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Dresdner Nachrichten : 07.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-07
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1882
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VrosSoa 1882. »r,<t«ti>« «NI»7 Uhr«, »kc Skpedtl«»,: Marlknstmtr I». ktbon,enikiU»»r«<1 vtericllihrUch , Mark 50 Vs««., durch dt« Vast , Marl 1» Via« «»mm. 10 VI,«- »utl«»« 37000 »,«m»t. «,r dtr««<kia>, k>»°«>ondI«rMa< ilutirtst« macht sich dt« «edaclia» nicht »rrblndUch. knnonc«» litt un» »es,me» in: k,c »unonc«n-Vnre-lUi v.p««!««. . ^ ' Tageblatt für I-kitik. Wt^r-LÜL'LÄ: Unterhaltung,GeschSstsverkelir. Sörfenberilht,Frem-e»listt. ^LSbL»MSSiW!W^-LS--S-bLSi^«S!!S«Ls>M InSborrdra» best« Mark« v»i» Iflv^vr, liöuitzl. HvtiipolIivLv Vi'vsäv», »n» Qjv»rKVi»tU«r. ! ! 25 LnskboZsv. unä 25 Louverts, «nxllsolrvs I'orruo.t. mit lilonograinm»» (2 boliodigo lluchstahon. verschlunavn), verpackt in oinvm olcgeuiten Caiton, l Llark. — (Insor Lortimont bostobt au« !i>2 vorsclrivckbuou ^lo,>c>^-,ammcn. ^Vilockrutkor^rr. «I. üitk^OU 88ItU0, >Vickckruüor8tr. «1er tioi»N1ea»ttra»kte. -^--SL-SSSS 87. 3«I»rSLN8. ynltiat« wmden Marirnllratel di« Nachm. » Uhr »»«enointtte, Sonntag» di«M>It°t,«tSttl!r, I, Ncnliadt nnr an Wochentagen: an N!vs,elg»tie Nr8 lnsNachm. .1»I>r. — T:e rinjtmtltgc PeliizeN« tonet >i Vlge. tttngcjandl so Psge. Eine Garantie sür da« »achtl- ragtgc Erscheinen der Jnserrt« wird ut chl gegeben. iln»wö>Ii„c Annoncen» Austrog« vonunbckallNlcnPcrtoncn tntirtren bllr nur gegen Pra»»mcrand», »atllungdurch olririniartcn odri VonetNjatitilNg. Acht Silbe» lallet, V- VI«. 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NoaillcS wiederholte, er inüssc angesichts der KabinetSkrisis eine Acußerung der französi schen Regierung sich Vorbehalten. Dufferin hob die Nothwendigkcit einer Proklamation gegen Arabi Pascha bervor und wies aus das unter den Muselmanen in Egnvten verbreitete Gerückt hin. wonach der Sultan Arabi Pascha zu schüben, Truppen zur Vertreibung der Engländer senken wolle. Said Pascha gab Aufklärungen über die türkische Expedition, die zu Anfang der Woche abgcgangcn sei. Die Soldaten wären Rekruten, welche in Salonickr bleiben sollten. Die eigentliche Expedition werde 5000 Mann stark sein. Kreta solle als Milität'devot dienen. Dresden. 7. August. — In Folge der vom Königlichen Ministerium genehmigten Verlängerung der Vogelwiese l>iS mit 6. dS. Nits, wird auch die Säch ff - Böh m. -Dampfschifffahrts-Gesellschaft den Verkehr ihrer Dampfschiffe zwischen Dresden und dem Fcstplatze aufrecht erhalten. An den Stationen Saloppe. Hostcrwitz und Kleinzschachwitz kann des anhaltend hohen Wasserstandcs wegen die Landung der Danipfschiffc noch immer nicht erfolgen. — Der Königs sä, u st am großen Vogel auf der Vogelwiese ist nicht, wie zcither, am Sonnabend gefallen, sondern wird vcr- mutblrch erst heute oder morgen zum AuStrag gelangen. Bei günstigem Wetter hofft man heute die beliebten Nebelbilder am Musikpavillon vorzusübrcn. - Mit morgen Dienstag wird die diesmal so schlimm ver regnete und durchs zivei Zugabe-Tage verlängerte Vogelwiese ihren definitiven Schluß erhalten. Der Sonnabend war durchaus nicht dazu angethan, sich mit dem Wetter auüzusöhnen. während am gestrigen Sonntage in der Mittagszeit sich hin und wieder einige Onadrat-Meter blauer Himmel zeigten, die sich heute und morgen hoffentlich zu Taufenden von Kilometern erweitern werden. — Eine Kinderkolonie in der Nordsee. Für den Kindcrfreund ist in diesem Augenblicke das an sich schon milde und liebliche Ncrdsecbad W»k auf der nordsricsischcn Insel Föhr ein kleines Paradies, in welchem er selbst wieder ein Kind wird. Denken Sic sich Ihren ernsthaften Korrespondenten hier im warmen Sande des lanftabsallendcn Strandes liegend, mit allerlei größeren uno kleineren Kindern Dünen grabend und Schanzen ausmerfcnd und bcnkcn Sie. wie er weitab von allen Wclthändcln mit den Kindern die harmlose Freude theilt, wenn im lustigen Kriege mit den leichten Wellen des Wattenmeeres die Schanzen tncht im Sturm genommen, sondern von der herandringcnden Fluth nur mit farbigen Kieseln, mit Muscheln und zarten Secalgen ausgcfüllt werden. Wahrlich, eine bessere Erholung von geistiger Arbeit kann es nickt geben und wer nicht besondere „Sccabenteucr" sucht, den bringt es liier schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu einer rechten und einstigen nervösen Erreg »ich, er wird „pomadig" und das wohltbätiqe Gefühl dar größten Wurstigkeit kommt über ihn. Wr,k ist das Nordscebad sür Familien und speziell für Kinder, mit denen naturgemäß immer einige erholungs bedürftige Väter hierlicrkommcn. So ist cs kein Wunder, wenn der von Nordwinden geschickte, mit einer doppelten Baumallcc geschiniickte Ztrand hier an fröhlichen Kindern geradezu wimmelt, deren Wangen (Aix ungeheueren Jahre nach dem Norden . und überfüllt worden sind. >o ist auch iu W»k die Frcgucnz fast drcinial so groß, als im Vor jahre und in den Tagen des letzten Juli war ein Unterkommen schwierig. Jedem aber fällt die außerordentliche Anzahl der hier anwesenden Kinder aut. Familien aus fünf und sechs Köpfen be stellend , oft aus weiter Ferne herkommend. sind keine Seltenheit und der gesuchteste Artikel war in den letzten Tagen hier — das Kinderbett, so daß sich sogar in geheimer Sitzung das hiesige Fleckens-Kollegium" mit der Bettbeschaffungsfrage beschäftigte. Die wachsen haben zu den großen und kleinen Kurgästen ein beträchtliches Eontingeiit geliefert, ich zählte ihrer 130 von 1100 Gästen überhaupt. Dresden ist besonders stark vertreten, besteht dock eine einzige reiche Familie von dorther allein aus 14 Personen. Auch eine Ferienkolonie aus Flensburg, 25 Köpfe stark, ist von zwei Diakonissinnen hierher geführt worden und eine zweite Kolonie wird jene demnächst ablöscn. Das erste Nordieehospiz für blutarme und scrophulöse Kinder ist aus "eranlaffung der deutschen Kronprinzessin, welche hier mehrere Jahre mit ihren Kindern weilte, na' kommt nächster Tage unter seinem edlen Zwecke dienen. ch Wnk gekommen. Der hübsche Bau Dach und wird nächstes Iabr schon ,einem eoien Zweie Plenen. In der Erbauung solcher Hospize sind uns Deutschen leider Belgien, England und Frankreich weit voraus. Ganz entsprechend drin milden Charakter des Wyker Seebades, das stärkeren Naturen ungenügend, schwächeren um so zuträglicher ist, «eigen die Einwohner ihren Gästen gegenüber eine wahrhaft kindliche Freundlichkeit, die häufig den Wunsch schon an den Augen absicbt und eine Uebervortheilung des Gastes zur äußersten Seltenheit macht. Mit dem hcrannahenden Ende der Ferien schlägt einem iiroßen Tlicile des kleinen fröhlichen Volkes hier die schmerzliche Stunde der Trennung: ein Thcil aber bleibt hier und genießt in einem gutgelciteten Institute Schulunterricht. Selbst für den Winter, der liier viel milder als aus dem Fcstlandc herrscht, wird Kur aufenthalt beabsichtigt. Jetzt bereits ist wieder allenthalben Platz geworden für Diejenigen, welche die in der Regel berrlichen Tage von Mitte August bis Mitte September hier verleben wollen. — Plauen, 4. August. Von der Böschung an, Hradschin, unmittelbar am Ncubaue »eben der Flaschenbierbandlung von Günther, hat sich gestern sriil^ vor dem Beginne vcr Arbeitszeit an jenem Baue ein mächtiges -stück Felsen abgelöst und im Sturze einen Thcil der einen Meter starken Jutterniaucr vor dem Neubaue u,»geworfen. Jener Felsen ist mit Lehniadrrn durchzogen. Die nasse Witterung der lebten Tage mag den Rutsch befördert haben. Irgend welcher Unfall ist dabei glücklicherweise nicht vorgekommcn. — Der Bahnwärter Lund bei Altmannögrün schnitt sein durch Hagelwetter vom 30. Mai zerstörtes Getreide oberhalb des Wurzel-' slockcü ab. Dasselbe schoßte bald uackber zum zweiten Male und gebt nun, uachdcm cs seit zwei Wochen verblüht hat, seiner Reise! entgegen. Es unterscheidet sich vom benachbarten Kam nur dadurch,: daß cS etwas dünner ist. — Am 4. d. wurde der Dicnstkneckt Klein auS Nijchwitz > durch daS von ikm selbst geführte Geschirr tödtlich überfahren. — Am Donnerstag Abend in der 10. Stunde ist die sogenannte ^ Große Mühle in Haida bei Oschatz niedergebrannt. — Am 1. d. M. explodirt« in der zum Steinbruch in Gru« nau gebörigen Schmiede eine Maste van ca. 10 Pfd. Spreng pulver, wobei der Steinbrecher Taubert schwer verbrannt und d,e Schmiede gänzlich, zerstört wurde. . — Seit dem 27. Juli wird in Großstorkwitz die lediac 27jährige Selma Prätzel vermißt- ' — Bei der vorgestern ans dem Produilciibalmhosc in Pirna stattgefiliidcncn Probcverladung von Geschützen und Pferden stürzte eines der ietzlercn von der kaum einen Nieter vom Erdboden ent fernte», nach dem Wagen führenden Brücke und verletzte sich inner lich derartig» daß der Tod aus der Stelle crsolgte. — Selbstmorde. Am 3. d. bat sich die zum Geblauche des HerniaiinsbadcS in Lausigk aufhältlich gewesene Malcrschcfrau Agnes Hedwig Stcinbach aus Rochlitz in ihrer Wohnung am Fensterwirbel erhängtaus gleiche Art tödtete sich am 4. d. der 20 Jahre alte Fieischergesclle Evuard Heil in Colditz in der Woh nung seines Schwagers, des Flcischcrnieisters Wieland, und in Kleinwaltersdorf bei Freiberg die vcrwittmete W. Elbhölie in Dresden, 6. August, Mittags: 71 Cent, über 0. Tastesneschichte. Iohanncsbad, 5. August. Seit einigen Tagen ist hier anhaltender Regen. Auf dem Hochgebirge trat Wchncesall ein. Der Sturm hat die telegraphische Verbindung mit der Schneekoppe aus österreichischer und preußischer Seite gestört. Heute früh 7 Uhr zeigte der Barometer 0 Grad, Mittags 0 Grad. Der Badebcsuch ist bislang befriedigend. Die durch den Regen beschädigten Straßen werden schleunigst wieder hergcslellt. Auf der Straße im Kleinaupcr Tbale arbeiten 250 Mann. Ferner sind 100 Mann Infanterie zum Straßenbau von Obcraltstadt nach Oberböhenelbe und Spindelmühle abkommandirt. Der prachtvolle Fcldfrüchtcjtand dürste durch das lange Unwetter gefährdet erscheinen- (B.-Z.) Egypten. Die englische Negierung verweigert den türkischen Expeditions-Truppen die Landung in Egnvten, so lange der Sultan nicht die Proklamation gegen Arabi Pascha erlassen und in den Abschluß einer Militärkonvcntion mit England gewilligt habe. Lord Duffen» hat in der letzten der Pforte überreichten Note diese Bedingungen als unerläßlich bezeichnet. Es ist sch,vcr zu glauben, daß Abdul Hamid sich zu einer solchen Demütbigung verstellen werde — er wird vcrniuthlich vorziebcn, auf die Expedition rinter Protest und Wahrung seiner Souveränitütsrechte zu verzichten und England sür die Folgen seines eigcnuiächtigcn Vorg-chcnS ver antwortlich machen. Die „Nat.-Z." sagt: Wir können nicht cinschen, wie die europäischen Mächte die Konferenz in Konstontiiiopel noch aufrecht zu erhalten vermögen, wenn England' der Psorte die Lan dung in Egnvten verbietet, während sie zu dieser von der Konferenz unter Zustimmung aller Mächte ausgefordert worden ist. Aeuillcro». ch Heute spielt Girardi, der interessante Gast des Nefidenz- theatcrö eine Glanzrolle: „Das verwunschene Schloß." Gestern im lustigen Krieg brachte er die kleine Rolle des Marquis vor Allem durch sehr elegante hübsche Haltung und acht wicncriich poin- tirten Vortrag des Natur-Walzers und einer für ihn componirten Einlage „Diskretion" prächtig zur Geltung. Doch bietet diese Par tie, die zudem bicr ausgezeichnet von Hrn. Wilhclmi gegeben wird, zu wenig sür einen Gast. Reizend war Irl. Lauber, Hr. Korschcn, auch Hr. Rüdingcr, Frl. Hänscl und Frl. Offenen gut bei Stimme. Das Werk gebt unter Hrn. Pleiningcr wie aus der Pistole geschos sen und seiner charmanten Melodien wird man nie müde. Tie 00. Wiederholung und ein übervolles Haus! ch Es wird den Opcrnfreundcn willkommen sein, daß Frau Schölle r> ihre Verbindlichkeiten in Nürnberg durch Vcrmittelung der Dresdner Intendanz gelöst hat und nun bereits Mitglied des Dresdner Hosthcaters geworden ist. ch Morgen Dienstag singt in Banreuth Herr Gudchus den Parsifal, Frl. Malten die Kundin erstmals zusammen — vielleicht für manche Dresdner eine Anregung, diese Vorstellung zu besuchen. ch Uebcr Frl. Maltens erstes Auftreten in Banreutl> (fünfte Ausfübrung) schreibt uns ein Dresdner Musiker von dort: Mit Vergnügen schicke ich Ihnen den versprochenen Bericht über den N Besürchlungcn, ob Frl. Malten naturell sowohl, wie Stimmlage sich sür die Partie der Kundrn eignen würden, so müssen wir heute konstatiren, daß diese Zweifel vollständig gehoben sind. Fräulein Malten bat einen vollen und wohlverdienten Erfolg zu verzeichnen. Wir Dresdner kennen die reiche Begabung der Sängerin, wenn es gilt, Wagner's Frauengestalten zu verkörpern, daß sie aber auch eine Klindrn bewältigt, zeigt ihr Talent von einer anderen Seite. Gleich das Entree „des wilden Weibes" war charakteristisch in Ton und Gebcrdc und übte auf -daS Publikum einen tiefen Eindruck, mau erkannte sofort, es hier mit einer Künstlerin zu tbun zu haben, die eS versteht zu interrisircn. Das verzweifelte Gebühren aus dem Mooslager beim Anblick des kranken Königs, die scheue Furcht vor dem Schlaf, dem Vorläufer eines elenden Erwachens, kamen im 1. Akt zu einem ergreifenden, Mitleid erregenden Ausdruck. Der 2. Akt gab Frl. Malten Gelegenheit, ihre Vorzüge in Erscheinung als schönes verführerisches Weib zur Geltung zu bringen. Ebenso stand sic gesanglich auf der Höbe rbrer Aufgabe. Die Erzählung: „Ich sah das Kind an seiner Mutier Brust", war von großer Innigkcst und Weichheit, um später der höchsten Leiden schaft in Spiel und Gesang Platz zu machen. Kurz, Frl. Malten hat gestern einen ihrer schönsten Künstlcrabende verlebt, lieber Jäger wäre nur zu bemerke», daß er trotz mannigfacher Vorzüge seine beiden Vorgänger GudehuS und Winkciiiiann nicht ganz er reichte. Die Stimme hat sehr gelitten. Herr Fuchs als »lingsor mar gut, aber nicht hervorragend. Taö wäre eine Aufgabe für Dcgcle. Scaria ist über alle Beschreibung mustcrgiltig und meister lich als Gurnemanz. Der Besuch hält sich trotz schauerlichen Wetters immer auf beträchtlicher Höhe. -ß Das Hamburger Thalia-Theater wurde ain 1. d. M. nach zweimonatlichen Ferien eröffnet. Während der Ferien bat Direktor Maurice große Verbesserungen vornehmen lasten. Das Vestibül hat eine totale Veränderung erfahren. Es ist in der kurzen Zeit ein neues Treppenhaus entstanden, das allen Anforderungen entspricht und dem Publikum bequeme Zugänge zu allen Rängen des Theater« bietet. Der Zuschaucrraum kann letzt durch die vielen -Vaupt- und Nothtreppen selbst bei einem auvvcrkauften Hause binnen wenigen Minuten von dem Publikum geräumt sein. Auch der neue eiserne Schutzvm Hang, der die Bühne von dem Auditorium aoschließt, bewährte sich bei seinen öfteren probcweisen Herablassungen. 'ß Im November feiert das schwedische Volk und mit ihm die ganze gebildete Welt das 100jährige Geburlsfcst EsaiaS TegnffrS, des Sängers der Frithiossage, jenes bcrübmtcn Heldengedichtes, von dem allerlei verschiedeneUcbersctzzingen indcutscherSprachc erschienen sind. Die Verlagsbuchhandlung von OSkor Lciner in Leipzig beabsichtigt Banden von G. v. Leinburg in 30 elegant ausgeftattelcn Lieferungen erscheinen. -j- In der Emil Weise'schen Buchhandlung im Palais Gutcnbcrg ist soeben die erste Lieferung eines äußerst bcachklichcn SubskriptiouSwcrkes erschienen: „Geographisches Lexikon des deutschen Reiches von Gustav Ncumann". Die Lieferung kostet 50 Ps. und komplct ist daS Werk in 40 Lieferungen. In diesem Subskriptionspreis ist »och inbegriffen: Ravenstein's Spccialkartc von Deutschland in 10 Blättern, welche, in Atlassormat kartonnirt, allen Subskribenten mit der letzten Lieferung kostenfrei zugestellt wird. Beide Werke, Buch und Karte, ergänzen sich in einer sorg fältigen und aus jedes Bedürfnis! bedachten Anpassung und ver einigen sich zu einem Werre von eminentem praktischem Werth und Nutzen. Briefkasten. «*4 Gebr. H. „Dem Verfasser des Artikels „Moritzburg, Auer, Krcycr," unicrn besten Dank. Wir haben die Partie nach seinen Angaben ausgcführt und dieselbe trotz der Hitze des gestrigen Tages recht gut gesunden. Vor Allem war cs die Mühle im Lößuitz- grunde, die nächst der erquickenden WaldcSlust und der Nalurrcize uns ganz besonders gefallen. Dem Künstlcr, vcr es verstanden die selbe so schön auszustattcn (mit gut gewählten Reimen und hübschen Illustrationen) , hierdurch ein dreistimmiges wohlverdientes Hoch!" — Was meinen Sie. wie gesund ist so ein Marsch! * A. N. „Ich bekleide ein Ehrenamt (Standesamt) habe sür * * * .. . den . gestrigen Parsisal, der durch die fast gänzlich andere Besetzung hoch ,, mtcrssant war. Frl. Malten sang die Kundrn, Jäger den ParsilaI, dürsten Sie in den betreffenden Rathsakten finden. Fuchs «München) den Klingsor. Hegten wir bislang berechtigtet Grüße, Sachsens Sagcnsckatz 6 Mart, erhalten Sic in der Mühwaltung und Lokal desselben ein Emkcmmen von 140 Mark. Diese 140 Mark werden mir in der Einkommensteuer mit angercchnct und komme dadurch eine Klasse höher, so daß für die Mühwaltung des Standesamts nicht viel übrig bleibt, während man doch daher viel Abhaltung hat. besonders zur Zeit der Feldbestellung und der Ernte, indem ich dort alle Arbeiten selbst mit verrichte." — Insoweit Ihre sächlichen Ausgaben (Miethe für Lokal und dergleichen) ersetzt werden, kann diese Vergütung bei der Einschätzung Ihres Einkommens nicht in Betracht kommen. Was Sic für vcrwnlichc Mühwaltung erhalten, ist aber allerdings steuerpflichtiges Einkommen. »** August, Dummsdorf. „Lieber Schnelle hilf mcr us'n Strumvv, da gäben n bei uns Räthscl us unv wärsch crrätt bckiunint g GlaS Bier (Culnrplackcr) kradis; wennst Du mr hilfst, da kannst Tu ä mal mittrinken, und noch derzu iin Herrenstübchcn, eene Treppe huck, wu ich immer sitze. Also scrsck, nächstcmal is solgendcs Räthsel ussgcgäbcn. Wie viel macht daS: ä Hund, ä Scktzmdarm und ü Zahnarzt? Ich behandle cs macht zusammen Drerc." — Habt 'r nacht Bafferes vur, als nach sulchen alcn Witzen rimzusuchcn. Nicht Drei mackt's stindcrn 21; nämlich ä Hund iS trei (3), ä Schandau» gicbt acht (8), ä Zahnarzt macht Zähne (10) macht zusammen 21; vcrsckckch'stc Auqust? -!<*» FritzKIuge, Großenhain. „Ist cs möglich, daß ein Postbeamter mit 21 Jahren Sekretär sein kann ?" — Da jetzt jeder junge Mann, der bei der Post die sogenannte höhere Karriörc machen, das heißt als Postcleve cintrcten will, den Maturitäts- Examen auf eurem Gumnasium oder einer Realschule erster Ordnung abgelegt haben muß, so ist die Anstellung als Sekretär bis zum 21. Lebensjahre ganz unmöglich. Früher mag dies, ober auch nur ganz ausuahmswerse, in sehr vereinzelten Fällen vorgekommcn sein. Kunst- und Velocivcorciter. „Kann man mir den Einlaß auf hiesigen Friedhöfen verweigern, wenn in geschäftlicher Beziehung in blauer Blouse ich diesen passiren muß? Ist dadurcki etwa ein Friedhof mit einem Eircriü zu vergleichen. ?" — Es ist aus alle Fälle in der Ordnung, wenn die Aufseher cs nicht dulden, daß in den Gängen eines Frieoliofes Vclociped gefahren wird. Iokc l. „AuS Anlaß eines Gesprächs darüber, daß nirgends ein Iudenbcgräbnißplatz direkt an einen christlichen, wie hier, an gebaut und dadurch' der Platz zur Erweiterung desselben verloren lei, was durch den nunmebr weit entfernten, zu den schlimmsten Ilnzuträglichkeiten führe, bitten wir um Auskunft, ob cs noch eine Stadt giebt, wo dies der Fall ist?" — Die beste Auskunft hierüber in Schweden großartige Vorbereitungen getroffen. EsrnaS TcgncrS poetische uno prosaische Werke werden in einer Auswahl von Hofbu^hanvlrmg von H. Burdach, Schloßstraße 18. t?) „Können Sie mir vielleicht sagen, ob auf dem Neu- bauc zwischen der Wcttinerstraße und Grüncitraßc früher ein Kirch hof gewesen ist, weil da so viele Mcnschengerivpe beim Gnindgrabcn gesunden werden (an einem Tage wenigstens 15), und wie lange dieselben ungefähr da liegen?" — Auf dem gegenwärtigen Bauarealc des Wettiner-Gymnasiums befand sich in früherer Zeit der Kirchhof des damals dort gelegenen Stadtkrankenhauses. Die bei den stattge- funocncn Ausschachtungen ausgcdccktcn Knochen-Uebcrrestc waren ganz morsch und dürften über hundert Jahre daselbst gelegen haben. .*4 T. R. „Nach welchem Modus wiro die Liste der Ge schworenen aufgestellt, rcsp. welchen Steuersatz müssen die Betreffenden zahlen? Ich finde zum größten Tbcil nur Private, Haus- oder Gutsbesitzer auSgeloost." — Ein Alter von 30 Iabren, 2jährige An- wesenhei im Wohnorte und Besitz der deutschen Reichs-Angehörig keit sind erforderlich. Der frülicr vorgeschriebcne Steuersatz von 30 Mark ist in Wegfall gekommen. Die Ausloosung der Geschworenen erfolgt an Gcrichtsstellc. Solche, die über ihre Zeit frei verfügen können, scheinen allerdings den Vorzug zu genießen. *** Längs. A b. in Erd m. „Kann ich meine Stiefschwester liciraihen, welche von andern Eltern erzeugt worden ist als ich? Weiter: darf man seines Sohnes Schwiegermutter heirnthen?" — Tie Ehe ist verboten zwischen Verwandten in auf- und absteigender Linie (Eltern und Kindern, Großeltern und Enkeln), zwischen voll- und halbbürtigen Geschwistern, zwischen Stiefeltern und Stiefkindern, Schwiegereltern undSchwiegcrkindern icdcnGradeü, zwischen Adoptiv eltern und Adoptivkindern und -wischen einem wegen Ehebruchs Geschiedenen und scincin Mitschuldigen. Ihre beiden Fragen sind also zu bejahen. F r,c nider. „Ich möchte gern in der Um,legend Dresdens ein kleines Häuschen (nicht Villa, weil zu theuer) aus zwei bis drei Iabre micthen, sowohl Sommer als Winter, da ich finanzieller Ver hältnisse halber einen billigeren Aufenthaltsort mit meiner Familie, tU'au uno zwei Kindern, zu suchen gezwungen bin. Was würde ungefähr der jährliche Preis sür ein Häuschen sein?" — Wenden Sie sich an Herrn Kaufmann Otto Ziller in Oberlößnitz. Ein ge- räumiacS hübsches Ouarticr in einem separaten Hause ist dort pro Jahr für 240 Mark, ein anderes Haus für 300 Mark und auch eines zu ca. 4M Mark zu haben. Alle Objekle nicht mehr als 15 bis 20 Minuten von der Bahnstation entfernt. »*» Simon, Altstrresen. „Ob man denn den Verwaltung« - rath vom Loschwztzcr Spar- und Vorschußverein, gut situirte Leute, zur Verantwortung und Schadenersatz hcranzichen kann, da der Verein einige Hunderttausend Mark eingcbüßt hat. 1874 bis 1875, wo der Verein auS 540 Mitglieder» bestand und noch Hobe Divi dende zabltc, <uo schon weit iwcr Hunderttausend Mark da war?" — Fragesteller wird sich an einen Rechtsanwalt wenden müssen, um Miere Auskunft zu erhalten. Er steht allerdings mit seiner Vcr- timmuna über die damalige Mißwirthschast nicht vereinzelt da-
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