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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270502022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-02
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
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Montag. 2. Mai 1927 Vreadner Nachrichten Nr. 204 Seit- Z Mn «e«e»PoUami in Dre»den-Aor-Urie e« wurde am Montag vormittag seierltch seiner Bestimmung Uber, geben. Da» freundlich anmutendr unter Ausnutzung aller neuzeitlichen Erfahrungen errichlete Gebäude liegt an der Ecke der Hosmann- und Traubest raste und wurde sllr da» ehemalige Postamt 21 erbaut, da» stir die modernen Postverkchrbverhält. nifie schon seit Jahren nicht mehr auSreichtr. Zum Akte der Echltiffelübergave hatten sich anster dem Baumeister Preist und dem Vorsteher de» Amtes, Posidirekior Möbiuö. Ber- treter der Oberpostdirektio». der Industrie und vieler anderer interessierter Kreise eingefunden. Baumeister Preist begrüßte die Erschienenen und führte ans. dast es nach jahrelange» Be» mühungen und Ueberwindung grober Schwierigkeiten endlich gelungen sei. daS neue Postamt In zweckentsprechender Welke zu erstellen. Im August 1028 begonnen, habe der Bau anher seinem eigene» den volkSwirtschnstlichen Zweck gehabt, zahl- reichen Erwerbslosen Lohn und Brot zu bieten. Der Redner dankte vor allem der Oberpostdirektio» für das ihm bewiesene Vertrauen und allen Arbeitern und Mitarbeitern kür ihre tat- kräftige Unterstützung. hieraus überreichte er dem Vertreter der Oberpostdircktivn. Oberpostrat Wiche, den Hanptschlttffel des neuen Gebäudes. Dieser libernahm ihn und führte dabei kurz solgendes auö: Die Planung des Gebäudes gehe zurück aus das Jahr 1002. Die Berge von Schwierigkeiten, die sich dem Unter nehmen cutaegengestellt hätten, leien nun glücklich überwunden. Dank gebühre vor allem dem Baumeister Preist, der als Er bauer vieler Postgebäude das schöne Haus nach den Plänen de» Diplomarchitckten Zsrbucke erbaut und damit der Stadt eine neue Zierde geschenkt habe. Das Postamt 2l habe von fester einen sehr rege» Schalterverlehr gehabt. Daher sei das neue Postamt aus Anordnung des Reill'övvstministeriumS mit hoch modernen Bankschaltern versehen und so ausgestattct worden, dast eö aus Jahre hinaus seinen Zweck erfüllen könne. Er überoab sodann den Schlüssel an Poüdirektor Möbiuö. Unter dessen Führnna unternahmen die Geladenen einen Rundgang durch das Gebäude. Dieses enthält tu zwei Stock werken lauter hohe, lichte Ziveckräumc. die mit ihren breiten meisten Fenstern und ihrem Helle» Anstrich austcrordeutlich frisch und ansorechend wirken. Die Schalterableikc sind durch weg mit GlaS verkleidet, so daß Beamte und Publikum sich gegenseitig »oll übersehen können. Der Paketranm, vollständig von den anderen Räumen getrennt, ist sehr arost. luftig und zweckentsprechend. Ebenso der Raum für die Bricsträoer. DaS Gebäude besitzt eine geräumige Milliarde mit Hausmaniis- wvhnung und schöne VerivaltungSräume. Auslandsdeuttchlum und Schule. In der Gaugruppe Dresden des Neuen Sächsischen Lehrervereins sprach Direktor Pästold über „Aus- l a n d s d e u t s ch t u m und Schul e". Er ging davon aus. dast kein Volk aus der Erde von dem Ziele des Nationalstaates so weit entfernt ist» wie das deutsche, von dem 80 Millionen Volksangehörige innerhalb und 30 Millionen austcrhalb der RcichSgrenzen wohnen. Das AuslandSdeutschtum ist ein Ruhmesblatt in der deutschen Geschichte, da die Deutschen Kultur hinauSgctragen habe« in alle Länder der Erde. ES »eugt auch von ausserordentlich reger Kolonisationsarbeit und traft den Vertrag von Versailles Lügen, wenn er sagt, dast die Deutschen unsähig gewesen wären, zu kolonisieren. Das AuSlandSdentschtum ist aber auch ein Stück Leidensgeschichte des deutschen Volkes, insofern alb Millionen Deutscher hinauö- gezoge» und dem Deutichtume vcrlorengegangen sind, aber auch insvsern. als die Deutschen in schwerer Bedrängnis außerhalb des Reiches leben. ES ist auch eine Anklage, zum Teil gegen die Ausländsdeutschen selbst, die oft nur allzurasch ihr Deutschtum ausgegeben haben. Es ist aber auch eine An klage gegen die Reichsdeutschen, die oft das AuSlandsdeutsch- tum zu wenig gewürdigt und unterstützt haben. Seit de», Kriege ist daS bester geworden. Ein rühriger Vorkämpfer ist der Verein für daS Deutschtum Im Ausland« schon seit langer Zeit. Aull, die Schule hat die Ausgabe, die Jugend aus das AuSlandsdcutschtum aufmerksam zu machen und es gebührend z» würdigen, besonders in den drei Unterrichtsfächern Ge schichte, Geographie und Deutsch. Der Redner zeigte, wie der Lloss im Unterrichte berücksichtigt werde» kann. Er wies besvilderS hi» aus die Völkerwanderungen im 4. bis 8., (2. biS 11. und i», 18. und 10. Jahrhundert, Lurch die die Deutschen die vcrtlhicdensteil Länder besiedelten. Besonders hob er die Germanisicrung des slawischen Osten- hervor, die Besiedelung deb Baltenlandes und Böhmens, das ein altes deutsches Kulturland ist. Eingehend must lm Unterrichte der Besiede lung Siebenbürgens mit deutsche» Bauern gedacht werden. Ganz bedeutend ist die Ausbreitung deS Deutschtums im 18. und 10. Jahrhundert gewesen, namentlich nach dem Banat und Rußland, nach Amerika, Südafrika »nd Australien. Doch dürfe» wir im Unlerrichte nicht vergessen, auch die gegen wärtige Bedrängnis der Ausländsdeutschen darzustellen und Teilnahme sür ihre Leiden zu erwecken, insbesondere für die Leiben der im abgetretenen Gebiet« Wohnende». Der Redner wies hin ani die reichen Hilfsmittel, die zur Belebung dev Unterricht» über da» AuslandSdeutschtum zur Verfügung stehen, und schloß mlt der Mahnung, nie auszuhvren, unsere Jugend sllr das Deutschtum, das überall in der Welt Kultur träger gewesen ist, zu begeistern. —* Zusammenstoß zwilchen OmuibuS «nd Straßenbahn. Heute vormittag gegen Xll Uhr ereignete sich an der Ecke Struve- und Prager Straß« ein Zusammenstoß zwischen einem Omnibus mit der Bezeichnung k und einem Wagen der Straßenbahnlinie v. Dem Autobus kam ein Dreirad entgegen, dem er auSwetchen wollte. Dabei geriet er an den stadtwärtö fahrenden Strastenbahnivagen. io dast der Zusammenstoß er- folgt«. Der Berkehr ivar fast eine halbe Stunde lang behlndert. Da es nicht gelang, die beiden zusammengcratenen Fahrzeuge voneinander zu trennen, mußte die Feuerwehr herbetgerusen werden. In kurzer Zelt hatten sich lange Reihen von Straßenbahnwagen angesammelt. Es wurde nur Dachschaden angertchtet. —* Fraiieiiduxd der Martin-Luther-Gemeinde. Am S7. April hielt dtc jüngste Gruppe des Frauenbundes, -er Dtakonte- verein, lhr vierte« SttllunaSscft lm Gcnictndclaale ab, daS aanz Im Zeichen des Frühlings stand. Die ivelhgcdecktcn, in Hufeisen- sonn ansgcstelltcn Tische waren mit den «ludern des Lenze« reichlich geziert. Fra» Menzel spielte da« „Frühltugserwachen" von Em. Bach und Fräulein Hermann und Fräulet» Kästner sangen anniutlge FrUhlingSIIeder zur Laute. Der Jahresbericht, den die Vorsitzende, Frau Bernhardt, vvrlas, zeigte, wtc sehr der Dtakviitevereiu setne Tätigkeit erweitert hat und wieviel Gute« durch ihn tu der Gemeinde gestistet wird, tzi» ebenio erfreuliches Ergebnis bot der Kassierer, Oberlehrer Snupc, mit dem Rechenschaftsbericht. Fm Mittelpunkte de« Abende sland et» Borlrag de« DtakonlssenpastorS Hart eh über das „Rauhe Hau«" ln Hamburg. Der Rrducr ist leibst längere Zeit tu dieser gemcinnützlnen Anstalt tätig gewesen und schilderte au« eigener Erfahrung das Leben »nd den Geist, die darin herrsche». Auch aus das Leben des Gründers des „Rausten Hauses", Johann Heinrich Michern, ging er ein, der cs aus dem Fundament des Glaubens »nd der Liebe autgebaut hat. Eine lange Reihe von Lichtbildern gab einen Bcgrül von der Aiisdchnunn und zwcckmählgc» Einrichtung dieser segensreichen Anstalt. Mit einem Lchlnhwort und Gebet, gesprochen von Ptarrer Troschütz, und dem ! gemeinsam gesungenen Lied „Lo nimm denn meine Hände" wurde die Periammlung geschlossen. !> druckker« »so über 770 Millimeter Itegt heute morgen über Llld- kandtnavten und der Ostsee. Wir verbleiben vorläustg lm Bereich« >er dem hohen Drucke enlströmenben nordöstlichen bis östlichen -trvmung. E« ist daher mlt trockenem, teils wolkigem, teils heltcrem Wetter zu rechnen. Westlich der drlltlchen Fnlcln hat sich eine neue Störung entwickelt. Tie wird aber voraussichtlich inner halb brr nächsten 21 Ttunden untere Witterung noch nicht nachhaltig beeinflussen. WitsernngdauSstthte«. «olltg »»« »eltweis« ziemlich heiter; »ach,« kühl, tagsüber mild,- ichmoche »s» miioige Wind» «n« Rorbosten bis Lüb»st«u. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spül- vachmtttag de« Ausgabetage« bis zum Abend des solgcndcn Tages. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wetternachrichlen nur mit Genehmigung der Lächsilchc» Laiideswcltcrwartc stallhast. Wossorltand der Elb« und ihrer Juslüss«. I Ka- > malt M»- dran Nlm- bura Lau» Brand et« Mel- nik Lew merG — Äugig Dresden 10. Avril I. Mai 4 7« > ch ^ I 84 > 4- N3i * 112 I 4 152 ' 152 -^204 ! D 58 4 »r! ch «a! -l-l«,! 4 4? > < >»« « 144 «irci -t 1,4 Lin tteclitskinzvalt aus 8te11in —* Leipzig. <Ent wiche ne Gefangene.) In der Nacht zum Sonntag sind aus der Gcsangenanstalt I an der Moltkestraste zwei sogenannte schwere Jungen, die im Jahre 1028 eine Unzahl Einbrüche in der Leipziger Umgebung ver übt hatten, ausgcbrochen Die beiden haben, vermutlich nach dem sie sich verständigt halten, die Decken ihrer getrennt liegenden Zellen durchbrachen und sind über den Roden und das Dach des Gefängnisgebaudes sowie mehrerer Nachbar häuser entkommen. Wetternachrichlen aus Deulschland vom 2. Mai 1027 Siolivn I bis 5 von 7 Ubr morgens, llnriae Stationen von 8 Uhr morgens Temperaiuren Wind Wellet LZ Station 7 b»n>. n Udr mora. liöitiüe d. aeltr. Taar« tiellte d. W. "Richtung! aus Stärke >, -,r> 7 kNW. U Ukr mora- LZ SS: >0^ Dresden -i- 7 ch- o ch- 7 OdiO 2 3 00 Riesa ch 7 ch-I2 ch 8 OHIO 3 3 — — Zittau-Kirschs. -i- 7 ch 7 ch 5 IKO 3 3 03 — Lhemniß ch- « ch- 7 ch- 4 OdIO 3 8 01 — Annoderg ^ 4 ch- 4 ch 3 I 4 3 — Fichieiberg Brocken — 0 ch- o ch 0 ? - I — 3 080 080 4 8 8 8 7 ? Borkum — — — — — — — — Kamdurg ch 0 ch-I2 - o 3 I — — Aachen ch- 8 ? -d l 0 2 0 ? — Slelim -s- 8 chl2 ch- I o 3 I — — Danzig ch- a ch » -s- 1 4 l — — Lerlui ch- 7 chlll -j- A OblO 2 1 — — Breslau ^ 0 ch 8 ch b o 2 2 3 — Frankjurt München 8 ? ch- 7 OIKO 1 8 ? — , mo dedccht. ö Rege». « Schnee. 1 Graupel oder Haael. « Dunst oder Nebel ISuhtioettc weniger al» r .Kilometer!, > Gewitter. Temperaturen: WSrmr- griwe. .Kältegrade. * Fn den testen 74 Stunden Liter aus das Quadratmeter. Lnstdruckverteilung. Hoher Druck über 770 Millimeter Tüdskandlnavlen—Ostsee: tiefer Druck unter 76v Millimeter europäisches Nordmecr: tiefer Druck unter 7üv Millimeter westlich der britischen Fusel». Wetterlage. Die von Norden vorgcdrungenen Kallluftmasicn haben di« Im Süden gelegene Störung unter gleichzeitiger Ausfüllung abgedrängt. Damit bot heute tu Sachsen «ushclterung eingesetzt. Im Bereich« der Kaltluftmassen ist der Luftdruck weiter angestiegen: «ln Hoch erfuhr 7»fälli>;, (isst ich alle gutedVäsche bis ru 30 ° » killis-er verkaufe als ciie Vlczscliefrezchasle. Leinlick, wie er war. machte er sofort eine Stichprobe, kr «teilte lest, daK ich keineswegs billiger als ciie Laden^eschssle war, clenn, so sagte er, er konnte Oberbemcien schon kür cirei dlärk sünsrix das Rück in Rettin kaufen. ,8ekr geehrter Herr", schrieb ick ihm wiecier, wissen 8ie auch, ciall es sehr verschiedene (Qualitäten von ksumwolle gibt, ciaü jährlich däillionen Zentner fett, äVsehs, Stearin, Gips, porrellsn- ercie unö Sctiiemmkreiüe in schleckte Väseke verarbeitet werden, nur um eine bessere Ouslitäl als ciie vorbanciene vorrutäuscken? Und meinen Sie nickt, dal) es mir als Fabrikanten ein beicktes sein rnüüte, solche billige unci sclileckle Vascke nock billiger ru verkaufen als «lie baciengesckäste? VCeil icb aber mit cier hieierun^ solcher billiger und weniger xuter VVäscke meiner Kund schaft keinen Orund rur XVeiter- empsehlunx xebe, verrichte ick von vornherein daraus, Oaxexen verkaufe ick alle wirklich «ute und vornehme Vincke bis ru 30 billiger als die l^deiiAeschsste. Zkr Frxpiment ist schlafend", schrieb der Kecktsanwalt. ,Ick bestelle hiermit 4 Oberhemden usw." Ond Sie, lieker l.eser? sollen Sie einmal wirklich «nie IVäscke bis ru 30"/o billiger als im baden Kausen? für deren Haltbarkeit ick Ihnen per sönlich xarantiere, und wollen Sie diese bis ru 30°/„ billiger kaufen als im laden? — lütte, besucben Sie mich unverbindlich in meiner fakrikverkaufs- steile Vresden-F., >Ve»incr-, bcke Laim- stralle. Paul klein, VVascbekabrik Kötrsckenbrods. § Gruße, der so vieles von vstasiattscher Lebensart und Dcnl- veti« angenommen batte. . 2! , w 4^* Deutscher Schriststellertag in Eisenach Aus dem Deutschen Schriststellertag, den der Deutsche Schriststeller- verband in der Wartburgstadt Eisenach vom 28. Mai bis 4. Juni veranstaltet, werden u. a. folgende össcntliche Bor träg« gebalten werden: Prof. Lienhard. Weimar: „Der Sängerkrieg aus der Wartburg"'. Dr Otto Everling, Berlin: „Vom Herrschaft-recht der Geistesarbeit und die Sclbstbcbaiwtung der Geistesarbeiter'". Dr. k o. Eugen Diederichs. Jena: «Ueber die geplanten Abänserungcu des Urbeberrechtö" Ernst von Wolzvgen: „Die Lage der BerusSschriststcllcrci". s* Goen Hedin. dessen Ttbetervedilivn bereits >m März von Peking aus ausbrcchcn sollte, aber dnrch den Widerstand chanvtnistjscher chincsiid,cr Kreise bisher aiisachalien wurde. Hot tetzt dnrch Eingreifen der Pekinger Äcgierung sxine kroediiton i « Marschsetzen können. ->-* Ei» ueucntdecktcs Element. Das erst kürzlich ent- deckte Element Hafnium kommt, wie »ach der „Nmschan"' tet't scstgeftellt wurde, in großer Menge in den Brüdrcn non Bcdford in Westchestcr Eountn >m Staate Neuvori. »or. jpl — — > : Die Genser Internationale MusiL- ausitellunq« Während am AuSstcllnngspalaiS noch di« letzten Fl>»gel anggelaoen werden, wird im Hotel des Bergnes in Anmesen- dett de» Lchrvetzertschcn BnndeSpräsidenlen und der Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden aus de» glücklichen Verlaus des Unternehmens getoastet. Der einltcimischc Auto- mvbilklub fährt die Fesigäste, von einem PoUzeibcamte» zu Rade als ortsüblichem Vorspann geleitet, geschlossen znm Aus stellungsgelände. Schlag 4 Uhr übergibt Vor», der Präsident der Schau, dem Vnndcsvrä'sidentcn feierlich den Schlüssel .znm Hanpletngang in daö Palais. Die Beteiligung der VcrlagShäuser »yd Instrumente», abrikcn ist gut, ol,nx durch Nebersülle zu verwirren. Pier sstcrreichiidte Verleger xingcrechnet, ist der deutsche Müsi<- verlag mit 28 Namen unter 14 Lander» zahlenmäßig am stärkste» vertreten. Aber auch in der Qualität zweiscllvs am vorteilhaftesten. Denn btsie leidet bei der stärksten .Konkur renz der de,tischen Ndlcncrzengllng. der sranzdsiichen. znr»«it unter JnflationScricheinnngen. Z. B. ist da«. Papier östr größten billigen „Edition" Fratrkreichs so düm». daß d«r Druck aus der Gegenseite dnrchschetnt. Jmmerbli, darf man auch den französischen Notenlicftei, den Geschmack im allgemeine» nicht absprechen. Buchkünstlerisch steht unter den drutschcn Firmen wenigsten» in Luxusdrucken — A. Fürstner. der Haiiptnerleger Richard Straußens un>d Hans PsitznerS. obenan. Frühere ldrei Werke der gleichen Meister, daneben solche von Hum» perdtnck unb Siegfried Wagner, zeigt die Leipziger Firma Max Brockhoub. Eindrucksvoll präsentieren sich Breitkopf und Härtel mit ihren graublauen Editionen, Mustkbüchern und Mustkdenkmälcrn. Ihren alten gediegenen Notenverlag haben auch Fr Kistner »nd E. F. W. Tiegel (Leipzig» durch geschmack volle Müsikbuchwerte ergänzt, worunter die großartige Fak- simileauSgabe von Beethovens Neunter Snmphvnie besonders in die Augen sticht, und auch das Haus PH. Reclam weist auf de» musikalischen Teil seiner volkstümlichen Untversalbibiiv» thek hin. Eintge Verleger erinnern durch Auslage von Klas- stkercrftdruckc» an ihr« große Tradition: darunter N. Simrock iBerlin) zwischen sei»«» vielen grauen Notcnhcften heutiger Tonsetzer an seinen Originalverlag von Werken Beethovens, Webers und BrahmS : Joseph Weinberger sWIen) neben seinen vielen Bühiicnwcrken als Nachfolger von Artaria und Eo. an Handn und Beethoven. Den Bühnenverlag betont neben ihren Klailitcrauogabe» auch stark die Univcrsal-Editton (Wien), die sich im Lanfc eines bloßen Viertelsahrhunderts zu einem der größten Notcnhäuser der Welt ausgeschwungc» und stch seit vorigem Fahre auch den Wiener Philharmonischen Berlag mit seinen vielen kostbaren Taschenpartiturcn an- gegltedert hat. Nicht erst von ihrer Förderung der modernsten Mnstj jeder Gattung zu reden. Aehnlich reger Pflege der Jungen befleißigt sich In neuerer Zeit das alte Mainzer Vcr- lagslmus A. Schotts Söhne. Das große Orchester- und Chor- merk bat I. E. C. Leuckart sLeipztgi zu seinem bevorzugtesten Arbeitsgebiete gemacht. Die Schlesingersche Buch- und Mustk- bandlung lBerUn». deren Anfänge auch nock, bis auf Beet- vvven znrückgehrn, RteS »nd Erlcr iVerli»), Johann Andrö lOffenbach) und Robert Fordern (Leipzig) fördern vornehm, (ich dtc gute HauS- »nd UnterrlchtSmustk: der letzte davon auch das große Orchesterwerk. AIS Leipziger Zweigfirma deß russischen Hauses Jurgenson trifft er sich mit Julius Heinrich Zimmerwann (Leipzig) ln der Propaganda slawischer Meister: Ziinincrmann wiederum besitzt in der Unterrtchtsmusik für Orchesterinstriimente feine bevorzugte Sondcrgattung. Außer den deutschen »nd französischen Abteilungen sind auf dem Gebiete des Mustkverlages nur noch etwa die ttckkfeiitsche »iE» die tschcchosloivakischc beachtenswert. Zumal I» der Schau von Rtcordt und Eo. (Mailand) entzücken die kunstvoll entworfenen Einbände: dagegen denkt man stch sein VcstcS bei der Betrachtung des in langer Reihe vorgclcgten „Giovinczza'-Marschcs, dessen Titel das HauS Earisch »nd Er'. (Mailand) mit einem theatralischen Mustolinl-Kopsc a»S- aestaitat hat. Besonders befremden muß aber die Tatsache, daß. kein einziger großer Schweizer MusNvei leger an der -tiaF,e» Schau btleiltgt ist. lieber dtc beste» miisikverleaertschen Leistlingen wird dieser Tagt ein Preisgericht entscheide», das sich aus den Herren »Iwfrat Linncmann iLelpztg), Dr. Kalmus (Wien), Dommargues (Paris), Closetti (Mailand) und Nrba» nek (Prag) zusamwenletzl. Auch in der Klanieriudnstrie schneidet Deutschland vor trefflich ab. Gewiß habe» auch einzelne Ausländer ausgestellt. die mit unseren besten Fabriken in Wettbewerb treten können, aber «in« so große geschlossen« Reibe klangvoller Namen, wie sie der Katalog von deutschen Klavierbauern aufzähit, vermag offenbar kein zweites Land auszustcllen. Auch die deutschen Geigenbauer (aus dem Erzgebirge und Koch »nd Sterzcl a»S Dresden) sind in nicht geringerer Anzahl als ihre auslän dischen Konkurrenten vertreten. Nur die Franzosen schlagen alle anderen Länder auf einem Gebiete wenigstens zahlen mäßig: in der Herstellung von Blasinstrumenten. Aber das hat seinen besonderen Grund in ihrer allgemeinen starken Pflege der .^armoniemustk". Am Rande sei vermerkt, daß in der Jnstrumenienabteilung auch der Mustkpädagogik ihr Plätzchen vergönnt worden ist. Unter anderem wird Franz Liszts Tätigkeit am Genfer Konservatorium (1835/36) dem Besucher der Schau durch das outographe .Klaffenbuch in Er innerung gebracht. Große Ueberraschungen bleiben dem Besucher in d«r Histortschen Abteilung mit alle» Instrumenten, wert vollen Musikbüchern und »drucken, Bildern und vor allein Autographen Vorbehalten. Museen, private und öffentliche Bibliotheken, Archive und Verlagskiäuscr haben ibre Sckiatz- kammern geöffnet, Schweizer Museen besonders reich die In- strumentenschan beschickt. Die Pariser Bibliotheken zeigen Selbstschriften der großen französischen Musiker vom 18. Jahr hundert ab bis aus die Gcgcnivort u. a. Nur geringen Um fangs ist die Partituren-Autographcnschau der Preußischen Staatsbibliothek: Sie umfaßt nur R Nummern. Mer welchen KaliberS! Unsere größten Meister Bach, Mozart, Beethoven, Wagner usw. marschiere» so gut wie vollzählig mit bedeuten den und umfangreichen, eigenhändig geschriebene» Werken auf. Weiter ist aus der Sammlung der 'Berliner Staatlichen Hochschule für Musik rund ei» halbes Hundert kostbarer alter Tvnwcrkzcuge etngctrosfcn. Der Fürst von Fürsicnberg schickte ». a. Handschriften der mit den Donaucschinger Kam- mcrn«-»stken verbundenen Tonsetzer,- die Witwe des Darm- städtcr Generalmusikdirektors Balling mit anderen Sclbst» schriftcn von Musikern, 40 Briefe Richard Wagners an Her mann Lev». Sehr eindrucksvoll auch die große Aiitographcn- schau von N. Simrock und eine schöne Auswahl von Brief» und Muskkautographen, Bildern und sonstigen Erinnerungs stücken. die daS Archiv der Budapester Franz - Liszt - Akademie ihrem Patron widmet. Im ganzen eine große »euere Musik geschichte in vielfach einzigartigen lebendige,, Beispielen. » DaS Pariser .KonservatorinmSorcheste: bestritt das Fcst^ Programm des EröffnimgSkonzertS. Es spielte unter P. Gait- berts Führung Beethovens Fünfte Siimphonie klanglich ideal, in der Aiifsassiina icdvch gelegentlich mehr als merkwürdig. Zu Hanse fühlte stch der Dirigent erst bei seiner sranzösiichrn Spielfolge mit Werken von d'Jndi,, Franck, Debnffn, DukaE und Ravel und mit Eortot als Klaoiersolisten. Dr. M. Unger.
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