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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 02.12.1921
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19211202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-02
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
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Oerlliches und Sächsisches. k>re«-«n. I Decencher Dl« sUchstsch« !R«Gtrn»iig -«« ««»verkaus ledrn»wichltger Betriebe. Mu der Frage. >n>vieweir die Anordnungen der Regie rung gegen den dura» ->ro Sinken der Mark hervorgeruse- nen 2Iuo>>e,la»l lcöe»oipickiiqer tztzgren wirkiai» lind und inwieweit ne de, Erggnzung oder 'ckiur seren Handbaouna öedu>»e» öeionl sich e:n> Konseoenz. die aus'Beranlghung de» 'Wirrnligtiomiiiiste curms Tonnerslag i» Drerden stattsindet. An der Konstienr net«»»» Arbeitgeber- und Arbeitnehmer» Organinriio»,». sowie die Oraani»rtionen der Konsumenten, der Lgn-n'irtstlm'l. der Angestellten. der Beamten. de- öroß „na Kleinhandels. des Handiverks, die Handel-- und ^«-werdekammer. owie dir Vandcsprei.'prnsnng^ stelle teil, liebe, dar Ergevni» der Ävnserenz wird daS WirtschastS- 'ntnisteriuni morgen Mitteilunaen macken. Ueber Schiebungen im vormaligen Arsenal mären in i>en letzten Tagen in der sozialistischen Presse Mit teilungen erschiene». Hierzu ,eill die Nachrichtenstelle der Staatskanzlct folgendeo mit: «Die Zeilungoniitteilnngen über Engros-Lchievungen m vormaligen Arsenal geben die in Frage kommenden Stellen und Waren linzntressritd a». Möglicherweise ist iernichi ivorden. Stossvesiände de» stleichsbekleidungSamtes, über die weder das sächsische Wirtschaftsministerium. noch die Textil Notstandsversorgung, noch die Reichs-Treuhand- gescUichast ein 'Bersiigungd oder 'Berwallmigsrecht hatten, :n den Kettenhandel zu bringen. Diese Bestände sind daher bereitst vvr einigen Tagen auf Veranlassung des Wirt- schaftoministeriumo polizeilich beschlagnahmt worden. Die "andesstelle für Textil Nolsiandöveriorgung hat tm vor maligen Arsenal überhaupt keine Bestände. Die Reichs- Treuhandgesellschast har dort allerdings BekleidungSgegen stände verkauft, aber gerade an Schwerbeschädigte und Minderbemittelte, sowie an Gewerkschaften und Betriebst Mitglieder, in keinem Falle scdoch an Händler." Das wieder erwachende Dresden. Einst ein vom internationalen Beckehr außerordentlich stark besuchtest und hochgeschätztes Kulturzentrum ist Dres den wahrend des Kriegest und der folgenden Iabre von seine« stolzen Höhe merklich herabgeglitten und cs schieu fast, als ob es nur noch die Nolle einer großen Provinzial stadt spielen sollte. Doch es war glücklicherweise nur ein Dornröschenschlaf und sriichc und frohe Kräfte sind allent halben am Werke, um unserer Stadt die ihr gebührende Stellung im Kranze der Schwellern im Neich wieder zurück- zugewinnen. ES lag niste. Dresdens berechtigten Nus als NuSüellungststastt in dieser Richtung hin nutzbar zu macken. Dieter Gedanke wurde allseitig mit lebhaftem Interesse auf- gegriffen und so bereitst Sachsens Kapitale bekanntlich setzt ihre erste groß« Ausstellung nach dem Kriege vor. die unter dem Namen I-ihresschaii Deutscher Arbeit Dresden 19 2'.!: Deutsche Erden ^ km nächsten Iabre auf dem weiten Gelände de? städtischen A Äuststcllungspalastes entstehen soll. Wie der Untertitel schon A andeuiet. soll die Lckau das grolle Gebiet -er deutschen . Keramik- und Glasindustrie umfasse». Um weiteren Kreisen einmal ein Bild von den bisher K fast nur im Stillen bearbeitete» Ausstellungsplänen zu geben, hatte der Rat zu Tresden für den gestrigen Mittwoch 8 Einladungen zu einem Vortragsabend im Festsaal des LT Neuen Rathauses ergehen lassen. Vvr einem gröberen 2 ^ Kreise von Mitgliedern der Negierung, des Landlciqcs. der städtischen Kollegien und interessierten Persönlichkeiten auS Grolliinanz, Handel und Industrie sprach de, Vorsitzende «4 des 2lrbeitstaustsch'lsseS der Iahresschau, Direktor Fritz E Brehmer, tiber den Ansstellungsgedanken. Er begann ^ mit einer historischen Würdigung deS Ausstellungswesens 2» übertnrupt, wies auf die durch den Krieg verursachte Aus- stellungstbnlse hin und stellte den uuumehr wieder stark in Erscheinung tretenden Älusstellungsdrang fest. Der Keim >»» des neuen Ausstelluugsgedankens. wie er von 1922 ab all- sährl-ch in Dresden in windelnder Gestaltung in Erschet- nung treten soll, rnht in einer verdienstvollen Denkschrift « von Karl Schmidt. Hellerau. die im Dresdner BerkestrS- verein ihre gedankliche Ausgestaltung erfuhr. Danach 8 sollen in sedem Sv,inner A uSstell » npcu von Hö ch st . M lei st ungen aus wechselnden Produkttons- gebieten veranstalte! werben. Zngeiassen sind nur Er- zeugnisie. die an S:off, Formung und 2lrbeiisgüte einer ernsthaften Kritik' standhalten. Geringwertiges an Ge- schmack und Güte oder gar '»genannte Stapelware ist gänz- «« ljch ausgeschlossen. Jur Ausstellung gelangen nicht nur Er zeugnisse von dekorativem Wer», sondern auch solche für den Massengebrauch und zu technischen Zwecken. Eine Kon kurrenz zur leipziger Meise kommt ganz und gar nicht in Frage: Dresden nnd Leipzig werden sich insofern glücklich -rgänzen, als letzteres dem unmittelbaren Verkaus-Zzweck dient, während crsteres weitläufig zu beschaulicher Besichti gung einladet. TuS Verständnis für die AtbeikSleisiuug der seweil» ausiiellenden Industrie soll durch praktische Her. st e l l u » g S v o r s ü b r n n g r n verlies«, und auch Arbeiter, schütz und Albeiierhugiene berücksichtigt werden. Eine bistbrlsche Londerauslrrliung wird besonders bedeut- iuine Leistungen srltkicrer Zeiten zeigen und Anregungen «lir das nerneltlichc Saurssen bieten. Daneben wird tevesmal auch die Fachliteratur auS.Aedig vertreien lein. Daß der zu einer Ausstellung Keule schon aus sina»,teilen Er- wagniuien unbedingt notwendige VeranugnngSpark »iäst ver gessen iverden wird. lei der Vollständigkeit halber erwähnt. Die erste Favre-schau Deutscher Arbeit Dres den soll vom 1. Juni bis Id. September 1>M abachäuen werden und die Höchstleistungen der deutschen Industrie auf dem großen Gebiet der keramischen und GkaSerzeugung pvr Augen führen. Alles, wa« in deutsche» Landen au- Erbe ,»«svrmt oder au» Land aebialr» wird, soll in den besten Leistungen letner Erzeuger aeietgt werden. Sachsen bat aus diesem Gebiete ta von leber einen besonderen Ruf ««nassen. Ist doch „Vieux Lare" seit'Jahrhunderten ein Ehren, name für die edelsten Gestaltungen aus weißer Erbe. Bo» tcramtscken Erzeugnissen werden alle Sorten vertreten sei»: Porzellan. Steingut. Majolika, Fayence. Flieien Kacheln und alle die verschiedenen Zwischenstufen vom ein fachen Töpferaut bis zum künstlerischen Edelprobukt der Manufaktur. Aluh das GlaS wird in seinem tausenderlet Ad- Wandlungen, vom Vogelnapf bis zum Wunderwerk einer astronomischen Linse vom Durchmesser ein«- Wagenrades, veranschaulicht rveroen. Direktor Brehmer stellte tu Au-sicht. daß Dresden. kallS ni»t unvorhergesehene wirtschaftliche Verwickelungen hem mend einareifen. eine hervorragend schöne Ausstellung gläserner und keramischer Erzeugnisse der deutschen Ge- iamtoroduktion zu sehen bekommen wird. Was die weiteren Ausstelluiigpläiie Dresdens anlangt, so soll li)2S „Spiel zeug und Bedarf de- Kindes" in Höchstleistungen „«zeigt werden. Für 1S24 ist entweder eine Ausstellung von Textilien oder Holz und Papier geplant Im übrigen sollen b>e ausstellungsfähigen Industrieabschiiltt« ecwa aller d Fahre reaelmäßig wiederkebrenb ln einer IahreSicbau zur Vorführung gelangen. Welch« Industrie in diesem Sinne alS ..auSstellungSlähia" anzuivrechen ist. muß allerdings erst die Erfahrung lehren. Zum Schluß seiner sehr beifällig aufgenommenen Aus führung kam Direktor Brehmer noch aus die Unter tan ft-frage während der Ausstellung ,u sprechen Bei der durch den Krieg cing«treten«n Verminderung der Hotel» ist ein Heranziehen von Prloaiauartieren unbedingt erforderlich. Zu diesem Zwecke wird der Dresdner Ver- ket>r»verein im Hauvkbabnhvf einen Zimmernachweis er- öffnen: arrch daS städtischen Wohnungsamt hat seine Unter stützung bereit» zugrlagt. —* Vorläufig keiue Verteuern«« ber Postgebühren. In weiteren Kretsen scheint dir Ansicht verbreitet zu sein, daß vom 1. Dezember ab auch eine Erhöhung der Postgebühren einträte. Dies trifft erfreulicherweise noch nicht zu. Ueber die Höbe ber künftigen Postgebühren seine Erhöhung tritt bestimmt «ins, sowie über deren Inkrafttreten steht bisher noch nichts fest. Heute sind nur die erhöhten Eisenbahnfahr, preise in Kraft getreten. —* Störung in ber Stromnersorgung. Am 2ü. No vember abends wurde die Stromabgabe aus den städtischen Elektrizitä.Lwerken nach einigen Stadtteilen unierolochen. da da- siantliilx Elektrizitätswerk Hirschiel-c die z«- aesagie Leistung nicht voll lieferte. — Brotkarte« entwerten! Verschiedene Klein-Händlet entwerten di« eingenommenen Brotkarten de» Elemcinde- verbandes Dresden und Umgebung nicht mehr, obwohl sie nach den cinschlagende» Bestimmungen nach wie vor dazu verpflichtet sind. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß die Händler jetzt ihr« Brotkarten nicht mehr bei dem Ndchlbezirk einzurcichen haben, sondern direkt an die Vrol- kuticher oder Brotlieserankeu weite.rg.rbcn können. Zu widerhandlungen werden verfolgt. — Winterfest der Annenschnle. Im Gewerbehanssaal« beging die Annenschule am LonnabciD ihr Minier fest, zu dom sich die Mitoliader de» An»enschulg«mci,»de zahlreich oinscfunden hatten, unter ihnen der amtliche Pfleger der Schule, Stadtcot Wctzlich. Unter der Leitung des Kantors Ttrnnßkri spi-utc das Schulorchesrer trefflich Stücke von Mendelssohn und Schubeit und sang der Schulchor herz erfrischend Volks- und Wanderlieder. Unterprimaner Kucken Such bracht-' 'n drei b-edichen stimmungsvoll« Natur- ichikdernngen i um Vortrag. Die Primaner Nhlmann und Ehrlich erfreuten durch Violinstwk mit Klavlerbegleituiia rou Mendrlö-phn und Wieniamstn und Okerprimanor Elans erfrisch.« die Anwesenden mit ernsten und heiteren Volksweisen aus der Trompete. Tie künstlerische Weihe aber aao den Aufführungen Pros. Petzet, der Bater eines Annen- kchulerS. nnd eine seiner Schülerinnen Fräulein Helen« Rudolph. Er spielte, die Herzen der Zuhörer tief ergreifend, cm« tonschönem Blüthneislügel Beethovens herrliche bis- Moll-So na de und in vollendetem Znsammenspiel kam käüteßlich der -ntzn kende Walzer für vier Hände op. 99 von BrahmS meisterlich zum Bortrag. Zum Schlüße begrüßte ser lldokdor der Annenschule, Obcrstndiendirektor Dr. Lob mann. d»e E-tchienenen und dankt« denen, bbe durch Vorträge die Auw,send.» erfreut halten, und den bot den ^derrru. welche die tnnsil.rlschrn und wlrtschastliiden Vvr peretiunge» zum F-->te übe. ne imneu hatten. Gt»»di««rat Dr. Erler uns Tke studienra« Dr Leümaun. Et« fröhlicher Tanz btelt a»t und jung nrch meyrere Stun-dc« tn an geregter Geiclligkeil betkamnie». Der Gemeindebunb der Trinitatis,e««t»d« hielt «« 29 November t» den Blumensäle» eine« gut besuchte» G« meinbrabend ab. der durch Klavtcrvortrttg« von Früulet« Sckhart nebst Schnieru. sowie durch Tänze no« Kräuletn Johanna Immig und Vorträge deS MänneraesangveretnS Iohannstabt-Norb verschönt war Amt-gertchtbral Peter begrüßte dlr Versammlung Studlenrat Prof. Dr. Gt«ert htrlt «Inen Vortrag über die neu, Atrchaemrt»b«»rdn«ng als Wendepunkt im Leben unserer «vaugeltichrn VoUskirche, In einem Schlußworte wie» Pfarrer D. Bla»S«etstrr auf bte grobe finanzielle Not unserer Kirchgemeinden hin. —* «nch »in Zeichen der Zeit, klnter dem mancherlei Wtssengwertcn. das die AlmanAch» außer dem Kalendarium enklal'en. befanden sich bltner auch dbe Post gebühren. Auf den fetzt berau-gekommene« nächstjährige« Almanachs sind diese bezeichnenderweise nicht ent. halten. ES ist ja heutzulaa« auch leichter, ba» Wetter für den April vorherzns rgen als dde Postaektihven für ein ganze- Jahr anzug''bt». —* Dleastjublllt»^ Li« bet der Flrischhacker Vampen-E»«» pagni». Ellihlampen-Fabrik, Dre-den-N. 2S. angestellte Prokurtstiu Frl. Martha Röhn er blickt heute, am 1. Dezember, aus ein« «ußerft «rkolgrelche ununterbrochen« SSj-hrtge Selchält-tätlgkrtt bet dleler Firma zurück. Daß di« Firma lm Lause dieser Bett i« »lande und A »«lande, sowle Ueberseeetn« hrrvorrageude teüung unter den «lektrotechnlschen Faböchen Deutschlands «e» ringen konnte, verdankt sie vor allen Dingen der Jubilarin. Durch ein« Ehrengabe und eine Ehrenurkunde gab di« Firma td«m Dank« sichtbaren »uddrnck. — »chmerer »»fall. Der hier tn ber Martenstraß« «oßnhast« s< Fahre alt« HUs»zuglchaffner Pruno Max Dtetze geriet am Mittwoch nachmittag auf dein Bahnhose Elslerwerda unter di« Näder «tnrt Eisenbahnwagen-, wobet ihm ber «tn« Fuß zermalmt wurde. Er fand Aufnahme tm Erankenhanfe Friedrtchstadt. —* Einbrüche. In der Stacht zum 20. November habe« un bekannt« Däter den Bierktller einer glchankwtrtschait t» der Bantznrr Straße erbrochen und dort von der vkerlettnng gegen vg Meter Bl«,» nnd Ztnkrohr »bgesckiaUten nnd geftohle«. Da» Rohr ist l—2 Zcntlmeter stark. Für Mittetlnngen, dl« »ur Wiedererlangung des NobrrS führen, hat der Bestahlen« eine ent sprechende Belohnung zugcslchert. —» Aus der «uchc »ach eine« Einbrecher, vtn «ranbr<m«e» tzerrenfilzhut, tn deffen Lchv-eißteder »P. ßt»." tn blaue« Druck » nd innen tm Filz »L 20NS" In «relde geschxteben ,« lefrn t». t» cm 2S. November b-t einem Einbruch tn ein« Btlln t» der Wtener Straße von einem Täler znrückgelasse» mvidrn. Er liegt bel der Krlmtnalpoltzei Zimnier 7«. zur Ansicht aut. Per sonen. dt« «-.« Hand des Hute« Mitteilung«', über den Täter mache« können, werden nach vorgenannter Dienststelle gebeten. Grhetmral Arnhold gegen die „Dresdner Rundschau". Die Stillegung deS HosbrauhaufeS. Einen besonders breiten Raum nvbmen am MittwvM die Erörterungen ein Uber die Stillegung deS Hosbrau- hanscs. Qberfusttzrat Dr. Reichel erklärte, nicht der Kläger und sein VankkxnrS. sondern die Dresdner Bank seien im AufsichtSrat deS HrsbrnuhouscS überwiegend ge wesen. DaS HoshrauhauS lei erst mit alle» anderen Brauereien in 'Verbindung aelreten. und zu allerletzt mit dem F-eldichlößchen. mit dem dann die Vereinigung auch er folgt«. Kläger gehörte dem Aussichtsrat gar nicht an. wie behauptet worden sei. sondern sein Sohn: er habe auch kein« einzige Aktie vom Feldlchlößchen tm Besitz, und diele» ledig lich einmal vor etwa 25 Jahren saniert. Die .Lkundschau" habe ohne jede Erkundigung blindlings veröffentlicht. waS ihr zugetragen morden sei. Gerade im Frühjahr let der „Rundschau" erklärt worden, daß sie sede Auskunft erhalle, wenn man über etwas im Zweifel sei. aber es sei keine An frage gestellt worden. An Arbeiter und Beamte wäre für Abfindungen rund eine Million Mark aufa-ewrudet wer den. Der Verteidiger des Beklagten. Rechtsanwalt Dr. Hippe, bemängelte die künstlich niedrig gehaltene Bilanz: man habe zu der Uebcrzeugrnig kommen müssen, als steh« das Hosbrauhan» schlecht da. Verschiedene Posten ständen mit nur einer Mark zu Buche für 42 Pferde leien nur 23 k»0» Mark eingesetzt gewesen. Es müßten andere Inteo- esicn initgeipielt haben: dw Brawbank lei ein Tochter unternehmen von Arnhpld. für daS Feldlchlößchen wäre die Bereinigung mit dem Holbrauhaus eine groß« Last. Oder silstizrai Dr. Reichel erwiderte, die Abschreibungen mußten vorsichtig und niedrig gehalten werden, das schreibe ja der Gesetzgeber auch vor. Beklaater bemerkte, er habe geglaubt. Kommerzienrat Arnhold sitze im AufsichtSrat des HofbrawbauseS. die Artikel seien n'cht persönlich, sondern gegen daS Bankhaus aerichtct gewesen. Ans den Vernehmungen der Zeugen sei das folgend« er wähnt: Direktor Bauer vom Hofbrauhaus schilderte die schwierig« Lage des UnteruehmcnS. Infolge deS KrieaeS und seiner Nachwirkungen wurde bas Mißverhältnis immer größer, überall entstanden Verluste, dl« im vorigen Jahre so Kunst und Wissenschaft. v* Mitteilnua der Staatstbeatcr. OvernhauS: Morgen, Freitag sG8t, ..Martha" mit Liesel v. Schuch, Helene Jung, Bussel. Zvhsei. Ermold, Puttlitz. Musikalische Leitung: Striegler, Spielleitnng: Hartman». Kammersänger Richard Tauber von der Gkaatsoper Dresden wurde vom Impresario Arthur Hirsch für dreißig ltzastspicir und Konzerte innerhalb vier Monaten ab No vember 1922 nach Amerika verpflichtet. -s-* Neuftodter Lchauspielstaua. An Ltrstc von Frau stier spielt Wallv <L e >l s s - G e o r g i am Freitag die Rolle der Frau Blumbcrg in ^idopfenratS Erben". i-* »«»«rai-Theater. AK beule singt wieder Herr Otto Ma r l <- die von ihm kreierte Partie deo staezi in der Operette „Der .'liacilnervrimas". — Nächste» Mittwoch t7.) findet die Erstaui- iiihruirg der Operette ,.D aö s ii st e Mädel" von Alexander standesberg und stev Stein, Musik non Heinrich Reinhardt, statt. j-* VLchsilcher AiteriumS-Berein. Die nächste Sitzung findet Montag. S. Dez., abends 7 Uhr, tm Kuriänder-Palais sZeug- stausplatzi statt. F,i dieser Kat savtlngSgeinäß die Neuwahl des Vorstandes jür 1822 zu erfolge». Herr Pfarrer Dr. Lic. theol. Btinboss wird einen Bvrtrag über: „Die ältesten Gi'bielSberrcn des Erzgebirge-" halten. ß* Triv-Abend. Tie ganz trcsslich cingekpiclte Vereinst nung P vH n i a k - T e m a n - T e ch e r t bot mit kessclnreni Programm im Knnsllerhau'e einen prächtige» 2lbend, der reider nur mäßig»» Besuch a»sz,«weise» hat.'«. Hier haben sich drei Bollniirsitcr mit starkem Können zusammengesunden iru einer ki!nstle'.jsch?n Einheit wie sie vollkommener kaum gedacht werden kann T. r Pianist und Führer am wohlklin gend: n Rvnisch-Flstgi-l, der ieinperametztvolle Ge-qer, der in edlem Ton schwelgende Erllist: Alles ein Herz uns eine Seele. Dazu noch die rchnthmische Fcinnervigtett ihres Spiels und der a.isgesprochcne Fmrbsinn, da- alles crga) ein wahrhaft kös!li:'.!"S :Nnii-,icre», daS den Hörer unmitlel- 1-ar pa kte. Tus Pkihner-Trio in F-Tnr stand an der Spitz". Das Merk mi' se-nen kcästtg-m tziegensätzen und wcitauS- holenden S'elgernnge» erimnrt in der geistvollen Ver arbeitung ü«r tz-edc-nken an Schuniann. namentlich in den ersten Sätzen. Tann über wiegt das Konstruktive, die Vrstn- dung wird ärmer und der Ansdruck scheint g-'suaü. In fast orchestralem Prunke ist das senergcistige Finale gestsiaert. ES bannt die Ermüdung, die die vorangehenden Längen bringen. Tie 'Ausnahme war dank der vorzüglichen Aus führung eine r:i.l günstige. Warm« Zustimmung sanü bte G-Sanara Fanten, jür Violine und Klavier von Paul Büttner, ein knapp gehaltenes, geistvollrö Werf, baS nach FnHalt um, Form alö überaus glücklicher Wurf zu hszeiciInrn ist. Nach kurzer Einievinng die zum Aushorchen zwingt, fet-t ein schlichtes Lieddh-cma ein mit entzückenden Variationen. Zvikchirnsät-« irerbtnden die folgenden in gewählt ec liegen iän>ichk:lr gehaltenen Tonbildrr von hohem Klangve-ize. Einem schonen C-Tnr reiht sich das lei-denschaft- lich beioegle E-Msll an mit kraftvollem Dnr-AuSklanqs. Tann huscht sS mi: gespenstische Schatten vorüber kT Tnrs. Ein kräftiges G-?>!oU folgt, las alsdann der Hanptlonart weicht, in -er daS Werk mit begeAterndcm Schwünge zmn Abschluß kommt M't dm Anssühr.nden wurde der an- tvesenö< Komponist umjubelt. Am Schluss« stand das Smetana Trio in G-Moll. Tin genußvoller und wirklich schöner Abend, um den sich» die vielen brachten, die nicht gekommen waren. k!. ?. -f* Bereinigung der Frcnnde deutscher Suuft. Einen hübschem Gedanken verfolgte ber zweite große Kunstabend, der Alt-Nürnbergs Städtcleben im Bilde leben dig werden lassen wollte. Man spielte und sang historische Weisen, führte Ebaraktertänze nnd lebende Bilder aus, las Hans Lacks. Hübsch grdacht, wie gejagt. Ter vollwertigen künstlerischen Durchführung standen freilich die unznläng- kichen Bühnrmverhältnisse im Logenhaus und der Zwang zur Herbeiziehung dilettantischer Hilfskräfte tm Wege. Schon bei Anordnung des Bühnenbildes mußte sich Mahnkes feinsinniges Künstlertum aus Andeutung altdeutschen Stiles in allgemeinster Form beschränken, ohne daß irgendwie Nürnbergischer Eigcntvn lebendig geworben wäre. Und den Tanzbildcrn merkte man an, wie sehr sie unter d:r Enge des Raumes litten. Trotzdem durften zum mindesten die von Frau Ballettmeister Hai, l gestellten Kindcrrsigen. die lauten Sonbcrbeisall fände», als eine wirklich allerliebste künstlerische Gabe bewertet w:rücn. In guter Maske als „fahrender Gesell" im Kreise von Jungen und Alten er zählte Hufs dann etliche Schwänke von Meister Sachs mit drastischer, allerdings oft etwas undeutlich werdender Lustigkeit, während dir alt deiitschen Lieder mit Lauten- begleitung der Schmalnauer-Scküler Sckesslcr geschmack voll sang. Tie unter Rolf Schröders Leitung gespielte Streichmusik hätte, wenn schon .ein Sonntag-Nachmittag nm 155Ü" die angenommene Zeit war. aus d>? reichlich ein halbes Jahrhundert späteren Scheinschen Werke verzichten müssen. Zeitgemäßere Stücke gibt cS ja genug. Wie viel NnklarhZt über diese Dinge anscheinend noch herrscht, wie sehr «S unserer sogenannten allgemeinen Bildung hinsichtlich d'.r Musikgeschichte an jedem Schimmer fehlt, zeigt« auch der den Abend einleitend« „historische Vortrag", der zwar HanS Sachs nannte und die Nürnberger bildenden Künstler auf- zählt«, ab:r mit keinem Worte erwähnte, was Nürnberg, hie Hetmat HanS Leo HaßlerS. der deutschen Tonkunst gewesen ist. Ganz abgesehen jedoch davon hätte dieser wenig form vollendete. nüchtern-, an dürftiges Echulbuchwissrn ge mahnende Vorsprnch im Interesse der künstlerischen Stim mung keinesfalls passieren dürfen. K. 8. ß* Im Literarischen Verein sprach Kurt Arnold tndcisen. der Herausgeber der „Sachs. Hetmat". über ilhelm Raabe als einen deutschen Jung, brnnnen und grenzte damit von vornherein klugerweise die Weitgespanntheit der Raabcschen Gestalten- und Ge dankenwelt ein. um die Wege hervorzuheben, die Raabe uns zu einer deutschen Wiedcrgestaltuiig weisen kann. Er ließ darum zunächst anS der Gcstaltensülle RaabeS die anschau lich hervorgehcv. die in der Gemeinsamkeit tn Liebe. Ehe und Familie ihre Schicksalswege zum immer erhöhten Ziste suchen. Und er tonnte auch Raabekenner durch die Fülle des vielgestaltigen Leben- überraschen, da» er unter diesem G«. sichtspunkt. oft mit RaabeS eigenen Worten, lebendig wer den lieh. Mit einem manchmal übermäßigen Reichtum an Bildern ließ er die Paare auö der SchöpfungSarche de- un- erschöpslick-en Dichters aufmarschicreu. dem nichts Mensch liches fremd war, dsr aus der irdischen Gebundenheit aber immer den Weg zur inneren Freiheit. Ueberlcgenhett und Glückseligkeit fand, wie der Redner in einem zweiten Teil dann ausfiihrte. der RaabeS idealistisch überwindende Welt anschauung darlegte, al» Heil für den Einzelmenschen wie für die deutsche Gesamtheit in unserer schweren Not. Herz licher Beifall dankte für die eingehende Darstellung des Vor tragenden. der einen Führer zu Mcnschhcitszielcu aus deut scken Wegen lebendig erstehen ließ. K. ?. 1* E „ Bunter Künstler-Abend zum Besten b«S Wohl- mhrtsvereinS zur Schafluna von Ingcnd-Landheime» ver- iamnrelte am Mittwoch ein zahlreiches, gewähltes Publikum im Vcreinshaussaal und brachte reichen künstlerischen und allem Anschein nach auch geldlichen Gewinn. Die Ungeduld, die der um ein« lftilbe Siimdc verzögerte Beginn geweckt hatte, war vergessen, sobald Wtlln>Gnnz vom Schauspiel haus die Bretter betrat nnd einen von M. Ziller verfaßten Vorspruch mit Wärme und Herzlichkeit zum Dortrag brachte. Dann lauschle man mit Vergnüge» dem weiche», edlen Bariton von Kammersänger Alkrcd Otto, der zuerst Balladen :>on Löwe darbot. woraus mit süßem Ton Konzertmeister Värtich daS Andante ans Mendelssohns Violinkonzert zu Gehör Ircchic. In schlichter, hcr.andringcnder Art. mit irober mundartlicher Me.stcrichast ließ sodann Willst Gunz Nojegger-Gestalicn lebendig werde», und die Tanz kunst der StaatSopcr stellte in Susann« Domboi- eine hrer begabtesten. ausivärtSstreücnbcn Bertretcrinne«. Otto Hollstetn war in allem ein zuverlltsst-er Begleiter, uud t,
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