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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.08.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030828019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-28
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.08.1903
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Drerdner Nachrichten. Eeite 2. Artltag, 2^. 9tuüu^1 1.^0^ die Glaubensipaltung in Deutschland, die man als Unglück tragen uuiise: ader wehe dem, der diese Klust erweitern möchte! Nach dem noch Cardinal Ferrari gesprochen, erteilte Kardinal Fijcher den Segen, woraus der Katholikentag geschlossen wurde. Kassel tPrio.-Tel.) Eine Anzahl angesehener Bürger überreichte dem Oberpräsidenten v. Zedlitz eine kunstvoll« Adresse und 20000 Mk. iür die lleberschwemmlen Schlesiens. Die Adresse druckt daS Gefühl des Bedauerns auS über baS scheiden deü Grafen, der aller Herzen gewönnet habe durch Freundlichkeit gegenüber jedermann, lieseS Verständnis für alles und ennndliche Bereitwilligkeit, zu Helsen, wo eS sei. Die Gabe ftir die lleberict>ir>emmlen solle ein Ausdruck der bliebe und der Dankbarkeit für seine Tätigkeit im Hessenlande sein. Ära? o Zedlitz-Trnhschler danrle tief gerührt für diese Aner kennung »einer Tätigkeit, zugleich im Namen der Provinz, der ec jetu seine Zkrast im allerhöchsten Aufträge widmen solle. Meiningen. iPriv.-Te!4 Wie verlautet, wird der Erb prinz von Meiningen, der Schwager des Kaisers, ent gegen der ursprünglichen Absicht, nicht an den Kaisermanövevn leiinehinen. Halle a d S. lPriv.-Tel.s In Mühlhausen wurde nach dem „Leipz. Ge».-Anz." ein mnger Arzt namens Dr. Schwarz verhaftet, weil er, wie behördlich festgestellt wurde, den dort an, Sonnabend verstorbenen Arzt Dr. schloß im Duell wegen eines Streikes in Krankenkassen-Angelegenheite» tödlich verwundet hatte. Es lag Fluchtverdacht vor München In der heutigen Sitzung der Hauptversamm lung deS Denkichen A p ol h e ke rve re > n S hielt Oberapotbeker Napp eineii ^wnrag über bakteriologische Arbeiteil im Labo- raloriuin der Münebeuer .Krankenhaus-Apotheke. Ein Antrag, „ach dem die Borilandschast des Avothekervereins bei den vcr- 'Medenen Bruunenoerwaltungen Vorsiellungen erheben soll, um die Festsetzung gemeinsamer Mindestdetallprene für Mineral- u-aiier zu erreichen, wurde der Vorstandschast als Material überwiesen. Bezüglich des preußischen MnisterialerlasseS über d e Hausapotheken. in Straianstalien und bezüglich der Bestim mungen der preußischen Apolhcken-BetriebSorduung über An- ilahule von Eleven wurden einige Wünsche au? Blenderung ange nommen. Dann wurde der geschäftliche Teil der Hauptver sammlung geschlossen. kattoivitz. Am 28. d. M. wird der regelmäßige Per- n'iieii- und GeichätlSverkehr über die an der Unterbrechungsstelle aei koiel hergestellle Notbrücke wieder ausgenommen. Die Sirecke Kosel-T wardawa w'rd bis zum 31. August jedoch nur eingleisig betrieben, erst von diesem Tage ab wird der regel mäßige gesamte Güterverkehr zwischen Kandrzin und Deutsch» Naiselwitz. sowie zwischen Kosel und Polnisch-Neukirch wieder au'geuommen. 'Wien. Der nach Konstantinopel verkehrende Kon- n en t ivnal zug. der heute früh in Konslantinopel fällig war. lvurde in der Nacht bei Kulelü-Bnrgas durch Dynamit in die Dust gesprengt, wobei 6 Personen getötet und 15 verwundet wurden. Brünn. (Priv-Tel.) Der gestern abend von hier nach Wien abgegangene Schnellzug wurde zwischen de» Stationen Modritz und Rokrbach von unbekannten Tätern mit Steinen beworfen. Mehrere Passagiere wurden verletzt, zahlreiche Ienslerscheiben sind zertrümmert. Paris. (Priv.-Tel.) Der letzte Wagen eines Stadtbatm- znges sing ans dem Bahnbow Hotel de Bille Feuer, infolge- dei'en entstand große Verwirrung unter den Insassen, welche teils ans de» Bahnsteig, teils auf die Schienen sprangen. Eine Dän e erlitt einen Schädelbmch. ein Mann brach eine Schulter. — E a s i m i r - P d r i e c, dessen Name im Prozeß Hnnibert erwähnt worden war, erklärt, daß er niemals zu den Humberts Beziehungen gehabt habe! er habe nur einmal Frederic Humbert um eine Gabe für eine Wohltätigkeitsveranstaltung gebeten. Sables d'Olonne. Die Behörden betreiben mit Hilfe von Gendarmerie und Militär die Ausweisung der Ncd e m p t or i sren Die im Garnen des Klosters zahlreich ange'aminelien Personen wurden nach lebhaftem Widerstande i'iiiausgevräiigt. Alle Zuaänge zum Kloster sind verbarrikadiert. Die Insassen des Diedeiiiptottsienklosters waren aus das Dach des Hanie? gestiegen. Die Gendarmerie zwang sie. heninterzukomme». Der Untersuchungsrichter hat alle im Innern des Klosters Vor gefundenen Personen einem Beihvc unterzogen. Mehrere von ihnen wurden freigelassen. Eine beträchtliche Menschenmenge hatte sich in der Umgebung des Klosters angeiammelt. 5> Personen, darunter ein Priester, wurden verhaftet, weil sie niit Steinen nach den Gendarmen geworfen batten. Zürich. 'Dvr Redakteur der „Neue» Zürcher Zta.". Major Albert Wegmauu, isr im Zürcher See ertrunken. London. Wie das „Rentenche Bureau" aus Tientsin von beute meldet, wollen die Chinesen, dem Bernehmen nach, die R i li k schiv a n g°Ei! en b ah n verkanten, da sie als Handels- uniernebme» aussichtslos se>. Die Eiunabmeii hätten im Juli 60000 Dollars betragen, während die Ziiiien allein, ohne die Be- iriebskosien zu rechnen, sich auf 110ONO Dollars beliefen. Petersburg. (Priv.-Tel) Aul der Kiewer Linie der Südwcslbahn bat gestern die Entgleisung eines Per- ioncnzugcs stattgetunden. Tie Schienen waren von einer Räuberbande losgeichraubt worden. Ein Maschinist und der Kon dukteur sind tot. 2 Telegraphisten und 6 Passagiere verwundet Ein Teil der Räuber wurde festgenommen. Wegen wiederholter Bahnattentate ist von« Gouverneur eine verstärkte Bewachung an geordnet worden. Infolge häufiger Rauban'äÜe auf der trans kaukasischen Bahn sind alle Bahmvächter mit Revolvern ausgerüstet worden. K o ii st a n t i n ov el Der hiesige montenegrinische Gesandte B >'- k il i ch ist an einer Blinddarmentzündung gestorben. Sofia sPriv.-Teis Der A nschlag auf den Konventional- >ug Wien—Konstantiiiovel wurde aüsgesührt von einem Indi- .'lduum. das auf der Station gestern eingetroifen war und den Da angeblich vermaßt hatte, so daß es den folgenden Zug ab- warleu »mß!- Bon den verunglückten Personen gehören drei e.'m Bahnvertvnnl an. Sofia Als Antwort aus die türkischen Anschuldigungen on Grausamkeiten, welche die Aufständischen verüben Kien. veröch'nt! cbt sie „Autonomie" die Rainen von 65 Ort- rna''die in den letzten Tagen von den türkischen Truppen .'lsiöri und deren Einwohner mit Frauen und Kindern nieder- aemeneit 'ein 'ollen. Eetinie. Prin-eisin Natalie, Gemahlin des Prinzen Mirko, ist von einem Prinzen entbunden worden. New vor'. Der „Newyork Hcrald' meldet aus Bogota: Z»m Präsidenten des Senats ist Caro, zum Bizevräsidenten S a a v ed r a 0, o d r i g n e z gewählt worden. Beide sind Nationa listen. Die Ursache in dielem Ansiallc der Walken ist wahrschein lich der Wiliiich der 'ftegieumg. sich mit den Nationalisten gegen die Liberalen für die 1901 erfolgende Präsidentenwahl zusainme»- znschlleßen. Man glaubt, daß ein solcher Zusammenschluß die Ratifikation des Panamaknnal-Bcrtrags begünstigen werde, da die Nationalisten sich bisher zu diesem Vertrage ablehnend verhielten. Ncwvvrk. (Priv.-Tel.) Tie in Terrehante tagenden delit > ch amerikaiiitcben K r i e g c rv e r e i» e beschlossen die Bildung eines nationalen Bundes und die Errichtung eines S o l d a te n l> e i m s. Lokodja. Nach einer Meldung aus Iosa hat die Kom Mission für di die Festsetzung der deutsch-englischen Grenze es Dichadices die Messungen beendet und ist nach Iola zurückgckebrt Längs der abgesteckten Grenze zeigte sich nur ein Stamm stündlich. Im Atlantica-Gebirgc machten Ein geborene »lebimals unerhebliche Angrme ani die deutsche Kom- mi'äoil Einige Träger und mehrere Eingeborene wurde» ge- atek Das diucbauerie Land ,sl wertvoll iür Ackerbau und Bich- mcht Die britische Kommission wollte Mitte August nach dem gichadice au-brechen. grants,irt a. M. I -chi»n ' NrcdN AN no. r,«oni° —. rrr«dn,r Bank . ^laa'.2daiiii . Lombarde,, 17.-- eaurahutte 22S.7S. Ungar. Voiü —,—. rarlugieten Dirkrnlc'ie —.—. Schwächer. «a„» UI Ilbr ,m«m. tlieme S7.57',. Italiener IMM Spanier SN 8S. Parwgieien :i .o7>/, Dirken !».07, , Dirkenia'« I2«.7S. Oltam-mbank s«2.—. Slaatiibabn 600 — Lombarden —. Träge. «ari». Produkten,»artt. Weilen «er Aug. 72.20. rer N°-br.<.z-br. 71 20. weichend. Sviritu» per Auausl 27 - . «er Iänuar April 2L.iO, stetig. Rüböl per August dl,22. Lcr Januar-Avril 52.25. ruhig Während des Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 27. bez. 28. August 'Kassel. Ter Kaiser hielt bei der heutigen Tafel fol genden Trinkivruchi Mein Glas gilt dem Wohl« des 11. Armeekorps, zusammengesetzt aus thüringischen und kurhessischen Regimentern. Es liegt Mir am Herzen, dem Armeekorps Meine» Glückwunsch auSzusprechen. daß e- seine Wurzeln wieder weit hinaus getragen hat in die Anfänge der alten Geschichte der landgräflichen und kurhessischen Regimenter. Mein Wunsch für das Armeekorps geht dahin, daß es sich stet-, im Friede« wie im Kriege, der her» vorragenden Geschichte dieser Regimenter erinnern mvgr, daß es sich auch der neuen Ehrung würdig zeigen möge und daß Ich ihm gestattet habe. sei»« Traditionen zmücksührcn zu können auf die glorreichen und tapfereu Streiter der früheren kurhessischen Truppen. Mein Glas gilt dem Wohl, Gedeihen und Blüh«« des li. Korps. Hurra! Hurra! Hurra! * Wien. <Bon besonderem Korrespondenten.) Die .Neue Fzeie Presse" meldet aus Belgrad: Wie die „Stampa" erfährt, wurden anläßlich de» Zusammenstoßes beim Dorfe Kervan-Kri in Makedonien 350 Baschibozuk», die sich in einen Turm geflüchtet batten, von den Aufständischen in die Luft ge» sprengt. * London. Die Blätter melden auS Washington: Der amerikanische Gesandte in Konstanttnopel benachrichtigte da» Staatsdepartement, daß der amerikanische Btzekonsul in Beirut ermordet worden ist. OertlicheS und Sächsische». — Der König hat genehmigt, daß der Geheime Oekonomie rat Krait bei der Abteilung der KreiShauptmaunichast zu Dres den für Ablösungen und Geineiiiheilsteilnnaen die ihm von» Herzog von Sachsen-Altcnburg verliehene Erinnerungsmedaille annehine und trage. — Dem Postickretür Jauch in Leipzig ist da» Ritterkreuz 3. Klasse des AlbrechlSorbcnS verliehen worden. — Bom Ministerium des Innern ist alS Zeitpunkt für die Abacordiietenwahl znni sächsischen Landtage der 15. Oktober in Aussicht genommen worden. Die Wahlmännerwadlrn werden um den AI. vis 25. September stattfindcn — Erfahrungsgemäß iäßt Ende Anglist der Reiseverkehr nach, namentlich wird der Besuch der Bäder schwächer und auch der Ausslugsverkehr an Sonn- und Festtagen bewegt sich infolge Ab- »ahme der TageSlänge in mäßigeren Grenze». Mit Rücksicht hieraus werden Ende August eine Anzahl Züge auch auf unseren Slaalsbahnen ei »gezogen, welche in der Hauptsache nur dem Bäderoerkehre oder dem L-onntagSausslugSverkehre dienen. Bon den sogenannten Bäderzügen kommen der abends 11 Uhr 6 Min von Eger »ach Reichenbach i. B. verkehrende Schnellzug tAnk D-reSden Hauptbahnhos früh 6 Uhr HO Min.s letztmalig am 31. August und der früh, 3 Uhr 8 Min. von Reichenbach i. B. nach Eger abführende Schnellzug sab Dresden Hauptbahnhos abends 11 Uhr 40 Min.j letztmalig am 1. September zur Ab fertigung. Auf der Linie Iohanngeorgenstadt—Schwarzenberg werden die beiden Hüge: 12 Uhr 1b Min. mittags von Johann- georgenstadt nach Schwarzenberg und nachm. 1 Uhr 30 Min. von Schwarzenberg nach Johanngeorgriistadt am Montag, den 31. August, zum letzten Male in diesem Sommer geführt. Folgende Sonntngszüge werden Sonntag, den 30. August, letztmalig in Verkehr gebracht: Bonn. 10 Uhr 10 Min. von sayda nach Mulda und vorm. 11 Uhr 25 Min. von Mulda nach Sayda: vorm. 8 Uhr 50 Min. von Frauenslein nach Klingenbergülolmnitz und vorm. 10 Uhr 10 Min. von Klingenoerg-Colmnitz nach Frauen stein: abends 11 Uhr 5« Min. von Arnsdorf nach Dresden Haupt bahnhos: vorm. 10 Uhr 49 Min. von Kipsdorf und abends 10 Uhr 20 Mn. von Dippoldiswalde nach Hainsbcrg, vorm 7 Uhr 55 Min. von Hainsberg nach Kipsdorf und abends 8 Uyr 6 Min. von Hainsbcrg nach Dippoldiswalde: abends 8 Uhr 10 Min. von Geising-Altenberg nach Mügeln b. P. und abends 11 Uhr 15 Min. von Mügeln b. P. nach Geising-Älten- berg: abends 9 Uhr 50 Min. von Berggießhübel nach Pirna und abends 11 Uhr 30 Min. von Pirna nach Berggießhübel: nachm. 2 Uhr 12 Mi», von Dresden Hauptbahnhof nach Cossebaude: vorm. 6 Uhr 29 Min. und 9 Uhr 52 Mn. von Pirna nach chandau, vor n. 7 Uhr 22 Min. von Schandau nach Pirna und abends 9 Uhr 43 Min. von Pirna nach Dresden Hauptbahnhof: abends 9 Ubr von Hohnstein nach Kohlmühle und abends 9 Uhr 49,Mi», von Kahlmühle nach Hohnslein. Endlich werden ans der Hainsberg—Kipsdorier Linie die beiden beschleunigten sonnabends-Persoiienziige: Mittags 12 Uhr 35 IN in. von Kips dorf nach Hainsberg und nachm. 4 Uhr 5 Min. von Hainsbcrg nach kipsdori koniinenden 'Sonnabend, den 29. August, zum letzten Male in diesem Sommer abgesertigt werden. — Eine bemerkenswerte Bestätigung unserer Auffassung der kürzlich beendete!! hiesigen 2 tra ß e n b ah n e r - B e weg ung dielet die augenblicklich in Hamburg inszenierte Bewegung des Personals der dortigen Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft. Wie er innerlich. war es in Dresden der Transportarbeiler-Berband. der die ersten Bersammlungeii der Beamten und Angestellten einberies und diese mit völliger Beiieitelassung der Direktionen in den streik hincmzutrelben versuchte, sich bereit erklärten, direkt mit Dadurch, daß die Direktionen ihren Leuten zu verhandeln »nd zu vielem Zwecke 'Versammlungen einberiesen, wurde den durchsichtigen Maelzemchaften des 'Verbandes die Spitze abge brochen und über verschiedene zum Ausdruck gebrachte Wünsche und Forderungen eine gütliche Einigung erzielt. Wenn der Transportarbeiler-Berband sich trotzdem hinterdrein in der sozialdemokratischen Presse als der heilbringende Engel der Straßenbahner hinzuslellen bemüht war, io konnte das an dem wirklickien Verlause der Sache nichts ändern Genau dieselbe Geschichte spielt sich jetzt in Hamburg ab. Wem die Berichte der Blätter nicht beweiskräftig erscheinen, die die Bewegung direkt als vom Transportarbeiter-Verband ins Leben gerufen hinstellen, der mag aus einem 'Antwortschreiben, das der Borstand der Ham burger Straßcn-Eisenbahn-Gcsellschaft auf einen Brief des Transportarbeiter-Verbandes an diesen gerichtet hat, die für sich selbst sprechende Bestätigung entnehmen. Es heißt dort: „'In Beantwortung Ihres uns heute durch Boten überbrachten Schrei bens vom gestrigen Tage teilen wir Ihnen mit, daß wir eS ob- lehnen, mit Ihnen oder mit einer durch Ihre Vermittlung zu stande gekommenen Kommission von Angestellten unserer Gesell schaft zu verhandeln. Falls unsere Angestellten uns Wünsche zu übermitteln haben, so isr denselben der erforderliche Weg bekannt. Der Vorstand der Itraßen-Eisenbahn-Gesellschast in Hamburg, igez.s Gen!, igez.j Poctz." Auch die 'Verwaltung der Hamburger Ceiilialbahii hat sich gegen jede Einmischung des Transport arbeiter-Verbandes in ihre Betricbsangelegcnheiten ablehnend ver halten. Man sieht alio : dort wie hier wurde der natürliche Weg zur Ansgleicining von Differenzen, nämlich direkte Anssprache zwilchen Direktion und Beamten, zunächst völlig außer acht gelassen und die Bewegung von einem sozialdemokratisch organi sierten Verband angeregt, geschürt und geleitet. Die Absichten, die dabei verfolgt werden, liegen zu klar zu Tage, als daß man darauf noch zurückzukommen nötig hätte. — Gelegentlich der gegenwärtig hier tagenden Hauptversamm lung des Vereins .Deutscher Straßenbahn- und Kleinbahn-Ver waltungen" wurden auch die Unfälle auf Straßenbadnen im Jahre 1902 in das Bereich der Besprechungen gezogen. Es ist nicht nninteressank. die hanvtscichlicksien Ursachen derselben kennen zu lernen: Unfälle mit schwerer und tödlicher Verletzung kamen in 117 Bahnbetrieben bei 282 169 631 Wagenkilometern und 880 866 849 Personen 505 mit schwerer Verletzung und 131 mit tödlichem Aus gange vor. Tie schweren U n fä l lc entfallen aus 257 Passanten o>l Kinder und 196 Erwachsenes und 248 Jahrgäste s8 Kinder. 210 Erwachsene). T o k blieben von Passanten 105 158 Kinder und 17 Erwachsenes und von Fahrgästen 26 <1 Kind. 25 Erwachsenes. Beim 'Aussteigen ereigneten sich 137 (gegen 163 im Vorjahre), beiin Einsteigen 56 Unfälle (gegen 67 im Vorjahre). Ter größte Teil der Abnahme entfällt auf die Bahnen des westlichen Deutsch lands, bei denen das polizeiliche Verbot des 'Aus- und Abstetgens während der Fahrt auch wirklich durchgesührt wird. Unter den 240 eiwachsencn Fahrgästen zogen sich 119 ihre Verletzung durch 'Abspringen und 51 durch Ausspringrn während der Fahrt zu und von den 257 schwer verletzten Passanten sind 67 durch unvorsichtiges Uebrrlchreiten der Gleise verunglückt. Von 26 getöteten Fahrgästen verunglückten 15 beim Aussteigen und von 105 getöteten Passanten 16 durch unvorsichtiges Ueberichrciten der Gleise unter gewöhn lichen Umständen (Kinder 47). Weiter hat die Statistik ergeben, daß der M otorwaaen bezw. doS erste Fahrzeug eines ZugeSzweimalso gefährlich ist, ai» iedeS dem ersten Wagen anaehänate Fahrzeug eines Zuges. Man sieht daraus, daß das Publikum immer noch den größten Teil von Un- glückssällen auf den Straßenbahnen selbst trägt. — Nach dem Bericht der Handelskammer zu Dresden fü- das Jahr 1902 sdritter Teil) wurden am 1. Mai 1902 im Kammerbezirke insgesamt 5535 gewerbliche An- lagen gezählt, also 1978 weniger als ei» Jahr vorher D«r Zuwachs von über 1700 zähIMchtige» Anlagen, der von Ivoo aus 1901 eingetreten wa^ ist demnach ^ Anwachsen und geglichen. DreseS starke A>»oachsen und größtenteils daraus, daß IM «me Anzo. ^ die nicht mit Motoren arbeiten, namentlich Bäckereien und üemc Zigarrenfodnken. mitgezHlt wurden, weil sie unter vom Bunde«. imcder inehr als aus- Znrückgehat erklär, ßch Ml von Klcinbelncheii. . «ßmittei .... den zeigt außerdem noch eine lagen auf die Industrie der N di« Industrie der Steine und erbeblich Wm 63) verminderte Zahl von «lnloaen Hier macht sich der Wegfall einer Anzahl von Steinbruchs- und Sttinmeß- betrieben als Folge der germgen Bautätigkeit bemerkbar Be merkenswert ist die Vermehrung um 25 Betrieb«, die bei der Industrie der Maschinen und Apparate im Stadtbezirke Dresden erfolgte, sowie dir Abnahme um 37 Betriebe auS der Industrie der steine »nd Erden lwohl vorwiegend Steinbrüchej in der Amts- ten Grunde auf die Nahrung«, und Genußmittelindustrie, deren Arbeiterzahl durch die nur einmal erfolgte Mitzählung der kleine» Bäckereivclriebe nsw. 1901 um 3945 gewachsen war Bon den einzelnen Verwaltungsbezirken weist nur die AmlShauptmann. schaft Großeichain eine größere Zunahme der Arbeiterzahl ans. und zwar um 218. und. wenn man die NahrungS- und Genus,- mittel-Industrie mit ihrer auch hier erhebliche» Abnahme un- berücksichtigt läßt, sogar um 405: der Zuwachs verteilt sich in der Hauptsache aus da» Hüttenwesen l-s- 77), die chemische der Si ' Industrie l-s- 176s und d'e Industrie Steine und Erden le-Iigt lst. Alle anderen Verwaltungsbezirke weisen eine ver- minderte Arbeiterzahl auf. Bemerkenswert ist noch, daß an dem bedeutenden "Ausfälle der Amtshauptmannichaft Meißen die Industrie der Steine und Erden und die Metallverarbeitung je mit einer Abnahme der Arbeiterzahl von über 200 und die Maschinen- und Holzindustrie mit ze über 100 beteiligt sind. Im Dresdner Stadtbezirke hat in der Maschinenindustrie eine Per- mehrung der Arbeiter um 790 stattGcsunden, während in der Metallverarbeitung gleichzeitig die Zahl der Anlagen etwas ium 5> gewachsen, die der Arbeiter um 5S9 gefallen ist. Ein be ständiges Wachsen zeigt die Zahl der Arbeiterinnen. Von l901 zu 1902 sank die Zahl der Arbeiter um 1057, die der Arbeiterinnen lrmchs aber von 32 819 auf 33013, oder von 38.99 auf 25.22 Prozent der Gesamtzahl. Noch stärkeres Wachstum, sowie überhaupt einen höheren Anteil der Zahl der Arbeiterinnen als der übrige Kammerbezirk hat die Stadt Dresden zu verzeichnen. Hier wuchs diese Zahl von 31,83 auf 33.27 Prozent. Die Ursache ist wohl darin zu suchen, daß einige besonders zahl reiche Arbeiterinnen beschäftigende Zweige der Nahrungs- und Genußmittel- wie auch der Papierindustrie in Dresden sehr stark oertreten sind. Auf 100 männliche und weibliche Arbeiter zu sammen entfielen in Dresden 1892 29,2, 1902 dagegen 33,3 weib liche. Die Zahl der jugendlichen Arbeiter scheint zunächst im Ver hältnis zur Gesamtzlffer sehr stark gefallen zu sein, nämlich von 8697 aus 7415 oder um 14.7 Prozent. Der Ausfall ist ledoch durch die Nichtzahlung von etwa 7- bis 800 Lehrlingen in kleine» Bäckereien zu erklären. Die Zahl der gewerblich beschäftigte» Kinder unter 14 Jahren ist noch weiter zurückgegangen. Mit zusammen 184 Beschäftigten ist sie fast bedeutungslos im Ver hältnis zur Gesamlziffer. Da säst die gesamte Hausindustrie nicht unter unsere Statistik fällt, betrifft die genannte Zahl namentlich nur diejenigen Fabriklehrlinge, die beim Verlassen der Schule das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben:, würde die Arbciterzählung zu einem Zeitpunkte erfolgen, der nicht wie der 1. Mai bald nach Ostern gelegen ist, so würde die Zahl dieser jugendlichen Arbeiter noch viel geringer erscheinen. — Zur Frage eines deutschen Gärtnerbundes schreibt man uns: Ein Beruf, der es noch nicht zu einem großen wohl- organisierten Bunde gebracht hat. ist der der Gärtner. Es ist zwar wiederholt seit Jahren angeregt worden, einen Bund zu gründen, aber immer nahmen die OrganisalioiiKVestrebungeil wieder mehr den Charakter eines Verbandes von Fachoereinen an. nicht oen eines „Bundes", der alle einzelnen Fachvereine und alle Gärtner vereinigt »nd sich höhere Ziele zu stecken ver- mag. Alle Anregungen sich zu einem Gärtnerouiideauszugestalten. blieben fast fruchtlos: so z. B. m der Versammlung am 14. Sep tember 1M2 in Dresden. Seitdem haben ober doch mehrere Vereine sich geneigt erklärt, die Idee des Bundes weiter zu fördern. Die Herren Baumschulbesitzer Maurer-Gohlis b. Dresden und stadtgartendirekior Degenhard in Dresden machen die deut schen Gärtner deshalb aus die städte-Ausstellung in Dresden aus- merksam, als eine Gelegenheit hier zusammen zu kommen und auf die volkswirtschaftliche Bedeutung des Gartenbaues im all- gemeinen und besonderen hinzuweisen. Wenn sich auch bereits alle kreise der Bevölkerung für Gartenbau und Gattenkunst interessieren, so ist doch zu wünschen, daß auch alle Handels- gärtner, Kunstgärtner. Landschastsgärtner, Gemüse- und Obst gärtner. Samenzüchter, sowie alle sonstigen Interessenten der Gartenkuliur ihre Sympathien mit dem Unternehmen und ihre Bereitwilligkeit, an demselben mitzuwirken, ausiprechen und am jede Weise betätigen. 'Der „Deutsche Gärtnervund" batte sich folgende Ausgaben zu stellen: Pflege des Lehrlingswesens und Herausgabe einer Zeitschrift für dieselben, welche Herz und Ge müt veredeln und die Liebe zur Natur stärken soll: der Bund will gedeihliche Zustände im Gehilscnwesen herbeisührcn und er erstrebt Vorteile für alle Mitglieder au? genossenschaftlichem Wege: ferner will er eine Deutsche Gärtner-Ärund-Kreditbank Anrichten: auch erstrebt der Bund für seine Mitglieder und deren Witwen und Waisen eine Alters- und Invalidenversicherung in eigener Verwaltung. — Dem Sachverständigen für Reblausangelegenheiten. Hem, Oberlehrer Tr. Naumann. ist es gelungen, das Auftreten ge flügelter Rebläuse für das Königreich Sachsen seines Wissens zum erstenmal einwandfrei sestzustellen. Das Auftreten der ge- tlügelten Generation ist in diesem trockenen und warmen Jahre insofern von Interesse, als dadurch die Gefahr einer Weiterver- brcitnng dieses Schädlings erheblich gewachsen ist. Von Herrn Dr. 'Naumann wurde bereits ans das frühe Auftreten der Nymphen- form aufmerksam gemacht und ein baldiges Erscheinen geflügelter Individuen in Aussicht gestellt. — In Weipert in Böhmen hat am Sonntag eine Ber- lmmlung des dortigen dentsch-eoangelischen Kirchen- anoereins stattgcfunden. Der in der Versammlung erstattete Tätigkeitsbericht erwähnte den steten erfreulichen Fortgang der Sammlungen und den Erwerb des Bauplatzes. Aus dem Kassen berichte ging hervor, daß bereits «in Bausands in Höhe von 16574 Kronen vorhanden ist, was gewiß einen schönen Ersolg nach nur einjähriger Wirksamkeit bedeutet. Man beschloß, daß die zu erbauende Kirche den Namen „Martinskirche" führen soll, >n Erinnerung an die erste evangelische Martinskirche in Weipert und an den Reformator Dr. Martin Luther. Die evangelische Gemeinde in Weipert, für die mit Unterstützung des Alldeutschen Vereins zu Annaberg eine Prcdigcrstation gegründet wurde, muß jetzt ihre gottesdienstlichen Verrichtungen in der Turnhalle abhalten. — In der bekannten Prozeßsache der Stadtgemeindc Auer bach gegen ihren früheren Bürgermeister Rechtsanwalt Eule in Auerbach ivegen Rückzahlung von Beiträgen, die die mm Standes amtSberlrk Auerbach gehörigen Landgemeinden zur Mitbrstrritung der Kosten für Unterhaltung dieses Standesamtes gezahlt haben und die von Eule vereinnahmt und in seinem Nutzen verwendet worden sind, ist nunmehr daS erstinstanzliche Urteil vor dem König!- Landgericht Plauen ergangen. Darnach ist Eule dem Klagantraa entsprechend zur Zahlung von 2098 Mk. 22 Pfg. nebst Zinsen fest den Jahren 1888 und 1889 an dir Stadtgemeindc Auerbach verurteilt worden. Im ganzen hat er sonach gegen 3700 Mk. an die Stadt zu zahlen. Eule bat zwar schon seit dem Bestehen de« Standesamte-, also seit Anfang 1876. ote von den Landgemeinden entrichteten Beiträge für sich vereinnahmt und ver wendet. und es hätten mithin auch die früher von ihm verein nahmten Beträge zurückgesordrrt werden können, da indessen in einem im Jahre 1886 zwischen den Beteiligten geschlossenen Bn- letch rin Verzicht auf die früher von den Landgemeinden gewährten Seiträae erblickt werden könnte, so hat man eS für zweckentsprechen der gehalten, nur für die Jahr« 1886. 1867 «nd 1W8 dir gejagten Beiträge zurückzufordern.
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