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Dresdner Nachrichten : 18.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192410183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19241018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19241018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-18
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1924
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Sonnabend. IS. Oktober 1S24 — Dreodner Rochrichten-- Aorl «I» dem Schundbuch k «Sieder soll der Mahnruf an Tuch ergeben. Ihr Verant wortlichen für die Jugenbl Wa» dieser Kampf bedeutet, wißt Ihr — oder »verbet e» niemals begreifen. Schund und schmutz in Wort und Bild wirb unserer Jugend nur uou Kann man den Sparkassen wieder Spargeld anoertrauen? Das Sparen war dem deutschen Botte eigen. Durch Fleiß und Sparsamkeit, Intelligenz und Unternehmungslust hatte eS sich hochgebracht, und kaum einer Reklame bedurfte es ^er"unker Kind verd^rR verbißuns^/vö?k," liebem. Bet den deutschen öffentlichen Sparkassen allein alV d,-uns waren bis Ende 11118 über SN Milliarden Goldmark angelegt. ^A?ssien wir säst eine jede Familie, ja, fast jede Person hatte ihr Spar- dt«^aN^b'°^^de Kraft de^r^N-n deutim?,, ni-it,-»» tassenbuch und nicht nur das. sie benutzte es auch fleißig. Wte- Siebst Du Än 'neuen Todfeind^ der "dter" nNeker^n ^ viel Segen hat dem deutschen Botte, insbesondere in seiner Wu?Ieln unserer Kraft wM? Sn mehr, Dt^ ,.nd Blütezeit von 1871 bis 11114, ein beharrliches Sparen gebracht! L?L' "" """ ^ - Der Jugendliche will lesen. So gibt ihm das Beste! Denn das Beste ist für unsere Jugend gerade gut genug! Der Reichsbund Deutscher Papier, und Schretbwarcnhändler. e. B.. veranstaltet gegenwärtig eine Iugendbuchmoche. Bom Geiste jener großen Verantwortlichkeit getragen, will man in dieser Woche den Erziehern eine Auslese von Iuqenb- schriften in die Hand geben. Sie sollen erfüllt sein vom triste deutscher Meistererzähler, die es verstehen, zur Jugend wahr- Haft jugendlich zu reden, und dabet die große erziehliche Aufgabe zu lösen, das kindliche Gemüt mit Märchenhaftem, Wer erinnert sich nicht mit Freude und Genugtuung jener Zetten, in denen sogar der Arbeiter, der nur auf seinen Tage lohn angewiesen war, durch regen Fleiß und Sparsinn in die Lage kam. sich ein eigenes Heim zu beschaffen-! Wer be schreibt die still«, abgeklärte Freude so manchen Sparers und so mancher Sparerin Uber das allmähliche, aber stet« An wachsen des SparkapttalS- War es nicht einzig schön, wenn in diesen Zeiten die junge Braut, nachdem sie jahrelang jeden Pfennig zusammengetragen, nun endlich glückstrahlend mtt ihrem stleldschatz die Aussteuer beschaffen konnte? Wie stolz durste der Bauernknecht sein, wenn er mit seinem Sparkapttal Phantastischem zu füllen und dem jugendlichen Hunger nach ein kleines Eigentum erwerben und sich selbständig machen Heldischem und Großem gerecht zu werden. Geht in die Ge- und heiraten konnte! Tann arbeitete und sparte er erst recht, schäfte, die durch die Plakate der Jugendbuchwochc kenntlich »m ein Grundstück nach dem anderen zu erwerben, und nicht gemacht sind! Prüft sorgfältig und kaust ein Büchlein, wenn selten waren die Fälle, daß der frühere Knecht seinen ehe- Ihr heute schon gern eine Wcihnachtssreude vorberciten maligen Dienstherr» im Wohlstand überflügelte. So könnten helfen wollt. Ihr andern werbt für den Gedanken der Reichs- die Sparkasscnmänner tausende Fälle ansühre», fn denen sic buchwoche, so habt Ihr viel getan: denn Wer ein Kind rettet, rettet ein Geschlecht Die Srzlehuna des Aindes zur WahrhrMiqkell. Ueber dieses Thema sprach am Donnerstag in öffentlicher Versammlung, zu der die Ortsgruppe Gros,-Dres den des Sv. -Lut h. Landcsschulvcreinö cingeladen hatte, der als feinsinniger Kinderpsnchvlogc bekannte Kon- sistorialrat Dietrich Vorwerk. Der große Saal des neuen Bereinshauscs mar bis auf den letzten Platz besetzt, als der Vorsitzende der Ortsgruppe, Major a. D. v. B ü n a u, die Versammlung erössnete. Aus dem groß - angelegte», tief schürfenden Vortrag sei folgendes sestgehaltcu: Wahrhaftigkeit ist die Gesinnung des Menschen, welche ihn veranlaßt, so zu reden und sich zu verhalten, wie cs seiner Nt'swrl'ttiZttni enisnritkt lHt'npnsnk ist itfiinli»! teilnehmen durften an dem Aufstieg ihrer treuen Sparkunden. Wie schön war damals das Arbeiten bei der Sparkasse im Ver gleich zu heute! Der Krieg, die Revolution, die Inflation und ihre Folgen legten sich wie Nauhretf aus jegliche Spar tätigkeit. Die entsetzliche Geldentwertung vernichtete un erbittlich die Frucht eines jahrelangen Arbeitend und Sparens. An den Segen des Sparens denken heute nur noch die. welche dieser furchtbaren Geldentwertung durch frühzeitige Abhebung und vernünftige Vcrivendung des Kapitals entrinnen konnten, während andere auf Sparen und Sparkasse vielleicht heute noch fluchen. Hätte man diesen Zustand, die gänzliche Ent wertung verhindern können? Wenn cs möglich gewesen wäre, die Sparkassen l-ätten alles dafür aufgeboten. Es mag aber dem Unparteiischen überlassen bleiben, darüber zu ur teilen. Niemand beklagt mehr die Schädigung der Sparer als die Sparkassen selbst, und sic sind es auch, die heute bemüht Uebcrzcugung entspricht. Ihr Gegensatz ist Lüge, Heuchelet und leeres Scheinivescn. Die Wahrhaftigkeit muß sich aber § sind, an Aufwertung für die Sparcinleger herauszuholen, waö verbünden mit dem Wahrhei.ssinn und Wirllichkeitssinn, der nur eben möglich und erreichbar ist. In Stuttgart waren vor die Wahrheit sucht, den Irrtum und das Vorurteil flieht. Es einigen Wochen die Vertreter fast aller größeren Sparkassen ist nicht richtig, das, die Wahrhaftigkeit im Alten Testament Deutschlands versammelt und faßten einmütig einen dahin- nicht ernstlich gelehrt und gefordert werde. Wenn an den religiösen Volkshelden des Alten Bundes auch Züge von Un- Wahrhaftigkeit hcrvorgehvben werden, so zeig, das gerade die Wahrhaftigkeit der Bibel, die aus Schönfärberei verzichtet. (Vergleiche auch die deutsche .Heldensage: Siegfried—Günther— Brunhild: Hagen—Siegfried usw.1 Auch im Neuen Testament gehört das Gebot der Wahrhaftigkeit im Zusammenhang mit dem Gebote des WalirheitsfinnS zu den grundlegenden Forderungen. Ohne Wahrhaftigkeit keine christliche Voll kommenheit, keine Bruderliebe und keine rechte Frömmigkeit, das ist eine Grundanschauung des Neuen Testaments. Um Kinder zur Wahrhaftigkeit zu erziehen, muß man Verständ nis haben für Entstehung und Wesen der Kinderlügen. Un getüme Beolmchtung, Auffassung und Erinnerung der wirb gehenden Beschluß. Wenn nicht aller Sparer Erwartungen erreicht werden, wenn die Auswertungen nicht in erhoffter Höbe möglich gemacht werden können, dann möge man doch auch wieder an diejenigen denken, die ihr Geld zu Hause ließen und damit auch nicht mal an eine Aufwertung denken können. Es muß auch einmal betont werden, daß nicht die Spar einlagen als solche entwertet wurden, sondern doch nur das Sparen verlernt und den Sparsinn verloren haben. Wie würde man einen Mann beurteilen, der die Wiedererrichtung seines abgebrannten Hauses beharrlich ablehnt mit der Be fürchtung und Begründung, es könnte ein zweiteSmal ver brennen Die Sparkassen haben auch au» der Vergangenheit gelernt. Heute ist ihr Arbeiten so eingestellt, daß die Siche rung der ihr wieder anvcrtrauten Spargelder vor aber maliger Entwertung obenan steht. Sie legen alle Gelber nur noch wertbeständig an und können daher auch die Wert- bcständtgkcit der Einlagen garantieren. Bedenkt man dazu, daß seit November vorigen Jahres die Wertbeständigkcit unseres Geldes an sich schon geblieben und daß durch die Londoner Beiträge der deutschen Gesamtwirtschast eine feste Grundlage gegeben wurde, so muß man endlich die Ketten des Mißtrauens sprengen und durch vertrauen auf den Be stand des geliebten Vaterlandes mit bettragen an dessen Wiederaufbau. In vielen Orten unseres Vaterlandes hat sich in den letzten Monaten die Spartätigkeit mächtig entwickelt, und kluge Leute haben längst erkannt, daß nur Fleiß und Sparsamkeit zum guten Ziele führen können. Die anderen, die da eintreten für restlosen Verbrauch, der sich vielfach bis zur Verschwendung steigert, täuschen sich sehr. Die Zeiten der Reichs- und Staatshilfe sind vorüber, und der Kampf ums Dasein wird eines Tages von jedem Familienvater, von jeder Hausfrau Rechenschaft darüber fordern, ob sparsam ge- rvirtschottet oder über die Verhältnisse hinaus gelebt wurde. Und erst die jungen Leute, die heute vielfach so früh zu Ver dienst kommen und nicht flott genug das Geld verschwenden können! Sie sollen und müssen sich sagen lassen, daß nebst dem Fleiß nur die Sparsamkeit und die Enthaltsamkeit den Grundstein legen können zu einem wirtschaftlich gehobenen Dasein. Wohlan denn. anS Werk! Suche sich ein jeder seine Sparkasse »nd beginne, und dies nicht erst morgen, sondern heute. Einmal angcfangen, kommt die Freude und die innere Befriedigung als Helfer dazu, dann geht's flott weiter. Auch der Zinssatz von heute trägt zur raschen Vermehrung des Sparkapttals bei. Der persönliche Nutzen wird und kann nicht ausbletben, und danken wirst du einstens nicht dem, der dir das Draufmachen und verschwenden empfohlen und da mit deine Gesundheit untergraben hat, sondern dem Rufer zur Sparsamkeit. Deutschland befindet sich ln den Anfängen des Wieder aufstiegs. und noch ist durch die wirtschaftliche Depression die Sparkraft als solche wesentlich geschmälert. Sollte darum nicht gerade auf der anderen Seite der Sparsinn mit allen Mitteln gefördert werden müssen?! Können wir als arm gewordenes Volk es »ns leisten, weit mehr Geld zu ver brauchen wie früher in besseren Zeiten? Es ist dringend notwendig, das, sich unser Volk auf die veränderten wirt schaftlichen Verhältnisse umstellt, d. h. in seinen Bedürfnissen nicht höhere Anforderungen stellt, als sie die Einkommensver- hältnisse zulasten. Und an zweiter Stelle muß so gelebt wer den. daß das Einkommen nicht nur ausreiests, sondern noch etn^s erübrigt wird für spätere Zeiten. Wir haben also ksinnl'n imk -NI» tfrliiiliniÄ ».111» D<nnsl»nlil»sii>iiss,tii6 eine gröszere Sparsamkeit in Wirtschaft und Hau blicken können und die Erlaubnis zur Devisenbeschaffung ge habt, dann umrcn alle Einlagekapitalien wertbeständig an gelegt worden und volle Aufwertung könnte erfolgen. Ist es aber richtig, mit Hinweis auf das einmal ein getretene Unglück der Entwertung beute noch jeden Spär lichen Tatsachen, lebhafte Phantasie, wcchsclvolle Stimmungen, gcdanken weit von sich zu weisen und zu sagen, mir ist ein- Einfluß starker Gemütsbewegungen, besonders der Furcht/ mal das Geld faul geworden, es soll ein zweiteSmal nicht heftiges selbstsüchtiges Begehren, starles kameradschaftliches Vorkommen? Lieber Leser, das sind heute, abgesehen von Zusammengehörigkeitsgefühl sind Entstehungsursachen der Kinderlügen. Das Beispiel lügender Kinder, die konventio nellen Lügen der Erwachsenen, ihre materialistische Lcbens- anschauung, die Einwirkung von Weltkrieg und Revolution (die Macht der Lüge im Völkcrlcbcn, Kriegsschuldlüge, Un- ehrlichkcit in bezug auf Dein und Meinl, einschüchterndc Er ziehung und Suggestion verführen das Kind zur Lüg«. Um die Neigung zur Unwahrhaftigkcit zu überwinden einigen Ausnahmen, bequeme Ausreden solcher, die das Haus halt hinzuwirken, „weniger verbrauchen wie einnehmen" 2. die nicht verbrauchten Einkommen bei den Sparkassen zu sammeln. Endlich aber sei darauf hingewiesen, daß Sparen Pflicht ist, daß die Uebcrzcugung von der Notwendigkeit des Sparens unser Volk durchdringen muß, daß jeder sparen muß um des Ganzen willen, wie ja auch seiner selbst wegen, sparen muß. damit die Volkswirtschaft als Ganzes lebe und er in ihr. Der Vortrag war reich mit Beispielen der verschiedensten Art geschmückt. Wie wir hören, wird er ziemlich ausführlich in der VereinSzcitschrift, dem „Ev.-Luth. Volksblatt für Stadt und Land", erscheinen. Die Thesen, die der Vortragende — seinen Ausführungen zugrunde legte, sind in^Merkblattform und Wahrhaftigkeit zu"crziclcn, müssen die ^Kinder erzogen > in jeder Gemcindegruppe des Schulvereins er werden zu christlichen Persönlichkeiten. Insbesondere muß den haltlich. Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer Kauf Entstehungsursachcn der Kindcrlügc cntgcgcngcwirkt werden. Besondere erzieherische Maßnahmen sind: Daö Beispiel un bedingter Wahrhaftigkeit des Erziehers, Beispiele von Wahr haftigkeit aus der Geschichte und der Literatur, Vertrauen wecken und schenken, Verständnis zeigen auch für kindliche Irrtümer, Zweifel und Verkehrtheiten, Darbietung von Ge schichten und Worten der Bibel, welche die Wahrhaftigkeit ein- prägen mit besonderer Hervorhebung der Wahrhaftigkeit Jesu: desgleichen von Stellen, welche die Allwissenheit und Allgcgen- wart Gottes lehren: Erziehung zum Gebet, besonders zum Bcichtgebet. Hinweis auf den Fluch der Lüge und den Segen der Wahrhaftigkeit, verständnisvolle und ernste Behandlung der einzelnen Lüge. Gewisse Einzelfragcn bedürfen bcson- derer Erwägung, z. B. die Frage der Notlüge, der halben Un wahrheit, des lügenhaften Vorbehalts, der Lügen zn gutem Zweck, der sexuellen Aufklärung, der Maßnahmen zur Ver meidung der religiösen Heuchelei (christliche Sitte, Christkind, Knecht Ruprecht, Konsirmationsbckeniitnis und -gclübde, Abendmahls. mann Walter Lindner, Dresdcn-A. 1, Cranachstratzc 21. Vas bringen die Kinos? Die Alhambra-Lichtspiele (früher Tivoli) haben ihr Wochenprogramm diesmal vorwiegend auf den heiteren Ton gestimmt. Und sie tun recht daran. Warum nur immer Blut und Leichen. Grauen und Gruseln im Kino? Das sechsaktige Lustspiel „Die Insel der Erfüllung" ist wirklich ein lustiges Spiel. Eine Art „Zähmung der Widerspenstigen" ins Seemännische übertragen. Der Petrucchio heißt diesmal Karl Holm und ist ein junger, reicher Schiffsreeder, das wider spenstige (und obendrein für den getstreichelnden Dichter Sebaldus Vlcchschmied schwärmendes Käthchen heißt Grete Holm und wird zum Zwecke der Zähmung samt ihrem roman tischen Dichterling von dem jungen Gatten auf eine einsame Insel entführt. Wie dort das Glück der jungen Eh« seine Er füllung findet und der dichtende Störenfried blamiert und un schädlich gemacht wird, soll nicht erzählt werden: die Parforce- kur ist originell und sehr erheiternd. Der kurierende Gatte ist der bekannte dänische Schauspieler Gunnar Tolnae», di« Widerspenstige die schöne Karina Bell, der Dichter: Peter Malberg — alle drei hervorragend in der Charak terisierung ihrer Rollen. — Sehr lustig geht es auch auf der Schaubühne zu. wo das Exzentrikpaar Eresto un.d Eretta mit bestaunenswerter A-krobattt in urdrolliger Aufmachung aufwartet. — Auf der Leinwand sieht man des weiteren noch ein dreiaktigcs ernstes Drama: „Armes, kleines MSd- ch e n" (frei nach Andersens Märchen von der kleinen Streich- hölzchenverkäuferins, das erschütternde Bilder von modernem Großstadtelend entrollt. Außerdem bringt die „Deulig- Wochenschau" Bilder vom jüngsten Rennen in Karlshorst (darunter sehr belustigende Zeitlnpen-Anfnahmens, von der Gewinnauslosung bei der sächsischen Landeslotterie in Leip zig usw. rsknencle Kincler Pu Sa» Lokis I»rinr-Lrier1i1ek-^uIvsf «In« «konitnl. - LrhSNIlri, In allen ^potke-rvn. —. 8 ttsuptverirled: »ol-sbpolk,«»««, kekiokirtr., »m Viorggntor. es seinen Bayrcuthern mitgab, hat ihre besondere Bedeutung. Heute, wo wir uns alle nach dem Deutschland seiner Ver gangenheit und seiner alten, deutschen, wahrhaft inneren Größe zurücksehnen, ist Banrcuth zu der Stätte geworden, die dieses urdentscheste Deutschland vereinigt, um es vor dem Untergang« zu bewahren. So lebt Bayreuth in all denen, die in diesem Sommer gekommen waren, um ein Trcugelübde abzulcgen und den Willen zur Tat mit hinauszunehmcn. Es lebt aber auch in der still gewordenen Stadt in den Persönlichkeiten, die in der Wagnerstadt den neuen Aufstieg des Bayreutlier Gedankens vorberciten. Wohl einem Volke, das seine wahre Kultur in solchen Händen weiß! In .LSahnfried" rüstet Siegfried Wag ner zu »euer Aussahn, um aiif einer großen Konzertreise durch Deutschland und Oesterreich, das Band der Freundschaft enger zu verknüpfen. Sein Leben steht im Dienste des Bay- rcuthcr Gedankens und damit der deutschen Kultur. Hat er uns durch die Leitung der diesjährigen Festspiele erneut ge zeigt, daß er der rechte Erbe des unermeßlichen schönen Gutes seines Vaters ist. so müssen wir ihm doppelt Dank wissen, daß er nicht nur durch sein Eintreten für Bayreuth, sondern über dieses „Dienen" hinaus durch den Weg, den er als Schöpfer seiner eigenen Werke eingcschlagen hat, selbst ein Meister unserer deutschen Kunst geworden ist. Eine Anzahl deutscher Bühnen werden in diesem Winter Werke Siegfried Wagners aufsühren. Dem Hause Mahnfricd links zur Seite stehen zwei Villen, bewohnt von zwei Männern, die als Altmeister Bayreuths für ihr deutsches Volk Großes getan haben. Der eine, Houston Stewart Chambeelain, der leidend« Einsame, schrieb einmal: .LSird erst eine hinreichende i'seit perspektivisch ver jüngend gewirkt lmben. die Musiker und Dichter des neun zehnte» Jahrhunderts, verloren unter Hunderten von Nach folgern, werden dann dem Auge des Lebenden bis zur Unsicht barkeit zusammengcschrumpft sein: um so deutlicher werden aber — neben der einsam abseits stehenden Sphinxgestalt Beethovens — zivei Gewaltige in die Höhe ragen: Goethe und Wagner." Der andere, Hans Freiherr v. Wolzogen. steht noch heute in der ersten Reihe der Vorkämpfer für deutsche Art. Als Herausgeber der „Bayreutlwr Blätter" hält er die Bayreutlier Gemeinde in echt Wagncrschcm Geiste fest zusammen, während er selbst als Verkünder deutscher Ideen zum Propheten seiner Nation geworden ist. Ein Zauber der Erhabenheit liegt über der Dreiheit an der Richard-Wagncr-Straße, und nur mtt stiller Ehrfurcht, aber auch mit freudigem Bewußtsein, so wahrhaft deutsche Männer am Werke zu wißen, steht sich der Fremdling einer Welt der Reinheit gegenüber. Ein wenig abseits schafft der unermüdliche Festspielkapell meister Kittel. Er hat die große Aufgabe, die künstlerische Vorbereitung der Festspiel« zu leiten. Was hat er in diesem Jahre geleistet! Zehn Jahre Zwischenzeit, in denen sich manches veräirdcrte! Eine neue Generation galt eö heran- zubildcn, die sich in den Bayreuther Stil einleben soll. Welche Arbeit liegt vor ihm, diese Einführung bis zum Erfolge zu vollenden! Auch er ein Meister, dessen Dienste leider so oft von Außenstehenden übersehen werden! Ganz im stillen aber schafft eine echte Siayreutherin an einem großen Plane: Helena Wallem, die Schülerin und Freundin des Wagnerbtographen Carl Friedrich Glase- napp. Sie, die schon mit der Rettung der Glasenapp-Viblio- thck aus den Händen der neuen Herrscher von Riga sich ein bleibendes Verdienst um Bayreuth erworben hat, da sie dieses Kleinod an die einzige Stell« brachte, die ein Recht darauf hat. unternimmt es nun, mit selbstlosem Aufgehen für die Sache, ein« N i ch a r d - W a g n e r - G e d e n k st ä t t e auszubauen, die ein bleibendes, lebendiges Denkmal des Mannes werden wird, besten ganz« Bedeutung für unser Volk heute noch vielen verschlossen blieb, da sich gar mancher versagte, in Richard Wagner über dem Musiker den Dichter deutschester Art zu erkennen. Richard Wagner dem Volke nahe zu bringen, ist das Ziel der Gedenkstätte, die im Sinne der Glasenapp- Biographie ein sichtbares Zeugnis sein wird. In biographi scher Anordnung wird das Leben Richard Wagners in Bil dern, Urkunden, -Handschriften, Briefen, Partituren, Erst ausgaben u. a. gezeigt und seinen Getreuen ein besonderer Saal gewidmet, so daß das ganze Werk von iltayreuth seine lebensvolle Wiedergabe sindct. Dank der tatkräftigen Unter stützung der Freunde der Sache, die den begeisterten un- be geisternden Aufruf Helene WallemS gelesen haben, ist der An fang gemacht. An den Freunden Bayreuths liegt es nun, dieses schönste Denkmal vollenden zu helfen, sei es durch Ucber- sendung von Wagner-Erinnerungen, durch Werbung für die Sache oder durch finanzielle Unterstützung zum Ankauf der Erinnerungen, die sich in Händen von Verkäufern befinden. Neues Leben draußen und drinnen. Sehnsucht nach ver lorenen Gütern. Wille zur Tat. Hoffen wir, daß das einzige, was man uns bisher nicht „verpfänden" konnte: unsere deutsche Kultur, uns ausrichten wirb, deren schönstes, deutsche stes Gut in'Bayrcuth erhalten ist. Wehe uns, wenn wir diese starke Säule am Tempel der deutschen Kultur fallen sehen! Es gibt eine Bayreuth-Gegnerschaft, die unermüdlich zu unter graben sucht. Seien auch wir ebenso unermüdlich, ja mehr als jene, den Boden zu festigen, auf dem sie steht. Zum Heile unseres deutschen Vaterlandes! , Bücher un- Zeitschriften. X Deutsch« Wehr isr». Ein Almanach für Stahlhclmleute. Frontsoldaten, Wehrwvlse und Reichswehrangehörige. Heraus geber Kurt Klauber. Görlitz (Jserverlag, Frtcdcberg a. Qu., Leipzig, Neichenbcrg t. B.i. Fridcricus-Nex-Ausgabe, Io nennt sich dieser Jahrgang. Das Kalendarium ist vorbildlich angelegt. Sprüche, Gedichte und alles, was Friedrich den Große» bctrtift. Ist darin enthalten. Dann der prächtig« Aufsatz des Generals Dicklmth von Harrach „Friedrich der Große als Feldherr". Paul Dahms, der Dchlachtenschilderer des Weltkrieges, Uber Luise Eleonore. Dchmel über „Der junge Fritz und die Frauen" usw. Eine schöne Gabe für jeden Deutschen. Die Bilder dazu von Pros. Anton Hossmann. X Baterlänbischer BolkSkalender 188S. Er zeichnet sich diesmal durch ganz besondere Reichhaltigkeit aus. Es sind für jeden Stand und jedes Alter packende Erzählungen enthalte» und in dem ab wechslungsreichen Kalendarium Bauernregeln, Wcttcrvrophczei- ungen des lOvsährtgen Kalenders »nd Auszählung der landwirt schaftlichen Arbeiten für jeden Monat. Jede Zeile atmet vater ländischen Geist. Der Kalender, der im Verlag des Vaterländischen Volkskalendcrs, Berlin SW. II, Bernburgcr Straße 24, erschiene» ist, gehört in jedes deutsche Haus. X Werkstudent «nd Burschenband, von Hugo v. Waldcyer- Hartz. Ein Roma» aus dem Studeiitcnlebcil der Nachkriegszeit. (Leipzig, K. F. Kochler.i X I« Jubel der Landschaft. Ein Buch vom Wandern von Adalbert E z e ch. Mit farbiger TItclzctchiiuiig von Else Wcnz- Vtetor, v Bildtafeln in Doppeltondrnck und 18 Tcrtabbildungen. Verlag Gerhard Stalling, Abt. Svortvcrlag, Oldenburg t. O. X Bon Jedermanns Bücherei, Natur aller Lüudcr. Religio» und Kultur aller Völker, Wißen und Technik aücr Zeile», Abteilung: ErziehungSwesen, herauSgegcben von August Meflcr, erschien: Philosophische Grundlegung der Pädagogik von August Messer. — Völkerkunde, hcrauSgegeöc» von Fritz Krause und Georg T hi l e n t » s , erschien: Das Wirtschaftsleben der Völker, von Fritz Krause. (Verlag Ferdinand Hirt. Breslau.1 X Der singende Brunnen. Gedichte von Horst P o I e r u. (Verlag Ernst Mauckisch, Frclberg i. Sa.» Professor Adols Bartel« lWelmart schreibt über das neue Gedichtbändchen des jungen, be gabten Lyrikers u. a.; „Die Gedichte Der singende Brunnen von Horst Posern sind ein Kranz von Liebesgedichten, die stark an die mystischen Liebesgedichte des Mittelalters erinnern, einen be stimmten naiv-religiösen Ton haben. Er ist aber nicht künstlich Uber- nommen. sondern dem Dichter natürlich, der außerdem noch etwas von der modernen VolkSliedweise Hermann LvnS' und von Max Jungntckel« Treuherzigkeit hat, ohne auch von diesen Dichtern ab hängig zu sein: Posern ist unbedingt eine eigen« Nummer." X Rede» »«d «»sprachen ,» «»ruerische» Veranstaltung«». Heft 8 der kleinen Merkbüchcret der Deutschen Turnerichost, herauS- acgeben von Kranz Bretthaupt, Geschäftsführer der Deutschen Turnerschast, erschienen bet Wilhelm Limverl Verlag, Dresden-«. X Die Fraueubewegung 1» ihre« gegenwärtigen Probleme«. Bon Dr. Helene La nge. sWistenlchas» und Bildung Nr. 27.1 1öS Setten. 8. verbesserte Auslage. tBerlag von Quell« L Meyer t» Leipzig.»
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