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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190629011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919062901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919062901
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-29
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.06.1919
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Sonntag. Da» «eich «ui» uu» »och »leib«. «un ist der Friede geschlossen. Alle» habe« nn» die Feind« genommen, wa- uns bisher heilig und ieuer. wert und verehrung-würdig war. Große Stücke deutschen vau- de» find loSgertsien. Das elnst so stolze deutsche Heer hat aufgehvrt zu sein. Die deutschen Schisse liegen auf dem Meeresgrund »der sind in der Hand des Feinde». Unser Gold muß die fremden Kassen füll««, unser Fleth un- unsere Kraft müssen fremden Völkern dienen. Unsere Heerführer, zu denen wir Jahre hindurch mit unbedingtem und und«. gr«n»tem Vertrauen aufschauten, sollen vor ein Gericht der Feinde gestellt werben. Sie haben uns alles genommen — zuletzt auch noch das. was un» bisher heilig war und nie mand anzutasten wagte: unsere Ehre. — Und was haben die KriegSfahre, was hat unser eigenes Volk in seinem Wahn- sinn und Taumel des letzten Ja-reS un» genommen! vettelarm sind wir geworden, ein Volk der Schmach und de» Spotte» — wir möchten da» Haupt verhüllen und wei nen. Da klingt da» alte trutzige Lutherlied uns durch Sin» and Herz, da» Lied vom alten, bösen Feind, der Leib. Gut. Ehr'. Kind und Weib nimmt, das Llcd. gesungen au» tiesster Rot. gebetet mit wundem Herzen, und doch endend mit den machtvollen Akkorden und dem sieghaften. Hellen Ton de» Triumphe»: Da» Reich muh uns doch bleiben. „Da- Reich.* SS ist für Martin Luther die innigste, ver- sünlichsie Gemeinschaft de» einzelnen mit seinem Gott. Wa» der Sänger de» 78. Psalm» singt: ..Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erb«. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch. Gott, allezeit meine» Herzen» Trost und mein Teil* da« ist „bas Reich", wa» «nS niemand nehmen kann, wenn wir eS nicht se'bst aufgeben, wa» «n» bleiben muh. wenn sie un» sonst alles nehmen, wenn sonst alle» zusammcnbricht. Und wo ein Mensch solch festen Bund treuer Gemeinschaft mit seinem Gott geschlossen hat. da liegt alle» Niedrige und Gemeine und Häßliche weit hinter ihm, da füllt das Herz neue Kraft und Freudigkeit, neuer Mut und neue» Hoffen. Lust zu Schaffen und Dirken und ein heiliger, unwiderstehlicher Drang, zu bekennen, was den Müden stark, den Schwachen mächtig, den Verzweifelnden trotzig gemacht hat. Und nun wirkt er in feinem engen, bescheidenen Krci> für dieses „Reich* wirkt mit Wandel und Wort, sucht sein Heim z» einer Hütte GotteS zu machen und hilft so von Grnnd auS am Reuba« seine» Volkes. — Das Reich ist un» geblieben. An uns ist'», in diesem Reich zu bleiben, zum Segen für an», unser Haus und unser Volk. —<i— Sedanlkn «nd SinMe. Trau e.r sahnen wehen in diesen Tagen in so mancher deutscheu Stadt? seitdem Bremen daS Beispiel ge geben. das gewiß vielfach Nachahmung finden wird. Denn die tiefe, schamoolle Niedergeschlagenheit über die Annahme de» Mordfriedens verlangt allerorten nach einem siclftbaren äußeren Ausdruck. Aber schwarze und Halbstock gesetzte Fahnen bleiben doch immer nur Aeukerlichkelten. denen gegenüber man an die Mahnung des Propheten erinnern möchte: „Zerreibet eure Herzen, nicht eure Kleider!" Denn Trauer und Klage helfen nicht nur nichts, sondern sic schaden sogar, wenn unser Volk nicht innerlich sich erneuert und durch kraftvollen Entschluß sich selbst Einhalt gebietet aus der abschüssigen Bah», die zum völligen Verfall und Zerfall führt. Nicht dumpf und lähmend darf der Schmerz «nd di« Angst vor der Zukunst über uns lasten, sondern aus der Trauer, aus dem heiligen Zorn über die Zer trümmerung des Reiches muh die Tat erwachsen, die bei jedem Einzelnen den Wiederaufbau beginnt. Als Volk sind wir auf unabsehbare Zeit gebrochen, langsam und stetig muh sich die Gesundung von innen heraus vollziehen, und daran mitzuarbeiten muh die Ausgabe jedes Deutschen »ein. Bester kann es mit Volk und Staat nur werden, wenn jeder Einzelne bester wird. Leider scheint von dieser Einsicht di« große Menge noch weiter denn se entfernt zu sein. Di« Zuchtlosigkeit ist noch immer im Wachsen begriffe», was an" in unserer Stadt bedauerlicherweise festgestellt werden n>..z. Und Raublust und Diebesgelüste machen selbst vor Einrichtungen nicht Halt, die der Allgemeinheit gewidmet sind. Wer kennt nickt den Heidepark des Vereins Volkswohl, diese mit unsäglicher Mühe ins Leben gerufene Erholungsstätte hinter dem AischhauS an der Radeberger Strahe? Un gezählte Tausend« haben dort Erquickung und Erfrischung gesunden und doch hat man dort nicht nur Zäune und Umfriedungen, sondern sogar die schlichten hölzernen UnterkunstShütten zerbrochen und gestohlen, io dah das ganze schön« Stück Erde verwüstet und verödet ist. Auch r» da» Schietzhaus der Bvgenschützengild« auf der Vogel- wiese sind die Rohlinge «ingcdrungen und haben darin wie Ls« Wilden gehaust. Obwohl sie sich bei einiger Ueber- lvgimg sage» mühten, bah darin nach der laugen voqel- wtesenlosen Zeit Gegenstände von irgendwelchem Wert nicht mehr zu finden sein würden, haben sie nicht nur di« Bretterverschalung zerschlagen, sondern auch «inen alten Göldschrank erbrochen, in dem zu Festzeiten di« Bücher uud Liste« der Gilde ausbewahrt wurden. Also lediglich die Zerstörungswut ist bei dieser „Heldentat" auf ihre Rech nung gekommen. Und von ihr können auch alle Garten- »nü Hausbesitzer die» Jahr ein Lied singe». Mit den Blumen werden di« Zweige abgerissen, die Gartenzäune zerbrochen, Zieraten abgeschlagen. Klinken abgerissen, von dem Beschmieren von Wänden und Türen ganz zu schweigen, da» bereit» zu den alltäglichen Vorkommnissen gehört. Bo» diesen Vorkommnissen bi» zu den Erdbeer- Srawallen ist nur ein kleiner Schritt. Wenn dabel regelrecht« Banden die Markthallcnständc und Geschäfte daraufhin untersuchten, ob die festgesetzten Richtpreise für Erdbeeren eingehakten würden, so wäre gegen eine solche Kontrolle durch die immer und immer wieder überteuerten Käuftr nicht viel einzuwendcn, wenn man sich lediglich «ruf die Feststellung -er Preise beschränkt hätte. Aber der Um stand. dah ganze Stände verwüstet und die köstlichen Früchte verstreut wurden, beweist doch deutlich, dah es sich bei dem Unternehmen um eine Veranstaltung radaulustiger Leute handelte, denen es in erster Linie darauf ankam. an Händ lern und Waren Ihr Mütchen zu kühlen. Natürlich habe» diese Vorgänge, in Verbindung mit der Einführung der Richtpreise, zunächst bloh die schon oft beobachtete Wirkung gehabt, dah dte Erdbeeren so gut wie vollständig vom Markte verschwunden sind und nun meist im Schleichhandel vertrieben werden. Daß man diesem setzt tatkräftig zu Leibe geht, ist ge wiß nur lobenswert, aber man sollt« dabei nicht da» Kind «it dem Bad, auSfchütten. Der „kleine Hamster* der mtt großen Opfern an Zeit. Geld und Mühe diejenige Er gänzung feines LebenSbedarfö heranholt, ohne die er mit den Selntgen längst dahlngcsiecht wäre, der wird oft er wischt. und da» ist wahrhaftig kein Kunststück bei dem großen Ansgebot an Spürnasen, die überall tätig sind und seben Rucksack, sed« Schachtel untersuchen. Aber der ge werbsmäßige Schleichhandel, der die Hauptschuld an der wccknwltzige« Teuerung trägt, bas große Schtebcrtum blüht lustig weiter. E» soll in Dresden sogenannte „Schieber, börseu* geben, zu bene« allerdings der Eintritt nur „ver- trauenSwürdigen Leute«* gewährt wird, wo aber Riesen- geschälte ln Gulasch. Weizenmehl, Kartoffeln unb anderen vtel- beaehrten Waren abgeschlossen und im Handnmdrehen n«. summe« „verhirnt* werden, die dann der vielgeplagte Ver- brancher ,« bezahlen hat. So sollten vor einiger Zeit sbvlloo Büchsen RlnbSgulasch von Frankfurt a. M. nach Dresden zum Preise von >ö Mark bas Kilo verschoben werden, doch kam daß leite Geschäft»«« nicht zur AuS- füdrmtg. weil die Var« am Abgangsort rechtzeitig beschlag nahmt wurde. Auch in Hefe, die in den potenschen Ge- V>trn «tt 10 bi» iS Mark für da» Pfund eingekauft, hier «ber für V0 bi- 0ü Mark abgesetzt wird, bat sich ei» lebhafter Börsen- und Handelotetl. Die W-weguußen an der Vörse. Rach den AuSschrettnngcn, dte sich t» der zweiten Hälfte der Vorwoche dte Börsenspekulation zu schulden komme« ließ, haben «m Lause de» versloffeuen Bertchtdabschnitte» an de« deutschen Wertpapiermärkten Vernunft und Stnstcht wteder rasch dte Ober hand gewonnen. Ein Ausatmen der Vdrse nach der beinahe acht- monattgrn Ungewißheit über da« Schicksal Deutschland« Ist gr- ivth verständlich, weil ganz allgemein der endliche formelle Ab schluß de» Kriege» al» eine Erlösung von langer Rot empsuu- den und der Beginn einer neue» Zeit wirtschaftlicher Ordnung und Entwicklung zu erträglicheren Zuständen, al» sie nun schon selt langer Zeit herrschten, erholst wurde. Dir au» diesen Er wägungen heraus entsprungene „Hanffesttmmung" war inde» tm höchsten Grad« ungesund, denn dte tatsächlichen Bedingungen und Ergebnisse des Kriegsende» sind so furchtbar und schwer und legen der deutschen Staat»- und Volkswirtschaft so ungeheuere, so unübersehbare Opfer und Fesseln aus längst« Fristen hinaus ans. baß zu der gnbelftimmuug der deutschen Börsen nicht der geringste Anlaß gegeben war. Mit automatischer Sicherheit «er- deu bt« wirtschaftlichen und finanziellen Erfordernisse de» Frtedensvertrage» lehr rasch auf jede Bilanz, auf jede» staatliche, gesrllfchaltliche und private Budget in drückendster Weise zurück- wirken «nd zu ihrem Teil« dte Folgen de» notwendigen Rück- griffe» de» Staates auf seine Bürgen zu seiner eigenen stnan- zlcllcn Entlastung verschärfen. Di« Im Laus« dieser Woche zu tage getretene Reaktion und Zurückhaltung ist daher nur zu begrüßen, übrigen» auch aus dem Grunde, weil die neuesten Vorgänge In Hamburg und die Lohnbewegungen unter den deut scheu Eilenbahnbeamten einen eindringlichen Beweis dafür liefer ten, daß wir noch weit von einer Konsolidierung der inneren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse entfernt sind. Hierzu tritt aber noch dt« wett größere Gefahr de» Ein dringens englischen und am,«iranischen Kapt- tal» In dte deutsch« Industrie. Daß dies« Gefahr viel näher liegt, al» allgemein angenommen wird, geht auS der Tatsache hervor, baß neuerdings größere ausländische Käufe in bestimmten Judustrteaktten getätigt «erben. In Frage kommen hierbei hauptsächlich di« Werte unserer großen Farbenfabriken, wie Badische Antlinfabrtk, Ekberfeldcr Farbenivcrk«. Höchster Färb, werke «. a. m.. die unter Zugrundelegung der deutschen Valuta den ausländischen Käufern setzt besonders billig tn den Schoß sallc». Hier heißt eS also dte Augen offen halten und beizeiten einen Riegel vorschieben, baß ausländisches, d. h. feindliches Kapital nicht bt« Mehrheit in diesen Unternehmungen erwirkt und GeneralversammlungLbeschlüsse durchsetzt, di« den deutschen Interessen zuwiüerlaufen. Berlin, 28. Juni. (Gig. Drahtm.f Berliner Fondsbörse. Die Streikbewegung unter den Eisenbahnern glaubt die Börse tm wesentlichen als erledigt ansehen zu sollen. Der Verkehr er- öffnete daher, wenn anch weiterhin bet kleinem Geschäft, tn ziem lich fester Haltung. SchiffahrtSwerte waren gefragt und über wiegend fester. Am Montanmarkt« machte sich u. a. Interesse geltrub für Rochnmer, Harpencr, Lothringer. Oberlndnstric. Phönix und Nonibacher, die durchweg anzogen. Fest lagen ferner Anilinwerte. Dagegen Elcltrowcrte angeboren und schwächer. Daimler gefragt und 2!4 IT gebessert. Anch die übrigen Werte dieses Marktgebietes wiesen zumeist feste Haltung aus. Aus die Nachricht von der Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Rußland konnten sich russische Bankaktien etwas befestige», Kali- ivcrtc waren gefragt und befestigt, besonder» Deutsche Kali und NonncLerg, Kriegsanleihe wurden zu Beginn zu etwa 37^ gehandelt. Aeltere Anleihen lagen ebenfalls etwas fester. Berliner Produktenbörse. Dt« Schwierigkeiten der Futter- mittelbeschassung lennzelchnen sich am besten tn der Ankündigung de» Rcrltner Magistrates über die städtischen Zuweisungen in der ersten Hälfte de» kommenden MonatcS, denn eS werden nur zwei bczw. ein Pfund Hafer und Heu voraussichtlich überhaupt nicht znr Ausgabe gelangen, während als Ersatz nur ein Psund des neuerdings ZiuS Misch- und Mischlrastfutter hergellellten Pserdcbroteö gegeben wird. Die Rationen von Stroh. Häcksel und Mischsutter bleiben unvcräildert. Die Nachfrage nach Heu ist deswegen stark gewesen, aber von einem Nachgcbcn der Preise keine Rede. Auch für Stroh und Ersatzstoffe lauteten die Forde rungen unverändert: die Anschaffungen gingen daher nicht über das Notwendigste hinaus. Anton Reiche A.-v. Dresden. Die Hauptversammlung der Aktionäre beschloß einstimmig die Verteilung von 0 A s13 Dividende und wählte den turnuSgcmäß in seiner Gesamt heit auLscheidenden AussichtSrat durch Zuruf wieder. Gricshammrr - Werke Blt.-Ges.» Dresden. Die Gesellschaft erzielte, laut der im „RetchSanz." veröffentlichten Bilanz, nach 30 228 M. Abschreibungen und einschließlich 8928 M. Vortrag aus 1917 einen Ucberschvß von 9927 M.. der auf neue Rechnung vorgetragen wirb. Deutsch« Werkstätten V.-G., Rähnitz-Heilera«. Für da» ver- flosfene Geschäftsjahr kommt aus die Aktie« ein Gewinn anteil von wieder 8 28 und auf dte Vorzugsaktien wteder ü 28 zur Verteilung. Bon der beschlossenen Erhöhung des Kapitals lzurzeit 1739 990 M.) hat man vorläufig abgesehen. »ntomobil-verkehrS- und Uebnngs-Straße A -G. in Berlin. Die Gesellschaft vereinnahmt« tm avgckanfenen Fahre insgesamt 24 085 li. B. 22 718s M-, wovon die Stadt Berlin wiederum 15 909 Mark aufbrachte. Die Einnahme« werben durch Zinsen und Ab- fchrelbungcn voll beansprucht. Der Straßenbau ist bis auf die Sehelung Ser durch die verzögerte Bauausführung verursachten Schäden, welche unter die Garantie d« Firma Vhtltpp mann fallen, und bt» aus dir Teerung serttggestrllt. ««st»» u. a. Senkungen bet acht «rücken zu beseitigen, Völchungen au»», säen und 2X Kilometer gestohlener Zaun zu ersetze». «. Riebecksch« «»»«anwerke Haie iSaales. Der Aufsicht»«»» beschloß, der aus den 2«. Jult etnzuberusenden Hauptversammlung die Verteilung einer Dividende »on 5 2L aus dt« Borg»-», aktien und von 9 28 aus dir Stammalttrn »orzuschlagru. Silbrrpreia. Der erste Stlberkurs, den dt« Frankfurter Gold- und Sitberschei-eanstatt noch der neuen Regelung sestsrtzt, stellt sich auf S7t M. für da» Kilogramm. Verlängerung »er richterliche» St»»b»,, ,»» »rl-fvrsernnge» la Oesterreich. Da» deutsch. öfterretchtsche StaatSamt für Justiz hat tm Etuveruehuien mit deu beteiligte« Staatsämter« tu »r- gäuzung der früheren Bestimmungen ein« »en« vorläufige An weisung über Erleichterung bet der Erfüllung prioatrechtltchep Geldforberungen erlasse«. Hierdurch kan«, wie der Deutsch- Vesterkelchlsch-Ungarisch« WirtfchaftSverbarrd t« Berlin «lttetlt. ein Prozeßgertcht für privatrechtliche, vordem 1. August 191s entstauben« Geldforberungen ans Antrag de« Beklagen, wenn dessen Wirtschaftslage eS rechlsertigt und der Gläubiger dadurch keine «nvrrhSltniSmSßigeu Nachteile erleidet, eine länger« al» dte gesetzmäßige LeistungSfrtst bestimmen, «l» letzter Termt» für die Gewährung einer laichen Frist war bisher der S9. Juni 101» bestimmt worden. Neuerdtng» kann eine solche Frist bt« zun» 81. Dezember I9t9 genehmigt «erden. Eine auf Gruud der früheren Gesetzgebung gewährt« richterlich« Stundung gtlt nach den neuen Bestimmungen bt» znm 89. September 191» al» »er- kängcrt. Firme», die Nachweisen, daß sie vorwiegend Waren liefern oder beziehen, die zur Ausfuhr in da» Zollausland be stimmt sind, kann richterliche Stundung auf alle vor dem 1. August 1911 entstandene Forderungen gewährt werden, während für alle übrigen Schuldner einzeln« Ausnahme» vorgesehen sind. — Inter essenten erfahren Nähere» bet der Geschäftsstelle de» genamrteq WiitschaftSverbondcö. Berlin VV 8S, Am Karlsbad 18. Amtliche Berliner Anrse vom L8. Jrmi. »3.87 '' >98.75 91.75 0rr.EIbesch.48t«. 95.75 BanIs.Brauindstr.10r>- DeuischeBanl >85.50 Di»l.-Komm«ndit. 118,25 Dresdner Bant >27.50 Leim. Kredüanst. 128,75 D. Bierbrauerei 127.59 Badisch« Anilin 333.- Bergmann Lleltr. 139,82 Bis'naröMr 178.75 «och Dußslabi ,82.- «».».Tart.-Ind. 209.- v Heyden 202,— Zimmern, ann 132.— Daimler-Motoren 192.— Denische Erdöl 299, — Deutsche Gußstahl 139,- D. Ton u. Stein »17.22 Deutsch« »affen 218,— Dannersmaräh. 178,— ^reSdn.Sardin. ISO.- ^resdn. Sasmot. 132,- E'd-rfeld.F-rben 275,78 (dUsenkirch. Berg. t51,87 Th. Voldichinidi 207.- Göriiher Essenb. 1S8,- Görlitz.Maschinen NS,— enerBeraw. 158,LÜ nn Masch. 188, — er Eilen 119.5Ü Lchster Farben 291,87 »orchLTo. 215,50 Hutschenceutder 215,— J.A. John ANien 12»,— Kahla Porzellan 295,— Lauchhammer ISÜ,— Laurahütie — L.LöweL-llomp. 214,— Luclau L Steffen 173,— Mal». Kappel 217.- Rürnb. Hertuie» lSS,- »berschi.Lb.-Bd. ltt.28 Vb-richi.Lisenmd. 12LZ9 Phön!, Berg«. 18SP2 Plauen« Spitze» 128.— Herm. Pöae 179.— Rhein. Metall 188.— RockftrohLSchn. 11^- Rosenlb. Porzellan335.— " ' enwerl 212,— . Larlonnag. —j— .«udsiahl. 19,.- . Kamms.-P.I32,Lg . Websluhl. Schuberts-Salier 2i0 — Fr. Schnüe fr. —- L-ä. Vliihlenban l25,— Wanderer-Wert« 219.50 MunderiichLL». 119.72 Zellstoff-Verein 1S8,— Neuqork. 27. Juni. Baumwolle. Loco middi. 31,75, per Juni 27 ^ , per Jul, 83,79, per August 33,SO, per September 33,89, per « v Oltober 33,79, ver November 33.65. per Dezbr. 33,85, per Januar^ A 33.85. per Februar 83,39, per Mürz 33.29. Zufuhr in den Atlantischen »S « Häten 19099 Ballen. Zufuhr nach den Goishäfen 13999 Ballen, m den Pacifichäien 9999 Bauen. Zufuhren im Innern li Erruri nach Großbritannien — Lallen. Erport nach dem - Ballen. Rr«-Orleo»S. 26. Juni. Daumwollmarlt. Middi. 32,59, Low midd!. — ^ 27,73, Good ordin. Li,59, »er Juli 31,12, per Ollober 23,33, per Januar 2 8! 33,21, per März 33,99. ^ - - * . * ^ - Amtlich notierte Devisenkurse. 28. Juni 27. Juni Seid Brie, «eld Brief Holland. . . . looxl. 535 K3s> - S15 535'/, Däntmark . . . ISS kr. 321 3219, 321 321' , Schweden . . . ISO Kr. 314 »Gft, 319 343-., Norweaen . 1-0 kr. 319 3«G, 3i0 S«»9, Kelsinq'ors >sa sinn. Mk. 191". 195'-. 194»« 195-. Schweiz . iOS Lr. S-9 259". 259 259- . Oesterreich-Unqarn WO kr. 46.45 46.55 46 45 46,55 Spanien 190 Pes. 273 27 t 273 274 Ballen!A Kontinent ^ ^ Konkurse, ZahlungSeinstcllungcu mw. »utzersächsische: Riltm. a. D. Viktor v. Laffert, Dämmeren«. Mccki.-Schw. tVoitzeuburg, Elbe>. s- BootSbauer Herm. Noack. Ueriin-Oberschünelocide «Köpenick), f Prinz Heinrich XXXVIII. Rcuh j. L. Pasewalk iGcra-Nenß). Kaufmann Leopold Jacob, Hamburg. Jos. Müller, Techn., Alleininh. d. Maschinensatz. Jos. Müller, Schorndorf. f- Webermeister Gust. Knothe gen. Grclfchel, Spremberg-Lausitz. f Kaufmann Rendtr Hansen. Hamburg. Schön ebecl-Elmener Straßenbahn A.-G„ Schönebeck a. E. Dresdner HaudelSregtster. Eingetragen der Firma Klückner und Co., Ges " wurde: baß der Ltv mit beschränkter l ü. F r e e s e in Dr in Luckenwalde und als Gesellschafter die Kaufte«!« Wilhelm Freese und Arthur Netchardt, beide tu Luckenwalde: — di« Firma Hermann Fülle in Dresden und als Inhaber der Kaufmann Karl Hermann Fülle tn Dresden: — dte Firma H c i u r i ch H i n tz e in Dresden und als Inhaber der Kaufmann Heinrich Wilhelm Carl Hintz« tn Dresden, sowie, dah Prokura erteilt ist der Haustochter Marianne ledigen Htutze tu Dresden. SchleiAhandel entwickelt, dem man erst einmal ein Ende Se velten mühte, beuor man den kleine», selbstverbrauchcnden Hamstern so unbarmherzig an den Kragen geht. Dah in den Herbergen von den „Kunden* ein richtiger Markt mit allerlei gestohlenen Sachen ans HcereS- oder Prtvatbesitz men LablerScn. In den Ohren des jungen Gelehrten, der sich schon im Geiste der Erwerbslosigkeit verfallen sah, war Liese Botschaft natürlich Musik, un- so packt er setzt im Museum die Kisten aus und ein nnd grämt sich hoffentlich nicht allzusehr darüber, dah er jahrelang studieren muhte, gehalten wird. laS man unlängst mit Erstaunen. Aber um schliehlich endlich diese auskömmlich« Stellung zu er- das ist noch gar nichts gegen dte Zustände in Leipzig, wo. langen. Die Geschichte klingt wie ein schlechter Witz, ist wie Augenzeugen bcrMen. bis vor n'chf langer Zeit solche aber bMere Wahrheit und zeigt einmal deutlich, wie Gegenstände ganz offen kt der Nähe des Alten Theaters jammervoll jetzt die geistige Arbeit «nter- und die Haittz. cmSgeboten worden sind. " " - - - Ob angesichts dieser Verwirrung aller Begriffe es ein Segen war. die Ge si n d e o r dn u ng außer Kraft zrV arbeit überschätzt wird, worüber unlängst sogar der demo kratische Abg. Günther in der Volkskammer Klage führte. , ^ ^ „ Wenn das so weiter geht, und wenn z. B. die preußischen setzen und die Dienstbücher adzuschassen. ist sehr zu bc-> Eisenbahnarbeiter ihre neuen Forderungen durchdrürken. zweifeln. Zwar das alte gut« patriarchalische Verhältnis wonach das Durchschnittseinkommen 80», Mk„ in Ber- »wischen Dienstherrschaft und Gesinde ist ja längst öer-lltn sogar, MNO Mk. betragen dann ist mit Sicherheit ichwunden, aber die Gesindeordnung hielt gewisse Elemente vorauszusehen, daß die höhere Bildung in einigen Jahren doch noch einigermaßen tn Respekt und gewährte der Herr- entweder ganz vernachlässigt wird, oder daß die Intelligenz schüft die Möglichkeit, sich wenigstens gegen das Weglaufen ins Ausland abwandert und Deutschland, daun auch geistig des Gesindes zu schützen. Und für manches Hausmädchen verarmt, überhaupt die Möglichkeit verlieren wird, sich war der Eintrag im Dienstbuch, wenn er auch schon längst wieder emvorzuringen. nicht mehr ungünstig lauten durste, doch insofern non Die leidigen Gehaltsfragen waren es auch, die zu etitem Wert, als sich aus den Anfangs- und Endtagen jcbci^Ausstand der Mitglieder des ÄurtheaterS Stellung «in deutliches Bild über das Aushalten der frag- in Bad-Elster führten, obwohl daselüsi das beliebte ltchen .^auSasststcntin" gewinnen ließ. Jetzt ist auch auf Mitglied des Dresdner Eentral-TheaterS Oscar Aigner diesem Gebiete völlige Freiheit geschaffen worden !das Zepter -eö Bühnenleiters schwingt. Wer den immer chade nur. baß die meisten dieser Leutchen Freiheit mit dem heiteren Aigner von der Bühne her kennt, wo er die Zu- — - . .. schauer stets in die beste Laune zu versetzen weiß, -er sollte kaum glauben, daß er als Direktor ein so strenge« Regi ment führen könne. Aber zwischen einem Bühnenmltglied und einem Bühnenleiter ist, wie die Erfahrung schon oft lehrt hat, ei» großer Unterschied. Herr Aigner hat seinem ülkchen nämlich erklärt, daß er sich an den Normalver trag, der zwischen dem Bühnenveretn und der Genossen schaft Deutscher Bühnenangehörtger vereinbart worden ist. nicht binden könne, und daraus traten se,ne Leut« einfach in den Ausstand. Wenn nun auch zweifellos bet einem Kurtheater, das nur wenige Monate spielt, die Verhältnisse wesentlich anders liegen als bei einer anderen KunststStte. so ist eS doch nicht ohne pikanten Reiz, zu sehe», wie ei» Darsteller, sobald er selbst Direktor wird, die Dinge »tt nz anderen Auge« betrachten lernt. Hoffentlich ist. wert» Druck erscheinen, auch di« bekannt« ÄebenA- Herrn Aigner wieder -um Durchbruch gv- t zur Pflicht Versäumnis und Rücksichtslosigkeit ver wechseln. Während also den HauSassistentiunen jetzt die herr lichsten Zeiten erblüht sind, befanden sich manche wissen, schaftliche Assistenten in einer trostlosen Lage, für dte folgender Fall bezeichnend ist. An einem Museum einer sächsischen Großstadt war ein Assistent beschäftigt, der nach all den Jahre« gründlichster wissenschaftlicher Bor- btldung da« glänzende Monatsgehalt von All Mk. bezog und damit gewiß auch so zufrieden war. wie eS rin geisti ger Arbeiter heutzutage sein muß. Doch eines Tage- wurde ihm gekündigt wie der Begründuug. daß der Haus- ilipla» des Museum« die Beibehaltung einer gelehrtest tlfSkrbft nicht mehr gestatte. Als der Assistent ob dieser tobSpost sichtlich botrete» dtrektor leid, uns dieser Stall« kein Geld mehr auSgeworfe» —^ „ öffnen «nd packen und sonstige Handlangerdienst« verrichten, kommen und auch in dem schöne» neuen Musentempel des wolle, könne er al» Arbeiter mit 450 Mk. MonatSeinkom-I sächsischen Modebades der Friede unterzeichnet worden. statte. »US der rtiitneut oo vieler z/arnener» >ovc :« war, tat er de» Museum», ganz anderen 4 eröffnete ihm. baß zwar für seine, diese Zeilen im tSgeworfe« sei. aber wen« er Kisten Würdigkeit de-
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