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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 27.06.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220627014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922062701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922062701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-27
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
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»«chrichl«» «."ÄL'IK- rlr.rs» Oertliches «nö Sächsisches. L»««den. re. Juni. Urdett»er«sr»N»«- i« Dresden morgen, Dienstag, miliag 1 Uhr. Wie wir vom Gewerkschestskartell sür DreStze» »t Umgebung erfahren, soll «»» «»laß der Ermordung Rath- »aus die Arbeit i» alle, Dresdner Betriebe« «»»««», Dienstag, mittags 1 Uhr. sllr de» Rest »«» Lage» et»« gestellt werden Am Mittwsch srllh s»> di« Ardalt wieder deginnen. Für den Diendtag.Nachmittag sind Kunbgevnngen gegen den Mord geplant. Der Deutsche Offizier-Vmid und der Sächsische Militär verrin»-vund gegen du» Verbot ihrer 2ohannl»feier. Die beiden genannten Verbünde haben an da» säch sische «s» e s a in t >» t n i st e r t u m folgendes Schreiben ge lichtet: .Der Deutsche Osfizicr-Bund. Ortsgruppe Dresden, und der Sächsische Militär-VereinS-Bund, Bezirk Dresden, »arten zusammen mit zahlreichen anderen Perbänden für den 25. Juni eine ,„J o h >, >, » i ö f e i e r" znm (Bedenken an die im LSeliIliege lttl>/18 Gefallenen geplant. Der Polizei mar nnirr Veifitguirg des Programms Anzeige erstattet morden. Die Feier wurde am 2t. d. Mt», infolge der durch die Slmvrdnng des Netchsministers Ralhenau geschaffenen innerpvlitischen Lage durch eine beim Deutschen Offizier- Bunde, 5 Uhr 5» Min. nachm, schristlich eingegangene An- mcisung der Polizei verboten. Das Verbot gründete sich anf die in Slbschrist beigesügie Bekanntmach»,ig de» sächsischen «SesamtnitiiistcrrniilS vom 2l. d. MtS. Wir verabscheuen, wie jeder gebildete Deutsche, den Mord a» Reichsmirristc, Raihenau, wie überhaupt jeden politischen Mord, aufo tiefste. Wir habe» auch Verständnis dafür, daß tu der gesvannten innerpolittschelr Lage jede Kundgebung, die die öffentliche Ruhe und Ordnung stören and bestehende Klassengegensätze verschärfen könnte, ver mieden wird. Wir erheben aber Beschwerde dagegen, daß unsere „Jolmmusfeicr", die nicht das geringste mit sogen, .nationalistischen und monarchistischen" Veranstaltungen zu tun batte, verböte': worden ist. Wir sehen in dem Verbot eine Beeinirächiignng unserer verfassungsmäßigen Rechte. Schärfsten Einspruch müssen wir auch dagegen erheben, daß von der sächsischen Regierung durch die Fassung der Bekanntmachung vom 2i. ds. Miö., durch welche Regiments tage verboten werden, die «reise aus allen Volköteilen, die den RegimrniSiagcn nahcstehcn und an ihnen tril- achmen, in irgendivelche» gedanklichen Zusammenhang mit der verabscheniingowürSig-:!' Mordtat gebracht werden. Wir behalte» »nS vor, die Regierung wegen der „nS entstandenen «oste» für die freier zu verklagen. Deutscher Offizier Bund. Sächsischer Militär-VercinS Bund, Ortsgruppe Dresden, Bezirk Dresden. gez. v. Enliv. grz. Zeißig. General a. D. * In ähnlicher Weise richteten sechs vaterländische Per bände, darunter gleichfalls der Deutsche Offizier. Bund und der Sächsische Militär-VereinS-Bund. folgende Proicsteiugabc an die sächsische Staats regte rung: „Die Unterzeichneten vaterländische» Verbände, welche z» der großen Kundgebung „Die Lüge von der Schuld De»tschiarrdS am Weltkriege" für kommende» Mittwoch auf gefordert hatten, aeber, auf das auch diese Veranstaltung treffende Verbot der sächsischen Regierung folgende Er- klärung ab: Der Mord an dem RetchSmtntster Dr. Nathenau wird von „ns auf das tiefste verabscheut und bedauert. Wir legen aber dagegen Verwahrung ein. daß die Regie rung ohne jede Berechtigung RegimentStage, Totcngedenk- und Sonnnreiidfeierir als sogenannte mvnarchisttsch-natlo- naltsttsche Kundgebungen bezeichnet. Ebenso verwahren wir uns vor der gesamten Ocffent- ltchkeit auf das entschiedenste dagegen, das, die Ltaats- regierrrna den bedauerlichen Mord zum Anlaß nimmt, die erstarkende Bewegung vaterländischen Geistes zu be kämpfen, und sogar eine Kundgebung verbietet, die sich gegen die Lüge von der Schuld Deutschlands am Kriege wenden sollte. Die Regierung verletzt damit wichtige deutsche Interessen. Wir können nicht a,»nehmen, daß die Regierung errrst- s«st glaubt, vaterländische Kreise seien an diesem Morde beteiligt. Wir vaterländische» Kreise verlangen daher, auch irr dieser Zelt sämtliche staatsbürgerlichen Rechte ausüben zu dürfen, und fordern naclidrücklichst: 1. Sofortigen Widerruf des Versammlungsverbotes. 2. Zurücknahme der Ausnghmeverordnuiigen der sächsi schen Stnatsregiermrg und des Reichspräsiderttcii vom 24. Juni. T ll^uwstisth, GchrMr Mr »»kllärung de» Morde» an <. Sletchstelluna aller Deutsch«,, unbeschadet ihrer politisch«» Gesinnung. h«m Gesetze. Dt« m»1«r»«tch,«t«n Verdänd« »ehrten sich vor, von b«r StaasAreglerung Ersatz sllr die Aufwendung zur Bor- bereit»,lg ihrer rechtlich ,«lässige« Beranftaltung zu fordern Bü rgerau»sch«st für vaterländische Sund- gedungen. — N,tionalv«r»and Deutscher Soldat««. — D««tscher Osst»t«r»Vund. — Sächsischer Mtlttärveretns-Bnnb. — Natt», «alverdand D«, 1 s ch «rv ff tztere. — Dresdner vürgerrat. g«st. I. Dr. Hopf. V»r»»h««»> ä«s G»«eral» Maerekstr. Leipzig. »5. Juni. Den ^Lrtpz. N. N." zufolg, ist Ge- neralMaercker. d,r seit dem Rücktritt al» Sornman. deur der 1. Reich»w«hrbrtgade in Dresden wohnt» aus Ver anlassung der sächsischen Regierung an, Sonntag wegen an- geblichen Verdacht» der Begünstigung monirrchisti- scher Umtriebe verhaftet worden. General Maercker wurde „ach mehrstündiger Vernehmung durch den Staats anwalt Dr. Günther im Dresdner Polizeipräsidium wieder auf freien Fuß gesetzt. Die obige Meldung wird un» von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei mit dem Bemerken bestätigt, daßdle Verhaftung wegen de» verdachte» de» versuche» der Vor bereitung zum Hochverrat erfolgte. Wie un» weiter aemrlbet wird, wurde Kapitänleutuant v. Abendroth in Dresden am Sonntag in Schutzhaft genommen. Seine Entlassung steht unmittelbar bevor. —— Retch»mte»e un- Dresdner Miete. Der Allgemeine Hau»besttz«rveretn ,» Dresden nahm an, Sonntag in einer überfüllten Ver sammlung im Vereirr»haus Stellung zur Frage der Miet- Preisbildung ln der nächsten Zeit. lieber di« sächsische, A,»sühr„g»b«sti««,ng«, „« Reich»« «ietenzeseß sprach Schriftsteller Guratzsch. Die Verordnung de» Ministerium» de» Innern, welche dem ReichSgeseh die bc- sondere Form seiner Verwirklichung in Sachsen gebe, be sage im wesentlichen, daß das LarrdcSwohrrungscrmt in Zu kunft. mit der allgemeinen Preisbewegung wechselnd, den Nahmen für die Zuschläge zur Grrrnbmiete »88 Prozent der Miete vorn l. Juli 1011) fcstlrgt, die von den Gemeinde behörden für die einzelnen Bestandteile der Miete jeweils vorgeschriebe,, würben. Für den Pret»- und Lohnstanb vom 1. Jul, 1932 berechnet, dürften sich die gemeindlichen Zu- schlüge zwischen einer Mindeststcigerung der Grund»,feie um 165 Prozent und einer Höchststeigerung um <55 Prozent be wegen. Der Redner legte dar, nach welchen Richtungen hin da» Gesetz einen gewissen Fortschritt gegenüber den bis herigen Verhältnissen bedeute. Da» Beschwerderecht der Vertreter der Mieter- und Vermieter-Organisationen gegen di« Höhe der Zuschläge bringe eine Sicherung gegen dir Willkür von Gemeindebehörden: bet den Betriebskosten lasse der Gesetzgeber den Willen erkennen, die geschäftliche Klug- dett de» HanSwirtr», die bet der Aufnahme von Versiche- rungen und dergleichen Ersparnisse hcrauSwirtschasten könne, durch Zulassung eineS kleinen Gewinnes anzuregen: es sei aber zu fordern, daß der -Srrndertsatz für die BetriebS- kvsten weit bemessen und das; er nicht alS Berechnungsgeld gegeben werde, wo jeder Anreiz für den Vermieter zu Er sparnissen arrfhöre. Auch bel Ascheabfuhr. Gas und Wasser könne ein geschickter Hauswirt sparen. Anderseits weise daS Gesetz erhebliche Mängel auf. Wenn ein Teil der Betriebs kosten. eventuell auch der Kosten für kleinere Jnstand- sehungScirbeitcn, nur alS Berechnungsgeld gegeben werden könne, so daß der Hauswirt smmer nur genau das behalten dürse, was er verbraucht habe, so widerspreche dies dem Sinne der Zwangswirtschaft. Diese solle den Verbraucher wohl vor voller Auswertung der Konjunktur schützen, nicht aber dem Erzeuger einen mäßigen Gewinn vorenlhalten. Zu verwerfen sei di« Bestimmung, daß mit den Zuschlägen sttr große Instandsetzungen OanSkonten errichtet und eventuell durch eine« AuSgletchsfondS an- der Wohnung-- bauabgabe verstärkt werden sollten. Man möge daS Geld, statt neue Verwaltungs-Behörden zu schassen, dem HauSwirt geben, damit di« Instandsetzungen auch einmal schon vor- sorgSwcise vorgenommen werden könnten. Gleichfalls ab- zu lehnen sei die Mieter Vertretung, welche da» Gesetz znlasse. Diese stelle den HariSbesih unter Ausnahme- recht. solange gleichartige Vcrbrauchervertreiungtn nicht für alle Gewerbe geschaffen seien. Im ganzen sei daS R e ich S m i e te n g e s e tz auch in seiner sächsische» Fassung abzulelrn en: der HauSbelltz lehne iede Form der Zivnngswirlschast ab: er unterstütze deshalb die Landwirt schaft und jedes Gewerbe in ihre», Kampfe um die Freiheit, er fordere aber gleiche Unterstützung auch von senen. Baumeister Grvßmann schilderte darauf den Gang der Verhandlungen vor dem EtntgungSamt wegen der an gemessenen Miete irr Dresden für l. Juli. Nachdem diese Verhandlungen nach der Feststellung de» »nparteitsche» Ber- handlungSletter» durch da» verhalte« de» Allgemeinen Mietdewohnerveretn» gescheitert seien, habe mau felgende Zuschläge zur FrtedenSmtete vom 1. Oktober >913 für »er- btndltch erkannt: S Prozent kür Erhöhung de» Hypothek,»- -tnsfuhe». 11ü Prozent für vetrlr»»koslen, «0 Prozent für Reparatuxrnauswand und 8 Prozent zuzüglich X Prozent für jede Mtetpartet (aber nicht Über 18 Prozent) sür ver- waltung. Der Vorsitzende de» Verein», vaurat Paul, forderte die Mitglieder zum Schluß zum «lnhettltche« Vor. gehen gegen die Dresdner Sparkasse aus, nachdem diese an thr« neues», ZinSfuberhöhnng unbillige vedmgungen ge- knüpft habe. . —* «tnifterpräside,« «,« i, München. Der Minister- Präsident «uck stattet heute, Montag, seine», offtzt«lleu »eg, nh «such 1« Mttnchen ab. «r sprach u« 10 Uhr vormittag» im bayrischen Ministerium de» »eußeren vor und erschien um ^11 Uhr im Rathaus^ Nachmittag» er- lgt «in« Besichtigung ber Gewerbeschau. »drnd» gibt ras Verchenfeld einen Bierabend im Hofdräuhan». Am Dienstaa wird brr sächsische Ministerpräsident dt« Anlagen ber mittleren Isar besichtigen. —* Der Jnftizminifter Dr. Aeiauer ist vom 38. Juni bis 6. August beurlaubt. Seine Vertretung übernimmt ber Wirtschaftsminister Fel lisch. —* Ehrenmalweihe. Am Johannistage, der sich in der Sitte unseres Volke» lmmer mehr zu einem Gedenktage ent- wickelt hat, ber unfern Toten geweiht ist, hatte die Neu- täbter Realschule zur seterltchr» Enthüllung des Lbrenmals eingelaben, da» sie ihren lm Weltkriege ge- allen«« Lehrern und Schülern widmet und das in einer «chmucksenstergruppe besteht, bte da» ober« Treppenhau» des Schulgebäudes ziert. Das Todesopfer, welches 8 Lehrer und 113 Schüler der Anstalt im Dienste des Vaterlandes dargebracht haben, soll der Geschichte der Schule al» «uver- gänglicher Wert eingesttgt werden, damit kommende Geschlech- ler daran» immer neue Kraft zum Kampf« für da» Gute ziehen. Diesen Gedanken bringt daS Mtttelbtld ber Fenster-' gruppe zum Ausdruck, da» einen reisigen Jüngling zeigt, der in der Fülle der Lebenskraft und in jugendlicher Zu- verstcht einer besseren Zukunft entgegenzusprengen scheint, während er da» Haupt dankerfüllt zurückwenbet zu dem »erbenden Krieger, der am Bode« liegt und dem er den Zorbeerkranz -„reicht. An bte Größe de» Opfer» mahnt der Spruch, der über dem Glasbild angebracht ist: Niemand !«t größere Liebe denn die, baß er sein Lebe» lässet für seine freunde. Ehrentafeln zu beiden Setten verkünden in ge schmackvoller Anordnung und klarer Glasschrtft die Namen der Helden. Den Entwurf und dt« Ausführung de» Kunst werke», da- durch die eindringliche Sprache einer edlen, zu- sammengefaßten Form und mit allen Mitteln einer leuchten, den Farbengebung den Sinn und Wert de» Todesopfer» verkörpert, wie wir c» aufsassen, verdankt man Professor Joses Goller, der seine unbestrittene Meisterschaft auf den, Gebiete der GlaSmalkunst mit danke»,»wer.er Teil nahme in den Dienst der Sache gestellt hat. Nachhp« der Vorsitzende de- EhrenmalauSschnsseS r.rtt Worte« des Danke» an alle Spender und Förderer da» GebächtntSmal der Obhut der Schule übergebe» hatte, leitete en, vom Schul chor gesungene» Requiem zur Gedenkrede de» Direktor» über. In Anknüpfung an die Worte: Nicht umsonst habt thr ge stritten. nicht umsonst habt ihr gelitten, eure Erben «oll'n wir sein! führte er auS, baß wir kein Recht haben, an ber Zukunft unsere» Vaterlandes zu verzweifeln, so lange unsere Zugcnd daS Andenken an unsere Helden in Ehren hält. Nachdem er sodann unter leisen Klängen de» Har montumS noch einmal die Namen der Gefallenen verlesen hatte, versammelte sich die Schulgemeinde in, Treppenhaus«^ wo die Enthüllung vollzogen wurde. Krauzni »Verlegungen erfolgten u. a. im Namen der Lehrerschaft, der jetzigen Schüler, ber Vereinigung ehemaliger Schüler und de» ersten Jahrganges. Dabet erklangen, vom Schulchor angesttmmt, die Lieder, mit denen unsere Helden einst in» Feld gezogen waren. Wehmut und Stolz waren auf den Gesichtern der Angehörigen zu lesen, und bet allen Vetetltgtk», hinterlies, die erhebende Feier einen tiefe» Eindruck. —* Die Vereinigung Sächsischer Höherer Staatsbeamter hielt am 21. Juni ihre erste btrSsahrtge Mitgliederversamm lung ab, die aus allen Teilen Sachsens besucht war. Der Vorsitzende, Mintstertnlrat v. Geudewttz, eröffnet« die Versammlung und gab zunächst dem tiefen Abscheu ber höheren veauttr» über die ruchlose Ermordung de» ReichS- mlntsterS Dr. Ratlicnai, und die darin liegende erneute Ge fährbung des RechtSfrikden» im deutsche» Volke Ausdruck. Der sodann vom Geschäftsführer der Vereinigung, RechtS anwait Tr. Fritz Richter, erstattete Geschäftsbericht gab einen llebcrblick über die bcanttenpolittschei, Ereigntsie des verflossenen -Halbjahres und insbesondere das Verhältnis zum Bunde sächsischer Staatsbeamter. Anschließend be leuchtete der Vorsitzende die durch die Gründung des All gemcinci, Deutschen BeauttenbiindcS geschossene Lage. Nach Erledigung des Kassenberichtes und ber Neuwahl des Vor stände» bildete rin mit lebhaftem Beifall ansgenornmener Vortrag des Studie,irateS Dr. Thomsen über der, Reichslnrnd höherer Veamtcn und seine bisherige Tätigkeit den Höhepunkt der Versammlung. Kunst un- Wissenschaft. s* Mitteilung der Staaistheater. Opernhaus: Mittwoch, den 38. Juni l's-8): „Der Barbier von Sevilla" mit Liesel n. Lchuch. Eisenberg, Staegemann, Pnttlitz, Ermold. Musikalische Leitung: Liriegler, Spiel leitung: Hartman,,. — Am 27. Juni ssM wird „Die Bol, smc" gegeben. Scho,jpiell,aus. lim vtcten an ,>rau Körner aertckttien Anfragen zu grillige», wird sie I» der AbschiedSvor- gellung am Jreiiag nochmal» als ivran u. Pt'chlaar in dem endelbiikgschen Lustspiel „Goldfische" gastiere». Ter Vorver kauf findet bereits lebt an den bekannten Vorverlausssiellen statt. Opernhaus. In Gounod» „Margarete" sang Richard Tauber znm ,rste„ Male den Fairst. Die Rolle gibt dem Künstler Gelegenheit, reiche» Können in blendende», Lichte zu zeigen. Seine Darstellung besticht durch jugendlich-schöne Erscheinung, gefällt dinä, linier- ärelchrrng edle» »>,ä vornehmen Wesens, weckt durch Ge- suhlsüberschwang in Sehnsucht und Leidenschaft innere A„- ieilnabine. Psychologische Vertiefung ließ tm dritten Akte der überzeugend gestaltete Wandel sinnlich gearteter Liebe zn wahrer Herzensneigung erkennen und ebenso die Um stellung von Rene zu „euer LiebeSglui gegen Ende de» Werkes bin, die überaus seingeiftige Züge an sich trug. Stimmlich war der beaabie Länger außerorbenilich gut auf gelegt. Man schwelgte in, Wvhlklang seiner prächtigen Mittel, deren Fülle in der Hguptsache als Ergebnis rast- losen Fleißes und intelligenter Behandlung c»,z,»sprechen ist. Die Arie sang er entzückend. Daß Tauber der Auf gabe nach musikalischer Leite Ist», nicht» schulbia blieb, er scheint bei ihm als durchaus selbstverständlich. Der Liebes- .wiegcsang mit der in der Titelrolle bewundernswerten Rethbera aelana geradezu zauberisch schön. Auf ragen der Höhe siebt Z o i i m a y r ö Mephistopheles. Der» Valen- ttn gab S ch in a l n a u e r. der in letzter Stunde für den er krankten Bing cingesprui'gen war. Vielversprechend ent wickelt sich Wildhagei, s klangschöner Tenor. Strleg- ler dirigierte. Ais Spielleiter zeichnete Toller. DaS Treigestirn Rethberg-Tairber-Zottmayr wnrde mlt Begeisterung gefeiert. Da» Hau» war sehr gut ^besteht. c In der Galerie Arnold Ist zurzeit eine Aus stellung deutscher H a n d z e i ch n » „ g c n ver. anstaltei. dir einen Ueberblick über ganz vrrschicdcne Perioden deutschen .'lunstschassens gewährt. Den Airsana machen einige köstliche Zeichnungen von Easpcr David Friedrich. Es folgen die Dresdner Kügelgen, Rayski, Gille und Schnorr v. Earolsfcld. Eine weitere Gruppe bilden Zeichnungen von Schwind, Epitzwea und Thoma, dabei ein Hauvtwerk de» Künstlers, „Die Mutter". Federzeichnung von >870. — Liebermann ist mit einer holländischen Landschaft vertreten und mit einer Studie zu den FlachSspinnerlinre,, in der Nattorial-Galerie. Slevogt zetgt reizvoll« Jmprovi. sationei, verschiedener Art, Lvrinih eine genial hingcstrichene Walbstudie, sowie frühere und spätere figürliche Darstellun gen. — Käthe Kvllwiy, Hvser, Kolbe bilden wieder»,», et», Ensemble, und schließlich ist Max Kling« mit Otto Grriirer durch siebe» Blätter vertreten, daß e» lohnt, diesen Meister, den man teilweise zu Unrecht beurteilte, angesichts des Wett- bewerb» der anderen großen deutschen Zeichner, eingehend zu vergleichen. s* Eine« Ernst»Aböe»Gedächt«iSpr«i» hat bi« Earl- Zciß-Stiftung «n Jena gestiftet, der alle zwei Jahre für hervorragende Leistungen in der mathematischen und physikalischen Wissenschaft verliehen werden soll. Die Preis- summe wir- mindestens 10 000 Mk. betragen, außerdem wird ihr eine Ernst-Abde-Medaille beigeaeben. Die erstmalige Verteilung dcS Preise» soll für Mathematik 1031, kür Physik >02<t, für nngeivailütc Mathematik und Physik 1038 ersvlgen. Wettdewerd sttr Entwürfe sür Kleinwohnhäuser. Die Wiener Messe schreibt einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für Kletnivohnbäuser a»S, zu dem alle in- »nb au »ländischen Architekten und Ingenieure zu- gelassen sind. Für den Wettbewerb werde» Entwürfe für Etnsamiuenhäuser sNeihcnhäuser oder freistehende Häuser), sowie gekuppelte Zweifamilienhäuser zugelassen. Für Iede Familie müssen tu den Entwürfen minbesten» zwei Schlaf- räume, ein Wohnzimmer, eine Wohnküche, VorratSräumc und Kleintterstanungen ans einer bewohnbare» Fläche von 8« Quadratmeter vorgesehen sein. Die Baukosten sllr ein solches Kletnwobnhau» sollen 13 Millionen nicht überschrct- len. Zur Prümlterung ber «ingelarrgten Entwürfe sind drei Preise festgesetzt, und -war: >. PreiS: 200000 Kronen, 2. Prci»: 150 000 Kronen. S. PreiS: 100 000 Kronen, lieber- dies wurde sttr den Ankauf von nicht prämiierten Arbeiten eine Summe von »00000 Kronen auSgeseyt. Dem Preis- richterkollegium gehören an: Baumeister Ing. I. Barak. Professur Architekt Peter Behren», Baudtrektor Ing. Max Ftebtaer» Oberbaurat Ing. Salvator Fried«!, Hosrat Ing. Rudolf Kopprnstetner. Architekt Robert Oerleo, Dt- rektor vaurat Ing. Ernst Schtssere», Professor Banrat Architekt Siegfried Theiß, Staatssekretär a. D. Ing. HanS Zerdik. Die im Maßstüb 1 : 80 herzustellenden Pläne und Ansichten sind mit einer Baubeschreibung und dem Kosten anschlag unter «inen, Kennwort dt» zum 18. Aiigust 1023 bei der Wiener Messe. A. G., Vll. Museumstraße l. ein,»reichen, wo auch die genauen Wettbewerbsbesttmmungen erhältlich sind. Don neuen Musikbüchern. Der Besitz von Musithandschriften der großen Meister ist seit alter« ein Vorrecht vermoaender Sammler oder großer öffentlicher Bibliotheken gewesen. In Zukunft wird es aber nun jedem Musikfreund um oerhältutSmäßta ge ringen Pret» möglich sein, et» Werk Beethoven», Bach», Mozart» in Urschrift unter seine Mustkalicn zu stellen, das heißt, wenigsten« in eine», der Urschrift genau gleichenden Abbild. Der Münchner Drei-MaSken-Verlaa hat nämlich Mozart» E-Dur-Trio lK. B. 813), Bachs Kreuzstab- Kantate und Beethovens letzt« E-Moll-Sonat« in wunderbar gelungenen Faksimiles der Handschriften herausgegebcn. Bis aus Etiizeiheitr» des Einbandes >,nd in diesen Ausgaben die Originale der Berliner Staats bibltoihek geire» „nchgcstaltet: vom Schriftbild selbst gibt die Phototypt« jedes feinste Pünktchen wieder. So kann man also, wie am Original selbst, die Eharakteristlk der Schrtstztige. nicht u,luder aber auch die zahlreichen Kor rekturen und Aenderungen sehen,-zu denen die Meister während der Niederschrift sich gedrängt fanden, und erhält damit einen höchst anregende» Einblick in die GeisteSmorc- statt der Große», lieber das bibllvvhile, Uber das PletätS- Jnteresse hinan» gewinnen so diese Faksimile» auch die Be deutung ansschlußrelcher Dokumente zum geheimnisvollen Thema der Psychologie geniale» Schöpfertum». Seit lange», ist auf den, musikalischen Büchermärkte keine Neuheit von so reichen Stimmung»- und AnschauungSwcrten erschienen. Der Drel-Masken-Derlag gcminni überhaupt allmäh lich außergewöhnliche Bedeutung für die Förderung de» ge hobenen musttaltschen SchristtumS. So ist er sa auch der geistige Vater der an dieser Stelle wiederholt gerühmten Sammlung »Musikalische Stundenbücher*, die tn handlichem Oktavformat Meisterkomposttionen mit lite rarischer Einführung in vorbildlicher Weise volkstümlich zu machen unternimmt. AlS neue Bändchen sind mustkaltschc Ltandwerkr, wie Bachs Svlovtolt». und Btoloncell- sunaten, rind Robert Schumanns Llcderzyklus .Srauenllebe und Leben", erschienen, aber anch wieder «ine Seltenheit, wie Karl Maria v. Webers Gitarrelieber, die den großen Romantiker ganz von ber liebcnSwürbtgen volkstümlichen Leit« zeigen. Wir wüßten kann, eine Neu erscheinung de» MusitbuchhandelS, die in so glücklicher Wesse volkstümliche und wlsscrischastliche Ziele vereinigte, wie die „Mustkalischrn Stunde „bücher". Sie sollten In ketnein musikalischen Hause schien. Ebensowenig die vom gleichen Verlag heranSgegebene Monographiensolg« „Zeitge nössische Komponisten", aus die wir auch an dteser Stelle wiederholt rühmend hinzuweisen hatten. Heut«
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