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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270502022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927050202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927050202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-02
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
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Nr. 204 Seite 2 i»«> A* — Montag, r. Mat Cook droht Val-Wtn mit neuem Generalstreik. Die englischen Arbeiter nehmen -ie Herausforderung a». London. I Mut. Anläßlich der Maifeier wäre» im Hyde- park zehn Rediierlribunen errichtet. Unter den Sprechern ve- fanden sich Vertreter des linken Flügels der Arbeiterpartei und Benreter der Kvinmnnistischen Partei. Der Sekretär des Bergarbeiter,>eib>iildes, Evok. sagte in einer Rede: Im legten Jahre sind wir »»ilerlegen. aber nur vorübergehend. Es hat keine» ..werk, wenn die Negierung vom Frieden spricht, während sie Vorbereitungen trifft, um die Gewerk schaftsbewegung zu vernichten. Sie hat eine Vorlage ein» gebracht, durch die ein neuer Streik verhindert werden soll. Es wird ein neuer (Generalstreik empfohlen. Diese Gewerksclniftsvorlage ist die größte Heranosorderung, die die Arbeiterschaft einpscingen hat. Ich begrübe die Her ausforderung. * Hiarvin im „Observcr" gegen die Gewerlschastsvorlagc. London, l. Mai. Gar,»in greift heute im „Observcr" er neut die englische Regierung wegen ihrer GewcrkschastSpolitik an. In einem Augenblick, ivo sich Europa aus das große Pro blem der Wiiiichaiisl>ariiio»ie konzentriere, befinde sich Eng land an, Vorabend des bitteren Kampfes um die Gcwerkschasts- vorlage in einem narrischen Gegensatz. Die Arbeiterbewegung, die noch bis vor kurzem vom AnSeinandersallen bedroht ge wesen. sei heute geichlosse» vis zu», teilten Man». Man habe ihr die bene Parole an'die Hand gegeben, die sie seil Jahren besehen habe. Der Versager wein dann daraus hin, daß die englische Regierung leineoioeas für sich in Anspruch nehmen tonne, den Generalstreik im vergangenen Jahre ans eigner Krall geschlagen zu haben. Im Gegenteil, es lei im vollsten Sinne des Wortes ein nationaler Lieg gewesen. Die Gewcrk- schgste-vorlage sei ein vollkommen überstürzter und unüberleg ter AN. Sie werde nicht nur von der gesamten Gewerkschafts bewegung verurteilt, sondern auch von Millionen englischer Viberalcr. Das Ergebnis der Vorlage werde unvermeidlich die Eröffnung eines neuen Klast'enkainpies sein. Die englischeil Gewert'schasten seien ehrlich davon überzeugt, daß alle geietz- lichen Ggrantie», die sie seit dem Jahre 1859 erworben hatten, durch die Regie, nngsvvrlage gegangen seien Sie »eien ebenso sehr überzeugt, das; die englischen Gewerkschaften im Interesse der Arbeitgeber angegriffen würden. — Garvin kvmmt in der ncil zu dem Schluß, bah schsten Woche entweder «ine für ^eide Teile befriedigend« Lösung gesunden werden könne, oder man sich'der Gefahr aussetze. eine gcschlastcue Gegendewegnng Mit eine« Kampf ans Lebe« und Tod wachznrnse«. Der»»»«Oberbesehlshaber der britisch« Flelte. Lonban. 8V. April. Der König hat die Ernennung des Admirals Sir Charles Maddens zum Oberbefehlshaber der englischen Seestreitkräste an Stelle Lord Beattns mit Wirkung vom l. Inlj bestätigt. Lord Bcattv, der bereit» im November v. I. die für Offiziere des Admiralftabe» fest gesetzte -Hochsidienstperivde vollendet halte, batte damals nur ans Bitte» des ersten Lords der Admiralität. B r i d g e m a n. sein Rücktrittsgesuch vorläufig ziirückgesteltt. Sir Charles Maddens ist der Senior der älteren Offiziere. Seine Onalisikation für den Posten des ersten See-Lords, des höchsten von der englischen Marine zu vergebenden Postens, ist wiederholt hervorgehvbcn worden lT.-U.i Vier neue Minttter in Polen? Warschau. 2. Mai. Lebte Meldungen besagen, daß kein Zweifel bestehe, daß nicht weniger als vier Minister ihren Posten verlasse» werden, und zwar Aunenniinister Zaleski, Handelsminister Nwiatkowski, der Finanz, und der Iiistiiiniiiister. Zaleski soll von der aktiven Politik ans- gesämltet werde,,, und zwar „och vor der Wledcrausnahme der Handelovertragsverhandlungeu. Der gegenwärtige Finanz- miniüer soll Präsident der Landbank werde». Seine Stelle soll durch den jcizt nach Gens abreisenden Präsidenten der pol. nüche» Delegation zur Weltwiriichnstskonierenz. Gliwitz, bciebt werde». DaS Iustiznilnisteriuin soll Alexander Lrd« nicki übernehme». <D. II.) Besserung im Befinden v. Äoesch'. Paris, 2. Mai. In dem Gesundheitszustand des Bot schafters v. Ho e sch, der a» einer Angina erkrankt ist, ist a», Freitag eine Wendung zum Besseren eingetrete», die sich bis »eh! behguptet hgt. Der Kninke ist fieberfrei. Nene Abzesse haben sich nicht gezeigt, so dag mit der Möglichkeit gerechnet wird, daß Herr v. Hoesch in einigen Tagen das Bett verläßt. Berusungsoerhandlung im Hulisker-Prozeh. Berlin, 2. Mai. Heute begann die Bernfnngsverhand- Inng KutiskerS. In, Juni >929 ivnrde Iivan Zintisker vom Schöffengericht Berlin-Mitte zu 5 Jahren Zuchthaus und l Rkillionen Geldstrafe verurteilt. Seitdem ist er in immer sicb wiederholender Reihenfolge in, Untersuchungsgefängnis, dann in der Charitö und schließlich in seiner Wohnung inter niert gewesen. Gegenwärtig befindet er sich wieder einmal in der Charite, von wo er in einem Berliner Krankenwagen nach M oabit gebracht werden »oll. Die Berufniigsverhand- Inng soll etwa drei bis vier Wvche» in Anspruch nehme». Kntister hat gegen das vvm Schöffengericht erggngene Urteil an die zweite Instanz appelliert, ebenso »'ein ältester Sohn A l e x a n d e r, gegen den damals l> Monate Gefängnis wegen Beihilse zu in Betrug verhängt worden waren. Kniiskers jüngerer Sohn wurde damals frcigesprochen. Das Urteil gegen ihn in rechtskräftig. Alexander Kntisker, der in den Unternehmungen seines Baters einen Direklorvvsten inne hatte, ist seht Inhaber einer größeren Schuhmacher- Werkstatt im Westen Berlins. Sein jüngerer Bruder ist D r o s ch k e n ch a u f f c n r in einer Tiergarten-Garage ge worden. Preutzens Ministerpräsident gegen Dr. Braun. Berlin, 2. Mai. Die deutschnationaleil Abgeordneten B r n n k und Weiiermel hatten in einer erneuten Anfrage über Ausführungen des preußischen Ministerprä sidenten in der Berliner Universilät am 2t. Februar über die Ansgaben der Reichswehr das Staatsministerium um Auskunft ersucht, ob die in dem Erlaß des preußischen Kultusministers herangezvgene Rechtsprechung über die Pflichten der Beamten auch außerhalb ibreS Amtes nur für die Nachgeordneten Beamten und Lehrer vder auch für Minister und Ministerpräsidenten gilt. Der preußische Ministerpräsident hat ans diese Anfrage jetzt in letzterem Sinne geantwortet. Die Anliegen Württembergs an das Reich. Reichsminister v. Keudcll und Dr. Koch in Stuttgart. Stuttgart, 2. Mai. Der Reichsminister des Innern v. Kendcll und Reichsverkehrsministcr Dr. Koch sind heute vormittag zum Besuche der ivürtteinbergischeii Staats- regiernng hier eingetrossen. Ans diesem Anlaß fand vor mittags im Fcstsaale des HandelShvfes eine Besprechung der Reichsminister mit den Vertretern der Presse statt, bei der Staatspräsident Bazille die beiden Reichsminister be grüßte. Cr knüpste daran einige Worte über die finanzielle Selbständigkeit der Länder den, Reiche gegenüber. — Der Staatspräsident ging dann »och ans die Frage des Ausbaues des Neckarkanals ein. Reichsminister des Innern v. Keudell sprach über das Problem Reich und Länder. Er ermahnte, die Erörterung dieses Problems mit der Vorsicht und Schonung der gegen sätzlichen Anschauungen zu pflegen, daß das Vaterland auch dem A n s l a i, d c gegenüber keinen Schaden erleide. In der Zeit des Wiederaufbaues müssen wir uns hüten, gewalt samen Lösungen nachzugehen. Der Minister betonte die Not wendigkeit des gegenseitigen Bertraiiens. ES gebe nicht an, daß die Länder ,zn Provinzen Herabgcd>-Uckt würden, auch nicht zu Selbstverwaltnnaskörpcrn. — Nach DankeSworten des Staatspräsidenten Bazille führte der Reichsverkchrs- minister Dr. K och ans: Württemberg hat auf dem Berkehrs gebiete noch immer eine große Sorge, die Kanglisicrung des Neckars. Zu meiner und auch wohl zu Ihrer Freude kann ich hier erklären, daß wegen des Neckars nunmehr die letzten Bedenken ausgeränint sind. Für die Bauten bei Heidelberg habe ich die B a n e r l a u b n i s ausgesprochen. Ich hoffe, daß die Kanalisierung des Neckars bis Heilbrvnn nunmehr zu Ende geführt werden wird. « Berlin. 2. Mai. Das Mitglied der Verwaltung deS ^eiltschnatioiialen Hanülungsgehtlfeiiverbanücs Georg Brost ist als Mitglied des ReichsnnrtichcntSrates an Stelle des aiiSgcschicdencn Herrn Tr. Hermann Thießen ernannt worden. Oerlliches»«id Slichjtsches., SIDrke Zunahme -er Sparrrttigkett. Bei den 84« sächsischen Sparkas wuko'e» i» ersten Vierteljahr 1V27 in »1«d «Men «7»7»v8» Reichsmark ein- und in 0« lllü Fällen 224UÜ871 RMk. aursck. gezahlt. Der Urberschuß der Einzahl,,naen über öle Nllck- zabl»nge« hat tu dem.Berichtszeitraum die «rfreultch« Höbe »VN «4 48V 718 RMk. Erreicht, während da» vormerteltabr «inen solchen von nur 1V8«V106 RMk. nachwelst Die Ein- zalitungen erfuhren eine Steigerung von 1VM8 85« RMk.. und die Rückzahiulrae« dagegen ai»e ALnabme von 4 «öl 1»7 RMk. Da» gesamte «tnkegergnthahen ist Li» Snd» Nsrz l. I. aus S16 2N4 8S8 RMk. angeivachf««. Im vergleich zu dem gleichen Zettra Tn des Vorsahre» ist eine weitere erfreuliche Svartsiiakeit festzuftelle». Di« Einzabluiigei, sind um 27lvl k>71 RMk.. die Rückzahlnngen aber um »!!.'>2<«ü RMk. gestiegen und das Einlegerguthabe» ist inzivischen »m 1I«lv7701 RMk. gcivachsdn. —* Oberve, waltmigSgerichtsprLsidcnt i. R. Dr. ». Oppen wurde um die Mittagsstunde des Mvntags auf de« Lrinita- tisfriedhosc zur ewigen Ruhe bestattet. Eine außerordent lich zahlreiche, hvchansehnliche Trauerversammlung «rwte» ihm die letzten Ehren. In -er pslanzengeschinüclten Gprech- halle hatten sich p. a. die Herren Landcsbischof v. IhmelS. Senatspräsidenten Hvrn, Dr. Flemming, Dr. Streit. Dr. Hoss- mann, Dr. Hänichen, Präsident der BrandversichcrungS- kammer Dr. Lvtze, Vizepräsident des StaatsrechnnngshofeS Dr. Richter, Oberstleutn. v. Ki,chb«ch, MinritoriaMroktvr D» Böhme, ObcrverwallnngsgerichtSräte Dr. Reichardt, Gäbler, Dr. Meier, non der Decken. Ministerialräte Dr. Müller und Dr. Jahn, Oberregier»ings,at Dr, Ilbxrg „sw. eingesnnden. Nach dem Vorträge von EyoralwelseiiF durch ein Bläser» sertett deS Posaunenchors der Landcsmissivn (Pfarrer Müller) nnd des Fri^dhoffäih»epchor3 hielt Oberkvnsistorial- rat Snp Reime r , ei» persönlicher Freund des Verblichenen, die Gedächtnisrede ans Grund »>cs Oibelwortes aus Richter b: „Die den Herrn liebhaben, sind wie wenn die Sönne ansgeht in ihrer Macht." Er schilderte mit warmen Werten die sonnig- heitere, lautere, pslichtgetreu», jeden Opfers fähige, innerlich vornehme Persönlichkeit Pr. Oppens, dessen »Grundzug HerzcnSgüte gewesen sei, der aber in heiligem Zorn habe erglühen können angesichts der allgemeinen Sittenverwilde- rnng und Eharakterivsigkeit der Ngchlriegszeit. der fit» alle zeit als getreuer Diener seines Königs wie. seines himm- lischen BaterS erwiesen habe. Als Kirchenvorsteher der Drei- königsgeiiieinde, als langsährlger Vvrsitzender des Stadtver eins für innere Mission und als Domherr deö Hochstlst» von Meißen habe er nebenamtlich seine Gottes- wie Nächsten, liebe in besonderem Maße bekundet, ohne iedoch von leinor Hcrzkiisfrömmtgkeit je viel Redens zu machen. Im Raine« deS Meißner Domkapitels widmete Staatsminister a. D. Dr. v. Beck dem dahingeschiedenen «vn'rater tiefempfundene Worte des Dankes und des Abschieds, indem er des Segen» ncdachte, der von dem Entschlafenen in dessen Eigeiilchakt al» Mitglied des Meißner Domkavitels liett lull) und als Probst des Dvinstifteü ln Bautzen tieit 1814) a»Sgega„gen sei. Der Dank des Kavitelo solle durch den Mund der Meißner Dom- glvcken, die in der gegenwärtigen Beftattungsstunde er klängen. wie auch durch den grünen Lorbeer, den er am Sarge nicderlegc, znin Ausdruck gebracht werden. Dann trat Graf Vitzthum v. Ectstädt an die blumengeschmückte Bahre und rief dem cinstiaen langjährigen Vorsitzenden des Stadtvcreins für innere Mission den Dank des Vereins und ein herzliches Lebewohl in die Ewigkeit nach. Nach einem dank, und trosterfiillten Gebet des Geistlichen und weiteren musikalischen Gaben des Bläser- und des Sängcrchores rüstete man sich zum Gang nach der Grabstätte nnd zum letzten Viebesgrnß in Gestalt der drei Hände voll Erde. —* Znm Streik der Krastdroschkcnstihrer. Am Sonnabend ist vom SchlichtnngsaiiSschust ein Schiedsspruch gefällt worden, der von den Arbeitgebern angenommen, von den Arbeitnehmern dagegen abgelehnt worden ist. Die Verbind» lichkcltSerkläriiiig ist beantragt. ököieliligeii 8ie bitte W > da» neue Verwaltungsgebäude. Matern,gr. L7. I > Tle werden fick, davon Uberreuge». das, der > > Arbeit»nachwet» mnftergilUig organtfterl tst. Anruf: 2S88I u. r«8»I Kunst und Wissenschaft. c* Mitteilungen der Sächsischen StaatSthcatcr. Opern haus. Es wird nochmals daran, hingeiviesen, das; die heutige „Tiirandvl"-Ans>ühr>i»a ^8 Uhr beginnt. Morgen Dienstag, erstes Gastspiel von Elisabeth R cthberg als A g a i l> e im ..F r e i i ch ü tz". Mittwoch, den I. Ntai, außer Anrecht. „Der Waffen schmied" niil Adolph Schocpflin in der Titelpartie, Angela Kolniak, Waldemar Staegemaiin. Heinrich Teßnier. Ludwig Er»,old, Eliricde Hnbcrkorn. Musikalische Leitung: Kult Strieglcr. Spielleitung: Alirod Ncucker. Anfang Uhr. Schauspielhaus. Dienstag, den 8. Mai, Anrechts- rcibe N. „E m i l i a G a l o t t i" von Lessing. Spielleitung: Joses Gielen. Anfang llhr. Mittivoch. den 4. Mai. Anrechtsreihe 14, daS Lustspiel „I m iv ei ßen R ö ß l" von Blumcnihal und Kadclburg. Spiel- leitnng: Alfred Mener. Anfang ^-8 Uhr. s* Die Komödie. Heute Abend zum ersten Male „E l n c s Tages", Komödie in fünf Akten von Han» Ehliimberg, mit Albert und c?l>'e B a k s e r in a n. als Stinte. 4^ Die Schopenbaner-Gefellfchasi veranstaltet von, 6. bis «. Juni d. I. I» Dresden ihre Generalveriammlung mit dem Thema: „Europa und Indien". Bei der Bedeutung des Themas soll die Beteiligung an der Tagung alle,, denen zugänglich gemacht werden, welche an den geistige» Beziehungen zwischen Europa und Indien interei'siert sind. Ed haben also nicht nur Mitglieder der «chopenkauer-Gefellichafl das Recht zur Teilnahme, londern cs werden hierdurch alle Iiiicrellenien zun, Besuch der Tagung üUcni- lich ciiigeladen. Für Richigcladeue betragt die Teilnehmergebühr 15 Reichsmark. Vorträge haben bereits zugeiagt: Prof. Tr. Helmuth von G l a 1 e n a v p . Berlin: Tr. Bettv H e t in a » n , Halle: Proi. Dr. Otto Strauß. Kiel: Pros. Paul O l t r a m a r e, Gens,- ferner bat Pros. Dr. Prahlt» Datia S b a st r l , Lahore lIndieni, sein Kommen l» AiiSsi ftt gestellt. Zahlreiche Philosophen, Indologe» »nd Schriststeller, sowie die orientalischen »nd philosophischen Gesell schaften sind zur Teilt,-inne an der Tagung ausgcsordert worden. Anmeldungen sind zu richten a» den Schristsllhrer der Säwpenhauer- Geselllchalt: Dr. Franz Mvckrauer, Tresden-R. 6, Klarastraße 6. 4* Dresdner Künstler auswärts. Violinvirtuose Alfred PeIlegrini hatte aus einer Konzertreise durch Schlesien besonders als Inlerprel Rcgericher Kammermusik schöne Erfolge. — Tie Pianistin L o t t e G r o l l - E r b e n splelle In einem Tinfonle- tonzorl der Städtischen Kapelle zu Ehemnlv das Klavierkonzert E-Mvll von Saint Lariis. Ihre saubere Technik lind ihr musika lisches Feingefühl werden von der dortigen Kritik rühmend hervor- gehoben. Musiksaal Vertrau- Roth. Dt« dritte Beet- Hoven-Feier vor kleinen, Hörerkrcise brockte die beiden Klavtersonatenwerkc F-Dnr l'>4) und B-Dur llü«), Schöpfungen, die bei den Gedenkfeiern bisher hier nicht öffentlich zum Bortrage gekommen sind. Im Lickte der zwcl- sätitqen F-Dur-Sonate. die der Handn-Mozartschen Periode zugehört und die durch Elsrtede Roßmanith mit Ver ständnis und recht gediegenen Fertigkeiten zur Ausführung gelangte, erscheint die gewaltige R-Dttr-Kigvlerftnsonie als monumentales Riesenwerk von himmelragcnder Größe. Ihre Nachdichtuna wurde zu einer bewundernswerten Helden leistung unseres Bcrtrand Roth. Wie etn Sieben- uiidzivvnzigcr griff er begeisternd zu. Iugcndfrjsch und krastbcwußt baute er den ersten Sab auf. Stärke und Milde paarend, dramatisches Leben dort entzündend, wo der Aus druck danach verlangt. Nnd dann der feine Humor Im Scherzo, die Weihe, die dem Adagio einen Schimmer von Verklärung gibt, das tiefe Erfassen des polnphvnen Wundergewebes im Finale — das alles ergab nachhaltende Eindrücke. Man fühlte sich im Banne einer künstlerischen Großtat und feierte den greisen Meister aus vollem Herzen. L4. L. I* Musikalisch-literarische Veranstaltung. Einen sehr schöne» Abschluß fände» die dieSwinterlichen Beranstaltnngen bei Oberst Ebcrt durch Darbietungen zweier in jugendlichem Alter stehenden Pianistinnen ans Professor W. B a ch u, a n „ s Schule. Restlos konnte man seine Freud« haben an der sorg fältig entwickelten, ganz ausgezeichneten Anschlagskultur, an den, ausdrucksvollen GescrngStone, der perlenden Paffagcn- glättc» den feinsinnigen Abstufungen, der Sauberkeit des Spiels. Dazu kvinnit weitgehendes Verständnis für sinntiefe Gliederung des Stofflichen, für Sttlcharakteristik und für wohlerwogene Phrasierung der Tvngedanken. Wenn in, Pedal einiges nickt ganz einwandfrei gelang, so lag das zun, großen Teile an, mangelnden Vertrautsein mit der, Eigenart des un gewohnten Instruments. Irmgard Balthasar bot zwei Lätze ans Beethovens 6-Dur-üonzcrt. Sie bewies dabei reichlich viel Teuiperamciit, sang das F»-Dur-Largo mit tiefer Veieelnng und entsprach in technischer Hinsicht den gestellten Anforderungen. U», den Orchester-Ersatz an, anderen Flügel machte sich Herta Bcchler recht verdient. Als Solistin brachte sie das O-Moll-Kvnzert von Mendelssohn z»r Aus- sührung, klangschön im köstlichen Andante, mit musikalisch- technischer Abrundung der Ecksätze. Das Ganze ergab, ge stützt vvm Ncgleitivillcn der Partnerin, eine durchaus wohl- gelungene Leistung. Am Schlüsse erfreuten beide Damen mit Wiedergabe von Schumanns Andante-Variationen in B-Dur, Werk 46. Die Herrlichkeiten dieser entzückenden Schöpfung erblühten in voller Schöne. Man darf den Lehrer zu seinen begabten Schülerinnen ebenso beglückwünschen, wie diese zu ihrem Meister. Mit Sprechvortrügen wartete Martin Hellbcrg von, hiesigen Schauspielhanse ans. Lenz »nd Liebe gehören zusammen. De», entsprach die geschickte Aus wahl von Heine, Liliencro», Lessing usw. Ter Künstler ge staltete mit reichen Mitteln innerer Schernkrafk und fand auch mit den im zweiten Teile gebotenen zuckersüße» Niedlichkeiten in allerliebster Anfinachnng »„geteilten Beifall. L. !' Schülerkonzert. Einen hübschen Abend mit seinen Schülern und Schülerinnen veranstaltete das „Institut für höheres Biolinspiel", das von Elfriede Binbczeck- Sarth geleitet wird. Znm Teil traten noch ganz kleine Junge» ans, bei denen Tresssicherheit, Gehör und Bogenstrich naturgemäß noch nickt die nötige Zuverlässigkeit und Festig keit besitzen. Aber abgesehen von der prinzipiellen Frage, ob cs geraten ist, die Allerkleinsten schon In die OesfenUtchkett zu führen, stellt man gern fest, baß die Lehrerin entschieden eine ausgezeichnete Mcjhode verfolgt und die Gaben de» GehörS, deS musikalischen Verständnisses und der Technik mit Erfolg bei ihren Zöglingen weitcrzubildcn bestrebt Ist. Von dem S ch n l c r - K a in ,,, c r o r ch t ster empfing man recht nette Eindrücke,- so z. B. beschloß dieses den Abend mit der hübsch studierten „Kleinen Nachtmusik", die Elsriede Bindczeck^Hartb, welche in einer Pause auch einige Solostücke in gefälliger Aus machung bot. rhnthmisch bestimmt dirigierte. Am Klavier be tätigte sich Dora Jelinek mit Geschick, und der Freundes kreis der Hörer ließ es an oufmunternbem Betsall nicht fehle«. s* Das Zittauer Stadttheater als Kino? Die Stadt- vervrdnetcn in Zittau beschlossen, das Zittauer Stadttheater während des Sommers für .KjHvzwccke zu verpachten. Hier für sind finanziell« Gnüude uwßgebend. Indem die Stadt botst, auf diese PE auch iRtiKziid des Holnmcrs aus dem Theater einige tainend Mark heratiSwirtschasten zu können. In der Anssprache wurde betont, daß viele gefühlsmäßige Momente «egen die Errichtung eine» Ktnobetriebs im Stadttheater sprächen. Man dürfe das Theater nicht zum Kino degradieren. Auch gab man der Hoffnung Ausdruck, das gegen die ..Verktnotsicrung des Theaters", die rein ans geschäftlichen Gründen ersolge. die KreiShauvtmannschaft etn Veto cinlegen werde. — Das wird sie hoffentlich tun. s* Die Kunstschule sstr Textilindustrie in Plane« i. V. begeht an, 2. Mat ihren 6V. G r ü n d u n g s t a g. Sie ent- stand tu der Zeit dts Aufschwun-es des deutschen Kunst- gcwcrbeS als Zeichenschiile und begann sehr klein unter Leitung von Richard Hofn, a „ n , der aus Dresden nach Plauen berufen worden war. Ihm gelang cS, dt« Anstalt besonders durch künstlerische Befruchtung der Gardinen« und Stickerei-Industrie so hoch z» bringen, daß sit 18M alS „Kvnigl. Inditstrleschule" in Staatsverwaltung kam. Richard Hvsmann, 1862 in Königstein geboren nnd 1664 in Plauen ge storben, gründete den Bogtl.-Erzgeb. Indnstrieveretn, vertrat Deutschland auf den Weltausstellungen in Shikago, Pari», St. Louis nnd hat in viel Fachschriften über den Unterrtcht in Ornamentkunst und dekorativem Zeichne» seine Ersahrun- gen nicdergelegt. Die von ihm gegründete und später von der ««tadt übcrnvmmene Hosmann-Stiftung legt ein beredtes Zeugnis ab vo» den, Wohlwollen, das er seinen zahlreichen Schülern iederzeit entgegengebracht hat. s* Ehrung eines «nnsthiftorikers nach dem Tsbe. Wilhelm von Bode bat in seinem Dankschreiben für die Ernennung zum Ehrenmitglied« der Gesellschaft für oft- asiatische Kunst es ausgesprochen, diese Ehrung hätte bester dem kürzlich verstorbene» Ernst Grobe gebührt. Der ltzesamtvoritand der tzksellschgst, dem Große angebürte, bat daraufhin einstimmig beschlossen, der Name des > Begründers »nd ersten Meisters der Wissenschaft von der Kunst des Fernen Ostens in Deutschland solle lür all- Zeiten tu der Liste der Ehrenmitglieder geführt werben. Diese posthume Ehrung ist gewiß niemanden qegenüber mehr angebracht alS gegenüber
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