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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011208011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901120801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901120801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-08
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1901
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fterulvrküianlchlllj,' «»11 «lr. U u,a «r. L«SL rele-rammildreUe: «»chrichten Lr««de». StgrÜlldtl 1856 NotUol'UAUlvu Lf. blLjvütM «le-t LiNUz;,» von i»K6U. L7»oao», Dsssv^t». bunrolvaiKauk I»n«:i,,t,n, ,VI>w,ni.t L. Hauvt-ÄeschättstleÜc. Marienitr. k^. kmilV/jjnrLtiLjiactis.^ UO- ^t"0ü!or u. 15into.ti.CNC. ^ Tuchwaaren. lk. llöiitrelis v. engürclis »«kNvIvxwnt«» In »II« n I'n, I»I»K«»N. ^ ^?risär. 9rsiü L kolin, 2eor§vlLt2 9.8 ID IL« 1»« K«»5N N, 11^^»,.»^»,» s>U^ntt4 N, u« 1^4»»»ßr« », . IIt»t4 , R II 11^ s» > It, t-4^41««>Ä« I» I» R W» R » N4 tk»^i«iini4 I-ptlpl«iltttN «ex Lodert Laars, Liiw-rri >, n^i, !>-»§. klL8VLLrSI1 O» 8 sackae ärt »»> N>->: t><-N<>u:a„>i^:i >: ülu^Iii U Cii-iliiiitta-, <uiii-f>-t>Iu» in i-i-i-iiluilnu-- Illiun n>- I». umi v .z».vuii! ^ litt. Itilit tV: hiolm. Xoititt'I. Ilxsiic-Httiiiil' II, .7 ^ >«nn»»ll«« II. ^ « II»-«,,, « «-I>>-I,>II« I. NO*tI. LvLSll8vd!rme r»l>r»n1st ,«II«-r I'ivI^I»»^« n «>,»i>»t>KIt iu irro»!tt,r 4uu"nI>I L. L. ?vl8vdkv. ÜVil8l!l'li!fel'8tl'. 1?. »B4 4d Lm-ai'i ' E»ä> Trlbsibeweihiniicheruiia Hosiiachrichle» Enieiaiiuuasaetetz. > ^4 4» eW'KV» „'POIllt. Lcipzigei WoUkämmkrei. Gala-Eoucers. Bilvhauer-l ettbewkib C>se»hah»siaualc. .Erato Heioelherger Schloy. Vcuthmaßl. Witterung: Regnerisch. k^gMtML 48. klMN8tl'a858 g. Lonntllg, 8.De;emHe^1ÄY 1. Englische Selbstbeweihräucherung. Die Saikan der außerparlamentarischen „Speeche" groß- dritannjscher Staatsmänner und Politiker delint sich dieses Mal ungewöhnlich lange aus und die Reden fließen jeglichen Tag. Nachdem Männer wie die leitende» Minister Salisbur» und Chamberlain. daneben der KeiegSminiitcr Brodrick und die liberalen Parteiführer Rvsebcr» und Asanith in bunter Abwechiel- ung ihre rednerischen Turnkünste einem hochverehrten Publikum innerhalb und außerhalb des Vereinigten Königreichs vorgesichrt haben, stekt in den nächsten Tagen abeimals ein größeres Rede- gesecht zwischen dem Burensrennde Campbell Bannerman und dem Imperialisten Lord Noicbery in Aussicht. Ci» weiteres Redctriv bat neuerdings in London ans einem zu Ehren des Prinzen und der Prinzessin von Wales veranstalteten Frühstück stattgesunden, und zwar wetteiferten bei dieier Gelegenheit Lord SaliSburn. Ehren-Ehamberiai» und Lord Rosebern mit einander in der Be kundung einer geschwollenen satten Zufriedenheit über das ge kämmte englische Staakswcien und die ganrc engliiche Politik von London über Afrika bis nach Indien. Asien und Australien. Ueberall. wo der »Union Jack", die britische Flagge, weht, ist cs nach den Friihslücksversicherunge» der genannten drei Redner aus das Beste bestellt. Ein Geist holder Eintracht und imverialistöchen Zielbewußtsein- beherrscht sowohl die ..äcnvnnglit Unxlwkmon". die waschechten Stockenglandcr aus der nebeligen Jniel des eigentlichen Heimathlandes wie die „Brüder" lemeits der Meere, die lammt und sonders vor Euer brennen, sich dem Mnttcrlande in jeder Beziehung gefällig zu erweiien und ihre Haut für die Herren Cbamberlain und Genossen aller Orten zu Markte zu tragen. So tönte es aus allen Sähen der Reden heraus und die Schluß folgerung war dann schließlich ebenfalls stets die gleiche: ..Die Zustimmung unterer „Brüder" ist uns mehr werth als alle so genannten moralischen Shmvathien der eivilisirten Welt. Auf diese pfeife» wir: denn England hat sie nicht nvthig." Wenn man derartige Ergüsse aus dem.Munde eines Chamber- lain hört, so wird sich wohl schwerlich noch Jemand darüber wun dern: sie gehören und passen zu ihm. wieder Knüppel zum Gewalt menschen. Auch daß der strebsame Lord Roiebei» im Interesse seiner zukünstigen Carrisre seinen natürlichen Widerwillen gegen die Umschmeichelung der blutigen Instinkte der imperialistischen Massen überwindet und seine Sprechweise aus denselben Ton zu stimmen bestrebt ist, mag noch mit einem Ackpelzucken hingcnommcn werden. Wenn aber ein Mann wie Lord Salisbun, selbst in die Arena des imperialistischen Trmagogenthnms hinabtteigt, die britische Faustrechtsvolitik in den .Himmel erbebt und über die höchsten sittlichen Güter einer eivilisirten Ration spöttelnd zur Tagesordnung übergeht, dann ist das allerdings eine Erscheinung von solcher Verkehrtheit, daß sie mehr als ein einfaches Kovsichütteln im Auslande werth ist, weil sic besser als alles Andere die ver- hängnißvolle Anziehungskraft beleuchtet, die der südafrikanische Kriegswahn aus die ungeheure Mehrheit der englischen Bevölkerung ausübt und die in ihren weiteren Wirkungen von unberechenbarer Tragweite in Bezug auf die Grupvirung der Mächte und die Gestaltung der internationale» Lage werde» kann. Mit seiner jüngsten Kundgebung über den Burcnliieg hat Lord Salisburv gewissermaßen das noch fehlende Tüpfelchen über das i gesetzt. Ter verantwortliche Lenker der englischen Geschäfte hat damit sein bedingungsloses Bekenntnis; zum Cbamberlain'schen Imperialismus vollzogen, und was das heißen will, läßt sich an einer Würdigung der Persönlichkeit Lord SaliSburp'S ermessen. Salisbury's ganze bisherige Vergangenheit, soweit sie vor den Anfängen seiner iktzigen Wandlung liegt, hatte ihm den Ru> eines maßvollen, besonnenen Politikers eingetragen, bei dem man sich allgemein keiner jähen Impulse und gefährlichen Entschlüsse ver leben zu dürfen glaubte und dessen Amtslhätigkeil daher im Großen und Ganzen als eine Bürgschaft für friedliches Verhalten Englands angesehen wurde. Aus diesem Saulus ist nun in rascher Entwickelung, die mit dem Ausstcigen des Chamberlain'schen Sternes gleichen Schritt gehalten hat. ein für den ungerechten südafrikanischen Krieg und das ausschweifende imperialistische Programm bell begeisterter Paulus geworden ' Zum ersten Male offenbarte sich die veränderte Natur Lord KaliSbury's durch seine Haltung in dem unsagbar leichtfertig herausbeschworenen Faschoda konfliktr mit Frankreich und seitdem ist er Schritt für Schritt aus der Bahn der reinen Gewaltpolitik vorwärts gegangen, bis er sich heute in voller Glorie als reiner und unentwegter Imperialist, den keinerlei moralische Skrupel und schwachmüthige Gewissrnsbedenkcn mehr quälen, entpuppt hat. der mit Chamberlain durch Dick und Dünn geht und gegen den Fluch der kulturellen Mitwelt em pfindungslos zu sein vorglebt. Eine solche „Mauserung" ist bei einem leitenden Staatsmann zumal von der natürlichen Veranlagung und dem hohen Greifen- alter eines Lord Salisbury etwas so Außergewöhnliches, daß sie mit vollem Fug alsein höchst bemerkcnswerthespolitisches Ereigniß gelten muß. Dazu kommt ein Umstand, welcher der neuesten red- ' »krischen Kundgebung Lord Salisbury s einen besonders markanten Stempel ausdrückt. insofern nämlich die Rede des Premierministers den deutlich erkennbaren Mittelpunkt der festlichen Veranstaltung . bildete» während sogar Herr Chamberlain sich dieses Mal kur» faßte und ersichtlich möglichst in de» Hintergrund zu treten bestrebt war. Zur Erklärung der sonst nicht gewohnte» Resignation des Herrn Chamberlain bieten sich zwei Möglichkeiten dar: Entweder ist der Kolonialniinister, der bisher der eigentliche Macher der ganzen auswärtigen Politik Englands war. thatiächlich. wie das Gerücht letzthin wissen wollte, amisinüde und hat noch eine letzte öffentliche Gelegenheit benutzen wollen, um der englischen wie der nichlciigliichen Welt einen überzeugenden Beweis daliir zu liefern, daß das System nicht a» seiner Perlon hängt, sonder» daß vor der Macht der lmpeualislilche» Thatlachen jeher Widerstand sich beugen und selbst ein Mann wie Lord Salisbury sich ihr aus Gnade oder Ungnade ergebe» muß, indem er in feierlicher Form die Ckamberlain ichc Erbichaff ohne Vorbehalt antritt. Es läßt sich begreife», mir welcher Genngthunng »nter wichen Umslände» Herr Chamberlain vom Schauplatz abtreten würde. Hills er wir! sich ginge. Oder aber Herr Chamberlain ist nach wie vor der un umschränkte Herr der Lage und hat Lord Salisbury gegenüber ein Krartwort gesprochen, ans Grund dessen der Premierminister zu Kreuze gekrochen ist und »nter cndgiltigem Verzicht aut icdc mäßigende Gegenwirkung die Chamberlaiiitchc Politik im eigenen Namen als das alleinige Heil des britischen Weltreiches erklärt hat. So mag cS denn ln Wirklichkeit nur eine Frage der Form sein, ob Herr Chamberlain an seinem jetzigen Platze verbleibt oder nicht. Sein Geist wird jedenfalls in der Regierung des Reiches! weiter lebe» und aui allen Psaden. welche die englische Politik ^ wandelt, umnehen. Einlenken, umkchre» wird Großbritannien aus absehbare Zeit nicht : wer etwa noch naiv genug gcwewn ist. das zu Kossen, muß nach der letzten Rede Lord Salisbury S eures Bessere» belehrt lein. Wenn vereinzelte deutsche Blätter sich veranlaßt suhlen, die „nationale Treue" des englöchen Volkes, wie sie sich in dem souveränen Hinwegleyen über die Meinung des Auslandes und dem einmülhigen Beharren auf der Fortführung des ungerechten Kriege« äußere, lobend hervorzubebeir und dazu das deutsche vielfach »och schwach entwickelte Nationalgesirhl in Gegensatz zu stellen, io erscheint ein solcher Vergleich denn doch nach der ganzen Lage der Verhältnisse durchaus unangebracht. Ter Weihrauch, den die Engländer ihrer sog. Realpolitik selbst streuen, darf uns nicht den Blick dallir trüben, daß es sich hier nicht um eine wirk liche berechtigte Realpolitik nach BiSmarcksichem Muster handelt, ohne die überhaupt keine Nation mit Ehren ihr Dasein fristen kann, sondern »ni Perahschenunasmürdige Ausschreitungen eines kalten und brutalen Geschäftsgeistes, der den Mammon und das Söldnerihum zu Hille ninmu, um sich Bahn sür die ErwerbS- inffinkte rn veiichaffen. die ihn allein beieclcn. Tie wahre Real politik verkennt nie und nimmer die Bedeutung der sittlichen Glundiätze lnr das politische Leben. Wo eine Nation, wie die deutsche, cinfftainme» kann i» heiliger nationaler Begeiffernng. um ihr Alles an ihre Eine und a» dic Eikämpsiing ihrer nothwendigen »»bestreitbaren Lebensinteresien zu letzen, da tritt die wahre Real Politik in ihr Recht »nd irbafft NnpergänglicheS. Das britische Protzentbum dagegen dos sich jetzt gegenüber dem Auslande in die Bruit wirst und io thut. als sei ihm dessen sittliches llitheil Hcknba. zählt trotz seines zur Schau getragene» nationale» Selbst hewnßllcins doch nur in jene niedere Kategorie, rw» welcher da-Z deutsche Dichlenvort lagt: „Mnlh zeiget auch der Mameluck!" Den „Mntb". der Verachtung der ganzen Welt Trotz zu bieten »nd z» erklären: „Jetzt machen wir cs lustament Io!", haben ia allerdings die Engländer gegenwärtig im reichen Maße. Alles rcdiicniche Pochen aus britische Weltmacht und britischen National- stolz Hilst aber nichts gegen die aus dem Burcnkriegc mit Flammenschritt weithin auilcuchtende Erlenntniß. daß Geld allein nicht aiisreicht. um eine Nation wahrhaft groß und geachtet zu machen, sondern daß die materiellen Faktoren auch einer Weltmacht da vertagen, wo sich ihnen der höhere sittliche Muth eines durch nationalen Heldensinn und reines Christenthuiu ausgezeichneten und innerlich gefestigten Volkes siirchtlos und treu entgegenilelU. Neueste Drahtmeldungen v, m 7 Te,cmbcr <Na>ch»S eingeffenve Dcvei«1,en befinden sich Seite 4.1 Berlin. lPriv.-Tel.s Reichstag. Die Uebersicbten über Einnahmen und Ausgaben des Rei Hs »nd der Schutz gebiete sür 1!M> werde» an die Rechnungskommission verwieien uns der Gesetzentwurt über Grenzabänderungen gegen Oesterreich längs des Przemta-Flusses wird in erster und zweiter Lesung an genommen. Alsdann wird mit der ersten Berathung der Zoll tarifvorlage fortgelahren. — Aba. Wintercr (Elf.): Wir stimmen sür mäßige Erhöhung der Getrcidezölle und wünschen zugleich langfristige vmiidelsverträge. denn unter Land ist sowohl industriell wie ländwirthichastsich. Wir glauben nicht, daß die Getteidczollrrhöhung das Brot wesentlich vertheuern werde, denn Frankreich hat höberc Getreidezvlle. ohne daß das Brot theurer ist als bei uns. Es ist ja richtig, daß die städti'chen Gemeinderälhe In Ellaß-Lotbringen sich gegen die Getreivezollerhöhung aus gesprochen haben, aber wir müssen auch an die ländliche Bevölker »ng denken, die weit zahlreicher iit. Wir glauben bei dieser uuierei Stellungnahme aui dem Boden ausgleicbender Gerechtig keit zu stehen — Ellaß-lothringischer Nnleritaatsiekrelär v. Scyraut erklärt, die Stellung seiner Regierung zu der Flage decke sich im Wesentlichen mit Dem. was Vorredner getagt habe. Der eliaß-lotdringische Landwirtbschattöralh habe sich durchaus sür diese Vorlage ousgeiprocheii. Für die eliaß-lothrinMche Land- wirtbichait ici der Weinbau von belondeter Wichtigkeit, deswegen sei gerade auch da einer mißbräuchlichen Ausdehnung der Einfuhr durch Zölle entgegenzulrelen. Elsaß-Lothringens Induline aber tci in sehr großem limsanac Ervoltinvullric. aus diesem Grunde besiehe auch tür Eboß-Lokliringe» ein zwcifellrneS Bedürsiiiß sin langfristige Handelsvectläge. — Abg. Schräder llrei!. Vcr hält cs tür m als fraglich, ob man den Ansiuhrinteressen Elms Lothringens > nt. wenn man den Abschluß von Handelsverträgen in solcher Wette erschwert, wie dies durch den Zolltaris geichehcn toll. Aus den Rcoen der Herren vom Bundesralb lei dem sich heranszuhören. daß den Herren bei ihrer Zustimmung ;» der Voilage gar nicht >o wohl iei. Was untere In dnsirie groß gemacht habe, seini nicht die Zölle, sonder» die Tüch tigkeit nmerer Jndnsiliellen, Sie Lenlungsinhiateit »merer Arbeite«, die Intelligenz nnieres.Handels. Auch Hallen nicht die besiehe» den Zölle. londern deren Bindung ans lange Zeit den Auischwung mit verurmckt Für leine JndiMric habe man derartig sortdaucrnt Snich Slciakshiiscn gewrgt wie für die Zuckeniidnttlic, »nd dabei sei sie doch sieiig das Angsikino sür die Belbeiligien und tür die Fnianzininisier geblieben. Turch diese Vorlage werde diePolitit von IK»2 ansgegebe», und das habe sich tür uwclc industriellen Vcr hättnisie bereirs stark gellend gemacht. Die Krisis würde fvnsi nicht io allgemein ici». wie sie es iit. Tiotz aller Znsii»iinu»g.- erklärungen von Seilen der Induline wurde gerade dieic sehr er sieut tein. wenn die Vorlage von der Tagesordnung vmchwände. Die Landivirlhichatl habe >a allerdings ein enigeaengeiktzics Jnlcr esse, den» daß der höhere Zoll auch einen höheren Getreideprcis znr Folge habe» wüide. ici ziveitellos. Ebenio sicher Ici aber, daß der höhere GelreidevrelS auch einen höheren Browreis nach sich ziehen werde. Tic Behanvlniin, baß die Provilklionskosten zn hoch leien, enibchre des Nachivcncs. Daß der llcuie Bauer nichts oder nur wenig von den Gelreidezöllen habe, das habe aesierii auch der ivücltembergnchc Bevollmächtigte anerkannt. Würde diele Vorlage Gesetz, io würde schließlich der kleine Bauer clhebiich mehr an Indusliiezöllen zu bezahlen haben, als er an Gelreidezöllen vroiilin Die Roth der Landwrnipchan sei ein sehr relatwer Begriff In den rlilttcidcnischcn Kleinsiaalen herrsche im Allgemeinen im Bauernstand Wohlhabeirbeil. Tn "Vorlage werde, abgesehen vom Großgrundbesitz, auch in der Laiidinirrh jchaft. keine Befriedigung Hervorrufen und crsl rech! nicht bei der Industrie und bei dem konsumirenden Publikum. — Elsaß-loih ringischcr Unterslaatssekretär v. Sch raut slelll den Vorredner:: gegenüber fest, daß in Elsaß-Lotlirinaen gerade auch von den kleinen Grundbesitzern Zollerbübungen für dringend uolhwendig erklärt worden, seien. Abg. v. W ongcnh er w lB- d. L.I tritt den Schrader'schen Ausführungen entgegen, wonach von eine»: Nothslano der Landwirthe nicht die Rede sein könne, höchstens da, Ivo die Landwirthe technisch rückständig geblieben seien. Es bedürsc angesichts der gestiegenen Unkosten jetzt unbedingt eines höhere» Schutzzolles, wenn auch die Schutzzölle an sich ein mangelhaftes Mittel feien und den Landwirthe» unter Umständen nnbeaüciii werden könnten. Er sei auch heute noch der Ansich: daß der Antrag >icrnitz sür das Allgemeinwohl, inr die Prodnzeu ten und Kvnsumciilcn das belle und zuoerlässigste Mittel sei. Twics Mittel werde auch einmal in einer späteren Zeit dnrch- ge'übrt werden wüsten. Er sehe einen Schutzzoll immer nur tür ein Aushilssmiltel an. Das größte Unglück iür die Landwind schaff, fährt Redner kort, ist, daß die Getreidevreise nicht mew rcnttrcn. denn da und >o lange dies der Fall iff. stürzen sich die Landwirtbe aus einen Rebenzweig nach dem anderen, und sühr'» da eine Ueberprodiiktton herbei, welche zum Ruin 'übn. C- ist das so aeganaen mit der Ziickerinduffrie »nd um der Brennerei. Redner vertritt sodann die Forderungen des Bundes der Land »urthe in Bema au: die Höbe der Zolle aui Getreide und koimie laiidwirtlstchattliche Produklc und bezeichnet dabei u. A. di' Cisenbahnlarisc als die schlimmste Steuer, welche den Landwirlbe» anierlegt siü. Tic Forderunaen des Bundes seien umso bear»i>0l ter. als ia her Landwirlhichast eine neue Belastung erwäg- durch die iu der Vorlacze eiitballcue wettere Judustriezollerboo »ng und diese Mehrbelastung sei 'ogar eine dovvelle. denn während die neuen Industrie,zolle einerseiis im Inlandc die Preise steigei- ten. ermöglichten sie es .zugleich der Industrie, dem Ausland, sogar noch billiger m liefern als bisher Wir lieben setzt vor einen: historischen Wcndepunkl Wird der Landwirchschast der nötbige Schutz versagt, io müssen meine Freunde die Vorlage ablehnen. Dieieniaen ober, die der Laudnsirllstckicist den Schutz verjagen, werde» me wieder iui Temschen Reichstage sitzen Aba. Braesicke jsreiß Volks».>: Als oitnreußischer Gutsbesitze: erkläre ich: Cs giebl eine Roth der Landwirthschast l.Höri hört' rechts.I Man muß sich höllisch daran ballen, jetzt etwas :> pcrdicuen. sHort. hört' rechts! Wer heute nicht inst der Ze,: mitaeh!, über den acht sic hinweg lSehr gut' linkst Aber dß Gründe liegen immer in den perimiilchen Verhältnissen, in der allgemeinen Lage nie Redner erwartet eine Lmderuna de: Leutenoib von einem villiacren :'.onelikarst. der es dcn Leuten er mögliche, in ihre alte .Vesmalh zurück.akebrcn. tu den Gründe» des Nvtlsttandes zähle er w erster Linie, das; mit viel zu kleiner'.: Betricbskavital viel zu große Güter übernommen würden. sHrm. bvrt'i Solch' ein Mann nenne sich dann Gutsbesitzer, in Wirk lichkeit aber sei er nur der Verwalter testier Gläubiger. De» Rückgang der Ertrage bestreite er. Die Bnitto-Cinnahmen bötten sich so gestaltet, daß sie bei Weitem die wachsende» Unkosten deckten. Unsere Bauern in Tstvreußcn stunden heute viel bester da als früher und bester als die Großarundbciitzer. denn sic kau' ten nicht mit ttttMst Mk. ei» Gut von 2U0M0 Mt Wenn der Bauer sich ankauic. so habe er aewöbnlich die Halste des Kaut- vreises vorher lieaen und die andere Halste hejorcre er tick: dura: die Frau. fGraye Heiterkeit.j Tic Preise der landwirshschast- licken Produkte seien in dcn letzten 3ti .Fahren ganz außerordentlich gesticcien. io eine trapende Kuh von früher tt> bis M Mk. aui 2si0 bis 450 Mk. Butter kostete damals IC bis M Psg.. heute 7C bm 12ä Psg. Tie Cinnakmen ans dem Bcrkaui von Fohlen seien von 20 bis allenfalls 00 Ml. aui 200 bis 4si0 und siOO Mk. acslieacn Das Geichrei nach Staatsbilse ici nichts Anderes als das E>n- gesländniß der Unfähigkeit Einzelner. lBeisall linls.f ^er Bu»o habe den tranriaen Ruhm, de» strebst der Landwirlhichast ans das Schwerste geschädigt zu haben. lLackicn rcchts.f Die Bestie im Menschen werde wamgeruten durch solche Interesienvolilil. lBeisall links, Lachen rechts.! Der riitsitche Hondeisverlraa habe keinen Schaden gebracht, er habe dcn Ostvrovinzen wieder cm Hm terland gegeben und dadurch Handel und Wandel gestoben Dura: Förderung des GeiwstenickiastSwesens »uo Lurch billige 7anie hebe man das Gemeinwohl und das Wohl der Landwnthscha't mehr als durch Schutzzölle. lLebkastcr Bestall links, Lack e» rechts.) — Abg. Herold lCentr.j erkennt an. daß die Iu-nsticc
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