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vrosSeo 1882. »M«N» ,rU» , U», „ »n crrvrtl««,: «,rit»pr»ik »». virrKlithrli» < «»r! »urch d>« B«ft »«»«tNiPIae Mumm. 10 Plge. «uft„« 37000 »k««»,. st»» dI»»tt<r«°k»k<nec<an»«»rMa- imscrt»»« Ulolbi stch ttk ««tac»», niclU vcrdindnc. «niionc«» Mr un» nedmcn in: ri« »nnnncen.purkaur v.H««s«n. »K« » »«,!«»: - «u»»„ Riff«, - »Nu»«»«»«».,— - «. «ad ln «rlt»: - «»». «,.» t» »«,»«dur«; - z. «»»« a »«. i» Hall«: — >t«Ia« ü> H«»dur» V O»I L ILLptovr, ^ lVr. 4 „««l », vmplinklt «suis Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Gellhäftsverkehr. Lörkenberiiht, Fremdkiiliste. SiL-S 22 LriöldoZsn unä 25 OsuvsrtL. «Ivr dv«t«u IRünvvr. «r»»ne» Htzvtal»»« r. Bekli n. Der Schaden, welchen das Feuer in der Hygiene-Ausstellung verursacht Hot, ist ungeheuer. Arbeiten verbrannten» die unersetzbar sind. Die werlh- , . »»L . I»t« t»«rtilinit«n to«n L LtUvvU'uvkvu Ovs^vrl Von Kons, A acht »««> I>r«»pn uucl L!r^ri»«Iiiii»8»«-v »«Koni«, 8 il I < I>«< e»I««Ik,W»>>«^kl I?»»!«», ü W ruelrt-vOl^^-NonIionu, xrSsstv Fmavakl I'rnItuH- uvcl « li»o»>»«Iki,-Nan>»«iiu. ^ Ili^oilop (irimme. 27. ^»dr«w8. vniern,« weiden Minendr»»« I» »l» »ivchm 4 Ud» «naeNdAmen, Sounixa, Nie Miitaat tN Udr. In Nruiian nur an Lwchki»««-»: er. NiaNs.aaiir<0,0li/7Ns1uii.8Nl>r. »- I>» >>>n»>ait>ee'Nciilieile ins,et la PiM. «<><;,riandl g» Me. Sine Garantie iür da» nachu- lagiiir itrlchnnen der Inlerate wird »ick, gegeben. Au»wä Ilige Annaneen«Aulikige den unbekannten el iianen ii'iei'n k» Wir nur ileaeii Pliin„„i»eai,»a. «a»iu>>,durch »in.iniailrn ode, Voll-MMI»»«. Achl LUben kesic» Id Vig. Jnieiaie «ii, d,e »enia.'e- Aaminer oder nach «wem Hciiiaa, »te veitltkll« es M. -L «ir^luiulisa I'ornrai. wir NIanogeamaien «2 halte big» Uucbstabc-u, zorsedlunpsn), vorpaelrt i» einem vllMnten Eartou, I Llsrlc. — llnuor ^ Lorlünent destedt and 312 versobieclonen üloiioprammon. ^ V^Vil»6ra1ler8tra!>dv^. jjiN'EOU ^6Kll(>,)Vil^luS«rkt,s°se^ ol ^ 11l < 0 e r 8 o >, n 1« n 8 t r » tt k, r. ^0 volle Halste der Ausstellung ist total zerstört. Die Wicderauinahme > als besonders ivünschensiverth hervor, ein niasstvcs Ausstellungü- der Ausstellung ist binnen «i Wochen in Aussicht genoinmcn. ! gichäude ^u bcschasten und de^'ichncle vcu ^clnler Bahnhot als ge- Berlin. Heute sand eine ÄusschMsyung der Hngicne-Aus- eignet, da denclbe als solcher vielleicht eingciw. Po» der Kaiserin stcllung unlcr Borsih des Kronprinzen statt. Der Kronprinz hob! ging rin theilnehinendes uiw erm»U,ige»deü Telegramm cm. M aM M I Willrruno dam ia. Mai: Baiamkier nach Ldcar b>öiolt. Wallsiraiw IS <Abds.su > r>U l' > 7«:>MiII.. icilgciirrnSMM. »rialle». lbrrmamrlra^r. n.Mraum.: Trmpcr. 10"W., ''d »» M.V1« Irmv. 4> M . dSchne Trmd. I I ''W. Wril Wind. H-Ilcr. wollig. Aussichten siir den 14. Mal: Nordöstlich, frisch, ziemlich heiter, keine erheblichen Niederschlage. Tcinveratur wenig verändert. «rraniworiitch« Rcdacimir illr PolllisthrA lir Uin il Bieren in TicSbri, Weitaus das Beste, was sich über das TabakSmouopol sagen lässt, wurde vom Vater Windthorst vorgebracht. Alle Bedcnkcn oolkswirthschostlichcr, sozialer und politischer Natur führte die gc- oiegcnc Rede dieses ausgezeichneten Volksvertreters gegen das Mo nopol ins Gefecht. Widerlegt Hai ihn kein Einziger Derer, die nach ihm sprachen. Und selbst Denen, die seinen Standpunkt in der Monopolfragc theilcn, liest er nur eine Ergänzung seiner eigenen Gründe übrig. Die feine und gehaltvolle Rede Stausfenbcrg's war in ihrem allgemeinen Dkcile nur die Aclirenlcsc nach der Haupt arbeit des Schnitters Windthorst. Dieser Führer des EcntrumL verbürgte sich zugleich so bündig für die künftige Haltung in der Monopolfra-e, dast uns keine Sorge mehr beschleicht, wegen kirch licher Rücksichten werde diese Partei ikrc Anschauungen preisgedcn. Der kirchliche Frieden ist nicht für Tabakballen zu verkaufen — vaS mag man sich in Friedrichsrnhc merken. Von besonderem Interesse war der Windthorst'jche Excurs aus das politische Gebiet. Das Monopol verändert, d. h. cs verschlechtert die bundesstaatliche Grundlage, auf welcher die Verfassung des deutschen Reichstags beruht. Sckwn ans diesem einen Gesichtspunkte ist cs unü absolut unannehmbar. Sobald brr Einheitsstaat im Anzuge ist, da schreibt bei u»ü in Sachsen die Kreide nicht mehr. Nicht minder lehrreich war die Perspektive, die Windthorst in die Ucbcrmacht tlmn liest, welche das Reich mittelst des Monopols über die Wahlsrcihcit der vielen Tausenden von ihm direkt abhängigen Arbeiter erhalten würde. Das bedarf keiner Ausführung. Zutreffend war auch das Bild, das später der würtembergische Abgeordnete Mauer entrollte: Gründungen, die mit einem Krache endeten, hätte man schon oft erlebt; aber eine Gründung, die mit einem so kolossalen Krach an fängt, wie daS Monopol durch Zerstörung einer blühenden Industrie, DaS sei Etwas Neues. Auch die Sozialdemokraten bleiben nicht auf der ihnen hingehaltcncn Monopol-rieimruthc kleben. Es sagt ihnen zwar reckt zu, dost daS TabakSmonopol im Grunde einen eckt sozialistischen Gedanken verwirklichen soll: die zwangsweise Ent eignung eines redlichen Privatbetriebes. Es führt den Staat einen mächtigen Schritt weiter ans der sozialistischen Baku. Wenn trohdem die Sozialdemokraten der Lockung Blsmarck's, ihn aus diesem Wege zu folgen, widerstehen, so Hallen sic nicht t>los die vom Adg. v. Vollmar vorgebrachtcn Gründe ab. Die Sozialdemokraten sehen vielmehr em, dast. wenn einmal ernstlich ein Versuch mir einem sozialistischen Probleme verwirklicht werden soll, dies iinniiSsnhrbar ist, und die Masse des Volkes sich von ihnen ab- und gegen sie wenden würde. Aus Klugheit schlagen daher die sorialdemotralischcn Abgeordneten Uwe sonstigen Grundsätze in die Schanze und sich selbst aus Seile der Monopolgegner. Es wäre mm aber .seit, dast der Reichstag den söhligen Mo nopolstummel nickt weiter raucht, wilder» ihn in den Aschenbecher der Kommijsilmsberatbiittg steckt. Die Volksvertreter haben Mein und Nützlicheres zu tluui, als die todte Vorlage noch todter zu schlagen. Den gestern an dieser Stelle ausführlicher hehnndclien Vorlagen über das Kranken und lliisalloersicherungsweien tomml bei Weitem eine günstigere Stimmung im Reichstage entgegen. Aber trotz dieser si»npatlnichen Ausnahme scheint wenig Aussicht vorhanden, dast sie noch in dieser Session Gesetzeskraft erhallen. Diese beiden Vorlagen sind zu rasch entworfen, zu lückenhaft be arbeitet und nnreis vorgelegt. In solchen organischen, iies in das Erwerbsleben cingreisendcn Fragen kann der geringste Fehler die schlimmsten und aus lange Zeit nicht mehr abwendbaren Eonieguenzen baden. Warum z. B„ um nur das E i n e anzusührcn, sollen die Arbeitgeber in den Gewerben von jedem "Beitrag zu den Kranlc» kaffen absolut befreit bleiben? Wen» sedcr Meister für einen Gesellen nur die Kleinigkeit von wöchentlich 5, Psg. zur Krankenkasse zuschöffe, wie viele Tausende von Mark kämen da l» einem Jahre selbst in einem schwachbesctzten Handwerk zusammen! Ein Meister aber, dem sein Gesell nicht soviel verdient, dab er 5 Psg. pro Woche >n eine Krankenkaffc einichiesten kann, der mag nur ruhig eiiwackcn. Der Reichstag wiA die beiden Entwürfe über das Versicherungswesen Anfangs nächster Woche im Plenum beratben. weit darüber hinaus kommen sie aber voraussichtlich nickt. Unter solchen Umständen ver kürzt sich die Dauer des Reichstags erheblich. Scheiden die beiden Versicherungsgesetze ans dem Berathuiigsmatcrialc ans. so dürfte» nach den Psingstferien 14 Tage aenüwn, un, den übrigen Arbeits- sioss ausznipulr». Bismarck wird sich eben ini Reichstage ivic im Landtage übenzeugen müssen, daß man i» den gesetzgebenden Körper schaften, selbst beim besten Willen, nur ein gewisses Arbeilsqiiantuin alljährlich zur Erledigung bringen kan». Mntbet man ihnen mehr zu, so läßt sich trotz aller Anstrengungen das Eintreten einer Uebcr- inüdung nicht verhindern. T«r Herr Rcichstanzler hat soeben im Landtage die Probe auf dieses Excmpel gemacht. Trotz aller drin genden Mahnungen und Drohungen auS Friedrichsrnhc ist cS nickt möglich gewesen, oen prensiischen Landtag trotz iciner gut gouverne- mentalcn Mehrheit zur Erledigung der vonder Regierung gewünschten Arbeit zu beivegen. Hosteiitllch wird sich die Regierung daraus sie Lcbre ziehen, un Reichstage den Bogen iricht allzu straff anzuspannen. Eine gute Geiekgebung tan» nicht zu Stande kommen, wenn man den Parlamenten nicht oie Zcit lägt, die ihnen vorgclcgtcn Entwürfe nach allen Seiten bin gründlich zu erwägen und durchzuberathen. Glavstone hat nunmehr dem Parlamente die neue Ansnahme- g< «etzgcbung für Irland umlegen lassen. Sie besteht in der Hauet» lache in oer Aushebung der Schwurgerichte. Es war bisher in Irland nicht möglich, einen Verbrecher zur Strafe zu ziehen. Die Zeugen weigerten sich zu Ungunstcn eines selbst aus frischer Tbat ergriffenen Verbrechers a»Sz»sagen. die Geschworenen sprachen ihn regelmässig frei. Ein Drci-Richtcr-Eollegium ivird künftig über die Verbrechen urtheilcn und mit den Uebellhätcrn kein Federlesen mache». Ausserdem wird die Macht der Polizei wesentlich gestärkt, dw Versammlungsfreiheit aufgehoben und die Preßfreiheit für aufreizende Journale beseitigt. Also eine Art Eivilbelagcrungs- zustand. Derselbe soll nur drei Jahre dauern. Lb er. und namcntiick m seiner Zeitbeschränkung, genügt, Ruhe und geordnete Verhältnisse auf Irland zu schaffen, darüber gicbt sich Gladstone Sonntag, 14. Mai. wohl selbst keinen Illusionen hin. Seme Schlauheit hat rav Uebel j der Vorlage keine Berücksichtigung, ja Nicht einmal espe Erwähnung, zu ties ciinvurzcln lassen. Ist doch setzt Parnell selbst seines LcbenS! Ob die Entschädigung etwas höher oder niedriger aüssalle, daraus nicht mehr sicher; er bittet die verhaßte englische Regierung »m ^ käme cL nickt an; wenn man den Baum fällt, der Früchte und Schutz seines von amcrikanisch-senischen Bowiemessern bedrohten Schatten gespendet, dann falle das biSchcn Brennholz nickt inS Ge- Lebcns! Die alle Geschichte! Bei einer Revolution übernehmen stets die gemalttbätigeren Naturen die Führung. RobcSpicrrc ließ Danton köpfen, nachdem Beide zusammen die Girondisten auillotinirl batten. Parnell hatte seinen Einfluß nur mit Hilfe der Fenier behauptet; er war, wie ihn Gladstone selbst vor Monaten bezeichnet Halle, der „bis znin Halte im Landesverratbe steckende llcbeltliätcr und der eigentliche Urheber unv Erhalter der irischen Unruhen": jetzt will er sich von seinen Genossen trennen, diese aber wütkcn nunmehr gegen den „Derräthcr". Am Montag wird Gladstone die positiven Mittel Vorschlägen, um Irland zu verlohnen: Schaffung eines freien Bauernstandes. Zwischen asten Großmächten findet ein lebhafter Meinungs austausch darüber statt: was angesichts der egnptischcn Ereignisse zu thrin ist ? Die Parlamente von Frankreich und England deballiren über die Zustäirste des NillandcS und Minister v. Frcncinet wird wegen der stolzen Sprache, die er über egnvtiscke Dinge geführt, sogar von Gambetta beglückwünscht. Zunächst erscheinen Frankreich und England »och einig; sie schicken vielleicht auch einige Panzer schiffe nach der Rbedc von Alexandrien. Aber zu einer bewagneten Einmischung wird cs nicht kommen. Die genannten Weltmächte trauen in Egiwtcn einander selbst nicht über den Weg, Italien traut beiden nickt und die drei östlichen Kaisermächtc können nicht wünschen, englisch-französische Truppen am Nil zu leben. Der Vorschlag, die Türkei mit der militärischen Ercculion zu betrauen, ist nahezu undurcbsührbar. Man riskirtc die Gefahr, Alles an europäischer Kultur, was seit 50 Jahren in Egnpten geschaffen worden ist. zu zerstören. Die Weltmächte können eine türkische Intervention nickt zulasten. Die Verschiedenheit der Interessen iämmtlichcr Großmächte in Egypten erleichtert dem patriotischen Arabi-Ben sein Werk. Die M—80,000 Beduinen, die er leicht auszubringen sich rühmt, sind kein so starker Schutz lür sein Unter nehmen, als daS wechselseitige Mißtrauen der Großmächte. Der Sultan mag zehnmal wünschen, den matten Teivsik Pascha durch dessen Obeim, Halim-Pascha, den Bruder des abgesetzten Ismail, aus den Thron dcS Pharaoucureiches zu setzen; für diesen Thron wechsel mag das formelle Recht dcS Sultans und die türkische Thronfolge sprechen — er wird die Selbstständigkeit Egyptens nicht ausiialten. Arabi-Ben gebt entschlossen vor: er will Tewftk-Pascha drirck die Notablenversaminlung ab- und dessen älteste» Sohn ÄbbaS als Vieekonig cinsctzcn lassen, lsi§ zu dessen Mündigkeit aber das Regiment behalte». Arabi bat dabei die Armee, daS Volk, die Logik und die Macht der Tbatsacbcn tür sicb. Egypten ist von einer ausschließlich arabischen Bevölkerung bewohnt; die 70- 80,000 Europäer verschwinden unter ihr; vie gebildeten Araber haben die Anüsarigung durch Franzosen und Engländer gründlich satt. Warum soll nicht ein nationaler Kulturstaat an den Uicrii deS Nilcs wieder erblühe»? Rkursle Trlrqrammt der „Dresdner Nachr." vom 13. Mai. Berlin. ReichStag. Die erste Bcralhung der TabakS- »wnopolvorlage wird fortgesetzt. Abg. Sander <nat.-Iib.): Staats sekretär Sckolz habe gestern dem Monopol die Grabrede gehalten. Er gehöre einem Lande (Baden) an, das mit am meisten unter dem Monopol leiben müßte. Durch das Monopol werde der Konsums beschränkt und dadurch der Tabatsbau geschädigt werde». Er wünschte, daß einmal ein UnterslantSsckretä, käme, der i für Erhöhung der Bro»»tmcinjtc>ler mit demselben Eifer cintreten ! wollte, wie gegenwärtig für das ^abakmoiropol eingelrctc» ivird. Es j sei doch gefährlich, das Soeialistciigeich bestehen zu lassen und da neben soeialdemokratischc Eiperimeiite zu machen. Mit der Ein führung der Tabaksteuer babe man einen Svrung gemacht, von dem ^iian erst ansruhen sollte, ohne sofort zu einem anderen ^n>niw>> nnrnwicin würde Wie vie >os würden, laste sich jetzt gar nickt übenelien; man hätte doch das Ergebn'.ß der Gcwerbezähiung abwarien sollen. Die Tabaks- intcressenten seien bereit, wenn es erforderlich wäre, Gut und Blut für das Vaterland einzusetzcn ; aber sie wollten in friedlichen Zeiten ungestörte Ausübung ihres Geiverbes. u. Vollmar habe gestern ge,am: wir wollen keine indirccten Steuern, sondern die Republik. Er (Redner, wolle auch keine neuen indirecteu Stenern, aber noch viel weniger eine Republik. Unser Kaiser sei gestern, als daS Feuer in der Ausstellung ausbrach, Einer der Ersten ans dem Platze ge wesen. Ein Volk, welches einen solchen Kaiser habe, sebne sich nach keiner Republik. «Bravo!) Abg. Frhr. v. Wöllivarlb: Es wäre ihm lieber, wenn diele Vorlage in gegenwärtiger Sturm- und Trang- pcriode nicht vorgelegt worden wäre. Er habe aber die feste Ucber- zcugung, daß die zwingende Notkwcndiglcit zum Monopol führen müsse. Dieselbe werde auch aus der anderen Seite empsundcn, denn warum werde denn ein solcher Aufwand ausgebotcn, um eine offene Tbür einzustoßcn. Würtrmdcrp leiste in der Monopolfragc nicht dem Reichskanzler, vielmehr leiste dieser Würtcmbcrg Folge. Wir seien ein großes und junges Reich und haben für unsere Jugend schon ganz ansehnliche Schulden. Und die Ausgaben in Eommune, Staaten und Reich seien stetig im Steigen. Es sei j ungerecht, wenn nolhwendige Artikel, wie Salz und Zucker, viel höher rprunge anzusetzen. Die großen Tabaksbaucrn cn nach der Vorlage well bester wegto»imen als die kleinen, viele Personen durch die Eimiiliruiig des Monopols eriverbs wicht. Bimdcskommiffar Unterstaatssecretär I>r. v. Mayr: Der Tabak sei in Deutschland viel weniger bock besteuert wie die Getränke. Die Tabaksteuer werde in Deutschland, wenn sie erst in voller Wirkung sei. 1 Mk. pro Kopf bringen, während die Steuer aus Spirituosen 2 Mk. 80 Pf. pro Kopf betrage. Eine Erhöhung der Tabaksteuer sei unumgänglich, wenn aus daS Mono pol verzichtet werde. (Widerspruch.)^ Durch eine richtige WirthichastS - Politik würden die Schäden beseitigt, die durch daS Monopol hervorgcruscn werden könnten. Abg. v. Hom- mcrftciir: Es sei kein Vergnügen, im gcgcnwäitigen Augenblicke für das Monopol zu sprechen. Er spreche dafür, weil er keine Gründe gegen daS Monopol gehört habe. (Langanhaltendc Heiter keit und Unruhe). DaS Wort „sozialistisch" schrecke ilm gar nickt: er unterscheide aber sehr genau zwischen sozialistisch», sozialdemokratisch, v. Vollmar habe von der Verstaatlichung gewisser eonccntrirter Betriebe gesprochen, über das Reichbankmonopol aber habe er ge schwiegen. EL sei doch bemcrkcnswcrth. daß fick die Sozialdemokraten seit Lcrssalle niemals an das Groß kapital gewagt hätten. Das nationale Wohl erfordere eine Vermehrung der indirekten Steuern im Reiche. Abgeordneter Rickter-Hagen als Antragsteller: Die Frage sei heute nur, ob ein Viertel oder ein Fünftel der Abgeordneten für die Vorlage stimmen werde. Seltsam würde es sein, wenn für diese „nationale Thal" nur die Polen geschlossen stimmen würden; das sei aber auch wieder fraglich. Der eiacnUichc Pflegevater des Sozialismus in Deutschland ,ci der Reichskanzler; nur eine Entschuldigung könne cs für den Kanzler geben: Der Kanzler wisse selbst nicht, wie groß die Gefahr sei, der wir entgegen geführt werden. Es müsse weiteren Anforderungen durch eine bestimmte Erklärung cntgcgengetreten werden Man müsse der Regierung sagen: Bitte, cs giebt nichts mehr. Das bezwecke sein Antrag. Denn jetzt nichts aus dem Monopol werde, so werde überhaupt nichts daraus. Aller dings verschwinden werde eS nicht: dafür würden schon die Wür- tcmberger sorgen. Aber gefährlich und schreckhaft wurde das Monopol erst, als der Kanzler dafür seine Person einsetzte. Com- missionSverweisung habe gar keinen Zweck, lieber die Veilstiltniffe der Straßburger Manusactur brauche man keine Aufklärung, es werde sa überall die Bude zugemacht, weil die Leute eben mit dem Straßburger Fabrikat nicht tonkurrirm könnten. Der Kanzler inuß seben, daß eS noch einen Willen gegen den seinen gebe; an diesem Monopol müsse sich der Wille deS Kanzlers brechen! (Bravo, Zischen). EommisstonSverwcisnng wird in Namens abstimmung mit 182 gegen 121 Stimmen angenommen. Dafür stimmen Eonservntive und Eentrum, die Mehrheit der National- liberalen (darunter I)r. Stübel), dagegen si'inmen Fortschritt, Se cession, Sozialdemokraten und einige Natio»allil>erale (darunter I)r. Stephan»). (Montag: Arbeiter-Unfall und Krankenversicherung.) Berliner Börse. DaS Geschält hielt sich heule in beschei denen Grenzen und die Course wichen vielfach zurück, besonders gegen Schluß, wo ein größeres Rcalisationsbedürfniß kervorlrat. Dw Nachrichten auS Egr/pten legten der Spekulation eine gewisse Reserve aus. Banke» still und schwächer. Ereditactieu schloffen 4 M„ DiScoillo I '> Proc. niedriger. Deutsche Eisenbahnen sehr belebt und steigend, namentlich Marieuburgcr. Fonds still, gut be hauptet, Bergwerke schwächer, Industrien mellt fest. Pari», IN. Mai. (Tchiiib.l Rcuie n.re. Anleihe l>7.«i. Ii.iiieiier 87.7.1. Lt.icit'.L'tll'il 7U.L'omdiiidcrl dc'. Pnciikotcn Ägypter 315.00, Ücl.'crr. (Asidrente -. Man. zranlßrrri a. rtk.. l.'t. Mai. Alxnid?. Kredit 29".' ,. Ctaaiöbakrr 2653.',. Lom barden 1201.4. 00cr Loose . Silderreilte —. Pavlcrremc —. Galizier 207.62. Oeüerr.^oldrrntc —. 4"c» Unklar.Goldrente . 77ci Nüssen —. 5<>er Russen —. 2. Lrlcntanseikc . Rencsre Un^ar. l^oldanlclhc —. 3. kricnionlcüie . Un- aariscs'k PapierrentcTi>como —. r"csl. Wien, 10. Mo«. Abend-Z. Kredit :ui.oo. Ltaat5balm33.'».M. Lombarden 112.70. Aiialo-Nnstria-Dank . Napoleon'd'or—. Galizier—. Papierrenle—. Oeii.-rr. Goldrente —. Nn,i. Goldrente — . 4o/<, Nnq. Goldicnte —. l!n,;ar. Credit 330.50. Nniond.lnk —. Llbetbal'.-akn —. Bankverein—. Nordwrsr 200.70. Marknoten k>3,62. Lokales nnd sächsisches. — Mau ist auf dem hiesigen Kriegsministerium sehr besorgt, daß auch die von ihm in Berlin zur Ausstellung geschickten Sanitäts- Einrichtungen , Modelle, Pläne der Albertstadt u. s. w. bei dem Brande der Hn g i en e-Au sstc llung mit verbrannt sind. Auch die Stadt Dresden batte Krankenhausplä'ne und Zeichnungen der Wasserleitungen ausgestellt. Auch über deren Verbleib mangeln Nachrichten. — Herr Stadtratk Bönisch fordert als Vorsitzender des be treffenden Stadt-AusschustcS auf, sich als Zähler bei der am 5. Juni rcichegesctzlich angcordneten B e russst a t ist ik zu melden. Die Stadt bedarf zu diesem sehr nützlichen Geschäft der Beihilfe von über 1300 freiwilligen Zählern. Tie Mühwallung ist keineswegs anstrengend oder anshältiich. Alles Nähere besagen dieAnschlagczcttcl. — Die im Jahre 1878 bei Anlaß der silbernen Hochzeitsseicr unseres erlauchten .yerricherpearcs zu Dresden ins Leben gerittenen Vereinigungen alter Corpsstudenten der deutschen Hochschulen scheinen sich nunmehr vollständig cinaebitrgett z» haben; so findet o», 17. d. M. im Restaurant „Drei Raben" bereits die sünste Iadreswiederbolung statt, bei welcher Gelegenheit die jüngeren, alten und ganz alten Mitglieder der deutschen Eorps i» sroncm studentischen Zusammensein die Erinnerungen besteuert würden wie der Luxusartikel Tabak. In Bauern müsse das i studentischen Husmnmcittcin^dic Erinnerungen an die Freuden der Bier allein mehr cindringcn, wie i» ganz Deutschland der Tabak. ... rg . . . Man verweise aus den Branntwein; er sei bereit, für eine Er höhung der Tabaksteuer zu stimmen. Die in dem Entwurf ous- gcsübrtcn Preise seien zu niedrig; eS mache den Eindnick, als iollte» damit die Konsumenten gewonnen werden. Wenn das Monopol einmal eingesülirt werde, so solle cs auch gleich ertragreich gemacht werden. WaS die Entschädigungen anlangc, so gebe er lieber 150 Millionen zu viel als 1 Million zu wenig. "Abg. von Gölcr ist für Komnmsionsbcrathung, würde ober, falls beute abge- ^ , . , ,. stimmt würde, entschieden gegen das Monopol stimmen, in welchem Dessenungeachtet wrach er tchon eine volkswirthschattlichc und schwere soziale Schädigung erblicke, 'und sübrtc, der Flasche sielßig Redner erklärt imTAustragc der sächsischen Abgeordneten, daß cü " ' akademischen Hellen nussrischen und mit Begeisterung sich um daS diesen angesichts der blühenden Industrie Sachsens unmöglich sei, sin das Tabalsmsnopol zu stimme». «Von sächsischen Abgeord neten war Abg. Ackermann zum Wort gemeldet, doch konnte er dasselbe in Folge seiner Prüsidialpflichte» nicht ergreifen. Vice- Prässdent von Franckenstein war ertrankt, so daß demnach die Vertretung in den Händen dcS Abgeordneten Ackermann lag.) Abg. Ackermann wird voraussichtlich in der zweiten Lesrma die Schädigungen darlcgen, welche die sächsische Industrie durch das Monopol erleiden würde.) Man solle ltubr Redner fort) die ge wünschten Einnahmen durch Erhöhung der Branntweinsteucr und ein« durchgreifende Böncnstcucr bcjchasfcn. Er äußerte sich aegcn eine Erhöhung der Tabaksteuer, würde aber immer ni"^ Erhöhung der GewichtSstcucr der Rohtabatsteuer vorzichen Barth: Die großen Interessen in Hamburg und Bremen dreifache Banner schaaren. — Dem zum Konsul der Vereinigten Staaten für Chemnitz vom Präsidenten Artbur ernannten John I. Flinn aus Chicago, rst, wie wir der „New-Porker Handels-Ztg." cntnebme». von der kgl. sächs. Staats-Regierung das Exeauatur verweigert worden. Flinn wurde in der amerikanischen Presse als Trunkenbold gekennzeichnet, man antwortete jedoch im Senate, als es sich um seine Bestätigung handelte, daß er daö Gelübde der Enthaltsamkeit geleistet Hab«. Dessenungeachtet sprach er schon aus dem Schiste. das ilm nach Deutsch land sübrtc, der Flasch« fleißig zu, noch incbr aber in Cbemniv selbst» ivo cr cs so arg machte, daß mau ihm diplomMcherseits Vorstellungen macken und schließlich seine Abberufung verlangen mußte. — Die diesjährige Aushebung «logen Gcneralitellung) findet im AuSbcbungsbczirkc der "Amtshaiivkmnnnschast Tresdcn- Ältstadt und zwar am l". und 11. Juli in Tharandt und am 12. und 13. Juli iir Dresden, im AushcbungSbczirke der Amlshaupt- mannschast Dresden-Neustadt am 14. Juli in Radcbeul, am 15. Juli in Radcbcrg und am 17. Juli in Nirderpoimtz, sowie im AuSkebunaSbezirkc der Sradr Dresden vom 18. bis mit 24. Juli IN Helbig'schrn Etablissement zu Dresden statt. - Gegen die Angriffe, welche neulich in einer Versammlung dcS GastwmhSvcreins Herr B e r g c r, der frühere Gcschästssilbrcr «cr noch eine der Weinbandlimg von Oswald Ni er erhoben ln ichen. Abg. lLebercr eine im Inscralciithcile ersichtliche sehr n fänden in' Erklärung. batte, verössenilicht bemerkcnLwerthe