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Wenn man einen Blick auf die bisherigen Ergebnisse der Wahlen wirft, wird man zugcben müssen, daß eine sichere Bor aussage über den politischen Charakter der künftigen Rcichs- dumo nicht gemacht werden kann, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß die erste russische Volksvertretung demo kratisch-radikal und daher oppositionell sein wird. Der Gegen satz von Stadt und Land tritt bei den Wahlmänncrwahlcn deutlich in Erscheinung, denn im großen und ganzen Iwt die Stadtbevölkerung gegen, die Bauernschaft für die Regierung gewählt. Allerdings wiro man, nachdem die Vorgänge der letzten Monate gelehrt haben, daß Stadt und Land in Ruß land gleichermaßen von revolutionären Tendenzen dnrchwühlt worden sind, kaum glauben dürfen, daß dieser Gegensatz ein natürlicher ist, vielmehr ruhig behaupten können, daß dahinter eine Mache seitens der Negierung steckt. Die Bauernschaft läßt sich naturgemäß ganz anders von der administrativen Politik der Beamtenschaft gängeln und leiten, als die Bevölke- rung der Städte. Trotzdem fühlt man sich, wie aus Peters burg gemeldet wird, in den hohen russischen Beamtenkreisen weder der Bauern, noch auch der Geistlichkeit ganz sich«». Niemand weiß, ob die als „politisch zuverlässig" gewählten Wahloiänner ebensolche Tlbgeordnete in die Duma senden und wie diese sich dort verhalten Verden. Letzteres ist um so weniger vorauszusehcn, als es bisher keine wirklich großzügig orga nisierte Bauernpartei mit einem bestimmten Programm gibt, die die Wahlen der Wahlmänner zielbewußt hätte leiten können. In Moskau haben wohl sogenannte Bauernkongrcssc statt gefunden, die jedoch nur in der Minderheit von Bauern besucht waren und deshalb kein zutreffendes Bild von den wirklichen Bestrebungen und Forderungen derselben auf politischem Ge biete gegeben haben. Nur das Grundthema steht fest, daß man «ms jeden Fall mehr Land haben will. Auf welchen Wegen dies Ziel zu erreichen ist, darüber gehen die Ansichten der Bauern weit auseinander. Es ist demnach kaum anzunchmen, daß es in der Reichsduma zur Bildung einer einheitlichen, ge schlossenen Bauernpartei kommen wird: wahrscheinlicher ist cs, daß sich mehrere politische Bauerngruppen bilden werden, die sich vielleicht den schon vorhandenen Parteien angliedcrn dürsten, weil dies« fast alle die Regelung der bäuerlichen Agrar frage auf ihr Programm geschrieben haben. Wie dem auch wer- den mag, so viel steht fest, daß die Rancrnvertreter in der Rcichs- duma keineswegs nur immer gefügige Werkzeuge in der Hand der Regierung sein werden. Der seit langem versprochene und Ende vorigen Monats veröffentlichte Ukas über die Regelung der Bauernsrage hat in der ländlichen Bevölkerung allgemein enttäuscht und die Regierungssreundlichkcit nicht gerade erhöht. Der Regierungs-Erlaß bietet nichts Positives zur Linderung der russischen Agrarnot, sondern begnügt sich damit, zu ver sprechen, daß in Komitees und Kommissionen der Entwurf zu einem neuen Gesetz betreffend Regelung der Bauernsrage fertig gestellt werden soll. Das ist herzlich wenig, und man kann die Erregung und Verstimmung der Landbevölkerung verstehen, besonders angesichts der allbekannten Tatsache, daß, wenn in Rußland — und auch anderswo — eine Sache aus die lange Bank geschoben werden soll, flugs „Komitees und Kommissionen" ernannt werden. Ist es also vorläufig nicht möglich, zu prophezeien, welche politische Stellung die Hauptmasse der Reichsdnma-Mitglieder, nämlich die Vertreter der Bauern haben werden, die im euro päischen Rußland von im ganzen 384 Abgeordneten nicht weniger als etwa 230 Abgeordnete unmittelbar oder mittelbar zu wählen haben, so steht das Resultat aus den Wahlen der städti- schen Bevölkerung schon jetzt so gut wie fest. An den Wahlmänncrwahlen in den Städten haben sich alle Parteien, mit Ausnahme der ganz links stehenden Sozialdemokraten und Sozialrevolutionäre, eifrig beteiligt. Schließlich gab cS allerdings im letzten Grunde nur zwei ernste Gegner im Wahlkampfe: der Block aller rechtsstehenden Parteien und die alleinstehende Partei der bürgerlichen Demokratie, d. h. die kvnstitutionell-dentokratische, welche sich selbst mit Vorliebe die „Partei der Volksfreiheit" nennt, von den Gegnern aber den Spitznamen der „Kadetten" (von t.-d.) erhalten hat. Zum Block gehören in der Hauptsache vier Parteien: der „Verband vom 30. Oktober" Mktjabristen). die „progressiv-ölonomische Gruppe", die „handelS-induftrielle" und die „Partei der Rechtsordnung". Die letzte, welche innerhalb des Blockes eine bedeutende Nolle spielte, allerdings hauptsächlich hinter den Kulissen, kann man kaum als konstitutionell bezeichnen. Mehrere ihrer Mitglieder haben sie denn auch verlassen, weil sie von vornherein aus ihrer Vorliebe für die Selbstherrschaft kein Hehl gemacht hatte. Die progressiv-ökonomische Gruppe besteht vorzugsweise auS Fabrikanten. die handels-induslrielle aus Kauf leuten, welche auch ihre Angestellten zum Eintritt veranlaßten und sogar die Beiträge für sie bezahlten. Späterhin hat es sich freilich heraiisgestellt, daß die meisten Handelsgehilsen zu den „Kadetten" gehörten. Der Verband vom 30. Oktober hat sich selbst als ans dem Boden der Verfassung stehend bezeichnet: von einzelne» seiner Mitglieder wird ihm jedoch der Vorwurf gemacht, daß er über dem Kampfe gegen die Revolutionäre das nachdrück liche Eintreten für die verfassungsmäßigen Freiheiten zu sehr außer acht gelassen habe. Im Kampfe gegen diesen rechtsstehenden Block hat die konstitutionell-demokratische Partei in den meisten Fällen und — was besonders in die Wagschale fällt — in den Hauptstädten Moskau und Petersburg gesiegt. Selbst die Beamten nnd die Dienerschaft des Kaisers haben für diese Partei ihre Stimmen abgegeben. Die konstitutionellen Demokraten werden mit ihren etwa fünfzig eigenen Sitzen in der Duma und unter Angliedcrung von etwa hundert Stim me» aus Polen. Kankasien und Sibirien usw. das Rückgrat der Opposition bilden. Ob es dieser Opposition gelingen wird, einen Teil der bäuerlichen Vertreter zu sich herüberzuziehen oder nicht: davon wird die Gestaltung der politischen Phvsio- gnomie der künftigen Duma abhängen. Das Programm der lonstitutionell-demokratischen Partei, die aller Voraussicht nach im zukünjtigen parlamentarischen Leben Rußlands eine ganz bedeutende Rolle spielen wird, läßt vorläufig die Monarchie gelten, fordert aber, daß die Verhältnisse der Bauern und Arbeiter, sowie das Schul- und Gerichtswesen auf demokratischer Grundlage geregelt werden, auch soll die gesamte legislative Arbeit und die Ausstellung des Reichsvudgets in den Händen der Volksvertretung liegen. Bon den weiter links stehenden Parteien unterscheiden sich die konstitutionellen Demokraten hauptsächlich dadurch, daß sie an dem Manifest vom 30. Oktober 1905 festhalten und entschlossen sind, die in demselben gemachten Versprechungen zu verteidigen und weiter zu entwickeln. Zieht man nach alledem in Betracht, daß der Zusammentritt der Rcichsduma neue heftige Kämpfe entfesseln wird, die vielleicht allmählich zu einer völligen Radikalisierung der russischen Volksvertretung führen werden, so wird man es bcarcislich finden, daß manchem Mitglied der russischen Negierung an gesichts der Unbestimmtheit der politischen Perspektive bange wird. Zudem lassen mannigfache Nachrichten daraus schließen, daß Im russischen Ministcrkollegium eine grenzenlose Ver worrenheit und Zerfahrenheit herrscht, die manchem Mitglied desselben den Wunsch nahelcgen mag, sich beizeiten zu „drücken". Allerhand Krisengerüchtc durchschwirren die Lust, und mit großer Hartnäckigkeit heißt es, daß auch die Tage des Minister präsidenten Grafen Witte gezählt seien. Was daran Wahres ist, läßt sich natürlich von hier aus nicht sicher be urteilen, aber im Interesse Rußlands wäre cs sehr zu beklagen, wenn im jetzigen kritischen Augenblick — kurz vor dem Zu sammentritt der Rcichsduma Anfang Mai — ein Kabinetts- Wechsel eintrctcn würde. Die Unsicherheit der inncrpolitischen Loge würde dadurch ganz wesentlich erhöht werden und eine Unruhe in der Bevölkerung erzeugen, die leicht unangenehme Folgen haben könnte, so ausgepeitscht sind Nerven und Stimmung des russischen Volkes säst allenthalben. . . . Neueste Drahtmeldnnaen vom 18. April. Erdbebenkatastrophe ln Ealifornie«. Kaum, daß sich die Gemüter über die Verheerungen etwas beruhigt habe», die der Ausbruch des Vesuvs ungerichtet hat. kündet der elektrische Funke eine neue Erdbebenkatastrophe, die sich im fernen Weste» Amerikas, in Cnlifornicn, ereignet hat. Calisornicn ist schon wiederholt von Erderschutterungen beini- gesiicht worden, von denen die verhängnisvollste» das Erdbeben von 1872 mit dem Zentrum Owens Valley und das von 1887 mit dem Zentrum Bavispe waren. Außerdem ist das Meer westlich und nördlich von San Francisco reich an beobachtete» Seebeben gewesen, lieber die neueste Katastrophe liegen folgende Mel dungen vor: Newyork. Kurz nach 5 Uhr msrgens wurde Sa» Fran- eiSco von einem drei Minuten andauernden Erdbeben heim- gesucht. Tausende von Gebäuden wurden beschi- bigt und zerstört. Brände sind ansgcbrochen. Die Post- brhörde von Kansas Eith erhielt aus Los Angeles die Nach- richt, die Zahl der Toten betrage beinahe 1000. New York. Die ersten beiden Erdbeben st öße in San Francisco waren nur leicht, während der dritte verheerende Wirkungen hatte. Wer überlebte, floh, mit Ausnahme von sehr wenig Personen, die zurückblicben, um die Verletzten aus den Trümmern und den überall entstehenden Feuersbrünsten zu reiten. Es fehlt an Wasser. Der letzte meldende Telegraphist drahtete aus einem einstürzenden Gebäude, daß er sein Leben retten müsse. Newyork. sPriv.-Tel.) DaS Erdbeben, welches San Francisco heute vormittag heimsuchte, wurde auch im ganzen Staate Nevada verspürt. Sämtliche telegraphischen Verbindungen westlich von Reno sind zerstört. Wie der «Newyork Postal and Telegraph Compagny" kurz vor 11 Uhr cx> > telegraphisch gemeldet wurde, hat das Erdbeben in San Francisco sechs bis acht Slraßengevierte im Gcschäslsdistrikt zerstört und im Bankdislrikt ebenfalls großen Schaden angerichtet. Nach einem weiteren Telegramm ist der Gcschäststeil der Stadl San Francisco zum größten Teile zerstört worden. Zahlreiche Gebäude sind eingestürzt. In dem Bezirke der billigeren Miets wohnungen sind Hunderte von Menschen getütet worden. Tic Geschäfte liegen still. Die vornehmeren Viertel sind weniger beschädigt. Chicago. Die Telegraphengescllschaften sind ohne jede Verbindung mit San Francisco und Sakramento. Wie die Western Union Telegraphen Company milteilt, ist durch ein heftiges Erdbeben in den westlichen Staaten beträchtlicher Schaden angcrichtel worden. Dasselbe soll auch in San Fran cisco und Sakramento der Fall sein. ! ^ Lohnbewegungen. Hamburg. Die Hamburg-Amenta-Linie teilt mit: Die Erwartung des ausständigen Seemannsverbandes von Hamburg, der Streik wurde die fahrplanmäßige Abfahrt, des Schnelldampfers „Deutschland" hindern, hat sich nicht erfüllt. Die „Deutschland" hat heute nachmittag 4 Uhr 30 Minuten mit voller Besatzung lbtzO Manns Kuchaven passiert welche Tat sache die Aussichtslosigkeit des hämburgischen Seemannsaus- standes in schärfster Weise beleuchtet. Aachen. lPriv.-Tel.) Infolge der bereits gemeldeten Er klärung des Christlichen Textilarbeiterverbandes gegen 250 streikende Weber dürfte die Aussperrung sämtlicher Textilarbeiter zlimckgenviiimen werden. Diesbezügliche Verhand lungen schweben, dürfte» aber erst morgen zu einem endgültigen Ergebnis führen. Paris. Ungefähr 4000 Setzer beschlossen heute vor mittag den Streik bis zum äußersten. Man glaubt, daß die Zahl der Ausständigen injolge von Zugeständnissen der Arbeit geber heute abend nur noch 250 betragen wird. Die Bewegung beginnt, sich auf die Provinz ausziidchncn. I Paris. (Priv.-Tel.) Im noidfranzösischeil Kohlenbecken ist § es neuerdings wieder zu ernste» Zusammenstößen zwischen Streitenden und der bewaffneten Macht gekommen. In Lievin wnrden durch Steimviufe ei» Offizier schwer, zwei andere Offiziere und 15 Gendarmen und Dragoner leichter ver wundet. Lens. Die Direktoren der Kohlenbergwerks-Gesellschaften hielten heute nachmittag mit dem Zenlralkoinitee eine gemeinsame Sitzung ab. Die letzte Nacht ist im ganzen Kohlenbecken ruhig verlausen, nur in Earvin zeigte sich eine geringe Bewegung. In MarieS und Fersay nahmen die Bergarbeiter heute früh die Arbeit in vollem Ilmsange wieder auf. Die Aus ständigen griffen einen Zug mit Bergungsmannschasten für die Grube 2 in Billy-Moilligny an und warfen mit Steinen nach der Kavallerie. Mehrere Soldaten wurden leicht verletzt. Aus ständige sollen heute morgen den Markt in Liövin geplündert haben. Lens. sPriv.-Tcl.l Heute gegen 1 Uhr mittags sind neue Unruhen hier vorgekomiucn. Eine zahlreiche Schar von Ausständigen, die aus Liövin gekommen waren, griffen das Haus des Direktors der Schule von Lens, Reymaux, an. der sich gegcnwärlig wegen der Versammlung der Vergwerksarbeitcr in Paris befindet. Madame Reymaux. die allein zurück ge blieben >var, konnte durch eine Hintertür des Hauses entkommen und entging so den Angreifern. A n z i n. Heute trafen hier etwa 2000 Ausständige aus Deiiain ein, die versuchten, die Arbeiter der Hochösen in Anzin und Vieux-Conds von der Arbeit abzuhalten. In den Werken der Gesellschaft oon Anzin wird jedoch die Arbeit in bc- trächtlichem Umfange wieder ausgenommen. Tas Programm Dr. WckcrleS. Budapest. Ministerpräsident Dr. Weierle empfing heute vormittag eine Deputation der Stadt Temesvar. Aus die Ansprache des Führers, der chm das Mandat von Temesvar anbot, wate Wekerle u. a.: Die Führer der Koalition haben sich zur Wiederherstellung der gefährdeten Verfassung, unter Beiseitestellung. wenn auch nicht unter Ausgabe ihres prin zipiellen Standpunktes, vereinigt. Die politischen Gegensätze sind dabei in der Schwebe gelassen, um während der Ucbergangszeit wirtschaftlichen und kulturellen IntereIcn Vorsorge getroffen wird. Bezüglich des Verhältnisses zu Oesterreich und den aus wärtigen 'Llaatcn sind wir durch die zwar verfassungswidrigen, aber dennoch wirklich ins Leben getretenen«» auswärtigen Ver träge in eine Zwangslage geraten^ svdaß ivir sie cniiiehmen müssen, wenn wir unsere wirtschasilickien Interessen nicht zu großer Gefahr aussctzcil wollen. Infolgedessen ist es während der Dauer dieser Verträge unmöglich, zwischen Oesterreich und Ungarn Zollschranken zu errichten. Wir werden jedoch, um unseren verfassungsmäßigen Rechten Rechnung zu tragen, de- strebt sein, zwischen Oesterreich und Ungarn anstatt des Zoll- bündnisses. einen Zollvertrag zu setzen. Sollte Oesterreich dem nicht zustimmen, werden wir aus Grund des Gesetzes von 1899 unser Verhältnis zu Oesterreich aus Grund der Reziprozität regeln. Gleichzeitig werden wir alles daran setzen, unsere nationalen Arbeitskräfte auszumitzen. um sie im Lande zu be halten. Wir müssen alles anstrcben, um eine großangeiegtc Industrie zu gründen, das geeignetste Hilfsmittel für die wirt schaftliche Entwicklung! Zur Regelung der Geld- und Kreditverhältnissc gehört eine unseren Verhältnissen ent sprechende moderne Steuerreform. In einem Staate, der auf ausländisches Kapital angewiesen ist. ist der Staatsrredit der Maßslab für die Güte dcS Privatkredits. In dieser Beziehung zeigt sich leider in der letzten Zeit eine Stagnation, ja ein Rückgang, der beseitigt werden muß Die von der Regierung diirchzufuhrcnde Reform des Wahlrechts bezweckt, unter Währung