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- KS2 - Allerlei für die Frauenwelt. «znnere Schönheit. Motto: Aeuhrr« Stbönheit vergeht. In»«« Schünheit beitehl. Vor einigen Jahren ereignet . . . unser« Freundeskreise ein sehr trauriger Fall. Ein beliebter Arzt zog sich bei einer Operation eine Blutvergiftung zu. welche ihn nach schwerem Leiden seiner Familie entriß. iNan hatte ihn, seinem Wunsche folgend, »och in seinen letzten Lebenslagen ins Kranken haus gediachl. obgleich er selbst die Hoff nungslosigkeit seiner Lage erkannt hatte i er mußte aber, als Vater von sechs kleinen Kin dern, alles versuchen, sein Leben zu erhalten. Ausnahmsweise gestattete man der Mutter und der Gattin oes Kranken, ihn selbst zu Pflegen und Tag und Nacht ihm mit treuer Liebe nahe zu sein. Es war au einem der letzten Tage, tvelche dem jungen Arzte zu leben beschieden waren, die junge Frau hatte ihrem teuren Kranken eben mit liebreicher Hand all' die kleinen Handreichungen und Dienste getan, die zum Wohlbehagen eines Leidenden so viel beitragen: frisch gewaschen und glatt gekämmt ruhte der Schwerkranke auf seinem Lager. Mit wehmutsvollem Lächeln schaute die arme Mutter auf das hübsche Antlitz des einzigen ihr noch gebliebenen Sohnes. Dann sagte sie mit liebevoller Stimme, um nur einmal etwas Frohes zu sagen: „Aber so gefällt mir mein Sohn, so ist er schön!" Da schlug der Leidende seine schönen Augen voll zur Mutter auf, und indem ein mattes Lächeln über seine jugendsrischen und nun jo plötzlich vom Tode gezeichneten Züge glitt, erwiderte er, die Hand aufs Herz legend: „Liebe Mutter, wenn es nur hier innen lchün aussiebt, darauf kommt es an!" Wenige Tag« darauf war der junge Arzt entschlafen, mitten aus vollster Jugcudkraft und Arbeits- frische hinweggerafft. Diese Worte waren beinahe die letzten, welche er gesprochen hatte, und es ist leicht verständlich, daß seine Familie diese als heiliges Vermächtnis in ihrem Herzen trägt. Aber sollten sie nicht auch uns anderen zu denken geben, ganz besonders der Frauen welt? Wie viel wird gerade von ihr getan, um sich äußerlich „schön" zu machen! Da Werden Puder und Schminke und allerlei angeblich „schön" machende Essenzen und Po maden aus dem Toilettentisch aufgestapelt und Gesicht, Hals, Hände uno Haar werden eingehend mit ihnen bearbeitet. Da wird ge rieben und geputzt und gekräuselt, bis man lich plump. Fräulein R. trägt viel spitzere, bei dem Schuhmacher kann man nicht blei ben; und hie Taille ist noch so weit, daß man bequem mit ein paar Fingern darunter kann, wie soll die nun schlank machen, wie es die jetzige Mode verlangt? Natürlich zieht sie unterm Arm und aus dem Rücken die schönsten Falten! Also auch mit dem teuren Schneider ist eS nichts, cs ist zum Totärgern! Die Handschuhe fitzen auch schlecht, da sind die Finger zu kurz und die Hano sieht ganz un- geschickt in innen aus! Note Seidentuffs aus dem schwarzen Hute würden pikanter aussehen, aiS die hellblauen, die Modistin scheint auch nicht gerade „chic" zu arbeiten und die Vielgeplagte stöhnt laut und beklagt sich aus tiefstem Herzen, daß es ihr gerade so schwer werden muß. sich wirklich „schön" zu machen! Eine andere wieder entdeckt zu ihrem größten Entsetzen ein paar Sommer sprossen auf der Nase und vereinzelte weiße Haare unter der schwarzen Haarsullc! Sie ist einfach sprachlos vor Schreck! Wenn nun erst solch Dämchen in Gesellschaft geht! Alle beweglichen Spiegel des Hauses werden zu- sammengeschleppt, damit man sich ja von allen Seiten anseben kann, und einige Stun de» vor der Abfahrt sind alle Jamilienglieder und dienstbaren Wesen mit der sich „schön" machenden Dame vollauf beschäftigt. Ta wird hier gezupft und dort genäht, hier getad-'t und dort sich bemüht, es besser zu machen: und daß man nur ja das Odeur nicht ver gißt und die Fingernägel noch einmal poliert: blitzen denn auch die Zähne wirklich wie Elfenbein? Ja, ja, cs ist nichts mehr zu tadeln oder zu verbessert „Du bist reizend, Herzchen," oder „Gnädige Frau sind heute abeud gewiß die allerschönste!" Und daS „Herzchen" und die „Gnädige Iran" Drehen und wenden sich vor dem großen Spiegel und die Augen glänzen und um die ein wenig mit rosa Pomade überhauchten Lippen schweb! ein stegesgewisses, bestrickendes Lächeln, das Triumphlächeln der „schönen Frau. Kehrt sie dann heim vom Vergnügen mit ausgc- aangenen Löckchen und fahler gewordenen Wangen und legt das Prachtkleid ab, welches den armen Körper wie einen Staylpanzer ein preßte, so weidet sie sich noch in Gedanken an den Erfolgen des Tages. Was man ihr alles gesagt hat. nein, es ist unglaublich, wenn das ihre gute «Freundin" wüßte! iSLlud WIM wo find' ich Ruh'? Am Horizont verglomm der Sonne Strahl, In meinem Herzen sank der Hoffnung Steni, 'Nun bricht die Nacht herein mit einemmal. Was' nah mir schien, es liegt so weltenfern! Rauh packte mich des Lebens harte Hand, Ich murrte nicht und trug die schwere Last, Tie mir dasSchicksal auf dieSchultern band, Nicht einmal gönnte mir das Unglück Rast. Einst trieb es mich hinaus ins ferne Land, Ins Weltgetriebe taucht' ich rasch und tief; Doch nirgends ich des Herzens Frieden fand, Ms mich die Sehnsucht wieder heimwärtsrief. Wo sind' ich Trost für meiner Seele Schmerz, Wo mH' ich aus von aller O.nal und Pein? Zu dir, o Herr, wend' ich mich himmelwärts, Laß es bei dir. in deinem Schooße sein! — Theres« WoUner.Thurm. ScklnWt «kil>,k , Erscheint Gegründet 18S6 Hi täglich K«. 148 DienSta», den »0. Juni. IttvS Fünf Töchter. Roman von E. v. Tornau. «KolUehuuj,.! tNachben« verbalen.) Als sie mit hochrotem Kopse deutlich vor der Uhr. „Glaubst T wieder ins Zimmer trat, stand ihre Schwägerin nacl^ », daß ich vor zehn Uhr einen Besuch machen kau» ?" fragte sie die Eintrctende. „Ich möchte eigentlich aus dem Wege zum Bahnhöfe meine gute, alte Frau Psandt überraschen." Tic Majorin sah frappiert miß Dieser 'Name «ach der Unterhaltung, die sie eben geführt! Sollte ihre Schwägerin? Aber nem' Minna sah völlig unbefangen drein. Die Frage nach Hauptmann von Psaudts Muster gerade jetzt war ein wunderlicher Zufall, weiter nichts. Sie atmele erleichtert am und sagte sogleich: „Frau von Psandt ist gelähmt und bewegt sich nur mühsam an Krücken. Aber sie ist gewohnt, sehr zeitig auszustehen. Du wirst sie ohne Zweifel erireucn!" Ein guter Gedanke schoß durch Frau Letzners Kops, und sie tilgte eilig hinzu: „Hedwig kan» Dich ja kinbringcn, Agnes komim nach, und Ihr geht dann zusammen zur Buhn. Mich entschuldigst Du wohl? Ich habe heute großes Reinemachen!" „Aber, natürlich!" versicherte Tante Minna. Sie drohte der eben cüitretenden Hedwig mit dem Finger und fragte scherzend: „Schon ans, Lanaichläferin? Tas ist nun gut: ich wollte Dich nämlich bitten, mit mir zu Frau von Psandt zu gehen — ich kenne den Weg nicht —" Hedwig wurde glühend rot. „Zu Frau von Psandt?" wiederholte sie, die seinen Brauen runzelnd. Es lag sehr wenig Bereitwilligkeit in ihrem Tone. „Jawohl, zu Fra» von Psandt!" sagte ihre Mutter sehr nachdrücklich. „Tn wirst Dich hoffentlich nicht wicdcr drücken wollen. Fräulein! Was soll Frau von Psandt von Dir denken? Sie muß Ticks für ein ganz oberflächliches, herzloses Gänschen Hallen, wenn Du Tich so gar nicht mehr bei ihr sehen läßt." „Was Frau von Psandt von mir denkt, beunruhigt mich nicht sehr!" versetzte die Tochter m recht unkindlichem Tone. Sie wandte sich trotzig um und bückie sich, um ihrer Tante die Wange zum Marge »grüße zu küssen. Aber Frau Minna Lctzuer drehte mit einer ruhigen Bewegung kgs Haupr zur Seite und sagte: „Vielleicht kann wich Cilly hinsühren, liebe Dora?" „Eilig muß zur Malstunde und — oh, Tante Minna! Tn hältst mich wohl für sehr ungezogen und nngesällig!" rief Hedwig reuevoll. Sic fühlte sich recht beschämt und niedergedrückt,, und als sie nachher an der Seste der Tante durch die staubigen Straßen dahinschritt, fasste sie plötzlich de» Arm der ge . . , . . . . ouält! Und es ist so schrecklich, so entwürdigend, sich — angepriesen zu hören —" Sie bin sich auf die Lippen und schritt hastig weiter. Ihre Tante beobachtete sic ruhig, aber scharf von der Seile und sagte bann nichts weiter als: „Glaube mir, geliebtesKind, ich urteile nicht so oberflächlich!" Vor der Wohnung, die Iran von Psandt gemeinsam mit ihrem Sohne bewohnte, blieb Hedwig zögernd stehen. Tie Tante streckte ihr mit raschem Entschlüsse die Hand hin und sagte scheinbar völlig harmlos: „Vielleicht ist es ebenso gut, ich besuche die liebe Frau hier zuerst allein, und Du holst mich in einer halben Stunde mit Agnes ab! Wir haben uns so lange nicht gesehen!" Hedwig sah sie überrascht an. Aber sie senkte die Äugen so- gleich wieder unter dem warmen, milde prüfenden Blicke, der sie traf, und sagte errötend und stockend: „Ganz, wie Du willst, liebe Tante —" Und während Iran Letzner ins Haus trat und an der bczcichneten Parterrewohnung schellte, entfloh ihre 'Richte mit glühenden Wangen und klopfendem Herzen. oas 'st ia pracylig. ü-ie atte Dame, die m einem großen Lehnstuhl am einzigen Fenster des freundlichen kleinen Wohnraums saß. hatte vergnügt in die Hände geklatscht und ve> - suchte letzt mühsclm, sich aufzarichteii. Aber ächzend sank sie in ihren Sitz zurück, und im gleichen Augenblicke war die Beiucherm neben ihr, drückte sie sanft nieder und sagte lieb- retch: „Wenn L,e nicht gleich ruhig sitzen bleiben, gehe ich gleich wieder fort!" Hl«? M ein zartes, reines Gesicht? rosiges, jugendsrisch Aussehen? weiße, sainmetwcicbc'Haut? und blendend schönen Teint? Der gebrauche nur: Uweledeulvr 8tvOk6nMr<1- LilLlonmiloli 8olkv v. Bergmann L Co., Radebenl. Echte Schutzmarke: Steckenpferd, ü St. 50 Pf. bei: »maun L Co., K.Joh.-Str. erm. Roch» Altmarkt 5. riedr.Wollniann.Hanptst 22. öetael L Aeed. Marienstr. ,2. PaulSchwar»1ose.Schlokst 13. L. Küntzelmann. Am See 56. Paul Linke. Hauvtstc kl. Otto Friedrich. Grenadierstr.2. N. Leuthold, Amalienstr. 4. Schmidt äc Grost, Obcrgr. 1 Emil Böhme. Wetlinerstr. 29. Fz.Teichmann. Striesenerst. 24 N.Tschernich,Dürerst. Blas.St. Arthur Philipp. Rosenstr. 24. Marie Kaiser, Oppellstr. 30. A. Poser, Freibergcr Platz 10. Hos-Avotheke. Gcorgentor. Löwen-Apoth., Äilsor. 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