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0« Mmn > Mg. LimtMjUii.^ tzilc fteiic 20 Eine Bürg, i ... -?iu<nal>nie lur d>e »ääitti S» vvrt>erd«zal,l>>>ig .oder LuiicttU' yür Rzillaabe emnc! «nkünK l'uu eiie uamln ,.Ws! durlii .an «maelan ^ tiicke leine Lerbindiichkeit. di >ait . der >>. Auü »ndiaunaIauilrooe aeaen Brielmarkeu luna. vier SchM- ,, bilMelt. amzge» nehmen iämniilicke sie yeri ' aernwrel Illkluiiaslteilc» an. miiielunasl ichüclle Nr. 35. Jahrgang. Aufl. 48.59V Stück. movvr'8 -lLvkvts,8Lvoos.öoppvo ^ Er Ilvrrvu UN<I I^uuvou. 8. Nv^or jvo., Klmenßr. 4«. 5. Vi^ilnsr 8oI»Iat von Dresden, 1890. M. 8»>m 8>rvei»I-d'adriIc xopräxtor Liexel-Aarlcen Klanen ö.Ir. vrNltLsrertra^»«« 17 (h'vriwi>r«cll»„«ch>>n>» II1>> enipkeblt rzanr besonder« lkoprüstv Kcholiotvor- «olilo««- und 8vl»ute- Slarken, «vivio ftlgulr- »elilllilollvn, allv Out- Orirvlr-.^rkelteu iedvr ^.rt. HU. »««er«, ß Lxl. 8L0K8. u. L§1. kr6U88. Lofpkoto^rapk, Vrvsäon, liauriian», 8vv8tr»88v I^o. 1V. ««ill», r.«Ii»Llk«rpI»t» 12. ?llr 1'o»ttru»l»u«Uutt«n -lk. 0.7Ü, 1.00, 1.50. 1'ür Okmnn Vn-Ueor^rtn mit tmürbnmt 1.00, t;rnu- motirt, nlit8;»it/.on z.'Lrnirt, 1.50. I'^lrntrornvl. nuxin- fiirOix, dentor 8t<»ik, 2.(X». -t!or»«ei8 2.00, 2.5V, von nrinod ^'rnnblauom 8tolf, olo^ant nu8^o»tttttt't 3.50. kelvv I ttl'-rLit von i»r1iun Atollen in nUon 1'nrbon 5.0V, K.OO. 6.S0. N'. k. 8e«Mr, kilM»«ti»k 13, ^ Lv>iil>>>> «>e'ill i' zis». A Pre»i>«edW vr-M>NFM-K«MMlIlW V « in» dlaln« 1822). e,! « XowmiLsittNsI.'ixor rm Ol irkikttU,»01800 in allou psriisisoron Oi-ton von 8L0k80N iM » nn't «Ion ^'nvtl5^rinovin/.on. l'roiKlifttoi» vor^oncko trsi. M kr»f. Vf. ZW'8 Alormal-VrlvotslEv, ^«ulwlto» in x«0s°r ^ LeLiWS SsM. dio eoncvskionirto Ilituzd-Xiederlu^o 20 diel»lo«tt->iti N!8«z«; 28. Mi» LFL Vismarck's Rücktritt, Arbeiterschiltzkonferenz, Ccntliimspartei. .Hvinnchrichtcn, Landtagsschlnß, Königspaar i» Nervt, Nadsahren! ü l - Vtl» Ov» A^NgvI. der Dnmen. „Jda", Dilcttantcn-Orchesler-Bcrcin, Kilnstvercins-Aiisslellimg. e^i« » PoMisäieS. In wenigen Tagen scheidet der Reichskanzler — mit diesem Titel wird Fürst Bismarck wobt sorllebcn in dein Gedenken des dankbaren Bvlkcs -- aus der Ncichshanptstadt, ja, schon bat ec seinen Kaiser und Herrn zum lebten Male ausgesucht, ihm zu danken für die bewiesene Huld. Welche Fülle von Empsindungcn mag in dieser Stunde die Herzen der beiden Männer dnrchsluthet baden, von denen der Eine die Verkörperung von Deutschlands B'rgangenheit bildet, während der andere dem unbeschriebenen Blatte gleicht, aus dem dereinst die Zukunft unseres Vaterlandes verzeichnet sein wird! Der Kanzler legt die Zügel der Negierung Deutschlands — wir möchten säst sagen der Welt — nieder, um sic anderen, jüngeren Händen zu überlassen und mit Trauer, wie bei dem Verluste seines groben Ahnen, tiefes Web im Herzen, wie am Tage, da Kaiser Wilhelm starb — dies schrieb am Geburtstage des alten Kaisers sein Enkel an den Groschrrzog von Weimar — so scheidet der Jünger von seinem groben Meister. WaS Fürst Bis marck empfindet, wer kann es sagen? Nichts ist schwerer, als nach dem Genub unvergleichlicher Machtfülle hinauszuzieben auf das ländliche Gut. um dem einfachen Bürger gleich sein Leben zu be- schließen. Mag darum auch der Entschluß de? Rücktritts längst gereift sein, mag schon manches Mal in der Fülle des Schaffens und der angestrengten Arbeit der Wunsch sich geregt haben, ruhen zu dürfen — jetzt beim Abschrednehmen wird die Bitterkeit solcher Momente auch den eisernen Mann ergreifen. Vaiv — der Schcidc- gruß des Römers spricht es auS, waS wir und Millionen mit nnS wünschen: Möge Fürst BiSmarck noch lange sich rüstiger Gesund heit erfreuen, daß er es sehe, wie das Werk, dessen Schöpfer er war, fest genug gefügt ist. um nicht zu vergehen, auch wenn sein mächtiger Arm es nicht mehr stützt! Nicht Vielen war dies ver gönnt, deren Namen auf den Tafeln der Geschichte neben dem seinen zu glänzen würdig sind: nicht de» großen Eroberern, die. wie Alexander, Attila und Napoleon zahllose Länder zu Neichen vereinigten, die dann zerfielen, wenn ihre Schöpfer verschwanden — nur denen, die, wie Bismarck und Cavour, in sich den flcischgcwor, denen Willen, daS Sehnen und Verlangen ihrer Nation verkörperten und die lebendigen Werkzeuge der geschichtlichen Logik wurden. Und doch, so wohlmeinend das Schicksal mit dem Kanzler verfährt, so entbehrt sein Scheiden nicht der erschütternden Tragik; gerade da ist es Pflicht der Patrioten, im Vertrauen auf die Thatkrast des jugendlichen Steuermanns und die Besonnenheit der Fürsten, welche der einzelncnt Stämme Kronen tragen, der Zukunft entgegen zu schauen. Hätte Fürst Bismarck dem Tode seinen Tribut ge zahlt, so lautete so sein Vcrmächtniß. Erfüllen wir sein Vermächt- niß schon jetzt, indem wir in Treuen zum Kaiser und zu unseren Fürsten stehen! .Gott schütze mich vor meinen Freunden, vor meinen Feinden schütze ich mich selbst" — so mag auch der scheidende Staatsmann in den bewegungSreichen Tagen wohl oft gedacht haben, die jetzt — hoffentlich abgeschlossen — hinter uns liegen. Widerwärtig genug war ja das Treiben jener Presse, deren Schlachtruf, ver steckt oder offen, seit Jahren lautete: .Fort mit BiSmarck!" Da mußte er sich eben trösten mit dem Worte Broughams: .Das große und glänzende Genie erregt Eifersucht und Mißtrauen, eine ach- tungswerthe Mittelmäßigkeit verletzt Niemanden." Der gesunde Sinn des Volkes wendet sich von diesen Pygmäen ab, die nicht einmal die Ritterlichkeit deS Franzosen kennen, der seinen Feind wohl haßt, aber ihm den Zoll der Bewunderung nicht versagt. Aber gefährlicher ist das Treiben einer Presse, die dem Reichs kanzler in alter Servilitiit zu dienen vorgiebt, indem sie die Kluft, die in sachlichen Erwägungen Kanzler und Kaiser trennt, zu einer persönlichen erweitert und die öffentliche Meinung in der frivolsten Weise irre zu führen sucht und halbvcrstandrne Worte, Andeu tungen, Vermuthungcn, Lügen und Jrrthümcr mit dem Stempel eines Eingeweihtscins verficht, daS ihren Machwerken nicht zn- kommt. Gewiß, ein Mann wie BiSmarck kann nicht von seinem Piave scheiden ohne krampfhafte Zuckungen im Herzen deS Ein zelnen wie im Köcher des Staates. Aber Personen mögen wechseln, Systeme mögen sich ändern, manche Einrichtung, zugeschnitten nach dem Maße des großen Mannes, fallen — in solchen Zeiten der Währung und des Neuwcrdcns ist es doppelt Pflicht, das Ver trauen in die Kraft des eigenen Volkes zu wahren! Bestärkt werden wir in diesem Vertrauen durch die Wahrnehmung, daß nicht Fragen der äußeren Politik bestimmend waren, sondern Gründe innerpolttischer Art. die nicht zu schweren Erschütterungen des Weltfriedens zu führen geeignet sind. Auf dem Boden, der von Bismarck bereitet wurde, wird der Frieden gedeihen zum Segen der Völker! Will man ein sichtbares Zeichen für die ungemeine Bcdeu. tung der eben abgeschlossenen Ereignisse, so liegt es darin, daß über der Einen Frage jede andere zurücktrat. Ereignisse, die sonst Staub aufgcwirbelt und in der Tagespreise spaltenlangcn Raum erlangt hätten, gingen fast spurlos vorüber und erst jetzt, wo man gewissermaßen wieder zur Besinnung kommt, ziehen sie ihre Kreise. Im preußischen Abgeordnetenhaus« hat der Abg. Stöcker in sach lich ruhiger Weise die Jndcnfrage berührt, die ja auch im säch sischen Landtage aufsprühte, um aus die unverhällnibmäßig große Zahl der jüdischen Schüler in den höheren Lehranstalten und die hieraus für Unterricht und Erziehung erwachsenden Mißstände hin- zuwelsen. Jetzt stürmen die freisinnigen Blätter mit neuen Steini- gungsversuchcn gegen die Person des Hofpredig«s loS, weil sie die Thatsachen selbst nicht auS der Welt schaffen können, und sie spitzen ihre Pfeile gegen den Minister v. Goßlrr, weil er nicht in ihr Horn stieß und niit sachlichen Erklärungen zu antworte» wagte, die den Standpunkt wahrten, daß »njere Schulen christliche An stalten sind, die zwar auch nichtchrisllichcn Kindern Ausnahme ge währen, aber unvcrrückt im christlichem Geiste geleitet werden sollen. Auch die Acußerungcn des sozialistischen Selbstgefühls, die in AuSständcn, in Kundgebungen zu Gunsten des 1. Mai als Feiertages hcrvortraten, erregten weniger die Aufmerksamkeit. Nur Herr Windthorst kann stolz sein, sein Name wurde recht oft ge nannt, und eine Art von Ironie liegt darin, daß dieser Mann, wenn auch unfreiwillig, vielleicht mit dazu beitrug, daß sein großer Gegner fiel. Von Bedeutung dürste allerdings sein Versuch sein durch politische Schachzügc die augenscheinlich an höchster Stelle be^ stehenden Absichten zu durchkreuzen, den konservativen, regierungs fähigen Theil des Eentrmns, Männer wie Herrn v. Hucne. v. Schor- lemer u. A. von der Führung des ehemals wclsischcn Ministers lvszn- lösen. Dem Vertreter eines auswärtigen Blattes gegenüber er klärte der Abg. von Meppen nachdrücklichst, der neue Reichstag werde die Friedenspolitik der Regierung nach besten Kräften unterstützen: auch werde der neue Reichstag im Stande sein — hierin liegt wohl eine Anspielung aus die bestehenden Militär- sordcrungen — das Land gegen alle Angriffe zu schützen. Die Idee der Sozialrcform werde sich mehr und mehr entwickeln. In den Aeußerungcn Windthorsl's ist ferner die Vemerknng interessant, daß auch er, wie viele Andere, glaubt, von den für die sozialistischen Kandidaten abgegebenen Stimmen stammten höchstens 10 bis Itz Prozent von wirklichen Sozialdemokraten, der größere Theil rühre von anderen, nnznfriedcnen Elemente» her, welche meinten, daß die Erfolge des Sozialismus ihre Lage bessern werden. Seine Versicherung, daß daS Ecntrnm den Kaiser unterstützen werde, schloß er mit den Worten: .ES ist uns heiliger Ernst damit." Bei der Bedeutung, die Windthorst als der Führer der größten Partei im Reichstag besitzt, kann man von seinen Erklärungen mit einer ge wissen Befriedigung Akt nehmen. Auch die Bedeutung der in Berlin versammelten internationalen Arbciterschntzkonscrcnz trat in dem Bewußtsein der Menge zurück: und doch waltet sie in ersprießlicher Arbeit ihres Amtes und wenn auch ein vollständig klares Bild ihrer Erwige noch nicht vorlicgt, so ergicbt doch das. was bisher in die Ocffmliichkcit drang, daß ein positives Resultat den erfreulichen Abschluß bilden wird. Schon am Ende d. M. dürften die Männer ausemandergchen, welche das Vertrauen ihrer Regierungen berief, um Fragen zu regeln, die einen Tmnin bilden helfen sollen gegen die andringcnde, soziale Hochflntb. Obwohl die Abgesandten der einzelnen Länder nicht mit genügenden Instruktionen versehen waren, sind doch die ft Kvmmissivnen bereits zu bedeutungsvollen Beschlüssen gelangt, welche die Schwarzseher, namentlich in Enaland und Frank reich, ans das Wirksamste Lügen strafe». Mit großer Gcnng- thniing fit ans den Ergebnissen zu entnehmen, da8 die neuen Bestimmungen der deutschen Schntzgeictzgebmig. so weit sic bis jetzt reichte, für die Beschlüsse der Konscrcnz als bcispiciswciih an erkannt und demgemäß die Normen von der Konferenz festgesetzt wurden. Wir dürfe» also die feste Hoffnung hegen, daß die Bc- rathung ein Ergebnis; zu Tage fördern wird, welches in die Ar- beilerpcrbältmffc Schonung und Schutz der Schwachen dringen und so manche berechtigte Klage Verstummen machen wird. Ter deutsche Reichstag wird demnächst sich mit diesen Fragen zu be schäftigen habe», »och ehe die übrigen Länder sich darüber erklärt haben, wie sie sich den vorläufigen, teincswcgs bindenden Be schlüssen der Konscrcnz gegenüber zu stellen gedenken, Hoffentlich werden die anderen Regierungen dieses Beispiel nachghmcn. Fernschreib- und Fcrnsprcch-V erichte vom 26. März. Berlin. Die Arbeiterschiitzkonscrenz wird, wie angenommen wird, die Arbeit in dielen Tagen beenden. Ter Kaiser wird dann die Mitglieder der Konscrcnz empfangen und eine Schluß»»spräche an dieselben richten. Im Lause dieser Woche geben die Delcgirtcn zu Ehren des Präsidenten ein großes Tiner. Die Errichinng eines internationalen Bureaus für Arbritcrschutz ist in einer Siibkommission erörtert worden. — Eine am Sonntag staltgcsundcnc Versamm lung von Arbeitern der obcrschlcsitchen Eisenbahnen beschloß, eine Adresse an den Kaiser zu richten, worin gebeten wird, auch einen Arbeiter ans ihrem Bezirk in den Staatsrath berufen zu wollen. — Der ncugcwiibltc NeichstagSabgeordneke für Ehemnitz, Max Schippet, wendet sich im Berliner Volksblatt gegen die Haftung der sogenannten RcichStagSftaktion in der Frage der Achtslnndcnarbcft. Nach der gestrigen Erklärung der Fraktion crwaitet er vom 1. Mai überhaupt gar nichts mehr. Berlin. Im Abgeordnetenhaus? wurde heute ein Schreiben deS Präsidenten des Staatsminslcriunis v. Caprivi mitgclhcilt, in welchem derselbe seine Ernennung zum Ministers des Auswärtigen an.Stelle des znrückgetrctencn Grasen Bismarck anzeigt. Das Abgeordnetenhaus führte sodann die Bcrathung des Cultuselats zu Ende. Eine Anfrage, ob, da der Etat bis zum I. April nicht mehr abgeschlossen werden kann, die Einbringung eines Noth- gcsetzcs benbsichtigt worden sei, beantwortete Cnltiisniinislcr v. Goßier verneinend. Daran schloß sich eine längere Debatte darüber, ob ein solches Gesetz nöthig sei oder nicht. Die Untcrrichtskoniniission des Hauics beschloß, eine Petition, wonach die Neciischul-Abitil- ricnten wie die Gymnasial-Abituricnicn zu allen Univcrsitätsstndicn berechtigt sein sollen, der Regierung zur Berücksichtigung zu über weisen. _ Berlin. Fürst BiSmarck wurde henke vom Kaiser in Nb- schiedsnudicnz empfangen. Dieselbe währle eine volle Stunde. Darauf verabschiedete sich Fürst BiSmarck auch von der Kaiserin. Auf dem Hin- und Rückweg begegnete Fürst Bismarck stürmischen Huldigungen des zu Tausenden anäesaminelten Publikums. Damen überreichten Blumen und warfen solche in den Wagen, an den die Menge sich dicht heran drängte. Durch die brausenden Hoch- und Hurrahrnfe wurden die Pferde der Kalesche deS Fürsten Bismarck scheu. DaS eine verwickelte sich in die Stränge. Fürst Bismarck mußte ausstcigcn und eine Strecke zu Fuß gehen. Die Ovationen erhöhten sich dabei noch. Fürst Bismarck dankte niit sreinidlichcm Gruß und reichte einigen der zunächst Stehenden die Hand. Ein Theil des Publikums machte auch den Versuch, sich selbst an den Wagen zu Pannen, Fürst Bismarck wehrte dies aber ab. Als der Wagen wieder in Gang gebracht war, begab sich der Fürst zu den badischen Herrschaften. Donnerndes Hurrah empfing ihn. als er in das Kanzlcrpalais zurnckkchrte. Nachdem er auSgcstiegcn, trat er ans den Perron des Hofes und stellte sich stramm und hochauigc- richtcl neben den Wage», von wo aus er mit freundlichem Emil wiederholt militärisch die sich vor das Gitter drängende Menge be grüßte. Als dieselbe die Huldigung sortsctztc, erschien er später wicdcrbolt grüßend am Fenster. Eni großer Theil der Hofgesell schaft fuhr Nacbiniltaas am Kanzlerpalnis vor, nur sich,zu verab schieden. Die Verabschiedung der Generalität bat bereits gestern slattgeiundcn. Zn crwälmen ist noch, daß der Ncichsanzciger, ivi- auch der oisistöie Hoibericht, den Fürsten Bismarck als Herzog von Lancnburg bezeichnen, woraus geschlossen wird, daß er diese Würde noch nicht abgclcynt hat. Berlin. Der Großhcrzog und die Großhcrzogin von Bade» haben sich nach Weimar begeben, der Großhcrzog von Hessen ist nach Darmstadt zurückgekehrt. — Der Kaiser hat sich in den letzten Taaen dem Gencralstäbschcf Grasen Waldcrsee gegenüber unwillm darüber ausgesprochen, daß dem, was über die Aussagen des Kaisers bei einer Krstik im GeiicralstabSgebäude gerüchtweise verkämet hat, in einigen Zeitungen eine übertriebene und ganz verkehrte Deuinng gegeben worden sei. — Der deutsche Gesandte tn Brüssel, v. Awcnsleben, ist hier cingctrofsen. Die endgültige Entscheidung wegen der Ucbernatnne des Stantsiekretnriats des Auswärtigen durch denselben soll indeß noch nicht erfolgt sein. Berti n. Ter „Rcichsniizciger" veröffentlicht den Briefwechsel zwischen dem Kaiser und dem Papst anläßlich der Arbcilerschntzkon- scrcnz. Das kaiserliche, vom Fürsten Bismarck gegengczeichnete und vom ft. März datirle Schreiben, dein das Programm der Kon ferenz bcigeftigt war. zeigt die Ernennung des Fürstbischofs Dr. ^ Kopp zum Konfcrenzdelcgirten a» und bittet den Pavst um wohl wollende Unlerstütznng des Unternehmens. Das Schreiben deS Papstes datirt vom 14. März. Der Papst beglückwünscht den Kaiser ftir sein warmes Interesse an einer Angelegenheit, welche die ganze Welt cmgche und spricht die Zuversicht uns, daß das Zusammenwirken der Negierungen dazu führen werde, das ersehnte Ziel zu erreichen. Zugleich aber betont der Papst die Mitwirkung ocr Religion und der Kirche, da nur der religiöse Sinn die Gesetze wirksam macken könne. LaS Außerachtiassen dieses Gesichtspunktes habe zur Erschütterung der Grundlage der Gesellschaft geführt. Nur indem man denselben wieder berücksichtige, werde es möglich sein, die Grundlage der Gesellschaft wieder hcrzustellen und ihr Frieden, Ordnung und Gedeihen zu sichern. Zum Schluß sprach der Papst seine Genugthuung über die Ernennung des Fürst bischofs Tr. Kopp aus.— Die Kommission für die Sonntagsarbeit unter Vorsitz des Fürstbischofs Dr. Kopp hat ihre Ausgabe in der Hauptsache vollendet. Die Gesichtspunkte für eine gemeinsame Sonntagsruhe der Arbeiter in den verschiedenen Staaten sind aus gestellt und es gilt jetzt nur noch, die Äürgschaften für die wirk same Durchführung der Bedingungen zu finden. Wien. Die Fortsetzung der Wiener Ausglekchskonferenz zur Begutachtung der Ansglcichsvorlage erfolgt bald nach Ostern. Düsseldorf. Auf der Zeche Consolidation streiken 800 Leute ans der Morgenschickt wegen Entlassung von Dclegirten, die selbst zum 1. April kündigten, aber wegen fortgesetzter Aufhetz ung schon jetzt mit Lohnzahlung entlassen sind. Gotha. Der neue Staatsminister v. Bonin hat am Don- < nerstag sein Nücklriktsgesnch eingereicht. Halle a. d. S. Die Verhandlung der deutschen Abtheilung der internationalen criminalistischen Vereinigung haben heute unter dem Vorsitz des NcichSgcrichtsrath Stellmacher begonnen. Der Strafanslaltsdirektor Geh. Rath Wirth-Bcrlin berichtete über die bedingte Vcrnrthcilimg und trat für Einführung derselben ein, ebenso der Corrcsercnt Staatsanwalt Blume und die Redner, welche sich an der Dcballe bcthciligien. Dagegen sprach nur Pros. v. Kirchcnhain. Gelseukirchcn. Der größte Theil der Belegschaft der Zeche Hibcmia ist zur Mittagsschicht nicht augefahren. Wien. Hierher > berichtete Aeußerungen des Kaisers Wilhelm konstatiren, daß tu dem vertrauten innigen und freundschaftlichen Verhältnis; des Deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns durch den Kanzler-Wechsel nichts geändert werde. Das innige Verhält nis; zu Oesterreich bilde nach wie vor die Grundlage der deutschen Politik, die an ihrem Bündniß selbstverständlich festhalte. Paris. Die Fleischer beabsichtigen zu skeiken, wenn bis zum Freitag der Minister ihren Forderungen auf Vieh« und Fleisch- cinfnhr nicht entsprochen hat. Petersburg. Aus Baku wird gemeldet: Bei der Station Viclogory (transkaukasische Bahn) ist ein Naptbazng in Brand ge- ratdcn. ft3 Waggons sind total verbrannt und daS ganze Zugs- Personal ist in den Flammen nmgekommcn. Sofia. Wie verlautet, babe Panitzci nnnmchr ein umfassendes Geständnis; über die beabsichtigte Verschwörung, welche eine Ver söhnung Bulgariens mit Rußland hcrbeiführcn sollte, abgelegt. Washington. DaS Repräsentantenhaus hat die Weltaus- stcllnngsvorlagc genehmigt, indeß mit der Abänderung, daß die Eröffnung der Ausstellung, die in Chicago stattfindet, bis Mai 1893 verschoben wird. Die Berliner Börse setzte still und schwach ein. Die Spekulation war fast ausschließlich mit der Ultimoliquidation be schäftigt. die indeß kcnie besonderen Schwierigkeiten machte. Banken waren Anfangs wenig verändert, Bahnen fest, Bergwerke stärker cmgcboten und schwach, besonders Bvchumcr, fremde Renten wenig verändert. Im tpätercn Verlause ermattete die Tendenz ziemlich erheblich, namentlich in Bergwerken »nd Banken, während Bahnen besser behauptet blieben. In, Eaffovcrkchre waren Banken still und schwach, dcntschc Bahnen wenig verändert, österreichische schwächer, Bergwerke matt, ebenso Jndustrieen und deutsche Fonds, auch österreichische Prioritäten waren schwach. Privat-Discont 3Va Pcor. Nachböric schwächer. — Wetter: Früh bedeckt, etwas Regen, Nachmittags aufgeklärt. Westwind. i, r 0 nrf « r « a. m. Mb-»«., ilrrdl« 8M.5». «ta-t»». IM,». »,«». MM. «alicikr —. qr,«,r-r ll»o. «->!»-. M.oo. »>«r»„to 22iiM. v»Sd». VI. 150.10. iil.üii, MlscnNr-ikn Handel»,. r-ulsUi- vr. . Schwach. «,e». Mb-»»,., «re»i»M7,S0. SlaEal,, 218,50. eo»,r»t» 125.00. Nordwel, 200.75. INarkuaie» K8.K2. Un«. iLridU 517.50. Still. Mchluß.I «-»I-87.S7. 105,85. Il-Ii-n-rS2.20. Staat«, batzn «67,5», v«m»,r»r» 280,00, V-to-ttatcu —. «»aai-r 73,25. 177,81. Vit»«,»-« 536,25. EtteomiUc 618.75. Träge. « , rI «. «robnl,,» Ischl«»., wetze« »er März 21.10, »er Mal-«»»»» 21.10. matt. SiUrltu« »er Mtir, 55,70, »er Scplembcr-Decembcr 38,00, matt. Riiböl »rr März 70,00, »cr Sc»«ci»bcr.Drccmbcr 67,20, lest. M-lNuS'. wetze« »rr März»er Mai 201,00. «»,,e, »er März >12.00, »er Mai lZ7,«0. , Loa»»» cvrodiilten - verich«,. Seizrn r»»taft, frec ber sali nominell, »nbere» rotzig, „«»rränbrrt. rnjstschcr Hascr >/, Sch. tzätzer getzaltea. - Wetter: Schon. ousZis -ngaMaigoavL n ossmM-l 's^on-i 'j SWizasak)-osdg I»IIU