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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261104011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-04
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1926
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irr. SIS Seite 2 »ale Betriebsamkeit der geistig bedeutenden Franzosen ver wässert worden ist, rbensowenia bat sich einer dieser Männer -azn verstanden, gegebenenfalls auch nur ein Tüpfelchen dessen ziizugestehe», was de» schimmernden Schild der Glotr« statte trüben können. Wir haben in Deutschland auSgezeich- nete Charaktere und gewiß auch vortressllche Diplomaten, aber eine Kreuzung dieser beiden Tupen will nicht recht glücke». Sonst könnte rS nicht schwer fallen, sene mittlere Plattform zu finden, von der das national Notwendige aus gesprochen werde» könnte, ohne die Empfindlichkeit anderer Völker zu verletzen, und das international Mögliche ge. fördert werden dürste, ohne daS Mißtraue» aller um ihr Deutschtum besorgten Volksgenossen zu wecken. Glaubte ein Mann wie der ReichSgertchtSpräsident nicht lu»d er ist in diesem Zusammenhänge nur ein Beispiel für vieles, er müsse die Negnngen seines Charakters mit de» an geblich notwendigen politischen Rücksichten tu Fesseln schlagen, so würde er es entrüstet zurttckweisen, sich freiwillig i» eine Lage zn begeben, anö der weder er noch sein Vaterland Nutzen .ziehen können. Denn schließlich kommt cs nicht daraus an. dach wir an der Haager Hochschule vertreten sind, sondern dach wir unS auch zur Geltung bringen können. ES ist ein Gebot der nationalen Srlbsterhaltung. wenn Deutschland darauf besteht, dach in Zukunft bei internationalen Veran- sialtuugen, bei denen man unsere Mitarbeit wünscht, ia braucht, auch der deutschen Sprache die ihr gebührende Rolle Aligestandeic wird. Politik erfordert eine gewisse Betrieb samkeit, Charakter eine entschiedene Zurückhaltung — aber erst in einer Verbindung dieser beiden scheinbaren Gegen sätze koinilit das zustande, was unter einer überlegenen, »ativnalbewuchten StaatSleitnng zu verstehen ist. Wie weit sind wir davon noch In den Maßnahmen der Negierung — wie weit noch im Auftreten der deutschen Einzelpersönlichkcit entfernt! Unter dem kürzlich bekanutgeacbenen Inter» nationalen Manifest gegen die Wehrpflicht stellt neben anderen deutschen Namen der des Grasen Harry Keßler — aber da die Kundgebung tn London abgesaßt ist. verrvandelt sich die deutsche AdelSbczeichnnng flngS in ein englisches „(sonnt" — man denkt unwillkürlich an die berüchtigten Be suchskarten des chemaliacn deutschen Botschafters in Paris „ffaron clo Seimen". Bei der Einladung des belgischen MetallinstituIS in Lüttich erlaubte sich der Präsident einer belgischen technischen Vereinigung, vor einer internationalen Zuhörerschar in seiner „Begrüßungsansprache" non den deutschen Barbaren zu sprechen, ohne daß bekanirt geworden — «Dresdner Nachrlchken" — ist, daß dl« deutschen Gäste «uverzügktch die Versammlung verlassen hätten. Sie haben allerdings sofort protestiert, aber ber famose belgische Patriot mar zu keiner Zurücknahme oder Entschuldigung z» bewegen. Trotz ber verdienstlichen Be. »lühnngen des mannhaften Professor» Karo tn Halle, dle deutschen Wisscnschaltlrr vor übereilter Anbiederung an dl» deutschfeindlichen tntrrnatlonairn Knlturoraanlsattvnen zu beivahren. brechen immer wieder einzelne Gelehrt« au» der Front und Müllen sich dann bi»wetlen Beleidigungen gefallen lallen, die nicht nur Ne. sondern das ganze deutsche Volk treffen, und die bet charaktervoller Zurückhaltung recht gut zu vermeiden wären. Wie tief noch immer die Haßpro paganda ln den Herzen unserer ehemaligen Gegner sitzt. zeigt der unverschämte Angriff de» faschistischen „Impero* aus den Berliner Geographen Gebelmrat Pemk. der alö Gast ameri kanischer Gelehrter nach Rom eingeladcn wurde und dieser Einladuna mit Recht gesvlgt war. Pemk wurde wegen einer früher wissenschaftlich geäußerten Ansicht über den An- teil Italiens an den Alpen angegrlfsen. und das Italienische Blatt forderte, man solle kttnftig deutsche Gelehrte zu Inter- nationalen Kongressen nur dann znlassen. wenn sie vorher die deutsche Kriegführung verurteilt hätten! Unsere politische^ Leitung. die kaiserliche ebenso wie bte gegenwärtige der Republik ist sich immer darüber im klaren gewesen, daß dle verbindliche politische Gest« nnter Um ständen folgenschwerer al» eine politische Tat lein kann, aber sie hat von iehrr »in seltsame» Ungeschick ln ber Wahl der geeigneten Form und de» passenden Zeitpunktes gezeigt. Wenn es Stresemann z. B. für richtig hielt, für den polnischen Natssitz zn stimmen, um daS mühsam erkämpfte Einver nehmen nicht mehr als nötig zn belasten — nun ant. aber Ist er denn wirklich so harmlos, zu glauben, daß durch eine offizielle Benachrichtigung ber Presse. Deutschland habe sür Polen gestimmt, eine „günstige Atmosphäre" geschaffen würde? Eine volttische Geste die nicht mit ber lauteren inneren Ucberzeugung Irgendwie In Einklang zu bringen ist. wirkt »naufrtchtig. bewirkt daS Gegenteil des gewünschten Erfolges — man merkt die Absicht, und inan wird verstimmt- Der Mißklana zwilchen Politik und Charakter, der nicht einem moralisch minderivertigen Zuge unseres Wesens, sondern einem seltsamen Mangel an psychologischem Urteils vermögen entstammt, hat uns in den Verdacht der Verlogen heit gebracht — ein Verdacht, der seinerseits wieder nur in böswilliger Verkennung unserer Art entstehen konnte. Denn in Wahrheit ist die Neigung de» Franzosen zu Tptegelfechte- Wiederbeginn der Arbeit im Reichstage. Eine kurze Sitzung. tD r >' l> k "> e l z v n n » n c k r ? r B c r i I n - - ' 'Istkeltnng.' Berlin, 8. November. Der Reichstag nahm heute bei gut besetztem Hause und bei dicht besetzten Tribünen nach der Sommerpause seine Sitzungen wieder auf. AlS Vertreter der NcichSregieruna wohnte am NcgiermigSttsche dieser Sitzung lediglich der Reichciunenminister Dr. Külz bei. Präsident Löbe eröffnet? die Sitzung mit einem Nachruf für die in der Panse verstorbenen Abgcfbrdneteii Richard F-t s ch e r tToz.f, Gras von Merveldt tD. N.s »nd D t b m a n n l-Soz.f. Die Abgeordneten Gras von Lerchcnscld von der Bayrischen Volkspartct, und Pacplvw-Hambnrg, von der Sozialdemo kratie, haben ihre Mandate niedcrgelegt. In den groben Engncteausschnß wird, wie der Präsident da»» weiter auS- führte, der Abg. Fchr vom Banr. Bauernbund entsandt. Der zum Rcilbsminisicr ernannte ZentrnmSabgevrdnetc Dr. Bell stat sein Amt als Vizepräsident niedergeleat. Die Ersatzwahl wird am Donnerstag stattsinden. Voraussichtlich wird der ZentrnmSabgcvrdnete Esser zum Vizepräsidenten gewählt werden. Bor Eintritt tn die Tagesordnung beantragte der kommu nistische Abg. Stoecker die sofortige Behandlung der kommu nistischen Anträge zur Frage der Fürsten abfindung. Im Preußischen Landtag habe man einen ..schändlichen" Vertrag mit dem HolienzollernhauS abge schlossen, dem man Riesensnmmen anSlicscrc. Die Rückkehr „Wilhelms des Türmers" müsse unbedingt verhindert wer den. Der kommunistische Antrag scheiterte jedoch an dem Widcrsprnch. der ans dem Hause erhoben wurde. Danach wurde eine Reihe von Vorlagen den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Die Tagesordnung der ersten Sitzung war da mit schon erschöpft. ES kam dann noch zu einer Geschäftsordnung», -«batte, tn der von sozialdemokratischer Sette beantragt wurde, schon am Donnerstag die Erwerbslose »frage zu behandeln und nicht erst am Frcitaa. während von kommu nistischer Seite die sofortige Behandlung der Fürsten- a b s i n d u n g s f r a g e auch sür Donnerstag verlangt wurde. Von seiten des Zentrums wurde daraus htngewtcsen, daß die Erhöhungen für die Erwerbslosen ohnehin rückwirkend vom I. November in Frage kommen, so baß eS allo ohne Be deutung sei, ob der Reichstag am Donnerstag oder am Frei tag dazu Stellung nehme. Der sozialdemokratische und der kommunistische Antrag wurden ab gelehnt. Das Haus ver- tagte sich dann auf Donnerstag nachmittag. Auf der Tagesordnung stehen kleine Vorlagen. Die neue Grundlage -er Erwerbslosen- jürsorge. Berlin. 8. November. Der ReichStagSanSschuß für soziale Angelegenheiten führte heute seine Be ratungen über die Erwerbslosen, Fürsorge fort. Der Abg. Brey lSoz.i betonte, daß der gestrigen Sitzung die Erklärung der Regierung Vorgelegen habe, die bereits inhaltlich in einem großen Teile der Prelle veröffentlicht worden sei Durch diele Erklärung fei die Beratung ans eine neue Grund l.a ge gestellt worden und müsse aus dieser neuen vasi» sortgeführt werben, vorbehaltlich der Stellungnahme der Fraktion. Frau Abg. Teusch tZ i betonte gleichfalls, daß die Vereinbarung über die Nichtmrösfcntlichung der Regierungserklärung vor endgültiger Stcllnngnghme der Fraktionen nicht eingehakten worden sei. BeispielSrvcise habe das ,B. T". an den Inhalt der RegtcrungScrtlärnng anknüpfcnd. einen Angriff ans den ReichSarbeitSmintstcr gemacht. Gchcimrat Weigert vom RejchSarbcitsmittisteriuin erklärte, er werde in der Lage sein, morgen einen Entwurf des NcichSarbeitSminlsteriumS über die Fürsorge für die Ausgesteuerten dem Ausschuß vor- znlcgcn. Der Ausschuß beschloß daraufhin, sich auf morgen zu vertagen, um nach Müallchkeit heut« bereits die Stellungnahme der einzelnen Fraktionen zu den neuen Regie- rungSvorschlägen in bezug aus die ErwerbSlosen-Fttrsorge zu erreichen. Die Parlelen zur Erwerbslosenvorlaae. lSIgner Drahtvertcht der »Dresdner Nachricht» n".i Berlin, 8. Nov. Den Gegenstand der heutigen Beratungen tn den Frakionssihungen tm Reichstag bildete in erster Vinte die Stellungnahme zur Erwerbslose «Vorlage ber RelchSrcgierung. Die Fraktion der Deutschen Volls pur t e i nahm die Referate der Abgeordneten Lambach und Dr. Rademacher entgegen, ohne Beschlüsse zu fassen. Die D e u ts ch n a t i o n a I e n wären geneigt, auf den Boden der Regiernngsvorlage zn treten und der Erhöhung der ErwerbS- losenuiiterstützung um 10 Prozent zuznstlmmen, aber sie haben gewichtige Bedenke» gegen die Gesamtverteilung der verfüg baren Beträge ans die einzelnen Gruppen der Erwerbslosen. Sie sind insbesondere dagegen, daß den Jüngeren und Ledigen am meisten die Vorteile der Erhöhung zufallen, während die größte Not bei den älteren Angestellten herrsche. Es ist daher n erwarten, daß die Deutschnationalen Ausschuß» eratungen über die Regierungsvorlage beantragen werden. Die Sozialdemokraten werben zunächst ihre eigene Meinung über di« Erhöhung der Erwerbslosen- fürsorgc vertreten, überlassen aber dle Weltervcrfolgung der Angelegenheit ihrem Fachausschuß. Man wartet ferner ab. ob und welche Kompromißvorschläge noch gemacht werden können. Die Zentrumösraktion ebenso wie die demokratische Fraktion stellen sich in der ErwcrbSlosenfrage hinter die Regierungsvorlage. Die Sozialdemokraten fordern den Achl- stundentag. Berli«. 8. Nov. In einer Erklärung ber so, t a l b e m o. kratischen ReichStagSfraktton wird «, a. aus» geführt, bte Fraktion wolle mit allem Nachdruck die von den freien, christlichen und Hirsch - Dunckerschen Gewerkschaften aufgcstelllc Forderung eine» Notgesetze» zur Sicherung des achtstündigen HöchstarvettStaae» vertreten. Weiter wird eine gesetzliche Begrenzung de» Ueberstundenwesen« verlangt. Schließlich wird auSgeführt, baß dir grundsätzliche An- erkennung des Achtstundentage» auch für die Beamten, schaft erstrebt werben müsse. Der Reichslandbvnd an Kampf dem Marxismus! Berlin, 8. Nov. Die diesjährige Reichslandbundführer- tagung, zn der mehr als 200 Vertreter der deutschen Land wirtschaft nach Berlin geeilt waren, wurde heute nachmittag durch eine kurze Begrüßungsansprache des Präsidenten des Reichslandbundes. Reichstagsabgeordnctcn Hcpp, eröffnet. Er wies darauf hin, daß es der ReichSlandbnnd stets als seine Ausaabc betrachtet habe, den Blick seiner Mitglieder über die besonderen Fragen der Landwirtschaft hinweg auf die allgemeinen Lebensfragen der Nation hin» zulciten. Nacl' diesem Grundsätze seien auch die Themen der diesjährigen Führertagnng gewählt worden. Verschiedene Umstände, cs sei nnr an die bekannte Rede SilverbergS erinnert, zeigten deutlich die Neigung gewisser Unternehmer« kreise in Deutschland, den Kamps mit dem Marxismus ans« zugrbeii nnd die nationale Arbeiterschaft zugunsten der Sozial demokraten z» verlassen in der Hoffnung, einen bereitwillige» Helfershelfer zn finden für ihre wirtschaftlichen Jnternatio« nalisserungsplänc. Die Neichslandbnndparole könne suchen dieser Stnnde nnr lauten: Kamps gegen die volkSzersctzende Ibe« be» tnter» nationalen klasscnkämpserischen Marxismus und gegen alle Träger dieser Idee. In diesem Kampfe wisse sich der ReichSlandbnnd eins mit wetten Kreisen der städtischen Bevölkerung, insbesondere mit der dcnt- schen Arbeiterschaft, die wie die deutsche Landwirtschaft un- die deutschen Bauern. cntrinnbar an da» Schicksal deutschen Lande» gebunden sei. — Lebhaft begrüßt, sprach Qbersorstrat «scherich über „Der deutsche Bauer «nd der deutsche Staat*. Der Bauernstand habe sich immer als der bewährteste und sicherste Träger der StaatSidee erwiesen. Aber auch retn Wirtschaft- lich gesehen, sei es für jede» Volk eine LebenSnotwendigkett. sich durch die notwendige LebenSmtttelerzeugung aus eigener Kraft ans eigene Füße zu stellen. Daher sei an einen Wieder aufstieg des deutschen Volke» ohne Gesundung der deutschen Landwirtschaft nicht zu denken. Eine ProbukttonSsteigrrung der deutschen Landwirtschaft aber sei ohne Sicherung ber Grundlagen einer solchen ProdukttonSsteigerung nicht denk- bar. In dieser Einstellung müßten sich alle nationalen Kreise znsammcnftnden zu gemeinsamer Tat. Die internationalen Gegner des Bauerntums sehen viel klarer als bte Bauern selbst. Die Kraft, die in einer geeinten Nancrnschast stecke: Bodenständigkeit, HcimatSgesühl, Wahrhaftigkeit «nd christ liche Weltanschauung, das seien die einzigen Mächte, von denen noch ein Sieg über »ev volkSzersctzendc« Internatio nalismus zu erhoffen sei. Nenqork, 8. Nov. Die heute tn Neirpork anfgelegte StinncS-An leihe ist mehrfach überzeichnet worben. Stockholm, 8. Nov. Der König und dt« Königin von Dänemark und der König von Norwegen sind tn Stockholm eingctrosfen, nm der Vermählung de» Kronprinzen Leopold von Belgien mit der Prinzessin Astrid betznwohnen. Donnerstag 4. November 1S2I reten mit hochtrabenden Worten oder ber engltlche eant moralisch viel anfechtbarer. Je klarer wir un» aber über unsere Schn»ächr sind um so mehr müsse» wir danach streben, die groben Widersprüche zwilchen Schein und Sein z» melden: wir dürfen nicht so tun al» ob das al» rlchtia erkannt, Ziel bereit» beute erreicht werben müßte weil ,» bald erreicht werden soll. Der Wea zu einer wirklichen Versöhnung der Völker «st selb» nach der Ueberzeugung unentwegter Pazi- iisten noch well, weiter tedeniatl» als der Weg. den die beule lebend» Menschheit noch »u geben bat. Tue also niemand lo. al» könne er über dle Tatsache daß dir Nation noch Immer di, Grundlage unserer GemelnschaftSeriste», ist. kühn bin- wegschreiten. und ziehe »r notgedrungen b«e Folgerungen daran». Mit anderen Worten: r» qeht «ich» an. baß wir um außenpolitischer Ideen willen tn den ftir unser VolkSium lebenswichtigen Fragen ZugestSnbn'sse machen, bi« un» in Wirklichkeit dem erstrebten Ziele nicht näher bringen, weil Ne von kulturbewußtrn Völkern al» Schwäche oder gar Würdelosigkeit empfunden werden: ohne Engherzigkeit, in Kleinigkeiten müssen wir doch gewiss« Grenzen ziehen. Uber dt« wir in unserem Bestreben nach politischer Verständigung und internationalem AnSaletch nicht hinanSgchen. Innerhalb dieser Grenzen liegt jedenfalls die eingang» berührte Sprachenirage. Mag lein daß der Diplomat, der sein Leben lang berufsmäßig tn fremden Sprachen zu schreiben »nd zu denken gewöhnt ist tn der eigenen Sprache nicht mehr das machtvolle Weben nationaler Kräfte wahr, zunehmen vermag: die erdrückende Mehrheit des Volkes weiß ober fühlt r» jedenfalls sehr klar daß unsere Bedeutung als Ncltvolk nnr so wett in Betracht kommt, „so weit die deutsche Zunge klingt". Die Deutsche Studentenschaft kämpst einen harten, aber guten Kampf um die wletchberechtlgung der deutschen Sprache tn der Internationalen Studenten, vrganisation. weil Ne weiß, daß tn diesem Falle Sprache gleich Volk zu letzen ist Und wie hier, lo ist e» tm Haas, aus internationalen Kongressen, tm BölkerbundSverkehr. lm Leben der deutschen Minderheiten. Jeder Versuch da» Mensche», recht de» ungehemmten Sprachgebrauches unter politisch«« NlitzlichkettSermäginigen verkümmern zu lassen, muß im Keime erstickt werde». Andernfalls würde da» tuvffch deutsche Sprichwort „Politik verdirbt den Eharakter" bedauerliche Wahrheit Vielleicht sind wir auf de», richtigen Wege, wenn wir diese verneinende Erfahrung in eine allgemein an. erkannt« betahendr verwandeln dürfen: Der Eharakter ver edelt di« Politik. Ankauf des „Kalserkoses" vom Reichs- Kabinett genehmigt. Berlin. 8. Nov. Da» RetchSkahinett nahm in seiner heutigen Sitzung auch den Bortrag des RetchSinnenwintsters über die W a h l r e s o r m v o r l a g e entgegen. Die Ent. scheidung über die Vorlage wird in einer späteren Sitzung erfolgen. Weiterhin hat da» ReichSkablnett die Zuleitung der Denkschrift über den Ankauf deS Katserhos» und die Unterbringung der ReichSbchörbcn in Berlin an den ReichSrat nnb Reichstag einstimmig genehmiqt. In ber Denkschrift sind die sachlichen nnd finanziellen Vorteile, die sich für daS Reich anS dem Ankauf im Zusammenhang mit den übrigen Maßnahmen ergeben, eingehend dargelegt. Di« Denkschrift wird morgen der Deffentlichkett übergebe» werden. Die neue Reichswahlordnung. Wahlberechtigung mit LI Jahre«. — Fortsal her Nelchisllße. Berlin, 8. Nov. Nach dem „Berliner Tageblatt" hat Rrichßtnnenmintster Dr. Külz dem NeichSkabinett be« Int« rvurs eines Gesetze» über eine neue RrichSwahlort« nung und einen »weiten Gesetzentwurf über Hinaussetzung deS WahlalterS unterbreitet. DaS Gesetz über Erhöhung > des Wahlalters ist ein versaffnngSänderndeS Gesetz. Die Ver fassung gibt das Wahlrecht allen 20jährigen Personen. Durch das nene Gesetz soll die Wahlberechtigung auf Personen be schränk» werde», die daS S1. Lebensjahr überschritte» haben. — DaS ' — ' ----- - - - - Weg krei »wischen Wählern un- Abgeordneten und einer starken Be rücksichtigung der Persönlichkeit de» Abgeordneten werde weit gehend durchgesührt. Die Neststimmen sollen vollständig inner halb der Aahlkrelsverbände ausgeglichen werden. Die Wahl- kreisverbän-e dürften ungefähr mit den heutigen Wahlkreise» zusammenfallen. Gehelmral gechlin Reichspressechef. Berlin. ». Nov. Der bisherige Pressechef der Reichs« regicrung. Ministerialdirektor Dr. Kie», wird in den nächste» Tagen sein Amt verlasse«, «m al» Botschaftsrat noch London zu gehen. Sei« Nachsolger ist Geheimrat Z e ch l l». Der Berttner Va-enst erk. Berlin. 8. Nov. Di« von den Verbänden de» -«wer»-1 lichcn Mittelstände» angekündtgte Kundgebung gegen bl« steuerlich« Belastung wurde hente durchgesührt. Um 2 Uir schloffen etwa 20000 Betriebe aller Art. um bi» um 8 Uhr burch einen Labenstretk zu demonstrieren. Gleichzeitig v«k- lammelten sich die Inhaber der geschlossenen Geschäfte in ver schiedenen Lokalen. Nach Ausführungen von Abgeordnete» der Deutschnationalen, der BolkSpartei und der Wirtschaft«- Partei wurde tn allen Versammlungen ein« Entschließ»»- angenommen, tn der gegen dir üdcrmäßtge steuerliche Be lastung Protest erhoben wurde. Gewerbe urid Mittelstand seien durchaus dereit. ihre Steuervfficht tn vollem Umfange zu erfüllen, forderte« jedoch etne gerecht« Verteilung der Steuerlasten. «Indenburg «I» VaN der Sladl Berlin. verff«. 8. Nov. Die Stadt Berlin empfängt am Freiiofl abend znm ersten Male den Reichspräsidenten offiziell. Reichspräsident v. Htndenburg wird tn einer Sondersitzmtz in der Berliner Stadtverordnctensitznng erscheinen, die gleth-1 zellt« am Freitag stattsinden wird. Lord Grey gegen die Krleasfchuldlüge. FriedenShoffnunge« ans de« Völkerbund. London, 8. Nov. Dle britisch« Liga für Völker-1 bunb gab gestern abend den Premierministern der Dvmi-I nion» ein Essen, bet dem Lord Greq eine bedeutsame ReKI hielt. Der frühere britische Außenminister betonte, daß eil heute keinen Zweck mehr habe, die Kriegsschuld einer «ii»> -einen Nation zuznschlebcn. Es stände fest, daß die ««»»>1 päische BorkricgSpolitik die Spalinng Europa» in z«>I Mächtegruppen «nd ihr blindes Wettrüsten gegeneinander I natnrnotwendig znm Kriege führen mußte. Wenn dieser 5»'l stand von 1014 wiedcrkehre» würde, müsse wieder ein Krie-I entbrennen. Die Ncdeninna be» Rvlker»unde» a»«r lieg« gerBl darin, eine «enc Mächtegruppierung «nd so de« Krieg verhindern. I« diesem Sinne sei Dentschland» EtntBI in de« Bund der Rationen besonder» zu begrüße«. Der Locarnopakt habe da» gefährlichste Frtebenbl Hindernis in Europa beseitigt: den dentsch-sranzvssschen Rioalbl tätSkampf. Dle britische öffentliche Meinung fordere von d««I Dominions nicht, gegenüber den europäischen Angrlegenfteitckl besondere Verpflichtungen zu übernehme», jedoch könne ei^I englische Politik, die die Dominions über die europtMl Politik stets ans dem lanfenden hält, von den Domlniot"^ selbst nnr begrüßt werden. sT.-N.) s l»l,n Hi! bmg s »e» Le Die tVewe, dauert. Mal« l den V< dacht. Killt: weggeh hlntcrh Echtem Anden wurden kam he Scheibe de« g' Daß d< «» ««Sgefl wir böi an diel Man sc »um T gegangl gehen > das au i st. - ! sehen, Das ist Hera». Stell«. Lichter Laterne wieder sahren. sind dai nach Sc! iiberhai vielen ' nomine, stroplie An, Echlcsiu oernom da» er I Rhein , Schlcsin einem von den als Kir ! wollen. Zn, beiden Verlelu werden vernom StrII Awiodi Unglück »er Zu incd die Erdbod, emgegci »ersch Arm. ! 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