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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271223013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-23
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1927
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Frrttag. rs. Dezember 1927 — ..Vre^nrr Nachrichtev" — Itr. «0 Sette S Thronrede des Königs von England. Leide Läuter aui 7. Februar verlast. London. SL De». «»läßlich der Verla«»»«-eA Pari«, «ent» hielt der SL »i« ei» e Thronrede. t« der er zu« Mft mit Besrtcdt«nu« der Reisen de» Prinzen von Wales «ch de- Prinzen Georg nach Kanada «nd de- Herzogs nud Kr Herzogin von Bork »ach N « strali, n nnd Nensee. l«»d gedachtc «nd al-dan» in herzlichen Worte« die Besuche je» Präsidenten der französischen Republik und tc-a-nig- »ou »legnpte« in London erwähnte. In der Rede heißt es bann weiter:^ .Mit tiefer Sym pathie und Befriedigung haben wir das ständige Wachse» Ile» Einflusses deS Völkerbundes und den zunehmende» tlnleil. den er bei der Beilegung internationaler Streitig, keilen und der Ausrcchterhaltung des Friedens hat. beobachtet. Die letzte Tagung dcS VölkerbundSrates bedeutete einen »»eiteren Schritt aus diesem Wege. Die Negierung wird weiter, hi» ihre Politik aus einer loyalen Zusammenarbeit mit dem Völkerbund ausbauen. Tab e» nicht gelungen ist. bei der Dreimächtckonserenz in Gens zu einem Hebe reiu- lommen zu gelangen, ist bedauerlich, jedoch hat trotz dieses vorübergehenden FehlschlageS die Negierung nickt die Ab. sicht, ihr Martnebauprogramm. das begründet ist aus her wohlerwogenen Berücksichtigung der defensiven Bedürfnisse de» weit verbreiteten Reiches zu vermehren." — Nach Er- wähnung der kürzlich abgeschlossenen Tchuldcnlnndic- rungSabkommen mit Griechenland und Südssawicn wird sodann in der Rede mit Befriedigung sestgestellt. dab setzt mt> allen alliierten Ländern FundicrnngSabkvmmcn über die Kriegsschulden abgeschlossen worden sind, mit Ausnahme Rußland». „Dle ArbettSlosigkeit." so heißt es ln der An. spräche weiter, »zeigt tn einigen Teilen de» Lande» will» kommen« Zeichen der Besserung, gibt jedoch ln anderen Teilen noch Grund zur B e u » r u h l g u n g. — Zur Erleichterung der Uebertraguna von Arbeit von Inbustrte- zwcigen mit beschränkten Belchüstigungsmöglichkeiten, ins. besondere tn der Kohlcnindustrte. wird eine Kommission ernannt werden, die die von den zuständigen NessoriS zu er greifenden Maßnahme» anempsehlcn toll. Ein großer Fori- schrill sei tm Verlause de» vergangenen Jahres aus dem Ge biete der Bekämpfung der Wohnungsnot erzielt morden In England und Wales wurden seit dem Waffenstillstand! mehr als eine Million Häuser ncugebani. -- Beide ^ Häuser des Parlaments wnrden auf den 7. F e b r u a r vcriagl. Schlecht renlierender Transallanltk-Funk. Laudon, 22. Dez. Dauernde schwere Verluste der englische» Post durch die R a d i o st a t i o n HiImortvn sdlltc» heute Gegenstand ctuer Anfrage im Unterhaus werden. Nach Schätzung der Post werden jährlich etwa 1820000 Mark für die Station auSgcgeben, die u. a. dem trans atlantischen Fernsprechverkehr dient. Vom l. Januar bis ll. November sind aber nur 88 4 Gespräche ins gesamt nach Amerika geführt worden, d. h. durchschnittlich »och nicht drei pro Tag. Während der täglichen Dienst, zeit von 10si6 Stunden wird die Einrichtung nur etwa l2 Minuten lang benutzt, außerdem nimmt die Be anspruchung noch dauernd ab. Englands Lustrlistnngen. Amtlich wird tn London die s^ahl der in diesem Jahre gebauten britischen Militär flugzeuge mit 788 angegeben. „Belgiens Gren e nlchl genügend gesicherl? Urocqucville vor der belgischen Kammer. Brüssel. 21. Dez. Die Kammer setzte heute die Be- ratung des Gesetzentwurfs über die Kontingentierung der Armee fort. De Brocgucville sagte in der Debatte: Die belgische Armee müsse so reorganisiert werden, daß sie die beste Armee Europas werde, um jeden deutschen Ein fall von vornherein auszuschiießen. Die belgische Grenze sei zurzeit nicht genügend gesichert: die Armee sei weniger gut organisiert als 1014. Im Falle einer Mobilmachung vcr, füge Belgien nur über sechs Divisionen tn -er ersten Linie. Tie Vorarbeiten für die Verstärkung des Grenzschutzes seien fertig und würde» dem belgischen Parlament bald zur Kennt. „iS gebracht werden. Eine Herabsetzung der Stärke der Armee sei erst nach einer durchgrcisenbcu Reorganisation möglich. Die christlichen Demokraten zollten den Ausführungen sic Brocanevilleö keinen Beifall. Während der Rede ereignete sich ein Zwischen fall, olö der slawische Nationalist de Bäcker erklärte, die Flamen mürben nicht noch einmal für Belgien kämpfen. Der Präsident protestierte dagegen, sagte aber, er wolle de Bäcker nicht die Ehre geben, ihn zur Ordnung zu rufen. Der Minister verstieß sich zu der Behauptung, daß infolge der Entwicklung des Antomobilwcsens ein deutscher Nunriss viel überraschender und schneller durchgesührt werden könnte, «IS im Jahre 1911. und daß gegen einen derartigen Angriff «rr eine gute Armee etwas ausrichtcn würde. Das belgische Äeereskonllngenl von -er Kammer angenommen. Brüssel, 22. Dez. Die Kammer hat heute den Gesetz- kritwurs über das Heercskonitngent mit Ol gegen 80 Stim men der Sozialisten, Kommunisten und flämischen Natio nalisten angenommen, 50V Millionen Defizit -er französischen Siaaisbahnen. Paris, 22. Le». Der Senat setzte heute bi« Budget- beratuua fort. In der BormtttagSsitzung sielen bemerkens werte Aeußerungcn über die finanzielle Lage de» sranzöstschcn Eisenbahnen, deren Defizit für dieses Iabr 580 Millionen Frauken beträgt. Der Fehlbetrag dürste sich nach Aeußcrun- gen von Sachverständigen im nächsten Jahre aus 1 Milliarde Franken erhöhen. Bon verschiedene» Seite» wurde deshalb eine parlamentarische Kontrolle über die franzö sischen Staatsciscnbahnen verlangt. Arbctlömi»istcr Tardicu erwiderte, zur Beseitigung des Defizits wäre es besser, die Tarifierung, wie sie vor dem Kriege bestand, wieder etnzu- führeir. ?luch Stabilisier»mn -es Franken? Ncuyork. 22. Dez. I. P. Morga n u. Eo. geben die Gewährung eines Kredits t» Hohe von 28 Millionen Dollar an die Bonca b'Atalia bekannt. Weiler wurden die Meldungen über ähnliche Kredite, die seitens verschiedener Londoner Banke» bewilligt wurden, bestätigt. Die Federal Rcservebanken haben sich bereit erklärt, von der Banca d'Jtalia bis zum Betrage von 80 Millionen Dollar prima Handelswechsel zu übernehmen. Schatzsckrctär Mellon nnd die Mitglieder des Federal Neserveboard galwn ihrer Mei nung Ausdruck, baß die Ritakkehr Italiens zum Gold standard angesichts der engen Verbundenheit zwischen Lira nnd Frank wahrscheinlich der Vorläufer einer ähnlichen Maßnahme Frankreichs sei. Rom, 22. Dez. An der Kreditopcration für Italien an läßlich des Ueberganges zur Goldwährung soll, wie hier ver lautet, auch die Ncichsbank beteiligt sein. Auch Griechenland will zur Goldwährung gelangen. Nom, 22. Dez. Der hier weilende griechische Minister des Aeußern MtchalakopuloS erklärte heute beim Empfang italienischer Journalisten, cS sei seine Absicht, recht herzliche Beziehungen zwischen Italien und Griechenland hcrzustcllcn. Wie Italien zur Stabilisierung der Lira geschritten sei, so ivcrde auch Griechenland in nächster Zukunft zur Gold währung zurückkehrcn. In der Frage von Saloniki könne Griechenland keine Konvention unterschreibe», die seine Hohcitsrcchte über Saloniki antasten würde. Der Minister sprach sich zum Schluß über die Unmöglichkeit eines Balkan-Locarno aus. Der Neubau des Völkerbundspalastes. Budapest. 23. Dez. Der ungarische Architekt Joses Bago sNomi, der ausgesordert wurde. leinen Plan für daS Genfer Bölkcrbundspalais den preisgekrönten Schweizer Architekten Nenot und Flegenheimer zur Verfügung zu stellen, hat diese Aufforderung abgelehnt. Dte russische Opposition will sich nicht ausichlietzen lassen. Kowno, 22. De». Wie au- MoSka « gemeldet wird» hat die Moskauer Parteiorganisation von den aus geschlossenen Mitglieder» der Opposition die Rückgabe oller Mitgltederkarten und Parteidokumente verlang! Diese verweigerten s-doch di« Ablirscrung der Papiere, da sie sich nach wie vor als Mitglieder der Partei betrachte» Die Ablieserung soll nun mit Hilfe der Miliz und de, Staatsanwaltschalt erzwungen werden. Die Mitgliedcrkarten werden in der Presse sür nugülti« erklärt. Die Orssenl- lichkeit erwartet mit Spannung die Antwort der Opposition. Weikere Kinrtchkungen in Äanttau. Hanka», 22. Dez. Die Hinrichtungen chinesischer Kam muniste» dauern am Alle von den Militärbehörden ge sangengehaltcuen Nullen sind sretgclaiien worden, mit Ausnahme von zweien, unter denen sich der Handels vertreter der Sowjet unton befindet. Wahricbein lich wird er ansgcwicse» werden. Glatteis in Berlin. ID u r ch F u n k s p r u ch.j Berlin, 22. Dez. Das bereits in der vergangenen Nach! beobachtete Steigen der Temperatur hat im Lause des Tages angehallcn. Während in den Mittagsstunden noch einige Grade Kälte gern,Isen wurden, stieg das Thermometer gegen Abend aus null Grad. Ein leichter Regen, der in dev späten Abendstunden niederging, verursachte erneut gefähr liche G l a l t e i s b i l d u n g. die die Abwicklung des Ver kehrs vielfach hemmte. Zwanzig Personen erlitten infolge des Glatteises Verletzungen und mußten den Rettungsstellen zugesührt werden. Zwei von ihnen wurden mit Knvchcn- brüchen in die Krankenhäuser eingcliefert. Ueber das Eis von Stralsund nach Rügen, Stettin, 22. Dez. An der Ost icek Liste war in diesen Tagen vermehrte Eisbildung sestzustellen. Aus Satz nitz wird gemeldet, daß im Lause deS Mittwoch ein heftiger Sturm auskain. Von See kommende Eisschollen blockieren die Küste. Tie Binnenschiffahrt vom Straliundcr Hasen aus mußte vollkommen eingestellt werden. Der Eisbrecher der Stadt Stralsund konnte nur noch eine Fahrrinne nach Pal inerort srcihaltc». Oberhalb der Stadt Stralsund ist der Sund ganz zngcsroren, io daß schon ein Personenverkehr über Eis nach Rügen möglich ist. Der Verkehr der Schweden- trajcktc ist unbehindert. « Sosia. 22. Dez. Die Kälte hat heute vormittag erheblich zugcnoinmen. Die Temperatur betrug in Sofia 28 Grad unter Null. S!ah1k6liel um ..8 4 c« Neuyork, 22. Dez. Eö gelang den Tauchern, nach an gestrengtester Arbeit, zwei Stab lsabel unter den Numps des „3 4" zu legen Tic Nettungsichisfe werden nunmehr ver suchen, das Boot zu heben. Da die Sec sich inzwischen verhältnismäßig beruhigt und der Sturm na ch gelassen bat. hofft man daß der Versuch gelingen werde. Inzwischen haben die Taucher die Außenhaut des Bootes durchbohrt und ein Lustvcntil angebracht, durch das. wie bereits gemeldet, fünf Stunden laug Sauerstoff mittels eines Lustichlauches eingepnmpi wurde. Tie eingeichlollene Mannlchaft gab jedoch auf die Klovsiignale der Taucher k e i n e A n t w o r t. Es muß also mit der Tatsache gerechnet werden, daß alle Matrosen in zwischen ihren Tod gefunden haben. W!MM-lMel!e-!kei'liM meiner (Zuslitäls IVsren rv niecknxzlen preiren Tischwäsche — Nancltücßer - tlouswtlsch« vettwäschs — Vsunenckectcen — votlstotte Teinenbaus WsIIslT. - Der SeekielS von Lttsa. Zu TcgcithossS Illll. Gcburtötag. am 28. Dezember. ES war das Glück und das Verhängnis Wilhelm »onTegetthossS, die Slassel und die.Fessel feiner Größe, daß seine Wiege in dem alten Oesterreich gestanden. Nur hier konnte es geichehcn, daß ein Mann in der Stunde der höchsten Gefahr dem Feinde mit einer Flotte gegcnüber- irat. die er in wenigen Wochen aus dem Nichts hatte ichasscn Müllen. Doch daß er dieses improvisierte, mangelhafte Werkzeug so ganz mit seinem Geiste zu beseelen verstand, siaß ein jeder der Bciciliaten mit unerschütterlichem Zu trauen dem AuSgange entgeaensah, der ihn zum Besieger eine- weit überlegenen Gegners machte, war. losgelöst von aller räumlichen und zeitlichen Gebundenheit, das Verdienst einer ü' rremenden Persönlichkeit. Al- Sohn einer alten Ossiztcrsfamilie geboren, wandte sich Teaettftoss aus innerer Neigung der „stiefmütterlich be handelten Marine" z», die damals in ihren ersten Anfängen steckte. Ihr galt die srübe Liebe und Sorae des Knaben, der um der großen Armut des Vaters willen last nenn Jahre lana in den Ferien nicht ins geliebte Eltern'^-'s lleimkehrc» konnte, und der, als ihm endlich die ersehnte Stunde des Wiedersehens schlug, den bitteren Schmerz cr'ehte, unerkannt und nicht erkennend, »G rin Fremder an Einer -örtlich ver ehrten Mutter vorüberzngcsien. Hart war die Schule dek LebcnS. durch die er geschritten. Die schimpfliche Nolle dcS tatcnlo'-'» Zutrl'auerS, zu der die Marine mährend des venezianischen AnfOans-K von 184" veri'-'"-" war, erfüllte ihn mit brennender Scham, Um so fester stand schon damals sein Entschluß, da- Scinige zum Ausblühe» der Flotte bei- »utragkn. Die ersten Proben seiner cncrgilchcn Tatkraft legte der junge Seeoffizier in der Dvnaumiftldunq ab, als er mit fester Hand »nd bcnnindcriingSwürdiger Umsicht in das Shaos von Schiften »nd Lichtern, die sich dort wahrend des Krimkricgcs ohne iede tteberwachuna ichicr unentwirr bar «ngesammelt haften, in kürzester Frist Ordnung brachte. Bald bot sich ihm auch Gelegenheit, den sicheren Blick des weit vorausschaiwnde» ManneS zu beweisen, als er anläßlich dcS Baues deS LuezkaualS zum Erwerb von Sokotra als östcr- reich'sckien Flot1enstütz"»nkt drängte: wie richtig sein un beachtet gebliebener Rat gewesen, bcwc-ist, daß 20 Jahre später England dort leine Fahne hißte. Den ersten kriegerische» Ruhm errang Tegetthoff im Jahre >884 im Kricoe gegen Dänemark, als er mit einer eilig zuiammcngeraiftcn Fft'ttenabtcilung bei Helgoland ehrenvoll argen die dänische Ucbermacht bestand. Doch seine volle Führer- und Organisaftonskraft konnte er erst zwei Jahre iväter beweisen, al- die italienische Kriegserklärung eine trotz aller MaB'nnaen völlig ungerüstete, ia kaum im Keime vorhgndenc österreichiicbe Flotte traf. Noch am 2 Avril des KrieoSsghreS floate Tegetthoft: ..Ich verließ Wien mit dem peinigenden Gefühl, daß Unverstand und Gleichgültigkeit von oben auch in diesem Jahre der viel, »«lästerten und geschmähten Marine harte Opfer auserlesen würben, und ich traf hier in Pota ein. um trotz des Kriegö- geschrrics aller in- und ausländischer Blätter daS Hafen- Admiralai und -Arsenal in einem gemütlichen FricdenS- schlummcr wiedcrzufindcn, den zu stören einige von Wien cingetrosiene Weisungen von ballwcrichwommcner kriege rischer Färbung nicht vermocht halten." Endlich erhielt Tegctthois daS unacbnldiq ersehnte Kommando über eine Flotte, die er ans veralteten und un fertigen Schissen und aus ungcichulten Mannschaften in fieberhafter Tätigkeit hcrvorzaubcrn mußte. Er aber lieferte mit diesen notdürftig hcrgciielllcn und schlecht bestückten Panzerschiffen und mit den mit Ankcrkcttcn bchangencn Holzscbisfen der im Gesechtswcrt doppelt so hohen italieni schen Flotte die Seeschlacht von Lissa. die der jungen österreichischen Marine den ruhmreichsten Siegeslag bescherte. Durch diesen Siea bat Tegetthoff zwei Generationen der Sttdtiroler erspart, die welsche Herrschaft zu tragen: denn schon damals strebte Italic» danach, istrischctz Gebiet zu be setzen. um es nach Friedensichluß gegen Südtirol anszu- tauschen. Tegcfthois aber wirkte während der ihm karg zu- bemesienen Lebcnsspanne noch rastlos und unentmutigt durch die sich ihm immer wieder entaeacnstellendcn Hemmungen sür die Ausgestaltung der Flotte weiter. Auch ihm blieb der berühmten „Dank vom Hause Oesterreich" nicht erspart. Er aber schritt nach seinem eigene» Wort „unbekümmert um die Gnade von Hoben. Höchsten und Allerhöchsten" seinen Wea. rin aufrechter Mann, der bis zum letzten Atemzuge, selbst noch in den Fieberphanlasien seiner Todesstunde, wcitcr- schgsfte an seinem LebcnSwcrk. ll. b'. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Theater - Spiclpkan für heute: Opern hauS: „Salome" (Mi. Schauspielhaus: „Hamlet" i!47s. A l k> e r t .T h e a t c r: ..Die Zeit wird kommen" Residenz.Theater: „Tie goldene Meisterin Tie Komödie: „Der Herr Senator" l^»8s. Ecntral- Theatcr: „Die Tnaendprlnzessi»" l8). ß Mitteilungen der Sächsischen Staatstheater. Opern Haus. Die AmncrtS in der Vorstellung „Aida" am 28. De zember singt Irma Tervani. 4- D>« KvmSdl«. An beiden Feiertagen wird „Der Herr Lcnawr" mit Hanns Filckicr tn der Ttlelrellr wiederholt. Nachmillaas f-t Ulir daS WethnachtsmSrckieir „Der blinde Groschen". Dienstag, den 27. Dezember. Urantsüsiriinq „llftlne Komödie". s ErasmnS Onellin in der Dresdner Galerie. Im An- schlnß an den unter dieirr Ucberschrift In der letzten Tonn- iagöauSgabe lNr. 801s erschienenen Aussatz. I» dem Dr Erwin Hensler daS Dresdner Galerftbild „Diana mit den Nnmphen ans der Jagd" al- Werk deS Antwerprner Malers Erasmus O.ucUin »807—l'!78i scststclft. sei daraus hingewiesen, daß auch ein anderes bedeutendes Gemälde dieses Künstlers früher als Bclasguez aalt. ES handelt sich nm das stattliche Reiter- blldniS im Mnseunt »st Boston, da- der bekannte Wiener Rubens - Spezialist Gusta» Glück als Werk des Erasmus Oucllin in den letzten Jahren erkannt hat. In einem reim illustrierten Aussatz in der Zeitschrift sür bildende Kunst gibt er die nähere Begründung für diese Zuschreibung und stellt eine ganz« Reihe weitere Gemälde zusammen, in denen er die Hand des Erasmus Quellt» sieht. Es ist gewiß ausfällig und spricht ftir die lüvstlerlschc Bedeutung dieses Liel'lingsschülers von Rubens, doß jahrhundertelang zwei seiner Hauptwerke unter dem -kamen des berühmteren Bclasguez gingen und erst von der neueren knnstmissenschastlichcn Forschung ihrem Lchöpier znrückgegebcn wurden. dl. N. 1* Musik und Faschismus. Zur „Wahrung" der „Würde" der italienischen Musik hat -er italienische Unterrtcktsminitter die Präsckicn ausgesordert, durch Bcrfügungen zu erreichen, daß in Konzerlsälcn, Kinos und öffentlichen Bergnügungs- lokalen mindestens die Hälfte der musikalischen Vorführungen italienischer Musik entstammen. Nur die Opernausführungen sind von dieser echt faschistischen Verordnung ausgenommen. lDaS fiiidkn wir sehr schabe und ganz tukonseguent. Es wäre doch sehr hübsch, wenn in Italien fortan die „Meistersinger" vom driften Akt a» mit Musik von Donizctti gespielt würden. D. Red., r* Ausstellung „Alter Lulturwerte Deutscher Städte*. In Bremen Hai sich ein Arbeitsausschuß gebildet, der eine AuS stellung „After Kuliurwerte Deutscher Städte" veranstalten will. Der Plan knüpft an die Ausstellung „An- Urgroßmutter- Zelt" an. die vor zehn Jahren in Bremen großen Erfolg hatte. Ans allen großen Städten Deutschlands sollen Zeugnisse der hochentwickelten alten Kultur, möglichst auch aus Privatbesitz, zilsammcngcbracht werden, um die Stärke der Tradition zu ncranschanlichen. io z. R Schmuck aller Art. Gläser und Silber zeug. Spitzen. Stickereien. Spielzeug. Uhren usw. Die Aus stellung soll am 18. Januar eröffnet werden. 4^ Dte Athene von Brindisi. Dem Boden vvn Brindisi am Adrigtischen Meer wurde kürzlich beim Bau einer Wasier- leituna dnrcb Zufall eine prachtvolle und beinahe u» Ver sehrte Athene-Bütte entrissen, bloß Helm und Nase sind leicht beschädigt. Der edel geschwungene Helm vermag das üppige Haar das sich nm Schläfe» und Nacken ringelt, kaum zu fasse»: daS Antlitz der Göttin ist lieblich und ernst zugleich, die grüßen Angen ins Unendliche gerichtet. Einheimische Forscher nennen die Büste nach einer ersten Prüfung cinKunstwerk hohe n R angc s. Brindisi hat letzt nur die eine Sorge, daß ihm die Göttin sür immer genommen und noch Rom gebracht werden könnte h* Ein B>ld Dürers nach Schweden verhandelt. Dte Galerie MatthiZe» in Berlin hat die Berbandlniigcn. die ek> seit längerer Zeit wegen eines Dürer-BildnisseS mit dem Fidcikommiß Bonde ans ErikSbergc In Schweden führte, ab geschlossen »nd diesen Dürer, der der deutschen Wissenschaft vor Jahresfrist noch nicht bekannt war. uni die Summe von nahezu 780 000 Mark erworben. Es ist ein zwischen 1807 und 1810 ge- malteS Porträt eines Iiinalinas mit Barett »nd vel'besetztem WamS. Das Bildnis wurde erst in diesem Jahre Gebeimrat Dr. Max I. Friedländer norgclcgt, und der Berliner Kenner
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