Volltext Seite (XML)
I»« — Aus einem NiederlagSlokal ist gestern durch woklstchrtS», einaesuh polizeiliche Penuittelung ein gröberer Posten «Sie wegen Verblei, j Persucl tung döchsl üblen Gerucdrs und eingetretener Ungenietzbarteit ent« * ' - temt und aus einem Ascheadladeplade vor der Stadt »er» scharrt worden. — Daß das Tragen anilinrotb gefärbter Strü«»fe besonders bei Borliandensrin schweißiger Füße nicht obn» Te'aor ist, bat dieser Tag» wieder rin bei einem Neustädten Restaurateur in Diensten siebendes Mädchen, welches danach einen bösartigen Ausschlag^an beiden Hüsten erhalten bat» an sich wadrnebmen Streek in TbKtigkeit gesetzt ation zur Feststellung der Ge'adrtt beim Abthun von Bvdrlöchem in Kohlengrube» dienen soll. -FürJrantenberg bot die vergangen« Mittwoch zwei Feierlichkeiten, an denen eine vielseitig» Tkrilnadin» der Bürger schaft sich bemerkbar machte: dat LüsSbria» AmtSjudiläum des ^ürgrrschulirbrer« und Organisten Batdaui -Rümmler und dt« Er öffnung der verberge zur vetaiatb Die letztere Feier leitete Herr Obeipiarrer Lisch. .... — l - Auch in Plauen i. D. müssen Vtraßendnrchbrüchr »ur müssen. Seitens der WoblsabrtSvoluei ist sosort UnterluchungS-, Stadtverschönerung und Erweiterung beitragen. An» Montage er« versabren eingeleitet, auch ein bei den, betr. Verkäuier noch vor- folgte der Durchbruch der Seeftrast» zwischen der Trockentbal- und " " " ^ ... «..L ' ' '!Antonftrastr. wodurch die E.Weiterung der Strastderger Vorstadt stch niöglich macht. — Id»»«!»«» 8«i« » - . die als staatlich« kelt beSKodlenstnubeS Sonntag g»n H. g»t 188o ver . . . gefundener Vorralh der fraglichen Strümpfe mit Beschlag belegt worden. ...... — In der vergangenen Nacht schlugen die Pioniere bei — Da» Absterben dervielenFischr, welche am DienS- llcbigau über dir Elbe eine Brücke. tag in der Elster bei der Bartbmüblr dort ausgesunden wurden, ist — DaS neu eingerichtete Hariptbureau des „Dresdner auf den Umstand zurückzusübren, daß durch die geöffneten Schleusten A llgein.« ran ken kai ie n - und Leben Sversicheru ngß« Wasicr aus der Stabt »litgekommrn ist, welches jedenfalls durch Vereins" befindet sich Srdloststraste 22 im Duichbanü. die kürzlich staltgebabteRatten- undMäusevcrtilaung giftig gewesen ist. — Die belressenden Ausschüsse des Turniestes veröfientlichen — Die beiden Wilddiebe, welche kürzlich aus H > r s ch - Aufrufe, welche sich erneut an die Opieuvilligkeit der Bürger- berg er LtaatSforstrevicr angetrosten wurden, sind in Person schast wenden. Ter Garantictonds ist noch nicht vollgczeichnct. eS zweier Böhmen ermittelt worden. üblen noch etliche 20,u0o Mark daran. Was die Freiguartiere — Der Wirtd des Felsenschlößchens in Plauen i.V wurde betrifft, so wird der betreffende WolmungS Ausschuß nachträglich aus polizeiliche Anordnung veranlaßt, sein Theater imprägniren tu eingehende Anerbieten noch berücksichtige». Wir verweisen ausbrück- lassen. lich aut diese im Fnseratcntheile ersickillickicii Aufrufe ! — Schwurgericht. Eine R äuberaeschichte. Am Osttkr- — Eine »reche Gaunerei, die sich, da sie von Erfolg be- > sonntaa, den 5. April Morgens befand sich Emilie Bertha Klcppiich. gleitet gewesen, wahrscheinlich wiederholen dürste, ivnrde vorgestern! eine 24 Jahre alte und in Pcterswalde, jenseits der schwarz-gelben m de» Antonslraste venibk. Als eine daselbst wobneiide Familie Grenzpsählr, bcdienstete Magd auf dem Wege nach Roienthal bei ihre Wohnung verlassen hatte, rlingelte eine halbe Stunde water, Königsteui. ui» ihre dort wobnhaste Mutter zu besuchen. Bon ein ungefähr >2 Jahre alles Mädchen und begehrt von der Köchin! Markersbach auS benutzte die K einen durch den Bielagrund tüh- in »ngemiieile, Weise l Mark nir Spitzen. welche die gnädige renvrn Kommunikativiisweg. Alis einer Höbe angelangt, die recht» Frau am Morgen von ihr gekanir habe, Tieielbe Iiabe kein kleines von Hochwald, links von »mgrm Nadelbolzc beiäumt ist, vertrat Geld gehabt lind das '.lliädchen an» hxl Uhr iviederbestelll. Tie. ihr plöl'.lich ein von recht- aus dem Gehölz brechender Kerl mit den stöchin, die erst ei» paar Tage im Dienst war. zogene zwar etwas. Worten: „Halt! Wo willst Tn hi» ?" de» Weg. Gleichzeitig erhob -viude aber durch das besliiiiinie'.'liiikreten der ingendlichen Ganneri>n der Wegelagerer einen starken Birkenstvck drohend zu», Schlage, doch ichliestlich besliinint, das Geld ;n geben. Als die Familie nachi Las nicht wenig erschrockene Mädchen erkannte m ihm einen "awe znriickkehrte, stellte sich das Manöver als em unverschämter Menschen, mit dein sic früher im Doric Oelsen gedient batte. Dieser Betrug heraus. j Umstand bestärkte die Klcppisch inomentan in der Annahme, daß — Ter Dresdner Mä n n erg e i a n gv c rein veranstaltet ihr Gegner nichts Böses im Schilde führe, reih, zur Ausführung nächsten Mittwoch nute, Mitwirkung der Kavelle des k M'nsstdir., bringe» werde, und io hvfste sie, unbehelligt weitergehen zu könne». Ehrlich -in Lmcke'scheii Bade ein Konzert. Bei nngünstiger Witte-j nachdem Grahl — so hieb der Bursche — von ihr über das Reise- >»»g wird dasselbe im Saale stallsindeii. j ziel aufgeklärt ivorden. „Keinen Schritt darfst Tu von der Stelle. — Während des voraussichtlich ea. 2 Stunden dauernden! Das Geld her oder ich schlage Dich todt!" rcplizirte der Wege- Tiirn'estznges ivird ein narlender Tumk den Festznaler» en, er > lagerer. dessen Galgeuphusiognomic auch das Schlimmste befürchten wünichles labial min. nachdem die Kchten durch die diveoen Hnrrah-,! ließ. Vergebens bat die K'Ievvisch mit dem Hinweis, sie besitze nur Hoch und Gut Heil-Rwe gehörig trocken geworden. Da werden wenige Pfennige, sie unbehelligt zu lassen, den» plötzlich fasste sich sicher mitleidige Nestamarenre finden, um gegen entiprechende ! Grahl das Mädchen am Halse und zerrte es nach dem Gehölz. Baarzalilungen die Dürstenden zu tränken. Erleichtert ivird ihnen j Den Widerstand der Klcppüch suchte er hier mit der Ankündigung, ihr niemclicimeni'.dliches Unternehmen durch die von Jnl. Bohne, - er sei RÜubcrhanptmann und iverde sofort noch vier Räuber aus R'ofenslr. Hst. erfundenen und von der Karlonnagemabrik von Fröhlich dem Dickicht lierri>p!ci>cn, zu beieiligen. Angesichts dieser Situation gefertigten P avier T n r n e r B e ch e r. die als Eriatz litt die griff nun die llcver!allene nach ihrem Portemonnaie in der Kleidcr- nur gejicn enlwrechcnde Einlage zu erlangenden Gläser dienen ! tasche, um dem frechen Bursche» den ganzen Bestund ihres Ver mögens — 45 Pfennige — zu geben. Mit Ausbietung aller Kräfte gelang eS dem arme» Mädchen, deren Angst durch die Aeußcrnng GralwS: „Tri mußt sterben, daß die Thal verschwiegen bleibt! den Höhepunkt erreichte, sich von dem modernen Räuber loSznrciben und in der Richtung nach Markersbach unter den Verwünschungen des Wegelagerers die Flucht zu ergreifen. Ganz aufgeregt langte die Klevpiich dort an und erstattete von dem Vorgang Anzeige, wobei die acröthcten Stellen ain Halse und der Wange tür die gewalt samen Griffe des Räubers zeugten. Außerdem vermißte das über fallene Mädchen auch »och ihr Medaillon, und man nahm vorläufig an, daß es ihr von Grahl mit geraubt worden sei. Allein der ver mißte Gegenstand wurde bald daran» an der belressenden Stelle von einem Fuhrmann Lufgestiiiden und ist höchstwahrscheinlich während des Ucbenalles zu Boden gefallen. Letzterer erichien gestern, der räuberischen Erpressung beschuldigt, vor den Geschwo renen. Karl August Grab! ist 25 Jahre alt. stammt ans Reichstein bei Kölligslein und erlitt schon mehrere Vorstrafen. 1683 wurde er vom hicngen Landgericht wegen Diebstahls zu 2 Jahren Gesänaniß verurtheill. Den in der Strafanstalt erlangten Ueberverdienst erhielt Grahl bei seinem 'Austritt am 18. März d. I. nur zum Theil auS- aezablt : die übrige» Gelder wurden dem Pfarrer m Roienthal, Grahl's nLchstenAusenthaltsort, vorläufig übermittelt. DieseVeriügung scheint in erster Linie für die eigenthümstche ZwanaSanleihe, maßgebend gewesen zu sein. Kürz und gut. Grahl hielt es nur einige Tage in Roienthal als Arbeiter auS und entfernte sich am 1. Avril von dort, um seine in Oelsen und Königswalde dienende» Geschwister aufzuinchen. Ter arbeitsscheue Vagabond belästigte zu letzt, nachdem er sich auch m Bödmen hcrumgctrieben hatte, seine in Markersbach lebenden Verwandten, wohin man ihn in der Nacht von, Sonnabend zum Ostersonntag brachte, nachdem er, auf der Straße liegend, autgeiunden worden war. „Am nächsten Morgen" — so erzählt Grahl weiter, — „als ich von meinen Verwandten sortging und keinen Pfennig mehr besaß, bescploß ich, nicht nach Hauie zurückzukehren, sondern dem ersten Besten draußen im Walde das Geld abzunehmen. Tann schickst du ihn in die Pfarre nach Roienthal mit der Weisung, sich Las Geld dort von dem Pastor wiedergeben zu lassen, dachte ich bei mir und ging in der Richtung nach Roienthal fort, um an einer geeigneten Stelle mein Vorhaben auszuiühren". Beitritten wird zwar von dem Angeklagten die Be gegnung mit der Klcppisch an und tür sich nicht, wohl aber stellt er ganz entschieden in Abrede, sich an dein Mädchen thütlich vergriffen zu haben. Es sei allerdings wahr, daß er von der A. Geld ver langt und auch erhalten habe, doch seien eS nicht 45 sondern nur 25 Pfennige gewesen: übrigens sei er erst der Zeugin gegenüber etwas ernstlich ausgetreten, nachdem ihn diese wiederholt ausgelocht habe. Mehrere von dem Angeklagten als Zeugen bekannte Mädchen konnten, der Behauptung G-'s entgegen, nur bestätigen, daß die Kleppisch durchaus keine verlogene Perion sei. „Schwöre Du nur ui!" eiferte der freche Patron dem verletzten Mädchen mit geballter Faust entgegen, als diese bei ihrer Vernehmung das Lügengewebe Grabl'S in »ehr erregter Stimmung zerriß. Aus ihrer Aeußernng: „Entschuldigen Sie" (zu dem Gerichtshof gewendet und sodann einen vernichtenden Blick nach dem Angeklagten werfend), „vor solchen Leuten kannst Du mir nichts mehr lhun!" ließ sich die Angst und Aufregung des ebenso glaubwürdigen als in ihrem Auf treten anspruchslosen Landmädchens zur kritischen Zeit recht sichtbar erkennen. Dem Wabripruch gemäß wurde Grahl wegen räuberischer Erpressung zu 5 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurtheilt. Anklage und Ber- thridiaung war von den Herren Staatsanwalt Wolfram und Rechts anwalt Fränzel vertreten. — Schwurgericht. Ein außerordentlich betrübrnver Fall, der geeignet ist. da- menschlich« Mitgefühl m jeder Brust zu wecken, beschäftigte in der zweiten gestrigen Hauptvrrhandlung die Ge- ichworenen. Tkerese verekel. Löhr geh. Theile, die Gattin eines Kaufmanns, nimmt unter der Anschuldigung des versuchten Todt- sch ags au» der Anklagebank Platz. Tie am '20. November 184Ü geborene dcdauernSwertbc Frau machte vor 2 Fahren in Leipzig dir Bekanntschaft init dem Reuenden eine- dortigen Handelsdauses und keiratbetc denselben am 20. Der. 1883. obwohl sich ihre Geschwister durchaus gegen eine eheliche Verbindung mit Vielem Mann ausivrachcn. Vor einem halben Fakre etwa »abm da» Ehepaar in Gicbichcnstein bei Hall« irinen Ansenttialt , dort wurde am 4. Funi Nachm, der Mann insolgc Requisition der Ltaatsainvaltscdast zu Halle wegen drin genden Verdachtes der Wecdlelsälichung von zwei Criminalbeamten j Lvbr erfreut sich gegenwärtig der besten Pflege bet Verwandten' ! und dieser Umstand wird wohl auch die bedauernSwertbe Mutter ! in Zukuntt von selbstmörderischen Plänen abbalten. Herr Staats« ' amvalt Weicher betonte als Vertreter der Anklage selbst, daß der Fall aeetanet sei, die herzlichste Tbeilnahme für die unglücklich, Frau , und Mutter zu erwecken: daneben stelle aber die Pflicht, dem Gesetze zu genügen und di« Angeklagte wegen versuchter Tövtuna ihre» Kindes »ur Rechenschaft zu ziehen. Wokl aber verwendete sich ver öffent liche Ankläger irlvst sehr warm für die Annabme mildernder Um stände. Der Verthridtger, Herr Rechtsanwalt Fränzel, gab den verrcn Geschworenen in erster Linie z» erwägen. ob seine von der Verzweiflung erfaßte Dclendendin nicht in einem an UnzurechnungS- sabigkeit grenzenden Zustande gehandelt haben könne, in welchem Falle sie straffrei ausgehen müsse. Düsen Fingerzeig accevtirtcn auch die Geschworenen, indem sie die Schuldst »ge verneinten. Dem gemäß erkannte der Gerichtshof aus Freisprechung. — Der 51 Jahre alte Strastenmeistrr Friedrich Wilhelm Hering an« Niederrathen, zuletzt in Zetzrr» stutiomrt, verwirkte wegen Unterschlagung und Fälschung 5 Monate Gefängnist. Fsrrfetzung des lokalen rvelle« «eil« ». folleii. Die Becher sind mit Tnrnerdevüen vvrtlieilhatt nnSgrstallet. Geaicht sind sie un' 0,3 Ltr. Hundert dieser Becher werden mit l Mk. 50 Pig. verkamt. — Einen hüvichen Sckmuck tür das Turn fest bilden sie bei Gebr. Weichte, Eckhaus der Pillnitzer- und Eirkus- straße, ansgesteUlen, vortrefflich gelungenen Büsten deS Turnvater Jahn, welche bis znm 12. d. M. zu den ermäßigten Preisen von 10 Mark zu kaufen sind. — Ei» reiches Sammelgebiet für Botaniker ist der große Winterberg bei Schandau. In diesem sowie im vorigen Jahre wurden in dessen Bereich wlgende seltene Sachen gesunden: -Vxplenium viriclc. 8t.rutl>wptori-c zrornumie», Soolopenclriuru olliei- »arnln. .lilpstliuni labnstnu, Latrveluum I.unaria. starw gnnckri- st'Ii.i. XaaUi.i >iä»8 avw. (WocHera ropoiw, OphaliUitlwrn eiwiloiia, Vtrapa UoUackmlla. l'irola unitlm-a. secuncka, niinor, wtnnciitolin, I.f'iui» palmt,',', 1)w'ilali> purpurs» u. s iv. Eine Sammeltour. daliin ist also iür den Botaniker lehr lohnend, kann auch um io mehr empfohlen werden, als inan auf dieiem herrliche» Punkte der Sächs. Schweiz, der jährlich von vielen Ta wenden von Fremden vciucht Ivird, ein vorzügliches Hotel, gnlcs Unterkommen und eine auch den gröistcii Amprüchen gerecht werdende 'Verpflegung findet. Sammler mögen aber geimimle m der gemnmiken Säch!. Schweiz ziemlich seltene Pflanzen ja nicht mit der Wurzel nnSreißen oder m^größerer Anzahl mnthwillig alip'lucken. damit dieses selten reiche Sammel- geöiet nicht auch verarmt wie so viele Gegenden unseres Sachien- audcs. — Durch »'hartes Fahren einer Branteauivage um die Ecke wurde, gestern Mittag am PostplaNe ein älterer Herr nmge- listen und weienttich geschädigt. Das Pudlikum eilte dem davvn- ' .Inenden Kutscher nach, um seinen '.Kamen testzustellen. — Im H o r b ra n h au s - E l a b l i i i e me n l zu Cotta be ginnt heute Nachmittag das große Kellertest, zu dem die verschie densten Borhc'eeiliiiigen getroffen worden sind, so daß es wie in den Vorjahren an Uehenaichnngcn aller Art nicht fehlen wird. Eine riesige Vmamide von 10 Bierpanzen begrüßt die bierdurstigen Seelen von nah und 'ern am Eingänge zu den kühlen von magischem Lichte d'.irchdnmaenen nnlerirdnchen Keltern, in welche man durch zwei 70 Hektoliter fassende Rieieiiiäiier gelangt. Ter Aufenthalt in den st'tUch imt duckendem Tannengrnii, Wappenschilder» und am Abend 'c'cktich durch Lampions erleuchteten großartigen Malztennen ist bei der hoben Temperatur geradezu ein ungemein angenehmer und er- 'u'chendcr. Tie über 2v>> Quadratmeter umfassenden Räume ge wahren nicht weniger als gegen M» Perl, liegnem Raum und wie geichaiieii zeigen sich die von 72 evernen Trägern getragenen wider- drohiienden Hallen zum Kultus unseres urgermmincheii Trinkgottes Gambrmiis. Das Fc'l wird Montag und Dienstag fortgesetzt. — 'Nachdem in den letzten Tagen ein etwas besserer Wasser stand der Elbe cingelrete» nt, nimmt die iächs.-böbm. Tampt- > ch i s f i a h r t s - G e s e l l > ch a f t mit heute die unterbrochenen Fahrten bis Leitmeritz, sowie die 'Abendiahrlen zwischen Schandau- Tetschen wieder auf. — 'Iran sollte es kaum für möglich Hallen, daß es heute noch Leute gikbl, welche glauben, daß nach nun beinahe 4sts Hundert Jahren eine Erbichaft von 21öXV,E Tbalern aus dem Nach lasse keines Geringeren als des Prmzenrüubers Kunz von Kaufungen zu erheben sei. lind doch sind, wie eine kürzlich in Leipzig stattge- tundeiie Gerichtsverhandlung zeigte, mehrere Permnen aut dielen Leim gegangen. Ter vormalige Gutsbesitzer Otto Kunze aus Kupsal bei Eileubnrg und dessen Eheckan waren angeklagt, durch die Vor- 'piegcluiig, daß sie hestiimnie'Anmartichatt auf diese Erbschaft hätten, von mehreren Personen Geld cr'chwindcll zu haben. Kunze wurde zu 2, seine Ebe>ra» zu 7 Monaten Ge'ängmß verurtheilt. — Tie 'Aiiilshallvtmaimscha't Grimma bringt zur Kenntniß, daß Demjenigen, weicher über den 'Verbleib des ieit dem Himmel- iahitslage vermißten kgl. Oberförsters Freiherr v. Wirsing aus Fvrilhans Nimvichen eine bestimmte sichere Mittdestuna zu machen im Stande ist, von den Verwandten des Vermißten 100 Mark Be lohnung ziigesichert werden. — B olizei b e r i ch t. Im großen Lstragchege wurde am 3o. v. in der Frühe ein dunkler Fr-w mstrvhhnt mit schwarzem Taiü-iiet eiiigcfaizt und mit einem Strauß künstlicher Blumen ver ziert. www daneben ein hiannwollencr Alvacca-Regcnschirm ge- 'lindeii. '.stigu veriiiuthet. daß dicie Sachen einer in der Elbe er trunkenen Fraileiisverion angehören. E»l n e u e s I n b > lau m. 'Am 30. Juni wurde in der Anstalt ckir anmiale Jmvcking in Leipzig daS .'s». Kalb zur 2lbi Iw xUiiv'iing »l Leivz>c>, . mlvfiiug beiml.r Qe Anstalt, die auS Privatiiiittclii vor 8 Jabreii i verhaftet. Wvht hatte die ungtücklicdc elternioie Frau in den letzten vom -awkaicraih Tr. Fairst begründet ward, hat in dieser Zeit, Zeit schon wiederholt bemerk», daß ihr Mann „Heimlichkeiten" habe. Gells durch cne »n Orte vollzogenen Jmvtungen, theilS durch den Als ' ' Periandi von Lhmvbe segensreich gewirkl. Im Schwlllgcrichis'aal zu Leipzig wurde vorgestern in der Hanplverhandlimg der Tienstknechi Wilhelm Karl Rudolph aus Püchau w,gc» Widerstandes gegen die Staatsgewalt, gefährlicher Kvrververlcnung und Todochlags zu 12 Jahre» ll Monaten Zucht- hausstra'e und 10 Jahren Verlust der Ehrenrechte verurthellt. Die Vertheidigimg bciiiiibte sich zwar, unter Bezugnahme aut den trun kene» Zustand ihres Tefendenden gegen Beiabung der Todtichlags- ls sie nun mit einem Schlage, säst ganz mittellos uud selbst von den Geschwistern verlassen, mrt ihrem zweijährige» Mädchen allein in der weiten Welt dastand, da saßte sie den verzweifelten Entschluß, mit ikeem zärtlich geliebten Kinde gemeinsam zu sterben. Am Morgen des 5. Fr-nr reiste die Angeklagte von Giebichensiein nach Dresden ab. nahm einen kurzen Auientbatt im „Annenhos" und fuhr gegen Abend, nachdem sie einige Zeit mit dem Kinde un der Elbe aus- und abgcgangen war, per Schiff nach Lo'chwttz. Dort ^ „ ^ nahm die Löhr in dem Garten deS Temnih'schen GaftdoscS etwa aichiltdiiage. cvcnt. ,ur 'Aniiahme »ulderndei Um,tändc zu plaidiren., »wei Stunden Aufenthalt und ein Kellner bestätigt, daß sie während allem die Geichworeneil waren nach kurzer Zeit mit ihrem Verdikt dieser Zeit den, kleinen Wesen fortgesetzt die liebevollste Pflege zu- icrlig, indem ".c der staatsanwalt'chaktlichen Aunassung deitralen wendete. Gegen 9 Ukr Abends entsrrnte sich die Angeklagte und und cew.amau ei'olgic die Verurlhcllung Rudolph s in Gemäßheit betrat, nachdem kur» zuvor ein Dampfschiff abgefahren war, die ocs Eio-muiiusbe-chluiics zu genannter Strafe. In biete Strafe LandungSbiücke. „Wo ich bin. muß auch mein sonst ganz ver winde guna»; >1 79 des R.-2t.-G B. eine noch unverbüßte einjäh- l laffencs Kind sein!" erklärte die unglückliche Frau aus eine theil- rige Gc'aiignißilrase mit eingerechnet. , ,, j nehmende Frage des Herrn Präsidenten und dann erzählte sic — Anläßlich des 109. Jahrestage- der UnabhänglichkeitSer- klärungTder Vereinigten Staaten Nordamerikas war gestern daS Haus des hiesigen amerikanischen Konsulats «Ecke Wilsdrusierstrake und Altmarkt) mit dem amerikanischen Sternenbanner aeichmücll. — Aus dem 1 Bruckenbrrgichacht bet Zwickau ist im Auf träge des kgl. Bergamts eine aus Ersen konstruirte, in einer Halb« weiter, daß sie ihr Tbcdterchen in ein Tuck gewickelt mit dem Plaidriemen an den Leib deirstigt bade und nun in den Elbsirom gespnm^n sei. Mehrere tn der Näh« beschüst'gt, Bootsleute de- merkten rechtzeitig den Vorfall, und wenn auch ichan dt« Dogen über Mutter und Kind zuiommenschlugen. so gelang eS doch noch, beide lebend dnn nassen Elemente »u «ntrelhen. DaS Kind der TageSsieschtchte. LeutseheS -keiev. Am '20. v. M. traf S. M. Vermessnngs- fabrzeug „Drache" unterhalh Vvrku»^ eine» kleinen Da mpt er, welcher Flagge halbslock zeigte und Signale mit der Damptpseike ertönen ließ. Der >m Bord des „Drache" die Wache habende Offizier schloß daraus, daß der Dampser einen Arzt ivüinchr uiid so ivnrde der an Bord befindliche Arzt alsbald »nt einer Jolle »all, dem Dampfer üvergesetzt. Hier kviistalirte derselbe »un, daß der Dampter aus Tcltzhl (Holland) war und der mit demselben befind liche Kapitän beim Anteransholen durch das Brechen des Spills einen Schädelbrnch erlitten und getödtet war. während der Steuer mann einen doppelten 'Arinbruch oavvngetrageii habe. ES besanden sich außer de» Genannten nur noch die Frau deS Kapitän? und der Heizer an Bord und es ivnrde deshalb der SteuermannSmaal des „Drache" bcaustragt, den Dampfer nach Telszhl z» bringen. Dies hat derselbe zu vollster Zufriedenheit aliSgestihrt, was durch ein an erkennendes Schreiben deS Bürgermeisters von Telszhl bestätigt ist. Ein ihm vom Rheder deS Dainpsers angeboteneS Geschenk Vvn 5>t» Gulden hat der SteuermannSmant in großmüthiger Weise zurück gewiesen mit dem Bemerke», dieses Geld der schwergetrofsrnen Kn- pstäiistrau übergebe» zu wolle». Der englische Botschafter am deutschen Kaiserhofe, Sir Edward Malet, hat leine» Urlaub angetreten. Es liegt diesem Urlaub ein gewichtigerer Anlaß zu Grunde, als dies bei gewöhnliche» Urlauben niid Reiten diplomatischer Vertreter im Sommer zu sein pflegt. Malet wurde von SaliSbnrh »ach London berufen, um mit ihm über die rnglnck-deuIicheiiVeziebuiige» z» konferiren. Der Marauis von Salisbury bat das Bcdümiiß empsunden, sich zuerst und vor 'Allem über die Anschauungen der deiMchen Regierung in Bezug auf die brennendsten Fragen der answärtigen Politik Aufklärung zu vcrschaffeir. Bis zu welchem Grade er diesen Anschauungen Rcch- »ung tragen wird, bleibt abzuwarte». Man darf icdvch einstweilen die Auslassungen der konservativen englischen Presse registriren, welche einstimmig von der Nothwendigkeit spricht, „feste und wohl definirte Alliancen mit einigen der stärksten Nachbarn" anzustrebe», und dabei in erster Linie aus Deutschland hinweisi. Aber man ver hebst sich zugleich nicht, daß es große Schwierigkeiten haben wird, gerade das am meisten begehrte Einverstündiiiß mit Deutschland zu erlangen. Das Eingehen der „Deutschen BolkSzeltung" hat. wie nicht anders zu envarten stand, die Berliner Judeiidlätter mit großer Freude erfüllt, welche in hämischen Glossen zu der Erklärung des Herausgebers dieses Blattes. Herrn Liehermann v. Sonnenberg ihren Ausdruck findet. Das „Bcrl. Tgbl." widmet diesem Ereig-, nisse einen besonderen Artikel mit der Ueberichrist: „Wieder Einer!" worin selbstverständlich an den Prozeß Stöcker angeknüpst wird und der „Berl. Böri.-Kour." beginnt mit den, siegestrohen Ausrufe: „Es zieht nicht mehr" — der Antisemitismus nämlich. Insoweit damit der wilde Antisemitismus gemeint ist, wie er von Herrn Lieber»»»,» v. Sviiiienberg, vom Dr. Henrici und Anderen vertreten wurde, mag der „Bcrl. Börs.-Kour." Recht haben. Diese Spezies deS An tisemitismus fand »nr bei solchen Leuten Änklang, die inan in Berlin „Naddanbrüder" zu nennen pflegt und bei solchen, denen auch der „Raddau", ein wüstes Schimpfen unter ihmpcithischem Beifallsgetrampel mit entiprechende» Zwncheiiruien „Vergnügen" zu bereiten vermag. Das Auftreten der Antncmitcn der „schärferen Tonart" mußte au» den anständigeren Theil des Publikums ab stoßend wirken, mußte Leute dem Antisemitismus entfremden, die demselben im Prinzip zngelhcm waren. Daher ist es denn auch er klärlich, daß Leute wie Stöcker. Prediger Hapke u. s. w., welche im Anfänge der antisemitnchcn Bewegung eine Hauptrolle in der Führerschaft spielten, diese weniger rücksichtsvollen Elementen, die »ich vordrängten, überließen und in anderen Kreisen und aut andere Weise ihre Gesinnung bethätigtcn. Ein Mann wie Hcffprediger Stöcker konnte unmöglich Arm in Arm mit Dr. Henrici gehen. Tr. Henrici machte sich durch diese maßlose Art seines Auftretens sogar in Berlin unmöglich. Nach Dr. Henrici trat ollmälig Lieber- mann v. Soiinenbcrg an die Spitze der antiseniltüchen Bewegung in Berlin. Er brachte in die cmliiemitüchc Agitation, die in poli tischer Beziehung sich eine „ciittiwilschrittliche" nannte, hauptsächlich deshalb, weil man in den Fortschrittlern nur „Judenkiicchle" er blickte, ein neues Moment, den Gonvermeiitalismus oder vielmehr einen rabiaten Bismarck-Kultus. Diese Richtung fand ihre» präg nantesten Ausdruck, als aus Vorschlag des Liebcrmann v. Sonnen berg eine ontnemtischc Versammlung aus Tivoli ihrer Entrüstung über die Reichstags-Majorität durch ein dreimaliges „Ptui Tcustw Ausdruck gab. Inzwischen aber batte der Stadtverordnete Picken bach den „Deutschen Antisemilcn-Bund" (D. A. R.) gegründet, welcher eine mehr liberalisirende Richtung verfolgt. Licbermann's Einfluß wurde zurückgedrängt, es entstanden Streitigkeiten im Lager der Antisemiten, und ltcute ist Herr Pickenbach unbestritten der Führer der Antisemiten strenger Observanz, die im D. A. B- wohl orga- nisirt sind und wie neuerdings das Stöcker-Meeting aui der Bock- Brauerei gezeigt haß noch einen „kräftigen Ton" zu reden wissen. Auch heute noch bestätigt die „Kreuzzlg. , dgß es bei der Demon stration zu Gunsten Slocker's aus Tivoli keine leichte Aufgabe ge- wesen ist. „die »ehr ausgeprägt antisemitische Stimmung der Ver sammelten un Zaum zu halten." Das koniervallve Blatt vindicirt dabei der konservativen Presse und vor Allem dem Hotprediaer Stöcker das Verdienst, „die anfangs sehr ungeberdigc antisemitische Bewegung in ein ruhiges Fahrwasser gebracht zu haben, wo sie den Menschenrechten der Juden nicht gesäbrtich erscheint". Frhr. v. Hammerstcin hat dagegen in seiner Rede aus Tivoli aus dem Um stande, daß das Judenthuni, wie der Prozeß Stöcker zeige, plan mäßig bereit sei, gegen keine polil,scheu Gegner auch das verächtlichste Mittel zu gebrauchen, die Folgerung gezogen, „daß jene Richtung deS Antisemitismus, welche sich Mäßigung und Zurückhaltung zur Ausgabe gemacht hat, zurücktritt gegenüber dem Antisemitismus der Gewalt." Bei einer sozialdemokratischen Versammlung in Frankfurt a. M. er hielt der Abg. Frohmc «Gegner Bebels) ein Vertrauensvotum. In der Debatte nrtheilte der Vorsitzende, ein Herr Riehl, also über den jüdisch-sozialdemokratischen Abg. tür Frankfurt, Herrn Sabor: Herr Sabor hat mit einem Theil »einer Wähler gebrochen. Er soll sich wohl hüten, er ist noch i»cht so sicher in dem Hafen, auf Lebenszeit im Reichstag zu snngiren. Er möge sich wohl hüten vor seinen Wähler», die klar sind über das Prinzip, wofür er hingeschickt worden. Vis jetzt können wir seine Thätigkeit im Reichstag nicht loben, er hat nur sich und uns Schande gemacht. (Stürmischer Applaus.) Frohme hat seit Jahren gekämpft und gelitten und nienialS die Treue verletzt. Er ist einer der beste» in der ganzen Partei. Herr Sabor wird das niemals fertig bringen, was Herr Frohme der Partei geleistet hat (Beifall). Es ist ja möglich, Herr Tabor ist jetzt ein reicher Mann, vielleicht macht er's mit jeinem Geld (An haltender Beifall). Tie „D. Äolksztg.", daS Organ der Welfen in Hannover, ver öffentlicht eine Erklärung von Mitgliedern ihrer Partei, worin sie ihre Ueberzeugung dahin nusspreche», daß der Herr Grat Bernstorff- Gortow durch seine kürzlich veröffentlichte Eingabe von, 2. Juni d. I. an den hohen Bundestag die der deutsch-hannoverschen Partei in der Begründung des preußischen Antrages wegen der braun schweigischen Frage gemachten Vorwürfe so wahrheitsgemäß als zu treffend zurückgewiesen und sich dadurch den besondere» Tank der Partei erworben hat. Diese Erklärung ist von 142 Herren unterzeichnet. In der Rocht zum Freitag ist bei dem hessischen Städtchen Rodenbera ein schwere» Verbrechen begangen worden. Der dort prattizirende Arzt Dr. Gustav Gchlichiling kehrte Nachts zu Pferde von einem Krankenbesuche zurück, als er plötzlich überfallen und anscheinend durch Säbelhlebe aus Kops »nd Nacken derartig schwer verletzt wurde, daß er anderen Tage- verstarb. Man der»