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' — s» Berlin wurde, wie Staatsanwaltschaft in Heilbar geselle Ernst Mogler verh« Mord »ur Last aelegt wird. li« wurde, wie bereit» kurz gemeldet, der von der «ft in Heilborn verfolgte 21 Zsahre alt« Bäcker- Kogler verhaftet, dem ein dreifacher Last aelegt wird. Er stand in der Nähe von Heil- einem Bäckermeister in Arbeit und hatte in der Woh» Meister» gesehen, daß dieser sich im Besitz einer ar Summe baren Gelbe« befand. Das ließ dem Gesellen bei i de» und verpraßte Bedienung von kam er in «in ihn festnehmen bor« Heren Summe baren Geldes befand. DaS ließ dem Gese kein« Ruhe, bi« er zu dem Entschluß kam, sich aus jeden Fall der Summ« »u bemächtigen. Mit einem Beil bewaffnet, drang er ,ur Nachtzeit in da« Schlafzimmer der Familie «in und streckte nacheinander Mann, Frau und Kind nieder. Nach der scheuß- lichen Tat raubte er etwa 600 Mark und wurde damit flüchtig. Sein Gewissen trieb ihn von Ort »u Ort, so daß er endlich in Berlin ankam. Wie Verbrecher in den meisten ähnlichen Fällen, 1er sich im Strudel der Großstadt zu betäuben t Geld zum großen Teile in Wirtschaften mit arter Hand". Als er keine Mittel mehr besaß, jirtshaus deS dritten Polizei-Reviers, wo man lassen wollte. Er stellte sich selbst der Polizei, wurde auch gleich erkannt und sestgenommen. Mogler gibt an, daß er, um in den Besitz des Geldes zu gelangen, mit dem Beil allerdings auf den Meister, die Meisterin und das Kind los- geschlagen. aber nicht die Absicht gehabt habe, sie zu töten. Reue zeigt er nicht und'erklärt, daß alle drei Personen noch gm Leben gewesen seien, als er den Raub ausgesichrt und davongegangcn sei. Er wird nach Heilborn zurückgebracht werden. * Einen Heiratsschwindel im großen betrieb der 63jährige Agent und Kaufmann Ferdinand Gombert, der unter der Anklage des versuchten und vollendeten Betrugs in 43 Fällen vor der 1. Strafkammer des Landgerichts I in Berlin stand. Er ist gelernter Schlosser, wurde dann Kaufmann und eröifnele in der Dalldorfer Straße ein Heiratsvermittlungsburcau, das er erst ^Reform" und dann „Verilas" nannte. Nach eigener Angabe tnserierle er in etwa 4M Zeitungen Deutschlands und empfahl sich als Vermittler für reiche Heiraten. Wenn sich Heiratslustige meldeten, so erhielten sie von dem Angeklagten mehrere, mit großsprecherischen Ankündigungen und Zeugnissen über die Reellltät und Güte des Bureaus versehene Prospekte, rn denen mitgcteilt wurde, daß eine große Anzahl junger — und auch,älterer — Damen mit Vermögen bis zu 450 MO Mk. sehn süchtig darauf warteten, unter die Haube zu kommen. Am Schluß des Prospektes wurde noch mitgeteilt, daß in den nächsten Tagen den betreffenden Heiratslustigen ein Paket unter Nach nahme im Betrage von 9,50 bis 14,50 Mk. zugeben werde, in welchem sich nähere Angaben, Photographien und dergleichen be- finden werden. Wenn das Paket dann eingclöst wurde, so fand sich darin außer mehreren Prospekten und Photographien ein Formular vor^das von dem Heiratslustigen genau ausgefüllt werden muhte. Ferner mußte der Betreffende nach beiliegender genauer Anweisung «inen Heiratsantrag anferligen und diesen mit Angabe der auf der Photographie der gewünschten Dame befindlichen Nummer wieder an das Bureau ,,Veritas" ein senden. Die Heiratsknndidaten erhielten von diesem Zeitpunkt ob keinerlei Nachricht mehr. Wenn sie an das Bureau „Veritas" Mahnbriefe schrieben, erhielten sie entweder gar keine Antwort oder einen angeblich von der betreffenden Dame selbst herrnhreu- den Brief, in welchem fie den Heiratsaulrag aus irgend einem Grunde ablchnte. Als besondere Lockvögel dienten dem An geklagten zwei Schwestern, deren iede ein Vermögen von 450 NM Mark besitzen sollte. Wie die Anklage behauptet, soll der An- > . - ch nu , . istvei reichen Schwestern mit je 450 OM Mk. waren trotz aller Recherchen überhaupt nicht zu ermitteln. Eine angeblich 22iäbrige Dam«, die ein größeres Vermögen besitzen sollte, macht auf der betreffenden Photographie schon einen älteren Eindruck. Außer- dem ist die „Zweiundzwauzigjährige" auf dem Bilde in einem Kleide dargestellt, wie es vor etwa zehn Jahren Mode war. Die vierte heiratslustige Dam« war ebenfalls nicht zu ermitteln. Nur die fünfte Dame hatte wirklich die Absicht gehabt, unter Ver mittlung des Angeklagten eine Ehe einzugehen. Die Anklage geht davon aus, daß der Angeklagte von vornherein gar nicht die Absicht gehabt hat, als Heiratsvermittler aufzutreten, cs sec ihm lediglich darauf ankommen, den durch Nachnahme erhobe nen Betrag von 9,50 bezw. 14,50 Mk. zu erlangen. Zur An- Schwestern, die in Wirklichkeit gar nicht existierten, spekuliert hatten. Vor Gericht bestritt der Angeklagte, sich des Betrugs schuldig gemacht zu haben und ließ einen umfangreichen Ent- lastungSbsweis antreten. Da eine große Anzahl kommissarischer Vernehmungen von Geschädigten vor Gericht verlesen werden muß, so sind für die Verhandlung drei Tage angesetzt worden. " Die unerträgliche Hitze fordert in ganz Italien viele Opfer. In Venedig wurde mitten auf der Lagune ein rudern der Gondolier vom Hitzscblag getroffen; er war sofort tot. Beim Passieren des Appenuientunnels bei Pracchia wurden viele Passagiere des Schnellzugs Nom—Mailand infolge der fürchter lichen Glut von Krämpfen befallen und wollten-sich ans dem Fenster werfen. Auch in Florenz und Umgebung sind zahlreiche Sonnenstiche vorgekommen. Tie Meteorologen stellen fest, daß seit siebzig Jahren Rom leine solche Sommerhitze halte wie in diesem Jahre. *EineganzeRäuberfamiliehatdie Polizei von Nancy in dem benachbarten Dorfe Maxeville verhaltet. Ter Vater der Familie starb vor einigen Wochen. Als die Polizei gen Einbruchs aus dem kam. um zwei Söhne wegen Einbruchs zu verhaften, erlaubte sie ihnen, ein kurzes Gebet aus dem Grobe des Vaters zu Iprechen. Die Söhne benutzten aber diese gute Gelegenheit zur Flucht. Kurz darauf wurden zwei Töchter im Alter von 16 und 23 Jahren verhaftet, weil sie in Männertracht in ein Hans in Nancy eingebrochen waren. Die Polizei war benachrichtigt worden, daß außer den beiden im Gefängnis sitzenden Mädchen die ganz« Familie z» Hause wäre; sie belagerte daher am Sonn abend di« Hütte, und erst nach einem Handgemenge, in dem die Frauen schwerer als die Männer zu überwältigen ivaren, gelang die Verhaftung der ganzen Familie. * Der Kampf gegen das Automobil. Fast jeder Tag bringt eine neue schlimme Nachricht für die Motorfahrer in England. Die neueste Hiobspost ist die, daß der Schatzkanzler auf eine Anfrage im Parlament erklärte, er werde erwägen, ob cs nicht empfehlenswert sei, die Motorwagen mit einer je nach der Pserdekraft steigenden Steuer zu belasten. Augenblicklich zahle» die Motore nur eine Emschreibegebühr von 1 Pfund Sterling, eine jährliche Lizenz von 5 Schilling und eine je nach dem Gewicht oiL Wagens schwankende Steuer von 2 bis 4 Guineen. Das Verbot des Hydepark für die Motore, die angedrobte Gefängnis strafe für geringfügige Vergehen und die nunmehr in Aussicht ge stellte neue Steuer haben in den Kreisen der Motorfahrer Be stürzung und Erregung hervorgernfen. In Chester wird eine große Versammlung der Vertreter sämtlicher Automobilklubs Englands stattfinden, deren Zweck es ist, alle Motorfahrer zu gemeinsamem Kampfe gegen die antimotoristtschen Maßnahmen zu einigen. *Ein Schlaf von 31 Jahren. Ans einem 31jäh- rigen lataleptischen Schlaf ist. wie spanische Zeitungen berichten, eine Pächterin aus Villacienne bei Bnrgos erwacht.. Die Frau hat die Erinnerung an die Ereignisse ihres Lebens vor 31 Jahren frisch im Gedächtnis bewahrt, als wären sie erst gestern geschehen. Zu ihrem Erstaunen fand sie ihre Angehörigen sehr gealtert, und sie konnte gar nicht glaube», daß ihr Leben so lange Zeit ansgesetzt haben sollte. Von allen Seiten kommen Aerzte, um Fragen zu stellen und Beobachtungen zu machen "Fürst Gagarin über die rn Nische Flotte. Eine charakteristische Kritik des Fürsten G. Gagarin über die Zu stände in der russischen Flotte, d,e an die Schlacht von Korea an knüpft, findet sich in der Berliner Zeitschrift „Der Deutsche"; die Ausführungen des Fürsten sind im gegenwärtigen Augcnblickc um so bemerkenswerter, als sie sich speziell mit den noch existierenden Aschen Flotte, also mit der Schwarzen Meer- M... , . . otte, beschäftigen. Der Fürst schreibt^ „In der ganzen sten der rns Flott ' Marine heißt es: Unsere Brüder sind in Ostasien ersäuft Unter den lungeren Offizieren gibt es zwar manche Tale! worden, cntc, aber auch sie grwöhiien sich an den Schlendrian, wenn sic erst gemerkt ' - - -r . ... ' 'ilst wie Mchtigkcit. W oben, 5aß Protektion mehr Hilst wie Dichtigkeit. Wer „den avst zum Vetter hat", drückt sich frech von jedem Dienste. Am schlimmste» steht es in dieser Beziehung auf der Schwarze» Meer- Flotte. Man weiß, daß man in einem war« elaiwuin sitzt und lediglich in dem höchst unwahrscheinlichen Falle, daß cs Krieg mit «rtietznog stehe nächste Seite. vre8ÄLvr Sank. LSO VOV OVV,—. Lvsvrvvw 4L SVVVOO,—« Tu unserer seu«r> und diebessicheren 8tLdIK»mmer im köni§ dobLiui-LtrLSSS 3 stellen wir Sake» (Stahlfächer) verschiedener Große zur Verfügung. Diele Fächer bez. die in denselben befindliche», von der Bank gelieferten Kassetten dienen zur Aufbewahrung von Wertpapiere». Dokumenten, Schrnuckgegenslände». Büchern u. s. w. Die Schrankfächer stehen unter dem eignen Verschlüsse des Mieters und dem Mitverschlusse der Bank: nur beide gemeinsam könne» das Jach öffnen und schließen. Der Mieter findet in separaten Räumen (Kabinen) Gelegenheit, die Trennung von Coupons und sonstige notwendig werdende Dcpotveränderungen in bequemer Weise an Ort und Stelle vorzunrhmcn. Die 8tal»Iliaii»iiivn ist an Werktagen während der Kassenstnnden von tt bis 1 Uhr vormittags und S biS « Uhr nachmittags geöffnet (Sonnabends von » Uhr vormittaas bis » Uhr nachmittags). Die daS Nähere enthaltenden Bestimmungen sind an unseren sämtlichen Kassen erhältlich. I»rv!8ÄIIVL ZlNNlL. kür lieistzndtz bringen wir un8ers Lpsris!- miä in empfehlende kriunerung; erstere an ein oder mehreren vorher su hestimmouden Orten benutzbar, letztere kür grössere Leisen geeignet, ctg, auk 6 rund derselben an sümtliehen bedeutenderen Lade- unä Kurorten kuroxas und au allen wichtigeren klLtrsn der Welt obne vorherigen ^vis Gablung gsloi8tet wird. Die Kreditbriefs ma-cben die Llitnabms grösserer Lar mittel überflüssig. kLkvrs Auskunft erteilen unsere Dtzp08ll6ü-I^LZ86rl I LölllK ^vNrmu-8tr. 3, 1'ragvr Strasse 39 und Lnutruer Strassv 3 (am ^.IbsrtMö). können nunmsbe köstliobs Snlats, »aurs Speisen etc. gsnisssen mit MKIW-cni!,' ^Vo in äen Oosehäkton noed nioirt ru haben, verssnäon äis Fabri kanten pritr SvbsIIsr Siibns, ttomdurg v. <i. ttöbo 2 Dtorünsoiiso »Lilrovin" (6 Inter Lssix srxobenä) xsg. LIK. S,— Haedn. s Z 6. II. Mkk. k>0Nl6U6kt6r- I^abi'LK, 2wLHvI»8trLS80 LS (anel Utnxstiasse). Slusarbciten alter Kronleuchter bMigst. l^eus Nüster kiir Kss unä elcktr. lickt eiMvr ksdrilmisii. Ivsn! limi-Mlse «loa! 8V ffoititjl. Ziiel's. Hamlet l.oN>'! lü ^ 2lvIniU8 2. LInssv 12. uuä 13. ^ull ^ älkxaiMl' »688kl, Eigene Fabrikation. glnhlicht modernst. Stils. Billigste Preise. Luk8Ll22v!t. Die Verkaufs-Niederlage der Dresdner Prctzhefen- und Kornspiritus-Fabrik sonst ^ I«. «»«»iNMvIi, Inhaber: Oai-I »ei »tto«, Wilsdruffer Straffe Sä, empfiehlt reinen alten Kornbranntwein, sowie ff. rektif. Kornsprit 901, und als besondere Tvezialität: alten »8«««'» Ikora, außerdem «am, -tti-i-ov, IU««a«»t und echt ti-aaL. »raaLvraaatavla. KE" Hamkeduk- 8oiame>'li»n«>»r>iali« in Flor, Seide, Leinen, Zwirn, imit dänisch, durchbrochen rc., ä Paar LS, 2S, SS, 4i«», SO, 7S, »O I»L. ä Paar LS, LS, 3S, 4S, SV» 7S, Nv I I 80-üini»»k- „nd Koe-von, groffe Auswahl» ä Paar Ls. :rs. so. «o. 7v, nv, 100 i»>. V>aoEl»nn,>»«l»aI»v, jetzt n Paar Ov—I7S IUL. krrgebii'LiKlitzz Il»ii<l8eli«lili»ii8, mmarkb tz. 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