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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260119014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-19
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1926
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Nr. 30 Sette 4 — »Vre^ver Nach richte«- — Dienstag. 1V. )an«av 1VVV Oerlliches und Sächsisches. Sin neuer Dorllotz gegen die lüchfljche Aoalttton. Liakssoztaltsten und Kommunisten a« der Arbeit. Mit dein Herannaben deS Termins für de» sozial- d e m o t r a t i s ch c n Parteitag, der bekanntlich am 80. und 31. dS. MlS. staitstnde» soll, mehren sich die Stimmen, die das Eintreten der sozialdemokratischen LandtagSsraktion für die Auslosung des Landtages fordern. Am Sonntag hat die Krcisdelcgiertenkonferenz von Groß- Dresden getagt und dabei folgenden Antrag für den Par teitag gestellt: „Der UnterdeztrkSparteltag Groß-Dresdcn fordert die sofortige Durchsithriiiig des Heidelberger rt^elchlusieS zur Sachsenpvlilik. Die von de» Delegierten vertretenen Partei genossen sind nach langem Warten empört über die an dauernde Mlsrachlung ihrer Beschlüsse und fordern die Land» tagosraklion aus, der bioherigen Koalitionspolitik ein Ende zu machen durch die Auslösung des Landtages. Kommt die Laudiagofraktion dieser Fordern»,» nicht nach, so fordert der Untcrbezirksparicilag. einen Strich zwischen Partei und Fraktion zu ziehen und unter allen Umstände» dafür Sorge zu »ragen, das, die Politik der Partei auch im Landtage ver treten wird, damit der Gegensaft zwischen der Politik der Partei und der Politik der Fraktion klar zum Ausdruck kommt. Bom P-artcivorstand hasst der Ullterbezirk Unter st Uh Uli g in seinen! Bemühen um Wiederi-erstellung der Demokratie innerlzalv der sächsische» Partei." Diese Entschließung munde in Anwesenheit von 282 Partei funktionären gegen nur lO Stimmen angenommen. Entsprechend dieser Siimmenzahl fielen natürlich auch die Wahlen für die ParleiiagSdclcgierten anS. ES wurden nur Vertreter der radikalen Linken geivählt. Der Wortlaut der angenommenen Entschließung zeigt in Nebereinstimniung mit ähnlichen Knndgebungcn, die in de» letzten Tagen aus andere» sächsischen KrctSvcrfammlungcn heraus bekannt wurden, daß der alle Gegensatz zwischen den radikalen Linken und den 23 sogenannte» Rechtsern in unvcr- minderten» Grade sortdcsteht. Beide Parteien haben sich nur aus Rücksicht auk die Beschlüsse deS Heidelberger Parteitages bis znm sächsischen Parteitage Zurückhaltung auferlegt. Für die Li nkssozi-a listen kam eS daraus an, daß man sie nicht etwa wegen Nichtachtung des Heidelberger Beschlusses ins Unrecht setzen konnte. Wen» sie aus diesem taktischen Grunde in der Zwischenzeit ihre Gegnerschaft gegen die Dreiundzwanzig scheinbar aiifgcgeben hatten, so ist das nur geschehen, um ans dem bevorstehenden Parteitage mi-t um so gröberer Schärfe gegen sie vom Leder zu ziehen. Die Kommunisten versuchen natürlich, diese Entnsicklung der Dinge bei den Sozialdemokraten noch wcitcrzutretbcn. Deshalb haben sie jetzt im Landtag einen Antrag aus LandtagS- anflösnng eingebracht. ES ist nach den bisher bekannt- gewvrdencn Entschließungen der säMschen K reisansichüssc der Sozialdemokratischen Partei sehr wahrscl-etnlich, daß der Parteitag doch einen Beschluß im Sinne der Forderungen der LinkSsozialistcn auf Austritt aus der Koalitionsregierung und auf Auslösung des Landtages herbeiführen wird. Mit diesem Falle rechnen ganz offenbar die Kommunisten. Ihr jetzt schon eingebrachter AuslvsuugSantrag soll der sozial demokratischen LandtagSfraktion Gelegenheit geben, einen eventuellen Beschluß des Landesparteitages auf Auflösung des Landtages ungesäumt in die Tat umzuseheir. Jedenfalls wird der kommunistische Antrag die sozlal- demokratbche Fraktion erneut in arge Verlegenheit bringen. O-b cs die Linkssoztalisten mit der Auflösung des Laudiggeö wirklich so eilig gehabt haben, wie sie in ihren Entschlieszungeii tun, erscheint allerdings zweifelhaft. Wahrscheinlich würden sie sich nach dem LandeSparleitage mit einem Auflösungs- antrage vermutlich Zeit gelassen haben. Nun aber zwingt sie der kommunistische Antrag, sofort Farbe zu be kennen. Auch die Nechlssozialisten werden von dem kom munistischen Anträge aufs peinlichste berührt sein, weil sie Lurch ihn so reuch gezwungen werden, zu bekennen, ob sie bereit sind, einem ihrer Koalitionspolitik zuwiderlausendcn Beschlüsse des Landespartciiagcs sofort zu entsprechen, oder ob sie an ihrer bisherigen Politik der Sicherung der Man date bis zum November d, I. festhalten wollen. Möglicherweise aber fällt die Entscheidung über die Land- tagSanflösung noch früher. Der Berliner Parteivor- st a n d besck-äftigt sich, ivie wir von gut unterrichteler Seite erfahren, jetzt wieder mit der Frage, wohl um sie vor dem Parteitage zu lösen, damit sie dort nicht der Anlab für neue schwere Auseinandersetzungen werden soll. 8. Sächsische VanVwirlschaflliche Woche in Dresden. Der dritte Tag der Sächsischen Landwirtschaftlichen Woche, Mittwoch, 27. Januar, sieht im Veretnshans Zinzendors- strabe, zunächst wieder eine Reihe sachtcchnischer Vorträge vor, an die sich weitere Versammlungen von sachlcchnischen Ver bänden schließen. Die Referate von Untversitätsprofessor Dr. Löhnt» sVetpzig». Professor Dr. Derlttzki tPommrstzt, Ritter- gutsbesttzer A. Schur«« tZeestow tn Pommerns bringen eine Reihe der brennendsten landwirtschaftlichen TageSsragrn zur Kennini». E» liegt im Interesse der Landwirtschaft selbst, daß diese Vorträge mit regster Teilnahme besucht werden. Gerade im augenblicklichen Krtscnzeitpunk» der Landwirtschaft dürste die ganze Veranstaltung dieser 0. Sächsischen Landwirtschast- ltchen Woche auch nach außen hin zu einer machtvollen Kund- gcbung fick gestalten. Mehr denn je ist der Zusammenschluß der Landwirtschaft ein dringende» Gebot der Stunde. Kein Landwirt, der e» ermöglichen kann, soll», versäumen, durch sein Erscheinen dieser Kundgebung seine Zustimmung zu geben Der Donnerstag sieht unter den Veranstaltnnaen der LandmirtschaftSkgmmer Im Vereinvhau» u. a. einen Vortrag von Universität-Professor Dr. Demo» lMüncheni über „Züch- tungS- und VererbnngSsragen" vor. Gleichzeitig findet vor» mittag» il Uhr im Ständrhau» eine Vorstandssikuna de» Sächsischen LandbnndcS statt, an die sich die Vrrtreterver- sgmlnlnng gnschUrsien wird Nachmittags ist dann im großen Saale de» VereinShauscS die vssenUiche Hanp«vrrtan>>nl»ng des LandeSsaatbanorreinS für Sachsen vorgesehen, wvbei Uni- verkitäiSprvsessor Dr. Zade tLetvttgs das Referat übernehmen wird. Es yenüyt nicht, wenn du selbst dein öcherslein siir dl» Zepp»lln-Lck»n»r-Hprnü» vergibst Du sollst auch dl» Lauen und Lässigen da»u oerolüassen. sich an diesem Werke »u deteiligen Di» stauolgeschäsisstell» der Dresdner Nachrichten nimm« leidst kleinste Beträge entgegen, auch können Zahlungen aut Postscheckkonto >övS Dresden ertolgcn — Neue Monats», TeilmonatS- und Arbeiterwochenkarten. Die ReichSbahnLireklion DreS-den schreibt nnS: In ver schiedene» Tageszeitungen ist am 8. Januar 1026 eine von nichtamtlicher Seite veranlabte Mitteilung über die Ein führung neuer Verbindungen für wahlweise gültige MonatS-. TeilmonatS- und Arbeiterwochenkarte» erschienen. Diese Mitteilung ist insofern unzniressend. als die Kilometer bei sämtlichen Verbindungen falsch angegeben sind. Auch ist bet einzelnen Verbindungen die Strcckcngültigkeit nicht der Wirk lichkeit entsprechend bezeichnet. Es betragen vielmehr die Entfernungen von Dresden Hbf. nach Meißen ober Mcißen- Triebischlal über Kötz-schcnbroda oder nach Weinböhla über Eossebandc 20 Kilometer: nach Edle Krone oder Dpechtritz 2k> Kilom.: nach Miltitz-Rvitzschen über Kötzschenbroda oder nach Taubenheim bet Meißen über Wilsdruff 8ü Kilom.: von DreSden-Friedrichstadi oder Dresden Wettiner-Siraße nach Naundorf bei Schmiedebcrg iBcz. Dresdens 85 Kilom.: von Dresden-Reick nach Niederau oder Weinböhla über Kötzschenbroda oder Cossebaude 86 Kilom.: von DreSdcn-Kem- nitz nach Naundorf bei Freibcrg lSa.s Hip. oder nach Nieder bobritzsch Uber Dresden Hbf. 42 Kilom.: von Niedersedlitz nach Weintraube oder Weißes Roß 22 Kilom.: von EoSwtg lVez. Dresdens nach Dresden Hbf. über Cossebaude oder nach Dresden-Neustadt über Kötzschenbroda 18 Kilom.; von Großenhain nach Heidenau über Böhla oder Priestewitz unb weiter über Kötzschenbroda oder Cossebaude 83 Kilom.; von Große»!»nn »ach Heidenau Htp. Uber dieselben Wege 64 Kilom. — Berechtigte Bitte an die Straßenbahnverwalinng. Man scheibt uns: „Nachdem der alle Plaucner Bahnhof am Felsen kcller eingczogc» worden ist. vermissen die Be wohner dieser Gegend und des alten Dorfteiles von Coschütz schmcrzltch ihre billige und bcaucme Fahrgelegenheit nach der Innenstadt vdcr umgekehrt. Wenn auch die Straßenbahnlinie 22 als hinreichender Ersah für Sie fehlende Eisenbahn an gesehen wird, so vermeidet man aber gern deren Benutzung wegen des hohen Fahrpreises, denn die Stadtstrcckc der Linie 22 endet bcreils an der Habsburger Straße weshalb für die kurze Fahrt bis zum Felsenkcller 15 Pfg. oder beim Uebergangsfahrschcln 10 Pfg. nachznzahlen sind. Diese Fahrlverleuerung veranlaßt die meisten Bewohner des vor deren Plauenschcn Grundes, jetzt den Weg bis zur Habs burger Straße zu laufen, seit der Bahnhof nach Altplaueu verlegt worden ist. Unleugbar ist für die Felscnkellcrgcgend und das alte Coschütz der Wegfall der bisherigen Bahnhalte- stcllc ein großer Nachteil. Der nahe der Dresdner Straf?« gelegene Ortötcil von Coschütz kann sich der neuen Autobus linie nach dem Arsenal bediene», der Teil oberhalb der Koscl- villa aber benutzte erfahrungsgemäß die Eisenbahn vom alten Bahnhof ans. Infolge des Verlustes dieser Verbindung wäre es angebracht, die Ortsfahrtaxe auf der Linie 22 bis zum Felsenkellcr anszudehncn. damit die Be teiligten wenigstens etwas entschädigt würden. Wie nach Stetzsch hinunter, so trifft auch hier die Bewohner des neu einverlcibtcn StadlacbletcS Coschütz die Fcrntaxe der Staats st raßenbahn ganz ungerecht. In allen solchen Fällen sollte man die Stadtsahrpretie bis an die neuen Stadt grenzen ausdehnen. Ist es doch durch nichts berechtig!, ge rade diese Glieder der Stadt anders zu behandeln, als jene, welche ihre Straßenbahnfahrtcn innerhalb der Stadtlinie» zurvcklegrn können. Ob Stabt- oder Gtaat»strabenbabn. da» müßte immer dort gleichgültig sein, wo e» sich um einverletbte Gebiete bandelt. — DauerkarteuverkausSltelle« der IsabreStch««. Dt, Direktion der Iabre-lchau hat wie im Boriabre auch kür ßts dikSIäliria« IabreSscbau — die „IubtläumS-Gartendau- AuSstrllung" und die »Internationale Kunstausstellung" — Dauerkartenverkanfsstellen in der Stadt eingerichtet, und zwar bei der Musikalienhandlung F. Nie». Seesiraße. t« Dresdner BerkehrSvereln im Hauvtbahnbos unb i» belle» Filiale lm Vcrkebröarbände am Altmarkt, ferner die Hauvt- verkauföstelle im Verwaltungsgebäude der IabreSschau. Lennöstraße 8. Dt« Dauerkarten für Studierende werde» mir im Verwaltungsgebäude der Iahreölchau auSgeaede«. Alle BerkanfSstcllrn sind ununterbrochen werktaa« von S Nbr morgens bi» 5 Uhr nachmittags geöffnet. S» lei darauf bin» gewiesen daß auch die letzt gelösten Daurrkarien zuschlag-krel bei besonderen Veranstaltungen sind, ein« Vergünstig»»»«, die nur noch kurze Zeit gewährt »vird. —* Künstlerlsche Veranstaltung d«S vlllard-EltrdS. S« sehr e» zu vegrllsten ist. wen» der „Verband Dresdner Vt l l a r d . C l u b v" das Bestrebe» hat, neben der mit seinem besondere» Sport zusammenhängenden manuellen Geschtckltch. keil auch dir schönen Künste zu pflege», muß doch der Versuch init eitler zahlenmäßig »vinzigcn Sängerschalt an die Oeffent- Itchkett zu treten, als verfrüht bezeichnet werden, da eS an stimmlicher und »instkaltschcr Sicherheit, wie auch an Pfleg« der TertauSsprache »vch lehr gebricht, so daß ein geschloffener Klinsteindruck nur teltc» zustande kvmmt. Um so mehr war es zu begrüßen, daß man vvrtresfltche tvttsttsche Kräfte ge wonnen hatte, wie Erna Berger von der DtaatSoper, dir» »ngrachtet ihrer anderweitigen künstlerische» Verpflichtungen aus dem Presieball, ihre Mitwirkung zngesagt hatte und zeigte, baß sie nicht zuletzt in, kleine» Ltedgenre glänz»; oder wie das Quartett der Slaatsoprr tReiner, Ltersch, Hammer. Große!, daS sich »,tt seinen hochwertigen Vorträgen allerdings bet der ständig im Saale herrschenden Unruhe oft kaum voll zur Geltung bringen konnte. Beteiligt war endltch »och daS Kirsten-Orckiester. Unerfreulich war. baß der Zettel eine Reihe amerikanischer Musikschinarren verzeichnet«, denen man i» einem ernsthasten Konzert nur mit Unbehagen begegnet. — Der Sächsische Grenadicrtag wirb vom 8. btS 7. Juni In der vvgtländiichen Kreisstadt Planen abgchalten. Der dortige MIlilärvcrein Grenadiere hat die Vorbereitung der großen kameradschasiltchcii Zusaminrnkunft — die auch all« Angehörigen der Fcldsvrmativncn umschließt — bereits fett Monaten ausgenommen. «nlschliefrung zur Srrlchlunfl einer «euer» ttaalllrhen chrauen"Un«k tn Scirhsen. Plauen. Auf Einladung der Vereinigung vogt» ländischer Krankenkassen fanden sich am >6. Januar tm dtchibcsetzten Freuiidschaftssaale zahlreiche Vertreter dieser Vereinigung sowie der Amtshanvtmannschasten Plauen, Oclsnitz und Auerbach, der Städte Adorf. Auerbach Elfter- berg. Falkenstein. Klingenthal. Lcnaenselb, Marknenklrchen, Msihltroff, Miilan. Netzschkau, Oclsnitz. Pausa. Plauen, Nctchenbach. Modewittch Dchvncck und Treuen der ärztltchei» Bezirksvercine, der Fraueiivcrcine, der Handelskammer, Gewerbckamnirr. der Arbeitgeberverbände. Gewerkschaften und des Lairdb,indes des VvgtlandcS zusammen und kamen nach eingehender AnS'prache einmütig zu einer Ent schile ß u n g. in der begründet wird, daß füs eine neue ftaat» ltche Fraucnkliilik in Sachsen zunächst und tn erster Ltnte das Vogtland, und hier, entsprechend der zentralen Lag« innerhalb des gesamten in Betracht kommenden KretseS nur die S t a d t Plauen In Frage kommen könne. Die Vertreter der oben angeführten Bereinigungen und Körperschaften richten deshalb an die StaatSregterun- und den Landtag das dringende Ersuclien, tn erster Linie und sobald als nur möglich eine staatliche Frauenklinik in Plane» zu errichten; falls aber die augenblickliche Wirtschaft», und Finanzlage die sofortige Inangrifsnahme des Baues tn dtrien» Jahre noch nicht gestatten sollte, die Frage der Errichtung dieser Anstalt tn Plauen wenigstens lo weis zu kläre» und zu entscheiden. daß noch tn diesem Jahre die Vorarbeiten, tnö- besondere die Auswahl des Platzes und die Bearbeitung der 'Baupläne tn Angriff genommen werden, und der Bau selbst möglichst im nächster» Jahre begonnen werde» kann. Bemerkt sei hierzu, daß man im Vogtland« befürchtet, daß für eine neue staatliche Frauenklinik Zwickau gewählt werden könne. psssenäe vrille knallte «llgenuntersuchung. stneiker aller Systems Diplom-Optiker Alstir» * Rklluckrukksr Skr. 1». gegenüd. «len Aammer-l.Ickit,pl«>«». Kans Sachs. Zur 358. Wiederkehr seines Todestages am 19. Januar. Es mar die Zeit, von der Hutten begeistert schrieb: „Die Künste blühen, und die Wissenschaften gedeihen; es ist eine Lust zu leben!" Cs war das alte 'Nürnberg, das „friedsam trcner Sitten, getrost tn Tat und Werk, liegt in TeutschlandS Mitten". In dieser Zeit, in dieser Umwelt lebte -HanS Sachs, der Schustcrpvct und Zeitgenosse der Albrccht Dürer, Peter Bischer, Veit Llvß, der Nesormatvren und Humanisten, die i» dem Geißesfrühlittg, der damals die Gestalt der Welt zu ver jüngen versprach, Vorboten eines neuen augusteischen Zeit alters in Kunst und Wissenschaft waren. WaS ist jedoch von Sachsens Werk der lebenden Generation noch lebendig? Sie weiß, daß er die „Wiltenbcrgisch Nachtigall" gedichtet und derb- komische Fastnachtsspiele verfaßt hat, die ein der Vergangenheit zugewandter Regisseur dg»» und wann wieder aus der Lade holt und ans die Bühne stellt. Im übrigen ist sein Werk ver gessen. Aber die eigentliche Bedeutung Hans Sachsens liegt doch wohl nickt in seinen Tpruchgedichten, die höchstens noch für die deutsche Sittengeschichte des 16. Jahrhunderts irgendwie Bedeutung haben, oder etwa in de» Meistergesängen, deren in haltliche und formale Pedanterie heute kaum noch fesseln kann und auch seine dramatischen Dichtungen bleiben trotz an sprechender Form und hohem Gestaltungsvermögen hinter anderen Werken der vorklassischen Dichtung zurück. HanS Sachs ist nnS mehr als der Tchusterpoet, besten Erscheinung kaum in die Gegenwart hineinzuragen berufen ist: er ist un sterblich durch eine feste und klare Persönlichkeit, die man als Exponenten einer innerlich alücklichcren Zeit und einer Gene» ratton ansprechcn darf, für die. tm ganzen gesehen, der Be griff einer harmonischen Lebensführung und vor allem einer deutschen Kultur noch Inhalt besaß. Ter Mensch des 20. Jahrhunderts und einer ziellos gewordene» Epoche, tn der weder die Künste blühen noch die Wissenschaften gedeihen noch überhaupt eine Lust zu leben ist, empfindet nur zu deutlich den Abstand vo» jener vcrlorcngcgangeiien Zeit. In der Gestalt dieses Schnsterpoeten hatte der fein, gebildete Mann mit dem standesbewußten Handwerker jene ideale Verbindung eingegangcn, ivie man sie in, Mittelalter so häufia ant'isft, wo cs »m die sozialen Verhältnisse um vieles güiistiacr bestellt war als tn unserer industrialisierten und proletarisierten Gegenwart. Hans Sachs mar selbst ein Handivcrkssohn: er wurde am 5. November 1404 als Nach komme deS Schneidermeisters Jörg Sachs zu Nürnberg ge- bvren. Seine Vaterstadt erfreute sich damals dank einer um sichtigen Fürsorge des Rates der Tüchtiakeit seiner Einwohner Und seinen un,sangreichen Handelsbeziehungen einer hervor ragenden Stellung im Reich. Dem wirtschaftlichen Wohlstand war ein geistiger Aufschwung gefolgt, und schon um die Jahr» hnndcrtwende gab eS dort vier lateinische Schulen siir die Heranwachsende Generativ». Um Ostern deS Jahres l50i wurde der junge Sachs tn die „Spitalschnle" ausgenommen, wo Grammatik, Geographie, Latein, Singen, Astronomie und so vieles andere gelehrt wurde», und dort legte er de» Grund zu seiner späteren erstaunlich umfassenden Bildung. Nach acht jährigem Schulbesuch wurde er einem Schuhmacher tn die Lehre gegeben und während dieser Zeit auch in die Kunst deS Meistergesangs cingesührt. Bon 1511 bis 1516 befand er sich aus der Wanderschaft als Gesell und lernte einen großen Teil Deutschlands und Oesterreichs kennen. Nach seiner Rückkehr nnterwars er sich der Meisterprüfung und cröftnete eine Schusterwerkstatt. Kurz daraus führte er Kunigunde Kreuzertn aus Wendelstein bet Nürnberg als Gattln heim, die ihm in langer, außerordentlich glücklicher Ehe zwei Söhne und fünf Töchter gebar. Aber sein hänSlicheS Glück sollte nicht von Dauer sein. Nach und nach starben ibm alle Kinder weg, und der schwerste Schlag war cs sür den SechSundsechzigsährigen, alS er seine über alles geliebte Fran zu Grabe tragen mußte. Doch der Meister fühlte sich noch kräftig und rüstig genug, die- sen SchicksglSschlag zu überwinden, und so tritt er tm Sep- icmber 1561 zum zweiten Mol mit der schönen und jnnaen Barbora Harscher!» an den Traualtar. Sie hat dem alten Mann einen neuen, wenn auch kurzen Frühling geschenkt, biS schließlich seine körperlichen unb dann auch seine geistigen Kräste erlahmten und er nach lanasamem Dabintiechen in ihren Armen am 10 Januar 1576 seinen Geist aufqab. Der „teutsche Poet und gemeine Schuhmacher", wie er am Grab genannt wurde, lebte stets tn glücklichen materiellen Verhältnissen. Er besaß mehrere Häuser und konnte über einen recht ansehnlichen jährlichen Zinkertraa verfügen, der ihn zum äußerst wohlhabenden Man» machte. ES wäre überhaupt ver fehlt, wollte man die Bezeichnung „Schuster" im heutigen Wortsin» nehmen. ScichS war. nach modernen Begriffen, etwa der Inhaber einer kleinen Schuhfabrik: er unterhielt eine große Werkstatt und hat wohl in späteren Jahren kaum selbst zum Handwerkszeug gcgriften. Darüber hinaus nannte er ein Helm sein Eigen, ans daS er mit Fug und Recht stolz sein konnte: wertvoller HauSrctt und eine »imsanarelcbe Bibliothek legten von seiner gesteigerten Lebenshaltung und seinen kul turellen Bedürfnissen beredtes Zeugnis ab. Jede Mußestunde nutzte er aus,- er bildete sich uncrmiidltch weiter fort, ver- folgte mit Eifer die ResormatlonSbewegung und nahm Teil an den geistigen Erscheinungen seiner Zeit. Wie well diele Anteilnahine ging, und wie sehr er sich einer fast nur anl» Geistige gerichteten Lebenöfllhrnng htngegeben hat. beweist die „Inventur", die er am 1. Januar 1567 über seine Dichtungen anstellte. In 33 Bänden hatte» sich über 6060 — .eher mehr denn weniger" — dichterische Arbeiten angcsammelt, und di« gewissenhaftesten HanS-SachS-Forschcr haben die literarisch« Produktiv» deS Schustcrpvcten auf mindestens eine halbe Mtl« lion Verse beziffert. I» diesem quantitativ recht ansehnlichen Ertrag liegt natürlich nicht der Werl dieses LebenS. DaS meiste davon ist rein zeitlich bedingt »nd für die Mensche» von heute ohne Ve- dcntung. Die Erscheinung HanS Sachsens in den Kulturbesth aiifzunehmen und als geistiges Erbe der Nation und ihrer Kul tur zu erhalten, bedeutet viel mehr. Wie wenig von den reichen Schätze», die die Jabrhundcrte bentscher Dichtung dem lebenden Geschlecht hintcrlasicn haben, ist tl»n heute noch gegen wärtig. Man braucht noch nicht einmal aus HanS SachS znrttckzngreifen: wie würde wohl eine mit rückhaltloser Ehrlichkeit bcaittwvrtete Fraqc nach der Stellung, die Goethe iin geistigen Bewußtsein »nd im -Kii.ltiir besitz der zeitgenössi schen Generation etnnimntt. anssallcn. Nur iiber die großen Erscheinungen deuisclien BvlkSttimS und deutscher Kunst führt der Weg znm neuen c-eistlgen Dcntt^'nnd. HanS Sachs gehört zu ihnen. Richard Wagner hat seine unsterblichen „Meister singer" zu «tncr Propbctlc gestaltet, indem er seinem HanS Sachs ahnungsvoll die Worte in den Mund legte: "Ehrt Lur< deutschen Meister — dann bannt ihre gute Geister!" Dr. -Heinrich Taschner. Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Thecttersptelplan siir hente. OvernhauBj ..Der Evanaelimann" <1481. Schauspielhaus: „Mein Freund Tcddn" l^R- Nlbert-Theatcr: „Der fröhliche Weinberg" fH8f. Residenz-Theater: „Der Orions l!48). Neues Theater: geschlossene Vorstellung. Cen tral-Theater: „ttschi" l8>. ck Veranstaltungen. Heute Dienstag 7H Mir Im Gewerbe-anl einmaliges Konzert mit dem versicirkten Dresdner Philharmonische» Orchester, Dirigent: Pros. I Dobrowe». Anher der Mendelssohn» Ouvertüre die Hebriden »nd auf Wunsch der vathsttichen Stnsont» von Dschatkowskli kommt von Hermann Baum eine Sinfonie l» drei Tatzen zur Uraussührnng. Karten bet S. Nie». Secstrab« »1. und a» der Abendkage. 1- Literarischer Berel». Mittwoch, den 26. Januar, X» Uhr. t» kleinen Saal der Kansmannschast: Frlederlke Stritt: „Arbetterdtchter" tNeztlatton! 4 Berichtig»»«. Fn unserer Meldung vom Tobe des Protest«»» Dr. Paul Förster In Nnmmcr >8 is, der Irrtum »nterlausen. »aß der Verstorbene ein Schwager Nietzsche» gewesen sei. Dieter hles vielmehr Bernhard Förster und starb 1869 ln Tildamerlka.
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