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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 12.08.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220812015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922081201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922081201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-12
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
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Oertliches un- Sächsisches. Dresden. II. August. Niirkrvanderung von Invustrieartzeilertnnen zur sriiheren Beschäsligungsarl. .« n dem lürzlich ocrösfeittlichten Berichte des sächsischen tzanäc'sgc ivc'l'bc'intt'c'Uvi's wird mich die Frage nach der >>iicli»'»nc>criing von 2lrbetterili»e» aus früher »ilgervohn- en und minder geeigneten Juduslriezweigen zu ihrer vor den, .Knege beniebenen Äleschastigung belmndelt. Ls wird jundeini scngenellt, »"»aß nn einem elät»ttage im Jahre 19,'l die ee>.innu.,n!>i der in Jnduslrie und Äiergban beschüftigle» .'ildeileruulen nin rund 6599 niedriger ivar als zur seiden .,e>l des narNergehenden Ialires. Dieser inzivischen au», geglichene ütnctgang zeigk sich hauptsächlich in der chemischen Inänsliie, der Papierindnü» ie, de», Holzgewerbe und vvr Hirni in der "P>a>chinen nnd Metallverarbeitniigsindustrie. F«n beachtlicher Znn«v:chs an 21 »'Heilerinnen ivar schon zur .ianlzei: >n der "Ralirnngsiniltel- und der Textilindustrie zu »«erzeichnen: er Init sich ii» Laute de» Wahres noch iveiter »c'ilgeietzt nnd ainh ans das Bekleidungsgewerbe erstreckt, das zunächst auch einen st! ml gang — um eiiv>r 131X1 2lrbcitc- »innen — ersai>ren Iiatte. In diesen chaisten erblickt man ein Kennzeichen für die Rückwanderung non 2!»Heilerinnen zu jenen Industrie, »weinen, die nach inrer ganzen 21 rl von jeher für weibnchc Perseuen liiiilgrstueistich in "Betracht komme», wie besonders Tertttt nnd "BeNeidiingsindnslrie, die jedoch während des Krieges nnd in den nnmilieihar nachfolgenden Jahren schwer daniederlagen nnd erst seht die alte Aufnahmefähig- keil allmählich irneder erlangt haben. Der Rückgang der 2!rbeiterinne»zahl in der Papierindustrie von reichlich a Prozent der Gesamtzahl aller indnsi»stell lütigen 2lrbeite- rninen dieser täruppe im Jahre 1917 auf »und 36 Prozent «gegen tnapp .'ist Prozent im Jahre 1913), »vie der seit 1917 bis li'-'t eingetretene stüickgang in der Pc'aschinenindnstrie non rund 52 999 ans 11 >tx> loder von st» Prozent auf st Prozent der «Sesamtarbeiterzalil dieser Industrie gegen rund st Prozent istlsts, ist neben dem natürlichen Ge- snndniigsprozeß ans den Abbau der Kriegsindnslrien zurück- znsühren. In der Ptetallverarbeitniig sank die Arbeite rs nnenzahl von stst Prozent ans 19 Prozent, in der Holz industrie von stl ans >.'< Prozent und in der chemischen In dustrie von stst aus stst Prozent. Dagegen stieg die Gesamt zahl der Arbeiterinnen in der Textilindustrie von 8391X1 im Jahre >917 auf >21909 z», 21 »sang Mai 1921 gegen 13301X1 im Jahre I9lst. Antrag aus Tleuscstsehung der Preise für Umlage- getreide. Die ,,-ächs. Landwirlsch. Zeitschr." schreibt: Infolge der eingelretenen starten Eittivertnng der deutschen Papicrmark l>at sich das L-erliättnis zwischen den im Juni festgesetzten Preisen für das eine Drittel des Umlagegelreides und den» Marktpreis stark verschoben, denn während der '.lmlagepreis sür Roggen ans «Srnnd des K 59 des Gesetzes vom 4. Juli lststst nsttzll Mart si»r die Tonne beträgt und der Marktpreis sür :>!oggen am Tage der Bekanntgabe des Gesetzes auf ist stl««« Mach stand, ist dieser nach der '.Isolierung vom 8. Ang. lststst ans stst 599 Mark je Tonne gestiegen. Durch dieses Miß verhältnis zwischen Umlagepreis und Marktpreis entstehen der Landwirtschaft, deren Betriebsnnkvslen sich der steigen den Markenlwertung anpasse», große Verluste, die unter Umstanden eine ordnungsgemäße Fortführung der Betriebe sei»' in Frage stellen. Der L a n d e S k n l t u r ra i hat des halb mit Rücklicht ans die zurzeit noch gar nicht alzusehende »oeitere Berschlechierung der deutschen Papicrmark bei dein 'Pin'sthasisminislerinm den Antrag gestellt, die in 8 59 des Gesetzes vom I. Juli lststst festgesetzten Preise für das e r n e Drittel des ll m l a g e g c t r c i d c ö auszu heben und dem Erzeuger sür das in drei Raten abzu- lieiernde Umlagegetreide jeweils den durchschnitt lichen Marktpreis der deutschen Iniandsnotierungen zu bezahlen. Die Lage im Leipziger Kellnerfkreik. "Bon Ai'beltgeberieite wird folgende Mitteilung verbreitet: "Bei dem Streit dreht es sich nicht etwa um die Ent lohnung, sondern um die B e r e ch n u n g s f r a g e der Entlohnung und zwar um den UProzentigen Zuschlag ans den Umsatz, der ausschließlich den Kellnern zufällt. Ein Tosten», »vie es nach Abschaffung des Trinkgeldes in ganz ^ Deittichland, nur wenigen Ausnahmen üblich ist, und wie es auch im Ausland von den Kellnern augeskrebt wird, In Leipckg wird aeaeu diele Einführung gestreikt, obgleich die Borrelle vssensichilich sind, denn bei diesem Snstem sieigt mit der Entioertnua des Geldes das Einkvinmen des Kell ners anivmalisch, Mil der Gründung des Arbcitgcber-Ver- bandes des iSanivirisgeinerbeS in Leipzig Stadt nnd "Sand Ut eine veränderle "Sage geichasscn ivvrden. Die Arbeitgeber haben sich mit wenigen Ausnahmen zu einem testen Block znsainmenaefnnden. Der Arbeitgeber-Verband wird nie von seiner Forderung, der Einführung des Ulprozentigen Zuschlags, nh»vciche», und da von den Kellnern eine Prin zipienfrage für das ganze Deutsche Reich znm AuStrag ge bracht werden soll, so haben sich hinter den Leipziger Arbeitgeberverband die Arbeitgeberverbände des Gastwirts 9» r: " V, Z? e» ^ .§ d 1, «cs r-e gewerbeS Mr ganz Deutschland gestellt. Wenn also nicht noch vor Toresschluß die Kellner- anderen Sinnes werden oder andere Ereignisse etntreten. so wird wohl während der Messe, genau wie bei der Bäcker-Ausstellung und beim Arbeiter-Turiifest. Leipzig ohne Gaststätten sei». Es ist sogar von seiten der Mitglieder des Arbeit geberverbandes schon der Antrag gestellt worden, sämt lich« Betriebe, die Hotels eingeschlvssen, vollstündig zu schlteßen . für den Fall. daß neue r- dingS Terrorakte gegen Leben und Gut der Arbeit- geber und Arbeitswilligen stattfinden sollten. —* Dr. v. Schwärst Amtshauptmann »an Schwarzen berg. Der zum kommissarischen Letter der Amtshauptmann- schaft Schwarzenberg bestellte OberregierungSrat Dr. von Schwartz ist vom Grsamtministerium zum AmtShauptmann ernannt worden. —* Die k>cier des Bersaffungstages in Dresden trat üußerUch nicht allzusehr in die Erscheinung. Da der heutige II. August noch nicht als gesetzlicher Jeiertag erklärt, son dern noch Werktag ist, ging daS öffentliche Leben in den gewohnten "Bahnen vor sich. Die Reichs-, Staats- und städtischen EKbäude hatten selbstverständlich a n o r d- nnngsgemäß geflaggt, auch verschiedene Privat häuser, ebenso trat in der Bureauzeit aller Behörde» eine Unterbrechung ein, in der in der schon angekündigtrn Weise ans die "Bedeutung des Tages bingeiviesen wurde. In den Fabriken, Geschäftshäusern usiv. ist aber der Betrieb un verändert svrtgegangcn. Die Platzmusik auf dem Alt- marktc zwischen ll und 12 Uhr hatte viele Leute angelvckt. —* Amerika-Spende für das Stadtwaiseuhaus. Eine recht erfreuliche Spende aus deutsch-amerikanischen Kreisen in Höhe vvn 7779 Mk. ist unserem Stadtwaisenlianse durch Bermittlung der Abendschule in Et. Louis, Heraus geber Louis Lange, zugegangcn, und zwar zur Beschaffung vvn Ätzintermänteln für die Waisenmädchen. Das Waisen haus ist alS StistnngSanstalt auch in sehr bedrängter wirt schaftlicher Lage, weshalb jede Htlse, von welcher Seite sie auch komme, dankbar begrüßt wird. —* Blnmenspendenvermittlung. Die von alther geübte schöne Sitte, Blumen zu allen J-amilicnereignisfcn nach auswärts zu versenden, ist durch die Verhältnisse fast unmöglich geworden. Das teuere Porto und die hohen Berpackungsspcscn belasten die Sendungen derart, daß sie meist unterlassen werden. Um diesem Mißstandc abzuhelscn. ist eine über ganz Deutschland und das Ausland ver breitete Vereinigung Blumenspendenvermtttlung ins Leben gerufen worden, der die besseren Geschäfte in allen Städten angchörcn. Die Mitglieder dieser Bereinigung haben sich gegenseitig verpflichtet, von auswärts kommende Aufträge gewissenhaft nnd zum Vorzugspreise anszuführcn. Die Ge schäfte, die dieser Bereinigung angehören, sind durch ein darauf hinweisendes Schild kenntlich gemacht. — Polizei und Esperanto. Auch in der Polizei macht sich die C'spergntobcwcgung in immer größerem Maße be merkbar. Seit April erscheint in Budapest eine internatto nale Zeitung „ La Policisto ", welche es sich znr Aufgabe macht, in die Polizeiorganisativnen Esperanto einzuführen. Tätige Esperaiito-Polizeigrnppen befinden sich bereits in Braunschiveig, Lissabon, Wiesbaden, Haag. Prag, Stuttgart, Paris, Hof, Eisenach, Berlin, Edinburg und Budapest. Der Bezugspreis sür die vorläufig noch sechswöchentlich er- scheinende Zeitung ist sür Deutschland 190 Mk. Interessenten wollen sich entweder an die Geschäftsstelle des Deutschen Esperanto-Bundes, Dresden, Hauptstraße 38. oder direkt an Herrn Augusto Mnrich, Budapest 41, Pvstkvnto st55, wenden. —* Verfassungösrier ia Slohsch«. Zu einer VcrsassungSseicr ladet die Deutsche Demokratische Partei sür Klotzsche und Umgegend sür morgen, Sonnabend, abends Uhr. nach dem BahnbosLhotcl ein. Di« Hcslanlvrachc wird Lebrer Anders ballen. Weiter sind deklamatorische und muß. kalische Porträge vorgesehen. —* Eine Kraltomulbns-Soudersahrt »ach Zinnwald über DivvoldlSwalde—KivSdors veranstaltet die staatliche Krastwagen- verivaltung nächsten Sonntag. Abfahrt in Dresden Kailcr-Kassee o Uhr vormittags. Rückfahrt ab Zinnwald Sächsischer Retter 8.M Uhr abends. Voranmeldung gegen Lösen der klabrschclire in der Verwaltungsstelle. Bismarckvlatz 2. 8., Zimmer 80. —* Winkelschank. Wegen Schankvergchens stand die ans Brüx gebürtige geschiedene Ida Schramm vor dem Dresdner Schöffengericht. Lhne Konzession betrieb sic in der Sachsen-Allee eine alkoholfreie Weinstube, verschenkte darin aber Wein und Schnaps. Wegen Hinterziehung der Wcinitcucr hat sich bereits einen Strafbescheid vvn 14480 Mk. erhalten, der inzwischen rechtskräftig geworden ist. Wegen Schankvergehcns erkannte daS Gericht jetzt anderweit ans 3090 Mk. Geldstrafe. —* Ein Schieber vor Gericht. Der aus Leipzig gebürtige 16 Jahre alte Kaufmann Emtl Weiß, vorbestraft, mußte sich wegen Betrugs vor dem Dresdner Schöffengericht ver antworten. Er hatte von einem Kaufmann Wagner Brillanten zum Verkauf erhalten. Weiß will daraus 5000 Mark erlöst haben. Er machte dann den Vorschlag, dafür Felle und in Köln einen Posten Schuhe zu erwerben. Zu diesem Zwecke gewährte ihm Wagner noch "20 000 Mk. Vor schuß. Die Angaben von Weiß waren alles Schwindel. Das Gericht verurteilte ihn zu 1 Monat Gefängnis mit der Be gründung, daß hier, wo cs sich »m Schicbergeschäfte handele, eine besondere Schutzbedürstigkcit des Geschädigten nicht vorlag. —* Ha«mer«utkrw»ese»thal. Eine furchtbareBlut- tat hat sich am Mittwoch morgen tn der fünften Stunde tm Hanse des Werkführers Heinrich Zinner abgespielt: Die 41 Jahre «Ute Ehefrau schnitt zuerst ihrem 114 jährigen Knabe» mit einem Rasiermesser die Kehle durch, holte dann ihre 13 Jahre alte Tochter, die im ersten Stock bei ihrem Vater schlief, herunter i,l ihre im Erdgeschoß gelegene Kammer — ohne daß der Man» etwas davon bemerkte — und verletzte sie schwer am Halse und entleibte sich darauf »>it dem Rasiermesser selbst. Ei» 1k> jähriger Sohn, der tn der gleichen Stube schlief, erwachte wvhl noch rechtzeitig genug, um nicht ebenfalls der verziveisclten Tat der eigenen Mutter zum Opfer zu fallen. Seine Rufe brachten zwar den Vater schnell herbei, die Mutter und das jüngste Kind waren aber bereits tot. Das Mädchen ist am Nachmittag gegen 4 Uhr ihren schweren Verletzungen, die einen starken Blutverlust zur Folge gehabt hatten, ebenfalls erlegen. Die Beweggründe zu der Tat werden tn ehelichen Unstimmig- ketten gesucht. Die Familie ist erst seit Mai in Hammer- untcrwtesenthal ansässig nnd stammte ans Böhmen. Sin vereiketter Raubmord in Chemnitz. Ein gedungener Mörder. Der Ehemnitzer Krimiiialpvlizri wurde nach rechtzeitig der Plan eines R a u b m v r d e S verraten, dessen Opfer der Reisende G v l d st e i n ans Rürnberg sein sollte. Das «Eheinn. Tngcbl." berichtet darüber: Der hier Lcvnhardtstraße 36 wvhnhafte KonsektionS- geschüftSinliaber Paul Vvgclsang befand sich seit längerer Zeit in wirtschaftlicher Bedrängnis und hatte in den nächsten Tagen größere Zahlungen zu leisten. I» seiner Ratlosigkeit beschloß er, den ihm bekannten Kaufmann Goldstein ans Altdorf bet Rürnberg, der öfters nach Ehemnitz zum Einkauf kvnlmt und gewöhnlich größere Bar- betrüge bei sich führt, zu ermord e n, um sich in den Besitz des Geldes zu setzen. Er veranlaßt«! Gvldstein, unter dem Vvrgcben, ein Fabrikant in Retchenbrand habe günstig Ware zu verkaufen, mit nach diesem Ort zu fahren und über 100 600 Mark mitznnehmen. Cr hatte einen ihm bekannten Gelegenheitsarbeiter tn seinen Plan eingemeiht. der an einem geeigneten Platz Goldstein überfallen und berauben sollte. Znm Schein sollte auch Vogel fang mit beraubt werden. Da dieser Plan nicht ausführbar mar, wurde beschlossen, Goldstein in einer Parterre wohnung der Arndtstraßc zu ermorden. Zn diesem Zwecke hatte Vogelfang einen eisernen Bolzen und ein Rasiermesser, sowie zwei eiserne Herdplatten zurecht gelegt. Es gelang ihm auch, Gvldstein in diese Wohnung zu locken. Im letzten Augenblick ließ ihn aber der von ihm Gedungene im Stich und verriet den Plan der Kriminalpolizei,die Vogelfang festnahm. Dieser hatte vorher schon Goldstein in eine Wohnung der Chemnitzer Straße gelockt und wollte ihn dort umbringcn. Er hatte aber nicht den Mut, die Tat allein ausznsüliren. Es war geplant, die Leiche nach der Tat in einen Rcisekorb zu verpacken und in einer Schleuse zu ver senken. Vogelfang hatte dem gedungenen Arbeiter reichlich Alkohol zu trinken gegeben, um ihm Mut zu der schaurigen Tat zu machen. Glücklicherweise aber ivar dadurch bei dem Mithelfer gerade die entgegengesetzte Stimmung ausgelöst worden. Er ging vvn der Arndtstraße nach dem nahen Gewerbeamt 14, erzählte dort, was beabsichtigt sei, worauf ein Beamter dieser Behörde sofort die Kriminalpolizei anrtef. Wetterlaie in Europa am 11. August 1S22, 12 Uhr mittags. Stalions name W«nb» rietztung »n» -I»rtz, Wetter Sk Lk S Siakions- name Wind richlun, und -Mtrk» Weller § Dirkum. . 2«de»ectz> PlS »3 Dlilsmgen . ttW I dedeetzt 4-12 S»in«münd W Ijwoltzig --IZ Saltkaltlüd. D«nÜS . . VVttVV.1 tzaldded. --1>t V3 »estt.Lvnd., KIM b-deäcl 4-ir Z A«ch«n . . rmo I dedeäcl --I2 I Paris . . Süll wv!tz«g 4-14 Hamburg . 5VV 3 kedertzl z-iz Ar>ch . . ievv 2 wolkig 4-IL 8 Berlin . . Mien. . . Breslau. . Warlchau . VV83V 2 daldded. 4-» I Franbt. a.M WO 2 bedepcl 4-t!" « H^rendag»» VVIWV4 wolkig 4-1« tNNnchen . VV 2 de»e»I -813 5 SIväctzalm . sr i haidked. 4-M Broä>»n. . 8 z Bebet -t- 7 03 HeMngiors dIStO 3 vedcäcl 4-ld 3u,spitz. . svv r wolkig 4- 8 » DaS Zentrum der gestern erwarteten Depression liegt letzt »veit im Rordosten und ist im Abgchen begriffen. Das Hochdruck gebiet, das vom hohen Norden bis nach Mitteleuropa reicht, ist für unser Wetter bestimmend. Es kräftigt sich gcgcnivärtig noch. Somit steht sür die nächsten Tage iin wesentlichen günstiges Wetter bevor. Jedoch ist damit zu rechnen, das» unter dein Ein- slub einer nördlichen Luftströmung zeitweise Trübung eintreteu wird. Starke Erwärmung ist nicht zu erwarten. W»tt«rmel»«ngen ans Sachsen »om 11. Angusk» 7 Uhr Irüh. Slolion Litt,- Barom. Teinp- ^ Wind Melier Wed. Vom Vorlage Mar- Min. Dresden Iw 786.0 4-12.» j8 2 dedeckl 4-20.3 4-13.7 Weiderkirlch 230 4-II.« 8VV 2 bedeck! KI9.3 4-10.8 Wadnsdort 248 742,3 z-12.1 880 I wolkig o.v 4-19.S -8,2.2 Fichlelderq I2IZ 662.1 4- «.4 j8 3 dedeckl — P11^ -)- S.S «» Löhnitzderge de, Dresden. Wetter-Aussichk sstr Sonnabend den 12. Angust. Bei veränderlicher Bewölknng »nätziges. warmes Wetter. 4 »ass«rjt>«b der Sl»e un» ihrer Jnslüsse. Rud. «eis Mo- dran — 18 Iung- dunziau lloun Par- dubitz Mel- nik Laü» meritz Austtg Dresden 10. August I I. August ii'Z 4- w 4- w -84 - 84 4-38 4-38 4- 68 ! -N I — >87 4- 88 j —16 I — 18« Kunst und Wissenschaft. Reinhold Dcrkers 80. Gebnrlslag. Wenn Professor Neinlwld Becker noch eines Beweises bedurft hätte, wie er persönlich geliebt nnd verehrt und seine hehre .Knust geschätzt wird, der Tag seines »9. Geburtstages Hot ihn erbracht. In bewundernswerter geistiger und kör perlicher Frische, nur behindert durch seine Erblindung, konnte der berühmte .Komponist von den frühen Morgen stunden an in seinen» behaglichen Heim an der Sachscngllee «ii Blasewitz die Verehre»' seiner Kunst nnd seine persönlichen Freunde empfangen, die mit guten Wünsche», Blumen und materielleren Dingen kamen. Den Auftakt bildete die Begrü ßung durch den Vorsitzenden »"«es Vereins Dresdner Presse, Gccirg Irrgang. Ein-: Vorstandsabordnung der T r e s d n c r Liedertafel beglückwünschte durch den Mund des Vorsitzenden Ernst Göcke den Meister der Töne, der seil 38 Jahren alS Ehvrmeister nnd Ehrcnchvrincister dem Verein nahesleht und überreichte ihm für seine Treue cum deutschen Liede einen Ehrensvld. Ter Tamenchor der Dresdner Liedertafel spendete unter launigen Worten seines Vorsitzenden Dito Pnttcher einen F-rnchtkorb. Im Laufe des Vormittags trafen weitere Geschenke, Blumen, Brieie und Telegramme ein. Nicht nur c.nS der engeren Heimai, ans dem ganzen deutschen Baterlande, vom Tonanskrande, üherall her, ivo daS deutsche Lied erklingt, trafen Zeichen inniger Verehrung ein. In Oesterreich beson ders ist Professor Becker wegen seines „Mahnrnses an die Deutschen" unvergessen. Der Wiener Männer- gesa >» g v erein, der bei seinem lürziichc» Hiersein Rein- iivid Becker persönlich begrüßen durfte, faßte seine Wünsche in die Worte: „Mägen Sie, hochverehrter Meister, in dem Bewußtsein, dem deutsche» Volke ein Apostel geworden zu sein, dessen Ruf immer zu ernster "Arbeit .»ahnen soll, einen schöne» und erquickenden Lebensabend vor sich haben, der gekrönt ist vvn der Liebe und Treue, mit der insbesondere die deutsche Sängei-schgst immerdar Ihre: gedenkt." Besonders erfreut »vor der greise Meister der Töne darüber, daß Mnustervräsident Buck ihm durch Geheimrat Dr. Woelcker die Glück wünsche des ganzen Landes und seiner Bevölkerung übermitteln ließ. Für die Kunststadt Dresden, ihren Rat und das Siadtvervrdnctenkvllegium er schien Stadirac Dr. Temper. Er legte schriftlich und mündlich dar, welche Bedeutung Prof. Becker sür das Kunst leben Dresdens nnd der Männcrgesangveretne im be sonderen habe und überreichte als Zeichen der Wert schätzung eine Ehrengabe der Stadt. Bertrand Roth war Vermittler der Glückwünsche des Dresdner Tonkttnstler- vercinS nnd Leö Mnsikpädcigogischen Vereins, sowie der Tiedge-Stiftuttg zugunsten schassender Künstler. Vom Mozartverein erschienen Prof. Lewicki und Oberanits- richler Ginsberg. "Auch Hofrat Plötncr, Schriftsteller Wall- ner u. a. nahten glückwünschend. Meister Becker dankte für all die Beweise der Liebe und Verehrung aus Künstlerart. Er setzte sich anS Klavier und spielte. Und Frau Lotte Kreisler und ihre begabte Schülerin Frl. Luise Köhler sangen, angeregt durch das noch jugendliche Feuer des Meisters, sein herrliches Lied von der Frühlingszeit, das Abendlied, Die Lerche, Zivic- gesang. Zu letzteren spielte Frl. Grete Redlich entzückend die begleitende Violine. Am Klavier wurde der Meister durch seine kunstsinnige und kunstfertige Gattin unterstützt. Es war ein 89. Geburtstag voller Glück und Sonne sür den Meister selbst »vie auch für die Gratulanten. P* Wocheuspiclplau der StaatSthcater. Opern haus: Sonntag (13.): „F-idclio" jst-8 bis ttls, Montag: „Orpheus nnd Eurndlkc" «1--8 bis 14I9>, Dienstag: „Der Rosenkavalier" (^-7 bis 1-19j, Mittwoch: „Oberon" <148 bis l9j, Donnerstag: „Die Zauberslöte" 17 bis 19), Freitag: „Fibelio" itt48 bis 10), Sonnabend: .ITrpheus und Eurudikc" s!48 bis tO), Sonntag: „Tie Meistersinger vvn Nürnberg" 16 bis !411j, Montag: „HosfmannS Erzählungen" l^8 bis 2i19>. — Das Schauspielhaus bleibt bis 19. Anglist geschlossen. 7* Mitteilung der Siaaisthcater. Opernhaus: Die erste Aufführung der neuen Spielzeit Sonntag, den 13. August lsFä), ., Fidelto", ist folgendermaßen besetzt: Don Fernando: Fleischer, Don Pizarro: Plaschke, Florcstan: Taucher, Lconore: Eva Plaschke-v. d. Osten <zum erstenmal), Nocco: Zottmanr, Mareellinc: Grete Merrem - Ntkisch, Iaquino: Lange. Miisikalische Leitung: Generalmusikdirektor Fritz Busch, Spielleitung: Hartmann. — In der nächsten Aufführung von „Fidclio" am 18. August singt die Rolle der Leonore ebenfalls Eva Plaschke-v. d. Osten. Spielplan des Residenz-Theaters vom 18. "August bis »nt» 21. August. Sonntag »achmtttag und allabendlich» „Reigen-'. 1* Spielplan der Sommer-Oper INenftädter Schauspielhaus) vom >4. bis mit 21. Anglist. Montag t>4.s» „Freischütz" «Rühncn- volksbund Nr. 7701-8800). Dienstag: „Fra Dtavolo" tBühnen- volkSbuud Nr. 880I-8«l00>. Mittwoch: „Die lustigen Weiber von Windsor" tBlllmcnvolkSbund Nr. 8001—8U00>. Donnerstag: „Wild schütz" sBülnicnvottsbund Nr. 8801—8800-. Freitag: „Fra Dtavolo" lBühnenvolksbnnd Nr. 0801—8000). Sonnabend: „Wildschütz" tBüünciivollsbund Nr. 8801—8808s. Sonntag <28.1: „Fra Dtavolo" tBtttnicnvolksbnnd Nr. 8801—lOllXI). Montag <2l.): „Wildschütz" «Bühncnvolköbnnd "Nr. 10101-I0«ß». Vom Freiberger St«Anheater. "Nachdem Direktor Dr. phil. Walther Schreiber von der Direktion des hiesigen Stadtthcaters auf seinen Wunsch zurückgctreicn ist, ist die Leitung unserer Bühne laut Ratsbeschluß HanS Irmlcr und Georg Svguda übertragen worden. Als Obersptel- lcttcr für das Schauspiel wurde Willibald Piltz vom Rcsi- dcnztheater Weimar verpflichtet -s» Erneuerung des Gcraer Theaters. Fürst Heinrich von Reuß, der für das Theater noch immer jedes Jahr Mil lionen ansgibt, hat während der Sommerserien die Bühne des reußischen LandcstheaterS tn Gera mit großen Geld- vpscrn modernisieren lassen. Die Bühne wurde vergrößert und eine Beleuchtungsanlage wurde neu geschaffen. Der Fürst hat ferner zur Herstellung neuer Dekorationen einen großen Malersaal eingerichtet, dessen Leitung dem Kunst maler Herbert vom Hau übertragen wurde. Zur Schaffung neuer Dekorationen wurde ferner Eugen Fricdcmann, ein Schüler van de Veldes, nach Gera Scrnsen. Dem preußischen Theater wird weiter eine Rcigenschnle angcgliedcrt, an deren Spitze die Münchnern» Martha Morcll, eine Schülerin von Bode, berufen wurde. "" 1* Ehrendoktoren. Tic philosophische Fakultät der Leip ziger Universität ernannte den bekannten Begründer der „Vereinigung vvn Förderern und Freunden der Universität Leipzigs", August Stern, zum Tr. rer. pol. hon. c. und den Geheimen Kommerzienrat Wilhelm Zuckschmcrdt in Magdeburg, der sich große Verdienste um die praktische Chemie erworben hat, zum Ehrendoktor der Staatswissen- schaftcn. c* Zum 50 jährigen Dicustinbilättm Wilhelm v. Bodes ist ihm aus den Kreisen des Kaiscr-Fricdrich-Muscums-Ver- eins eine große Summe für Museumszwecke zur Verfügung gestellt worden. Dazu kommen noch Beiträge, die aus ländische Freunde des Gelehrten und der Berliner Museen ihm aus diesem Anlaß gestiftet habe». 7* Verband deutscher Borzeitsorschcr. In Weimar hatte der Verband deutscher Vorzeitfvrscher seine erste au« ganz Deutschland nnd Oesterreich gut besuchte Tagung, dir zugleich die G r ü n d n n g S u e r s a m m l u n g mar. Ar die Vorträge schloß sich eine Besichtigung des städtischer Museums in Weimar, das neben der einzigartigen Samm- lung altsteinzeitlicher Geräte aus dem zwischcneiszcitlicher Kalkinff des Jlmtalkü auch die beiden während dev Kriegei im Kümpsrschen Steinbruck, gefundenen Unterkiefer bei Reandcrtal Rasse enthält. Am Sonntag nachmittag vereinigt, ein Ausflug nach den Kalllufsbrüchcii vvn Ehringsdorf di> Teilnehmer nntcr Führung vvn Dr. Wiegcrs. Den Schlus der Tagung bildete ein dreitägiger Ausflug nach Nümhtll unter Leitung von Prof. Götze-Berlin zur Besichtigung stet Steinbura und der dortigen Götzeschen Ausgrabungen.
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