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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050325018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905032501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905032501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-25
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1905
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verugsgedlllit: »«„„«drlt» »—»« bei U«liL M«imaN,er Zun«»x, dxr-b uni«, VE» x»«x»» «xd «»r, »«. «, E«m>- »xd Moxlaaex nm «txmav »MI »»Pt. dur»>au»>^>Lr>tat»o«- «,t«i-»ür« » MI. du » MI GO «I. vet «mmatt,er üutiellu»» durch die Pol, »MI. ,okn«BrIielt,klti. tni«u». Ixxd mit «xtivrechkntem diuichlage. N ochdrx« oller »nilet u. Onoiual- M>lleUux,»x xur «U deutlicher Ou«Il»xa»,od« i.Dredd Nachr ") »illilllo S!a»irv,liche Soxorar- «xivrllche bleiben unberiickticd»»!: mu>«klanal« Manulkrivi« wndeu »ick» auibewodrr. r»Iear»m».«dr»il«: «»chrlchi«» »r,»d«» St-rSo-el 1856. üllliüllll ^774^^ ÜSl'NLVSl Ll im k« Osesr kiseksr LwseoLI SuiuptgelLilslSslelle: Martrustr. »8/40. ^nrelgen-c-M. Uxnobm« von >»Iü»dI»ux»e» lbt« nackmiilood s Ndk, Sonn- und veierioar nur Marienllrabe s» vov II dis >/,i Ulir Die I ipallioe iörund- jeile <ca. 8 Tilden, W PI».. 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Vorronteune ste. >) tortiut a>» Zpvemlitüt HamliizrGt uili) I. l>. liVelikeliueli sei i Mi- Mariellstr. 22 i! I,» »«7 i„» Qi»r1«nki »»«Iitii« k. doniuir^t, uw'Otuar »»» > t—12 Otu. Rr. 84. . Kaisencde, Kaiserleise. Gcineindetng, Aimeeveiäiideruiiaen, Bezirksausschuß, Gcrichtsverhand- vliltlill. lungcn, Rilss.-jap, Krieg, Niciseii-Liedcrabeiid, Kirchenkonzert. Bebels Erbschnstsprozeß. Mutmaßt. Witterung: Mild, bedeck«. Loilllnlicilv, 2L.März l!>DL. Die Rede des Kaisers in Bremen ist eine bedeutsame rhetorische Kundgebung sowohl der Fonn wie dem Inhalte nach und wird nicht verfehlen, das Interesse des Auslandes wie des Inlandes in hervorragendem Mähe zu fesseln. Kaiser Wilhelm II. tritt uns hier nach längerer Pause wieder als der Meister des Wortes entgegen, der hingerissen wird von den Eindrücken der historischen Stätte, aus der er steht, und sich be geistern läßt von den Traditionen jener hanseatischen Bürger- und Kaufmannschaft, die ihrem Glauben, daß die Seefahrt das Mark des Lebens sei. den weltbekannten Ausdruck iu dein am Schiffer hause angebrachten Wahlsprnche verlieh: „Xarjqsrs oecossv est, vivsrs von «st useexsv", d. h. die Schiffahrt ist eine Notwendig keit, daS Leben ist keine Notwendigkeit. Es ist ein eigenartiger, feurig aufgucllender Idealismus, der die kaiserliche Rede von Anfang bis zu Ende durchweht, der von Herzen kommt und zum Herzen geht, und der um so lebendigeren Widerhall in allen Gauen unseres geeinten Reiches findet, je mehr er von heißer, aufrichti ger, edelster Vaterlandsliebe erwärmt und durchglüht erscheint. Abermals ist es die Uebcrseepolitik, zu der sich der Schirm herr des Reiches mit feierlichen programmatischen Worten bekennt. Es wirkt tief ergreifend, wie der Kaiser einen markigen Griff in die Zeit seiner Jugend tut und von dem „Ingrimm" kündet, der ihn erfaßte, als er sich die Schmach der ersten, vom Admiral Brommv, einem sächsischen Landeskindc, 1849 gegründeten deutschen Flotte vorstellte, die dem erbärmlichen Schicksal der öffent lichen Versteigerung, des meistbietenden Verkaufes verfiel. Da- wallte in dem Prinzen sein SeemannSblnt auf und oa schwor er sich, dereinst mit allen .Kräften das Seinige zu tun, um Preußen- Deutschland eine Marine wiederzugcben und es gleichwertig in den Rat der seefahrenden Nationen eintrcten zu lassen. Diesen Schwur. den der Prinz tat, hat der Kaiser gehalten, und es ist etwas Großes geworden aus dem Werke, zu dem wir mit ehr fürchtigem Stolze hinaufsehen dürfen. „Bitter not ist uns eine narke deutsche Flotte !" So rief Kaiser Wilhelm II. am 18. Oktober 1899 vom Rathaus zu Hamburg in die deutschen Lande, und „die Flotte schwimmt und sie wich gebaut!" erklärte der kaiserliche Schutzherr der deutschen Seefahrt am 22 März 1993 in der Freien und Hansestadt Bremen mit freudiger Genugtuung. Klingt das nicht wie eine Antwort auf den Vorwurf der „Gemcingcsährlichkeit". den gingst die ultramontan-freisinnige Koalition des Reichstags den natio nalen Bestrebungen des Deutschen Flottcnvereins entgegcnzuschleu- dern wagt«? Die deutsche Ration hat hierdurch vom Kaiser selbst die 'ärmliche Versicherung erhalten, daß der Ausbau unserer Wehr macht zur See auch weiter gefördert werden soll, und wir dürfen überzeugt sein, daß die- unter einem so zielbewußtcn und von der Bedeutung der Seemacht so tief durchdrungenen Schubherrn, wie es unser Kaiser ist, genau in dem Umfange geschehen wird, wie es unsere natürlichen Aufgaben in der Wcltpolitik erfordern, von denen Wilhelm kl. die höchste Meinung hat. „Wir sind das Salz der Erde!" In diesem Vergleiche liegt eine kaiserliche Anerkennung der germanischen Kulturmission. Ja. man kann sagen, cs weht daraus eine Art alldeutscher Hauch, aber gemildert und jedes für berechtigte fremde Interessen bedrohlichen Moments, jeder chauvi- nistilchcu Regung entkleidet durch das im unmittelbaren Zusam menhänge damit getane nachdrückliche Friedcnsgelöbuis. In der Tat. es ist ehrlich und frei von jedem geheimen Vor behalt, dieses edle und freimütige Bekenntnis des Enkels Wil helms I zu dem „goldenen Frieden in Ehren", der eben des wegen, weil er ehrenhaft sein soll und muß, vorausgesetzt, daß „die Bajonette uwd Kanonen scharf und tüchtig erhalten bleiben", und der doch gleichwohl in der Hand Wilhelms II. in so siche rer Hut ruht, daß, soviel an dem Kaiser selbst liegt, er keineffei Störung durch irgendwelches Macht- und Eroberungs gelüst von deutscher Seite auS zu fürchten Hot. Der Eindruck deS kaiserlichen Friedensgelöbnisses wird noch verstärkt durch die .Hinzufügung der Versicherung, daß der Kaiser aus Grund seiner geschichtlichen Erfahrungen niemals „nach einer öden Welt herrschaft" streben werde, und im Anschluß hieran wiederholt der Monarch in anderer Form die denkwürdigen Worte, mit denen sein erlauchter Großvater einst die Annahme der deutschen Kaiserwüvde begleitete: „Möge es mir und meinen Nachfolgern au der Kaiserkrone vergönnt sein, allezeit Mehrer des Reiches zu sein, nicht durch kriegerische Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens «ff den Gebieten nationaler Wohlfahrt und Gesit tung?" DaS alles aber erhält erst das rechte Relief durch den herzbewegende» Hinweis deS Kaisers aus seinen „seligen Vater", d» Ivetten tzohenzcksiernkoiser. den großen Dulder aus dem Throne. In den Tagebüchern d«S Kronprinzen Friedrich Wil helm. nachmaligen Kaisers Friedrich HI., kommt u. a. eine Stelle vor, in der sich der Kronprinz dahin ansspricht, eine be- stimmte innere Ahnung sage ihm nach den Siegen von 1870/71, es werde nun eine lange Periode ungestörten Friedens kommen und ein Ende der schrecklichen „Blutardcit" werden, die er stets im Innersten verabscheute und nur als ein beklagenswertes, auf der Unvollkommenheit der menschlichen Zustände beruhendes Nebel betrachtete. Kaiser Wilhelm II. hat redlich das Seinige getan, um die Ahnung seines LaterS zur Wahrheit zu machen. Wer kch. Kaiser Wilhelm H.. seinem Wesen nach so eng mit einem : Fürsten verbunden fühlt, der die Segnungen des Friedens in so besonders tiefgründiger und cdel-menichlicher Weise zu schätzen und zu würdigen wußte, wie Kaiser Friedrich III., und wer in einer 17jährigen Regierungszeit durch alle seine Handlungen die Aufrichtigkeit seiner friedlichen Gesinnung bewiesen Hot, einem solchen Monarchen kann nur die ausgesuchteste Böswilligkeit den loyalen Glauben an die Ehrlichkeit seiner friedfertigen Absichten versagen. Wenn ein Napoleon III. sich rühmte: „Das Kaiserreich ist der Friede!", so war das eitel Lüge, und die politische Weil, die ihren Mann kannte, wußte, was sie davon zu halten hatte. Kaiser Wilhelm II. aber ist ein Hohenzoller von deutschem Stamme, in dessen Munde die wiederholten Jriedensbekenntnisse den vollen Wert eines cm heiliger Stätte getanen Gelöbnisses besitzen, das innerhalb des Bereiches menschlicher Möglichkeit zu erfüllen er sich immerdar mit -dem höchsten sittlichen Ernste bemühen wird. In solcher Verbrämung kann darum auch die Reise des Kaisers noch Tanger aus keiner Seite, wo man uns nicht grundsätzliches Uebelwollen entgegenbringt, irgendwelche be gründete Besorgnisse erwecken. Daß wir uns endlich daran machen, unseren vielfachen Handclsintcreffen einen aus giebigeren Schutz als bisher angcdeihen zu lassen, ver mag doch am Ende höchstens dort Anstoß zu erregen, wo man uns ein solches Vorgehen überhaupt gar nicht mehr zugetraut Hot. Ein Tropfen Wermut fällt freilich dennoch in den Becher der nationalen Freude darüber, daß es sich nun endlich in unserem Auswärtigen Amte Marokkos wegen zu regen beginnt. Es läßt sich nämlich nicht verkennen, daß der Umschwung in allzu sprunghafter» plötzlicher Art erfolgt ist, ein Verfahren, das sich sa auch sonst bereits mehrfach bei uns be- merkbar gemacht hat und das nur zu unserem Schaden dienen kann, weil cs da? allgemeine Vertrauen in die Stetigkeit unserer Politik erschüttern muß. Noch vor nicht langer Frist stand Gra Bnlow im Reichstage den nationalen Befürwortern eines inten siveren deutschen Vorgehens in Marokko kühl bis ans -Herz hinan gegenüber und goß die Schale seiner überlegenen staatSmännischen Ironie auf die Häupter dieser „Isolierten" aus. Heute aber wird aus der offiziösen Orgel urplötzlich ein ganz anderes Re gister gezogen und es erscheint eine gegen Frankreich gerichtet: Note, die man nahezu als einen Kaltwasserstrahl bezeichnen könnte. Tie Wirkung, welche die Kundgebung der „Nordd. Allg. Ztg." in Paris gehabt hat, zeigt sich darin, daß gerade die von Herrn Deleassö, also dem Verfechter der Isolierung 'Deutschlands und dem Begründer des französisch-englischen Einvernehmens, inspirierten Blätter vor sich anspinnenden Intrigen Englands warnen, den: eine Entzweiung zwischen Deutschland und Frank reich sehr gelegen kommen werde. 'Das ist bezeichnend dafür, wie wenig Herr Telcasss selbst seinen britischen Freunden über den Weg traut. Die Schärfe in der deutschen offiziösen Verlaut barung hat um so mehr etwas einigermaßen Befremdliches an sich, weil man eigentlich auf Grund anderweitiger Anzeichen auf ein völliges deutsch - französisches Einvernehmen über Marokko gefaßt sein durfte. Jedenfalls läßt sich die Be merkung nicht unterdrücken, daß es für das beiderseitige Ver hältnis besser und vorteilhafter gewesen wäre, wenn unsere Diplo matie sich von vornherein in dem vorliegenden Falle etwas nach drücklicherer Akzente befleißigt hätte und darin konsequent ge blieben wäre, statt daß sie nun genötigt ist, mit einer Art von politischem Saltomortale aufzuwarten, für den man bei uns in weiteren nationalen Kreisen schwerlich das rechte Verständnis besitzen wird. Man vennag sich bis aus weiteres der Besorgnis nicht zu entschlagen, daß es hier auf die Dauer vielleicht doch an dem nötigen beharrlichen Zielbewußtsein fehlen und lediglich einer jener hochgemuten Impulse in Frage kommen könnte, die schließlich vor der nüchternen realen Gcivalt der Tatsachen nicht stand halten. Die Stetigkeit in der Politik, die bei jeder großzügigen Aktion von vornherein die rechte Richtschnur zu er- greifen versteht, darf nicht unterschätzt werden als ein wesentlicher Faktor bei der Erreichung des von Kaiser Wilhelm II. in Bremen vorgezeichneten Zieles, daß das neuerschafsene Deutsche Reich von allen Seiten das absoluteste Vertrauen als eines ruhigen, ehrlichen, friedlichen Nachbarn genießen soll. Neueste Drahtmel-ungen vom 2 t. März. Deutscher Reichstag. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Beratung des Militär- Etats wird fortgesetzt. Zunächst wird der Titel „Kriegsminister" bewilligt. Die Resolution Erzberger, die die Uebcrsicht über die Ergebnisse des Hecres-Ergänzunasgeschäfts durch getrennte Statistik über zwei- oder dreijährige Dienstzeit der Ausgchobenen vervollständigt haben will, wird angenommen. Beim Titel „Sächsischer K r i e gS in i n i st e? führt Abg. Nitzschke (So-.) Bcickwerde über schwere Schädigungen der Landwirte m der Umgebung des sächsischen Truppenübungsplatzes Zcichain durch Ansammlung zahlloser wilder Kaninchen auf dem Uebungs- platze. Ferner beschwert sich Redner über Tierquälereien bei Armccjogoen bezw. bei von Offizieren veranstalteten Jagden und über die Beteiligung von Soldaten an diesen Jagden. — Säch sischer Mililärbevollmächtigter Oberstleutnant v. Salza er widert, daß nach Möglichkeit für die Beseitigung der Kaninchen, plage gesorgt werde. Die Parforcejagden seien vollständig, Prlvatfache. — Abg. Schöpflin sSoz.j beklagt sich über die' Militärverbote für Gastwirtschaften. Ter sächsische Kriegsnunister habe zwar den Generalkommandos anhciniqegeben, de» Besuch von Lokalen an allen den Tagen, wo dort keine sozialdemokrati schen Ber'ammlungen stattsindeii, den, Militär freizugeben: iu den Großstädten richte man sich zwar nach diesem Erlaß, aber^ aus dem Lande kümmere mau sich nicht darum, sondern verhänge über die betreffenden Lokale nach wie vor ein generelles Militärvcrbot. — Beim Kapitel „Kommandierende Generäle" befürwortet Abg. Südekum lSoz.s einen sozioldcmokratiicheii Antrag, die Stellen der Kommandeure von Berlin. Altona, Hannover, Köniastein und noch acht anderen Orten als künftig „wegiallend" zu bezeichnen, zieht den Antrag aber schließ lich mit Rücksicht aus die GeichäftSlaac wieder zurück, nachdem Abg. Gröber sZcntr.j dessen Annahme ohne vorherige Kom- milsionsberatung >ür nicht möglich erklärt hatte. — Beim Kapitel „Geldverpsleqnng" befürwortet Abg, Gothein sfreil. Vereinig.i Gehaltserhöhung für die Militärbüchscnmachcr vom nächsten Etatjahre an. Bei 1209 bis 1600 Mk, Gehalt seien die Betreffen den gczwuuexm, den Privatbüchienmacheru Konkurrenz zu machen, — Abg, Patzig lnac.-iib,> wünscht Gehaltserhöhung für die Kahlmentcr und raschere Beförderung der Zahlmeister-Aspiran ten. — Abg, Ho ge mann lnat.-lib.j wünscht, daß die Heeres verwaltung, in vermehrtem Umfange Waffenlieferungen an die Pnvatindustrie vergeben möge. — Nriegsministcr v. Einem: Eine Besserstellung der Büchsenmacher ist schon vor einigen Jahren erfolgt, auf weitere. Besserstellung werde ich hinstreoen. — Beim Abschnitt „Natnralvervslegung^ empfiehlt Abg, von Brock Hausen skons.s eine von ihm und von Zenlrumsabae- ordneten beantragte Resolution, die Regierung zu ersuchen, die direkten Lieferungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse an die Heeresverwaltung seitens der Produzenten weiter auszugestalten, und zu diesem Zwecke mit den landwirtschaftlichen Bereinigungen und Genossenschaften in Beratungen zu treten. — Abg. Müller- S-agan (sreis. Bolksp.) spricht gegen die Resolution. Wenn die tandwirljcbqfilicher. Genossenschaften aus eigener Kraft den Zwischenhandel änsznschalten imüan'oe feien, so müsse sich natür lich der Zwischenhandel das gefallen lassen: aber wenn die land wirtschaftlichen Genossenschaften aus Mitteln des Reiches, aus den Mitteln also der Steuerzahler, bevorzugt werden sollen auf Kosten der Kauslente, so sei das eine durchaus nicht zu recht fertigende Zurücksetzung des Handels., Auch durch Gewährung des Militärlariss an die landwirtschaftüchen Lieserauten seien die Händler benachteiligt, — Generalmajor o. Gollwitz: Der Miiilärtaris ist in einzelnen Fällen sogar höher, namentlich bei Heu und Stroh, weil diese leichter sind, und ferner bei Beförde rung nicht in ganzen Wagenladungen. — Abg. Gothein ssreii, Vereinig.i legt Verwahrung dagegen ein, daß der Staat den Handel absichtlich zurücksetze. Wen» der Staat beim Händler besser und billiger kaufe, solle er nicht zu seinem Schaden ein« ieilig den Produzenten bevorzugen. — Abg. Kreth skons.I s bezeichnet cs als eine alte Mär, daß die landwirtschaftlichen Genossenschaften staatlich suvveiinouiert seien, wie Müller-Sagan behaupte, Tie Landwirte und ihre Genossenschaften verlangten gar nicht, daß die Heeresverwaltung von ihnen teurer und tchlechter käme. Gerade der Zwischenhandel verteure, und daher sei das Ansinnen an die Heeresverwaltung, bei den Produzenten zu kaufen, für die Verwaltung nicht mit Mehrkosten verknüpft. Die Landwirtschaft sei zu einem solchen Verlangen um so mehr berechtigt, als sie in hervorragenden, Maße die Lasten für die Armee zu tragen habe, — sBcisall rechts.) — Abgg. v, Brock hausen, Herold und Froelich treten dann noch den Ausführungen der Abgg, Gothein und Müller-Sagau entgegen, worauf der Antrag v, Brockhauscn angenommen wird. Da gegen stimmen Freisinnige, Sozialdemokraten und von den Nationallibcralcn die A!>a. Büsing und Wall brecht. - Beim Kapitel „Pserdebeicyassung" -wünscht Abg, Becker-Köln lZenlr.i vermehrten Ankauf von Kaltblütern im Rheinland-/, — Kriegsminister v. Einem: Wir können schwere Kali- blüter nur für die Fußartilleric brauchen, aber der Wunsch des Vorredners ließe sich leicht erfüllen, wenn Herr Becker seine Freunde veranlassen konnte, eine Resolution esnziibriiigen, das: wir, womöglich noch in dieser Session, für jedes Fiißartillcrie Regiment eine Vesvannnngsabteiluna erhalten, (Heiterkeit,! -- Abg, Roaallo v, Bieberstein skons.i betont nochmals aus drücklich. baß die ostpreußischen Pferde sick in Südafrika be währt hätten. — M,g. Dove streif. Vereinig.) findet darin einen Beweis, daß die Heeresverwaltung auch hier wieder cinma! durch die Händler gut bedient worden sei. ^Heiterkeit.) — Abg, v, Treuenfels skons.) »'eist daraus hin, daß Abg, Pachnickc seinerzeit Vorwürfe gegen die Remontcosfiziere hier unter dem Scbutze der Immunität erchoben, sie abxr außerhalb des Hauses nicht wiederholt und cs dadurch unmöglich gemacht habe, die Sache gerichtlich klarzustellen, — Krieasminister v. Einem er widert auf eine Anregung des Abg, Held, für Kaltblüter könne er Hannover nicht entbehren, für Warmblüter dagegen müsse er besonders Ostpreußen berücksichtigen, und in etwas geringerem Maße neuerdings auch Westvreußen, — Reim Kapitel „Reise- gebühren usw," wird eine Resolution betreffend Urlaubsreifen in die Heimat bei freier Hin- und Rückfahrt einstimmig an genommen. — Beim Kapitel „Militär-Erziehungswe'en" ge langt eine von der Kommission vorgeschlagene Resolution zur An nahme wegen Gehaltsaufbesserung für Lehrer an Untcroffizier- schulcn, — Beim Kapitel „Waffcnwcscn und Technisches Institut für Artilleriewesen" bringt Abg, Pauli- Potsdam skons.) wie der zahlreiche Wünsche betreffs Gehaltsaufbesserungen auch für die verschiedenen Beamtenkategorien vor und bemängelt die Ar- bcitcrlohnvcrhältmsse in den Spandauer Werkstätten. — Hieran' erfolgt Vertagung. Schluß 714 Uhr. — Montag 11 Uhr: Weiter beratung des Etats: dann Nachtrags-Etat. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Budgetkommission des Reichstags führte heute die Beratung des Etats zu Ende. Dar Zuschuß zum ordentlichen Etat im Betrage von 51 Millionen Mark wurde in Konsequenz des Beschlusses, die Ausgaben für Waffen- undMiinitionsbeichaffiinaen aus dem Extraordiimrium iu das Ordinarium zu versetzen, gestrichen und die Matrikularbei- träge entsprechend erhöht. Beim Etatgesetz erwiderte Staats sekretär Freiherr v. Stengel auf eine Anfrage des Abgeordneten Speck, daß der gegenwärtige Zeitpunkt für Vorlegung eines KomptabilitätSgeietzes nickt geeignet sei; sobald cs ongche, werde die Ausarbeitung eines solchen Gesetzes erfolgen. Auf Antrag Speck wurde der Reichskanzler ermächtigt, »ur vorübergchen- r-s- L.Z Ni
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