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Dresdner Nachrichten : 26.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192609269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-26
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1926
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Spnulug. 2b. St-ptciubLk 1926 .<I>tLU 7lr. 45? Seite 7 17. Sonnraa nach TrinHalts. An unserem erregten, big tu alle Tiefen aufgewühlte» Leven, da» vte Menschen wt« in einen Strubel htncinrrtßt und e» ihnen ost taum mehr möglich macht, »u sich selbst zu kommen stnben sich anbersett« zahlreiche, die unter dem Seufzer stehen: »Wende dich zu mir. Gott, und sei mir gnädig.' denn ich bin einsam und elend!* IPsalm 2S. 16.» So empfand ein König. der Reichtum und Macht besah, und sich die rage durch Lieder» und Sattenfpiel verschönte und über die Höhen schritt. Dennoch — er fühlte sich einsam. Bei anderen geschieht eS. weil bas Leben vor ihnen zurück- trot. sie kaum mehr berührte und ihnen versagte, was einst ihre Welt auSmachte bah sie sich nicht mehr von Fürsorge und Treue und Lieb« umgeben muhten, sondern beiseite gedrängt, übersehen, vergessen, verarmt und ohne einen erquickenden Tautrvosen. der bis in« Innerste fällt. Die Einsamkeit bildet für die Gegenwart ein be sondere» Kapitel. Sie kann drücken, verbittern und todmüde mochen. Die Hellen Bilder einer sarbretchen und beglückenden Vergangenheit schleichen gleich Schatten durch sie hin und lassen den Wechsel um so schmerzlicher empfinden: denn der ist noch ärmer, als solche. die nie etwas besahen, der verlor, wa» er hatte, vet ihm fängt in der Einsamkeit das Ver gleichen und innere Vohren an. Und doch. eS gib» etuc Einsamkeit, die zum Degen gereich«. Wir kennen den groben Einsamen, der nie sein Auge vor dem Leben verschlossen, sondern sich alle» drtn spiegeln lieh. Aber os« ging er in die Stille — aus dir Höhe eines Berges, in daS Schweigen der Nacht — und redete er dort mit seinem Vater im Himmel. Gewiß. man kann Gott auch lm rauschenden Wechsel der Dinge erkennen. Wirklich gefunden jedoch hat ihn mancher erst In der Not. wenn alle» versagte, oder auf einem Kranken lager. wenn er auS seinen Schmerzen heraus mit ihm zu reden begann. Und wer heute in einem beispiellos harten Leben kaum Noch weih, wo a»S und ein, soll sich nicht innerlich voll Trotz und Anklage und Verbitterung zumachcn, sondern in keiner Einsamkeit Gott an sich herankomme» lassen, der auch mit einem MvscS. einem Elias, einem Johannes und mit seinem eingeborenen Sohne am liebsten in der Stille ge redet hat. Wenn wir doch nicht mehr nach der entsetzlich wachsenden Verweltlichung, sondern nach innerer Empfänglichkeit und stiller Beschaulichkeit streben wollten! Im aufgepettschten Leben kann man sich verlieren, tm einsamen, den verwirrenden Einflüssen entrückten, kann man sich finden. Nicht zn Eremiten sollen wir dabei werden, wohl aber zu Menschen, die Gonn- tagSstille in Ihrer Seele tragen, um Gott immer näher zu treten und gegen alle Unbill der Zeit gesichert zu sein, selbst wenn diese ein armes Herz zu zerdrücken drohte. Dann bliebe eS auch nie bet dem Seufzer: „Wende dich zu mir. Gott, und sei mir gnädig: denn ich bin einsam und elend!* Vielmehr stärkte sich das Herz in der Erinnerung an den, der seinen Jüngern voraussagtc, dah einst ein feglicher von Ihnen in da» Deine zerstreut und sie ihn allein lassen würden, doch um hinzuzufügen: „Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bet mir!* <Joh. 16. 83.) cd. — Bei der Führertagung dcS Oberlächsischen BolkSbundcS sür Heimat und Reich morgen. Sonntag, vorm. 11 Uhr in Schilds Hotel am Hauptbahnhof.spricht Willy Schlüter, der Schöpfer dcS deutschen Tatdenkenö. der „Fllhrungskunde* und, in Gemeinschaft mit Dr. Wilhelm, der »Mission deS Mittel standes*. — WlederschenSseker «hem. TVer. Anläßlich der 26jährigen Wiederkehr deS GründungStages des Feldartillerie. Regi ment» 78 findet in Wurzen vom 3. biS 4. Oktober 1926 der S. Regimentstag und zugleich eine Wiedersehensfeier aller 78er statt. Nähere Auskunft: Kamerad Winkler, Dresden, Fcldherrenstrahe 16. 1. — Schlechte Kartosfclerntc tm Vogtland. Vom Bogtilän dilchen Kretölandbund wird bekanntgrgcbcn: Die Kartoffel ernte dm Vogtlande ist fetzt tm Gang« und es läßt sich erst heut« übe riehen, wie geradezu katastrophal dies« Ernte durch den abnorm gaffen Sommer gelitten hat. A-u-f vielen Böden wird kaum die AuSsaat geerntet werden. Im Durchschnitt kann mit einem Ausfall von 60 bis 70 Prozent gegenüber der normale« Ernte gerechnet werden. Sc Mt die schlechteste Kartoffelernte ln den letzten Jahrzehnten reicht nicht an daS dleSsährig« Ergebnis heran. — Seltene Bogelncuheit lm Zoo. Der Garten bemüht sich immer mehr, kür einzelne Tiere ln engen Käfigen ge räumige GeseiischgstSgehege mit möglichst buntem Tier- bcklande zu bieten. So hat jetzt wieder daS dem Hanpt- einaange gegenüberliegende Lamagehege, in dem außer Zwergesekn, Pferden und einer kleinen Herde von Brctt- schwanzschafen auch ein Paar weiße amerikanische Strauße und verschiedene Perlhühner sich in buntem Durcheinander ergehen, eine interessante Bereicherung erfahren, indem ein Paar Wehrvögel. Bewohner der sttdamerikanlschen PamvaS, zu dem reichen Bestände hinzugekommen sind. Diese, auch TschajaS ober Bürgermeister genannten großen Bögel waren jahrzehntelang nicht mehr tm Garten vertreten. Sie haiten sich meist paarweise, schreiten sehr gravitätisch einher und verstehen eS, sich mit dem kräftigen Sporn am Flügel gelenk gegen Feinde aller Art sehr wirkungsvoll zu ver- tcidigen. Sie werden von den Farmern Südamerikas, vicl- fack- mit bestem Erfolge als Wächter auf den Sühnerhöfen ge halten. ES sind ausgesprochene Erdvögel, die nicht aufzu bäumen vsleaen. — Der Freiballon, der nach unserer Notiz am Freitag« vormittag den Hauptbahnhof In geringer Höhe überflog, war tat sächlich der Ballon „Boelcke". Wie wir erfahren, ist er 8,06 morgen- unter Führung deS Obersten a. D. Dr. v. Aber- cronmit fünf Mitfahrern in Nünchritz bet Riesa ausgcstiegen. Durch Ausnutzung geeigneter Luftschichten gelang eS, den Ballon über den BiSmarckolatz zu bringe-», wo das Bureau der Sächsischen Luftverkehrsgesellschaft ist. in deren AnrfsichtSrat sich Oberst a. D. v. Abercr-on befindet. Die sehr glatt« Landung rrfolgte beim Schlöffe Cotta südwestlich Pirna. — HanSmnstkabend. Die Dresdner Stadtmisston «er- onstaltet auch In diesem Winterhalbjahr die in weiten Kreisen be- liebten HauSmusikabenbe. Der erste sinket am Montag, dem 4 Oktober, abend» 8 Uhr, tm großen VereinShauSsaale statt und wird ein besonderes Gepräge tragen, da der Abend ganz als Kom- postlionSabend für Prvse-or Krönte gedacht ist. Außer dem Kom ponisten werden Mitwirken Kammervirtuos Carl Braun iVIollnet, Kammervirtuos Fritz Mucker (Flötet, Erich Hoch tritt tKlavtrrt. Karten zu 1 Mk. und 78 Pf. tnum.t. 80 Pf. iunnum.i, sind In der Kanzlei der Ltadtmiffion i8 bis 4 Uhr, Tele- Phon >80711. Nlichhand>»ng. Zinzendorsstraße LS. bei Horm. Roch, Altmarkt, und an der Übendkage zu haben. lSIehe Inserat im heutigen Anzeigenteil.i — Der Etenographenverei« Dresden-J-Hannftatt ervssnet am 1 Oktober, abends 7 Uhr. In der 87. Volksschule am Zöllnerplav, seinen dritten BeamtenkurS. um auch den Beamten, die lm Laufe de» September noch aus Urlaub waren, gemäß der Verordnung be» GesamtmlnisteriumS vom 28. Juni 182». Gelegenheit zur sicheren Erlernung der SlnbeltSltenograpÜIe zu bieten. Der Unterricht findet regelmäßig Montag und Donnerstag von 7 bl» 169 Uhr statt. Einen neuen Ankängerkurlus läßt der Verein Dienstag, den 8. Oktober, abends 7 Uhr. beginnen. Dieser Kur» wird leben Dienstag und Freitag von 7 bi» -69 Uhr unterrichtet. Nähere» gehe Inserat. — SängNngSpftegernrsnS. Da» Deutsche Hyglene-Museum nimmt lest, wir bereit» bekanntgegeben. seine von Frau Funke- Peißkcr abgehaltenen Kurte über SänglingSpsiege lverbnnden mit praktischen Hebungen! wieder aus. Dauer achtmal zwei Stunden. Tetlnebmerarblih« ist Mark. Beginn dr» nächsten Kurse« Freitag, den 1. Oktober, nachmittag» 168 Uhr. Der Lehrgang findet im KurS- raum de» Deutschen Hnalene-Museiim», Zlrkusstraße 88/1», statt. Meldungen werden noch bi» zu Beginn de» Kurse» entgegen- »enommen. — Tpmlan» Thalia-Theater. Die Burleske „Der Schuster» prozeß* mit Paul Becker» ln der Hauptrolle kann trotz de» großen «„dränge« nur «roch «l« Donnerstag auf dem Splelpla« »letbem «b Freitag findet bte Erftanssttßrung be« tollen Schwanke» ,Ft u d l macht alle«* mit Gesang. Tanz und Orchesterbegkeitung statt. Aus der Schulzeit unserer Polizeihunde. Die Hauptrolle liegt wieder In den Händen dr» Direktor» Paul Becker». BorzugSkarirn haben Wochentag» und Sonntag» nach mittag« 4 Uhr SiUttqkett. Der Lehrfilm der Sächsischen SlaalLpolizei- Vermattung. Anläßlich der Großen Polizei-Ausstellung in Berlin ist von der Sächsischen StaatSpoltzetvrrivallung ein Lehrfilm heraeftellt worden, der die Arbeit des Polizeihundes ver anschaulichen soll. Er ist von Beamten der Zucht- und Ab- richtcanstalt Dresden gestellt unter Leitung von Polizeimator Weih mann und Poltzeihauptmanu Vogel. Viel Liebe und grobes Geschick ist auf ihn verwendet worden, und, um cs vorweg zu nehmen, er bietet eine Fülle Interessantes und zeigt in Regie und Vandschasisbikbern durchaus Einwandfreies. Auch die Ausnahmen selbst, die von der Firma Foto-Ftlm. Richard Ketzscher in Dresden, gedreht wurden, entzücken durch ihre Klarheit und Schärfe. Auf dem Film sieht man die einzelne» Arten der Ver- wen-dung deS Hundes zum Ausstichen von Spuren, also bte mehr krtmtnalistlsche Arbeit, und die Arbeit des Schutzhundes, b«S treuen Begleiters der Polizetbeamten bet einsamen Stretfgängen. Die Dressur. Interessant war die Dressur, die durch einige nette Epi soden anschaulich dargestellt wurde. Sv wurde der Land streicher in seinem Versteck vom Schutzbund des Gendarmerie, beamten entdeckt und gestellt. Als der Vagabund einen Flucht versuch unternahm, holte ihn der Hund binnen kurzem ein, stellte ihn und setzte seinen Herrn in die Lage, den Man» ohne Anwendung von weiterer Waffengewalt erneut scstzuiichmen. AlS auf dem weiteren Transport dieser hartnäckige Verbrecher auch noch den Beamten angrtff, zu würgen versuchte »nd ihm die Waffe entreißen wollte, war es wiederum der gutdressicrte Hund, der seinem Herrn zu HUse kam und mit ihm den Ver- brccher überwältigte. / Eine unserer beliebtesten Künstlerinnen vom Theater, die sich sür die Darstellung liebenswürdigerweise bcreitgeslelll hatte, promeniert mit ihrer Freundin harmlos am Elbuscr. Ein wüst aussehender Strolch überfällt die Damen, entreißt Fräulein Grete Brill die wertvolle Handtasche und flüchtet. Der rasch herbcigeruscne Polizeibeamte mit seinem Hunde ist der Helfer und setzt dem Räuber nach, stellt ihn und bringt so dem Polizetbeamten Verbrecher wie Diebesgut wieder zurück. Wenn er dann von schöner Frauenhand geliebkost wird, so ist daS, auch im Film reizend dargostellt, ein Lohn für den braven Helfer. Der Mord von Doberzeit. Stellten alle diese Bilder nur einzelne Vorgänge aus der Dressur des Polizeihundes dar, so hat die Sächsische Staats- polizeiverwaltuna zusammen mit dem Kriminalamt Dresden aber weiter, und zwar wohl »um ersten Male, versucht, ein wirklich begangenes K r t m i n a l v e r b r ech e n den Tatsachen entsprechend wieder herzu st eilen. Der „Mord von D o b e r z e i t", bei dem der ertappte Ein brecher bei seiner Flucht einen Straßcnwärter über den Haufen schoß, ist noch in aller Erinnerung. Die Begebenheit wird unter Benutzung des Gasthauses in Doberzeit und tn derselben Oertlichkcit. wo sich das Verbrechen abgespielt hat, wieder dargestellt. Der Mörder schießt, der Straßcnwart stürzt die Treppe hinunter und bleibt tot liegen, der Mörder flüchtet durch Feld und Wald, über Straßen und schließlich über dir Elbe. Unterwegs wirst er weg, was ihn belastet, eine Decke. daS blutige Hemd, eine Landkarte und sein Fahr rad. Mit vieler Mühe hat man alle diese Begebenheiten wieder dargestellt und die beiden Polizeihunde, die damals die Spur des Mörders verfolgt haben, wieder zur Arbeit an- gesetzt. So sieht man die beiden Hunde, die bte Spur deS Mörders verfolgen. Man sieht, wie sie die Decke und das Fahrrad finden, das Hemd und die verlorene Landkarte vor weisen, und sieht, wie der Kriminalbeamte aus der vom Hund gefundenen Landkarte den Namen des Eigentümers und da- mtt be« Mörders feststellcn kann. Man sicht den Steckbrief, die Nachricht von der Festnahme des Mörders, und sicht auS dem Urteil auch die Strafe, die er sür seine Tat z» erleiden hat; alles durch die gute »nd sorgfältige Arbeit des Spür hundes, der, der Spur des Mörders folgend, die Beweismittel fand, die zur Ueberführung des Tälers dienten. Die sächsische Kundehochschule. War schon der Film fesselnd, so noch weit mehr ein Besuch i» der Anstalt selbst, der durch das liebenswiirStge Enttvgcn- kommen des Staatspoltzeipräsidiums ermöglicht wurde. Tie Anstalt liegt weit ab vom Getriebe der Großstadt. Am äußerste» Ende des ehemaligen Munitionsgeländes. dort, wo sich dieses gegen den Pillnitz—Moritzburger Weg und Prietz- nttzgrund herabscnkt, ist sie errichtet worden. Das auf mehrere Jahre verteilte Programm der staat lichen Polizei sieht für ganz Sachsen etwa 500 Spür- und Schutzhuiide vor. Damit ist das Land mit einem dichten Netz dieser treffliche» Helfer der Polizei überzogen. Die Unterbringung der Tiere. Zurzeit sind etwa 85 Tiere, einschließlich der Jungtiere, In der Anstalt. Ein jedes von ihnen bewohnt eine lustige, geräumige Box, die nach der Sonnenseite zu offen ist und leicht gereinigt werden kann. Die in ihr stehende Hütte ist so ausgestellt, das, tn das Schlupfloch kein Zugwind ein- dringen kann. Die Hunde selbst. Ging man an den Zwingern entlang, so konnte man schon die Eigenart ihrer Bewohner spüren. Die meisten begrüßten die fremden Gäste mit wütendem Geheul. Manche sprangen sogar wie toll am Gitter i» die Höhe, und einer drehte sich sogar um sich selbst, wie ein Kreisel, so anfncrcgt war er über den Besuch. Andere wieder vcrbielte» sich gesitteter. Aber auch sie solaio» mit gespanntester Aufmerksamkeit den Dingen, die im Gange vor sich gingen. Es war eine Freude, die edlen Tiere zu beobachten und dabei zugleich die Haupt'rasscn- uilterschtede kenncnznlcrnen. Die Vorführungen. Die Vorführungen erstreckten sich ans alle Zweige der Ausbildung. Man kannte sie bereits zwar vom Film her. Allein, es war doch etwas anderes, das Tier einmal selbst zu Ausbildung. Man kannte ffe zwar bereits vom Film her, Allein, es war doch etwas anderes, das Tier nun einmal selbst zu beobachten. Dann ging's hinaus tn die Heide. Rolf und Edo sollten zeigen, was sie gelernt hatten. Die Tiere wußten sofort, um was es sich handeln würde. Sie fieberten vor Erregung. Doch mußten sie sich noch etwas gedulden, bis den Gästen das Wesen der Spur erläutert worden war. Der Hund verläßt sich ledig lich auf die Witterung, die er in der Nase hat. Der Schweiß geruch des Menschen, der durch die Fußtritte am Boden haftet, ist es, dem er nachgeht. Es nützt nichts die Spur zu vcrgrämeir, etwa durch Petroleum oder andere Substanzen. Gerade das erleichtert dem Hund die Arbeit ungemein, da er ja dann nur dem Gestank zu folgen braucht. Hat der Hund einmal die Fährte ausgenommen, so findet er unbedingt etwas, und seien es auch nur Gegenstände, die der Verbrecher weggeworseu hat, wie es beim Doberzeiter Mord der Fall war, die dann zur Entdeckung führen können. Man kann also ruhig behaupten, daß jeder Verbrecher verloren ist, sobald der Hun ans seine Spur angesctzt ist. Hat das Tier aber wirklich ein mal diese verloren, so sucht cs so lange, bis es die Spur wieder hat. Es kommt ihm eben die Passion zu statten, -die geweckt ist. sowie das Tier begriffen hat. was man von ihm verlangt. Man schied mit aufrichtigstem Danke sür daS Gesehene und voller Bewunderung für die Leistungen der Beamten und Hunde. Die Tiere leisten tatsächlich Hervorragendes. Man darf von ihnen jedoch nicht mehr verlangen, als sie ihrem Naturell entsprechend schassen können. Ans Telephon laufen und die Polizei benachrichtigen, bringt noch keiner fertig und wird es auch nicht erreichen. — Zirkus Larrafani. Sm Sonntag finden zwei Vorstellungen statt, um 1 und um 8 Ul,r. Beide Vorstellungen mit völlig gleichem Programm: Schmitz und Welßiveiler in der Poge „Die beiden Bimmelmann* und die vornehmen Bariets-Attraktionen. Letzter Sonntag. Nachmittags Kinder halbe Preise. Vereine und Veranstaltungen. — Fugendbnnd für Entschiedene» Christentum. Bund für Iunge Männer: Gruppe Altstadt, Räcknltzstraße 7, Sonntag nach mittag 8 Uhr: Helmnachmittag, 1 Uhr: Vortrag von W. Sandler: „Ein Blick in die Stcrncnwclt", 8 Uhr: Besuch des Planetariums. Dienstag, 8 Uhr: Jungmänncritnnde. Donnerstag, 168 Uhr: J»»g- männerstunde, Jugendliche. Altstadt, Ztnzcndorsstraße 17: Sonntag 8 Uhr: Hcimiiachinittag, 7 Uhr: Blankcnbnrgabend, Mittwoch: Btbcl- stuiide. Cotta, Pcnnrichcr Straße 81: Sonntag. 4 Uhr: Vortrag Räcknlvstraste. 6 Uhr: Besuch des Planetariums, Donnerstag, 8 Uhr: Jugcndbundstundc. Striesen, Wittenberger Straße 21: Sonntag, nachmittags in der Räcknltzstraße: S Uhr: Im Planetarium, Mon tag: Jugendstunde. Neustadt, Langebrücker Straße 10: Beteiligung in Altstadt, Donnerstag: Jugcndbundstunde. Gruna, Bodenbacher Strafte 29: Donnerstag, 8 Uhr: Von der Entstehung des ersten Bundes. — Bund sür junge Mädchen: Altstadt I, Nacknitz- ftraße 7: Mittwoch. 9 Uhr: Wetßkreuz, 168 Uhr: Jugendbundstunde. Altstadt II, Chrtstianstraße 7: DtenStag, ab 7 Uhr: Arbeitsstunde. Neustadt, Langebrücker Straße 10: Sonntag: Weihestunde tm Jugendbundgarten. Mittwoch, 168 Uhr: Jugendbundstunbe. Striesen, Wittenberger Straße 21: Sonntag, 164 Uhr: FrcundeStretß, Diens tag, 8 Uhr: Jugcndbundstunde Cotta, Pennricher Straße 81: Sonn tag: NachmtttagSauSflng, Dienstag. 8 Uhr: Jiigcndbnndstnndc Trachenberge, Martenhosstraße 89 (Schulet: Montag, 168 Uhr: Stngestunde. — Jugend- «nb »Inberchor der christliche» Elternvereln« der Kruppe IV. Dresden-West. Sonntag, den 28. September, nach mittags 4 Uhr: 1. Jahresfeier im KIrchgemciudehanS. Dresden» Plauen, großer Saal. Chorgeiängc, Musik- und Sprcchvorträge. Leitung: Lehrer Struck». Arbeitsbericht des ChoreS. Lichtbilder- vortrag: Das geistliche und deutsche Volkslied. VerbandSgclchäfts- führcr Cand. theol. Ncumann. Heitere Schattenbilder. — Jungmänaervereiu der Hellandsgemeinde. Sonntag: Partie ln die Sächsisch« Schwel». Mittwoch, abend» 8 Uhr. Blbelstunde: Psarrer Krödel. — Wanderabeud im K. D. A. Sonntag Tageswanderung: Pill nitz, BorSberg, Jagbwcge. Hohe Brücken nach Dittersbacher Höhe zurück über Lochmühle, Doberzeit nach Pirna. Tressen: 168 Uhr Laubcgast, Endstation der tg. — I. M. B. „Erlöser*, Striesen. Sonntag, 1,8N Uhr: Tressen um Handballspiel Ecke Ststbel- und Karcherallee. Jeden Montag bl« 9 Uhr Turnen, Marschnrrstraße. Jeden Mittwoch, 7,8g Uhr, VereinSabcnd. — Kameraden-Berelnlgnng deS «hem. Res.-Feldart.-NegtS. »4, Ortsgruppe Dresden. Montag 8 Uhr BersammlungSabend tm Rats keller. Kleine klrcksNckw Tkntikrlckiken — LnkaSkirch«. Der für Sonntag früh 7 Uhr in Aussicht ge- nommene WaldgotteSdlenst lm Schanzcnvark muß wegen der kalten Witterung auSfallen. Dafür findet abends 0 Uhr In der Kirche AbcndgoitcSdlenft durch Pfarrer Köhler statt. — St, Petri-Klrche. Kirchenmusik am Sonntag, vormittag» 9 Uhr: BachS-Lühne-Monat: Fantast« con Fuga in C-Moll sür Orgel von Philipp Emanuel Bach (1714 bl» 1787). Orgel und Leitung Kantor Hermann Klemm. — Amerikanisch« Kirche. Bet der Kirchenmusik am Sonntag spielt Clemens Braun die Orgel. Die Landarbeit ber armen kVrau. Sine Stunde in ber „FranenerWerbShilfe*. Ich meine nicht die großen Arbettvsäle auf ber Scheffel» trabe, wo die Webkurse der „FrauenerwerbShtlse* abgehalten werden, wo die Arbeit auSgegeben wirb: das schöne, bunte Material tn bte Hände der arbeitslosen, ach so arbeitswilligen Frau. Nein, da ist ein kleiner Laden auf der Kreuzstraße in einem alten HauS: ganz schmal und tief, sehr hoch und mit einem kleinen Schaufenster. Einmal war eine Papierntederlage drtn, und bann hat dt« „FrauenerwerbShtlse* sich hier «ingemtetct. Das kleine Fenster fällt nicht allzu sehr ins Auge. GS ibt so viele große, strahlende Fenster hier und In den Nach- arstraße». Wäsche ist darin, ein paar schöne Wolltücher, -rollig angczogene Puppen. Und weiße Schilder liegen drüber hin: „Handgewebt", „Handgeslochten", „Handarbeit*. Diese Schilder betteln, flehen, rufen ängstlich tn die Schar der eilig Vorüberlaufenden: „Kauft! Bleibt stehen! Seht nur wenig stens herein! Hände armer Frauen, alte zitternde, junge blasse. Frauenhände, die früher nur gewöhnt waren, zu streicheln, schufen, was hier auslicgt. Schwache, arme Hände, die gefüllt sein wollen!* Drinnen gibt eine Frau, die Verwalterin der Verkaufs stelle, Bescheid über die vielen zarten und herzhaften, prak tischen ober eleganten Dinge. Sie holt die Kissen, weiche, schmiegsame, behagliche Gebilde, so recht geschaffen, unter einem müden Kopf in der Sosaecke zu liegen: gehäkelt, neuartig filiert. Holt die gestrickten Kinderklcider, lustig und drall, so daß man gleich eine» kleinen Körper hineinstecken möchte. Eine Krimmcrjacke, mollig anzufaffen, kleine Spielereien, Nadel halter ans Puppengesichtern, an denen viele Hände gestaltet haben: malten» klebten, Löckchen befestigten. Wenn sie das auSbreitet, ist ber Raum voll von Ge schichten. Die tragischen Geschichten der glücklich Gewesenen, jäh Verarmten steigen herauf. Kaum braucht es noch der Worte. Die Dinge reden. Eine Tülldecke, wundervoll, subtil, mit ägyptischen Motiven, Sphinxen, Palmbäumen sein durchzogen. „Eine Profefforen- tochter, die ans einem großen herzlichen Glück jäh heraus, gerissen wurde, mittellos geworden, kunstgewerbliche Studien aufnahm und nun sich ihr Brot zn verdienen sucht.* Ein graziöses Cape, aus dünnen Scidcnfäden in zarten Mustern gehäkelt. Es liegt fürstlich über den Wäscheballen gebreitet, den handgewebten Tüchern. „Eine Frau, die einmal Reiäf- tümcr hatte, ein Rittergut in der Lausitz, arbeitet jetzt in zwei ärmlichen, kahlen Zimmern diese kostbaren Dinge." Für die anderen, die heute so glücklich sind, wie sie einmal . . . Grobe Strickereien ber Alten, die Hunger leiden müssen, wenn sie nichts verlausen, manches, was die einfache Frau in den Arbeitskursen erlernte. „Wir möchten gern noch viele, viele als Käuferinnen heran ziehe»,* sagt die stille Frau, die hier Tag für Tag sitzt, ihre schönen Filetarbcitcn in vielen einsamen Stunden arbeitet. „Wer hier hereinschaut, ist zumeist die gebildete Frau oder allenfalls noch ihr Dienstmädchen. daS sich bet der Herrschaft Geschmack abgesehen hat. Aus dem Jahrmarkt tst's anders. Wir freue» »nS schon jetzt ans unsere Bude. Da kommen die Massen, dürfen wählen, außsuchen, ganz nach Wunsch. Sie wollen eine Mütze kaufen und bringen den Pullover mit heim." * Liebe Frauen, denkt an die „Franenerwcrbshilfe"! Denkt an ihre Verkaufsstelle Kreuzstraße 19. Glückliche Frauen, helft Unglücklichen durch eure Einkäufe In schwerer Zeit! Handelsschule von Anna Kuhle L Anna Wakezynska Ringskratze 27. II. Fernruf 16» >7. M junge Mädchen und Sonderabtrilungen alllllvklönllll" sür Damen mit höherer Vorbildung. vsgikm neues Hüne: ^nksiißs Oktober. Auskunft und Anmeldungen, auch zu den 011er» beginnenden Kandelskur en: Ringskratze 27. ll. und Vürgerwiese II. I. Der Besuch dieser Kande'sfchule desrett von dem der bffenil. Berussschuie.
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