Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 14.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-14
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.07.1881
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
HS U" >- . r-- o»»»«»«» s««^ » — »chtkn voMprit»,, «L L4, ^a> 1W1 NN »öotal. dem Lri! Professor» d rormittag a >or sich. Die . der sterblichen Hülle de» Kunstakademie, N > colat. ging gestern ttinitatiSkirchdo» unter großer Felerlichkelt vor Lvtstnabme ztchlrricher hochgestellter Personen bewies, welchen Verlust da» Kunstleben durch den Tod lene» ausgezeichneten Architekten erlitten bat. Bor Allein wohnte S. K. H. Prinz Georg, al» Kurator de» akademischen RatbS und der Kunst« akademie der Beerdigung vel. Der kunstsinnige Prinz fand sich vor der Todtenballe ein und folgte dem Sarge an kaö offene Grab. Der Sarg selbst, welchem die zahlreiche» Orden teö Ent schlafenen vorgetragen wurden, vrrichwank beinahe unter den ihn bedeckenden Lorbeerkränze», Palmenzweigen von seltener Größe und dem Blumenfchinucke. Eine lauge Schaar von Künstlern, Kollegen. Schülern und Freunde» des verewigten »Vielster» gab ihm auf seinem letzten Gange das Geleite, bei wel (dem da- Trenkler'sche Mnsltck'or die Trauermnslk erekutirtc. Am Grave sprach zuerst Namen- der reformirten Kirche, wel cher Nicolai angebbrt hatte, der Pastor Oster; dann riet Galerie-Direktor vr. Hübner im Namen teö akademischen RatdS dem Heimgegangene» Mitgllede een Scbelkegruß nach. Prof.Glcse. einer der genialen Schüler deü entschlafene» Meisters, schilderte im Anstrage deS hiesige» ArchitektcnverelnS die künst lerische Bekentung NIcolai'o. worauf Im Namen deS Leipziger Architektenvereinö Banratv LIpsiuS dem entschlafenen Ehrenmit- gliebe eine Ebrentroiie an« den Sarg legte. Oberst v. Götz widmete im Namen der Dreodner Kunstgenossenschalt dem ent schlafenen Freunde einen warmempstinkenen Abfchleb. tum Schlnsse sprachen noch Architekt Fritzsche Namenö der Bau- gewerkenschule und ein letzlger Schüler keö Verewigten. Die Feierlichkeit brachte die Bedeutung Nicolai'ö als Lehrer und Künstler zur volle» Würdigung. — Der Bezirksausschuß der Kgl. Amtsliauptmannschast Dresden-Neustadt genehmigte gestern den Anschluß an die, Kor- rcktiongzwecken dienende Äezirksanstalt der Amtsliauptmannschast Dresden-Altstadt in Saalhausener Lim. deren Erössnung für den t. Oktober 1882 in Aussicht genommen ist. Die Generalkosten wer den auf Grund der aufzustellenden JalireSrechnung desinitiv fest gestellt und auf beide Bezirke nach Verhältnis« der Anzahl der bei der Errichtung der Anstalt von den beiden Bezirköverbänden be anspruchten Plätze repartirt, wobei man davon auszugehen bat, daß dieselben gegenwärtig für die Altstadt auf 120 und für die Neu stadt auf 80 normirt sind. Aut einen Platz werden ein Erwachsener oder zwei Kinder gerechnet. 1 Tliomc «ine Anast, vatz dt, nächste «Station unliebsame Eindrmglnnge in das wohlhergerichtet« diachtlager brächte. Den Komet und den Mond schien Geucke extra geputzt zu haben und wie herrlich — keine trichinenbastc Durchwühlung des Reisegepäcks an den Grenzen — kurz, ein Prachtmensch, dieser Geucke; es lies Alles harmonisch ab (wahrscheinlich wegen der vielen Kannnmnusici, welche unS beglei teten), die freundschaftlichste Begrüßung an den Stationen. Sogar gegen Mitternacht in Bauern war bei längerem Aufenthalt viel Leben und trotz einiger Stunden Schlaf Nerbüfset Zu den vorliegenden Gesuchen des Gastbofpachlers Thomas in Striesen und deü Nel, in Pieschen um Eriaubniß zur Abhaltung allsoiuitägiger Tanzmusik während des Sommerbalbjabres wird voriüusig absäliige Entschließung gefaßt; zunächst soll, um überhaupt eine Regelung der Tanzeriaubniß im Bezirk berbeizusübren, eine Zusammenstellung aller Lokale erfolgen, in denen öffentlicher Tanz abgebalten wird, um die außerregulativ mäßige Tanzeriaubniß möglichst zu beschränken. Genehmigung sin den die Nachträge zur Lokalbaiwrdmmg für die ehemals Kandier' scheu Fluren des Gutes „Wilder Mann" und zu dem Regulativ, das Slraßcnwesen in Striesen betr. Eine gleiche Entschließung erfolgt über das zwischen der Kgl. Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbaimen und dem Gemeinderatlie zu Piescben getroffene Abkommen hinsichtlich der Ablösung der Unterstellung deS sog. Windmüblenweges in der Flur Pieschen. Die von dem Genieinde- rath zu Grnna beschlossene Erhebung einer Abgabe zur Gemeinde- kaffe bei Errichtung von Neubauten :e. wird abgelehnt. Mit der Uebertragung der Funktion eines Standesbeamten an den neuen Gemeindevorstand Lemcke in Pieschen erklärt der Bezirksausschuß sich einverstanden. Genehmigt werden die KonzcssionSgesnche: Er ters in Kötzschenbroka zum Bier und Branntweinschank (Beher bergen wird abgeielmt); der veriv. Winter in Reitzendorf zur Aus übung der aus ihrem Grundstück daselbst in der Eigenschaft eines Reaireebtes haftenden vollen Gasthossgerechtigkeit, zum Brannt- weinfchank, zum Ausspannen und Krippensetzen und znm regulativ mäßigen Abhalte» von Tanzvergnügen; des Kranze in Pieschen zum Bier- und^Weinschank (Kleinhandel mit Branntwein wird ah- gelelmt); des Schankmirth Hnlile in Wachau zum regulativmäßigen Abhalten von Tanzvergnügungen. Abgeielmt werben Konzessions- gemchc der verehel. Burglnirdt in Kötzschenbroda znm Bier-, Brannt- zoeiiz- und Kaffeeichank, sowie zum Beherbergen; der geschiedenen Remkc in Wachau zum Bier-, Wein- und Bramlliveinjchank; des Felirmnnn in Kaditz zum Betrieb der Scbankwirtbschaft. — Eine neue, aber schon längere .seil von der Landwirthscbast und den Handelskammern gewünschte Behörde ist durch königl. Ver ordnung ins Lehen gerufen worden: ein E i s e n h a h n r n t Ii, denen Errichtung die Ni'inislerieu des »Innern und der Lina»««'» heschloffen habe». Ter Enenhahiirath ivird der Generalviiekrion der Staats- Halmen heigeorbnet; er hat die Ausgabe, in wichtigen, die Interessen des Haiwels, der Gewerbe und der Lanbwirthschaft berührenden Gagen des öffentlichen Eisenbahnverkehrs, insbesondere über wich tigere Abänderungen des Belriebsreglenients, soweit diese die Jn- tercisen des Verkehrs berühren, die Tarisvorschrislen der Tarifsätze und der Lalnpläne gulackitliche Aeiiüernngen ahzngeben. DerEisen- balnualh besteht aus G Viitgliederii, (i davon wühlen die.Handels und Geiverhekanunern. die lanbwirlhschastlichen Vereine, 7 cr- uennl das Linaniminisrerium. Die Wollt eines Mitgliedes erfolgt aui die Dauer von »bahren; der Eisenbahnratb wird von derGc- neralbireklion der Staatshahnen nach Bedürfnis«, in der Regel zweimal im ,Lahre berufen ; den Vorsitz führt der Generaldirektor der Skaatsbalmen; Beamte und Spezialiachveritändige können nach Bedüriniß zugezogen werden: cs wird ein ständiger Ausschuß von 8 Mitgliedern gebildet. Diäte» erhalten die Mitglieder nicht, je doch freie Hin und Rückfahrt aus den Staatshalmen. — Soeben ist die Ucbersieht des k o m m u n l I ch e n Haus haltes der Stakt Dresden auf kas verflossene Iabr, nebst dem Nachweis über kie Verwendung der 5 unk -1«eproz. Staktan- lelhen. in Dl u k crichicnen. DaS Javr schloß mit einer Einnahme von .'>,-107,Gl Pik. 1154,047 Kllk. mehr als I^70> und einer Ausgabe von 5,1 II.05I Mk. (171,702 LNk. weniger als G70) ab. brachte also einen llcbenck'uß von 425,^40 V!k. — Bezüglich kcr oeircn Anleihen ici bemerkt, kaß Ultimo 1880 vonkeräproz,. tic II ll«>.o<>«> o.llk. betrua. nur noch 50,050 »V!k„ unk von ker 1« wroz., kie ü..',«»> < «>«> Mk. betrug, 14,'.GX".llk. baar vorhantcn uuv 24N,I>0«> Pik. bei kcr Lächs. Bgnk gegen Verzinsung nicker- gciegt sink. V o I i«c i b e > i ch t. Durch Zusammensturz eines Holz- 'ck,iivpeiis wmde am Viontag "Nack,mittag auf der Waidgasse ein Arbeiter deich ä digt. Er erlitt einen Bruch des linken Obcr- 'chenkeis. — Am der dNarimilians Allee ist gestern Vormittag ein zweijähriges Kind von einem Sprengwagen überfahren uuv dabei lchensgeiahrlich verlebt worden. — Während der letzten Tage ist wiederholt m Parterre-Räumlichkeiten eingestiegen und nicht unbeträchtlich g c st o b i e n ivorden. Erleichtert wurden dieie Ver gehen dadurch, da«« dw Geschädigten Läden und .Lenster offen ge lassen hatten. — Der Schuhmacher Braun bat sich gestern früh in der 0. Stunde in ker Hamitwacbe der Kgl. Polizeidrrecticm mit der Seibstanzeigc gemeldet, das; er soeben in der 2. Etage des Hauses große Scbießgo.sse G seine bisherige Geliebte erschossen bade. Tic sofort angcsicllten Erörterungen ergaben die Wahrheit dieser Ansiage Brauer's, sowie die tronrige Tbatiacbe, daß ein mit der Erschossenen znsnnunenwohncndes Madelien, wclcbcs jekenialls aus! Guckst vor dem Vkörder durch das Lenster sich hatte flüchten wollen, hierbei in den Hoi hinunter g c st ürzt war und sofort ihren Tod gefunden batte. — Kurz nach der gestrigen Mordscene auf der großen Schießgasse fand die gerichtliclie Aufhebung der beiden Madchen- leiche» in Gegenwart der Kgl. Staatsanwaltschaft und bald darauf die Ueberführiing derselben nach dem Sektionslokale im Justiz- gebäude statt. Der Mörder soll 6 Schüsse ans dein Revolver ans seine Geliebte, die ledige Philivv, abgefeucrt hoben, wovon die meisten in den Körper, bez. in die Brust und Arm der P. cingedrungen sind. Das durch den Sturz in den Hot «ödtlich verunglückte Mädchen heißt Lipvold unk dürfte als nächste Todesursache die Zertrümmerung des Schädels anzunelnne» sein. Ter Mörder Brauer war bis Morgens 8 Uhr in der Werkstatt der .Hmnmerschen Sckmhivaarenfabrik anwesend und hatte sich von^ da ans direkt nach dem Schauplatze der Thal begeben. Tie Section der Leichen findet beute statt. — Aus Adelliolzcn (Oberl,aycrii) schreibt »nS ein Dres dener : Geucke ist ein Prachtkerl, wie bat er uns am 1. und 5. Juli geführt. "Nicht dies fieberhafte Gedränge nach guten Plätze««, jeder Fahrgast bekam sein Eckplätzchcn; wie beruhigend, namentlich für mich, der ick« mit einem kranken Kinde reiste; man konnte Lenster öffnen und schließen, sich vor- oder rückwärts, außer der Hitze oder dem Zuge setzen — nicht das --aubthierähnliche Verschlingen des seiner Schnellpresse heraus; es war die Miltheilung, daß die „Lin- dauer" 2 Stunden zeitiger, als da« Programm sagt, eintressen würden. In München »erviertlieilte sich die Gesellschaft nach ver schiedenen Richtringen hm, ein Lebewohl, Tücherschwenken und ein „Behüt' Gott, glücklich' Reis'", ging- weiter. Mich hatte mein Arzt noch hier am Luße des bäuerische» Hochlandes doch bereits 2400 Luß buch diriglrt. Eine himmlische Luft, prächtige Gebirgskette nach ck Seiten, von ferne der Chimsee, gute Wohnung und Verpflegung, herrliches Wasser, in dem man sich betrinken könnte, namentlich wenn daraus Bier gebraut würde; Sakra! müßte das a Bier sein! Früh ist cs so frisch, daß mau sich in Acht nehmen muß, die Hand beim Waschen nicht einsrieren zu lasse». 200 Kurgäste, fast nur aus München und Süddeutsche, leben heimisch zusammen. Heute früh war ich im Wallfahrtsort Marie Eck, sehr wirksam, wie circa 80 Dankesvotivl'ilder es sagten, für Nachkommenschaft, mir scheint mehr als Angnstusbad und Elster. Empfehlen Sie kinder losen Ehepaaren dieses „Maria Eck" dringend. Hier soll auch die Venvechselnngsgeschickste mit der verchellchten und unverehelichten Tochter passirt sein ((>. Wen» Sie mal recht hübsch ausnihen «vollen, kommen Sie nach Adelholzen. — Morgen beginnen die GerichtSferien; sie enden an« 15. September. — Eine Karawane von 24 jungen bildschönen Amerika nerinnen traf gestern in Dresden, von Prag kommend, ein. Die jungen Ladies (ein Pensionat) reisen unter Leitung einer Direetrice und besichtigen die Sehenswürdigkeiten der Städte Europas. — Der vom Theaterdirektor Neömüller gegen die E»t- chciduiig der K. Kreishauptmnnnsckiaft Dresden, nach welcher ihn» die Koncession als Schauspielunternehmer zu entziehen sei, erho bene Rekours ist vom Königl. Ministerium deü Innern »uninehr verworfen worden. Die Königl. Polizeidirektion hat demselben im Einverständniß mit der K. Kreiüliauptmannschnst noch bis zum 18. Lnli d. Ls. Lrist gegeben, innerhalb welcher der Schluß der Vor stellungen im Sommertheater definitiv zu erfolgen hat. — Vorgestern hat sich ein hier in Dienst stehendes Mädchen zu vergiften versucht. Fm Krankenhausc, wohin die Person gebracht worden war, ist jie noch an demielben Abend daran ver st v r l« e n. - An die seinerzeit vonunserwälmtellntersuchnngderBlitz- ahleit e r an der Drei Königs Kirche, schließt sich jetzt die R epa - r a l n r und Lnslandsetznng dieser Anlage, welche der hiesigen be kannten Lirma B ecker u. Schöppe übertragen ivorden ist. Wie Manchem mag die Haut gniieln, «venn er die steilen Leitern bis znm Tlmrnitiiopfe erblickt und die kühnen Arbeiter dort auf- und absleige» siebt. Der Ebef vorgenannter Lirma versichert lins, daß sich hierfür »Lnteressirende überzeugen können, in «vie sachgemäßer und solider Weise diese Arbeit, nainentiich die richtigen Erdleitungen von genannter Lirma ausgeführt werde». Wir haben die feste Ueberzengung von der Wahrheit dieser "Versicherung; uns selbst aber durch Hinaufsteigen bis znm Knopf zu überzeugen, diese wohl gemeinte Einladung möchten «vir doch aus leicht erklärlichen Grün den ablelmen. — „Woher dammiges, waS Kleider meinigeS naß machen!" mit diesen Worten sprach am Montag Nnchmittag im großen Ostra- gebege ein E z e ch e den dortigen Lährlenlcn seinen Dank aus, die ihn eben vom Tode des Ertrinkens gerettet Hallen. Bruder böhmisches batte nämlich, um an daS Ncustädtcr User zu gelangen und doch das Läbrgcld zu ersparen und gleichzeitig auch ein Bad zu haben, sich ausgczogen, seine snmmtlichen Wäsch- und Kleidungs stücke in ein Bündel gepackt, dieses ans seinen Stock gespießt und war io ins Wasser gewrungen, wo er flott schwamm und daher jedenfalls das jenseitige Ufer auch würde cneicht haben, wenn er beide Arme hätte brauchen können, was nicht ging, «veil er doch Sachen scinigc aus Woher dammiges bcrauslialten mußte. Ln der Milte des Stromes konnte er der Gewalt deS Wassers nicht mehr Stand halten und begann zu sinken und Hilfe zu rufen, die ihm den» auch noch rechtzeitig von den Fährleuten bei der llebigaucr lleberfalnt zu Tbeil ward. - "1! euheit e n. Es genügt nicht, das« die Grundstücke einer Großstadt, in welcher Reihe jetzt unsere Residenz steht, ein groß städtisches Aeußcrc besitzen, auch ihr Lnneres muß diesem Charakter entsprechen und ist in dieser Beziehung jede Verkebrserleichterung freudig zu begrüßen. Dies geschieht nun neuerdings durch den in Berlin, Wien, Brcslau und anderen großen Städten vorhandene» und in unserer Residenz cingesührten „stillen Portier". Unter dieser Firma bat nun Herr H ugo Weinspa ch hier (Vietoriastraßc 5) ein Unternehmen ins Leben gerufen, welches es sich zur Aufgabe stellt, in den verschiedensten Größen und Aus stattungen elegante und billige Haustafeln zu liefern und über die im Grundstück wohnenden Parteien sowie über die das Grundstück betreffenden behördlichen Amtsstcllen genaue Auskunft zu geben. Der „stille Portier" ist vielseitig als praklisch anerkannt worden (man sehe fick« eine solche Takel im Palais Glitenberg, Waiscnhaus- straße 7. an- und steht zu hoffen, daß er sich überall bald Eingang verschaffen wird, zumal der Unternehmer gegen geringe Vergütung denselben fortdauernd ergänzt. Eine solche Haustafel schmückt nicht allein jede Hausflur, sondern verhindert auch das oft so lästige Nachfragen oder zeitraubende Euchen (s. Lnserat). — Wie groß die Verbesserungen sind, welche nencrcr Zeit an den Siemens'schen R e g e nerativb r e n n e r n getroffen wurden, kann man allabend lich an den im Garten des Stadtwaldschlößchens durch Herrn Moritz Hille hier (Weltiiierstraße 50« ausgestellten 2 Siemciis- scben Laternen sehen, welche, bei einer Gasersparniß von 00-/.« P» gegen die gcivölmlick'en Straßenbrenner, den ganzen Garten taghell erleuchten. Ebenso gewäbrt der Skating Rink unter der Beleuch tung von ü Siemens'schen Laternen, welche ebenfalls durch Herrn Moritz Hille liier ausgestellt wurden, einen seenbaften Anblick und ist cs nur zu verwundern, daß nicht mehrere unserer großen Etablissements dieie "Art der Beleuchtung auch nnivcnden. — Die bei Fritz Scknilz su». in Leipzig durch ei» Buch warm empfoh lene „ E i cl« c u s e l v, G l a n z - P l ä t t e r c i" charakterisirt sich als praktisch und beliebt an« besten dadurch, daß das Merkchen schon neun Auslagcn erlebt bat. Die Vorzüglichkeit der in erwälmtcm Werke empfohlenen Ainerik. Glanz-Stärke «vird nach einem Versuch jeden Haushalt überzeugen, daß man ohne diese Glanz-Plätterel »jemals io prächtige Wäsche erzielen kann. — Ein stattlicher Ge- schästsladcn ist Ecke der Reitbahn- und gr. Ptaucnschenstraße seit wenigen Tagen entstanden; die Kurz- und Eisenivaarenbandlung von Otto Grumpelt — früher am See 2.4 — ist dahin über- gesiedelt und sucht in dem neuen großen Gewölbe nun auch das Neueste und Beste ihrer Branche, aber unter dem alten Loosungs- «vort reell zu bieten. Das reiche Lager hat «volil kaum eine Kon kurrenz zu scheuen, weist aber namentlich viel billige und praktische "Artikel für Haus und Küche auf. — Ln P i e s cl« e n sind vorgestern die vor einem Wagen ge spannt geiveienen Pferde durchgegairgcn und ist dabei der Kutscher unter die Räder des Wagens gekommen und übcrfal«ren ivorden; derselbe wurde schwer verletzt in die Diakoniffen- anstalt gebracht. - Am Dienstag den 12. t. Vormittags begann der dies jährige K o r»schnitt aus Poppltzcr Fluren bei Riesa. — "Am Sonntage wurde in einem westlich von Dreöden ge legenen Dorke luktige Kindtauke getciert. Unter anderen Ergötzlichkcitcn batte einer der Eßgcvattern ausgeklügelt, daß es sehr interessant wäre, zu erfahre», wie schwer wohl die flink, allerdings sich einer bedenkenden Beleibtheit erneuende» Pathcn wiegen würden. Das war aber eine schwere Ladung; baö Ge- iammtgewicht betrug 15 Ccnkner. — Am 6. d. starb am Sonnenstich der auf dem "Neubau des Strumpfwirkers Wunderlich in Vrüunsdors beschäftigte Hand arbeiter Christian Goktlieb Müller aus Burgstädt- - Mtttw-tda. sig« Zchuhmachei und M>. r«Lnnrma nwister „Mnäen vialer Gesellen tvAßaekh den Misten, eine geschmückten Räume Strrnstechcii für die Ball stattfand. Um , , 0r. Käublcr, welcher in wenigen a und geselligen Feier der Fes! ' ' An >g den U.Sluli fe Räumen des Schießhauses dal Fest, die Ge- Schuhmnchrr »war in harmloser aber w. Nachmittag-8 Uhr hatten die dem sich auch die MeiflerStvchter als > anschlossen, Nach dem rauen onschiofien. nach dem Schicßbause, uni Kdigung darzubrinaen, von da in die festlich des Hotel Stadt Chemnitz, wo Eoncert und e Lungsrauen des Nachmittag« und Abends « 10 Uhr IlbcndS erschien Bürgermeister lbend» . itgen oder warmen Worten der heiteren csttheUnehmcr gedachte und schließlich imung ausbrachtc, nachte erwidert wurde. Besonderen >s n hervor, dessen Gegenständ welches auch sntenS br der Gesellen gebärend erchidert wurde. Besonders» Huinor .brachte in anerkennender Weise egenstände die Gesellen gesammelt hatten. ES enthielt u. A,; einen Haifisch, welcher an der Küste des Franz Joseph-Lands vor 150 Jahren 8 Monate» gefangen worden war; ferner: den Tinten fisch, den die Engländer IM im Mlttelmccr anstatt der Insel Ferdinande« fingen; ferner: die Trompete, die die Mauern von Jericho einblics und im November 1881 heim Weltuntergang ge braucht wurde; ferner: säinmtliches Handwerkszeug, mit welchen, Hans Sachs arbeitete, wenn er dichtete; ferner: die Schuhe, mlt welchen Johannes AngelicuS 855 de» römischen Stuhl bestieg; ferner: eine hebräische Keule, bet den hiesigen Schuhmachern Jute nenannt; das Bild de« ParrhasiuS, welches den Emzug Karl V. in Antwerpen vorstellte u. s. w. Dies Museum war für Jedermann sehenüwerth. So verlief daS Fest mit wechselnden Vergnügungen bis zum frühen Morgen. Gewiß wird diese Feier den Theilnchmen den lange in Erinnerung Reiben. Möge die Harmonie und Ein tracht, welche sich hier zwischen den Gesellen nnv gewerbtretbenden Schuhmacher» kund gab, segenbringend ewig fortbestehen. — In einer E h e m nrtzer Maschinenfabrik sprang kürzlich dcr Boden eines mit flüssiger Mctallmaffe gefüllten Schmelztiegelo ge rade in dem Augenblick ab, als ihn zwei Arbeiter trugen, d«e durch das Metall erheblich an Fußen, Händen und im Gesicht verbrannt wurden, so daß sie sofort »ach dem Stadtkrankenhause gebracht werden mußten. — Eine Vagabondin hat in Thanhof bei Zwickau von 12 schönen Kirschbäumchcn die Kronen abgebrochen und dies einfach in der Absicht gethan, um — wie sie sagte — endlich in das Zucht- Haus zu kommen. — Der dieser Tage gemeldete Brand in Iugel bei Johann- Georgenstadt soll — wie uns dcr dortige Gcmcindevorstand Willig schreibt — seine Entstehungsursache nur in dcr Schadhaftigkeit der Este haben, Brandstislnng ganz ausgeschlossen und davon, daß der erwähnte Wassergraben während des Brandes abgeschlagen worden wäre, nichts wahr sein. — Ln der Großenhainer Straße in Radeburg brannten am Montag Abend die Wohn- und WirthschaftSgebäude der Jlci- schermeister Schlegel und Herrman», sowie ein an diese anstoßendes Hans nieder. — Am Sonnabend brannten in Schnarrtanne bei Auer bach drei unweit des Gasthoss gestandene Wohngebäude nieder. — Am Sonntag ist in Nieder-Neu schönberg bei Olbernbau wieder ein Haus, das des KistenmacherS Butter, nieder- gebrannt. ilnzweisclhast rührt auch dieser Brand von dcr die dor- sich zur Ruhe gelegt hatte», denn das Feuer kam gegen 4 Uhr aus. — Die 4M jährige Jubelfeier der Tuchmacher-Innung in H ainiche u verlief am Sonntag bestens; sowohl die städtischen Behörden, wie sämmtliche Innungen und Korporationen der Stadt betheiligten sich. — Der dieser Tage nach Plauen i. V. eingebrachte Hand arbeiter Ferdinand Müller hat vor dem Ilntcrsuchungsrichter bereits zugestandcn, seine Mutter in Reusa bei Plauen in dcr Nacht zum 7. v. erwürgt zu haben und zwar nach einem vorherigen Streit init ihr. — S1 olpen, 12. Juli. In dir. 180 Ihres geschätzten Blattes befindet sich ein Bericht aus -Molpeii über Alarmirung der dortigen Feuerwehr zu einer Nachtübung durch ihren Komman danten. Es bedarf dies einer Berichtigung, da nicht der Komman dant der freiwilligen Feuerwehr, sondern der Herr Feuerlöschdircltor die Alarmirnng angeordnet hatte, und die Feuerwehr mir ihre Wicht erfüllte, wen» sie dem Signalrufe mit möglichster Schnelligkeit folgte, ob eine Veranlassung zum Erschrecken für das unbetheiligte Publikum damit gegeben worden ist, sei hier nicht näher erörtert. Das unberufene Sturmläuten ist von den zum Läuten angestelllen Personen eigenmächtig und ohne jeden Auftrag ausgesührt worden. Daß beim Brande vollständig hölzerner, mit Stroh gedeckter Scheuern sich die Tbatigkeit dcr Fcnerwelir nur auf Deckung dcr zunächst gelegenen Gebäude beschranken kann, ist wohl leicht be greiflich, ebenso waren eine städtische und die Spritze der Feuer wehr längst in der "Nähe des Brandplatzcs, ehe eine auswärtige erschien, wovon allerdings die Ncudörfler die erste war, dcr gcchric Berichterstatter hat aber jedenfalls übersehen, daß die Spritze der Feuerwehr, welche mit Saugvorrichtung ist, beim zunächst gelegenen Wasserbassin ausgestellt und dem gaffenden Publikum nicht sichtbar war. Ter Kommanbant der freiw. Feuerwehr Stolpen. — Das Landgericht Bautzen hat jüngst einen Standes beamten wegen falscher Beurkundung zu 4 Monaten Gesang»!; verurtheilt. Er hatte stets beurkundet, daß die die Geburten und Sterbefälle Anzeigenden das Proiokoll vorgelesen erhalten, genehmigt und unterschrieben hätten. In 24 Füllen war das aber nicht ge schelien, dcr Beamte Halle das Protokoll selber genelmugt und für die Anzeigenden unterschrieben und zwar theils weil die betreffenden Personen, theils weil er keine Zeit im einzelnen Falle hatte. — Kößschenbroda. Wie grundlos oft die Befürchtun gen vor Ranch und üblen Gerüchen sind, mit denen man de» Gründern neuer Fabrik-Etablissements das Leben vor dcr Kon» zcisionsertbellung sauer mache» kan», beweist auch die seit Herbst vorigen Jabres im Betrieb siebende Majolika- unb Fäh en e c - F a b r i k N e u kr I c d st e I n deö Herrn Adalbert Götze in "NIedcr-Lö„»itz. -Die Fabrik, welche gegen Vorurtbcile oben- genannter Art viel anzukämpfc» batte, arbeitet, wie sieb bald genug bcrauöstclite. ohne lebe Belästigung der Nachbarschail, und ist auch die Tbatsachc ganz besonders erfreulich, baß durch das Etablissement die .KunstlnduNrle lbier eine Stätte ge sunden bat. Die seinen Majolika- unb Fahence-Fabrikate, welche bic Fabrik verstellt und die mit einer sehr durchgebildeten Technik und brillanten Farbe» auch eine sehr exakte künstlerische Ausbil dung verbluten, sind vornebmlich Lurusartlkel für Zliiiiilcrtcko- ration und finden dieselben aui dem in» und ausländischen Markt recht erfreuliche illachsrage und Anerkennung. Mbge da- Eta blissement sich ans der betretenen Bahn tveiter entwickeln. — S eIbst inorbe. Wegen eine- unbcilbaren körperlichen Leiden- ertränkte sich in Oberfrobna die Im mittleren Lebens alter siebende Therese .Kirsten. — Eine unbekannte, aut gekleidete Frauensperson von etwa 40 Jahren Ist bei Leipzig In die Pleiße gesprungen; ihr Leichnam schwamm in der Stäbe deö Militär- badcö an, dlc llvr, die man fand, war noch i»> Gange, ein Trau ring ist 0. 8. gezeichnet. - »Aus dem Gottesacker zu Lruben hat fick« dieser Tage ein Gastwirt!) auS Dresden durch Ausschneiden dcr Pulsadern daS Leben genommen. — In dem zu Zeichen gelegenen Steinbruche der Dresd ner Baugeiellschalt ist am Dienstag srüb ' »7 Ubr eine größere Wand nictcrgegangen. Der Luftdruck Ist so stark gewesen, daß bei einem in der Nähe stehenden Häuschen daS Sparrwert ein gedrückt ward. — Amtögcrich t. Anknttpfend an den bereits mitgetheilten "Ausgang des BcleidigungSprozcsscs gegen Becher und Genoffen ist noch Folgendes zu ergänzen: In dem am 22. November v. I. vom „Sblips" erschienenen, mit der Uebcrschrift „An unsere Mitbürger!" versehenen Extrablatt war die Wiederwahl des Stadtverordneten und Maurermeisters Hugo Strunz als Stadtverordneter entschieden bekämpft und dies mit dcr Behauptung motivirt, St. treibe mit seinem Mandat Wucher und benutze dasselbe nur, um Geld zu ver dienen »nd seinen Ehrgeiz zu befriedigen. Stnmz lasse sich bei Ausführung von städtischen Bauten ungebührlich bezahlen und habe dabei gemeiiischastlichc Sache mit dem Stadtrath und Maurer meister Richter gemacht, dcr sich mit ihm in die Mcistcrgcbühren aethcilt babc u, s. w. Bei den Ausfällen gegen die beiden Kläger, denen sich dir Königliche Staatsanwaltschaft, vertreten van Hc«rn Staatsanwalt Schaarschmidt als öffentlicher Kläger an«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)