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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050604026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905060402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905060402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-04
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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Drer-nev Nachrichten Sonntag. 4. Juni *OUi» ^ Str. 184 Kirche >»ck der benachbarten Schule» In seiner gehaltvollen Antrittsrede behandelte Herr Divettor Dr. Richter die Erziehung zur Wahrhaftigkeit. Herzlich beglicht« ihn im Namen der Schule Herr Oberlehrer Hering. —* Gestern trat hier die 4. Jahresversammlung der freien Vererniguna deutscher NahrungSmittelchemiker aus dem Königs Belvedere zusammen Den Barsch führte Herr Pro fessor Dr. Medicus - Würzburg. Her» Professor Dr. Mayr- Ilofrr-Mainz widmete dem kürzlich verstortnnrn Begninder und Vonitzendeu der freien Bereinigung einen einenden Nachruf Nach Begrünung der Gäste, besonders der Vertreter der Reichs und Landesbchvrdr». erwiderten die Herren Regierungsrat Pro- «essor Dr. Kerp für das Reichsamt des Innen, und das Kaiser' liche Gesundheitsamt, Geh. ReaierungSrat Profes'vr Tr o Bnchka für das Reichsschatrauit, ReaierungSrat Henle für das KouiLl. vauriichc StaatSmiuisteriui», Bürgenneiste» Helschel für die Ltadt Dresden, Gcheimrat Königsheim für das Ministrriui» des Innern, Ministerialrat Geh. Medizinalrat Professor Dr Renk für die Technische Hochschule. Hofrat Dr. Förster für den Verband öffentlicher s!I,ei»iker. Oberbergrat Dr. Heinze für den Verein Dentscher Chemiker. Herr Dr. A B e», t l> i e u - Dresden führte lodaii» die Notwendigkeit einer amtlichen Ueberwachung des LebeiiSmittelvcrkehrs an einigen drastischen Beispielen aus der Praxis des Chemischen Nntersuchuiiasamles der Stadt Dresden llar vor Auge». Als Krebsbutter wurde in letzter Zeit vielfach nicht mehr das allen Hausfrauen wohlbekannte Erzeugnis aus Butter und Krebsschalcn, sondern ein Gemisch von möglichst wenig Butter mit recht viel Talg, ja selbst mit Teerfarbstoffen künst lich rot gefärbte Margarine in den Handel gebracht, und es be durfte des energischen Einschreitens der Behörde, nm Abhilfe zu schaffen. Der als echter Mediziiiatwein nngepriesenr Wermutwein enthält in vielen Fällen unerlaubte Zusätze wie Aepfelwein, Gly zerin. Weinstein und Teerfarben, ja eS sind völlige Kuustprodukte angetrossen worden, welche ohne jede Spur von Wein aus ge färbtem Spiritus mit Weinsäure. Zucker und Bitterstoffen bestan den. Zum Schluß warnte Redner noch vor einigen neuere» Honigsnrrogatcn. besonders dem mit riesiger Reklame i» den Zeitungen angevriesenen Oettkerschcn Fructin, welches mit Honig gar nichts gemein hat, sondern lediglich ans gewöhnlichem Rüben zucker mit V« Prozent Weinsäure besteht. — Herr Dr. Spc> cth- Erlniigen berichtete über die Vorschläge des Ausschusses zur Ab änderung des Abschnittes „Gewürze" der sogenannte» Reichs- vercindarungen. nach welche» die deutschen Nahrnnasmittel- chemikcr ihre Untersuchungen ausführcn. — Herr Professor G. R u p p - Karlsruhe hielt einen Vortrag „Ueber guantitativc Bestimmungen in Nahrungsmitteln mittels des elektrischen Lcitu»gSverniöge»s. Heute vormittag wurden die Verhandlungen wieder ausgenommen. — ° Die am 3l. Mai stattgefundene Sitzung des 39 Pslegcr- ocreins gestaltete sich zu einer festlichen Herr Zeugschinicde- Znnuugsmeister Woldcmar Henker gehört zu den Mitbürgern, die auf eine mehr als 2'üährige Wirksamkeit im Dienste der städti - > chen Arnieupslege zurückblicken können, verwaltet er doch vereits seit Januar 1877 mit Unterbrechung von 2 Jahren das Ehrenamt eines Armenpflegers. Nachdem er bereits seitens des Rates durch Uebcrreichung einer Anertcnnnngs- und Bcglückwün- nhnugs Urkunde ausgezeichnet worden war, wurde ilnn im Aus- irage des Pflegervereins durch den Obmann unter herzlichen Glück- lonnschen eine künstlerisch ausgcführte Ehrenurkunde überreicht. — Wie alljährlich am Himmeisakrtstage, versammelten sich auch diesmal, und zwar zum 19. Male, die im Königreiche Zachsen aufhältlichen ehemaligen Unteroffizier der sächsischen T ra i n-Äa t a i l l o n e, Nr. 12 in Dresden und Nr. 19 in Leipzig, im Linckeschen Bade zur kameradschaft lichen Jahresfeier. Vom aktiven Offizierkorps waren gleich falls Verlreter erschienen, außerdem Herr Oberstleutnant z. D. Weife, das aktive Untcroffizierkorps des 12. Train-Bataillons, wwie zahlreiche Unteroffiziere vom 19. Drain-Bataillon in Leipzig. Das Festkonzert spielte das Trompcierkorps des hiesigen Bataillons unter Leitung des Herrn Stabstrompeters Landgraf. Ein zum Vortrag gelangter erwähnenswerter Festmarsch von Otto Grunert. ehemaligem Mitglied des Tromvelerkorps, fand reichen Beifall. Der verdienstvolle Vorstands Herr Kaufmann Burckhardt-Chemnitz, begrüßte mit herzlichen Worten des Dankes das Offizierkorps für sein Erscheinen, woran» der Bataillons- Parademarsch erklang. Hierauf brachte der Kommandeur des 12. Drain-Bataillons, Herr Major Eccarius. ein dreijaches Hoch auf Kaiser und König aus. Ein weiteres Hoch des Herrn Maiors galt der kameradschaftlichen Vereinigung der Unter offiziere. Nach einigen weiteren Ansprachen wurde ein Hul- digungskelegramm an den König und ein Begrüßungstelegramm Pvsaunenchöre. Gesänge. Deklamationen von Schiller werden — Der Turnverein „Jahn" veranstaltet n an Herrn Generalmajor z. D. Krauß abgesandt Huldigung ließ König Friedrich August noch im b sich ' Für die „ .. . . Laufe des ^agcs danken. Nachmittags begab sich die Vereinigung mittels Dampfschiffs unter Musikbegleitung nach Hotel Bellevue in Wase witz. Ern bis in die späten Abendstunden andauernder belebter Ball beschloß das Fest. — In Chemnitz tagte am Himmelfahrtstage der Ver band sächsischer Konsumvereine. Delegierte aus allen Teilen Sachsens waren erschienen. Herr Radestock-Dres- den°Pieschen, der Vorsitzende des Verbandes, eröffnete die Tagung mit Begrüßung der zahlreich Erschienenen. Herr Sekretär Kaufmann-Hamburg hielt einen Vortrag über: „Tie Genoffen'chaff als Arbeitgeber . Herr Geschäftsführer Schmiedt- gen-Magdeburg referierte über: „Die zu gründenden Fürsorge- kaffen des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine". Folgende Resolution wurde angenommen: „Der am I. und 2. Juni in Chemnitz tagende Verbandstag des Verbandes sächsischer Konsumvereine erkennt die Not wendigkeit der Gründung der vom Zentralverbande deut- beizutreten." — Vereinsnachrichtc n. Die GesclliAkeitscibteiluiig Hansa d. B. T. H. z. L veranstaltet nächsten Sonntag einen Dagesausslug nach Grulenburg. Die gemeinschaftliche Hinfahrt ab Haliptbahnhof früh 7,23 Uhr geht bis Tharandt. — Ter Verein für Hausbeamtinnen hält morgen vormittag 11 Uhr im Vereinshausc, Zinzendorfstraße, seine 6. General-Ver sammlung ab. — Morgen nachmittag 3 Uhr feiert der Verband der evangelischen Jünglings vereine Dresdens im Königspark sOber-Loichwitz- ein öffentliches Waldfest, bei welchem dargebokn Ivr.vr', — „ z, a » » mvtzgen nach mittag 4 Uhr auf dem Turnplätze der L Bezirksschule, Ehrlich, ffraße 1. ei» «chauturnen. anschließend: Gesellige ,m Saale des Hvtel.Herzogin Garten", Ostra-Allee. — Bom Bezirksausschuß der «mtSbaupt mannschas Dretzdea-Neultadt wurden «eftern dt« dem Benvallungsbezirk« zu», «ominunikakwnSnegedau für da« laufend« Jahr zugewielenen Siaatsbetbtlten unt«» rin« größere «nzatzl von ««neinden verteilt, dann iveiler« Maßnahmen »ur vettmpfun, der ruberkulos« und ,ur Förderung der Bffiredungrn wegen Belchaffung geeigneter «rdeilSimchwets« tzelpeochen. tvivi« Vorschläge der RmiSbautztmannschasi zur Wayl ein«- Mitglied«« der jrdrkomnüffion an Stell« de« »erstortzenen Prtoaiu« Barch in Nadetzeul, ,ur Wallt eine« Mitgliedes de« «uSschuffe« für EnisLädtaungSernitttelungen in ViebleuckienfäUen und de« BetirtSschötzungsaueslbuffe« an Stell» de« veritordenen Privat»« Barth in Radedeul, »ur Bezeichnung eines Lach- vettiändigen kür di« Schätzung laudwirtfchaffticher itzrundstücke zum Zwecke der Ermittelung der Mündelsicherheit von Hvpolheken ,c. (Verordnung vom >2 Dezember 1900), »ur Wahl eü,e« bürgerlichen Mitgliede« sür die Eriatz - Kommilfion des Slushebungsbezirk» Dresden - Neustadt an Stelle des verstorbene» PrivatuS Bartb in Radebeul und für di» Bestellung von Sachverständigen zur Abschätzung der durch gröber« Truppenübungen einNebeudru Alurlchäden entgegengenommen, detgletche» Keiuchc verschiedener Vereine um Ausnahme in die LiereinStanzlilte der Amtshauplniannfchast einer Prüfung unterzöge». Femer fanden ei» Rekurs des MilcbbändlerS Memel tn Bühlau gegen Zahlung de« ortsüdlichen Aafferzinieü und et» Rekurs der Allgemeinen Orlskrankenkasi« Kötzschen drodn gegen ihre Heranziehung zur Mietzinssteuer daselbst, sowie die Ko» zekstonsgeiuche KübnelS in Kützschenbroda um tledeitragung der Befugnis zum Betriebe der Schantwiriichasi einichliebltch de« Brannirveinschank« im Grundstück Kataster'Nr. 182 bl daselbst und Büttners in Loschivitz uni tlebeilragung der Befugnis zun» Bier , Wein- und Brannt- wcinschank >», Grundsiiicke Kaiafter-Vir. IS» 0 daselbst (Sachsendurg), ebenso der Krau verchel. Paulick in Tolkeivitz zum Ausschank von Milch, Kaffee. Selterüwaffcr und Limonaden im Grunbstücko Scidnitzer Straße Nr. 10 daselbst ihr« vertrauliche Behandlung. — Bon einer Entscheidung der Kreisbauptmannfchast in Tanzangelegenheiien nahm das Kollegium Kenntnis. — Abweisung erfuhren mit ihren Gesuchen Tanzlehrrr Schurig in Großröhrsdors. welcher in Arnsdorf Tanzunierrichi er teilt. uni Dispensation von 8 V der Ordnung, den Tanzunierrichi betreffend, zwecks Erteilung desselben auch an Minderjährige bi« iv Uhr abends, Gastwirt Schmiedgen um Erlaubnis zum regulativ- mäßigen öffentlichen Tanzbalien im Gasthaus »Zum Lindengarie»" in Rähnitz und Bitz in Oberlößnitz um Erlaubnis zum Ausschank von »Bilz Limelia" und „Bilz Brause" in einer in seinem Waldpark für Lust- und Sonnenbäder (Parzelle Nr. llAtt der Flur Ober-Kötzschenbroda) zu er richtenden Kantine. — Alsdann wurden genehmigt: der erst« Nachtrag zum Orisgeketz« der Gemeinde Bühlau über den Betrieb ihres Wasserwerkes ; der erste Nachtrag zum Statut vom S Februar 1903 für die Verwaltung des Elekirizüäisiverkes Riederlöhmh: die Einbezirkiing einer Strecke der Weinböhla - Moritzburg - Ravcburger Staatsstraße, sowie der Flurftücks- teilc Nr. LI1 ab und des Siamnigrundstück« Nr. 3ll des Flur buchs über die Tonian«ngru»dstücke zu Atoritzburg in den Gemeinde- und Flurbezirk Eisenberg mit Mvritzburg; die Dismeinbratton der beiden Grundstücke Blätter Ni und »2 des Grundbuch« in der Ge meinde Bühlau und her beiden Gnmdftücke Blätter 15 und 52 des Grundbuchs in der Gemeinde Kötzschenbroda, sowie die fchankgeiverbllchen KonzeffionSgesuche des Schankwirts Richter in Radebeul (ForsthauS) zur Erweiterung seiner Befugnisse mit dem Ausschank von Branntwein (auch im Vorgarten), unter Versagung der Berechtigung zum Beherbergen und Krippensetzen, FurkeriS in Kleingraupa zum Kleinhandel mit Branntwein im Grundstücke Kai.-Nr. «2 zu Pillnitz. Badecinftaltsbefttzers Rodlick in Weixdorf zur Ausdehnung der ihm erteilten Schankbefugniffe auf den zu dem Grundstücke Kai.-Nr. SSH daselbst gehörigen Garten, Bäckermeisters Böbme in Mederlößnitz zur Erweiterung seiner Slbankdesugniffe aus den Ausschank von Tee, Schokolade und SelterSwassce, sowie um Ausdehnung der Schankkonzession aus den Garten des von ihm bewohnten Hauses, Serferts in Laudegast zum Betriebe der Gastwirtschaft einichiießlich des BranntwetnIchankS im Grundstück« Kai.-Nr. -R> 6 daselbst, sowie um Er laubnis zum Krippensetzen. Walthers in Radebeul zum Betriebe der Gast wirtschaft einschließlich des Branniwetnichanks, zum Ausspanne», Abbalie» regulativinäßiger Tanzvergnügungen und allsonnlüglicher Tanzmusik nach den« Pianosort« während des SoininerhaibiahreS. sowie zur Veranstaltung von Singspielen ic., im Grundstücke Kai.-Nr. 1>1 t> Abteilung k daselbst und Kmdbes in Kützschenbroda zum Betriebe der Gaftwirtichast einschließlich des vranntweüischanks, ,um regulativmäßigen Tanzballen, zur Veranstal tung von Singspielen ulw. und zum Ausspannen im Grundstücke Kat.-Nr. l25 dalelbst lBahnholei). deSglciche» der Frau verehel. Bergmann in Drcsden-Aldcrisladt zum Ausschank von Kaffee und Bier (Branntwein ver sag!) in einer beim Neubau einer Platzpätronensabrik daselbst zu errichten de» Kantine. — In dem prächtig gelegenen Gartenctablissement „Berg keller" öffnete am Hiiiimelfahrtstage ein neues Sommer- Var ivt ff seine Pforten, eigentlich etwas verfrüht, weil das Ganze noch den Eindruck eines Interimistikums macht, indem die Dekorateure und Maler mit ihren Arbeiten nicht rechtzeitig fertig geworden sind, die einmal engagierten Artisten aber be schäftigt werden sollten. Die Vollendung dürste aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Das Programm ist ein sehr reich haltiges und auch in der Auswahl der Künstler hat die Direktion entschieden eine glückliche Hand gehabt. Den Reigen eröffnete die Herren-Gesellfchaft Diedrich-Freytag, die in schnei diger Weise mit komischen Solo- und Ensemble-Aufführungen aufwartet, die die Lachmuskeln des Publikums nickt minder in Bewegung bringen, wie die originelle Produktion des Tanz» und Gesangskomikers Sanders. Weiter sorgen für sanglichen Genuß die mit guten Stimmitteln ausgestattete Konzert- und Liedersängerin Linda Marfeld. sowie die in ihrem schmucken Natisnalkostüm auftretenden deutsch-schwedischen Sän gerinnen Geschwister Vanoni, genannt die Goldamseln. Die Gebrüder Georges und Alfredo produzieren sich als lustige Clowns und bringen es u. a. fertig, gleichzeitig Geig« zu spielen und mit den Köpfen sich große Bälle zuzuschleudern, ohne ihr Spiel zu unterbrechen. Mstr. Gifsret. den das Programm als „Grotesker" bezeichn«^ scheint aus lauter Ge lenken zusammengesetzt zu sein und dürfte unter den sogenannten Schlangenmenschen oder Kautschukmänncrn wenige finden, die es ihm gleichtun. Einen der tüchtigsten Schulreiter lernt man in E. v. Freu mann auf seinem arabischen Hengst „Saladin" kennen. Er führt sein stolzes Tier in allen Gangarten der hohen - Schul« vor und man kann gelrost behaupten, b<H bie Leist»k« an oa« Veste beranreicki. was man in einem erstklassigen Zirkus eu sehen gewohnt ist. Mt einem urkomischen «kt >vart«n Ge» brüvrrAertsenK auf, betitelt „Die neuen Menschen*, kleine, spannenlange Figuren, mit großen lebenden Kopsen, di« varo- distisch den „Rattensäuger von Hameln", »Don Juan" NW. in belustigender Weise vvrführ«. Besondere» JMreff« erregt Mih Arabella, «in« am ganzen Körper tätowiert« Dan». Sie ist früher Sängerin gewesen, lzat durch «in« S<ereij« ihr« Stimme verloren und sich dann in Rewyork von «m«m Indier tälowieren lassen. Diese Arbeit hat, wie sie dem Publikum er klärt. Jahr Zeit in Anspruch genommen, was man ihr glaubt, wenn man den Umsang und die feine All"" Tätowierung in Augenschein nimmt: Brust. Rück B«iue sind mit Bildern bedeckt, und zwar u, a. nissen von Kaiser Wilhelm, Kaiserin Augusta. von Bayern, Prinz Heinrich von Preuirru Krüger, der Burengenerale Dcwet. Schalk Burgber, Delarey, Weiter weist die Haut Miß Arabellas landschaftliche Bilder, so u. a. Schloß Säkkingen mit dem Trompeter von Säkkingen. ja sogar einen ganzen zoologischen Garten mit allen möglichen Tieren auf. Einen würdigen Abschluß verlieb der Premiere M r. Rebusa mit seiner aus Schasböcken, Schwei nen, Hunden und Hähnen bestehenden Tierfamilie. Der Witzige Dresseur führt »ns einen Morgen auf einem Bauernhöfe Var gehorchen und allerl>and Kunststück« aussühren, als „Tanz««". „Apportieren" „Kuielaufen" usw., wie man es vielleicht von Hunden und Pferden zu sehen gewohnt ist. Dir Borstellang ivar sehr gut besucht und der Besuch dürft« bei günstigem Weiter auch künftig für den Wirt nichts zu wünschen übrig lassen, um so mehr, als der Auienttzalt unter den schattigen Bäumen des Bergkeller-Etablissements an und für sich schon «in sehr ange nehmer ist. —* Bon der Direktion des Görlitzer Waren- einkaufs-Vereins ist den Beamten der BerkausSstelle zu Dresden m diesem Jahre eine große Freude bereitet worden, indem sie jedem Angestellten — Verkäufer. Verkäuferinnen, Kontorbeamten. Arbeiter usw. — infolge des günstigen Jahresabschlusses als besondere Vergütung «in volles Monat» gehalt gewährte. —* Zu der Mitteilung über den Ausfall von Hypotheken bei der Zwangsversteigerung zweier Baustellen in Vorstadt Plauen wird uns folgender nähere Sachverhalt mitgeteilt: Die Hypothekengläubiger des betreffenden Grundstück hatten sich ihre Forderungen als Hypotheken auf die zwei Baustellen, die nur mit 12 MO Mk. belastet und vom Besitzer seit Jahresfrist für einen billigen Preis käuflich waren, zwangsweise eintragen lassen, und sie haben dadurch etwa 15 000 Mk. von ihrem Aus fall gerettet. Von einem Ausfall von 80 000 Mk. bei der Ver steigerung dieser Baustellen kann aber nicht die Rede sein. —* P ol i z e i b er i ch t, 3. Juni. Wegen ArbeitS- und Mittellosigkeit erhängtesich gestern nachmittag in der Ser- vorstadt ein Gewerbsgehilfe. —* Zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen einem Bierwagen und einem Straßenbahnwagen kam es gytern abend 7 Uhr auf der Marienbrücke, wobei an letzterem eine Scheibe des Vorderstandplatzes zertrümmert und die 'Deichsel des Bier- Wagens zerbrochen wurde; auch hatte das Pferd einige Ber- letzungen davongetragen. LVasserktand ver «lve «n» Motda«. vudweiS Prag Pardubitz Me'nlk Leitmerttz Ausffa Dresden 2. Juni -l- S fehlt -f-22 Z- 2K -ff « 8-18 — 100 S. Juni 14 fehlt -I- 28 Z- « — 1 Z- 8» — KW TaaeSgeschichte. Kösirg Alsons in Paris. Der König von Spanien besichtigte gestern nach mittag mit dem Präsidenten Lonbet den Park von Versailles und die Trianon-Schlösser. Nach einem Imbiß im kleinen Trianon wurde unter den begeisterten Zurufen der zahlreich versammelten Menge die Rückreise nach Paris angetreten. Am Abend wohnten der König und Präsident Loubet der Bor stellung im Thentre Frangaffe in Paris bei. Die Kundgebungen der aus den S-traßen angesammelten Menge waren so stürm,jch. daß die Pferde der den König begleitenden Kürassiere scheu wurden und die Reiter abwarsen. Die Kürassiere wurden verletzt. Der Untersuchungsrichter Leydet in Paris begab sich gestern vormittag mit dem Anarchisten Valine nach dem Gehölz von Vieuslay, um nach denBombenzu suchen, die den Aussagen anderer Anarchisten zufolge an einem von ihnen be- zeichneten Orte verborgen sein sollten. Man fand unter der Erde aber nur zwei zerknitterte spanische anarchistische Zeitungen. Valine erklärte noch, der Anschlag hätte sich nicht gegen die Person des Königs, sondern gegen das König tum üherhaupt und gegen die Herrschaft der Bischöfe gerichtet. Die erste Glückwuiischdepeschc erhielt König Alfons vom Kaiser Wilhelm. Der König telephonierte die« sofort nach Madrid seiner Mutter. Die Bewindung Paris- Madrid wurde zu diesem Zwecke durch provisorische» Anschluß Jrun-Hendaye her- gestellt. Glückwunschtelegramme des Ministers, deS diplomatischen Korps, der Stadtvertrctung folgten. Der König beantwortete einen der Glückwünsche mit den Worten: „Meine Feuertaufe habe Ich Mir allerdings anders gedacht. Bcdaure, daß Personm ver letzt wurden." Der russisch-japanische Krieg. Der 9. Bericht des Admirals Togo, der cinge- gangen ist, lautet: Tie „Jwate" und „Hckkumo" melden, daß keine russischen Schiffe zwischen Torischuna und Schanghai seien. Konkerahmiral Shimamura meldet, daß sein Flaggschiff „Jwate" die „Schemtschug" am Nachmittage des 2?. Mai auf 3000 gezählten begeiirerungsvollen Hervorrufen des Dichters und der Oarsleller kundgab. Denn darüber kann kein Zweifel herrschen, daß die literarischen Vorzüge deS Dramas, das oft mit recht groben Mitteln arbeitet und an feinerer Dialoggestaltung und in dezug auf zwingende Motivierung scs sei nur an den durchaus nicht tiefer begründeten Selbstmord des Klosterförsters erinnert! viel zu wünschen übrig läßt, hinter seiner geschickt erfundenen Fabel und der allenthalben bcmerklichen effektvollen Mache weit zurückstehcn. Einen bedeutsamen Anteil — wenn nicht den Löwen anteil — an der außerordentlichen Wirkung des Stückes darf aber auch die schlechthin unübertreffliche Darstellung des Werkes durch die Mitglieder des Deutschen Bolks- theaters zu Wien für sich in Anspruch nehmen. Man müßte einfach alle Namen des Theaterzettels abschreiben, wollte man isdes Verdienst uni das wunderbar einheiüiche Gelingen der Aufführung in vollem Umfange würdigen. Neben den als verantwortliche Direktoren des Ensembles zeichnenden Herren E. v. Bukovics und Adolf Weiße sdeffen Pater Fridolin eine ichauivieleriiche Leistung ersten Ranges ^genannt werden muß! >ei noch besonders des vortrefflichen Spielleiters (und Darstellers des alten Drechslers Döbler) Ludwig Martinelli, sowie der Herren Kramer jPaulusf, Raeder iPrior!, Kutichera (Pater Meinrads. Rufs eck sPater Seroazj, Meirner iPater Simons, Weih lKlostcriörstcrs, Amon iTiichler Richter! und der Damen Frau MartineIli iMntier Döblers und Frl. v. Brenners lLiesls mit beionderer Nach drücklichkeit gedachl. Schon um dieses eckt künstlerischen, aer.adezu vorbildlick lebensvollen Spieles der Wiener Gäste willen be deuten Ohorns „Brüder von St, Bernhard", c>>e übrigens auch durch die Wiener einen prächtigen und stileckten dekorativen Rahmen erhalten haben, eine Sehenswürdigkeit, die niemand versäumen sollte, gälte es auch einmal einen wonnigen Juni- abend einem fesselnden Theater-Ereignis z»m Opfer zu bringen. —Ut. Berliner Fest-Priiln-len. L. Berlin, I. Juni. Berlin gilt mit Recht cffs eine der fleißigsten, arbeitsamsten Städte der alten Welt. Wer aber seit Beginn dieser Wocke das Leben und Treiben in den Berliner Straßen in der Nähe des Schlosses, namentlich Unter den Linden, beobachtet, der wird geneigt sein, diesen guten Ruf der deutschen Reichs- Hauptstadt für eine Legende zu halten. Tausend fleißige Hände regen sich am Brandenburger Tore, am Pariser Platze und auf der ganzen Strecke bis zum Schloß, um eine farbenprächtige Festsirafzc für den bevorstehenden Einzugder Braut des Kronprinzen herzurichten. Bis in die späten Abendstunden hinein wird bei elektrischer Beleuchtung gearbeitet. Und be ständig, zu allen Tages- und Abendstunden, ist dieses kleine Heer rastloser Arbeiter von einer nach vielen Tausenden zählen den Menge umlagert, die mit lebhaftem Interesse und reger Neu gier alle Hantierungen verfolgt und sich daran nicht satt sehen kann. Wo kommen nur dieie unzähligen Menschen her, die immer so ungeheuer viel Zeit haben und anscheinend nichts versäumen? Freilich, es befinden sich genug Fremde darunter, mit denen Berlin seit mehreren Tagen förmlich überschwemmt ist. Aber auch das einheimische Element ist reichlich vertreten, und mit Staunen nimmt man wahr, wie viele Müßiggänger es in dieser arbeit- und betriebsamen Stadt gibt. Für diese dem süßen Nichtstun ergebenen Leutchen, die nicht säen und nicht ernten und doch keine Not leiden, die sich übrigens aus den verschiedensten Klassen der Bevölkerung rekrutieren, gilt die Losung: „Man muß die Feste feiern, wie sie fallen!" lind alles wird ihnen z»m Feste. Wenn ein müder Droschkengaul auf feuchtem Asphalt stürzt und mühsam wieder emporgerichtet werden muß, dann umstehen sie die Stätte die!es herrlichen Schcnisviels mit einer rührenden Ausdauer und Andacht. Wie nun erst, wenn es wirklich Ungewöhnlicheszn schauen gibt, wie dieser Tage in der Festffadt Berlin? Man denke nur: An den Straßenkreuzungen Unter den Linden werden gewaltig hohe, die Bäume noch überragende Masten errichtet. Ihre Spitzen sollen mit großen Roscnkörben gekrönt werden- Dies halsbrecherische Kunststück vermag nur das „Berliner Mädchen für alles", die Jenerwehr, zu vollführen, die mit ihren haus hohen, mechanischen Leitern angerückt kommt. Sie werden bis zur Höhe der Masten ausaenchtet, und geschickte Feuerwehr männer klettern mit den Nosenkorben empor und befestigen sie hoch oben flink und gewandt. Das ist ein Schauspiel, daS fick io leicht nicht einer der Vorüberacbcndcn entgehen läßt. cken und Enden derartiges ahrlich, es ist jetzt eine Lust, Und so gibt es hier an allen 'zu schauen und zu bestaunen. >n Berlin zu leben! Man kann sich wohl auch auswärts vorstellen» wieviek hier über die bevorstehenden Hoffe st lichkeiten gesprochen uno — geklatscht wird. Verschiedenen Märchen wird i« schon durch die offenkundigen Tatsachen ein schnelles Ende bereitet werden. So hieß es bis zuletzt, und dieses Gerücht erhielt sich mit seltener Hartnäckigkeit, daß die Mutter der Braut, die Großherzogin-Witwe Anastasicr, der Vermählung ihrer Tochter sernbleiben werde. Der Klatsch beeilte sich, dieses doch eigentlich von vornherein unglaubwürdige Gerücht ytit aller hand Einzelheiten auSzuschmücken und glaubwürdig zn machen. Die harmloseste Erklärung war noch, baß man am Berliner Hofe die Entrüstung darüber teile, daß die Ausstattung der Braut des deutschen Kronprinzen nicht im Inland«, sondern in Paris bestellt worden sei, daß das Kaiserpaar dieser An schauung deutlichen Ausdruck gegeben habe und daß eS darüber zum Bruche gekommen sei. Eine Wochenschrift batte ein Ge- dicht gebracht, worin beschrieben war, wie sich olle Welt beeile, zur Vermählung des Kronprinzen Vertreter nach -Berlin zu fenden. Der Kehrreim eines jeden Verses lautet«: „Alle, alle kommen — Nur die Schwiegermutter kommt nicht!" und die Berliner Camelots brüllten tagelang diesen schönen BerS aus den Straßen aus. Nun zeigt sich, daß diese schöne Geschichte, wie so manche andere, einfach erfunden war. Die Großberzogin- Mutter kommt selbstverständlich ^ur Bermäblung ihrer Tochter, wozu sie ja auch unter allen fremden Gasten die nächste ist. Tann hat man sich wieder den Kops darüber zerbrochen, wes halb die Schwester des Kaisers, die Kronprinzessin von Griechen land. in einem Hotel abgcstiegen ist und nickf Dn dem PalaiS ihrer verstorbenen Eltern. Man wollte darin einen Nachklang der früheren Verstimmung zwischen dem Kaiser und seiner nachträglich zur griechisch - orthodoxen -Kirche überaetretea«: Schwester erkennen. Indessen ist cs auch damit nichts, ehemalige Kronprinzen-, dann Kaiser' Friedrich-PalaiS während dieser Festlichkeiten überhaupt nicht bewohnt se.,., eS gerade einem inneren Umbau unterzogen wird. Die Kaiserin Friedrich hat eS ihrem zweiten Sohne, dem Prinzen Heinrich, hinterlassen, und Vieser bot es i-tzt feinem krouVrinAtche»
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