Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280125015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928012501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928012501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-01
- Tag 1928-01-25
-
Monat
1928-01
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2S. Januar 182S — ^Dresdner Ilachrichken" — Las Rüstungssjeber der Großmächte. 7S0 Millionen Pfund Gelamlausgaben. Steigerungen bis ksv Prozent. -onbo«, 24. Jan. Die ame»itanische Zeitung „Index" ßhlltz, die Höbe der gesamten Niistungoauügaben der Wett «,s 7tl» Millionen Piund. Die Riistungsauögabeii der euro- !l>scheu Läiider seien etwa die gleichen wie im Jahre ISIS. ,-milch 144 Millionen Piund. Verglichen mit den anderen Ausgaben, hätten die militärischen Ausgaben sedoch einen peit höheren Prozen»las, zn den Gesamtausgaben erreicht. Die Nationen, die prozentual die grös, ten Answen, Saagen sllr Siiistnngcn machen, seien der Reihe nach Sir vereinigten Staaten. Großbritannien, sicaakreich und Japan. Während deS JahreS 1925 hiittea die Vereinigten Staaten eine Steigerung ihrer ziiillnngSauSgabcn gegenüber dem Jahre litt« um 124 Pro- ztu, an'zuwcisen. Großbritannien um «7, Prv,e„«. Frankreich »« 1 Prozent. Die größte verliältniSmäfiige Steige rrag hätte Japan mit 281 Prozent zu verzeichnen. Die Mlltliir-ienslzett in Belgien. Brüssel. 24. Jan. I» der Abendsitzung der Gciiilschteii militärischen Kommissio» schloß der Ehcs dcö Geneialstabes der Ärmee seine eingehende» Darlegungen über den gegen wärtigen Zustand der belgische» Armee mit de» Worten: Eine zehnmonattgc Dienstzeit bcdcntet für Belgien ein sehr großes Risiko, aus alle Jolle sind wir nom Stand punkt einer Deckung des Landes dnrch sechs aktive Divisionen des Heeres, was die Dauer der Dienstzeit anbetrissl, an der äußersten Grenze der Möglichkeit einer Herabsetzung an gelangt. kleuorganifterung der englischen Infanlerie. London, 21.» Jan. Der militärische Korrespondent dcö .Daily Telegraph" schreibt: Einer nichtamtlichen Mitteilung ,»sulge wird die M a » n s ch a s t s st ä r k e der territorialen gnsanterie-BatailIvne von 9-'!9 ans 599 vermindert werden, Endgültig steht fest, daß die regulären Bataillone um je eine Aumvagnte vermindert werden sollen. Dafür werden die zu gehörigen Masch>nengewehrabtcilnngc» ans je eine Maschinen kompagnie verstärkt. Aoover nachher U S. A.-Präsiden!. Eli, Interview mit Bürgermeister a. D Kcndrick. — »SA der Amerikaner wissen nichts vom DaweS-Plan. Berlin. 24. Januar. Der zurzeit in Berlin wellende Itlihere Bürgermeister von Philadelphia, litudrick. gewährte einem Vertreter der T. U. eine Unier- ndmg, in deren Verlaus er sich u. a. auch über aktuelle poli tische TageSsragen äußerte. Ueber den voraussichtlichen Auö- gang der panamerikanischen Konferenz befragt, erklärte Kendrick. daß die Ausgabe der Konserenz tn erster Linie in der Ausgleich»»» od'r Beieitiauua von Gegensätzen unter den Staate» Amerikas bestehe Die Festigung der M o n r o e > D o k t r t n sei ein Ziel, an dem alle amerika nischen Staate» tn gleicher Weise interessiert leie» Was die bevorstehenden amerikanischen Präsident ichastk- wahlen angeht lv glaubt Kcndrick zuversichtlich, daß der gegenwärtige Handelsmmister Hoover, nachdem Eovlidge endgültig nus Wiederausstcllung verzichtet hat, der nächste amerikanische Präsident sei» wird. Seine Kandidatur dürste endgültig ans der Anfang Juni stattsindenden republikanischen Kouvention in Kanlas Eil» beschlossen werden. Sein ernst- lich stcr M itbewerber ist Lvmdeu. K e n d r i ck lehnte eS ab. irgendein Urteil über den Dames - Plan oder damit zusammenhängende Frage» abzugeben, da er mit dem ganze» Fragenkomplex zu wenig vertraut lei Daö trelse nicht nur s U r ihn. sondern d i e große Mehrheit aller Amerikaner zu. 99 Prozent aller Amerikaner wüßten zwar, daß es eine» Dawes-Pla» gebe, der von Deutschland angenommen morden sei. aber um waS es sich beim Revaratioiisproblcm eigentlich handele, wisse niemand. Zum Schluß der Unterredung sprach sich Keud- rick sehr lobend über den ihm in Deutschland znteii gewor denen herzlichen Empfang aus. Er wird am Donnerstag nach Deutschland Weiterreisen. Noch keine Demarche in Gens. Uneinigkeit in der Kleinen Entente. Genf» 24. Jan. Die bereits vor längerer Zelt angekttn digte Demarche der Kleinen Entente wegen des Wassen- tranöpvrles am Szent Gotthard ist auch heute noch nicht er folgt, obgleich die Vertreter Jugoslawiens und der Ts chech »-Slowakei bereits seit einigen Tagen im Besitz der Noten und Denkschriften ihrer Ne gierungen sind. Es besteht vielfach die Ansicht, daß zwischen den Machten und der Kleinen Entente von vornherein weit gehende M e t » n n g S v c r s ch i e d e n h e i t e n über die Notwendigkeit einer Aktion beim Völkerbund be standen haben, und daß diese Meinungoverichledenheiten bis her noch nicht völlig geklärt sind. Das Jnvestigationöversah- rcn sei ursprünglich als eine Maßnahme gedacht, wenn eine Gefährdung der Verträge und damit eine Bedrohung der Sicherheit und des Friedens vorläge. Die Verschiebung von Maschinengewehre» könne jedoch kaum als eine ernsthafte Gefährdung betrachtet werden. Man neigt daher z» der An sicht, daß der Bölkerbundsrat die Angelegenheit nur mit der Aufmerksamkeit ansnehmen werde, die ihr tatsächlich bet- gemesscn werden kann. - Riesengewinne im LnlhüHlmgen -es Enqueleausschusses. Berlin. 24. Jan. Die .Deutsche Tageszeitung" gibt aus dkm Bericht des Unterausschusses für Landwirlschast des Emnieteausschusscs Einzelheiten wieder, die wegen der Aus teilung geschäftlicher Machenschaften beim Gefrierfleisch!,andel lebhaftes Interesse erregen müssen. Es heißt da: Als im Emmer >925 durch die sogenannte kleine Zolltarisnovelle für die seit Beginn dcö Krieges zollfreie» Lebeiiomitlelposilionen Zille eingcführt wurden, hatte zunächst die Absicht bestanden, auch das Gefrierfleisch mit einem Zoll zu belasten, jedoch stimmte der Reichstag dem nicht zu, sondern fand im Interesse der Ernährung der mindcrbcmitlcllen Bevölkerungoschicht einen Ausgleich darin, das Gefrierfleisch nicht unbegrenzt zollfrei hercinzulassen, sondern ein z o l l s r e i e s K v n t i » - gent cinzuführen, das aus >2990» Tonnen jährlich festgesetzt wurde. Im Jahre 1929 wurde darüber hinaus noch eine Gefricrsleischmcnge von 15 999 Tonnen verzollt eingcsührt, und zwar zu einem autonomen Zollsatz von 45 Mark je Doppelzentner. Das Nebeneinander von verzolltem Gefrier fleisch und einer Kontingentmenge zollfreien Gefrierfleisches führte nun zu ganz «»glaublichen Zuständen, worüber immer lebhaftere Klagen in die OeffenUIchkcit dringen. Im Enqnetcansschuß wurde die Gefriersleischsrage itisolgedcssen eingehend erörtert. Ueber die Entwicklung der Preisspanne im Groß- und Kleinhandel werden eingehende zahlenmäßige Darstellungen gemacht und dann fcstgcstellt. daß die reinen Warenspcsen für Berlin zwischen 7 und S Mark liegen. Zuzüglich Handlungskosten, Verlusten und Cchwund erhöhen sich die Gesamtunkoste» aus 19,59 bis 14 M. Selbstverständlich Ist es schwierig, den Umsang der an gemessenen Preisspanne bis aus den Bruchteil eines Pfennigs genau fcstzustellen. jedoch kommt der Bericht zu fol- Gesrlerfleischhandel. gendem Schluß: Da die Preisspanne ln der Periode vom Frühsahr l!>29 bis Frühjahr 1927 an den wichtigsten Plätzen des Gcsriersleischhandcls durchschnittlich etwa 1l bis 18 P s. ie P sund betragen hat. so ergibt sich, daß tn dieser ganzen Periode die Gewinnspanne der Uontingentinhabcr »in etwa 4 bis 11 Ps. je Psnnd größer geworden ist. als cs den wirklichen Unkosten und einem angemessenen Gewinn dcö GroßvertcilerS entsprach. Diese 4 bis ll Ps je Pfund sind also als Monopolgewinn zu betrachten, den der Kvntingcntinhabcr in diesem Zeiträume aus Grund seiner Verfügung über das Kontingent machen konnte. Um welch» Summe eS sich dabei in volkswirtschaftlicher Hinsicht handelt, läßt sich durch eine einfache Rechnung veranschaulichen. Das gesamte deutsche Kontingent betrügt jährlich 129 999 Tonnen ldaö sind 249 Millionen Psnndj. Von diesem Kontingent dürften höchstens 15 Prozent durch solche Stellen verteilt wor den sein, bei denen ein Uebergewinn zu ungunstcn der Ver braucher nicht in Frage kommen konnte. Errechnet man den Monopolgewinn aus die restlichen 85 Prozent des Monopol gewinnes um, so würde den übrigen Kontingentinhabern bei einem Uebergewinn von durchschnittlich 7 Pf. je Pfund in den zwölf Monaten Mai l»26 bis April 1927 ein Monopolgewinn von etwa 14 Millionen Mark auf Grund ihrer Verfügung über das Kontingent zugeslossen sein. Zum ziveilcn Vorwurf des Handels mit Konti n- gentantcilen haben die Untersuchungen des Enguete- ansschusseS restlos Klarheit geschaffen. Durch örtliche Er hebungen und dnrch Nnchprüsnngc» sind sehr zahlreiche Fälle von Kontingenischciiihandcl sestgestellt worden. Besonders bemerkenswert ist noch folgender Satz: Ein Unterschied zwischen verzolltem und unverzolltem Gcsricr, fleisch ist im Kleinhandel bis in die jüngste Zeit säst niemals gemacht worden. Nr. 42 Seite Z ' Arbettsminislerium und mitteldeutscher Streik Berlin, 24. Jan. Das ReichSarbeitSministerium Hai, wie erinnerlich, den Schiedsspruch im mitieldenilchen Mciall- arbciterstreik nichi für verbindlich erklärt. Wie mitgeieilt wird, Hai eö sich dabei von dem Umstand bestimmen lasten, daß die Klnsl zwischen den Foideruiigen der Arbeitgeber nnd Arbeitnehmer so groß mar. daß eine Einigung anSgeichlosten erschien. Daö Reichsarbcitöministerium beobachtet de» Fort gang der Angelegenheit weiter und hoii«. im geeigneten Augenblick zu einer Verständigung beitragen zu können. Verhandlungen zum Schiedsspruch in der Eisenindustrie. In der heute in Essen slaltgesundenen Sitzung der im SchiedSiprulh vorgesehenen Allvrdlvmmissivii wurde be schlösse». die s e st c Zulage für die A l l v r d a r b c i t e r von 19 aus 21 P s. zu erhöhen. In der Lohn auS- gleich ösrage wurde leine Einigung erzielt. Die Ver handlungen darüber finde» am Freitag statt. Verhandlungen über die Arbeitszeit im Aachener Stein kohlenbergbau. Vor dem ständige» Schlichter im Bezirk Rheinland sandc» Verhandlungen über die Arbeitszeit statt. Die sür die Untertagöschicht vorgesehene Arbeitszeit soll weiterhin bestehen bleiben. Bezüglich der Ucbertggcnrbciten ist ei» Schiedsgericht vorgesehen, das nach Besichtigung der Betriebe entscheiden soll. Die Arbeitnehmer lehnten den Schiedsspruch ab, Englische Keke gegen deutsche Firmen. Angebliche deutsche Wassengcschästc in China. Berlin, 21. Januar. Aus Hongkong wird gemeldet: Nach dem die Intrigen gegen deutsche Firmen in China anläßlich der Wasfenscndiiugcn durch Erhebungen der chinesischen Behörden enllarvi sind und erwiesen ist, daß eS sich um ein Geschäft handelte, an dem deutsche Firmen überhaupt nicht beteiligt gewesen sind, hat die Konkurrenz zu einer neuen scharfen Hetze geaeu die beiden deutsche» Firmen Earlowitz <K Eo. und Tiemßen L Co. auSgehvli. Es wird behauptet, daß diese beide» Firmen angeblich Tschaiiglsoli» mii Waffen versorgten, die ans dem norwegischen Dampfer .Skulle" nach China traiiSpvrlicrt worden seien. Dieses Kvukurrenzmanöver ist um so offensichtlicher, als einwandfrei sesistcht, daß der norwegische Dampfer deutsche Häfen überhaupt nicht a n l i c f. Die Hetze gegen die deutschen Firmen gewinn! aber dadurch ei» be sonderes Gesicht, als bereits am vergangenen Sonnabend das englische Reuter-Büro die Behauptung von den deutschen Wasfenlicfernngen durch die „Skulle" an Tschangtsvlin in alle Welt po sannt hat. ohne auch nur einen Versuch zn machen, der Wahrheit aus den Grund zu gehen. Es liegt eine Fri volität darin, wenn von alliierter Seite mit Hilfe amtlicher Agenturen immer wieder die Behauptung von deutschen Waffenliesernngen in die Welt gelehrten wird, weil immer noch erbeutete Waffen des srii Heren deutschen Millionen Heeres tn der Welt austauchen. Die Nichte des Papskes ermorde!. Berlin, 24. Jan. Eine furchtbare Bluttat, die in ganz Italien nnd in der ganzen katholischen Welt Aussehen er regte. spielte sich in Mailand ab Die Nichte des Papstes, Fräulein Angelina R a t 11, eine Tochter deS Mailänder Leidenindnstriellen Fermo Ratti. ist in ihrer Wohnnng von einem Einbrecher erschlagen worden. Bisher ist es der Polizei noch nicht gelungen, dem Täter ans die Spur zn kommen. Ein deutscher Schleppdampfer gefunken. Bergen. 24. Jan. Ter Dampfer „Maurtia", der im Dan des deutschen Schleppdampfers „Albatros" von Gibraltar nach Borkum unterwegs ist, meldet daß der „AlbatroS" am Sonnabend im Orkan gesunken sei. Die ganze, lv bis t2 Personen starke Besatzung ist «mgckommcn. Die „Manrita" befand sich in außeiord"»llich schwerer Lage da sie kein Feuer »nier den Kesseln hatte und nur 6 Perscncn sich an Bord be fanden. kl ZnchthänSler anvgebrochen. In der Nähe von Detrolt gelang eS 21 Zuchthäuslern, aus dem Zuchthaus zu ent kommen, indem sie eine» Tunnel unter der scchszölligen Zucht Hausmauer gruben. vkuneinväscks jecier ^r> — bunt uvci velll — In ?ec1lebensten Rolfen ru nieüriLSlen Lceisen. — dlsL-^nkerlixunx ohne preiserköliliiiLi. ^ Teinen kao» 1^» 6 Kunst und Wissenschaft. 4 Dresdner Theater-Spielplan sür heute: Opern, -ans.- „Othello" t^8): Schauspielhaus: „Zwölf- ta äsend" <A8s; Albert-Theater: „Der Stern von! Bethlehem" (!44i: „Der Störenfried" <148!: Residenz-! Theater: „Rübezahl" t!44!: „Die goldne Meisterin" (!4l8>:! Die Komödie: „Der blinde Groschen" l^44>: „Der Geister-1 zug" sü48s,- Ce » trat-Theater: .Häusel und Gretel" § (A4>: „Eine Frau von Format" <8). 1 DI« KomildI«. Täglich „Der Meistcrzng", Sonnabend auch als Lochlnorsikünng. Jede» Mittwoch, Sonnabend und Sonniaa nach- minag das Weihnachtsmärchen „Der blinde Groschen". — In Vor dere»»,,g befinde! sich „L »l u" von Frank Wedckind. In dieser Bocsicllung werden Mca Hauser vom Schauspielhaus in Zürich und Erich Fiedler vom Intimen Theater in Nürnberg erst malig in Dresden aultrcten. 1 Veranstaltungen. Heute Kb Uhr, kleiner KautmanntchallS- >«»!: Literarischer Verein IZschalig-Feterl: Uhr, Palmengarten: Dahmen-Onartctt: 8 Uhr, GewcrbehauS: „Peer Gnnt." s Dresdner Künstler auswärts. In Rarcelona batte die üullükriinn von „Mona Lisa" l» Gran Tcatro Liceo mit Kurt Taucher und unter der Lviellelliing von Dr. Otto Ehrhardt «on der Dresdner Oper einen ansterordenttichc» Erfolg. -s* Erstes PrlifniigSkonzcrt der Orchestcrschnle, Es war «iel Ehre sllr den Schüler der Kompvsittonsklasse Lederer, Helmut Schäfer, das, er gleich mit einem Klavierguartett, das obendrein die Lehrer der Anstalt. Wnrmser, Liersch, Hammer und Günther, aiisführtcn, drei Klavier- lind zwei Lrstestcrltcdcri, vvr die Ocssentttchkeit treten durfte. Eine Müsse Berechtigung dazu verlieh die »»leugbar starke Fvrin- ukherrlchiiiig und Kenntnis instrumentaler Wirkungen, die dcn iungc» Tonsctzcr vvr Weitschweifigkeit und Ver- ! iündigting am Charakter des Instruments b-nahrt. I, der l thematischen Elfindnng ist aber noch wenig Eigenes sestzu-, stelle». DaS Quartett pendelt zwilchen der „Flucht vor der ^ Tonart" ti» erste» n»d einem an Bach gemaliiiondcn fngiert-:,, Thema im letzte» Satze hin und her Wen me strahlt von dem chorlschcn Gesang der Streicher i», Adagio aus. In, Scherzo wagt sich das ßtirlk^Iec, z„ zaghaft hervor. Von den Klavier- licder», die Annettes -Nest eine stimmbcgabte Sopranistin > aus der Srhnlc Marie Söhlc, sang, interessierte „Der Zeisig"! durch dcn Versuch, die Koloratur i» de» Dienst modernen lluSdritcks z» stellen. Von den Qrchestcrbasiaden gefiel „Das rote WirtölianS" dnrch Geschlossenheit von Form und Aus-, druck. Vollständig verfehlt ist aber die musikattiche Fällung der beiden letzten Zeilen de» Brögerschen Gedicht». Ge-i sungen wurden die Kompositionen von dem Mann-Schüler Trcfny und dem Staegcmann-SchNler Fikerment, die im letzten Aiigcnbttck für Kammersänger Stacgemann ein- gesprungen waren. Im weiteren Verlaus der Ausführung hörte man einen Fagottisten der Klasse Götze tn Mozarts „Konzert" und einen Klarinettisten der Klasse Schütte tn Webers „Konzcrtino" die beide geborene Bläser sind und zu besten Hoffnungen berechtigen. Der Abend schloß mit 'Webers Konzertstück tn s^-Mosi für Klavier »nd Orchester, das Eva Lederer (Klasse Fra» Elisabeth Lcdcreri mit stürmi scher Kraft »nd gesunder Frische darbot Ttc verschiedenen Qrchesterbeglcitungen, die hier und da noch zu robust aus- siclen, kettete Professor Wille. —ast— s* Die Schülerinnen von Elisabeth Schlegel-Dietrich, der Hoehschullchrcrin am Konservatorium, haben schon oft durch Ailssühriingöabende das Dresdner Musikleben be reichert: auch was diesmal erneut im Palmengarten geboten wurde, trug zum größten Teil konzertreises Gepräge. Zu diesem Umstand verhalf einmal die abwechslungsreich zu- sammengcstclttc Programmsolge, die von Haydn bis in die Neuzeit iStranß. Trunk, Graenerj führte, auch der hoch- dramati chcn Qpcrniiiinrmcr ihr Recht werden ließ, und in den meisten Fällen Schülerinnen herausstellte, bet denen das Technische, Negistcrausgleich. Nesonanzgestaltung und Aus sprache, schon soweit unter Dach und Fach gebracht ist daß der vorlraglichen Gestaltung nnd geistigen Durcharbeitung mühelos liebevolle Sorgfalt zugewenlet werden kann Alle oder auch »iir einige namhaft zu machen verbietet sich an gesichts der großen Zahl von Namen, aber gern betont man, mit welch schönen stimmlichen Mitteln die vier Lieder von Strauß und Marx und mit wieviel rhythmischer Belebung das, von der Viardot mit satztechntschem Geschick als Duett bearbeitete Ztgeunerlted no„ BrahmS verlebendigt wurde, und die Arie aus „ButterNy" nicht minder mit echt tragischer Färbung »nd geistiger Durcharbeitung Gestalt gewann, wie die versonnenen Lieder von Trunk und Gracner, oder daS in echt romanischem Pathos gehaltene Duett ans „Samson nnd Dallla". Daß noch besonders eine solisttsche Kraft zur Mitwirkung gewonnen war, verlieh dem Abend erhöhten Gewinn: Hans Diener den das Programm als Mitglied der Staatsopcr ausn-icS, hatte in den Qpern>l»mmern dcn mäiiiilichen Part mit dramatischem Empfinden und miisikall- scbcr Sicherheit übernommen. I» Arthur Chitz batten alle Künstler einen zuverlässig begleitenden eS aber auch an wertvollen Anregungen nicht fehlen lallenden Klavier. Partner, der mit Recht nicht minder mit Beifall bedacht wurde, wie die anderen Kräfte diese» erfolgreichen «benb». r. I» , -f* Dramcnvorlcsnng. „Heimkehr" ist der Titel eine» dreiakligen neuen Dramas, das Professor Dr. Edmund Bassenge, der frühere Konrektor der Kreuzschnle. versaßt hat, und das er am Montagabend in -er Kaufmannschaft einem hochanschnltchcn Interessentenkreise vorlas. Das Stück ist trotz seiner scheinbaren Orts- und Zeitferne — es spielt im 19. Jahrhundert ans einer nordischen Insel — ein dich terisches Selbstbekenntnis des Verfassers. daS zugleich Stellung nimmt zu den Problemen »nd Anschauungen unserer Nachkriegszeit. Heimkehr hält ein von seinem machthnngrigen Oheim Baltram des Thrones beraubter KönigSsvhn Dank- mar, dcn man als Kind in ein Kloster gesteckt hat und der 29 Jahre später als überzeugter Christ nach der noch dcn allen Hctdengöttern dienenden Heimatinsel zurückkommt. Wohl kämpft er zunächst um den Thron seiner Väter: daS Gottesurteil lein Zweikampf mit dem Räuber seines Reiches nnd zugleich seiner Ihm schon In Kindestagcn angelobten Braut Gisela! entscheidet zu seinen Gunsten. Nachdem er aber die Krone Recht empfangen, verzichtet er »m des Friedens im Lande willen aus die Herrschaft: dienen dünkt ihm nach Christi Vorbild bester als herrschen. Aber auch der unter- legene König Baltram verzichtet aus den Thron, den er seht nur z» Unrecht ettinchmen könnte, »nd zieht mit seinem Weibe Gisela in die Ferne. Er stirbt alsvald: sein ingenb- licher Sohn Folkwin wird, nachdem er von dem wieder zum Mönche gewordene» Dankmar in der christlichen Lehre und vom alten Waffenmeister Thorvld tm Maffenhandwerk »nd allen Leibesübungen unterrichtet worden ist, einst sein würdiger Nachfolger werden. Dankmar und Gisela aber, die beide die Nichtigkeit aller Träume von irdischem Glück er kannt haben, wollen fortan, als Bruder und Schwester die Hand sich reichend, ihr Leben der Entsagung, der Nächsten- liebe, dem Opfer und dem Dienste an ihrem Volke weihen: sic wollen aber auch mit dem jungen Königssohne ein »cncS Ge schlecht heranzlcheil, das stark an Leib und Seele, zu gleichem Opserdlenst an Volk und Vaterland bereit ist. Ihr künftiges Leben wird eine Heimkehr ins Land der eigenen Seele, zn einem besseren Selbst sein, — DaS Drama ist geschickt »nd spannend aufgebant »nd In einer edlen, gcdankenschönen, mir manchmal etwas zu wortreichen Jambensprache ge- schrieben. Man möchte ihm eine Aufführung an berufener Stätte wünschet« Stuf dcn geladenen HörcrkrciS machte eS jedenfalls einen erhebende» Eindruck, was auch am Schlüsse durch starken Beifall bekräftigt wurde. —ckt. s Am Schauplatz be» „Peer Gyn«". Der Hauptort be» wildromantischen, von den Dichtern vielbesungenen Mud. brandtale» tn Norwegen Ist Ltllchammer. Diel^
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)