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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905010801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905010801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-08
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.01.1905
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S»r WH« »ov. Lxsr L 8oLu lOPPKÜ W^r»»vn«tr»«sv S i». ü. vertllche- u«r Sächsisches. „Auch hu». beginnt demnächst wieder «in Kursus für — Die glänzendsten Veranstaltungen m der iähriaeu Wiutersaison dürsten unstreitig die beiden Ballfestluhkeiteu sein, die von den zwei hier bestes stellerverecnen in Verbindung mit andern Gelwssenschaften geplant sind. DaS grobe Batim Subskription-ball — zum Besten der Witwen» und Waisenkalsen der darstellenden Mitglieder der Aönial. Hostheater und des Vereins „Dresdner Presse", das Freitag, den 3. März, in s Räumen del unter dem Post- und Telegraph- , das Freitag, den 3. März, in sämtlichen Nan,^^ ^*t?in^'S/r*andsVst'^n "d/r Tracht" wurde am'Freitag abend von 6 Uhr ab im „M spanische» Küste" aLgchalten wird, ist in den Iwuplsäch- ^^^^,!Ac.'^ lichen Aeukerlichkeiten sein< Programms sestgelegt. Mcl, Eni- würsen des Herrn Hostheatermalers Rreck tz enommen. retdwas . — Der Nationale R e i ch S w a b l v e r b a nd wird am 12. Januar abends 8 Uhr im Saale des „Kronprinz Rudolf". in der d den ... . . , grohen Fan», hat den Aufstand selbst mir erlebt und kann aus eigener Anschauung und Erfahrung berichten. Jeder, der au dem Ge schick unserer Kolonien teuuimmt, ist bestens willkommen. — Das diesjährige WeihuachtSvcrgnngcn n vea m t e n v e r e i u s des ..Ein- Musen- inftru- von ireund- ge- Lieder vortrug. wird der grobe Ausstellungssaal den Schmuck einer spanischen Prachthalle erhalten, die an ihren Schmalseiten reizvolle Ausblicke aus bekannte Land schaftsbilder aus der Ebrocbene gewährt. Die mit diesem Saale parallel lausenden groben Nebcnscile bilden, dekorativ effektvoll ausgeschmückt, die Meeresküste, sodah man von allen Seiten des Hauptsaalcs aus entzückende Durchblicke« . - ^ , auf di« See und daS Gestade erhält. Der Kouzcrtsaal wird w! ^W-^nacktts,c>er .n Mcmholds ^alen ab einem malerischen Bilde aus der Alhambra zu Granada Mh>cktt», wahrend heute der D rc. s d n e r P o it b e amten > Vereinsmitgliedern, die früher Militärmusiker lvareu, in irer l sicher Weise übernommen, während Fr!. Eckner mit hübscher, schulter Stimme und gutem Ausdruck einige Lieder vvrtt ,, Zwei von Vereinsmitg!»der» flott gegebene Weihnachtslustiviele oervollständigten das Programm in angenehmster Weise. Dann trat der Tanz in seine Rechte, der die Teilnehmer noch lange beisammenhielt. — Am vergangenen Mittwoch lwtte übrigens bereits der Verband der Po st - und Telegraphen umgebildct, mit dem Löwcnbrunnen in der Mille, an den Seiten abgeschlossen von einem Palmenhain. Die übrigen Räumlich keiten erhalten eine der Ausschmückung der Hauptsäle ent sprechende reiche Ausstattung. — Im Mittelpunkt des Festes lll Uhr nachts) steht ein in prachtvoller Kostümierung ousgc- süürter B öF k e r»F e st z u g s300 Personen) aus Gruppen aller ,P ost kläIIg e" sein Weihnachlsoerguügen .Jäger e s a n g v e re i n feiert. — Der hiesige Männergeiangbcrcin Schuhen" seiert heute im ..Muiei'liause" Stiftungsfest, bestehend in Kanzelt und Ball. - Ter Da mcnckior der Dresdner Lehrerschaft Völker der Erde, namentlich auch mit Figuren aus der spanischen Christseier Mittwoch, den 11. Januar, 8 Uhr, im mitt- sein n ii d 26jährigcs Geschichte zuiammengestellt, und ein großes musikalisch-drawa. tisches Ensemble: „S z e n e n a u s d e m s p a n i j ch . n V o l k s- leben" (200 Personen), das, aus Auszügen, Ehören, Balletts, Soloszenen usw bestehend, mit einem Stiergesecht ab schließt. Tie Ansführung, an der sich zahlreiche Solistcn , der Singechor, das Ballett usw. der Königl. -Hos- theater, sowie Herren und Damen des Residcnz- thraterS beteiligen, findet aus der hierzu eigens errichteten K o l o s sal b ü h » e in> -Hauptsaale statt. — In de» Nebenjälen bieten ein originelles „Buntes Theater", auf dem nur „erste Spezialitäten" anstretcn, eine Spanische Slu > Den Eh re »Vorsitz hat Sc. Exzellenz Gras See- bach. Genevaldirekior der Königl. Kapelle und der Hoftheater, zu übernehmen die Güte gehabt. Das Komitee stellt sich znsam- men aus den Herren: Geh. Hofrat Gcneralmusikdirekior von Schuch, Hoskapcllmeister Hagcn. Ober-Rc-gis,euren Lewinger und Erdmann, Hofopern-Regisseuren Bloris mid Mödlingcr, Kammer- länger Perron, Felix Scvweighofer, Baurat Stadtrat Adam, Professor O. Sevsfert, König!. Obergarlen-Tirektor Bonck'6, den Kunstmalern E. Rieck. L. Fauto, A. Leonhard,. Biiabaucr Arnlbruster, Hosballettmeister Berger. Kommisnonsrat Bähr, Stadtrat Plötner, Hosschausvicler Bauer und Gunz, Direktor Witt sResidenztheaterl und zahlreichen V'itgliedcrn der „T r es d- irer Press e". Als Vorsitzende wurden die Herren Professor H. Stanke und Hofjchaujpieler Winds gewählt — Tie Sud- skr i P t r o n s l ist e n sHerrenblllcit 20 Mk., Damenbillett 15 Mk.) liegen von Montag, den 6. Februar, ab in der Hofmusikaklenhandiung wu F. Nies, Kaufhaus, aus. — Ter T o i l e t t e n s ra g e isr der Westeste Spielraum gelassen: die Damen erscheinen in Balltvllettc, in dustigen Sommer- oder Strandkleidern, im Fantasie- oder im slianlichen, maurischen, zigeunerischen Kostüm usw.; die Herren im Frack und hohen Hut, oder im Smoking, in Strandanzügen oder im beliebigen Kostüm. — Für die Galerie des großen Saales werden Zuscqauerbilletts ansgcgeben und im Saale selbst geräumige Logen, je zu 6 Plätzen und einem Speisetst'ch, ein gerichtet. Billetts hierzu sind ebenfalls bei F. NieS zu haben. — Am,17. Febniar wird ferner von der Ortsgruppe Dresden der P e n si o n s a n st a lt Deutscher I on r n a li sl e n uns Schrift stell er eine groize F a sck i u a s r ed o u t e im Ce n t r al - Th c a t e r veranstaltet. Die Erträgnisse dieies Festes kommen der über ganz Deutschland verbreiteten und die namhaftesten deutschen Journalisten und Schrittsteller umfassenden allgemeinen deutschen Pensionsanstalt, sowie dem hiesigen OrtL- verband und seiner Hilsskassc zugute. — Der „B er e i n d e r B l i u d e n s ü r D r e sd e n n n d Ilmgegend" salter Vereint hatte am Donnerstag nachmittag 'eine Mitglieder und Freunde zu einer erbebenden W eih - nachtsfeier in „Meiubolds Sälen" vereinigt. Was schon Küher einmal an dieser Stelle gesagt worden 'war, daß nämlich Gott den Blinden für das ihnen versagte äußere Himmelslicht in erhöhtem Maße das innere seelische Licht der Musik geschenkt hat, das zeigte sich wieder deutlich bei dieser Feier. Sanges freudigkeit, Liebe und Begeisterung für schöne und edle Musik, das war das Signum dieses Abends. Nach dem gemeinschasttich zu Beginn gelungenen Weihnacluschoral „Dies ist der Tag, den Gott gemacht", trug Art. E. Devrient eine von Freifrau von Malapert gedichtete Weihnachtstantate vor. 'Dann sang die Gcsangsabtestung unter Leitung des Herrn Otto Vierling „Stille Nacht, heilige Nacht" und „Ehre sei Gott" von Händen Von drei Freundinnen des Vereins, den Damen Frl. Hstme, Irl. Müller und Frl. Löber, wurden sehr an'prechende Einzcl- gefangsoorträge geboten, während Herr Konzertmeister Rost ein von ihm selbst komponiertes „Buiw<>i<-lu>" für Violine mit Harmoniumbeglestung, sowie den „Elscntanz" von Popper unter lebhaftem Beifall spielte. Weitere schöne Gaben der GesongS- obteilung, von denen die „Schlittenfahrt" von Jäckel wiederholt werden mußte, vervollständigten das reichhaltige Programm. Dann ging es an die Verteilung der Geschenke, welche auf langen Tafeln um einen mächtigen brennenden Christinniüi geordnet tvaren. Geschenke aller Art gab es da, zum größten Teile von Freunden des Vereins gestiftet. Auch bare Beträge waren zur Weihnachtsfeier übermittelt worden, so eine Summe von 30 Mc. zur Veranstaltung der Feier selbst und ein Betrag zur Anschaf fung einer zweiten Blindenschnellichreibmaschine, deren der Ver ein gegenwärtig «ine zur Anfertigung feiner Zirkulare besitzt. Die größte Weihnachtstreude für den Verein aber war, daß ihm von einer ungenannt bleiben wollenden Dame bereits zum zweiten Mala binnen wenigen Jahren die Summe von 1000 Mark zum Zwecke der llistcrstützung seiner Mitglieder gestiftet worden ist. Es war selbstverständlich, daß der edlen Gebcrin von feiten des Vorstandes mit Worten herzlichster, aufrichtigster Dankbarkeit gedacht wurde. — Der GabclSbergcrsche Stenographenvcrein „Fort- schritt", seit Jahren unter der Leitung des Herrn Lehrers Arthur Ttttmann stehend, feierte am Hohneujahrstage im „Gol denen Anker" zu Laubegaft fein Aeihnachtsocrgnügcn. Tie zahlreich erschienenen Mitglieder und Vertreter der hiesigen Schwester- und Brudervcrcine, unter denen mau auch ein Mit glied des Königs. Stenographischen Instituts. Herrn Tr., Phil. Lampe, bemerkte, wurden von dem zweiten Vorsitzenden, Herrn Prokurist Ernst Rößler, aufs herzlichste begrüßt. Las inlxilts- reiche Festprogramm bot einige humoristische Duo- und Solö- szenen: namentlich setzte aber, ein vorzüglich zum Vortrag ge Dun — In der hiesigen Ortsgruppe des „Roland" speicht am 9. Januar abends 8 Uhr Herr Pastor Sche ns fl er über „Römstchc Namengebung". — Die Nedderdütsche Vcreenigung veranstaltet am 12. Januar, wie alljährlich, wieder im Saale des Carola-Gartens ihren großen Wlnteibali. Alle pluttveuttchen Landsleitle und Freunde des Be,eins sind herzlich willkommen. — Die Gruppe 1 der Löbtaner H ä n s e rg r n p p e des Dresdner EDar- und BciiioereinS hielt am Freitag nachmittag, im Saale des „Volksheims" eine Weitmcichtsicicr ab, wobei sämtliche 154 Kinder der zur Gruppe gehörigen sechs Häuser mit nützlichen Gegenständen beschenk! wurden. Der Hausverwalter, Herr Hitler, hielt eine Begrüßungsansprache. Herr Pastor Böhmer die Festansprache, worau? Gesang eines aus Bewohnern der betreffenden Häuser bestehenden Ouanetts. sowie die Vorstihrung eines Weihnachtsmärchens folgten. Abends vereinigten sich die Bewohner zu einem Familicnabend, wobei verschiedene Vorträge geboten wurden. — Pvlizeibericht. 7. Januar. AnS Furcht vor einer wrgen Diebstahls ziierkannten Strafe sprang am Tomierskag nach mittag grgcu 1 Uhr clne l nührtgc Ztgnrconarbeitenn von der Carola-Vincke in die Eibe. Der Baggerineistcr Lerche fuhr in einem Kahne der in der Mitte des Stromes Treibenden nach und vermochte sie »och lebend in leinen Kah» zu ziehen, woraus sie zunächst in die zweite Bezttkswache und von hier mittelst Unfallwagens in das Sicchcnhaus gebracht wurde. — Am 27. Dezember abends hat ei» etwa 40 Jahre aller Unbekannter aus dem Hausflur des Grundstücks Gükcrbahiihofstrape 1? eine ll. n. 0. 350.98 gezeichnete Kiste, enthaltend 120 Pakete Seisenpulver. gestohlen und durch eine unbekannte Jrriucnsveisoii an! einem Handwagen in der Richtung nach der Aninionstraße sortsnhren lassen. Sachdienliche Mitteilungen er bittet die Kttnu»al-Al)teilnng. — In der Nacht znm 16. Dezember v. I. sind in den Schrebergärten an der Münchner Straße mehrere Garte» buden erbrochen worden, wobei der Täter eine eiserne, weiß emaillierte Tauve. wie solche znm Einsangen von Habichten w- benutzt werden, liegen gelassen hat, die jedoch ebensalls erst gestohlen zu sei» scheint. Mitteilungen über den früheren Besitzer der Taube werden an die Kriminal-Ableitung erbeten. — Verschiedene kleinere Mitteilungen. Das „Panorama international", Mariensträße 20, 1. Etage l„Drci Raden") bringt in vieler Woche zum ersten Male einen hochinteressanten Besuch auf der dänischen Insel Bornholm zur Ausstellung. — Franckcs Kaiser-Pano rama. Prager Straße 48, 1. Etage, gegenüber, dem „Euro päischen Hof", sübrl uns in das malcri'ch vielbesuchte Ries'cu- gcbrrge. denen landschaftliche Schönheiten alljährlich viele Tau sende Tourrsien beranzichen. — Heute nachmittag 4 Uhr geht im K a t h o l i s ch c n B e r c r n s h a u s das mit vielem Beifall ottt- genommene Weihnachtsmärchen „Die Weiimachtssee" von Id« Sonntag zum letzten Male in Szene. In Vorbereitung befindet sich das Marche,i „Häusel und Grctel". — Im Pa lastrestau - rant aus Lcr Ferdinandstraße werden heute drei Strauß- Konzerte gegeben. — Bei der Sparkaffe in Laubcgaft wurden im Dezember 178 Einlagen im Verraae van 28 3U0 M. SN Ps. geleistet, dagegen erfolgte» 82 Mcstibluncu u un Betrage von lS t-!5 M. 85 Pf. Im Jahre 1M4 wurde» liaerhauor eiugecalitt: ,712 776 M. 18 Pf. i» 1807 Posten, zurück, gezahlt: 8V 0!7 M. 49 !'ls. in 598 Paste». Ausgestellt wurden im Jahre 1901 r> 9 Büclier: crloichc» lind 89. DaS Einlegerg'.uhaben betrug am St.Dezbr. 397 217 M. 59 Pf. lohne Zmszusciilag pro 190 tt- -- Am Donnerstag wurde in Sebnitz der Nestord er sächsischen S ch u tz m a n n s ch a s t, der am Ncuiahrstage im 83. Lebensjahre verstorbene Herr Karl Heinrich Müller, zur letzten Rübe 1>esiattel. Ost. war in Oederan geboren, kam als Webergeielle nach Sebnitz, wo er Meister wurde und war lange Jahre Stadtverortweier, bis er End« der siebziger Jahre, diesen Ehrenposten infolge Niederganges der Handweberei mit dem eines Schutzmannes vertauschte. Als solcher war.er seither tätig, bis ihn am 1. Weihnachtsseiertage ein Schlaganfall nicdcrwars, an dessen Folgen er am Renjcchrstage verschied. — Infolge Schwermut suchte am 4. d. M. der 67> Jahre alte Fabrikarbeiter Adolf Gustav Nitscbe in G rv krö hrödors den Tod, indem er sich in 'einer Lchlasstiibc erhängte. — Zu seinem Mährigeu Bürger-Jubiläum wurde am Ö. d. Rk. der Griuidstnclsbcsitzer Johann Göttlich Schnppan in Kamen; durch ein gemeinsames Glückwunschschreiben beider städtischer Kollegien begrüßt. — H oh n st c i n-E r n st t h a k, 4. Januar. Tie hiesigen Weber und Wirker klagen über ganz besonders schlechten Geschäftsgang: mit ihnen ebenso die der Umgegend. Die Wirker, namentlich der Wirst,andschuhbranche, find seit langer Zeit unbeschäftigt. Wenn auch in der Strickbandichuhbronche eine steine Besterung zu bemerken ist, so ist für die hiesigen Textilarbeiter die gegenwärtige Winterszeit um jo fühlbarer, und wäre ein flotter Äclchäftsgang reckst dringend zu wünschen. — Buchholz, Ü. Januar. Die erste diesjährige Stadt verordneten-Sitzung bot insofern eine llcberraschung, als von den drei neugcwählten Stadtverordneten einer dem Bor sitzenden den Handschlag verweigerte, welcher hier seit Jahren an Eidesstatt cingeführt ist. Betreffender Herr war bereits lange Jahre Stadtverordneter, schied aber vor acht Jahren aus dem Kollegium aus. Er berief sich auf sein vor 24 Jahren schon gegebenes Manneswort, stets nur zum Wohlc der Stadt wirken zu wollen. Er halte dasselbe heute »och ousrecht, Unfalles, sondern auf sein hohes Alter zurückzuführen. Weiter erklärt d«r Verband: „Ohne erst die Frage der moralischen Per- Pslichtnng zu untersuchen, ist der Texttlarbeiterverband für die.e beiden Arbeiter helfend eingetreten. Bis jetzt erhielten Leid-: ausreichende Unterstützung, womit sie auch zufrieden waren. Ja letzter Zeit ist nun in anderer Weise dura- den Lextilar-deitei verband für die Existenz der beiden gesorgt worden.. Dem Ar beiter, welcher durch den Unfall lobm geworden ist, bat dc> Verband eine Gclwumme zur Verfügung gestellt, tvelck-L ihn in den Stand setzt, das Zigarrenmachen zu erlernen nach sta, ein eigenes Zigarrcngcschäst einzurichten. Auch der alte <n beitslose Arbeiter hat eine Geldsumme erhalten und befinde: sich keineswegs in einer Notlage. Beide Arbeiter find mit der Hilfe, die ihnen der Tertilarocilcroerband zu teil tverden ließ, vollkonlmen zufrieden." Als letzte Erinnerung an den großen T cx t il a r b e i t e r k a m pf ist zu berichten, daß jetzt die von der Staatsanwaltschaft über den Streiksührcr Hecht verhängte Vriessperre aufgehoben worden ist. — Aus Obe r,v iel euth al wird unter dem 7. d. Mts. geschrieben: Der sckianen Kälte und deui orkanartigen Sturme nach dem Wcihnochtsseste, welcher in den angrenzenden bist- mischen Wäldern durch Wiudbruch großen Schaden angcrichtw. hat, ist so storker 2 chneefalt gefolgt, daß das stockig^ Weih stellenweise einige Fuß hoch liegt und Schuecpslug, sowie ^chne:- schurer tätig sein müssen, um Bahn zu erhallen. In seinem Winterkleid«: bietet gegenwärtig unser Erzgebirge ein.malerische' Bild. Die Uitterkunstshcüi'er aw dem Fichtetberg sowohl, »st auch auf dem Kcilberac sind mit Reif überzogen und machen in ihrem glitzernden Behang den Eindruck kristallener GcbäuR Die Bäume neigen ihre Aesle unter der Schneelast tie' zur Erde nieder. Die Abhänge unstrer beiden Bergrücken sind von Skiläufern und Hörncrschlitlcnfahrern bevölkert. Es herrscht ausgezeichnetes Winterwetrer. — In Zittau haben die Erben dreier vor kurzen! ver- storbencr vermögender Einwohner Steuernachzahlung-m in Hw- von zusammen 10 744,58 Mk. leisten müssen. Aur die Lind Zilta». entfallen davon 0086,33 Mk., den größten Teil bekomm: der Staat. — Landgericht. Das 1890 in Eopitz geborene Dien« madchen Emilie Eliiabelh Pftitzner hatte sich vor der 5. Straf kammer wegen einfachen und schweren Diebstahls zu vecan: Worten. Die Angeklagte trar Anfang Juni v. I. bei einem hi-- sigen Rettenden in Stellung und belmuptet, Laß sie von ihre»:: Lohn habe Lebensmittel kaufen müssen, um ihren stets rege:: Hunger zu stillen. In einer nicht mehr nachzuweisenden Änzab. von Fällen erbrach sie die Bodenkammer von Hausgenosse. . stieg auch in einen rings umzäun.'en Garten ein und stall Herren- und Tamensliesel, Schürzen, Kleider, Blusen ruD Kinderspielzeug im Werte von rund 100 Mk. Der Gerichlsbw erkennt in Anbetracht der Jugend der Angeklagten auf die vcw hältnismäßig geringe Straf« von 0 Wochen Gefängnis. — Der 1870 in Grube» geborene Arbeiter Hermann Kftmens Roolist gen. Balzer verbüßt gegenwärtig m der Anstalt Marienschloß m Hessen eine 4jährige Zuchthausstrafe, welche ihm vom Landgericht Mainz auserlcgt worden ist. Nachträglich ist bekannt geworden, daß er im Juli .1903 in Dresden eine Produklenhäudlerin um 1 Mk. betrog und in der Wohnung eines Butterhändlers ein Vertiko mit falschem Schliissel öffnete und daraus 12 Mk und ein Sparkassenbuch über 112 Mr. Einlage eittwcndete. Es wird auf eine Zujatzstrase von 4 Monaten Zuchthaus erkannt. — Ter 1852 in Libochowann in Böhmen geborene Gärtner Anton Pollack verübt« am 15. Juli 1904 mit seinem jetzt beim öster reichischen Mil-lär dienenden Sohne Emil Pollack in einem pho tographischen Atelier aus der Waldschlößchenterrasie Haussrie- densbruch, soll sich auch dem Atelierinhabcr gegenüber einer Nötigung schuldig gemacht haben. Ter Vater wird nur des einfachen Hausfriedensbruchs für schuldig besunden und zu 10 Mark Geldstrafe oder 2 Togen Gefängnis verurteilt. Der Sohn soll später zu: Verantwortung gezogen werden. — Wegen wieder holten MckfalldiebstaW steht die 1840 in Rußland geborene Näherin Emilie Bcrttia Reichest vor Gericht. Die Angeklagte hat bereits 2 9 Jahre Zuchthaus und mehrere Jahre Ge fängnis verbüßt und ist nach eigener Angabe seit 1860 nur kurze Zeit auf freiem Fuße gewesen. In der Zeit vom 3. September bis 17. Oktober 1604 verübte sie in Kalkreuth, Strauch und Schönboru einige Gelcgenlieitsdiebstähle und erlangte dadurch Kleider und 38 Mk. Bargeld. Obgleich die Angeklagte über die Diebstähle korrekt Aiislnnft erteilt, so ließ ihr sonderbares Be nehmen und Auftreten doch Zweifel an ihrer geistigen Zurech nungsfähigkeit auskominen. Ans Grund eines Gutachtens des . Herrn Obermedizinalrats Tr. Donau wird sie denn auch ohne i vorherige Beweisaufnahme freigcsprochen und sofort aus der i Untersuchungshaft entlassen. — In geheimer Sitzung wird gegen > Len 1860 geborenen Knrichnermeister Karl Arthvr Lang: am- Königstein wegen Sittstcbkeitsverbrechens nach tz 176.3 ins Strafgesetzbuches verhandelt. Der Angeklagte hat sich im Sou:- mer 1903 zu wiederholten Malen an avei Schulmädchen^ schwer ! vergangen, von denen das eine nachher bedenklich erkrankte. ' Nach dem Gutachten des Herrn Dr. med. Aals aus Könignen: läßt sich nicht nachwciien, daß die Erkrankung des Kindes durai die Angriffe Langes verursacht worden ist. Dieses Gutachten rettet den Angeklagten vor dem Zuchthause. Er wird zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. — De,: versah iu einem Hanie der inneren Stadt den Abort mit un flätigen Abbildungen. Die ibm zuletzt auserlcgte Gefängnisina!-' wird um 3 Monate verlängert. — Aintsgerich t. Dem Inhaber deS^Dresdner Kiius:- Verlags Gustav Schmidt war auf Antrag der Staatsanwallschaft ein Strafbefehl über 101 Mark Geldstrafe zngestellt worden, weil er dadurch gegen das Prchgesetz verstoßen haben sollte, daß aio einer in seinem Verlage erschienenen Serie, Ansichtskarten der Name des Truckers fehlte. Dw inkriminierte Post, karte enthält daS Bildnis der Gräfin Montignofo und der Prinzessin Mmuca. sowie "Ansichten, des Dresdner Rcsidcnzschtosses und der von . der . Gräfin,. in Lindau und Bodcnsee bewohnten Villa, mit einem GeSittr in drei Strophen, in dem der Wunsch auf Rückkehr der Gräsin nach Dresden zuin Ausdruck gelangt. Das Gedicht ist eine Parodie des bekannten Liedes: „Es liegt eine Krone im tiefen Rhein". Schmidt erhob gegen feine Bestrafung Einspruch 'rackstes humoristisches Gesamt,viel von Jungliäbncl „Leineweber feine gute Meinung von reut gegebenen Mannesworte Beachtung öunjel mit seiner Pauline in der sächsischen Schweiz" die Lack-, finden. „ » muskeln der Anwesenden in Bewegung. Auch das Lustspiel! - Barcnstcin i. Erzgeb. E::,c G-uosteisichaft st«i.Ei- m einem Mc von Braun: „Lottchcn amüsiert sich" oder ..Kiebitz-! bauUng melner« -stauwerker an, wasserrerche» PMafliiß cier" hotte sich eines lebhaften Beifalls zu erfreuen. Au die behusS Lchastnug stabiler Wasserkraft soll hier gebildet werden, theatralischen Darbietungen schloß sich ein animierter Ball, dcrj —Crimmitschau, 7. Januar. Aul die in der Presse die Festteilnehmer bis in die späten Abendstunden in fröhlicher wiedergegebene Notiz: „WasIst auS den Opfern der Weih. Geselligkeit vcreiuigr hielt., — Nächsten Dienstag, den 10. Ja- nachtsbesckerung geworden?" antwortet der Textil- nuar, abends 8 Uhr. eröffnet der Steuographenvcrciu „Fort- orbeitervcrband jetzt offiziell, daß die Verletzten bis auf einen schtitt" in der Königl. Kunsigewcrbeschnle, Marienstraße 42, 1.. völlig wiederhergcstellt seien. Der letztere fei infolge des Un unter der Leitung em«S staatlich geprüften Lehrers der Steno- falles lahm geblieben und nicht imstande, sein Brot als Textil- araphie einen neuen Ailfängerkurfus für Dame» und Herren, arbciter zu verdienen. Ein anderer sei bis jetzt noch arbeits- A»Meldungen tvcrdc» beim Beginn deS Unterrichts enlacaen- Ins Diele ArbeitSlosiakeit sei aber nickt auf die Folgen des unterliege, sondern vielmehr umer Absatz 2 des genannten Paragraphen falle. Schmidt beantragt die Vernehmung von Sachverständigen dafür, daß die Karte ein Produkt der Kirnst fei und dem gcielligen Leben diene. Das Gericht unter Vorsitz des Herrn AmtSgcrichtSrats Dr. Ginsberg teilt diese Ansicht nicht und leimt auch den auf Vernehmung von Sachverständigen gerichteten Antrag ab. In seinen! Schlußwort bittet Schmidt für den Fall der Bestrafung um Herabsetzung der Strafe und hat iuiowcit Erfolg, denn daS Gericht setzt die Geldstrafe auf 50 Mk. fest. In den instruktiven Entscheidvngsaründen heißt es: Daß Postkarten im allgemeinen als Druckschriften zu gelten haben und als solche den Bestimmungen des tz 6 des Reichsppeß. gejetzcs unterliegen, sei zweifellos und von Gerichten oft cntschie- den worden: um eine derartige Postkarte, die zur Detbreitnng bestimmt fei, handle cs fick! im vorliegenden Falle. Tic Frage, ob eine Postkarte unter die in tz 0 des PrcßgesetzcS erwähnten Ausnahmen falle, kann weder bedingungslos bejaht noch verneint werden. Es komme dabei auf Inhalt. Beschaffenheit usw. der Karte au. Die inkrstnr- nicrte Karte verfolge eine Art volitische Tendenz. bw.tmrlftüende Pg^rte aus menschlichem Mitgefühl oder geschäftlich spekulativen Absichten erschienen ist, braucht nicht weiter erörtert zu werden, uian könne ober von ihr nicht sage: , daß sie dem geselligen Verkehr diene. Das Gericht spricht zum Lchluh seine Mißbilligung darüber aus, daß ein« solche Kart« überhaupt m den Verkehr gebracht wurde. 8. Seite V. Sonntag. 8. Januar NMl»
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