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lien hat also auch hier einen Vorsprung vor Frankreich, das derzeit auf dem Balkan sichtlich in der Nachyand ist. Biel wir- von der Haltung Englands abhängen, die noch nicht geklärt ist. DaS Balkan-Locarno scheint ein schöner Tramn zu bleibe». hingegen beginnt der Kamps um die Balkan» Hegemonie im Kleinen und im Groben. O Sine Erklärung der mazedonischen Nevoluliouilre. Das Zentralkomitee der Inneren Mazedonischen Revo lutionären Organisation erläßt eine Erklärung, in der e» heißt: »Da» Zentralkomitee der I. M. R. O. ebenso vom Standpunkt der mazedonischrn Interesse» «»»gehend. al» auch von wohlerwogene« Interesse» aller Valkanvölker, erklärt, daß e» de» Kampf fortsetze» wird, solange die Autonomie Mazedonien» nicht erreicht ist, die da» Ziel der Organs- sation ist, seitdem sie besteht. Dur welche Mittel der Kampf weitergesührt wird — ob sie legaler oder illegaler Natur sein werden — hängt von denen ab. die jetzt über Mazedonien herrsche«/ Noch immer kritische Lage in Genf. Oeriliches und Sächsisches. Jn»gef«n» 12 Millionen Mark «och»asterschi>de»,. Die im Juli und August aufgetretene« Hochwasser, und Unwetterschäben sind von den Vetrosseneu aus insgesamt 12 Millionen Mark beztsfert worden. Di« sächsisch« Regierung bat sich dieserhalb bereit» mit der Re>ch»r«gier«na in Ber. bindung gesetzt Dt« Erörterungen darüber, ob diele Lumme anerkannt wirb, sind aber noch nicht abgeschlossen. Auch ist er noch «ngewih. ob Zuschüsse anstatt Darlehen gegeben werden. Um die dringendsten Rotfälle zu bes«itt»n, bat da» Reich be. reit» 400000 Mark und die sächsische Recheruna SW 000 Mark, also zusammen den zehnte» Teil der angemeldeten Schäden, zur Verfügung gestellt. Erneuter Pessimismus in London. London. 25. August. Die „Times" bringen heute einem offenbar inspirierten Artikel, in dein cs hetbt, bah trotz der bisherigen Besprechungen der BerfassiiligSkonimissivil deo Völkerbundes nicht gesagt wer den könne, das, eine aile Beteiligten befriedigende Lö sung deS leidigen Problems der Zusammensetzung des Völkerbuudorates gesunden worden sei. In der Tat bestünde eine ernste Gefahr, Sab die Besprechungen mit dem Verlust eines, wenn nicht zweier sehr wertvoller Mitglieder des Völkerbundes verbunden sind. iTll.s Viick'rili Qninones -e Veon. «Durch K u n t s p r u ch.s Paris, 25. August. Einer Meldung des „Journal* aus San Tcöastian riuolge wird eö j» gut informierten spanischen kreisen ale> walirtcheinilch bezeichnet, datz der spanische Bot schafter in Paris, O.ninones de Leon, durch Admiral de Magaz ersetzt wird. Der französische Slandpunkk in Gens. Alleiniger Palosii; sür Drutschland. — Spanisches Mandat über Tanger? Paris, 25. August. Nach Aeubernngen auS dem Quai d'Oruiy nalienilnniden Kreisen ergibt sich über die voraussicht liche Haltung Frankreichs in Genf etwa nachstehendes Bild: Die sraii'.osi'chen Parlamente haben mit überwältigender Mehrlieil d.e Locarno Vertrage gutgelieiben und als VorauS- setznng >>tr eine endgültige Inkraftsetzung der Locarnv- LH'rirage den sofortigen Eintritt Deutschlands in den Völker- bund gii rianiit. Die sranzvsischc Politik kann daher nur daraus liinane-Iausen, die Erteilung eines ständigen klialssitzcs allein a» D.'ntichlaiid zu begünstigen. Die Außenpolitik Slriands baut sich nach wie vor ans den Lvcarnv-Berträgen an?, und ein aberinaiiaes Scheitern in Genf müßte zu einem verhängnisvollen Rückschlag führen. Wegen der spanischen ,Forderung in bezug aus Tanger ist ein klares 'Bild noch nicht zu erhalten, doch liegen Anzeichen dafür vor. dab man am O.nai d'Orsay das von London vor- aesäilagene Kompromiß. Spanien ein langjähriges Bölker- binidsmaiidar über Tanger zuznteilen, gut Heiken könnte. Briand, meint man, würde damit auf der einen Seite den Die Bildung der neuen Negierung in Athen. (Durch Funkspru ch.) Athen. 25. August. Tie Verhandlungen, die unter Vorsitz de? Admirals Kondnriolis General Kondylis mit den Partei führern rührte, sind kurz vor Mitternacht abgeschlossen worden. Die Bildung eines K v a ! i t i 0 n s k a b i n e t t S ist grundsätz lich beschlossen worden. Tie Frage der Verteilung der Minister- sitzo und des 'Vorsitzes in der neuen Negierung soll heute ent schieden werden. 'Auch die Frage der Befugnisse des P r a s i d e u t e 11 der Republik soll bereits grundsätzlich geregelt worden sein. sW. T. V.j Bombenaltenlat in einer amerikanischen Großbank. Biohcr zwei Tote und über 211 Verwundete. Neinwrk. 25. Anglist. In Pittsburg ist ein folgen schwerer 'Anschlag aus den Kassenraum einer amerikanischen ''>r0böa 11 k verübt worden. Im Schalterraum der Fariners- 2tationa! '-ank wars ein Bankkunde, dem die Auszahlung eines Schecks in Hohe von 2666 Dollar verweigert wnrde, eine Vvmbe. Die Bankränme. die in einem sechzchnstöckigcn Hause gelegen sind, wurden völlig zertrümmert. Der Täter nnd der Bankkassierer waren sofort tot. 2V Schwerverletzte wurden aus den Trümmern geborgen. Die Umgebung des t'B'bäudes iü aleichialls schwer heimgesucht. In den Straßen entstand eine Panik. Die Fensterscheiben ganzer Straßenzüge wurden zertrümmert. Man rechnet mit weiteren Todes opfern. Unter den Schwerverletzten befinden sich auch zwei Poineibeamte. die den Täter verhaften wollten, als er vor Aunsl und Wissenschaft. 1* Mitteilungen der Sächsischen StaatSthcatcr. Schau spielhaus: Freitag, den 27. 'August tAnrechtörcthe Ls, Wiederholung deö Mysteriums „Candida" von Bernard Shaw ldeutsih von Siegfried Trebitschl in der Besetzung der Neueinstudierung. Spielleitung: Paul Wiecke. Anfang l.'S Uhr. Freigewordene Anrechtskarten für die laufende Spielzeit U626 27! werden noch bis mit Sonnabend, den 28. August, an der Abendkasse des Schauspielhauses ver ausgabt. s» Rlbert-Dheater. Otto Stoeckel, bisher Lbersvielleiter und Tchausvieier am 'Albert-Theater, wird mit dem 1. Teplembcr in den Verband deö LcibIger LchauipielhauscS eintrcten! ebenso Klar e H arten. — Im Laufe der Winterspielzeit wird Herr Stoeckel voraussichtlich ln mehreren Aufführungen der „Komödie" gastwcisc Mitwirken. s* Mitteilung des Nciidenz-DheaterA. Bis mit Montag, den oa. Augw't. wird allabendlich 8 Itkr die ertolgreiche Operette „Tin Walzertrau m" mit Erich S u el m a n n als G a st gegeben. Es iü die? die lepte Abendaussührung der Operette, in der Grete Brill zum legten Male anltritt. — Am Dienstag, dem 81. August, getaugt Sie Lchlageroperelte „Gräfin M a r l z a" zur Auf« sübrung. in der zum letzten Male Otto Mails die Partie deS Grasen Tassilo im Residenz-Theater singt. — Mittwoch, den 1. Sep tember. und Donnerstag, den 2. September, wird „Gräfin Mariz a" mit Erich Snck mann als Ga st wiederholt. Frei tag, den ü. September. Erstausführung der Operettenneuhett „Der a l t e D e s s a u c r" «Fortsetzung der Operette „Anneliese von Dessau"! von Robert Winterbcrg. in vollständig neuer Ausstattung. Inszenierung: Willy .Karl, musikalische Leitung: Heinrich Kunz» Krause. f* Eentral-Theater. Mittwoch, den 1. September, Beginn der Wlntcrsvielzeit mit einem kurzen Gastspiel des Jean-Gil bert- E n s e m b l c s. Ter Komponist Jean Gilbert ist bereits In Dresden cingelrvsscn. um die letzten Proben des musikalischen Schwankes „In der I o b a n n I s n a ch t" selbst zu letten. Ab 1. September Beginn der Vorstellungen bereits d§8 Uhr. Karten- vcrkaus täglich ab tO Uhr, Sonntags ab 1i Uhr, an der Theaterkasse. ß* Im IghrcSschnn-Parktheatcr trat Nenne Schön stedt am Dienstag abermals mit einer Erstausführung vor die Slussteilnngsbciiichcr. Unter der Spielleitung von Karl K o ch nnd der musikalischen Führung von Kapellmeister Herbert Stock gab man die Moznrllckie Iugendoper „N a st t e n und B a st i e n u e". die der kaum Dreizehnjährige als seinen zweiten Operii-Kompositionsversuch — der erste war der Einakter „ln lmta semplice" — im Jahre 1768 in Wien auf Anregung Kaiser Franz Josephs geschrieben hat. Tie Schlichtheit der musikalisch»» Formen ,,„d die Unkmnpliziertheit der Handlung, spanischen Wünschen auf Tanger eine gewisse Erfüllung ge währen und aus der anderen Sette das Verbleiben Spaniens im Völkerbünde sichern. tTU.s Fieine Vorbesprechungen ln Berlin. Berlin. 25. August. Nach dem .^Daily Telegraph" sollen der Rechtslachverständigc des englischen Auswärtigen Amtes Sir Hurst und der französische Sachverständige Fro- mageot, die ihre Länder in der Ratsstndtenkommission ver treten, bereits eine Zusammenkunft gehabt haben nnd nun mit Deutschlands Vertreter in der Studien- koinmission, Ministerialdirektor Gauß, zu einer Vorkonferenz Uber die Ratssrage znsammentreffen. Bon anderer Seite wird behauptet, daß für diese Vorkonferenz Berlin in Aussicht genommen lei. Wie wir von unterrichteter Stelle höre», hat eine solche Vorkonserenz bisher weder stattgcsunhen. noch ist eine solche geplant. — Eine Sitzung deS ReichSkabtnetts vor dem Zu sammentritt der Studienkvmmission ivird nicht stattfinden. Als sicher ist noch anznnehmen. daß Botschafter v. Hoesch sich nach Genf begeben wird. «Ob sich auch Ministerialdirektor Gauß dorthin begeben wird, steht noch nicht fest. Segen Srrlchlnug anolänblschrr rahakdelrlebe t» Deulfchlan». Vom Verbände der Deutschen Ztgarettentndustrse, Sitz Dresden, wird uns mitgetetlt: In neuester Zeit mehren sich die Nachrichten, daß verschiedene ausländische Monopoloer. waltungen Tabak- bzw. Zigarettenbetrtcbe tn Deutschland er. richten wollen. So ist tn Dresden swt« von unS berlchlcl! in nächster Zeit mit der Gründung einer tschechischen Staatsfabrik zu rechnen. Die Lage der Zigarette», tndustrie tn Deutschland ist bekannt: sie ist denkbar ungünstig. Durch die Errichtung neuer großer Betriebe wird natur. gemäß der Konkurrenzkampf noch eine schärfer« werden, der die Lage insbesondere auch der gesunden Betriebe ebenfalls gefährdet, zumal hinter den Frcmdciimonovvlverivaltniigcn selbstverständlich die betreffenden Staalsfinanzen stehen. Es ist ein an sich auf die Dauer unhaltbgrer Zustand, daß fremde Mvnopolverwaltungen tn Deutschland Betriebe errichten können, daß umgekehrt aber den deutschen Fabriken cg nicht möglich tst, in den Ländern, wo Monopol« bestehen, ebenfalls Niederlassungen zu gründen. Eö iväre Aufgabe der handelS- pvlittschen Verhandlungen, auch auf diesem Gebiete das Recht «der Gegenseitigkeit festzulcgen. Don einem französischen Posten schwer verletzt. Koblenz. 25. August. Gestern abend wurde ein sunger Mann, der an der Kommandantur vorbeiging, aber nicht dis 'Bestimmung beachtete, daß der Bürgersteig vor dem fran- zvsiicheii Posten nicht begangen werden darf, von einem fran, Wäschen Wachtposten mit dem V'nonctt ins Gesäß gestochen nnd derart schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. iTU.s Militärischer Ausbildungszwang für Frankreichs Jugend. Paris, 25. Angnst. Der neue Leiter ber Abteilung sür körperliche Ertüchtigung im Kriegsministerium. General Echard, bat einem Vertreter deS „Petit Journal" über seine Pläne bctr. die militärische Ausbilduna der Inaend einige Angaben gemacht. Danach soll die körperliche Ertüchtigung und militärische Ausbildung der Jugend obligatorisch sein. der Tat gegenüber dem Bankbeamten Drohungen ausstieh und tbm zurtcf: „Gebt mir Geld!" Die Polizisten konnten das Werfen der Bombe nicht mehr verhindern. Wie ergänzend berichtet wird, gab der Räuber, al» er im Schalterraum der Bank von einem Bankschntzmann verhaftet werden sollte, einem kleinen aus dem Boden stehenden Sack einen Stoß, woraus eine Explosion erfolgte, dt« das Innere des Gebäudes zertrümmerte und dem Urheber des Anschlages den Kopf abriß. Es mußten 15 Personen ins Hospi tal geschasst werben, von denen !i in Lcbenögcsahr schweben. Skreikzusammenjtöhe in England. London, 25. August. Bet einem ernsten Zusammen- stoßzwischenPoltzct und streikenden Berg- arb eitern in der Nähe von ManSfteld tm Kohlenbezirk von Nottingham erhielten verschiedene Bergarbeiter Ver- lctzniigcn durch Knüvpclschläge. Bei einem anderen Zwischen fall wurden zwei Polizeibcamtc durch Stockschläge verletzt. „Daily Mail" berichtet, die Einschüchtcrnngömaßnahmen der Streikposten und des meist mit Stöcken bewaffneten Pöbels hätten viele Bergarbeiter in Nottinghamshire und Deroyshire verhindert, gestern zur Arbeit znrückznkehrcn. Die Behörden ständen ans dem Standpunkt, daß Streikposten keine Berech, tigung hätten. Cs sollen energische Maßnahmen getroffen werden, um die Etnschiichterungsversuche zu unterbinden. Der politische Berichterstatter der „Daily News" schreibt, Cooks wiederholte Bezugnahme auf „neue Schritte" zur Herbei führung eines Friedens in der Kohlenindustrie hätte in zahl reichen politischen und wirtschaftlichen Kreisen den Eindruck hcrvorgeruscn, daß die Bergarbeiterfiihrer ein direktes Eingreifen der Regierung herbetzuführcn beabsich- tlgten. lT.U.1 —* Erdstöße im Bogtlanbe. Wie aus Plauen durch Fimk- spruch gemeldet wird, wurde in der letzten Nacht zwischcn ^3 und S Uhr mehrmals ein unterirdisch wellenförmiges Schwanken in der Richtung von Siidivesten nach Norkwsicn ivahrgenomme». Der Seismograph verzeichnet« einige Erd stöße. —* Der Sparerbnnd gegen de« ReichSiunenminister. Ter Sparerbund, Landesverband Sachsen, Sitz Leipzig, hat tn seiner Hauptversammlung tn Leipzig am 22. August Stellung genommen gegen die Ablehnung des Bvlksbcgchr- antrageS des SparerbnndeS durch den ReichSiiinenmiiiistcr Dr. Külz. In einer Entschließung wirb darauf hingeniicscn, daß die amtlichcrscttS angeführten Gründe längst von iurlsii. schen und wirtschaftlichen Kapazitäten widerlegt seien, und sic lediglich eine Verschleierung der wahren Gründe bedeuten. Diese Ablehnung zwinge den Sparerbund, weiterhin nur noch schärfer mit allen gesetzlich zulässigen Mitteln seinen Willen ber Willkür der Regierung entgegenzusetzen. Er mache die Regierung daraus aufmerksam, daß die volle Berantworturiji sür die innenpolitischen Folgen aus sie zurücksalle und das iw Volke schon vorher stark gesunkene Vertrauen zu ihr nun. mehr vollkommen vernichtet sei. Die Vertreter der wett über 266 Ortsgruppen Sachsens erklärten einmütig, dieser BriiS- kierung ihr unerschütterliches „Dennoch" entgegenzusetzcii. —* Seltene» Jagdglück. Am vergangenen Sonnabend schoß aus Revier Mittelbach bet Pulsnitz Fabrikant Oskar Müller aus Dresden eine» Rehbock, der eine ganz be sondere Seltenheit insofern darstellte, als er gleich dem Hirsch Haken svder Kraneln) aufwies. —* Unregelmäßigkeiten beim LandcSfinanzamt Dresden beschästigen seit einigen Tagen die Staatsanwaltschaft und sonstigen zuständigen Behörden. ES wird hierzu von einer Dresdner Korrespondenz geschrieben: Der tn der Schnorr- strafte wohnhafte und in den vierziger Jahren stehende Ober- steuerinspektor Robert Kunze sowie ein Student Huhn auö Niedersedlitz, die beide in einer Abteilung deS Landes- finanzamtes Dresden ihren Dienst verrichteten, wurden be reits am Freitag vergangener Woche festgcnommen und dem UntersuchirngSgesängntS beim Landgericht Dresden zugestihrt. ES handelt sich um Unterschlagungen, begangen im Scheck verkehr, in die auch ein Beamter der Stadtgirokasse zu Leip zig verwickelt tst und wobei nach den bisherigen Feststen»»- gen etwa 27 OM Reichsmark erlangt worden sind. Ob die Unregelmäßigkeiten noch größeren Umfang angenommen habe» und vielleicht von noch längerer Dauer sind als bisher ermittelt werden konnte und ob noch andere Personen daran beteiligt gewesen sind, alle» die» bildet zurzeit noch den Gegenstand ber Untersuchuiia. Erst in den letzten Tagen ging eine kurze Notiz durch die Presse, nach der bet einer Prüfung der Kaste des Finanzamtes zu Rochlitz auch Unregelmäßig keiten fcstgcstellt und der mit der Führung der Hauptkaffe beauftragte Beamte fcstgenommen worden Ist. Diese Ange legenheit hat mit den Unregelmäßigkeiten in Dresden nichts zu tun. die auf eine schäfcrsptelartigc Ltcbeständelei hinanSläust, machen das liebenswürdige Wcrkcßen tn besonderem Maße ge eignet sür eine Aufführung im Grünen, und da nichts ver säumt worden war, um ihm einen gefälligen Rahmen und eine sorgfältige mnsikglische Ausführung zu sichern, so verbrachte man gestern in Gesellschaft von Bastien nnd Bastienne ein außerordentlich behagliches Stündchen. Wanda Schnitzing war eine sicher, wohltöncnd und geschmackvoll singende Bastienne: nur ihr starkes Tremolieren störte ein wenig. Einen schmucken, spielgewandten und stimmbegabten Bastien stellte Otto Wudtke-Braun lvom Residenz-Theaters tn das mit bunten Dahlien, Astern, Amarant und Margueriten übcrsäte Theaterrunb, nnd als „Zauberer" EolaS offenbarte Ernst Sch icke tanz auss neue seine außergewöhnliche Be gabung sür humoristische Baritonpartlen. Ein kleines Ber- sehen am Schluß des ganz passend tn die Oper eingelegten Mozart-LiedchenS „Warnung" („Sperrt die jungen Mädchen ei»!") konnte »war nicht unbemerkt bleiben, tst aber ohne weiteres durch die Unmöglichkeit mehrmaliger Orchester proben zu entschuldigen. Im übrigen klappte alles ganz vor trefflich: insonderheit ließen sich die tapferen AuSführenden ietnschließlich deS kleinen Streichorchesters) selbst durch den wiederholt einsetzenden Sprühregen in keiner Weise bet ihrer löblichen Mozart-Jnterpretatton beirren. Für solch Helden- mütiges Ansharren tm Kamps mit dem nassen Element ward ihnen allen am Schluß doppelt herzlich gedankt. —clt. s* Gerhart HanptmannS neneS Schauspiel „Dorothea Angermann" aelangt Ende Oktober am Deutschen Theater tn Berlin zur Uraufführung. Die gleichzeitigen Urans- sührnngen am selben Tage veranstalten u. a. folgend« Bühnen: Thalia-Theater Hamburg: Staats- theater Dresden: Staatstheater München: Städtische» Schauspielhaus Frankfurt a. Main: Schauspielhaus Leipzig: Städtisches Theater Düsseldorf: SchausptelhanS Bremen: Deutsches Theater Hannover: Vereinigte Stadttheater Barmen-Elberfeld. -s* Leo Falls letzte Operette. Die Operette „Jugend Im Mat" nach einem Buch von Schanzcr und Melisch. die Leo Fall noch vor seinem Tode vollendet bat. wird am 1. Oktober anderHamburgcrBolkSovcr uraufaeführt werden. Jean Gilbert, der Direktor des Theaters, bat die Einstudlerung übernommen. -f* Das Straßburger Stadttheater gibt soeben seinen Plan sür die Saison 1626/27 bekannt, der die früher an- aekündigte Boll-Französisierung programmatisch er klärt als „eine Stätte französischer Getsteskultur. ber franzö sischen Kunst und -es französischen SprachgentnS". — Die neuen Direktoren und Künstler kommen von den ersten Pa riser Bühnen. Opern- und Schauspieltrnvven sind jedoch nicht ständig, sondern wechseln nach der Praxis der meisten französischen Provinzbühnen. Beständig bleibt nur da? 60 Mitglieder zählende Orchester. Die Voll-F-ranzösisierung des Straßburger Stadtthcaters entspricht, wie bekannt, weder der geistigen, noch der sprachlichen Einstellung der! Straßburger Einwohnerschaft. s* SchalsapinS Memoiren. Der berühmte russische BassiitI Feodor Schaliapin wird demnächst seine Memotrcn licrauc-I geben, die neben einer Darstellung seiner Lebcnsgcschichtc auch bemerkenswerte Studien über eine Anzahl seiner erfolii-I reichen Rollen enthalten werden. s* Um die Internationale WerkbundauSstellung. EnSel September findet tn Berlin ein Borstandssitzuna -es Dcui-I schen Werkbundes statt, auf der endgttltia entschieden werdcnl soll, an welchem Ort die Internationale WerkbunbauSstelluniI von 1680 stattfinden soll. Zur Wahl stehen Berlin. Köln oder! Düsseldorf, wobei zu bemerken ist. daß die nordwestdeiitschel Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werkbundes das BemühenI der Stadt Düsseldorf, die Ausstellung nach dortbin zu vcr-I legen, bet der Bundesleitnng unterstützt bat. s* Dentsckie Forschungsreise in Ostkleinalle«. Die türkMl Regierung hat drei deutschen Gelehrten, dem Islamisten Proi.I Dr. Franz Babtnger und dem Keilschriftsorscher Di l Emil Forrcr in Berlin, sowie dem Archäologen Proßl Edmund Weigand tn Würzburg, die Genehmigung einer längeren Forschungsreise tm östlichen, teilweise un erforschten Anatolien erteilt. Die Expedition, die bereitSl »nterwegs tst, beabsichtigt vor allem, die Lage hettittschcrl Oertlichketten, die Forrer in den von ihm bearbeiteten! Bogaskös-Textcn gefunden hat. auf Grund eingehender tovo«! graphischer Aufnahmen festznstellcn. Daneben verfolgt ste den! Zweck, klassisch« und arabische Inschriften tn tenen Gegenden! aufznnehmen, sowie den ethnologischen Zuständen ber z» be>! reisenden Gebiete ihre Aufmerksamkeit znzuwendcn. D1«s Dauer der Reise ist auf etwa zwei Monate berechnet. s* Ein Gedicht der Königin Luise. In Berlin kommt dem nächst ein Blatt zur Versteigerung, das ein von der Königin! Luis« verfaßtes und geschriebenes Gedtchtchcn trägt. Es sind! sechs Zeilen Knittelverse, die einem Paket mit Unisormtuchl und Knöpfen für den preußischen Obersten und General-! Inspekteur der Chausseen, Grafen Brühl, betlagcn. Die Verse! fangen so an: „Ihr heilige drei Könige, wo kommt ihr der?! Bo» Bethlehem, da kommen wir Herl Und bringen dem! Moritz Graf von Brühl, damit er nicht spür' de» Winters! Kühl' .. /'