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12 »Dresdner Nachrichten" Ekljt 12 Donnerstag. 22. Juni 1V«5 »M Nr. 171 durch den Humboldthain ging rS nun in da» Innere der Gtadt zurück. Bald war inan, nachdem man einen klirren Blick auf Börse. Mtivlialgalerir, Schloß und ZeuabanS geworfen hatte. !vieder an, Ausgangspunkte. «schon nach diesem ersten Eindruck war man de» Lobes voll über Berlins breite, sauber« und schöne Strassen, sowie dessen prächtige Anlagen. ** Das Plötzensee-Gefängni« wurde am Dien» tag von den Teilnehmern an dem Lehrkursu» für Gefängnis- ivesen besichtigt. Im Modellsaal daselbst erläuterte Direktor Sauer die sämtlichen Anlagen, welche «inen Flächenraum von 25 Hektar bedecke». Tie vier Gefängnisgebälwe bieten Raum bier im allgemeinen aus den Tagesrapporten eine erfreuliche Abnahme der Kriminalität Nachweisen. Die isolierte Lage der Aniiali bedingte die Schaffung einer eigenen Entwässerungs- Anlage. die Rieselfelder erweisen sich als ein dankbares Unter nehmen. Ebenso bat die Anstalt die Gasbereitung in eigener Regie. Der Beaintcnkörper besteht ans 101 Personen, darunter je 7 Inspektoren und Assistenten, 15 Oberaufseber und 80 Auf- iel'er. Die Gefangenen-Feuerwehr lxtt sich bei dem letzten Brande gut bewährt, indes soll demnächst eine Beamten- Aenerwehr organisiert werden, welche bei nächtlichen Hilfe- leislungen für zuverlässiger gelten darf. ** Zu dem Selbstmord des M e d i z i n a l r a t s D>r. Tovorski wird noch folgendes mitgeteilt: Es darf als sesigestellt gelten, daß der Verstorbene die Tat infolge ner- vojer Ueberreizung begangen hat. Dieser krankhafte Zustand mag daraus zurückzuführen sein, dah Tr. Toporski in letzter Zeit >nit Arbeiten überhäuft war. Medizinalrat Dr. Alfons To porski Imtle eine ausgedehnte Tätigkeit, die sich weit über die Grenzen Posens hinaus erstreckte. Er war Vorstand der dor tigen Hebamincn-Debranstalt und Mitglied des Provinzial-Medi- zinastKollegiums. Aach Kiel war er zu einem Kongreß gefahren. Die Leiche wird i» Posen bestattet werden. ** Im Kurpfuscher-Prozeß in Darmstabt wurde als erste Zeugin eine Frau N. vernommen. Sie war die erste Patientin der Darmstädler Heilanstalt. Ihre Ordinativnsnummer betragt jedoch 1M600. — Vors.: Weshalb gaben Sie Ihrem ersten Patienten bereits die Rümmer 160 000 ? — Angekl.: Das macht man in Frankreich allgemein so. (Heiterkeit!j Tie Zeugin A. gibt an. dah sie an einem Frauenleiden erkrankt war und dah ihr der Angeklagte, ohne sie untersucht zu haben, Dropsen verord net habe. Sie habe dafür 50 Mk. bezahlen müssen, ohne daß eS we>entlich geholfen hätte. Eine weitere Zeugin, die an Gelenk rheumatismus litt, wurde a» Händen und Fichen untersucht, wor auf ihr getagt wurde, daß sie sich Arzneien aus Paris für bl Flaues lonnnen lassen müsse. Tie Zeugin hat das jedoch unter lauen. Eine dritte Zeugin, die einen Hautausschlag hatte, konsultierte ebenfalls den 'Angeklagten, den sie aus Grund des Protessorentitels für einen Arzt hielt. Ihre „Heilung" konnte jedoch nicht mehr anSgesulnt werden, da EaslreS inzwischen Ver haltet wurde. Der nächste Zeuge F. ist der von Eastres engagierte Heilapparaten Depotvenvalter Er sollte 18M Alt. Gehalt be komme». mußte aber 20«)« > Mk. Kaution stellen. Er hatte aber nur 5«>0 Ml die Eastres jedoch auch nahm, lim die 500 Mk. ist der junge Mau» natürlich betrogen. — Bei dem Buchdruckerei- oescher R. der hieraus als Zeuge aufgerufcn wird, hat der An geklagte Drucksachen im Wette von 1900 Mk. bestellt, jedoch noch nicht bezahlt. Ter Vermittler dieses Geschäfts war der Geschäfts führer ll. der „Verkehrszeitnng". Tiefem hatte Frau Eastres eine aus die zu errichtende Heilanstalt zu leistende Anzahlung von 10 OM Mk. vorgespiegelt. Eastres hat diese Anzahlung nie ge leistet Ein weiterer Zeuge F.. der sich uni die kaufmännische Stelle bei Eastres bewarb, sollte 5000 Mk. Kaution zahlen. Da ihm das Eastressche Unternehmen gut fuudiert vorkam, zahlte er die 5000 Mk. im Juni vorigen Jahres. Tas Geld ist als verloren zu betrachten. Eastres hatte es als einzige Anzahlung auf fern HauS verwendet. * Dieser Tage fand aus der Marksbutg bei Braubach das Iahresfesl der Verewigung zur Erhaltung deutscher Burgen statt. Nach Beuchtigung der Restaurierungsarbeitev der Burg und der vom Kaiser für die Hohkönigsburg erworbenen and zur Zeit auf der Marksburg ausgestellten Wasseniammlung fand im Riltcr'gale der Burg die Festversammlung statt, bei der Wirkl. Geh. Oberregierungsrat o. Bremen-Berlin die Teil nehmer begrüßte. Hieran schloß sich ein Festmahl. Ein Feuer werk bildete am Abend den Abschluß der Jahresfeier. ** Der „Kaiser der Sahara , Jacques Lebaudn, der der Stadt Driesl schnöde den Rücken gekehrt hat, scheint nach dem, was jetzt über die näheren Umstände seiner „Abreise" be kannt wird, tatsächlich den Verstand verloren zn haben. Er war von Driest zu Fuß in Eomünano bei Nabresina angekommcn und benahm sich dort so, daß die Bauern die Gendarmerie ver ständigten. Als Lebaudy dies merkte, mietete er einen Wagen und fuhr, so schnell es ging, nach Görz. Ein Gendarm zu Rad bolte ihn ein und brauste ihn ans das Polizeikommissariat in Görz. 'Aus alle Fragen „eS Polizeirats blieb Lebaudy vorerst stumm, dann entschloß er sich zu sprechen, beschwerte sich bitter über die Behandlung, die ihm. einem gekrönten Haupt, in Triest understchren. Er müsse Oesterreich sofort verlassen; denn sonst .uüßte er diesem Staate den Krieg erklären. Man möge ihn .'reilassen; er werde nickt nach Oesterreich zurückkehren, bis die liegicrung — Abbitte geleistet habe. Er Unterzeichnete das mit chm ausgenommen« Protokoll „Jacques I., Kaiser der Sahara". Dann reiste er schleunigst ab. Ans lldine telegraphierte er ans Hotel Bolvich in Triest um seine Sachen und seinem Stall meister, er möge ihm mit den Pferden Nachkommen, lieber die Kamele und die Madame de Dion trat er keine Verfügung. Das Hoiel Balkan in Triest will die Tiere mit Beschlag belegen, bis steband» seine Rechnungen bezahlt. Dem Görzer Polizeirat hinterstes', er ein Schreiben, in dem er für die höfliche Behand lung dankte. * V > e r P c r s o n e n i m W e i n e r t r u n k e n. Ter Wein- chändler 'Anton Rocca zu Pirri sSardinienl hatte in seinem Keller e:ne mächtige Zisterne inj» 2000 Hektoliter Wein. Dieser fr Z Taue wllie ein Arbeiter aus der Zisterne Wein schöpfen: weil ':ch der Eimer aber verfing. beugte sich der Mann vor und arbeitete inst einer Stange in der Zisterne. Dabei wurde er von den cnmleigenden Gasen betäubt und fiel in die Flüssigkeit. E'.n zwcster und dritter Arbeiter eilten hinzu, teilten jedoch das Los des ersten. Der zwanzigjährige Sohn des Besitzers zog nun einen von ihnen, der noch bei Bewußt- stw war, wieder heraus, fiel aber selbst in die unheim- i'cke Zisterne und ertrank. Ebenso kamen die beiden übrigen Arbeiter um. Wie wäter sestgestellr wurde, entströmte dem Weine viel Kohlenstiure, und diese hatte die Leute betäubt. Sport-Nachrichten. Tie Kieker Woche, die ihren eigentlichen Anfang gestern, Mittwoch, genommen hat, verspricht, wie der „Voss. Ztg.", aus stiel geschrieben wird, ein noch großartigeres SporiscreigniZ als die bisherigen Kaiserregatten zu werden. Es sind nicht weniger als 116 Jachten angemeldct, nämlich außer 92 deutschen 7 aus Schweden, 5 ans T-änemark, 4 aus Frankreich, je 2 aus England, Belgien, Spanien und Rußland. 'Auffallend ist die diesmalige geringe Teilnahme der Engländer, die sonst den größten Bestandteil des fremden Elements bildeten, aber offen bar st'ielt hierbei nationales Empfinden eine Nolle. Um ihre eiaene Elpdc-Woche vor dem Untergänge zu retten, bleiben sie den Kieler Tagen sern. Den Hauptbestandteil der ausländischen Anmeldungen bilden mittelgroße und kleinere Jachten, wogegen die großen Klassen, in denen früher englische Schoner und Bawls in stattlicher Zahl vertreten waren, diesmal ausschließ- lich ans deutsches Material angewiesen sind. Die vier ersten Klasten weisen denn auch eine schwache 'Besetzung auf. aber um so reicher sind alle übrigen Klaffen besetzt, wobei noch zu er- wähnen ist. daß die Flottille ein so niedriges Durchschnittsalter bat, daß kein anderer Regattaplatz ein Gegenstück dazu aufweisen kann. Nur 13 von den l!6 angemeldeten Jachten sind vor 1900 gebaut: 55 stammen aus den Jahren 1900 bis 1904 und 47 sind neiigebaut. Der Kieler Hafen mit seinem Gewimmel von Jachten. Panzersahrzengen und zahlreichen anderen lSchisfen bietet schon seit mehreren Tagen ein großartiges Schausviel, und entsprechend dem sportlichen Ereignis hat auch der Fremden ström einen gewaltigen Umsang erreicht. Rennen zu Ascot, 20. Juni. Trial Stakes. Preis 10 000 Mk. ..Nabot" 1.. „Holme Lacv" 2.. „Cynaert" 8. Wetten: Fortsetzung sieh« »ochste Seite. Umbau 6sr kartsrrs-RLmL« Ausverkauf M lM« MulW.»knst» Rsmgsiäouv LIussu . . von 3 LLK. a», Rvmssiävirs k'oularärobsü von 12 Hk. an, Rsmsviäovs l's.ü'ots . , von 1 Uk. allM».«* Di« Xuovsriluuko-Stotk »kick rum Iml tu So» 8sb»at«a»t»rv «ivll». 8o1ä6HllÄU8 ^80llU6l(6) Lokii-kenwt. äor LrsuLkiroko 2. „5//V (Dlnüch« 7 Oit., IE) Mime» mcmisetic SM18.MWl.tc 0L/SLLT00l?/r. /E LT. OOL//L. /K04 Ikniri-lcnL vvl-r-orroLN: 20,000,000 va«/ /KÄFL VLtzls Xoebo verdorben äis 8psisso. vvnn ms vsrvonäsn. ckenn ssäss Titer 8s „Oitrovm" 30 Oitronsn. "AN"" I»LLsvl«ickvllSo. Vc> in äs» (lesebäktsn nocb nielit ru kabsn. vorssnäon äis I>'ndri- lmnt n l i ltL -leliellvi Sliiline, »anidare «k. UÜI»« L Tttsrü. „Ottrovm" (6Ttr. Lssix srsssbeacj) xsxsn ülü. 3,— llaclm. 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