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-tbenil-lliitgade t»s«stev, «Itzrrnd i» die Pvft-Lbomirntrn a« Morgen in «in« Ltsamtauogab« erhallen. 67. Jahrgang. AL 161. Freitag» 13. Juni 1913. veg«,«Ve»»tr ^ervlll»« »Lr »re». »« »«tUl^ich,»«t. mall», Zuk-aun» <an Sana- «n» vlonlaaen m» ,imn,N »,»o M.. durch «u»»arit,, »am. mlM,nilr«dI»L,L0«. «el «lumali,«, Zu. pelluna durch »i« Haft !> M. lohn» ««stell,«Idj. Aualaud: Oester- rrich-Ungarn L,tL »r.. Schwel« d,M Ark»., Italien 7,l7 Llr«. — Aachdnick nur^mU anaad« i.Dn.dner Oachr.-llulM». - Un- «rlanii« Manuskript, »erd. nicht ausd,wahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. EkSgvünSsL 18SK Druck und Verlag von kiepsch 6c Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 58/^0. Fernsprecher: 11 * SV»« « 3V01. Anzeigen-Tarif. Annahme von Ankün. diaungen di» nachm. S Ilhr. Sonnlai» nur Marienstroste II« van II di» >/-, Uhr. Tie einipailige Zeile <elwa n Tilden» III» Pi., die zweispalilge Zelle aus Teilte»- 71 Pf., die zweispall. Siktlame»eile l.H M.. Familien- Nachrichten au« Lee». den die einipalt. Zeile 2» Ps. — In Num mern nach Sonn »nd Feiertagen erhShler Tarif. — Auswärtige Aufträge nur gegen Dora dezahiung. - Jedes PeiegdiauioPj. Vi'esätzki-/;. V ^ug.XüKnsckerfrMöfiNß- V- tz»-. plsuLsisckes^Zo? /^oöLt-NL ,ZMÜg6 ,'anä u.vr»n —— ^vIslitVe Äufrugbau. fcl>- pLrsone«, ALt-v orttgo <Fes<oi7. Die sächsische Regierung erklärt die Rcichsver- mügenszu wachs st euer als unmittelbare Reichsstener sür ebenso unannehmbar wie die Reichs Ver mögens st euer. In Bad Elster fand heute in Gegenwart des Prinzenpaares Johann Georg die feierliche Enthüll- «ng eines Standbildes des Königs Friedrich August statt. Im Reichstage wurde heute die zweite Lesung der Wehrvorlage fortgesetzt, bei der Kriegsministcr von Heeringen daS Wort ergriff. Die preußische L a n d t a g s s e s s i o n wurde heute mit einer vom Ministerpräsidenten verlesenen Thronrede eröffnet. Der Zar grisf in den bulgarisch-serbischen Zwist durch zwei energische Telegramme an die Könige von Bulgarien und Serbien ein. In London wurde die englisch-deutsche Aus stellung im Kristallpalast eröffnet. Ae neue »allanirise nimmt einen außerordentlich schleppenden Verlauf- der noch immer nicht erkennen läßt, nach welcher Seite sich schließlich die Wagschalc neigen, ob Krieg oder Frieden das End ergebnis sein wird. Zunächst steht bloß die Tatsache einer Z»«spitznng de» bulgarisch-serbischen Konflikts. fest. Au- Sofia wird gemeldet: Heute (Mittwochs kehrt der bulgarische Gesandte Teschew auS Belgrad hierher zurück. Er dürfte dann Ende der Woche die ablehnendc Antwort Bulgariens auf die serbische Note in der Ncvisionsfrage überreichen. Es verlantet noch immer mit Bestimmtheit, Serbien drohe mit der Annexion eines Teiles von Mazedonien, wen» nicht rasch die Antwort ans die Rcvisivnsnvte erfolge. Die Annexion würde von Bulgarien sofort mit einem Ultimatum beantwortet werden. Bevor Bulgarien eine Entscheidung treffen kann, muß jedenfalls die Kabi nettskrise gelöst sein. Eingreifen des Zaren in den bulgarisch-serbischen Streit. Der Kaiser von Rußland hat an den König von Bulgarien und an den König von Serbien ein Telegramm gesandt, in dem er ». a. seiner peinlichen Empfin dung darüber Auskunft gibt, daß die geplante Zusam menkunft der Ministerpräsidenten der vier Balkanstaatcn nicht zur Ausführung gekommen fei, und daß die Balkanstaatcn sich anscheinend ans einen Bruderkrieg vorbcrciten, der geeignet sei, den Ruhm, den sie sich gemeinsam erworben hätten, zu trüben. Das Telegramm schließt: „Ta ich das Schicdsrichtcramt nicht als ein Vorrecht, sondern als meine ernste Pflicht betrachte, deren ich mich nicht entziehen könnte, so glaube ich, Eurer Majestät Mitteilen zu müssen, daß ein Krieg zwischen den Verbündeten mich nicht teilnahmslos lassen könnte. Ich stelle ausdrücklich fest, daß der Staat, der diesen Krieg be ginnen würde, dafür der slawischen Sache gegenüber ver antwortlich wäre, und ich behalte mir jede Freiheit sür die Haltung vor, die Rußland gegenüber dem Ausgang eines so verbrecherischen Kampfes einnehmc» würde." Abreise der türkischen Friedensdelcgiertcn. Wie das Rcnterschc Bureau erfährt, haben die tür kischen Delegierten London gestern verlasse», ohne den Wünschen der griechischen Delegierten Folge zu geben hinsichtlich der Abfassung eines türkisch-griechischen Protokolls über die im Fricdensvcrtrage nicht berücksichtig ten Punkte. Die Haltung Serbiens. De» Blättern zusolgc bat der König von Serbien den russischen Gesandten Hartwig in Audienz emp fange». Der Gesgndte gab dem Wunsche Rußlands nach einer friedlichen Lösung des bulgarisch-serbischen Konfliktes Ausdruck. In dem hieraus abgclialtcncn M i n i st e r r a t c wurde der Gesetzentwurf über die Annexion der von der serbischen Armee eroberten Gebiete durchbrratcn. Das Blatt „Samouprava" erklärt u. a., daß die serbische Rcgicrurrg zunächst alle friedlichen Mittel versuchen werde, um durch gütliche Austragung des Konfliktes mit Bulgarien dem Friedclisbedürfnissc der zivilisierten Welt Rechnung zu tragen. DaS jnngradikale Parteiorgan schreibt ». a.: Der Ministerpräsident bezweckt offenbar, durch ein HinaiiSschieben der Entscheidung den Großmächten Gelegenheit zn bieten, sich in die serbisch-bul garische Streitfrage cinzumischcn. Die Londoner Botschafterkonfercnz beriet am Mittwoch über die Seegrenze Albaniens und über das Schicksal der Ae gischen Inseln. Eine Entscheidung wurde nicht getroffen. Die Znsammcnkunst der Balkankommission in Paris ist auf den I ». Juni verschoben worden, da mehrere Dele gierte noch keine Instruktionen erhalten haben. Zur Ermsrvuug Mahmud Echefket Paschas. lieber die Ermordung Mahmud Scheskct Paschas wird noch bekannt: Der Grvßwcsir war kaum mit seinen beiden Adjutanten Eschrom Bei und Ibrahim Bei in den Wagen gestiegen, der ihn vom Kricgüministc- rium nach der Hohen Pforte führen sollte, als am Brunnen des Sultans Bayazids an der Ecke der Kvska Svkaghi, gegenüber vom großen Basar, aus einer Gruppe von In dividuen, die sich in einem geschlossenen Automobil be fanden, eine Reihe von R c v o > v c r s ch ü s s c n aus Mahmud Scheskct Pascha und seine Begleiter abgegeben wurden. Der Großwcsir und sein Adjutant Ibrahim Bei waren von den Schüssen tödlich getroffen. Eichrow Bei und der Kutscher »nr leicht verletzt und konnten mit Hjlse von Passanten die Attentäter, die sich ivic die Wahnsinnigen verteidigten, zu Boden schlugen und gefangen nehmen. Der Mörder des Großwesirs heißt Kadri. Er gehört der die Iungtürken mit tödlichem Hasse bekämpfenden Union Liberale an. Die letzten Worte, die Mahmud Schesket Pascha auöstieß. waren ein Gebet, das in undeutlichem Ge murmel verloren ging. Als er ins Kricgsministerium ge bracht und ans einen Diivan gebettet wurde, hatte er seinen Geist bereits ansgcgebcn. Wie die „N. Fr. Pr." ans Konstantinopel erfährt, waren bei dem Anschläge auf den Großwcsir vier Personen beteiligt. Die Ermordung Mahmud Scheskct Paschas hat in der Stadt Bestürzung hcrvorgcrufcn. Jetzt herrscht voll kommene Ruhe. Patrouillen durchziehen die Straßen. Der Eintritt ins Kricgsministerium ist untersagt. Talaat wohnte dem Miiiistcrrat bei. Ein Reskript des Sultans drückt den ticscn Schmerz aus über die Ermordung Scheskct Paschas »r>- bringt die Beförderung Said Paschas znm Großwcsir. Mit Mahmud Schekfet Pascha ist der Hort des I n » g t ü r k c n t » m s in den Staub gesunken. Mahmud Scheitet Pascha, der Held des Staats slreiches vom 20. Juli >008, durch den der Türkei die Ber- sassung gegeben wurde, war der fähigste Kops, über den die Iiingtürlen verfügten. Stratege. Organisator und Staatsmann, einem altarabischen Adelsgeschiecht entsprossen, das seinen Ursprung bis ans die Könige der Sabäer zurück- sührtc, war Mahmud Scheskct der Mann, der mit starker Hand den Reorganisator der Türkei hätte spielen können, wen» ihm nicht im eigenen Lager der Feind er wachsen wäre, der die Türkei an den Rand des Abgrundes gebracht hat, nämlich die politisierenden Offi ziere, die sich entweder dem radikalen Iungtürkcntnm' oder der reaktionären Union Liberale anschlosicn, und den Keim des Zerfalls in die Armee trugen, die das einzig Einigende in dem Bvlkcrgcmisch des türkischen Reiches bildete. Wcchsclvolle Schicksale hat der Mann erlebt, der jetzt kalt und steif ans der Bahre liegt. In glänzender militärischer Karriere stieg er zum General ans, das Miß trauen Abdul Hamids verbannte ihn jedoch in die ent ferntesten Provinzen. Von der I n l i - N c v o l u t i o n i in Jahre 1008 cmporgetragcn. wurde er Kriegs- m i n i st c r im ersten konstitutionellen Kabinett Kiamil Paschas, aus dem er jedoch bald wieder ausschicd. Nach dem reaktionären Staatsstreich vom April 1000 leitete er die Gegenrevolution und den Marsch der Salonikicr gegen Stcnnbul, der zur Einnahme des Rttdiz Kiosk und zur Entthronung Abdul Hamids führte. Im Januar d. I. übernahm er nach dem Staatsstreich vom 23. Januar das Großmcsirat. Die neuesten Meldungen lauten: Konstantinopel. Ein P o l i ze i ag c n t, der Augen zeuge des Anschlages aus den Grobwesir war, teilt mit: Ich bemerkte das Automobil des Großwesirs in dem Augenblick, als cs infolge des Gedränges seine Fahrt verlangsamte. Im nächsten Augenblick börtc ich eine» Rcvolvcrschuß und sah gleich daraus Sen Ehanfsenr sowie einen Diener des Großwesirs von ihren Plätzen springen. Der Adjutant deS Großwesirs lief zum Kricgsministerium, um Militär hcr- bcizuruscn. Gleich darauf bestieg die Person, von der ich annehme, daß sie den ersten Schuß abgegeben bot, den Wagcn- lritt und feuerte in das Innere des Wagens. Gleich zeitig schossen drei bis vier andere Personen ans den Wage». Ties alles vollzog sich in wenige» Sekunden. In der allgemeinen Verwirrung sah ich, wie ein Mann sich hinkend entfernte, in dem ich den ersten Angreifer zn er kennen glaubte. Topal Tcivsik soll von Geburt an lahm sein. Konstantinopel. Topal Tcivsik soll unter dem allen Regime mit drei Jahren Gefängnis bestrasl worden sein. Der Attentäter, der ans den Großwenr schoß, war g»! ge kleidet. Der überlebende Adjutant erklärte, daß die ihm vorgclcgtc Personalbeschreibung ganz ans den Täter passe und daß er diesen sofort erkennen würde, wen» er ihn sähe. Die Polizei soll übrigens die Personalbeschreibung dreie- anderer für schuldig angesehener Personen besitzen, nach denen eifrig gefahndet wird. Nach einer anderen Version soll der Adjutant dem Mörder uachgccilr sein, der aber in der Menge verschwand. Alle Täter waren junge Leute. Das Automobil soll zehn von Ncvolvcrkngcln herrnhrciiüc Löcher answciscn. Konstantinopel. D i ch c v a d B c i. ein Vetter des Besitzers des Automobils, und andere Teilnehmer an dem Anschlag auf den Großwcsir sind verhaftet worden. Er hat ein G c st ä n d n i s abgelegt. Das Automobil ist i«. Tschichli bei Peru gesunden worden. Kunst «ud Mffeufchaft. s-* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hosthcatcr. Im König!. Opernhausc wird Sonnabend, den 14. Juni, der „Ring des Nibclunge n" mit der Ausführung der „Walküre" in der neuen Einstudierung und Aus stattung fortgesetzt. Dir Besetzung ist wie folgt: Sicgmund: Herr Vogelstrom, Hunding: Herr Zottmanr, Wotan: Herr Plaschkc, Sicgltnde: Frau Plaschkc-v. d. Osten, Brünn- Hilde: Ark. Forti, Fricka: Frk. Tcrvani, Gerhilde: Frl. von Catopol, Ortlinde: Frl. Sttinzner, Waltrautc: Frl. Serbe, Schwertleite: Frl. v. Ehavannc, Helmwige: Frl. Siems. Giegrune: Frl. v. Nvrmann. Grimgerdc: Frl. Weber, Noß- wciße: Frl. Tervani. An der Kasse des König!. Opern hauses beginnt der Vorverkauf für diese Vorstellung morgen Freitag, den 18. Juni, vormittags IN Uhr: des gleichen sind — wie bekannt — Billetts für alle Plätze zu haben an der Theaterkasse der Lesehalle, Waisenhaus- ftraße 0, l., und im Invalidendank, Sccstraßc ö. s-* Sönigl. Opernhaus. Richard Strauß hat Lavaglnt in daS schwüle dunkle Nachtstück „Salome" von Oscar Wilde gegossen. Es ist ganz merkwürdig, wie gut sich die sternhelle, kühle Nacht Uber dem Hof des Hcrodianischen Palastes mit dem Fencrstrom der Musik vertrügt. Strauß hat daS ganze farbige, mit pstichopathologischen Zügen durchwebte Bild erweitert —. cS weht durch das Werk wie starker Atem eines Weltgeschehens. Wenn man die Schöp fung längere Zeit nicht gehört hat, ist man aufs neue über rascht, man ist gepackt, htncingcrisscn in die Flut dunkler Leidenschaften und crgrisfen durch das Bransen der nahen den neuen Weltanschauung. — In der Rolle des Hcrodes lernte man einen neuen Tenor, Ha » S Mtnrelmann vom Deutschen Landestheater in Prag, kennen. Die Auf gabe erfordert nicht nur einen Sänger mit ergiebigen Stimmitteln, sondern einen dnrch und durch künstlerische» Menschen. Herr Winkclmann, in der Erscheinung mehr einem Iochanaan als Herodcs ähnlich, zeigte in seiner Auf fassung individuelle Züge. Ans die Beimischung eines bitteren HumorS verzichtete er, aber das gleichsam von innen heraus verzehrende, leidenschaftlich sinnliche Be gehren gab der Gestalt scharfe und besondere Färbung. Die Stimme hat in der Tiefe nicht viel Kraft zn versenden, aber die Höhe ist gut gebildet, echt tenoral und größeren Aus drucks fähig. Für Fräulein Tcrvani, die krank gemeldet war, hatte man sich für die Hcrodias in Frau Langen dvrsf einen Ersatz ans Berlin geholt. Sic bot eine sehr interessante Leistung, bis ans den letzten Zua schauspiele risch fein durchgearbcitct und mit Leben erfüllt. Das war die große Rcalistin an der Wende der Zeiten, über deren Seele keine Schauer gehen, die nichts fühlt, als ihr Ich. Diese Hcrodias ergänzte mit raffinierter Feinheit die schillernde Ansfassunq der Salome dnrch Gerta Barbn, die das Kunstwerk versteht und ganz ei» Teil davon ge worden ist. Soomcr ist ein mächtiger Prophet, dessen Stimme die Gemüter erschüttert. Die Anssührung als Ganzes wirkte geschlossen und bedeutend. ßg. s* De« Dommcrkonzcrt des Dresdner Lehrer-Gesang vereins fehlte diesmal des Sommers wonniges Wetter und wohlige Wärme. Nichtsdestoweniger war gestern abend der regcnfcnchtc Garten des Linckcschen Bades fast voll zählig hesctzt, und an Wärme des Beifalls nnd der Ltii»- iniing war tm Gegensätze z» den Thcrinometergraden der Lufttemperatur kein Mangel. Der kiinsierfahrcne musika lische Letter der Lchrcrsängrr, Professor Friedrich BrandcS, der bekanntlich nicht nur ein Meister des Diri- gitrenS, sondern auch ein vorbildlich wirkender Künstler in bezug ans Programmentwttrse ist, hatte die diesmalige Vor tragsordnung der Idee von Deutschlands Er hebung z» Steg und Grüße durchs scharsgcschlisfcne Schwert »nd dnrch des Sängers Lener dienstbar gemacht. Im Gedenkjahre an 1818 konnte kaum eine bessere Wahl getroffen werden. In musterhafter, oft bis ans Herz greifender Ansfübrung hörte man demgemäß allbekannte Lieder von Weber-Körner iGebei nvr der Schlacht. Lchwcri- licd, Lützvws wilde Jagd, „Bitter, ich rufe dich"i. ferner Rcißigcr-Kvplschs humorvolles „Blücher am Rhein" nnd — ganz besonders eindrucksvoll — die guten alten deutschen Loldalenweiscn „Morgenrot" »nd „Es geht bei gedämpster Trommel Klang". Ein von F. Rotz bearbeitetes effektvoll instrnineitttcrtcs „Litauisches Soldatenlied" nnd Hugo Wolfs markiger Männerchor mit Orchester „Dem Batcr- land" fügten sich den Ehvrcn ans alter Zeit glücklich rin. Die Ehvre von Reißtger und Notz mußten wicdcrhvlt wer den. Bei der Rückschau ans 1813 durfte ielbstversiändlich auch des größte» Deutschen, der in scnem Jahre geboren wurde, Richard Wagners, nicht vergessen werden. ! Die Sänger gedachten sein mit jener während einer Dampf- ' schiffalirt von Dresden nach Pillnitz tnnd znrückl entworfe nen Gclcgciihcitslvmposition, mit der Wagner dem von ihm hochverehrten König Friedrich August II. von Sachsen am Morgen des 12. Anglist 1844 nach des Königs Rückkehr aus England im Garten des Pillnitzer Svmmcrschlosscs hul digte. Für den Musiker ist dieser nach Wagners eigenem Bekenntnis in großer Hast entstandene Königsgrnß t„Gruß seiner Getreuen an Friedrich August II."> besonders inso fern von Interesse, als er die inclisinischc Urform zu dem wenig später entstandenen.,Tannhäuscr"-Marsch darstellt. Der KöiiigSgrnß, zu dem Wagner übrigens selbst eine Orchcstcr- beglcitting geschrieben hat. die damals in Pillnitz von 120 Musikern ansgcsnhrt wurde tnntcr der Schar der 30» Sän ger befand sich auch Wagner selbst als Tenorist, während Rcißigcr dirigiertes, erklang gestern mit neuem Text von L. Bohlten als „Kaiterhymne" »nd mit einer ebenfalls neuen Orchestcrbcglcttiing von Wcinwurm. Die mit- wirkcnde S ch ü tz c n k a p e l l e unter Leitung von Musik direktor Hclbig feierte das Andenken Wagners nachdrück licher und eindringlicher, als cs naturgemäß dieses Ge- lcgenhcilswerkcheii vermochte, mit einer recht sorgfältigen Anssührung der „Rie>,zi"-Ouvcrti>rc und mit Bruchstücken