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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050706011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905070601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905070601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-06
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1905
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Dv-rdirsV Nachrichten. Nr. 188. Seite 4. MM DoumerStag. 6. Juli ISS 3 Zta ' nicht daE ich envähnrn. daß der Fück» »jenrlich lebhaft argen da» allgemeine Wahlrecht sprach und meint«, vag e» au die Dauer nicht zu behaupten wäre. In der Verfassung de» Norddeutschen Bunde», liigte er hinzu. Hab« er diese» iveit- >zrbend« Prinzip allein eingefichrt. uni da» deutsch« Volk zu der» söhnen und für die Sache der nationalen Einheit zu gewinnen." lieber ein halbe» Jahr Aon arbeitet der Reichöschatzsekretär .1. Man wollt«, wie da» ... . . , . . . . . ich erst über diese Finanz reform schlüssig werden und Höhr und Att der neuen Rerchsei» nahnien desli,»men. ehe man an die Beratung des Etat», de» Jlottengesetzes, de» MilitärpensionSgesetzeS und anderer Vorlagen derangina. an» denen neue AnSgave» für da» Reich entstehe«. Damit hing auch die Absicht zusammen, den Reichstag zum Oktober wieder eiuzuberusen. Nun aber ist eS fraglich, wie die „Franks schreibt, ob das geschehen kan», oder vielmehr, e» ist schon t mehr fraglich, daß es nicht geschehen wird. Einzelne Bvr- lchläae des ReichSIchahsekretsrs über die neuen Steuer», welche die Grundlage der sogen. Finaiirrcform bilde», sind offenbar bei den Bundesreaiernnge» ans Widerstand gestoßen. Von der Reichserbschaftssteuer weiß man das mit Sicherheit, denn da ist der Widerspruch Preußens und Sachsens deutlich ber- vorgetreten. Und es scheint, daß dieses Projekt, wenn e» nickt ganz anfqegebe» wird, eine andere Gestalt erhalten wird, als ursprünglich beabsichtigt war. Auch darüber, ob Tabak oder Bier oder vielleicht beide, neue höhere Einnahmen liefern sollen, ist man sich nicht klar. Der Bundesrat steht vor einer Soinnier- vause, der Schatz'ekretär geht auf Urlaub und der Entwurf der ReichSsinanzreform ist noch nicht erschienen. Der Bnndesrat hat sich noch nicht damit beschäftigt. DaS große Werk ist auf den Herb't berschoben. Da werden Beratungen der Finanzminister slatlsinde», und so ist nicht mehr daran zu denken, daß der Reichs tag schon in, Herbst die Vorlage erhält oder sie gar onrchberatrn konnte. Sie wird mit dem Etat, der Flottcnvorlage und mancher» anderen zusammen kommen, und die Arbeitsfähigkeit des Reichs tags wird wieder auf eine harte Probe gestellt werden. In der neuesten Nummer der „Deutschen Inriste»-Ztg." unterzieht der SenatSvräsident beim Kmnincrgericht in Berlin, Lindcnberg, die Konnniisionsbeschlüsse zur Reform des Strafvrvzesses einer Besprechung, welche na. dennoch nicht genügend beachteten Umstand hervvrhcbt, daß die Kommission eine der bedenklichsten Seite» des Schwurgerichtsverfnhrens darin erblickt, daß der Wahrsvrncd nicht mit Gründen zu versehen ist. Ties zwirme zu rein formalistischer Behandlung der Revision und für eine Wiederaufnahme des Verfahrens fehle eS an jeder festen Grundlage. Daraus folge aber auch die Gefahr, daß die Ge schworenen sich geradezu als allmächtig und außerhalb des Gesetze- 'stehend betrachte». Die sonst durchaus kühle Objektivität der Protokolle werde hier verlassen in dem lapidaren Sähe, man dürfe behaupten, daß. wenn die Sprüche der Geschworcncnbairk niit Gründen versehen werden müßte», die Schwurgerichte von der allgemeinen Empörung des Volkes längst beseitigt sei» würden. Senat-Präsident Lindenberg bemerkt dazu: „Beweisen läßt sich diese Behauptung nicht, aber die Stimmung, der sie entsprungen, wird man nachfühlen." In bezug auf die M a nd ats- N ied er! c gu na des Grafen Limburg Stirn,» schreibt die „Kvnservative Korrespondenz", daß der Rücktritt des Grafen tatsächlich nur auS Gesundheitsrücksichten erfolgt sei und daß hierbei nichts, absolut nichts i» Frage komme. waS das volle Licht der Oeffentlichkcit zu scheuen hätte. Graf zu Limburg Stimm wolle trotz seines Ruhe- bedürfnisies das Mandat für de» Reichstag weiter auSübcu, sowie auch im konservativen Parteivorstande verbleiben. Als Nachfolger des Grafen L i in b u r g - S t i rum im Borsi^ der konservativen Fraktion dürften nach einer Zuschrift an die „Schics. Ztg." in erster Linie Gras v. Wartenslchen-Rogasen und Gencralfeucrsozietätsdirektor Winckler, der Vertreter des Wahlkreises WeißeiiselS-Zeik, in Betracht komme». Tie Erfahrungen des Seekriegs Vor Port Arthur hat sich die deutsche Marine bereits jetzt zu nutze gemacht. Nach einer Mel dung der „Kiel. N. N." wird eine besonders für den Minensnch- diensi bestimmte Torpedobootsdivision in Cuxhaven formiert und der dort vor drei Monaten gebildeten Minen- kompagnw cmgeglicdcrt werden. Die von Kaprtänlentnant Most befehligte Minensuchdivision wird aus fünf älteren Torpedobooten. „8 22". ,.8 24". „8 25". „8 29" und . 8 30" bestehen: als Tender wird ihr das ehemalige Torpedoboot „8 2" beigeaeben. Nach Informationen der „Franks. Ztg." verfugt Preußen über so reiche Mittel, daß es von einer neuen Anleihe im Laufe des Iabrcs vollständig wird absehen können und auch im nächsten Jahre voraussichtlich nur unter besondere» Nmständen an den Markt appellieren wird Durch die die ganz außerordentlichen werde» Preußen andauernd Einnahmen der preußischen Staalsbah» große Beträge z>,geführt, die es ihm ermöglichen, hanszuhalten, ohne zn neuen Anleihen greisen zu müssen. In der lippi scheu Th r o n stre i t-A n g e le g e n h ei l steht, wie Berliner Blättern aus Detmold gemeldet wird, ein neuer SenlationSprmcß bevor. Nach der offiziöse» LandeSzcitung hat die fürstliche Staatsanwaltschaft gegen die biickebl,ratsch ge sinnte Tageszeitung in Detmold Strafverfahren wegen Beleidi gung der Postbeamten eingeleitet. Die Beleidigung wird erblickt in dem öffentlich erhobenen Zweifel, ob vor Veröffentlichung der bekannten aufsehenerregende» Kaiserdepeschen an den Graf-Regen ten das Telegraphengekieimnis gewahrt worden sei. Der durch die Wieder»»srvllnna der Kaiserdepeschen alle politischen Kreise Lippes erregende Pro^ß findet bereits am 5. Jnlr in Detmold statt Das Organ der braunschweigischen Welfen, die „Vaterland. Volksztg", veröffentlicht seht den Wortlaut der bereits mehrfach erwähnten Adresse an den Reichskanzler betreffend die Erledigung der braunschweigischen Frage. Merkwür digerweise wird darin mit bezug auf den Herzog von Cumberland gesagt: „Daß er die Reichsverfassung und bannt den gegenwärti ge» Besitzstand aller verbündeten Regierungen anerkennt, hat er wiederholt unzweideutig ausgesprochen. Die Unterzeichner der Adresse würden sich ein großes Verdienst erwerben, wenn sie den 'Nachweis erbringen könnten, wo und wann der Herzog von Estimberland „den gegenwärtigen Besitzstand aller verbündeten Regierungen" anerkannt hat. Bekanntlich hat sich der Herzog bisher stets geweigert, den endgültigen Verzicht auf Hannover auszusprechen und damit den zeitigen Besitzstand Preußens anzn- erkennen. Oesterreich. Das Subkomitee im Ausschuss? betreffend das Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn nahm eure Resolution an. welche besagt: Die Erklärung der Re gierung über vorläufige vorschußweise Regelung derBeitragsleistung zn den gemeinsamen Ausgaben wird zur Kenntnis genommen, doch wird gegen jedes daraus für die Quotenfestsetzung zu folgernde Präiudiz Verwahrung eingelegt. Gleichzeitig wird eine Revision des bisherigen Quotenvcrhältnisses als dringend notwendig be zeichnet. und erklärt, daß eine unerläßliche Voraussetzung für die Bettraosleistnng der diesseitigen Reichshälfte zur Deckung der gemeinsamen Erfordernisse dre sei. daß zur Verteidigung der Machtstellung der Monarchie ei» gemeinsames, einheitliches Heer bestehe. Die Regierung wird anfgeiordert. alles in diesen, Sinne Erforderliche im Einvernehmen mit dem Reichsrat rechtzeitig vor- zubereiten. Grnbmevcr legte ein Ermächtigungsgesetz vor be treffend di« vorschußweise. Beitragsleistung der diesseitige» Reichshälfte z» den gemeinsamen Auslagen bis zur definitiven ae- ffetzmäßigcn Quotcnfestsrellnng und beantragte eine» Zusatz zu der Resolution des Snbkomrtees, in dem er die Revision des A»S- glerchsgesetzes von >907 verlangt, falls Ungarn ei» selbständiges Zollgebiet oder eine selbständige ungarische Nationalarmee schaffen sollte. Ministerpräsident Freiherr von Gautsch legte die Gründe dar, warum die Regierung das Ermächtigungsgesetz, das ein Vertrauensvotum siir sie wäre, ablehnt, und betonte, daß jede ivi« immer geartete gesetzliche Bestimmung betreffend die Quoten- frage eine einseitige Geietzesbestininmiig wäre, die dem Ansgleichs- gesehe widerspräche Die Schaffung eines besondere» Gesetzes wäre aber auch eine stärkere Bindung der diesseitigen Rrichsbälfte als der von der Regierung gewählte Weg. Der Ministerpräsident wiederholte schließlich die »nnmwimdene Erklärung, daß. wen» die Situation zu einer entscheidenden Wendung führen sollte^ die Re gierung das Parlament einberusen werde. da sie gemeinsam mit diesem die Verantwortung zu tragen entschlossen sei. - Amerika. Root ist anscheinend nis Hap? Nachfolger auSersehen. da Roolevelt itn». obwohl Rvot Privatmann ist, einen Ehrenplatz als Vertreter des Staatsdepartements bei der Leichen feiec in Clcveland einränmt. Ta st, der das Amt als Kriegs jekcetär innebehalten »löchte. um seine Pläne betreffs Panamas und der Philippinen ouszttstchren, erhielt einen Wink, di« Reise sartznletze». G»»» «» «mtl G,»ch«r zu« 70. Geburtstag. F"st>" lE AnA V.?Nuk «i» Eine, - «1 HerrjL w» brenntt«» - Dt» Trägen an» dem Schlummer weckend, vrstt «t urbt. At und Stad». Den SreidelMnger neu entdeckend Al» Dresdner Kind empfohlen hat. .... nicht auf zu Kühen. wbc> Bi» sich ein Libnel ihm verstand Und liest den Dichter uns erstehen Im Bildwerk seiner Meisterhand I Und wie der Hahn stet» Körner pickend Auch hie und oa »e Perle find't, So emsig „Kvrneriaua" pflückend Du Dresdner, heut Geburt-tagS-Kind, Wandest den Kranz, den ewig jungen. Im Körnerhau» um .Leher und Schwert" .... und dort sei beute Dir gesungen. Dost Du de» Dank» der Besten wert I Hurra l von Recht» und von der Linke« Ruft Dich die Schar der Freunde an. Dein Ang'. e» ..soll so heiter blinken" Noch lang' - ..Hab' meine Freude dran . . . Hurra. Hurra, Hurra!" I. «o,»el.«ll,,ld. »äh .»d ».» D «ck.» ,t»«, «esefte Dra-tmetttm-e«. Bremen. Nachdem di« Verhandlungen der «Lader Werften mit den Kesselschmiede» bigher «gebniSlo» gewesen, hat die Norddeutsche Maschinen- n»»d Arms« tuvenfakwik. der .Weserzeitrina" zufolge, heut« ÜKO Arbeiter aus- Die Aktiengesellschaft «Weser" hat MX) Arbeitern ge- «esherrt. «ndigt. Knust «nd Wissenschaft. ff IIN Residenztheater wird heut» abend da» dreiaktige Lustspiel „Der Familientaa" von Gustav Kadelburg ge- acbrn. Am Freitag wiid da» Schauspiel „Soldaten" von Lev Walther Stein und Ludwig Heiler zmn erstenmale wiederholt. ff Eeutral-Theater. Das »ist so großem Beifall anf- genoininene Lublinersche Lustspiel ..Ei» kritischer Tag" »leibt für die nächste« Tage »och auf dem Spielplan: e» geht heule abend zum sechsteiimai in Szene. ff Die Theater- und Redekunst schule Senff- Georgi veranstaltet heilte abend >/H Nhr auf der Schnlbiihn« lKänfferltraße 4) die letzte Aufführung vor de» Ferien. Zur Darstellung gelangt: „Die versunkene Glocke", ein wutsche- Märchendrama in fünf Aufzügen von Grrhart Haupt- mann. — Im vergangenen Studienjahre veranstaltete die Anstalt insgesamt 54 Scyansvlrl-Anfführungen, welche 6ti verschiedene dramatische Werke znr Darstellung brachten. Die abgehcndcn Schüler erhielten Anstellung am Königl. Schauspielhaus zu Dres den, fürstlichem Hoftycater zn Gera, den Sladtthcatcrn zn Königs berg >. Pr., Bromberg und Köln a. Nh. «Residenztheaterj. ff Im Kurhaus WeißcrHirsch findet heute abend 8 Uhr ein Konzert statt, dessen Reinertrag mildtätigen Zwecken znfließe» soll. Als initwirkende Künstler nennt das Programm den Baritonisten Hern, Hans Melms, früher an der K. K Hofopcr zu Wien, den Bernhard Schneiderschen Damenchor und den Kom ponisten Roland Bocgnet. ff L öd an. Als Tenorist für die Wiener Hof- over ist Herr Waltcr^W eißlovs von hier engagiert worden Herr Weißkopf ist der Sohn des Direktors der diesigen Malzfabrik und war früher Offizier. biS er sich der Kttnstlerlansvalitt widmete. ff lieber die Bapreuther Stilbild rings schule und ihre künftige Gestaltung ist die ,,Tgl. Rdsch." in der Lage, die folgenden Mitteilungen zu inacben: Die gänzlich unbegrün dete Zeitungsimchrichl von der Auslösung der Bayrenther Stii- bildilnffsichuie ist bereits — auch von u»S — ividcrrnsen wor den. Ais beste Bestätigung für den Fortbestand, die den Ver breitern jener Nachricht wohl nur durch ve» Tod dcS bisherigen ersten Leiters, Prof. Kniese, in Frage gestellt scheinen mochte, darf die Mitteilung dienen, daß schon vor Jahren Pros. Knres« selber sich ein« von chm besonders geeignet erkannte, jüngere "cklsskraft herangezogen hatte, der nun auch die Leitung an teile des unvergeßlichen und in seiner Art gewiß unver gleichlichen Mannes übergeben worden ist. Herr Kapellmeister Karl Müller 11878 zu Frankfurt a. M. geboren und im dortigen Nasf-Konservatoriu», musikalisch ausgcbildet) ward nach einer praktischen Uebungszeit als Kapellmeister am Sladtchcater zu Elberfeld und St. Gallen im Jahre 18S8 zuerst an die Stil- bildungsscbuie nach Bapreuth berufen: seine Tätigkeit hier ward nur unterbrochen durch eine lehrreiche Zeit musikalischer Dienste als zweiter Kapellmeister im Metropolitan Operahonse zu New- vork unter Maurice Grau, wo chm besonders das Studium mit Künstlern ersten Ranges und Vortragsmeistern, wie de Reczke und Krau Sckumann-Heink, die ihn bochschäkten, a»vertraut ward und sehr förderlich war Als aber Graus Nachfolger, Herr Couried. seinen bekannten Plan einer Aufführung des „Parstfal" zegen den Willen Richard Wagners und seiner Erben ins Werk ctzen wollte, gab Müller seine 'evr günstige Stellung sofort auf. um sich nicht an einem Unternehmen zu beteiligen, das seinen künstlerischen Ehrbegriffen nicht entsprach. Mit dieser vorbild lichen Handlungsweise, die manchen namhaften Künstler be- chämen konnte, hat der begabte pinge Kapellmeister sich auch der Gesinnung nach wie im übrigen durch fern Wissen und Können, als eine Kraft erwiesen, die wie wenige nach Bayreuth gehört. Seit 1904 war er dort wieder als Lehrkraft »nd in der Assistenz bei den Bühnensestspielen tätig, wobei er in seinem Eifer und seiner Genauigkeit auffallend verwandte Züge mit dem gerade darin so ausgezeichneten Meister der Schule zeigte, p daß es keine Frage sein konnte, daß ,mch dessen allzu frühem und lies zu beklagendem Hingang die Forksührung der Schule in sonst unveränderter Weise der bewährten Lehrkraft Karl Müllers zu übertragen war. f Ein Prei» ierenpubliku »i will sich die Leitung der Berrlnigte» Stadttheater in Köln erziehen. Um dies zn errei chen. bat Direktor Martcrsteig für die Spielzeit 1905/06 nn Alten Stabttheater ein besonderes Novitätcil-Abounement geschaffen. Dieses wird 24 Vorstellungen umfassen, die etwa 16 Schanspiel- novitäten zur erstmaligen Aufführung und 8 wertvolle Neneiu- studierungen bringen sollen. Diese Vorstellungen werden auf die neun Monate der Spielzeit gleichmäßig verteilt. Da die Preise billig gestellt sind, ist um so gewister anzimehmen, daß diese Neuerungen ihren Zweck erfüllen und damit der in langen Jahren beobachteten auffallenden Interesselosigkeit weiter BevölkerungS- schichten gegenüber der literarisch-dramatischen Produktion einiger maßen abhelsen wird. — Hoffentlich! ff Tie diesjährigen rheinischen Goethe-Fe st spiele haben im Stadttheater zu Düsseldorf bei schier unerträg licher Hitze vorgestern mit einer über 5 Stunden währenden „G ö tz" - Aufführung ihren Anfang genommen. Das Publikum feierte vor ollem Matkowsky, dessen ausgezeichnete Leistung in der Titelrolle in der Tat die höchste Beachtung verdiente, wenn der Künstler auch, namentlich in der zweiten Hälfte des Dramas, noch nicht das letzte hergab und wahrscheinlich der schwülen Witterung halber nicht hergeben konnte. Recht wacker hielt sich neben ihm Frl. Wachner als Georg, der in der äußeren Er scheinung wohl noch etwas mittelalterlich-derber hätte sein können, in Spiel und Sprache aber eine wohltuende Frische und Urwüchsigkeit bekundete. Weniger gelang es, wie die „Voss. Ztg." konstatiert, den beiden Frauen auf Schloß Berlichinqen, vie Frau Arndt und Frl. Egenolf darzustellen batten, den rechten Ton zu treffen. Ebenfalls war Sommerstorss als Weißlingen etwas matt, und auch die Adelheid des Irl. Berndt ließ in charak teristischem Ausdruck manche- vermissen. Die Wihne zeigte sehr hübsche Bilder, die zum Teil von dem Theatermaler Stöcker stammten. ff Da» E n s e m bl e-Ga sts p i e l von Mitgliedern des Wiener Burgtheatrr» begann vorgestern rm Berliner Theater der Reich-Hauptstadt mit einer Aufführung von Goethe- „Iphigenie". Es war ein großer Erfolg für die Wiener Künstler. Die klassische, wenn auch etwas dünnstimmme Iphigenie der Frau Römpler-Bleibtreu fand ebenso lebhaften Beifall wie der natura listische Orest de» Herrn Kain-, der vom Publikum enthusiastisch gefeiert wurde. ff Ter Direktor de» Deutschen VvlkStheaters in Wien. Emericki v. BukovicS. ist vorgestern abend gestorben. Ursprünglich Journalist, sogar Kriegsberichterstatter, widmete er sich später der dianiatische» Literatur und übersetzte namentlich während seine» Aufenthalts in Paris mehr al» zwanzig Stücke. Bei der Be« Gtraßtzurg. Gestern und beute gingen über dem Elsaß .schwere Gewitter mit Hagelschlag nieder. Der Schaden ist sehr groß, auch ist der Verlust von Menschenleben zu beklagen. Do» heutig« Hagelwetter brachte Hühnereigroße Schloßen, durch di« viele Mensche» vertvundet wurden. Der Schaden m yckdern und Gärten ist sehr groß. 300 Leitungen wurden durch Blitz schläge zerstört. Budapest. In den der Donau^DcnnpffchiffahrttdGesell- schaft gehörigen Kohlenbergwerken von Fiinsktrchen sind 4 000 Arb ei ter in den Au »st and getreten. Zur Anfrechlerhaltung der Ordnung wurde Militär requiriert. Madrid. Hier herrschte heute ein äußerst heftiger türm, der Bäume entwurzelte, Wagen umwarf und ein Standbild der Kathedrale herabstürzt«. Der Straßenbahnverkehr ist unterbrochen. Mehrere Personen wurden verwundet. I« Mnsocco stürzten infolge eines Sturme» zwei Schornstein« der Mün-werksrätte ein. Beim Einsturz «ine» Gebäude» wurden Arbeiter unter den Trümmern begraben: 5 wurden dabei getötet, 7 schtver verletzt. Petersburg. Wie der „Westnik" erfährt, entbehrt die Meldung, daß die Vertreter der cmstvärtigen Mächte gemeinsam die russische Regierung ersucht hätten, ihren Reichsangehörigen die während der Unruhen in Odessa erlittenen Verluste zu ersetzen, jeder Begründung. Petersburg. Der AuSstand im Petersburger Handelshafen ist durch eine Verständigung zwilchen Arbeitern und Arbeitgebern beendet worden. Der Lrb«it». lohn wurde erhöht und für die Arbeiter eine Versicherung wäh rend der Arbeitszeit im Hafen eingeführt. Feodosia. Di« Besatzung de» Panzerschiffe» „ Pot«inkin " gab folgende Erklärung an die frenrden Mächte bekannt: Der Eittscheidungskampf g«g«» di« russische Regierung hat begonnen. Wir teilen die» allen fremden Mächten mit und hasten es für unsere Pflicht, zu erklären, daß wir voll ständige Garantie kur die Unverletzlichkeit der fremden Schisse geben, die sich im Schwarze» Meere aufholten. sowie der nicht russischen Häfen des Schioarzen Meeres. Tokio. Am der Konferenz in Washington fungieren nach mntlicher Verlautbarnng die Barpne Kvmura und Taka- bira als Kommissare Japans. Die Leitung i« Ministerium des Aeußern übernimmt interimistisch Graf Katfura. Tic Mission reist am 8. Juli ab. Ur»»It»r» «. M >»chlu>.> «ttdil «ilkonr» IW,60. ivr««d»,r o-ue , l«ii,60 Lombardrn >8,Li, Lauro-iUie . Un-ar. O»rz — vortugl»!»» —. rtirt»»I«I« —Fest. PrsduMn , vrrichi. L>e«,»n rer 0No»«r —, »« Mii», —. Siogxen ou Oliob-r —. v«r iiiiiir, — - v»»»»». .0i»l«e>dk»»>»ir.r S»gl. «Setzen lest, tremder nchia, DevO. Sei Neu,»» Krlch ^l. Ämrvk Mat» schwach. Tonauer nominell unveritndcrr. Mehl Mid Uerst» stetig. Haser fest. — weiter: kchön, Vermischtes. * Das Gold der Erde. Wieviel Gold wird jährlich in der Welt gewonnen? Im Jahre 19lK soll der Wert der Goldgewinnung rund 1400 Millionen Biark betragen haben. Australien steht an erster Stelle und liefert rund 343 Millionen, die Vereinigten Staaten 338, Transvaal 311, und nur Europa erweist sich als arm, indem Rußland mit bloß 90 Millionen Mark vertreten ist. * Im Miitelmcerc werden demnächst unter der Leitung des Vizeadmirals Fournier große französische Flotten- nanöver beginnen. M den Manövern werden 12 Panzer schiffe, 6 Panzerkreuzer, 7 Torpedozerstvrer und 3 Kreuzer teil nehmen. Sie haben besonders die Erprobung einer neuen Signaimethode zum Zwecke, welche bestimmt ist, die derzeit ge brauchten Signale zu ersetzen, die in dem Augenblick versagen, wenn die Schisse in ihrer Bemastung Schaden erlitte« baden. — Von der lausenden Woche an werden auch in de» Geioössern Großbritanniens, speziell im Kanal, Flotten- übringen größten Stils stattjindcn. Nicht weniger als sechs Admirale werden beteiligt sein, und jedes verfügbare Schiss in den heimischen Häfen wird zur Verwendung gelangen. Die neue Kanalflotte, das Kreiizer-Gescknvadcr Nr. 1 und die 3 Dttnsionen der Reserveflotte werden Mitwirken, ganz abgesehen von den Tor- i edoflottiilen. Es ist besonders bemerkenswert, daß die Reierve- flotte zum ersten Male seit ihrer Neuorganisation zu Aktionen auslöust. Di« Admiralität macht gewissermaßen jetzt di« Probe, wie ihre gesamt« Neuorganisation bezüglich der Streitkräfte in den 'beimischen Gewässern, also bezüglich derjenigen Notten- beteiligungen, welche bei einer überraschenden Kriegserklärung die schwierigste Ausgabe zu übernehmen haben würden, sich be währen mag. TVetlerdertctzl de» Kgi. Ttichf. Melrorotog. Institut» tn Etzemnitz vom 5 Juli 6 ildk morgen« kremverntnr nach «elsiu»). Wetterlage in Enrova an, 5, Juli 8 Uhr früh: -rat'«»«, ff." "'sÄ- warn'r». 2 «K d««RIni>ki eionone- Nom« RUH tun» » Sink« deevlmde« »MV Swrnoi» Mol. H«»d IhrsinanN tzn-aron» S«u»«4>»N »« Stockholm bti Kopenhig. «6 M«mei S«in»m, > Schwach. b,»,ck» N irttch,»«^, V mtNI,ched,ck« UV M'Nia wolNa VSV starlwoiN, 8iV l«tch!w°l»«ni l?c> l«tchlj>oolNq SV nicht h»N«r 080 Nicht wolkig V mtih»,, wolkig «kW lhaldd,» rco Nicht deteckt 0 Nicht deinckt «1« z»c> -»>« zn Scill, «ach«, 6 6 verli» » «.rlkruh« 0 gra„k».« - M«h 6 »Part« l» Mlixch«, 6 ff N»j c> «hmnnt, 7 >17,0 Nor«»» -t-I6 v Nom -t I«s 0 7!«M 4 «7! H 76» « 6l « « « Der b-chft« Druck lagert über Süd-Irland. Relativ tiefer Druck be findet sich nn Nordwcsie». Eine Teildei-resfion »rciiet sich über Süddeutsch- iand au». Die bvetterlaa« bedingt zunächst noch östliche Winde, so bah trockne« Wetter anbalten wird. Die zentrale Lage de« Ties läßt aus Ae- witterbildung schließe». Wolkige«, vorwiegend trockne» Wette« mit Hoi«- nn, zu Aewitterbildnng wabrschcinlich. Prognose für d«, «. Äu«i Wetter: Wollig, vorwiegend trocken, Neigung zu lltewilterbttvuna. T««- veratur: Uebemorinal Windursprung . Süden. Barometer; Mittel. Witterung tn Sachsen am 4. Juki. Gse« Lein». i.' S«. «Naito» 6 »In» «.M«. h— il »b» »ret»«, ML, «ouhon ÜMa» <hwm>I« U» 1,7 2»0 »8.0 >»« l», sc> , Still » D?- «»» «o 17> >,.« » > »» t . - ao rs.b lö4 » » «UI 8V t «i«I »ov 75, 77, »r.» »i »o „7 »i »» »6» »V l So ; »V 1 . »»» r»8 RS r s«8 r?s !0S - La« sehr wann«, trockne Wetter bestand meist am ». Juli Land« fort. Bautzen melde« vom Morgen leichten Niederschlag, lirömungen waren leicht und obn« ausgesprochen«, Charakter, wurde Dunst, im Bebirg« am Meegen Netzet »eotzachte«. Lau la Da« Barometer stand b bl« v Mm. ,u doch. Meldung vom 8> Starker Tau. glanzender vonnenunter- und Aufgang, fern« Gew Weste» bi« Norden, schwach,« Wetterleuchten, starker St bi« Westen. Dretzden, ». Juli. Barometer von Ovtttrr Eduard tvorm. OSkar Boividi, Wallstrabt ». Atzend» st Ahr : 7» ' » gefallen. Tbcrmomelrograpb nach Selstu«. Temperatur wa«n«. niedrigste » Ge. «»nn«. Vetter. Sützeetn».
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