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Dresdner Nachrichten : 10.07.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187407100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-07
- Tag 1874-07-10
-
Monat
1874-07
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.07.1874
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«rtztzelnr t»,uq Mit 7 N»r in »kr Ürprdmon »«tenftr,»- lz. «»,n> o»«ritt«»Ml »lertelMr- ltch L»>t, it»r„ durch die Post ra L«r. tttnjelne Lummern I N«>. »ufl«,e: 24000 »ll-l Für die Rttcknabe einge- landler Manuftrtvie macht sich die Redaction nicht verbindlich. J»l«r-a»n.Annahme au»> inärtd La»e«a«tvin nvL Vo-I«r in Hamburg, «er- Un. Wien, iirip.ig. «o>ei. «rcilau. Frankfurt a. M. — «nN U«»»s in Berlin, ueidrig. Wie». Hamburg, ftrnnftnr, g. M.. Miin- chen. — veub« t c». in ftranlftirt a. M. — Nr. balgt i;> llhrmnl». — II» r«», liaiiiar d Ca. in Pari«. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Gigenthum der Herausgeber: ^lepsch Neichardl in Dresden. Verantwort!. Redacteur: InlkttS Nkichardt in Dresden. SnieraiciverdenMarien- Ilrairc I» angenommen >»» Ab. d NNr. Sonntag» di« Mittag« »L Ulir. In Nauttadt: »rode Mohär «aftr S bi» Nachm.-t Uür. Der Raum rincr ein- IVaiUaen Peiitzeile lallet lä Pfa. Ängriantt die Zeile n Agr. Eine waraniie iür da« »ilchiltitatgc Erich« nen der Jnlcratc wird nicht gegeben. Au«rviirlige Annonce»' Aufträge von UN« unbe kannten Minen u. Per ioden inserier» wie nur gegen Pränumerando» Zahlung durch Bilge marken oder Poslein>an- lung. » Silben losten !>/, Ngr. -nscraic iür dir Montags-Nummer oder nach einem Hesltag» bi- Zeile 2 Ngr. Nr. 191. Rennzehüter Jahrgang. 19. Juli 1874. Politisches. Viel Geschrei und wenig Wolle! Dieses biedere, der Land- wirthschaft entlehnte, deutsche Sprüchwort kann man auf die neueste Verfassungskrisis Frankreichs anwenden. Nachdem die Lilienritter, die auch Pelzkappen oder Bärmützen heißen, sich hoch und theuer rerir.essen, das Cabinet Mac Mahon's zu stürzen und in dm Sturz womöglich den Marschall-Präsidcntcn selbst zu verwickeln, beantra ge« sie selbst: es solle Alles beim Alten bleiben. Titanengleich thürmten sie erst dewOssa auf den Pelion, um den Olymp zu stür men; als es aber zur Entscheidung kommt, kehren sie still und ver zagt um und schleichen nach Hause, wie Peter in der Fremde, als er an den ersten Kreuzweg kam und cs zu schneien begann. ES ist eine alberne Komödie, die da im Theatersaalc zu Versailles aufgieführt wurde. Das Cabinet Mac Mahon's unterdrückt ein legitimistisches Journal, das die Proclamation des Grafen von Chnmbord vcr öffentlicht; alle anderen Zeitungen, die das Manifest Nachdrucken, bleiben jedoch unbehelligt. Entrüstet interpelliren die Legitimisteii durch Lucien Brun über diese Ungerechtigkeit; schon sieht inan eine Revolution im Anzuge. Mit der ersten Interpellation nicht befrie digt, melden sie eine zweite an, die jedoch von der Nationalversamm lung möglichst weit hinauSgcschoben wird. Inzwischen sinhen Ver abredungen, Besprechungen und Durchstechereien der verschiedensten Art statt und als endlich das Kartenspiel gemischt ist und Farbe be kannt werden soll, findet ein Wettlaufen aller Parteien statt, deren jede ruft: Ich beantrage die einfache Tagesordnung.! Selbst die Legitimisteii gehen über ihre Sache zur einfachen Tagesordnung über, weshalb sie sich nicht wundern dürfen, wenn auch die Geschichte über ihren lto)- tloni-i V. zur Tagesordnung fortschreitct. Es bleibt also Alles, wie es ist; das ganze, aller Welt unhalt bar scheinende Provisorium hält sich doch und der einzige Mensch in Frankreich, der sich am Mittwoch Abend befriedigt die Schläfmützc über die Ohren gezogen haben wird, ist Monsieur Glückspilz Mac Mahon. That er doch vor Kurzem die Aeußcnmg: ,,DaS Land wird sich an meine verfassnngslose Verwaltung gewöhnen, wie Matrosen an die Seekrankheit." Nicht einen Tag von seinen 7 Jahrm läßt er sich abmarkte«, Frankreich behält eine Verfassung, die keine ist und seine Nationalvertretruig, die Niemand mehr als de« Ausdruck des Volkswillens erkennt. Auch die Frau Mc Maho« wird sehr über diesen Ausgang schmunzeln; ihr ist das Septennat ihres Mannes eine Goldgrube, deren Ausbeutung nur ein Thor Anderen überließe. Ihre Familie ist zahlreich und ihr Ver mögen klein; folglich laßt uns das Septennat als die sieben fetten Jahre betrachten und ausnutzcn! Wie es kam, daß das Stück, das als Tragödie enden zu sotten schien, als Posse schloß, werden wir bald erfahren. Die Polizei selbst hatte in Versailles im Sitzungssaals außerordentlich große Vorsichts maßregeln ergriffen. Mit fiesem Verdmffe blicken die Clericalen in Baiern auf den Ausgang der letzten Kammerdcbatten. Dem ihnen von Grund der Seele verhaßten Eultusminister v. Lutz sind so ziemlich älle Positio nen seines Fachetats bewilligt worden. Als ein, wenn auch Nicht ungcrupfter Sieger, wie er ist, schickt er sich jetzt an, seine Drohung wahrzumachen: Schießen Sie her, so schieße ich hin! Sein nächster Schuß, wenn auch nicht in's Schwarze, doch gegen die Schwarzen, gilt den bischöflichen Lyceen in Baiern, die der Minister aushcbeu will. Diese Gelehrtenschulen in Baiern bilden schon lange den Zank apfel zwischen Regierung und Episkopat. Letztere macht erstcrerdaS staatliche Oberaufsichtsrecht streitend. Herr v. Lutz scheint den Kno ten zerhauen zu wollen, indem er jene Anstalten ganz aufhebt. Geschlagen im EultuSdepartemcnt, waren die Clericalen im Kriegswesen nicht glücklicher. > Baiern besitzt bekanntlich das Neser- vatrecht, über seinen Militäretat selbstständig beschließen zu dürfen. Die Clericalen wollten nun einen Theil der französischen Kriegs kosten nicht auf die Wiederergänzung der bairischen Heercsvorräthe und sonstige Neubeschaffungen verwenden. Wären sic durchge- drungen, so würden die beiden bairischen Armcceorps hinter den übrigen 17 deutschen in Bewaffnung und Ausrüstung erheblich zu rückgestanden haben. Glücklicherweise erfüllte der bairische Landtag feine patriotische Pflicht. Denn, so schwer Deutschland unter der HcereSlast seufzt, so will es doch nicht angehen, daß ein Staat vor dem anderen bevorzugt werde. Im Gegentheil: je allseitiger die Militärlast fühlbar wird, um so eher ist Aussicht auf Herstellung erfreulicherer, unserer Cultur würdigerer Zustände. lieber das für die nächste ReichStagsscssion vorbereitete Bank gesetz verlautet neuerdings, daß ein im Reichskanzleramte ausgear beiteter Entwurf eines Gesetzes über die Notenbanken sich auf die einheitliche Regelung der Vorschriften über die metallische Bedeckung der Banknoten, und auf den Vorschlag, alle unbedeckte Noten Aus gabe einer Besteuerung zu Gunsten des Reiches zu unterwerfen, be schränkt. Die Gründling einer Reichöbank sei nach der Vorlage für ^>ie nächste Zukunft nicht beabsichtigt, viellnehr ' soll bis preußische Bank neben süinmtlichcn übrigen fortbcstehen können, aber ivie alle anderen den neuen Deckungs-Vorschriften und der beabsichtigten Steuer unterworfen sein. Durch diese vorläufige Regelrnig der An gelegenheit würde erreicht werden, die Herstellung einer Einnahme für das Reich aus der Banknoten-Emission, die theilweisc Eonservi- rung der Einnahme Preußens aus der preußischen Bank, die Mög lichkeit, denjenigen süddeutschen Staaten, welche Werth auf die Er haltung ihrer LandeS-Zettel-Jnstitute, ohneConcurrenz einerNcichs- bank, legen, diesen Wunsch zu erfüllen, endlich eine sehr erschwerte Stellung der kleinen Zettclbanken, deren Fähigkeit, übcrhauptNoten zu cmittircn, sehr fraglich wird, sobald man nur noch versteuerte Noten in Abschnitten von wenigstens 100 Reichsmark zulüßt. Bei der Ncichspost macht sich Mangel an Arbeitskräften be- merklich. Der heilige Stephan läßt in mehreren Zeitungen die Werbetrommel zum Eintritt in den Postdicnst rühren, der im rosig- kll-n Lichte gemalt wird. Gewiß bat beArlbe manche Borstige: aber seine Schattenseiten treten auch jetzt hervor: eine verhältnißmäßig' geringe Bezahlung, stellenweise eine außerordentliche Anstrengung im Dienste; allzuhohe Ansprüche im Examen und besonders das Einschieben von Offizieren in die besseren Poststellen. Es muß junge Leute empfindlich kränken, die eine Gymgasialbildung haben müssen, eine Reihe von Jahren dienten, gerechte Ansprüche auf die Vor- stcherschait eines Postamtes besitzen wenn sie dann erleben, daß irgend ein Offizier, der es npnmehr aus dein Exerzierplätze oder der Reitbahn satt hat, hinkommt und ihnen die ersehnte sichere Stelle vcr der Nase wegschnappt. LocalcS und Sächsisches. — Wie jüngst im Erzgebirge, verläuft jetzt die Rundreise der königlichen Majestäten in der Lausitz in glänzender Weise. Ucbcrall war der Empfang seitens der Bevölkerung ein überaus herzlicher. Wir unterlassen, DaS zu berichten, was sich überall bei so festlichen Gelegenheiten wiederholt und ermähnen in Kürze nach dem Dr. I. nur Folgendes: Am 8. Juli traf das Königspaar in Kamcnz ein, besichtigte das Rathhans, die Hauptkirche, das Leisingstist, den Klo- sterhof und die Kleinkinderbewahranstalt. Die Weiterreise ging zu Wagen über Kloster Marienstern nach Bautzen, woselbst die hohen Herrschaften in der Wohnung des Lnndesältesten Hempel abstiegen. Um HM Uhr fand in der „Societät" ein solennes Diner statt, auf dem der König ein Hoch ans die Lausitz ausbrachte. Hieran schloß im „Lanbhausc" eine Assemblee, während deren die Schüler der höhe ren Schulen einen Fackelzug brachten. Hierauf wurde eine Rund fahrt durch die glänzend illuminirte Stadt angetrcten. Gestern Mittag fuhren die Majestäten nach Zittau, woselbst sie Nachmittags gegen 3 Uhr eintrafen. — Dein Secondelicutenant a. D. und Ober-Post-Directions- Sccretair Schäfer ist nachträglich die Erlaubniß zum Tragen der vormaligen Arw.ce-Uniform crlhcilt worden. — Der Pfarrer Kyber zu St. Egidien hat das Ritterkreuz, der Bürgerschuldirector Gottweis; iir Crimmitschau das Ehrenkrcuz vqm AlbrcchtSorden erhalten. — Als Grund des Rücktritts des bisherigen Ober-Appellations- gerichts-Vicspräsidcntcn, v. König, von seinem Posten, nennt man u'.xS Meinungs-Differenzen, die wegen mehrerer amtlicher Vor- konnimisse entstanden waren. Auch spricht man von dem Bcvor- stehen des Rücktritts des Oberappellationsgerichtsraths v. Kyaiv. — Ein unparteiischer Augenzeuge schreibt uns, bezugnehmend auf die gegebene Mittheilung, betreffend die Ursache des Durch gehcns der iöiiigl. Pferde in Pillnitz, daß die Veranlassung zu dem Vorkommnis; einzig und allein in der voraufreitendcn Eavalcrie zu stechen sei. Pferde, welche wie die 4 königl. Jucker, den ganzen Feldzug mitgcmacht haben, sind an das Geräusch einer Militär- Capelle gewöhnt; die Annahme, das; dieses die Pferde scheugcmacht habe, widerlegt sich schon aus dem einfachen Grunde, daß dieselben nicht zur Seite prallten, sondern geraden Weges davongingen. Zunächst waren die Pferde, die an eine flotte Gangart gewöhnt sind, vom Kutscher auf der ganzen Fahrt von -Niedersedlitz bis zur Fähre verhalten worden, um nicht in die langsam voranrcitendo Eavalcrie hineinzufahren. Dieses fortwährende Verhalten inacht jedes Pferd unruhig und schließlich hart im Maul. Die in Pillnitz nun voran reitenden Gardcrcitcr sprengten, nachdem sie bis dahin ebenfalls langsam geritten hatten, plötzlich, vermuthlich um Platz zu machen, in gestrecktem Galopp davon, dies wird kein dahintcr- solgendcs Pferd vertragen, selbst die lahme Droschkcn-Nosinate wird versuchen, in Erinnerung an ihre Jugend, dem gegebenen Beispiel zu folgen. Diese Folge mußte jeder Pfcrdebesitzcr Voraussagen. Den Kutscher trifft nicht der geringste Vorwurf. — Bekanntlich gerieth der hiesige „Volisbotc" wegen seines Fortbestehens scharf in's Gedränge. Es wurde ein „Zeitungs- Verein" gegründet, um das Fortcrscheinen des Blattes zu ermög lichen. Es wirst nun auf gewisse Dinge und die zukünftige Hal tung jenes Blattes in politischen Dingen ein cigenthümliches Licht, ivas uns von einer dem „Volksboten" nahestehenden Person mitgc- theilt wird. Einer der Ersten, die für das Wcitererschcincn dieses, bisher socialdemokratischen Blattes, eine, und zwar nicht unbeträcht liche Summe zeichneten, war der bekannte Eorrcspondcnt der natio nalliberalen Blätter, vr. Badewitz. Der jetzige Redacteur des Volksboten erhält von dem Blatte kein Honorar, arbeitet ganz um sonst für dasselbe und stellte demselben sogar noch Zuschüsse in Aus sicht, die angeblich von polnischer Seite kommen würden. Der „Volksbote" sprach sofort seine Sympathie in der Leipziger Tage blatt-Frage für die Leipziger National-Liberalen aus und seine sonstigen, letzterer Partei günstigen Artikel werden von den Blättern dieser Presse nachgcdruckt. Alles das gicbt viel zu denken! — Am Sonnabend nach 10 Uhr Abend machten sich einige junge Leute rck, oder neben dem Garten einer Restauration der Markgrasenstraßc dadurch lustig, das; sic Raketen in die Lust steigen ließen, welche zur Belustigung ihrer aus dem Fenster schauenden Schönen zerknallten, Schüsse, von denen einige dem der Pistole glcichlämxn. Einzelne derselben stiegen sehr hoch und wendeten sich auch zvtn Theil gegen die kaum 5 Schritt entfernte Hinterscite der Gebäude der Markgrasenstraßc. Die eine hatte sogar ihren Weg über die Häuser weg nach der böhmischen Straße zu genommen. Daß auf diese Weise Feuersgefahr nähe liegt, ist leicht erklärlich und vielleicht hängt dies auch mit dem, selben Abend in Brand geroche nen Bette zusammen. — Vorgestern Abend in der zehnten Stunde überschlug sich in Folge des abschüssigen Terrains und versäumter Hemmung, eine mit 4 Herren und L Damen besetzte offene Chaise in der Nähe des Bergkcllers auf der Bergstraße, und Pferd und Wagen lagen in der Vertiefung bei der russischen Kirche. Während die Damen und 3 der Herren bei dem Unfall mit heiler Haut davon kamen, verletzte sich leider der vierte Herr sehr bedeutend, indem er zwei Rippen brach. Ruch der Wagen wurde sehr stark beschädigt, wäh rend das Pferd unbeschädigt cmporschnellte. Der Verunglückte wurde zunächst, bis zu seiner weiteren Verpflegung, in die in der Nähe befindliche Kirschbudc geschafft. — Vorvergangene Nacht in der zweiten Stunde vernahmen die Bewohner der Bartholomäusstraße, in Folge eines Nacht- Skandales, mehrere Hilfe- und Schmerzensruse. Junge Männer waren mit Proslituirten und deren Angehörigen im Handgemenge, ein Jüngling blutete in Folge einer durch ein scharfes Instrument verursachten Wunde ganz bedeutend und war der Ohnmacht nahe; sein Freund nahm sich hilfreich seiner an und machte an geeigneter Stelle Meldung von dem Vorfälle. — Gestern 'Mittag 1 Uhr ist auf dem Pirnaische« Platze ein Pferdcbahnwagen mit einem kleinen Hundekohlenfuhrwerk zusam mengerannt, so daß der Kohlenwagen sich in zwei Hälften theilte Den Kutscher der Bahn trifft nach den Behauptungen der 'Augen zeugen eine Schuld nicht, und ein Unglück ist glücklicherweise auch nicht zu beklagen, wenn nicht etwa der bctr. Kohlcnfuhrmann seine zerbrochene Schnapsflasche betrauert. — Ocsscntlichc Sitzung brr Stadtverordneten, am 8. Juli. Vorsitz: Herr Hosrath Ackermann. 'Nachdem einige uinrcscuriiche Regillraiideneingäiige erledigt und tcn Stadw. Jordan, H ö » a ck und »lichter ans ihr Ersuchen ein mcbr- wdchentlicher Urlaub crlhcilt, auch die diesjährigen Cvllcgien- Fcrien aus tcn Monat August einstimmig verlegt worden waren, tbcilte Stadlv. Adv Krause mit, daß Stativ. Fröhncr sei» bisheriges Amt als Vorsitzender des Finanz-Aus schusses nieverlegen wolle. Diese Mittheilung erregt einigermaßen Staunen und dies um io mehr, alS der Letztere tu seinem a» Herr» »Ado. Krause gcrichictcn Briese unverhohlen er klärt. daß die Ursache zu seinem Entschluß die Sitzung in letzter Woche sei, in welcher seine Vorschläge und Anschauungen mit >0 großer Majorität und Entschiedenheit unter vielfachen 2adclo- aussprüchc» abgelchnt worden seien. Fröhncr selbst bedauert, daß Adv. Krause die Angelegenheit, bez. seinen Brief, vor das Plenum des Eoliegs gebracht habe; er meint, das sei eine Lache, die zunächst im Innern dcö 'Ausschusses zu verhandeln gewesen wäre. Nack; der Ansicht des Adv. Krause kann ein Stadtverord neter ein solches ihm übertragenes Amt nicht einseitig nicderlcgcn, wie dies sowohl aus der Geschästsordnung des Eoliegs, wie auch aus der Städtcordnung hcrvorgehe. Da indessen die ganze »Ab- dankungsiragc nach den 'Anschauungen mchrercr Redner nicht als dringliche Angelegenheit avgcschcu wird, so stellt man sie aui die nächste Tagesordnung. — Aul einen Bericht dcö Fi nanzausschusses über den Durchbruch der Wcttincrslraße durch das »Arbeitsansialtsgruutslück werden 1000 Tblr. iiir Herstellung der Siraße und 100«) Thlr. für Herstellung der Umplankung des abgerrcunte» 'Areals und der sonnigen baulichen V.rändcrungcn bewilligt, ferner für das Acht für Sieche die Anstellung einer dritten Wärterin genehmigt und ein Nachtrag zum Eoutract mir Herrn Ingenieur Laibach milvollzogcn. — In Euvägung, daß die stadlräthliche »Antwort vom kV. vor. M. wegen des Aus spruchs von Mißbilligungen seilen der Stativcrordiielcn gegen über dem Ltaklraw keine Widerlegung des früheren ricncillgen Eommnnicates enthält, daß kein Grund vorUegt. dasselbe noch weiter auszusühren oder gar zu modificircn, daß insbesondere lediglich dem Collegium daö Recht zusteht, die „Geeignetheit" der seinen Beschlüsse» zu gebenden Form und Aiiötruckowciic zu prü- >cn, daß die öffentliche Meinung nicht sowohl nach der Form und Ausdruaswebe geiahter Beschlüsse, sondern nach den mitgethcikten shatsachcn urthcilt und sich bildet, daß schließlich die Gcmcintc- vcrtretung dem Startrath als gleichberechtigte Kbrperschait zur Leite siebt, geht ratz Collegium, unter »Vorbehalt aller »Rechte aut jetcneitige Wahl der ihm geeignet erscheinenden Form und AuStrucköncise für seine Beschlüsse über die slatträth- liche »Rückantwort vom I». Juni, zur Tagesordnung über! — Zur Vorbcrathung dcS Localstatutö zur rcvidirtcu Ltättcortmmg wirb der W»HIausschuß bcauilragt, ä Mitglieder kür die Deputation vorzufchlage». — E n »Antrag des Stadlv. Wol ffram, den Durchbruch der Trabantcugässc bctr., welchen aus cvllcgial-gcschästiichcn Rücksichten Stativ. Christoiani zu bem iclnigcn macht, wird dein VcrwalttmgSauöschuß zur Be richterstattung überwiesen, und lullst -e eines Antrags des Stadtv. Lohrmann ersucht man de» Stattrath, bas Regulativ über tie Bebauung des zwischen der KonigSbrncker und Großcn- haincr Straße gelegenen TenainS numnchr binnen acbt Ta ge» dem diesseitige» Collegium abschriillch mitznthcilen. — Die vor einiger Zeit in »Aussicht genommene Uederbrückung der Prießnitz in der Richtung der Marktgassc, muß. nach einer statträtlsticl'en Mittheilung vor der Hand wenigstens, weil die mit tcn Aks.weiitcii um vcrhciltnißmäßige Beisteuer gepflogenen Verhandlungen erfolglos gewesen, unterbleiben. Einstimmig wird die Erhöhung der »Besoldung des Heizers im Stadtkrankcnhause beschlossen und der mit Hrn. Bangulcr Ferd.Ionad wegc» Ver breiterung der Fcrdinanbstraße abgeschlossene Vertrag genehmigt und miwollzogcn. Zum weiteren Ausbau der Neullädtcr Gas anstalt und zwar zunächst zur »Ausführung der für dieses Jahr in »Aussicht genommenen Erweiterungen wird die Summe von 194,070 Thlr. und zwar 182,NO Thlr. für das Gasomctcrbassin und das Ofenhaus mit den -Ncbcnanlagcn, und 12,800 Tblr. für die Exhaustor- und EontensationSanlage als Bercchnuiigsgcüi ä Conto des Reservefonds der GaSmbrik bewilligt. Die Fertig stellung der Regulirung der städtischen »Ausschiffungsplütze am linken Elbuscr bis zum Sonntag'ichcn Hause hin, kann vor 187tl nickst erwartet werten, da immer nur stückweise vorwärts gegan gen werden kann; übrigens bängt der Bau der Strecke um tak Sonntag sche Haus herum vom »Bau der an der Glaciöstraße zil errichtenden Brücke ab. — Schließlich thcilt Stadtv. »Adv. Leh mann »och mit, daß der Stadtrath nunmehr dem Stadtv. Adv. Hendel »Actorium erthcilt hat zum Erinissionöproccß gegen dit leichtlebigen Inwoimcrinncii des Cominungcundstücls Palmitr. 8. Collegium genehmigt daö »Actorium. Recht ergötzlich klingt di< Eingabe dcS betr. WirtbcS. welcher den Prostituirten in tiefem Hauie Wohnung gicbt und durch sie Gelb gewinnt, denn er sag! selbst: „Die Frauenzimmer Knall und Fall fortzujagen, das ging« nicht, denn Las würde ibm viel Schaden machen und die Stadl müßte ihm dann mindestens OOO Thlr. Schadenersatz zahlen wA Wieder ein Beweis, wie lucrativ das Geschäft sein mag! Schlus gegen '/OO Uhr. — Am DienStag fand In Braun'ö Hotel eine Versammlinm dcS Fraucnverclliü gegen Vertbeucruna der Lebensmittel statt,' Frau v. Hlrsckstng. die gegenwärtige Präsidentin des Vereins leitete die Verhandlungen mit gutem Geschick. Den Hauptgcgcm stand bildete der »Antrag: die Mitglicdcrbciträgc von 5 auf 7V, Neuaroickicn zu erhöhen. Den »Anlaß zu jenem »Anträge hat dal jetzt übliche Vcriahrcn im Frauenvercinc gegeben, gewisse Pro, ductc, wie getrocknotc Pflaumen und Gemüse. Kaffee und decgll- zu Engros-Mcise» elnzukausen und daun an die rWtgliedqr ini Detail — jedoch ohne die Spesen, a's Liriethe, Paplerbütew
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