Aus dem Gebiete des Wohnungsbaues kann das plan- und instemlose Vorgehen nicht fortgesetzt werden. Der wirk liche Wohnungsbedarf muß in kürzest möglicher Zeit befriedigt und damit auch die Voraussetzung für den Abbau der Wohnungszwangsmirtichaft geschaffen werden. Allein aus laufenden Mitteln läßt sich diese Ausgabe nicht finanzieren.. Damit gewinnt der außerordentliche Haushalt neben dem ordentlichen eine steigende Bedeutung. Grundsätz. lich dürfen alle großen einmaligen Ausgaben von bleibendem Werte nicht aus laufenden Einnahmen finanziert werden, wie cs in den vergangenen Jahren geschehen mußte. Alle produktiven Gemctndeaufgaben können nur im Anleihewcge finanziert worden. Die Mittel hierfür werden bei allmählichem Vorgehen auch im Jnlandömarkte zu be- schaffen sein. Wenn der Neichsbaukpräsident vor einiger Zeit ausgcführt hat, auch dieser inländische Anleihemarkt müsse in erster Linie der Wirtschaft reserviert werden, so wird diese Auffassung den wirklichen Verhältnissen nicht gerecht. Zudem sind im lcpten Halbjahr die Gemeinden keineswegs in über triebenem Umfange auf den Anleihemarkt getreten. — Bet der Aufnahme dieser Anleihen ist für die Gemeinden, die nicht, wie die allergrößten Städte, durch eigene Ftnanzkraft di« günstigsten Anlethcbedingungen erzielen können, d«r Weg der Sammclanleihe durch die Deutsche Girozentrale der günstigste. — Wenn die volkswirtschaftlich so überaus bedeut same Bildung neuen Kapitals in den letzten zwei Jahren im Inlande unerwartete Fortschritte gemacht hat, Sparsinn und Vertrauen wicdcrerweckt sind, so haben ein ganz bedeutendes Verdienst daran die Sparkassen. Sind doch die Spareinlagen der preußischen Sparkassen von 6,2 Mill. RM. am l. Januar 192s ans slll.l Mill. NM. am 1. Januar 1626 und aus 1621,1 Mill. NM. am 1. August 1926 angcwachsen. Bei den Einlagen der Sparkassen aber handelt es sich um rohe Ersparnisse des einzelnen Einwohners selbst, nicht um Ergebnisse einer .Lwangskapitaltsierung". Auch die Förde- rung des Ncalkrcdits durch die Sparkassen zeigt fortgesetzt zunehmende Ziffern. Die Vermehrung der öffentlichen Bank, onstalten in der Nachkriegszeit überschritt kaum die Zahl 69. während die Zahlen der privaten Vankbetriebe um 2500 ge stiegen find. Es sollte letzten Ende- nicht so schwierig sein, zu einem guten Verhältnis mit der privaten Bankwclt zu kommen. Selbstverständlich müssen die Grundsätze kauf männisch rationellster Betriebsweise auch bei den öffentlichen Bankanstalten zu Hause sein. — DaS Referat über: »Die öffentlichen Banke» in der bentschc» Volkswirtschaft" hielt ttniversitätöprofcssor Dr. Terhalle, Hamburg. Im letzten Jahrzehnt hat die Bedeutung bankmäßiger Betätigung öffentlicher Körperschaften erheblich zugcnommen. Zwar ist der Einfluß des Reiches aus die Zcntralnotenbank unter außenpolitischem Truck beseitigt, aber schon die Zwangs» schöpsung der Ncntcnbankkreditanstalt zeigt die Aktivität der Reichsbankpolttik. Eine beachtliche Stellung am deutschen Geldmarkt hat die N c t ch s k r e d t t g e s e l l s ch a f t. deren ganzes Aktienkapital mittelbar iüber die Viag weg) in Händen des Reiches ist. Ende >925 standen ihr 435 Mill. RM. Bc- trtcbökapital zur Verfügung. Zwar ist die Bank in erster Linie Konzernbank für die Reichsunternehmen, aber gleich zeitig iit ße auch Berliner Großbank mit selbständiger Kredit politik. Tie von der Reichsbahn beherrschte Deutsche Vcr- kehrSkrcditbank, die Konzernbank der Eisenbahn, verzichtet demgegenüber auf selbständige Bewirtschaftung der zeitweise erheblichen Geldmittel «Ende des Geschäftsjahres 1924 25 859,7 Mill. NM.j — Auch in bezug auf Staats- und Landcsbankcn haben die letzten zehn Jahre einige Wand lungen gezeitigt: Rcugründungen sind ebenso zu verzeichnen lTächsischc Staatsbank, 1921,- Thüringische Staatsbank, 1022s, wie eine Ausdehnung des Betätigungsfeldes der bestehenden Anstalten. Zwar hat die Preußische Staatsbank lGeehand- lung» nach den bekannten großen Verlusten nunmehr die unmittelbare Kreditgewährung an Handel. Gewerbe und Landwirtichast wieder aufgcgcben, aber relativ ist auch hier die private Kreditgewährung größer al» ehedem. Insgesamt wird man trotz Unterschieden in Einzelheiten den Anteil der zwanzig deutschen Staats- und Landesbanken auf rund ein Viertel des Anteils der Aktienbanken am Kreditbankgelchäst veranschlagen können. — Aus dem Gebiete des kommunalen Bankwesens brachte die lüngfte Entwicklung ein Versiegen der Vorkricgsbestrcbung. durch städtische Hypothekenbanken namentlich der Notlage bei Beschaffung von Nachhnvothcken zu steuern. Wichtiger und vor allen Dingen noch hart um- kamost ist die Ausgestaltung des Dvarkassenweiens tn ge schäftlicher und organisatorischer Beziehung. Zwar ist mög lichst starke Pflege dcS langfristigen kommunalen, wie des privaten lHnpothekar-iKredils geboten, aber cs iß vorab kaum zweckmäßig, in gleicher Quote wie in der BorkrtegSzett die Spareinlagen iestziiicgcn, Tic ersvlgreiche Werbung um Nc»< etnlagen einerseits und die Ausweitung der Sparkassen«»!, gaben anderseits ergibt sich daraus, daß Ende Juni 1925 bereits 2,44 Mill. fremde Gelder den Sparkassen zur Ver fügung standen, von denen freilich 1.07 Milliarden nicht als Depositen angesehen wurden. Eine Reihe von Girozentralen sind freilich nicht nur Banken der Sparkassen, sondern auch Kreditinstitute mit eigenem Filialnetz. Kür sie müssen in soweit dieselben Grundsätze im Aktivgeichäst Anwendung finden wie bei den Sparkassen. Girozentralen, Staats- und Landcsbankcn sind zuiammcngcnommen Inhaber von rund zwei Fünfteln der Kundensorderungen unseres Ausweise vcr- vssentltchenben Bankwesens. — Ueber den Kommnnalkrebit im Rahmen des AufgabenkreiseS der dentschen Sparkassen und der Giroorgauifation sprach der Präsident des BerbandcS, Geheimer RegterungS- rat Dr. Kleiner. Besonders ausführlich behandelte er den für deutsche Verhältnisse neuartigen Typ der kommunalen „Dammelanleihe". Die Vorteile der Sammel» an leihen liegen einmal in der unbedingten, auf der un- beschränkten Haftung fast aller Kommunalverbände des Ver- bandsbczirkS beruhenden Sicherheit, ferner in der Nörscn- gängigkett und in der Möglichkeit besserer Knrsrcgulicrung. Für die Kommunen sind Sammelanlcihen im allgemeinen zu gleich die billigeren Anleihen. Die Sammelanlcihen sollen tn erster Ltntc den mittleren und kleineren Kommunen und Kommunalverbänden zugute kommen, die bisher nur unter erschwerten, wenig günstigen Bedingungen Zutritt zum An leihemarkt erlangten, während sür besonders große und leistungsfähige Kommunen und Kommunalverbände, nament lich für die Großstädte, auch tn Zukunft die Stnzelanlcihe die Regel bilden dürfte. Die Sammelanlcihen führen so eine Bereinigung des Marktes herbei und heben auf diese Weise den allgemeinen kommunalen Anlclh«krebtt. DaS tn letzter Zeit aufgetauchte Schlagwort von der Zentraltsterung des langfristigen KommunalkredttS in Berlin gab dem Redner Gelegenheit, sich ausführlich über die Arbeits teilung zwischen Sammel. und Einhettsanleihen zu äußern. Unter Sammelanlcihen versteht er die von Girooerbänden, unter EinheitSanlethen die vom Svarkassenverband heraus- gcbrachten Emissionen. Für die Frage, ob im Etnzelsallc eine EinhettSanlcihe oder eine Sammclanleihe aufzulegen tsi. kann nur die rein wirtschaftliche Neberlcgung entscheidend sein, welche von beiden günstigere Bedingungen zu erzielen vermag. Die Etnhcitsanlethe bildet außerdem die Ergänzung der Gammelanlethe,- sic greift u. a. bann Platz, wenn eö sich um die Kapitalbeschaffung für Aufgaben handelt, die die Kommunen nicht bloß einzelner, sondern mehrerer ober alle BerbandSbezirke angehen. Ein Beispiel hierfür ist die kom- munale Sammelablösungsanleihe sür den Zweck der Ablösung der früheren Papiermarkanleihen der deutschen Kommunen. — Angesichts der engen organisatorischen Fühlung mit der Kommunalwirtschaft, deren Sclbsthilfebestrebungcn auf dem Gebiete des Kreditwesens sie ihre Entstehung verdanken, glauben die Girozentralen zu dem Verlangen berechtigt zu sein, daß sie bet allen Etnzel-Kommunalanleihen in den für deren Begebung etwa gebildeten Bankenkonsortten, wenn nicht führend, so doch als Mitglieder vertreten sind. In jedem Falle aber erheben sie die Forderung, daß private Vermittler deim kommunalen Kreditgeschäft grundsätzlich auSgeichaltct werben. — Bet aller Betonung ihrer führenden Stellung im Kommunalkredit bleiben sich die Girozentralen im übrigen bewußt, daß st« auf diesem Gebiete die weitreichenden ge- ichästlichen Beziehungen der Privatbanken nicht entbehren können. In der nächsten Zukunft werden freilich die Privat banken in erster Linie für die Unterbringung der eigenen Bank» und Industrie-Emissionen besorgt sein und für fest- verzinsliche Werte, wie die Kommunalanleihen, wohl weniger Aufnahmebercttschaft zeigen. — Zum Schlüsse setzte sich der Bortragende noch eingehend mit dem Borwurf unwirtschaft licher Anleihegebarung der Kommunen auseinander und wies vor allem darauf hin, daß werbende Kommnnalanlagen pri- vatwirtschaftltch und volkswirtschaftlich ebenso produktiv seien, wie private werbende Anlagen. Er trat für eine baldige Neuordnung der Kommunaisinanzen im Sinne einer Wieder herstellung der finanziellen Selbständigkeit der Kommunen ein. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung ging dann Generaldirektor Bel-Düsseldorf aus die finanz- und betriebswirtschaftlichen Probleme im kommunalen Bankwesen ein. Sr ging von der historischen Entwicklung de» öffentlichen Bankwesen» in Deutschland aus und erörterte besonders ein gehend die Einwirkung -er Krisen auf Len KapttalbildungS- prozrß. Der Redner sprach sich gegen jeglichen Sparzwang aus, dafür für eine möglichst intensiv« Werbung, die sich freilich vor Ueberschreitungen hüten muß. Weiter wiederholte er seinen auf dem letzten Sparkassentag in Köln formulierten Vorschlag der Errichtung einer eigenen zentralen Wechsel- dlskontstell«. Die Notwendigkeit einer gewissen Mobili sierung der Hypotheken ließ den Vortragenden seinen Vor schlag zur Schaffung eines zentralen Hypotheken- LombardtnstitutS wiederholen. Notwendig ist, daß das Eigenkapttal der Girozentralen tn ein vernünftiges Verhält- ntS zur Bilanzsumme gebracht wird. In diesem Zusammen hänge behandelte der Redner die Konsolidierung der Kmn. mnnalschulben und hielt es für wünschenswert, baß die Kom. mimen ihre Schulden bei den Sparkassen recht bald ablvsen und den offenen Anleihemarkt benntzen. Aus dem Problem der Anleihezinsen entwickelt sich auch die Frage des Spar- einlagenztnSfußeS. Man kann ihn unmöglich tn eine starre Relation zum ReichSbankdtSkont bringen, für dle ver- schlcbenen Wirtschaftsgebiete ist eine verschiedenartige ZtnS- polittk notwendig,- die Verbände werden eine untere und eine obere Grenze zu bestimmen haben, die bann aber von den Sparkassen strikte etngehalten werben nrutz. Auch die Aktto- >ätze können nicht automatisch reguliert werden, Insbesondere nicht bei Hypotheken, die an Termine oder an Kündigungen gebunden sind. — Den letzten Vortrag hielt VcrbandSpräsident Dr. Eberle, Dresden, über den kommunale» Giroverkehr, sein« Entwicklung «nb seine Znknnst. Der kommunale Giroverkehr ich technisch dem Girover- kehr der Retchsbank und der Post fast gleich: er unterscheidet sich von diesen Einrichtungen nur durch die Rückwirkungen, die sich au» der Eigenart des Träger» unseres Verkehr» er gaben. Während dle anderen Girosysteme Tetlfunktionen der Reichsbank und der RetchSpost darstellen, mutzten dt« 8000 Sparkcissengemeinben für den Zweck des UeberwetsungSvrr- kebrS erst zu einer Einheit zusamm«ngcfatzt werben. Anfang», und zum Teil auch noch heute war daS Vorurteil zu über- winden, datz viele Sparkassen und ein grober Teil der kauf, männlichen Welt den Scheck der Gsroanwetsung vorzogen, ob- wohl die Vorzüge der reinen Ueberwrlsuna ganz unbestritten sind Die Mühe im Kampfe mit diesen Schwierigkeiten hat sich gelohnt: Heute wird allgemein anerkannt, datz die Giro anweisung das Mittel war und ist. da» den 3000 Sparkassen ermöglicht, au» dem Zustand« der Zersplitterung und Atomi- sterung ihrer Kräfte, unbeschadet ihre« alten AufgabenkreiseS in den Zustand eines GeiamtoraanISmuS überzugehen und durch diesen neue Kraftquellen und WIrknngSmöalichketien für die einzelnen Kassen zu gewinnen. Noch wichtiger ist die Wirksamkeit der Eigenart der kommunalen Gtroorgariisation gegenüber dem System d«r Privatbanken. Wiener Äerbllmesse 1S2«. Etarke Beteiligung Deutschland». Auch diesmal zeigt die in der Zeit vom 8. bis 12. Sep tember abgehallene Wiener Messe, datz die aus ganz Mittel europa lastende Krise ihr so gut wie nichts anhabcn konnte. Beionders stark waren die Anmeldungen für die technische Messe. Der Riesenbau der Rotunde ist bis aus den letzten Platz belegt, obwohl die gesamte Radio-Industrie nicht mehr dort, sondern in einer eigenen Ausstellung im Messepalast aus- stellt. Wieder wird man unter anderem im größten Ring der Rotunde die imposante Schau der deutschen Maschinen- industrte sehen, die unter der Acgide der deutschen Wirt schaftskammer siattstndet: ihr schließt sich würdig die öster reichische Werkzeugmaichtnenindustrie an. Auch auf dem freien Gelände fällt die mächtige deutsche Schwerindustrie durch neue Maschinen und Anlagen auf. Die Zeit der Geldknappheit, des hohen Zinsfußes, der wirtschaftlichen Krise ist sür die Lurusbranchcn nichts weniger als günstig, aber auch sie halten an der Wiener Messe fest, ia einzelne Gruppen, wie die Ledergalantcriebranche und die Spiclwarenbranche, weisen sogar einen Zuwachs gegen die vorige Veranstaltung auf. Die neuen Errungenschaften auf dem Gebiete der Reklame haben eine Erweiterung der Neklamemesse zur Folge, die Fortschritte aus dem Gebiete der Bureau- und Rechen maschinen eine ungewöhnlich starke Beichickuna der Bureau- arttkelgruppe durch deutsche Aussteller. Die Wiener Herbstmesse 1926 bringt eine besonders große Zahl von S v e z i a l a n s st e l I u n g c n. Im Mittelpunkte des Interesses dürste die Rundsunkmesse stehen, die nicht mehr, wie bet früheren Messen, in der Rotunde, sondern tn sieben Sälen des Messepalastes untergebracht ist. Nicht minder wie tn den zahlreichen SpezialauSstcllunge» zeigt sich tn der imponierenden Beteiligung des Auslandes das unveränderte Interesse. daS die Kaufleute und Pro duzenten der ganzen Welt an der Wiener Messe nehmen. Nahezu sämtliche europäische Staaten und die Vereinigten Staaten von Nordamerika sind auf der Wiener Herbstmesse mit Ausstellern vertreten. In erster Reihe steht Deutschland, da» in 17 von 85 Branchengruppen der Messe Aussteller ent- sendet, besonders stark in den Gruppen Maschinen und Motoren, dann Eisen- und Metallwarrn. Galanterie» und Bijoutcrtewaren, Parfümeriewaren und Toilettearttkel: eS folgt die Tschecho-Slowakci mit Glas- und Porzellanwaren, Gablonzer Waren, Rauchartikeln. Textilien: Ungarn mit Korbwaren. Haus» und Küchengeräten und Maschinen: Pole» mit Erzeugnissen -er oberschlestschen Eisenwerke. Die Retchsbank Ende August. Stärkere Inanspruchnahme durch Wcchseleinreichunge«. Nach dem AuSwei» der Reichsbank vom 81. August nahm di« gesamte Kapitalanlage tn Wechseln und Scheck», Lombard» und Effekten tn der Ultlmowoche um 257,8 Millionen aus 1448,0 Mil lionen Reichsmark zu. Di« Inanspruchnahme der Bank erfolgte diesmal in überwiegendem Maße durch Einreichung von Wechseln. Die Bestände an Wechseln und Schecks stiegen um 188,7 Millionen auf 1381H Millionen Reichsmark. Die Lombarbbestände wuchsen u« 87,7 Millionen aus 190,1 Millionen Reichsmark an. Dle Anlage tn Effekten nahm um 1,9 aus gl,4 Millionen Reichsmark zu. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind in der BerichtSwoche 888,8 Millionen Reichsmark tn den Ver kehr abgeslossen, und zwar hat sich d?r Umlauf an RetchSbanknoten um 469 Millionen aus 8225,1 Millionen Reichsmark vermehrt und der an Nentenbankschetnen um SS,8 Millionen auf 1269 Millionen Reichsmark. Die fremden Gelder sind im wesentlichen Im Zusammen hang« mit den ZahlungSmittclanforderungen um 281,8 Millionen auf 841,g Millionen Reichsmark zuritckgegangen. Die Bestände an Gold und deckungSfählge» Devisen zeigen «Ine Zunahme um 118,5 Millionen auf 1990,1 Millionen Reichsmark. Diese Zunahme entfällt voll aus die Be stände an deckungSfähigen Devisen, die auf 194,8 Millionen gestiegen sind. Die Goldbestände sind um 8909 M. verringert. Sie betrage» 1483 Millionen Mark. DaS Anwachsen der Bestände an beckung»- sähigen Devisen ist nur zum geringen Teile auf neue Devisenein gänge zurückzuführcn. In der Hauptsache rührt eS daher, daß fällig gewordene Tcrmindcvisen nicht weiter an» Berlin auSgeltehen wur den und somit als täglich fällige ausländische Guthaben auf da» Konto „DeckungSfählge Devisen" übernommen wurden. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 48,8-k gegen 84,2 N in der Vorwoche, die durch Gold und deckungsfähtg« Devisen 81.7 H gegen 68,1 X. Der vorliegende AuSwei» Ist der erste, der voll unter der Wir kung der freien Dollarnotterung steht. ES zeigt sich beutltch, daß diese Maßnahme dazu geführt hat, die in den letzten Monatsende« übliche Inanspruchnahme der RcichSbank durch Einreichung von Devisen, die nach dem Ultimo gewöhnlich alsbald wieder zurück» genommen wurden, zurückzudrängen und statt dessen die Ultimo- krebitbeanspruchung wieder mehr aus den erwünschtere« Weg der Wechseletnreichung zu verweisen. DresdnerProdukrexbSrle vv« S. September. Weizen, inländischer, Basis 78 Kilogramm 288 btS 278 <268 bi» 278», ruhig: deSgl. Basis 88 Kilogramm 288 bi» 289 <255 bi» 389>, ruhig. Roggen, sächs. neuer, Basis 79 Kilogramm 215 bi» 239 <315 bi» 229», stetig: deSgl. Bast« 68 Kilogramm 202 bi» 395 <293 b>» 295>, ruhig. Sommergerste, sächsische 229 bi» 345 <239 btS 240), ruhig. Wintergerste, neue 185 bi» 195 <185 bi» 195), ruhig. Hafer, alter, sächsischer und preußischer 210 bis 218 <313 b<» 229). ruhig: deSgl. ausländischer 211 bl» 218 <318 bl» 229), ruhig: neuer 188 bi« 188 l188 bis 190), ruhig. Rap«, trocken 895 bis 815 <819 bi» 829), abwartend. Mai», Laplata 184 bt» 189 <184 bi» 189), ruhig: neuer anderer Her kunft 182 bi« 187 <182 bis 187), ruhig: Einquantin 239 bi» 389 «239 bi» 289), ruhig. Lupinen, blaue geschästSIo«: gelbe geschäsiSlo». Futterlupinen geschästSIoS. Peluschken geschäsiSlo«. Erbsen, kleine geschäsiSlo». Trockenschnihel 11,75 bi« 12,35 «13 bi» 12,59), ruhig. Zuckerschnitzel 18,59 bi» 19 «17 bi» 19.59), ruhig. Kartoffelflocke» 22,59 bl» 28 <22,59 bl» 28». ruhig. Futtermehl 18,89 bl» 15 <18,89 bl» 15), ruhig. Weizenklele 19,49 bi» 11 119,49 bi« 11), ruhig. Noggen- klei« 11,49 bl» 18,20 <11,89 bt» 18,20). ruhig. DreSdn. Marken: Kaiser- auSzug 49 bit 51) 49,50 bi» 51.89), ruhig. Väckermundmehl 48,89 bt» 45,89 « 44,99 bi» 46,99). ruhig. Weizennachmehl 19.99 bis 39,99 >19.99 bi» 39,99), ruhig. Inlandwcizenmehl, Type 70-L 41 bi» 4» <41,89 bl» 48,59), ruhig. Roggcnmehl 91. Type 89 N 84,89 bi» 88,89 «84,89 bll 86.89), ruhig. Roggenmehl I, Type 79 58 82,99 bt« 84,89 <82,99 bi« 84,89), ruhig. Roggennachmehl 29.00 bt» 21,99 <29.99 bt» 21,99), ruhig. Feinste Ware über Notiz. Berliner Schlich- un- Nachbvrse vom «. September. Im «eiteren Verlaus« trat vereinzelt nach den anfänglichen Kursverlusten eine geringfügige Besserung ein, die vom Elektro» markt auSging. Schlickert konnten von einem 6 Higen Verlust 2,5 H zurückgewinnen. Die Kurserholung blieb ledoch in ihrem AnkangS- stodium stecken, da allgemein eine starke Nervostiäi herrschte und außer einigen DeckungSkäusen keine Aufnahmenelgung bestand. Unter geringen Schwankungen blieb da» KurSnIocau daher auch später gebrückt, wenngleich die KurSkNckgänge sich bei der stockenden Geschäftstätigkeit wesentlich ruhiger al» während der erste» Stunde gestalteten. PrivatblSkonl kurze Sicht 4,878, lange Sicht 4,78 Auch an der Nachbörse aberwog bei sehr stillen Umsätze» dl« Abgabeneigung. Die amtlichen Schlußkurie konnten sich nicht behaupten. Von ben führenden Akttrnwcrten nannte man gegen 2 Uhr Farbeninbustrie 27>,5, Rheinische Braunkohlen 224, Mannes man« 18l, Phönix 118, Rheinstahl 148,78, Vereinigte Stahlwerke 149, Deutsch-Luxemburger 148,2ö, A. S. G. 158,2», Siemen» 191,8,
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