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Dresdner Nachrichten : 28.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189008280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-08
- Tag 1890-08-28
-
Monat
1890-08
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1890
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M S -8Z »Tr 2 '^Z ^ sr »akion getrieben werden, d. b. ihre kleinen Ersparnisse i» Panieren anlegen, deren Güte und Sicherlicil richtig zu würdigen oft der dSrienknndtge Kantinanii nicht vemiag. Es tluigt ja sevr gut, wenn nian sagt, der kleine Mann mag nur seine Ersparnisse da»eim a»s- bewahren, bis er iviedcr ,'!00 oder 4M Mk. beisammen hat und sich dann ein solides Slaaispapier kaufen. Man vergibt dabei aber, das;, wenn deni Pctrefscnden die Möglichkeit gegeben Nt. kleine Sum men, wie er sie eien erübrigt bat. irdenen aus die Sparkasse cm- zahlen zu können, er dann auch der Olesahr ciitrnckt wird, die kleinen Ersparnisse wieder anzugreisen und so me. oder iniiidesteas weit schwieriger uns langsamer zu einer größeien Summe zu gelangen statt. Am erkten Tage llschakt iuvertrauen« d. 0., und Mittwoch, d. In. Seplcmber. feiert die Sächsische v a u v tb i b e l g e > e l tirche ibr 7«. IihrrSfest mit Predigt und Berichterstattung. Am gleichen Tage früb tritt in Braun's Holet die sächsische Miisions- konterenz zusammen. Bei dieser Gelegenbeit wird Herr Schulratlz Etchcnbcrg-Tre-den über .Die Mission in der Schule" sprechen. Abends 7 Ubr findet ebcndwclbst die ossentliche Mis>ivii--Abend- m't'animlnng stall. Säle» die Dresdii er Zweck rMent! cher Svarkassen in vorwiegend er» erzichemcher und tinnianilärer. Man wird >»it der Einslibllliig der geplanten Beschränkung den Sparsam im Bvlke und den Sinn tür solide Kapitalsanlage nur schädigen und im Allgemeinen grosse Unzilfrie- deicheit errege». Dies wolle man ledcnsalls vor Annahme de» ein- gebrachteri '.'lntrags im Sladtverochnetenkoklegiuin auch mit in Er wägung juchen! — Bei den Reifevrü s u n g e n an den Giniinasicn des .chig'eiebS Sachsen kommt bsitt'or! nach einer lüngsl ergangenen Berordnnng des Ilnicriichtsliiinisleriums die UebrOetznng in's Griechische, da» >ogen rurile grieehilche Scriptum, in Wegfall. An seine Stelle tritt eine Neber rchnng aus dem griechischen in'S Deutsche. Tie Masurgel soll dazii dienen, d»ß man beim Unterricht Zeit ge wänne. den Invall eer griechischen Schriftwerke eingehender zu behandeln 9» Preußen beiieht dieselbe Einrichtung bereits seit dem Jahre 1882. Auch eure Berchraukrrng der bei der Abgangsornfnug zu leistcndcii lakeininrien Arbeiten soll von der sächiischeu Unter- richtsbchorde beabsichtigt sein. — Wegen der zur Nalionalseier des 2. September auf dem Altmarkle ansinuibrenden Baulichkeiten wird der Wachen markt anr 20. 'August, sowie nur l, 2. und 2. September d. 9. nach dem Mnmarkle nrrd dem Platze an der Frauenkirche verlegt. Ter am Montag d. 1 Seplenwer d. I. siailsindende goura ge markt wird ans dem Frcidrrger Plage abgchalten. — Wie vor zwei Ialncii, so haben auch Heuer bei der bevor stehenden Volksiestsercr am 2. September die Ingendipielc des t'üniemniihagen Vereins zur Freude der Eltern und Kinder euren Putz in der .veNr -dnung gesunden. Die zur Theilnahme an dem bcwnderen Kurderieslzage und an den Spiele» ans den, Fesl- pl-r'-.e tcrechtigeuden Feilzeichen sind, wie die Spielleiter im An zeige,! rbeile bekanii! inarrlen, an den nächsten Spieltagen aus den Spielplätzen im Kleinen Gehege, aus der allen Bogelivreie und aus der Turnsrslwiese gegen Bezahlung von 10 Psg. für das Stück Von den Spielkiadern in Einpsrng zu nehmen. — Ern 'Antodafo ara Ende des neunzehnten Jahrhunderts! Wer Hane das für möglich gehalten irr eurer so aufgeklärten Stadt wie Dresden! lind dam bal es slattgesnnden, gestern erst, draußen aur de, Fabrikstraße Ar. 4. Alte Erinurrungen an die Hexen- und Ket-er-Brrbwni'.niigeii des finstcrllen MiuciallerS laiirhlen auf. sie. die wir lieble», nach denen wir uns drängten in bechern Bemühen, die uns Freude und Lust dereilcieir und glücklich machten, sie sl,ir den den biiteirn Flammentod. Und sie stöhnten incvl und klagten nicht, ein lenes, irhächierncs K» liern, und sie waren Staub und Asche. Wie iiicheim.ich schon die Szenerie war! In der Milte des Saales im Siemensbchen Fabrikgebäude steht ein mächtiger Gasofen, dessen glühender Magen die armen Opfer verschlingen soll. „Dem Gewölbe dcS Schlundes eillgnillt der FcucrNroni »i Wnth!" Zn beiden Seilen stchen Maichnien. deren ciierne Kette» beinnimt t.hrin.n. die armen Vernrll,willen noch vor ibrein Ende zu foltern und deren Halen sie wohl noch weidlich zwicken sollen. Jehl roben Wogen heran, daraus befinden sieb die Berrrrthcillcn. Mil finiterer Amtsmiene bewachen sic die Beamten. Nun worden die Verurlbeilkrn. sorgfältig in oeisiegelten Kisten verpackt, bcrniilec- gcliebm und mit rastnurlcr Gran'amlert gerade vor dein glühenden Sfcn ansgestellk Und nun rollt ei» anbcrer Wagen herbei: er bringt sicherlich die Ziignisilivnsrichler. Fünf Herren sind cs, welche »ul ruhiger Miene, als geschähe gar nichts besonders Auf regendes. den Opfern naben, die Siegel der Knien, welche sie um hüllen. prüfen nno dann die 15 Behältnisse öffnen. Da liegen sie vor uns, eng znsanimengevreszk, die 57 Millionen sächsischer Staats s ch nid. welche geslcrn und heute den Flammen vrcis- gcgeben winde». So war asio die Sorge nmwiist, daß die Schrecken einer grimmigen Pergangenhnk in nuiewin licben Dresden toicdcr austanchen würden, und auch die ernsten Inczuisilvren cukvupvten sich als die humanen Vertreter der iiioderiien Staatsordnung. Es waren die Mitglieder des Landlaas Ansschvr'cs zur Berivaltn-ig der Staatsschulden, die Herren Bürgermeister Böniich, Gehcinirälhc Herwig und Sr. Haberkvrn. Oekonomicralh Ublemaiin nnd Nitter- gnlsdentzcr Pelz, sowie die Vrrlreler der Oderrechnungskammer, Rcchniingsräkhe Dittrich nnd 2indlosf. — Pnnkl Haid zehn Ubr flogen die ersten Packele der 4vrozenltgen Slaalssthnldschesire nud Eisrnbahtiaklirn ln das Feuer, geschleudert von der sicheren Hand des Ownmeislcrs Bitlner. Merklvürdig. die Vision der Kevcwer- brennniig will erneute Gestalt gewinnen. Gleicht der wackere O'eameister nicht Zug für Zug der kleinen Erccllcn; Windlhorst? ^ Ob Echterer wob! auch solch' vergnüglich zufriedenes Gesicht mache» > würde? Seltsame Acbnlichlcit! — Ncit einer gewogen Hast ging! die Hinrichtnilg . . . pardon. die Berdrennnng der Papiere vor sich.! Sckmde. sehr, lehr schade um die ichöiien Papiere! Wer doch wenigslens ein einziges Milliönchen retten könnte! »Ein solch' Panier, an Gold nnb Perbn Statt. — Ist so becilicm, man weiß d.,q, was inan hak! — Plan braucht nicht erst zu markten, noch zu lauschen. — Kann pch nach Lust in Eicb' und Wein berausche» !" — Und alle diese Wonnen, freilich auch wohl manche Thuine, die a» dem Papier klebt, gehen in Rauch aus! Fürwahr, Ranch ist alles ild'iche Welen. auch dcr Mammon! — Tie teigerung der W o h n u n gs in ie t h e n ist eine Erscheinung. die 'eit Jahr und Tag in stetig sorlichrcitcndcr Pro gression sich geltend gemacht hat und in den Kreisen der Msicher, mwndcrhcit der Inhaber von mittleren und kleineren Wohnungen, das Hecht alio der iGerwälligerrd groben Mehrheit der Bevölkerung, schmerzbch cnit'snndcn wird. Tie Ursache jener, auch von den Hansbrsihcrn nicht lcstunencn Thasi'ache ist in dem Umstande zu suchen, bas; die Baw'pckulation bei der Anlage van Nenbantcn weit mehr sie Herstellung von geräumigen, mit allem Eoniiort ein- gcrichlclcn Wobiiranmen als die Bedürfnisse des bescheidener tlinirten Micthers im Anae hat. In allen Stadtgcgenden, bis hinaus zu den änhcrslcn Punkten der Peripherie, wcrbc» pracht volle Gevände anfgesührt. die dem Geichmack dcr Ervaucr das beste Zeugnis; arisstellen mid die den Erfordernissen der Zwcckmähig- keit »»d Gcmndkeit cirtiorechen. aber veinahc durchweg für er» PubÜknin von mcbr oder minder hoher Leiriungssähigkcit berechnet imd. Der gut beiniklellc Miclber findet leicht Wohnungen, die in Bezug ans Umfang, Eleganz und Becinemlsihkeitnichts zu wünschen lassen, während der mit einer »lässigen Einnahme bedachte Mann des Mittelstandes sie grösste Mühe hat. selbst in den entlegensten Tbcilcn der Stadt eine Wohnung zu ermitlclii. deren Miethvreis sein Budget nickst ur'-s ^schwanken bringt und zugleich ium dasjenige Rias; von Eomsorl bietrt. ans vrrs er icniec lozialen Stcllling und seinen Eebciisgewabnli.sitcil nach begründeten Älnspnich hat. Sehr häufig aber liegt die Lache so, dag er eine so beirhrisene Wobnting überhaupt nicht sindet. Wie unerfreulich dieier Zustand ist, welche Uiichträgl!ckkeitcn für die weitesten Kreise der Bewohnerschaft er na h sich ziehen mich, ist einleuchtend. Der finanziell schwache Msisthcr ans dem Mittelstände, der nach vor wenigen Jahren un schwer eine angcplrsseiie Mahnung erhielt, deren MicthzinS mit seinen Einkünften im Einklänge noch stand, sicht sich jcht vor die AÜernalwe gestellt, entweder »vki seine Kräfte hinauLzugchcn nnd eine höhere Msistbc anjiilegen, als mit seinen Mitteln vereinbar ist, oder ater ans gewohnte Annehmlichkeiten zu verzichten nnd mit einer schlechteren Behausung fürlieb zu nehmen. Meistens wird er sich zu Erstercm eirtichlietzen und seinen Ausgabe-Etat in erhöhtem Make belasten, aber ob er das Eine oder das Andere wähle, er wird in einer für ihn sehr fühlbaren Weise geschädigt. Denn, wenn er die höhere Aufwendung für die Micth« macht, so ist er ans dcr anderen Seite genisthigt, sich Einschränkungen aufzu- crlcge», die Ausgaben für Tiich, für Kleidung, Vergnügen rc. zu verringern. Seine Lebenshaltung wird heraogedrückt. Wenn er dagegen eine geringere Wchnung nimmt, io muß er aller jener Vorzüge, welche dir bessere Wobnung gewährte, entbehren: zudem fühlt er sich in seiner sozialen Stellung dcgradirt und emmindel diese peinliche Situation mit Bitterkeit. Auch die Bauspekulativ» selbst leidet unter dieser ungesunden Richtung de- HäuserbaueS. Die Nachfrage nach groben, sogenannten herrschaftlichen unv hoch- herrichafMchen Wohnungen ist keineswegs so grob, wie bisher viele Bauunternehmer angenommen hatten. Die Bausyckulalion sollte sich daher mehr auf die Errichtung von Häusern mit mittleren und kleineren Wohnungen werfen. Ter Umstand, daß in den letzten Monaten die Arbeitslöhne und die Mater'nlienpreise heruntcrge- gangcn sind, sollte die Privatban - Unternehmer crmuthlgen, sich dieser Art von Häusern zuzuwenden. — Die kirchlichen Feste zu Dresden, welche alljährlich im Mo nat September abgehaitrn werden, finden dies Jahr Ticnsiag, Am Mittwoch früh 0 Uhr hält in Meinhold's restmer Pasloral-Kvinerkiiz ibrc Zulainmenkiinft ab nnd wird die Pvriräge des Herrn Prof. Tr. Zahn anS Leipzig über de» »Apostolat nach seiner geschichtlichen und seiner bleibenden Bedeiliung", sowie des Herrn Pastor 1-io. Dr. Albcrt-Tresden über ,,T>e Revision des Perikooenbilches" entgeaennebmen. Halb 4 Uhr Nachiniliags sindet in dcr Fraucnkircbe dcr MbsioiiSgvttesdienst stall. Am Sonntag vorder sindet das Bnndcssest der evangelisch- lutherischen Männer- und IünglingS-Vercine Sachsens statt. Nach dem sindet die Feier eine Fortietzniig im Feldicblößchen. Am Mon tag Bormittags 8 Ubr wird bei Helbig's die Geiieralversammlnng des Bllndeü abgetiallen. Im Anschtllj; hieran wird die Barstehcr- Konferenz ihre Beralhnngrn pslcgcn nnd über die weitere Aus dehnung der Bniideskhätigkeit diurh Konferenzen der Vorsitzende» der KreiSvcrdnidnnaen veihandeln. Eine gesellige Feier in der Brndernnstalt Gorbitz beschließt dielen Theil des BundeSsesles. — In langem feierlichen Zuge begab sich gestern Nachmittag daS Lehierkolleginnl und die gesaniiiitc Schülerschaft des Kren; s ch n I - G h m n a s i u m s zur Beerdigung des im Alter von 2l Jahren gestorbenen OberlelnerS Tr. Grnndmanii. Dem Zuge wurde die mit einem Flor versehene Fahne des Gymnasiums von Oberprimaner» zEhargirien in slndenlischcm Wichs) vorangctrage». — Tie Capelle des S ch w e d i i cd e n Dragoner-Regi ments spielt morgen. Freitag, halb 2 Uhr vor Sr. Majestät dem König ii» : König!. Residenzichlossc nachstehendes Programm: Marich der Ftiinländisihen Reiterei ans dem 20jährigen Kriege: Ouvertüre zuin „Fieisibntz": Potpourri ans .Lohenaciil": Reci- lativ lind Arie ans »La Traviata" (Salo für Lzi-Cornct, Herr Fghiienjnnler Huliina»») und Grobe Celeckion anS der Oper »Mephisto" von Boilv. — In der Mnsik-Akadeinie von B. Noll fuß beginne» die UnIerrichksknOe für das Winterhalbjahr Montag, d 0. Oktober d. I. (Siehe Jnierat). — Tie Zahl der Israeliten muß in Dresden in der letzten Zeit anbezorbentlild zngcnoiiniie» habe», denn ieilens des Bor- Uaiides dieier Religioiisgemeindc wird jetzt bekannt gemachl, daß. da dcr Ranm in der Ssinagagc fiir das Neiijablssest und den Ber- s'öhiniiigstag sich als nnznreichciid eiweist, an diesrin Festtag ei» zweiter Gottesdienst in Meinbold's Saal abgcbalten loetden soll. — Das; ausfallende und nagewöbnliche Natnrerichemnngen, iiisbesaiidcre ckstclneischeninngen. v 'iii gröbere» Publikum nur Bor liebe ans die Thaligkeit el-liiii'.ber Kräfte zurückgrsährt, sowie zuin l'äegennand paputär ivissenichastlicher Bcirachlnngen lind allerlei Berniiilbniigen geinacbk werden, kann nn Zeikaltcr des Tawpses und der ElellZlziial im Allgemeine» nicht Wniider iiehmeii. Wel chen Tänichnngen in lolchen Fällen die 'Beobachter unlerworfcii sind, welche ver'ebrten Anick.annngen sich dabei beransbllden und wie hartnäckig nch die vorgesabie nniichllge Meinung im Pnblikuni erhält, daüir liefert eine i» Nr. 20 des Elektrotechnischen Echo's gebrachte Millheilniig wieder eine» schlagende» Beweis. Danach hatten sich am 4. Juli nach l» Mir Abends ans dem Grorgplatze in Dresden zahbeich.' Lcule aiigeianniiel!. um rn beobachten, wie die hoch in der Lust gespannten Telepbondrähie förmlich z» glühen schienen und an cinieinen Stellen wie Diamanten glitzerten nnd innkelten. Das Pnblitnm batte sich bald seine Meinung gebildet: eS konnte »nr s-, t. El ms jener sein nud an der ganzen Er scheinung sollte die herrschende schwüle Gewitterluft Schuld haben. In diesem Sinne ging dcnn auch der B'Nchl wegen der s 'nderharen Erscheinung in die Tagespreise über. Ohne den Bevbachicrii ihre Freude an dein gewiß ichönen Schauspiel nachlräglich verderbe» zu wollen, müssen wir doch der Wahrheit zur Ehre hiermit seststelle», daß es sich keineswegs um eine elektrische Ecschcinniig, sondern lediglich um das lnsttge Soiei der Mondslrablcn handelle, die von den leicht hin- und berscbivingenden, rm vor Karzern angebrachten, fast spiegelblanken Bivnzedrible» znrückgeworfen wurden. Daß es das seine Gesicht des Vollmondes war. das den Beobachtern St. Elni-si'ener oorlä»schlc, daran hatte Niemand gedacht. — Geller» war dem elektrischen Wagen iiutttn ans dcr Blasc- wltzer Tour die Krcrkt a n s g e g a n g c n nnd der pserdeloie Wagen stand sanunl seinen Fahrgäi'.en in dcr 'Nabe des Earola- hanses nach ci»lge>i vergeblich.,, AiOirengniigsieuszern plötzlich still Ta hals cö denn freilich nichts, es ninbten et» Paar lrasuge Gänke herzagchvlt nnd vorgespannt werden, um den Streikenden dem Endziele znznsühren. Tie Veranlassung zu dieser cr»nialigcn Stecknng unterwegs dürste in der irrlhninlichcn Kraftveriheiliing dcr Akkumulatoren liege», da der Wage» die Biasewitzcr Taur bereits vier Mal olme Ernencrana der Kraftbebältcr gemacht hatte — Tie neue Böhamch-Sächsische Akllen-G n m in iwaarcn - Fabrik an der Pianen'iche» Straße i» Löbtau ist in ihren geiainmten zahlreichen Banlichkeiten nnninehr vollende! (Baumeister Pohle und Schreiber) nnd ist man augenblicklich mir der Monlagc der erforderlichen Fabrik:li>'»s-Maichi>ien, Transmissioiirii. Wasier- werke, Tanipniiaschinen und Kegel.»lagen rc. (prachtvolle k<0 Meter hohe Esse) beschäftigt, so das; in Ans sich i genommen ist mit dcr Fabrikation im Oktober d. I. zu beginnen. und doch stets Siegreiche, der viel Bestritten», stets Bewunderte, er, der durcy Willenskraft, Ausdauer und Zuversicht sich daü weichende Glück gefügig zu machen verstanden, aller Natillgewalten zum Trotz nnd dem boshaften Hennnschuh der Menschheit zum Hohn. Zahl reich seien die Dunkesiiiei, die ein Karl Peter- um sein deutlche- Baterland sich erworben hätte. Als vor Jahren noch Niemand zu der kühnen Idee eines Wettbewerbes mit England uni Oltastika sich empvrzuschwingen gewagt, da halte PeierS diese Idee bereitst conci« pirt und führte sie aus z»m Staunen der ganzen Welt. Pekert verdanke» wir Ostafrika, die Nenvelebmig unse>er überseeischen Bestrebungen und nun selbst diesen nenestcn großen Ruhm: di« englischen Expeditionen in Uganda in alle» Stücken übertrumpft zu haben. Ei» Stur:» hegeotcrter Zustimmung folgte der mit Iliacndkrästigcr Stimme und dramatischer Lrhrndbgteit vvrgetrageneu Rede. Sobald die Wogen der srendlgen Erregung sich ein wenig Istlcn, erhob sich Dr. gelegt Peters zu kurzer eindrucksvoller Gegen» TnlitSsieschirhtt. Tcutscstcs Reich. Ter Kaiser übernachtete in Memel im Salonwagen, welcher mit dem Sanderzugc vom Bchnhafe nach der Laiidnngsstclle iibelgeincirt werden w >r, nnd ietzle früh 2 Uhr die Reise in das Manvverlcrraiii fort. Tabel tras er Moigcns um 0 Uhr am Sprmdter Weg zwei Kilometer von Insterburg ein, woselbst der Kriegervercin zur Pegrntzung Ausstellung genommen batte. Von hier ans begab sich Se. Maieirät. welcher Kürassicr- Unisouii trug, zu Pferde nach dem großen Pieragiener-Excrzicr- platz und bcsichiigtc dort die I. und 27. Eavallene-Bugade. In zwischen hatte dieA>tillc>ic die Höhe am Kaiiiswlcken-Jnilerburaer Weg besetzt und wurde hier von dem jenseits Pieragienen gele genen User dcr Angeravv van der E waUerie attaksit. Tic Attalc van den Kürassiere». Ulanen und Dragonern wurde in Rcgnncnts- Kolonne» geritten und mnbte» die Triippen die steile Böschung hinab, die Ängerapp diicchichwimmend, das ebenso steile diesseitige Ufer gewinne». Se. Majestät nnd der Priiizrcgeitt von Brann- scdweig nchsl Oiefalge bevbachtctcn diesen außerordentlich kühnen Ritt vom Knmswickrr Grund ans. Die Ucbung verlief glänzend, «e Majestät der Kaiser setzte hieraus um tzrO Ubr bei Grünhof mittelst HoszugeS dre Reise nach Goldap und Lyck fort. Jetzt verlangen sogar kgl. prenß. Regierungshchörden die Auf hebung der Schiocinesperre. So wurde die kvnigl. iliegiernng zu Brombcrg bei dem Minister um Oessnung der Grenze bez. u»i Anr hedung der Schlveinesperre vorstellig. Ter Bericht stützt sich uns eingewrdertc und eingegangene Berichte der Lgiidmihsümter des Regierungsbezirkes. Tic Frage einer Reorganisation der Vorbedingungen für den einjährig-freiwilligen Dienst soll, nach der .Sk.-C.", durch Kai'cr- iiche Eiitlchridnng dahin gelöst sein, daß die Bcrechiignng künstig- hin vrinziviell an den Besitz eines Reifezeugnisses von einer »enii- klagige» Ghnniasinl- oder icchskiassigcn laleinloieii bürgerlichen Schule geknüvst ist. Für diese Enijcheldung soll dcr Gedanke maßgebend sein, daß der Eintritt in den einjährig-freiwilligen Dienst mit enicr »n sich abgeschlossenen Bildung. möge dieselbe von einer Gumnasial- oder Realschule berrührc», erfolgen soll. Schüler, die jene Vorbedingung nicht erfülle», solle» sich einer speziellen Prüfung vor den hierzu bestellten Kommissionen zu unterziehen haben. Durch die neue Regelung derBerechliaunafür den einjährigen Dienst soll nicht blos eine Entlastung dcr Prü fungskommissionen, sondern auch eine solche der Ghmnasinlkchulen herbcigcführt werden. Tenn eine große Anzahl von Schülern, welche wegen dcr Berechtigung zum einjährigen Dienst das Gym nasium besuchen, würden künftig der lateinlolen büigerlichen Schule sich zuwenden, zumal, wenn die Zahl dcr Letzteren entsprechend verniehrt sei, worauf maßgebenden Orte- hingecirbeitet werde. Dl« Bestätigung der obigen Nachricht bleibt abzuwarten. Bei dem großen Feftbanket zu Ehren Dr. Peter» und seiner milchigen Genossen prangte der große Speisesaal tm Kaiserbose zu Berlin in großartigen Blumendekoraiionen. In der Mitte erhob sich die Kolosfalbüsle des Kaisers. Beim Eintritt in den Saal wurde Dr. Peter- mit brausendem Hurrah empfangen und aul seinen Ehren platz zwischen Staat-minister von Hoimann und den berühmten Asrlkaiorschcr Prof. Schweinfurt geleitet. Stach einem mit jubeln dem Bestall ausgcnommenen Hoch aus den Kaiser hielt Pros. Schwein furt eine bochbedeutungSvoUe Festrede, in der er als ältester Afrika- rcstcnder dem wackeren jungen und kühnen Gefährten den Will- koiiiincngrnß und de» Becher dcr Freundschaft bot. Viele seien binauS- gezogen, aber noch Keiner unter Verhältnissen wie unser Karl Peters, der oft Todtgesagte. der ost bereits Beklagte, der überall Gebinderte hatlc . . . .. ^ rede. Der heutige Tag sei für ihn em Momciii herzlichster Freude. Wabin sein Auge blicke, liebevollstes Verständlich und lbeilnebmendste Smiwittble. Da werde da» Herz warm und das Blut gerächt in freudige Wallung. Wrii» man so liebenswürdig der Zähigkeit und Ausdauer gedacht habe, mit dcr er daS Unternehmen geleitet, so wolle er frenniilvig gestehen, was am letzten Ende dcr Grund ge wesen sei, der stete An'vorn. guSzuharren nnd nicht gbzulgssen, wie groß die Mühsalc und wie unsicher der Ausgnng auch gewesen. Er habe gewicht, daß in ieiner Pers.m das größle Hinderlich bestan den habe. daS dein Unternehmen, Emin Paicda zu retten, vielen Landsleuten cittgegengejieltt worden lei. lind trotzdem eS de» Männern, welche den grauen wealeii Gedanke» auszuführen be schlossen hatten, bekannt gewesen, wie feindselig mon auf daS Be ginnen schaue, habe inan ihn an die Spitze gestellt: da» sei vor Allem iiir ihn ein mächtiger Svarn gewesen, allen jenen Stimmen und Gewalten zum Trotz den Gedanke» so zu verwirklichen, wie er seinen Urhebern vorgelchivebt habe. Dari» allein erblicke er den Ietzle» und hcinplsächlichslkn Grund des Erfolges. Die Rücksicht aus jene Verhällmsse habe ihn auch gemäßigt nnd zulückgehgllen, wenn ihn der eigene Impuls zu allznkühnem Wagniz; anznwizen drohte. Ec habe das Bewnlitsei», dag er lediglich ans jener Erwägung nnd sleten Beobachtung so bedaclistam und vorsichtig geh mdelt habe, wie es ihm nur eben möglich gewesen. Wenn es Manche gebe, die nicht lechl zufrieden seien,daß d-e Pvlilik dei» vvrwärlrdrnigciidenFor scher in den Arm falle, jo müsse nnm doch dcecnkcn, daß die kolo niale Bewegung nicht für sich betrachtet werde» dürfe, sandern nur als cm Theil des nationalen AiifjchwniigS, dcr seit 20 Jahren in Deutschland empmgegaiigen sei. Und >o müßten Bedenken und Besorgnisse auf dem kleinen'» Gebiet von dem höheren Gesichts punkt des gesammien nationalen Interesses beurtheill nnd nbgcichatzt werden. Ec habe ans s.inem Mcn'che dinch entlegene Kulilire» sich vornehmlich betrachtet als den Träger des nationalen Gedankens, nnd wenn er hier an dieser Stätte sin Geiste die Tage der Müh- sale übecdeicke. >o lönne weder Verzagtheit nach Hosinungslosigkeit in ihm austanchen. Denn er habe das Bewußtsein. Großes gewollt zu haben. Und wenn cö ibm gelungen sei. dies zu zeigen, so danke er es der unermüdlichen Uittcrilützniig des Komilees und dessen lbalkrüstigen Leiters. Exeellcnz vv» Hosinann. Ihnen gelte lein Trinkipruch! — Vielfach noch solche Rede und Gegenrede, bis erst in später Nachtstunde die Genossen in srendigsler Bewegung sich trennlen. Biel bemerkt wurde außer der Anweicnheit einer großen Anzahl Reichstaasabgeordnctcr, insbesondere die Anwesenheit veS siellvcrt'.cienden Dsiellvis dcr Kelonialobtheilnng des Auswärtigen AnitcS Gcheimraths Reltig. ?o.'i->»- damals, als Peters zu wurde lein Vorhaben aus z» bindern gesucht, seine Beziebnngen zu dieser Behörde waren die denkbar schlechtesten: bei seiner jetzigen Rückkehr wurde er am ersten Tage in der Heimalh durch ein sehr freundliches und wohl wollendes Telegramm des Vorstandes der kolonialpolitischen Ab- Iheilting unseres Answäitigen Amtes willkommen geheißen, ll'om- porn mntnntnr! PeiwiilichcDlsscrciizc». wiesle seiner Zeit zwilchen Herbert Bismarck und Peters bestanden haben sollen, werden in Zukunft die Beziehungen des Letzteren zur Neichsregicrnng wohl niemals mehr trüben. — Für ein Mcistcrslück von Kühnheit und Umsicht wird insbesviidere dcr Z»g von Peters durch Uganda be wundert. Während alle reich ansgestatteten englischen Expeditionen dieses Land bisher ängstlich gemieden haben und vor der Grenze desselben zaudernd Halt inachlen. hat Pelers mit einem einzigen weißen Genossen und icsiien >!0 Schwarzen frischen MutheS den Zug in dieics vielgesürchtele Land gewagt. Wohl Kat er Kämpfe um Kampfe zu bestehen gehabt, oft gegen zwanzigfache Uebermacht, aber die ungewöhnliche Zähigkeit und Energie, vre ihn auszeichnet, überwand alle Schwierigkeiten nnd führte seinen ruhmvollen Zug glücklich zu Ende. In Afrika hat PcterS bereits den Beinamen Knbando Schar»" mit der doppelsinnigen Auslegung,,Der Erstür- leltig. Welche veränderte Phiisivgnoinlc gegen : seinem kühnen Zug auszeg! Zn jener Zeit mit allen Mitteln vom Auswärtigen Amte mer von Bollwerken" und .der schnell in die Höhe Steigende" er nsten. Viele Hunderte von Kilometern hak PctcrS als erster Wei er im schwiize» Welttbeile durchzogen und durchforscht. Mit T dräuen der Rührung im Auo.c Hörle Schweinfurt die Miltheilunaen über jene Gegenden, die bisher noch ein dichter Schleier verdeckte. Erst letzt wird cs völlig klar, welche egoistische Zwecke Stanlev mit seinem Eminziig verfolgte: Emin hatte sich in seiner Aegualocial- vrovinz gehatton, wenn Stanley ihn nickt gewaltsam svrtgetührt batte. Mit seinem Zage hat Stanlev nicht der Civiliiation. son dern dein Mahsisinns >» die Hände gearbeitet. Indem er Emin von Wadclai tortführlc, zerschlug er Ieiner eigenen egoistischen Zivecke wegen das ieste Bollwerk, das gegen den Mabdismus m Emin'S Provinz ansgenchiel wviden war. — Hochnitcresjanl war iür PeterS die von iemen Freunde» ihn, vorgelegte Sammlung seiner eigenen Nekrologe. Wie wctteiferle damals, als man ihn für tobt hielt, nicht die grsammte dcnlschc Presse lm Verein mit derientgen de- Auslandes, dm Namen PeierS zu ehren und zu feiern. Das »Berl. Voiksdl." cnthäli vom .Genossen Auer" eine Zu schrift. in welcher er sich gegen die auf ihn gerichteten Angriffe zu vcrlheidigc» sucht und die mit ivlgcnden kräftigen Worten anhrbt: „Also ich bin der Mittelvnnst der .surchtburen Korruption" in der Partei, deien Aiisinistiing sich die Heuen HanS Müller. Aampf- mayer nnd wie sie sonst heißen, diele inngen Herkulesse, als ihre erste große Thai zur Aufgabe gestellt haben." - Dcr sozialdemo» kralsi'che Schuhmacher Baginsky in Berlin hatte von dem Partei genossen Abg. Stadthagcn (Israeli!) behauptet, derselbe hätte im Wahlkreise Nicder-Barnsi». um gewählt zu werden, Flugblätter freisinnigen Inhalts als sozialdemokratische verkauft. Darauf ant wortet letzt Herr Studlhagcn, daß dcr Genosic Bayivskb .einen hervorragenden Ucderslnß eines Mangels an Wahrheitsliebe, Ehr lichkeit lind Verdächtigungslnst" besitz!. Tie Art deö Genossen BagtiiSkn habe .eine sravvanic Aehnlichkeit mit der Thätigkeit nnd Taktik jener wohlgcmutben Lcule, deren Beschäftigung etwa durch folgende Inschrift a» einem bekannten, neben dem Mühlen- danrm zu Berlin belcgenen Gebäude bezeichnet zu werden verdient: „Hier weiden iür Lumpen jrocr Art die höchsten Prelle gezahlt". Bei einer Strasenrauserci in Mainz, die sich Abends zwischen Soldaten dcr 1. und 2. Eomoagnie des nazsauischcn Infanterie regiments Nr. 88 abspicltc', wuroe dcr Musketier Brandenburger, ein geborener Nassauer, dcr bei der l. Kompagnie steht, von einem Soldatm der 2. Kompagnie mit dem Seitengewehr erstochen. Dcr Thäter ist vcrhafwt. In BreSlau stürzle das Baugerüst am allen Ncgicriliigsgebäude ein. Hierdurch wurden drei Arbeiter gelödtct und mehrere schwer verwundet. Tie Anklage, welche gegen fünfzig Vorstandsmitglieder von fünfzehn verschiedenen Fachvereiiien in Magdeburg wegen Ver gebens wider das VercinSgesetz erhoben wurde, stützt sich in der Hauptsache daraus, daß die als politische Organisationen betrachte ten Vereine behufs Ernennung einer sogenannten Kontrol-Kommis« sivn mit einander in Verbindung getreten sind. Ter Oderrhcln ist in starkem Steigen begriffen, in Main» an nähernd um 2 Meter gestiegen. In den Nebenflüssen wächst das Wasser cbcnlalls reißend an. Es ist bereits kurz gemeldet, daß gleich der erste Zna der am 25. August cinaeweihten Bahnstrecke Hannover-Visselboveoe verun glückte. Bei Bcnnenmühle entgleiste die Lokomotive und bohrt« sich in den Sand, während die sämmtlichen Waggons anf den Schiene» blieben. Glücklicherweise ist Niemand dabei ernstlich verletzt worden. Die fahrplanmäßigen Züge erlitten in Folge deS Unfalls Be» ipätungen. Durch einen Brand, der am Sonnabend im Militär-Proviant- magazin von Weißenfei» ausbrach, sind ungefähr 40,0(0 Crntner Heu und Stroh veinichtet worden. Der Gesammlichaden wird anf 60-70,000 Mk. geschätzt. DaS Feuer soll durch Selbstentzündung deS zum Theil naß eingebrachtrn HeurS entstanden sein. Zu einem großen Ererb, welcher eine Anzghl Verhaftung« und Verwundungen zur Folge hatte, kam e» in Berlin am Montag Abend gelegentlich der sozialdeniokrgtilchen Versammlung, in der Bebel sprach. Der Andraim der Arbeiter zu dieser Versammlung war ein so großer, daß der LlpS'iche Saal im Friedrichsdatn lange vor Eröffnung der Versammlung poltrelltch geschlossen werdea
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