Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260119014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926011901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926011901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-19
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VI«»lag. IO. Januar 1926 — «Dresdner Nachrichten" — Nr. 30 Lette Z Der Münchner Rotgardisten-Prozetz. Das bksheriqe Erqebnis -er Verhandlungen. (von unserem Münchner Vertreter.) München, de« >7 Fa«»«r 1928. Dt« BeivctSaufnahm« tm Notgardistenprozest nähert sich tdrem Ende. Etwa 70 Zeugen sind vernommen wurden, und tn der kommenden Woche werden lm wesentlichen nnr noch die beiden Sachverständigen. General v. Oven und Oberst v. Unruh, tbre Gutachten, sowie die Verteidiaer und der Staatsanwalt ihre PlädoncrS halten, mit deren Abschluß man bereit» Mitte nächster Woche rechnet. Sodann wird der Ge» richtvhos die schwere Verantwortung der Urtcilssälluna aus sich nehmen müssen. Auf der Anklagebank sitzen zwei alte Soldaten, die nicht nur den aanzen Feldzug. sondern auch die schweren Kämpfe de» Freikorps Liitzvw bei der Niederwerfung der ver schiedenen Aufstände nach der Revolution mitaemacht haben. Leutnant Pölzing träat während der Verbandliinaen daS Eiserne Kreuz erster Klasse, und über beide Angeklagten wissen sämtliche Zeuge» beziiaiich ihre soldatischen Einen, schäften nur das beste llrtcil abznacben. Gcaen beide ist die furchtbare Anklage des zmöl flachen Mordes erhoben worden. Tie Vorgeschichte ist im wesentlichen bekannt. Am 5. Mai wurden im Hvfbräiihanskellcr zu München zwölf Perlachcr Arbeiter durch den Anneklaaten Prüfer» erschossen. Ein ordentliches Gerichtsverfahren hat offenbar nicht stait- aesunde». sondern nnr ei» kurzes Verhör. Vizcfcldmebcl Prttfert erklärt, die zwölf Leute aus Befehl deö zweiten Anneklaaten. Le»tna»t Pölzinn. erschollen z» haben. Letzterer -anenrn behauptet. Prülert ''abr einenmächtta gebandelt DaS Zeugenvcrhör brachte, als Ganzes ncsehen. eine starke Entlastunn der Anneklaaten. Schon ehe die Beweisaufnahme überhaupt bcnann. las man in der sozialistischen Presse, bet diesem Prozeß werde endlich einmal einer unter 190 Fällen ncsübnt werden, wo Militärs etaen- mäcktin brutale Morde a» Arbeitern bcaanaen hätten. Als die sozialistischen Blätter dieö schrieben, waren sie wohl nicht darauf aelastt. dass nerade der Oberpräsidxnt Noskc und da- waliarr Neichswrhrministcr als Zcuae in diesem Prozeß ans treten werde, und dast aerade die Aussaaen dieses sozialisti schen Führers höchstens ihn selbst belasten konnten, während sie die beiden Anneklaaten in weitem Maste entlasteten. Ge rade Herr NoSke ist es aewcsen. der den bekannten Schtcst- erlast vom 9. März 1919 hcrausaab. der in seiner Form so unbestimmt achalten war und keinerlei AusführungS- bestimmunaen enthielt, daß er die allcrverschicbenstcn Nus- lcnunacn zullest Btcllctcht man das an der Unerkahrenheit NoSkes tn militärischen Dingen aclenen haben. An der Not- wendiakeit eines ähnlichen scharfen Erlasses tn lener kritischen dielt de» BttraerkrieaeS soll aar nicht aezweilelt werden: die sozialistische Presse möae sich aber doch ta hüten, beute von Arbcitermorden und Eiacnmächtiakeitcn militärischer Per sonen zu sprechen, nachdem Herr Noske leine Anssülirunaen im Münchner Prozcst in tencm Justizpalast aemacht hat. der äußerlich hente noch zahlreiche Spuren von den erbitterten Strastenkämpsen am 1. Mat >919 aulweist. Man kann Herrn Noskc nnr beipflichten, wenn er erklärt, -an dieser Befehl zu Dinacn führen mustte. die uns hinterher tn ruhiaen Seiten rein menschlich vielleicht mit Granen er füllen. Die Nerantwortuna für alles, was damals aekchah. lieae bei der Notsn Armee ausschliestlich. eS habe mit -r-k'-ter Härte durchgcgrisfcn werden müssen, da es um den Bestand dcS Reiches aina. Noske aibt tedensalls zu. dast die Truppen teile ans Grund seines SchicsterlasscS änstcrst scharfe Aus- sührnnaserlasse herauSaaben. nachdem einmal tn verschiedenen Hallen die Rätcreaicrunac» sich unmenschliche Grausamkeiten. Mord an Frauen und ähnliche Dinar, hatten zuschulden kommen lassen. Gerade das Freikorps Lützow hatte bei den furchtbaren Märzkämpfen tn Berlin von der Gardc-Tchützcn- dintsion einen Befehl erhalten, worin es hicst. dast eS jedem Führer ansdrücklich zur Pflicht aemacht werde und er per sönlich dafür verantwortlich sei, dast der Schiestcrlast mit aller Schärfe bnrchacstthr» werde. Bon einer Nnshebuna dieses Befehls war in München nichts bekannt. Die leitenden Stellen hatten die Erfastrnna aemacht. dast die Niederwersuna eines Aufstandes ans beiden Seiten um so weniacr Opfer erforderte, te schärfer die Truppen von vornherein zu- packtcn. Die Laae ivar also so. dast nach unten ein Druck aus- aetibt wurde, keine menschlichen Rcannacn. sondern aus- schliestklch diesen Schiesterlast als Richtschnur des Handels zu nehmen. Leutnant Pölzina erhielt vor seiner Entsendung nach Pcrlach rffrnbar ausdrücklich nochmals den Hinweis auf daS Bestehen dieses Erlasses. Daß die von ihm Verhafteten und am anderen Tage durch Prllsert Erschossenen ans die Ncgie- rungStruppen geschossen haben, ist «tnwanbfrei nicht bewiesen. Drei von ihnen sind jedoch von zwei Zeugen. die dem Frci- korp» Lützow angehörte», in der Nacht aus einer Patrouille bewaffnet gesehen morden, einer behauptet c» sei hierbei aus ihn geschossen worden. Waffen und Munition wurden offen bar nur bet zwei von de» Erschossenen gesunden, Ferner steht fest, dast tm Pcrlacher Horst verschiedene Zusammenstöße ml« Rotgardisten stattaefunde» hatten, und dast zahlreiche Pcr lacher Arbeiter tn der Nacht vor dem Einrückcn des Hr-ikvrvS Lützow. b. h. während diese» nach Perlach heranrückte, in voller Bewaffnung vor den Ort hinaus den Truppen ent gegen marschiert sind. Dazu komm« noch ein weiteres wichtiges Moment: das Verhalten der übernervösen und kopflose» Münchner Bevölkerung. In welcher Weile die-Truppen mit Falschmeldungen von Zivilpersonen über versteckte Waffen Ansammlungen von Rotgardisten usw. versehen worden, da von gab die Beiveiöanfnahmc ein erschütterndes Bild. So sind auch zweifellos die Perlachcr Arbeiter als Leute be zeichnet worden, üle sich an den Kämpfen betciliat staben Jedenfalls war gegen eine Erschtestung der Verhafteten in Pcrlach selbst sofort nach der Festnahme nach der damalige» Rechtslage nichts cinzuwende». Nachdem die Gefangenen nach München verbracht waren, wäre cs daS Gegebene gewesen diese Leute an die Abteilung abzultesern. DaS ist offenbar nicht erfolgt Major Schulz erklär» nachdem die Gefangene» noch nicht an die Abteilung übergeben waren, sei eine Er- schicstung durch Pötzing subjektiv vielleicht noch in München z» rechtfertigen, eine militärische Notwendigkeit bestand frei lich nicht mehr Welcher Mensch tn aller Welt will eS angesichts einer so unklaren und fürchterlichen Sachlage in diesem Holle aus sein Gewissen nehmen, den Stab über den beiden Angeklagten zu brechen? Pölzing bestreitet heute noch, die Erschtestung an- gcvrdnet zu haben. Hat Prüfcrt eigenmächtig gehandelt im guten Glauben, die Leute seien abgeurteilt? Obervräsident NoSke ha» im GcrichtSsaale als Erster davon gesprochen, dast hier Totschlag in Frage käme. Nach dem Ergebnis der Be weisaufnahme dürste ein solches Urteil jedoch nicht haltbar sein. Aus <Yrund der Ereignisse tn jener Zeit haben in den ver schiedensten deutschen Städten bereits Gerichtsverfahren über ähnliche Häkle stattgesunden. die fast ausschließlich mit einem Freispruche enden mnstten. Bet diesem Prozest spielt noch ein Moment hinein, das sich ans dem traurigen Kapitel des Gegensatzes zwischen Nord und Süd herlritet. Tie vielfach vertretene These, als hätten prcusttschc Truppen keine Stand- rechtöbesuanisse gehabt, hat sich als vollkommen unhaltbar er wiesen. Nicht ohne eine gewisse Tragik schilderte Major Schulz die damalige Stimmung, zuerst ein ungeheurer Jubel der Münchner Bevölkerung, kurz darauf, nachdem die Gefahr der Nätezcit vorüber, vielfach rin Schmähen ans die ab gehetzten. zerlumpten und überanstrengten Truppen, die nach ungeheuren Strapazen und unter schweren Verlusten einen Zustand herbeigcsührt hatten, der die Stadt München und ganz Bayern vor Schlimmerem bewahrte. Der Schlich der Beweisaufnahme. tEtgene Drahtinetdungen.j München, 18. Jan. Die Beweisaufnahme im Rotgardistcu- prozcst ist nunmehr geschlossen, so dast am morgige» Vormittag die beiden vom Gericht geladenen Sachverständigen, Exzellenz v. Oven, der militärische Leiter der Aktion gegen München, sowie dessen Stabschef, Oberst v. Unruh, ihr Gutachten vortragcn können. Beide haben sämtlichen Verhandlungen bcigewvhnt. Letzterer erscheint in Uniform, da er der Reichs wehr angchört. Auch die letzte» neu« Zeuge» gehörten in senen Tagen dem Freikorps Lützow an. Sie alle stellen Entlastungszeugen für die beiden Angeklagten dar. Hauptma»» Erich v. Viboiv bezeichnet ebenfalls den An geklagten Leutnant Pölzing als änstcrst schneidigen und zu verlässigen Offizier. Gerade ihm habe man stets die schwierig, sten Kommandos übertragen, da seine Persönlichkeit die Gewähr gab, dast die betreffenden Unternehmungen gut durchgcsührt würden. Der Zeuge erklärt sodann, auch er hätte als selbst verständlich angenommen, dast Pölzing aus Grund deö Noske- schcn Schiesterlasscs zur Erschtestung berechtigt war. Nach den erhaltenen Mitteilungen habe man jeden Augenblick aus neue schwere Kämpfe gefasst sein müssen. So sei in diesen Tagen ein Angehöriger des Freikorps Lützow, der abseits von der Truppe kam, von der Volksmenge buchstäblich zu Tode ge martert worden. Zu Beginn der heutigen Sitzung teilte Landgerichts- dircktor und Vorsitzender des Schwurgerichtes. Appelmann, mit, dast Psarrer Hell in Pcrlach sei« dem Beginn deü Pro zesses wiederum eine Reihe von Drohbriefe» zugcgaugcu sei. Die französisch russischen Verhandlungs-Ziele. Ein Arlikel Trohkis in -er „Prawda". MoSka«, 18. Jan. (Tclegravhenagentnr der Sowjetunion.j In der „Prawda" veröffentlicht Trohki einen Artikel über die Aussichten der Verhandlungen mit Frankreich. Wir erhoffen von den Verhandlungen, so schreibt Trotzki, praktische Ergebnisse, und wir werden alles unternehmen, um diese zu erzielen. Der Erfolg ist aber nur möglich, wenn die Gegen sätze nicht vertuscht werden, sondern ivenn in der Fragestellung und in der Darlegung der Bcrhandlungszicle volle Klar heit herrscht. Zunächst muß man sich damit absinden, dast die Sowsct- nniou «ach wie vor den lcgltimistischcn Standpunkt i» der Frage der Zarcnschuldc» restlos verwirft und weniger den» je a» eine Anshcbnng des Gesetzes über die Schulden» annullier«»» denkt. ES kommt darauf an, ob die französische Regierung solche Bedingungen schassen kann und will, dast die sraiizüstschc Maschinenbau-Industrie für den russischen Markt arbeitet. Die erstarkende französische Industrie bedarf neuer Absatzmärkte und wird in der nächsten Zeit eine immer grösterc Absatzkrisc verspüre», wofür auch Frankreichs so genannte Verbündete, vor allem die Vereinigten Staaten, sorgen werden. Die französische Industrie braucht Abnehmer für ihre Produkte. Die Somlet-Jndnstrie braucht die Erzeug nisse des französischen Maschinenbaues, und zwar unter Ge währung laugsristigen Kredits. Wir such bereit, für Kredite bohr Prozente zn zahlen. ES kommt nnr auf die Höhe der Prozente an. Denn wir können keine Verpflichtungen über- nehmen, welche unseren Wirtschaftskräften nicht entsprechen. - Wir werden nur a»f ein Abkommen cingehen. welches znr Beschleunigung unseres wirtschaftlichen Ausbaues bei trägt. Dabei wüsten die JahrcSzahlungcn io verteilt werden, dast in den nächsten Jahren nnr ganz gcringfüaigc Summen fällig werben. Dies entspricht der Entwicklung der Sowlet- rcglerung von Armut zum Reichtum. Nm die Ncrhandlungeu erfolgreich zn gestalten, darf man nicht den gekränkten NcnUer spielen, sondern man must nuten Willen und weiten wiN- schastlichcn Gesichtskreis besitzen. Schahsekrelär Mellon über die Auskan-s- Scbvlden. London. >8. Januar. „M o r n i » g p v st" veröffentlicht Einzelheit«,, der kürzlich vom Schatzsekretär Mellon vor er Bnbgetkonimission des Repräsentantenhauses über die frage der Anölandsichulden bet den Bereinigten Staaten bgcgebencn Erklärung. Nach dem Blatte sagte Mellon u.a.: Amerika wüste die Zahlungsfähigkeit der Schuldner- natton i» Betracht ziehen. Die gesamte.Auslandsschuld wiegt für das amerikanische Bolk nicht so vic^ wie ein gedeihendes Europa als Abnehmer. Wenn die Finanzen Europas nicht wic- derhcrgestcllt werden, seine Währung nicht ans gesunde Grund lage gestellt werde und seine Völker nicht i» der Lage sind, zn verdienen und anSzngebcu, werde Amerika nicht seine über schüssigen Erzeugnisse an Lebensmitteln, Nohstossen und Waren verkaufen können. Mellon führte in seinen Beispielen auch D e u t« ch l a n d an, das im Jahre 1923 für 149 Millionen Dol lars amerikanische Baumwolle eingeführt habe. Mit dem Dawes-Plan und einem richtigen Finanzsystem sei die Vaum- ivollaussuhr tm Jahre 1924 aus 233 Millionen Dollar gestiegen »nd habe in den ersten zehn Monaten des Jahres 1926 bereits 198 Millionen Dollar betragen. Mellon erklärte weiter, Ame rika müsse mit seinem Kapitalübcrschust durch private Anleihe« an Europa für Industrielle Zwecke Helsen. Diese neuen An leihen machten e.ue amerikanische Ausfuhr möglich. sWTB.s s ne tkoltenische Amerika-An'eike. Rcnqork. 18. Jan. Im Nnschlust an die Ratifizierung dcS Abkommens mit Italic» wird Italien eine Anleihe von mehreren hundert Millionen Dollar erhalten. Einen Anteil von 49 Millionen erhält Nom zn jenem gewaltigen Ausbau, den Mussolini kürzlich mit den Worten ankündiglc. die Stadt müsse wieder tn der Pracht des kaiserlichen Noms unter Augnstus erstehen. Die Lchwierigketlen in den englisch-ilalieulfchen Schuldsnverhandlunsen. London, 17. Januar. Die „Snnday Times" bringt heute eine allem Anschein »ach inspirierte Darstellung des augen blicklichen Standes der englisch-italienischen Schuldenvcrhand- lungen. Daraus ergibt sich, dast eine Reihe erheblicher Schwierigkeiten zu überwinden sind. England verkannt von Jt.clien eine Zahlung, die etwas unter der Leistung Frank reichs liegt, etwa 75 Prozent der 12 599 969 Pfund, die Frank, reich alS Jahrcözahlnng zugcstanden hat. Italien besteht vor läufig auf drei Forderungen: 1. soll England nur einfache und nicht Zinseszinsen verlangen: 2. soll der Zlnssust unter Berücksichtigung der Hingabe dcS GvlddepotS vermindert wer den. »nd 3. soll eine weitere Ermästigung, und zwar etwa 78 Prozent der französischen Zahlungen, von England gewährt werben. Das englische Schatzamt soll bereit sei», In Punkt 2 cntgcgcnzukommen. In Punkt 1 und 8 aber sicht man keine Möglichkeit, weitere Zugeständnisse z» machen. Italien bringt austerdcm den Gesichtspunkt tn die Debatte» dast Frankreich einen wesentlich gröberen Teil der Reparationszahlungen er halte und auch aus diesem Grunde Italien eine VorzugS- bchandlung von England geniesten müsse. Auch diese Forde rung scheint in England nicht aus Gegenliebe zu stoßen. sTU.) Die glänzen-e sranzöujche W rtschaitsiage. Sin amerikanischer Berich». Neu»ork, 18. Jan. DaS Handelsministerium veröffent licht aus Grund eines Pariser Berichte» eine Erklärung, wonach Frankreich in der Lchnldenfrage keine weiteren Er leichterungen bcaulprnchcn könne. Die Wirtschaftslage sei in Frankreich bedeutend besser, als t» der Vorkriegszeit, ins besondere sei die Lage der K o h l e n- und Eisenindustrie sowie der Landwirtschast anSaezeichnct. Die Verwüstungen in der Krlcgszonc seien so gnt wie völlig verschwunden. In folge der groste» Nachfrage nach Arbeitern seien jährlich 199 999 Auswanderer nach Frankreich gegangen. sT. U.s Sine schwedische Anleihe illr Polen? Warschau, 18. Ja». Gleichzeitig mit den amerikanischen Experte» ist hier der schwedische Bankier L ohme ciiigctrvssen, um mit der polnischen Regierung über eine Anleihe in der Höhe von fünfzig bis hundert Millionen Dollar z» verhandeln. AiS Unlerpsand sollen die Einkünste aus dem S p i r t t n s m o n o p o l s dienen. Die amerikanische Gruppe, die der Bankier Lohme repräsentiert, stellt zur Be dingung. dast die polnische Regierung vv» ihr Gewehre im Betrage von 899 990 Dollar übernehmen soll. <T. U.) Griechrnland verlangt einen amerikanischen Vorschuh. Washington, 18. Jan. Tie griechische Delegation er klärte dem amerikanischen Ausschuß sür die Konsolidierung der Schulden, sie wäre nur dann ermächtigt, über die Kon solidierung der 15 Millionen Dollar Kriegsschulden zu ver- lmndeln, wenn die Bereinigten Staaten Griechenland einen neuen Vorschub von 33 M i l l i o n e n D o l l a r gewähre. Die Amerikaner antworteten, sie seien nicht ermächtigt, neue Vorschüsse ans Kriegskrcdilkonto zu gewähren. Wie verlautet, haben die Griechen in Athen telegraphisch neue Berhaltungs- bcfehle gefordert. <W. T. B.» Um das fratnöittchr Finainkompromih. Paris, 18. Jan. Die Finanzkommission hat die Prüfung dcS Finanzeniwurss der Kartellparteicn zu Ende gekühlt. Die Bestimmungen der Erbschaftssteuer gelangten ein stimmig zur Annahme. Nach der Auisastung der Finanz kommission stellt diese einen vollwertigen Ersatz sür die Um satzsteuer der Regierungsvorlage dar. die die Kommission grundsätzlich abgelehnt hat. Bei Schluß der Sitzung teilte der Gcneralbcrichterstaiter mit, dast die im Kartellprojckt ent- lialtencn und von der Finanzkommission angenommenen Maßnahmen einen Ertrag von 4 349 Millionen bringen wer den. wodurch der Fehlbetrag in Höhe von 4 299 Millionen ge deckt werde. Das Projekt der Finanzkommission stellt nach Ansicht der Presse eine Mischung deö Kartcllcntwurss mit der Regierungsvorlage dar. Ministerpräsident Briand empfing gegen Abend den Vorsitzenden und den Gencralberichterstattcr des Finanz- ausschusies bet Kammer, die ihn über die Arbeiten der Kom mission unterrichteten. Nach dieser Unterrichtung erklärte der Vorsitzende dcS Ausschusses, Abg. Malvn. gegenüber Jour nalisten. der Finanzausschuß werde morgen einen Entwurf zur Herstellung des Budgctglcichgcwichts einbringen. der es ermöglichen würde, von der Umsatzsteuer, di« Finanzminister Doumcr wünsche, abzuleben. Erhöhung der französischen Postgebühren. Paris. 18. Jan. Tie Pvstvcrwaltnng hat dem Finanz ministerium einen Entwurf zur Erhöhung der Po st». Telephon- und T e l e g r a m in g e b ü h r c n für das In land unterbreitet, wonach u. a. das Porto sür einen gewöhn, lichen Jnlandsbrief von 3» auf 49 Centimes, für eine Jn- landspostkarte von 29 auf 39 Centimes erhöht werden soll. Außerdem sieht der Entwurf ein« Erhölnnig der JniandS- lclegrammgebUhren und eine 79- bis 199 prvzcntige Erhöhung der Auslandstelcgrammgebühren vor. iW. T. B.j Die Mette Million -er Zeppelln-Spende. Dr. Eckcner über die Arbeit in Fricdrlchshasc». . tDurctz Funkspruch. > Berlin. 18. Jan. Dr. Eckencr machte einem Pressever treter die Mitteilung, dast das zahlcumästige Ergebnis der Zeppelin-Spende sich der zweiten Million nähert. Mit diesem Gelbe könnte bereits ein grösteresSchiff mit Ausnahme der Gaszellen gebaut werden. Schon jetzt werde tn Frie drichshofen die Arbeit aus dem Erlös der Spende finanztert. Die Arbeiter können noch zwei Monate beschäftigt werden. Dr. Eckencr hofft bestimmt, dast nach Ablauf dieser zwei Monate in Paris eine Entscheidung gefallen ist, die bezüglich des Luitichisstyps Klarheit schasst. Sine amerikanische Luslsahrlspe de. Renyork, 18. Jan. Der Finanzmann Daniel Guggcnhei« teilte Hovoer mit, daß er zur Förderung wisscnkchaftlicher Versuche im Zusammenhang mit dem Bau von Luftfahrzeuge« ^ Million Dollar zur Verfügung stelle und bereit sei, weiter« 2 Millionen zu spenden, bis das Flugwesen, sowohl der Fracht- wie der Passagicrdicnst, sich selbst erhalte» könne. Dle Kilfeleittunq -er „Kessen". Berlin, 18. Jan. iNmtlich.s DaS Linienschifs »Hess««' meldet durch Funkspruch von heule früh: Der am 16. Januar von vier russischen Eisbrechern bis KvkSkaer gebrachte Geleit- zng von sieben Dampfern ist am 16. d. M. von der „Hessen" bet KvkSkaer ausgenommen und gemeinsam mit den russischen Eis brechern am 16. Januar abends nach Reval gebracht worden. „Hessen" hat den Dampker „HanS Leonhardt" verproviantiert und noch am 16. d. M. durchs Eis inS kreie Waller abgeichlcppt. Der Gelcitzug hat die am 16. d. M. von der „Hellen" ge brochene EiSrinne benützen können und ist aus diese Weis« schnell vorangckommcn. „Hellen" wird am 18. d. M. de» Dampfer „Hornscc" westwärts bringen. Die übrigen Dampfer werde» tn Reval ibre Kohlen ergänzen und dann westwärts gebracht werden. ES sind dies „Clara Vliimenseld" und „Phila Nheingold", ferner drei Nullen Am »6. b. M. habe« die beiden estnischen Eisbrecher die Labung des gestrandete« Dampfers „Altcngammc" geborgen. Am 17. Januar haben finnische Militärflieger aus Wiborg die noch östlich Hogland- inscl liegenden Dampfer tm Eile scstaestellt und die Dampker „Marienbnrg". „Thora" und ..Neckar" mit ^rgnicmt "»riehen. HelsiugforS, 18. Jan. Aus Wikorg haben am Donnlag drei Flugzeuge des Bombenwerlergekchwaders den im Eise fcstlicgcndcn Schiften Lebensmittel gebracht. Die Flieger be obachteten insgesamt 16 Schiffe, darunter 7 deutsche. Der Dampfer „Undine" aus Deuikchlaird lag auf die Seite geneigt. Am Sonntag erreichte die Stelle der russische Eis brecher „Lenin" mit einem Dampfer, der vermutlich Kohlen an Bord haben soll. sW. T. B.) e»tr» billig» WSseke-Woeko Von tzonl.ox, lten >8. dis SonnakenU. cten 23 jsnu.r xe- viilire icti ,ut sie 8clion sedc nieclr xon. unvertmcleNen prei.e meiner »nerk.innten cZuatjtSts-ZVgren nneti lotgenUe '-»«Ses-Kabnttstjtre xeecn rotorltkc vernlitun,; — lür: l.sinen-Vsren vsunmollWiirsn - A°/<. 1°°/° vor 8on<ter-pad»N vir<t »m KasscareNc! abgeicelrt W»l>»1r»k« 8 Srün<Iung»I«t,r t»S0 (.SlnSNtlSUL kr. ttseM Sporlstkau» tvc gut« Vtt.ek»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)