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Dresdner Nachrichten : 25.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-25
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.10.1885
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al» Überflüssig „ge Movel vnrachlen müssen. Schon der Staat. dieselben in vottheilhaster Weise loszuschla, m den lestten Tagen in der Umgegend von Dresden tionen stattgesunden, zu denen sich stets Interessenten emgefunde» batten. Am Mittwoch kamen die Cvausseehänier , " - - ter den Hammer. Da» erstere ging für sitz der Familie des kürzlich verstört)« Möbel betrachten müssen. Schon jetzt beeilt sich g«n So baten zahlreiche A»k- ' m Menge Ko stz und Posstndorf UN 18000 Mark in den Besitz der Familie des kürzlich verstorbenen AmlelehngutSbesitzers Brendel in Kaitz über. Am Donnerstag wurde das Plauen sche Chaussee Haus unweit dr'S Westendschlößchens loSgeschlagen. ES wurde von der Gemeinde Plauen kur 36,190 Mart ersiauden. Einen noch höhere» Preis erzielte am gleichen Tage das mit geräumigem Garten versehene Löbtau« Chaussee- I>auS. welches sich zur Einrichtung eines Gasthauses eignen dürste Am Freitag wurde das Chausseebaus in Pieschen nnd daS unweit des Fochhauies gelegene vrisleigert, spater kvmmeu die Einnahme» hauier >» Larna. Weißig :e. an die Reihe. Durch die Bersteige- rungen werben der Slaalstasse aniehnliche Summen zustießcn, mit deren Verwendung sich der nächste Landtag zu beschäftige» haben wird. Hoffentlich kommt man inchl water wieder zu dem Eutlchlnß, das Chauswegeld von Neuem einnriülireii; cs dürste dann schwer halle», geeignete Gebäude ohne bedeutende Kosten zu erwerben. Voi» !. Robember ab wird die Perioueiwoll zwilchen BarmenVodirtzr" nnd w o u i gsw a r r I, a nicht mehr über volscha. 'onderu über wenbioa. aeleiiei. Bon dem gleichen Zeitvuiitke ab wird der Abder n-, ff von Königswarlha von <l Uhr 00 Min. am »> Nur I - Mni. nun verleg!. — Arbeirer-Etze». Das höchsteLebensglück — eine aus reiner .Hcineiisneignng geffhlossene Che ist den, untersten Arbeiter ebenso erreichbar wie dem vornehmsten Arbeitgeber: ja eS pflegt bei wenaWen in den unteren nnd iiainenilick» in den »»tilere» Klanen die Nrcignng mehr ausschlaggebend lind deshalb das Eheglück auch oil heiser verbiiral zn iem. als unter reichen Leuten, wo man das idealste Verhältnis; w Hürnig zu einer Geldwekulation herabwürdigk. Aber wenn auch Neigung die .Haiivlvoröedingung für eine recht schaffene Este ist. so berecbiigt sie allein doch keineswegs zivei Liebende zur Begriuidiing eines HanShaltS. Wenn sich rin Knabe von 10 fahren in ein Mädchen von 11 Hainen verliebt, so sorgen schon Gesetz und Wille der Eltern oder Vormünder dafür, dal! diese niiigen Leute erst reiter und selbstständiger werden, ehe sie sich vrr- beiraihen. Aber auch bei erwachsenen Leuten sollte vor jedem Ebeberwrecheu Herz nnd Kops Hand in Hand gehen. .T'rmn vriste. wer iicl, ewig diiwct. Ol, si» SaS .Sen rum Herwn niitt-!: Der iSaun n> turz. die Reu' m i»»u!" Die Prütung muh sich unter den heutigen Kulturvertzättmsse» bei jedeni Eliepaare nicht blos am Herr und Charakter, sondern auch ans die Fähigkeit zu erwerben nnd hanSzubalten erstrecken. Jedes irmge Ehepaar begriiiidet in der Regel einen eigene» Haushalt und übernimmt moralische Pflichten gegen den anderen Theil und gegen die Gesell- rchaff. Wer mit Schulden in die Che tritt, verpsranzt in seinen inngen HanSIiall den Kenn der wirlhichastlichen Dff'th uud gerät!) leiiiahe mnelilbar aui die nhieie Cbene deS ProlelarialS. Er ver- 'nndig! »cb nicht I'loS ivirlinchattuch, sondern auch mvralst'rh an "iiier knuffigen .vannlie und an der Gemeinde, in der er »einen Wohnsitz, »»'schlägt. Heber iimgc Mann kann heutzutage in den krämgen Hainen, wo er >o off schon mit 18 Jahren den Lohn emrS Faimlienvalers bezieht, etwas ffir die Che rpaien, eben'o daS MädtMn, ivelck>es iiiit 15 oder 10 Halircn in Dienst oder in eine ^ Fadul tritt. Dparsamkeit ist eine ffir de» Halishalt unentbehrliche sittliche Einen,cbaii. Olnic ein Sparkasienhuch sollte auch der ^ ", Aermne keine Este >ck,ließen und das beriiüintigsle Angelnnde. welches «-r eni Verlobter »einer Vrani machen kann, ist eine Lebeirsveriiche- « rmiaspoliee. ivelche ein jährliches schier iür die Geliebte bedeutet ^ '. und den ebelichen Frieden weit besser oert'ürgt als Geschmeibe Mid ^ Plin. Seinen wir mis min aber die Verl'ältniffe in den Arbeiler- --7 knn'en an, nne ne irurklich sind, so entdecken wir »i leichtsinnigen ^ ' nülneitiaen Che'chl'eßnnaen eine Hanplunacbe der sozialen Noch AA nnd der »'blechten K>i>derer!>ehlina. Wie sollten zwei Ctielcule, die selb't nocb ganz unren und unselbstständig sind, zur Mtliorge iür andere GMböv'e sähig sein? Cs liegt nahe, das Heil in Ebe ^ be'chch, rin gen u erblicken: aber wichtiger als Gk'ktze sind hier «« Sitten rrunttiebe, Geirnßuichl. Lrcdertichleit und Putz,licht müssen in der Hugend und durch die Jugend milhetäiirpst, eine innere sittliche und wirth'charlliche Slnrtung und Erweckung der eigenen Krach gegen die niaßlos gesieigerlen Veriuchringen muh nberall an- gebahnt werden, und die älteren Arbeiter müssen selb» mehr und mehr erkennen lernen, das; sie sich mir durch eigene Duckst gegen sich selb» und durch Strenge gegen ihre Kinder davor bewabren tonnen, iirb in der eigenen Ntz'chkoninieiischa't eine Ziiclitruthe und soziales Unheil heran ru erziehen. Wenn Elter». Lelncherren, Arbeitgeber und Dienstherr»!,asten gegen das sittliche Verderben unlcr den Lehrlingen uns Halrilgehchen und Falnikniadchen nickst energisch ankanw'en. w rann das.Heranwachnm eines die Kultur bedrohenden Proletan sts auch durch die besten Gesetze und Voisichksniaßregeln für Erwoch'cne nicht abgewenbet iverdcn. Eine reine Hiigend ist „ o«« ^ — diesjährige am' 1. Juni begonnene und biH fortgesührt« Turulebrerkursu» an de lehrerbildungöaiistolt schloß mit dein aesr vvni 12. bis 11. Oktober unter dem Porsitz diesigen n tzricheLlNiien. , - W - des Xtzl. xommi Heim Geh. Sch»lrath Dr. Borne,„ann a» der genannte» Anskalt abgebalten ivurde. Zu dieser Prüfung hatten sich 1» Kandidaten Al dieser PnmuAWI >. , gemeldet, vvir denen 3 zllrücktrciien. während 3 andere der ungenü- iciiden konnten sckristtichen Arbeite» ll» . wegen keine Hanplcensur erhalte» Inter den übrigen l.^ waren 7 Lehrer ans Weigsdori, Schlettau, Eranzahl, Striesen. Kriunhermersdors, Grotzschönau und Leipzig, st Gymnasiallehrer und Realgyninasiallehrer aus Dresden, Wismar und Schwerin, 1 Kandidat der Theologie auS Dresden und !! Angehörige anderer BermSarlen ans Cotta und Leipzig. Bei der müiidlirben Prüsmig eraniinirle» Direktor Dr. Lion auS Leipzig, Direktor der TurnlehrerbildmigSaustall W- Bier und Dr. nnw. Sprangel. Der nächstjährige T n rn I eb rer i n >r en k ursu S be- giniil aintz. Haimar srüh 0 Uhr: Gejuche ni» Tlieilnahine sind spätestens ln» Mitte Dezemher an das Kgl. Ministerium de» Kultus uird öffentlichen Unterrichts i» Dresden zu richten. — Auch in diesem Jahre veranstaltet der hiesige Verrücken- in ach er und Fr i seu rg eh i lfr »vere i n einen KnrsiiS im Damensrisire». Als Fachlehrer wird Herr Jung, in Firma Ad. Krause. Bismarckplntz 7, »ingireir. Die Erüfsnuug de» Krirllls findet nächsten Dienstag Abends im Stadtparkrestaurant statt. — Vom l. Rovemver aü wird aucy Dresden seine K n »rben« Ererzier-Schule haben. Herr von Kracht (Priehnitzstr. 18). wclcber die Leitung dieser Schule übernommen hat, wird Knaben im Alter von 8—14 Jahren nach dem Ererzier-Reglement entsvrechend ausbilden. Diese Knaben werden in schulfreier Zeit aus diese Weise nickt nur in grsuudt)«llS>örderliltier Hinsicht belchästigt, sondern rs wird ihnen auch zugleich Anstand und Ordnmnzslirbe, solvi« ein offenes und beherztes Auitrelen zu eigen. Die Kosten werden sehr inübig sein. In andere» gröbere» Stadien haben derartige Unter nehmen schönen Ertolg erzielt. — Ter Dresdner Frc> uenvere > n wird in den ersten Tagen dcö Dezember im -Hotel de Taxe" eine Ausstellung mit Verkauf uud nachfolgender Verlvoiuiig der nicht verkaufte» Gegenstände ver anstalten. Aus dem Erlös soll ein Tberl der dem Verein zur Fort führung seiner Tbätizzkeiter forderliche» Mittel beschafft werden. Die Vereiiisthätigkvit erstreckt sich aus Speisting altersschwacher, kranker Armen, Unterstützung armer Wöchnerinnen und Ausnahme von ehe lich geborenen Kinder» in die dazu eingerichteten 5 Kinderbewcihr- auslalten und 2 Krippen. Der Verein richtet daher cm ieine Freunde die Bitte, auch den diesjährigen Bazar durch Verabreichung von Geschenken unterstützen zu wollen. — Auch in der heutigen — billigen — RachmittagS-Vor- stellung des Viktoria Salons tritt ,,Mib Lurline". die „Wasserkönigin" mit am, wie sich auch der rnlsiiche Riese pwvnzirt. — Die Äildpreisc könnten recht wohl etwas niedriger sein, als daS hier der Fall ist. eS werden hier in Sachsen kolossale Massen von Wild erlegt. Hier nur ein Beispiel. Am Donnerstag wurven allem in eine m vogtlandischen Revier — Obcrlalaer — nicht weniger als 315 Haien erlegt. DaS »leckt! — Der Cbei der Leipziger Firma Breilkopf und Härtel, Herr Stadlrath Wilhelm Volks» a nn feierte am 22. d. sem A'nährigeS Jubiläum alS Leiter deS berühmten Jnstitus. Zahlreiche Deputa tionen von Vereinen brachten dem Jubilar zu seinem Ehrentage herzliche Ovationen und Ehrendiplome dar. — Tie Wvhllabrlsvvlizci hielt an den letzten beiden Tagen früh eine M ilchvrüiung bei 002 Einbringern ab. Geprüft wurden daN» 1009 Krugiüllungc» Milch, vorläufig beanstandet abe nur eine derielhcn. Zwei defekte, bezüglich mivvllstäudig gestempelte Milchmake gelaugten bei der nämlichen Gelegenheit znc Einziehung. — Von den „ Deutschtprechern " in Magdeburg ist ein neues Flugblatt erschienen, worin dieselben die Milthcilung machen, das; am 19. Oktober wieder I'X» Mk. Strafgelder, seil Pfingsten 188tt die bierten Hundert, an die „Deutsche Geiell'chast zur Rettung Schiffbrüchiger" nach Bremen abgeiaudt worden sind. Tie Satzungen der Gesellschaft lauten: „Tie Tcutichsprecher erachten cs als Ehren pflicht. die leicht veriueidharcii Fremdwörter in der deutschen Sprache zu bekämpfen. Als Maßslab zur Beurtheilung deS „leicht vermeidbar" dient die allgemeine Bildung des Redenden oder Schreibenden, und ob solche >h» befähigt erscheinen lässt, sich fliehend in gutem Terstjch ciuszudrückcir. Für jedes leicht vermeidbare »meinen Schäden hin. .«es-ti lbiatzgebiet nach de« ander ' ' elften rfvtae Hab», deiner« ein Fremdwort sind 5 Pig. zu Richter." Cs dürste nicht cnniclsteu. Jeder ist über sich selbst schwer sein, auch in anderen Städten eine gcnüaeirde Anzahl von Männern zu gewinne», die bereit wären, die Satzungen der „'Derttichsprecher" zu den ihrigen zu machen. Fortfetzimg des lokalen Tlieiles Seite ». TaneSktichichte. reutschev Reich. Während die gröberen Spczinletats lNcichShecr. Marine u. s. w.s »och nicht vollständig abgeschlossen vorliegen. sind die kleineren dem Vundesrcsthe bereits zugegaugen. Wir entnehmen denselben, das; die Erträge der Zölle nnd Ver brauchssteuern iür das nächste EtatSiahr zusammen aus.880,400,500 Mk., mn I0.951.tM Mark mehr als nn Etat iür das lautende Hahr, veranschlagt sind, die Gcsamiistcinnalmien aus Stcmpelab- gabeu aui 00.087,«M Mark (st- 9,!>80,5i>0 Mark). Hn diesem Plus ist als Mehrertrag infolge der diesiährigcii^ die Börlengeschäite stärker hcranzichciiden Stcinpelgesetznovellc die Summe von 9.871,000 ... Mark enthalten. Von der Einnahme an Zöllen, Tabaksteuer nnd ?r- t den bczrialichcn Aversen verbleiben der Reichskasse mir 100,000,000 ! Mark. Der diele Summe übersteigende Betrag wird den Bundcs- OrtSgrnvvcn und ! staalcn nach Mahgabe derMallikniarbevölkernng überiviesen. )n')0 Mitgliedern gegründet nn. zähle letzt 50 Orlsgrnvpen mit! Der neue Statthalter von ElsaspLolhriiigk». Fürst vonHahen- nber tistiii Mitglieder». Tie'e Ausdelsining habe er genommen we j lohe ist nicht, wie verschiedentlich gemeldet, bereits nach St ca Hb mg mger durch eine Agitaliv» seitens deS Vorstandes, als durch die Macht! übergesiedclt. vielmehr von Baden-Baden nach All-Aussee, dem der Genügst runne» ff» cne irbon >o vielfach angeiressenc moderne » rtzcitNInbaff. Gare Arbeiter Eben sind eine Vorbedingung für die Verbcffernng nuferer sozialen Zustande, e Der D ent > ch e Schulvc r e i n hielt am Freitag seine e erste dn'sastmge Versammlung ab. Ter Vorsitzende, Architekt Gur litt, gab einen Berich! über die VercmSIbäligkcit. in welchem er überall in Sachsen, namenttich seit dem Dunstest, eine anhcrordrnl siche Steigerung des Interesses fftr die Perems>mgclcgen!>esten kon- stakirte. Während i» Dresden >eik 0 Bronaten sich die Mitglieder, zahl verdoppelt Inst, wachst sie m kleinewn Sladtrn ott um das 5. ja 1 Os,zche. Ter Verband, der 1880 mit der Ereignisse, nicht durch Tliate» de-.-Verbandes, sonder» durch die Dh.sten der Feinde des Tent'clsthnms. Redner erwähnte, dah an den Vorstand nnederhott durch zahlreiche Zuschriften die Aufforde rung gerichtet worden lei, in Sachicn reibst ,» geeigneter Form >ur die Abwehr czechöcher itzclüste zu wirken. So als der czechstch ka- ttn'li'ckre OsottrSdienll eingerichtet wurde and gelegentlich der Hn- tlnonisirnng des Fürsten Schönborn als Fürsthiichos von Prag. Aber nach den Statisten dürste der Verein sich mir mi! der Hebung des Deutschst»»»« cniherbalb der Oirenzcn des Reiches beschäftigen. Dies habe den Verein auch veranwht. gegen >rn»e ursprüngliche ölbnckt, sich vom Turineste sernrnballen. Es inüszte dies konstakirl werden, da von maguariicher Seile das Gegentbeil bchanpkel werde. Emgeliend an» das Wirkunqsgebiet des SchulvereinS, versagte sich der Redner die »ur jeden Deiiüchen tierbetrühenden nordbölnnischen ommeraufenthatte seiner Familie, gereist. Sein Einzug in Sttaß- ^ bürg ist aui den 01. d. festgesetzt: am 1. November 'oll bic Vor- ! stelluiig der Beamten erfolgen. j Am 21. d. M. ist Erzherzog Albrecht von Oesterreich auS Stulkgart wieder abgereist. Die Anwesendest des Erbber.zogs in Stuttgart batte, wie verlautet, den Zweck, der württcmbcrgischeir KöiiigStamilie leinen Tank auszuivrechcn ffrr die freundliche, wohl wollende Ausnahme, die seinem Enkel. .Herzog Albrecht von Württembergs seitens des württembergischen HoieS zn Theil ge worden ist. Der junge Herzog Albrecht steht iür den Fall, das; Prinz Wilhelm von Württemberg sich nickst wieder vermählen und einen männlichen Erben hiisterlasseu sollte, neben diesem dem würüem- beraischen Throne am nächsten. Er hat seit einem Jahre die " lstimg Mit der eigentlichen Henmsth »eines Hauics, Sobidru« im u>» Deutschland Koittnnjsion ausgestellten Lohntmcks. der vemnächst an di« Arbeite. stutz« versandt werden soll. Der wöchentlich .zu zahlende Lvlm ist in denrselden aus IS bis IS Mk. bei zehnstündiger Arbeitszeit seslgestellt. Ueberstunden sollen doppelt bezahlt werden, rschnerder» Meister Wrigdi» betonte die Schwierigkeit für die Schneider, sich an der Bewegung zu betkeiligen. Beider vorher vorgenommeiieu Abstimmung wurden sicherlich bietmehr Arbeiterinnen bekannt haben, dah sie unter 12 Pik. verdienen, wenn sie sich nicht vor ilire» vielleicht mitanweleiiden Meistern aesürchtrt hätten. Ter Redner benagte sodann die von Nichtschneidem auSgcübte Kvnknk- renz und meinte unter einigem Widerspruch, da« l«ne Schneider bei de» Konfektionären die meiste Arbeit erhielten, welche die hübscheste Frau hätten. (Frau PöttiNg: „Na. da wäre» es ja die reinen Paschas". Heiterkeit.) Als nächster Redner erschien der Sozialdemokrat Maler Nikolai, »vährend dessen die Arbeiterinnen aufreizenden Ausführungen der Polizeioffijter die Versammlung auslöste. Gesterreitv. Bon czechischer Seite werden kramp'hastr Au- ftreugunaen gemacht, um die crecknsche Nationalität Laiidsmamis, Welch« das „Attentat" aui die Reicheubergische Beteda verübt hat. zu leugne», doch ist alle Mühe vergebens. Abgesehen davon, daß Landsmann bei der Verhaftung sich selbst als Ezcche deklarirte. be finden sich hei der Reichendnarr Handelsschule vier aus den Jahren 1881 und 1885 herrlllirende sogenannte „Nationale", i» denen Franz Landsmann die Rubrik „Nationalität" eigenhändig mit den, Worte -Böhmisch" ausgriüllt hat. Der Bursche svrickst auch nur gebrochen deutsch und ist aus dem Orte Plotischt bei Köiiiaglätz gebürtig, woselbst sein Vater. Franz Landsmann, der einen Grünzeug!,aiidel betreibt, bei dxr Volkszählung die ezechische Umgangssprache kür sich und seinen Lohn enigetragen hat. Dem Polizei-Wachtineisler Richter, welcher den Thäter ermittelte, wird ein Chrengescheut vvtirt werden. Am Schluffe der Donnerstags-Sitzung des Wiener OrenhSratl,es erbat sich der gutdeutiche Abg. Sleimvercher da». Wort. Er »ülme aus: Der Herr Präsident hat. wie ich höre, den Belicht des Enen bahnauvichusscs über die Prag-Duxer und Tuz-Bodenhacher Bahn aut die Tagesordnung der morgigen Sitzung gestellt. Ich konsia tire. daß dreier Bericht erst heut« Nachmittag unter die Adgcvrd neten vertheilt wurde, während er »eschästSordnungSinäbig 34 Ltunden i» den Händen der Abgeordueleu »ein inus!. bevor er zur zweiten Lesung gelangen kann. Aber adacsehen hiervon, ist zu bedenken, das; der EiienbalniauSichub erst gestern Nacht diese Vorlage erledigt hat. (Stürmische Rute links: Lütt! hört! Un- glaublich') und dafi ivir beute bereits einen 18 Seiten starken Vr eicht bekommen habe». Es ist natürlich, das; dieser Bericht nicht nach der Sitzung des Eiienbahnausichilsseü verfasst, >a man darf annehinen, da« er nicht erst heute Nacht gedruckt wurde. (Lebhafte Ruie links: Richtig I) Das ist eine Komödie. (Dieses Wort gielst das Signal zu einer unheschreihlichen ttnnnltuöic» Szene. Die Linke schreit ununterbrochen: Bravo! So ist es! und applaudirt stürmisch. Die Rechte wüthet förmlich gegen Sleinivender. sie ichreit: Zur Ordnung! Zur Ordnung! Das ist eine Frechheit! Fortwährende Schlu«ruse rechts.) Ter Präsident läutet ununter brochen. kan» sich aber erst »ach einigen Minuten Gehör verschaffen und rust den Redner wegen des Ausdruckes Komödie zur Ordnung, (Stürmischer Beitall rechts, Ruie links: ES ist eine Komödie!> Abg Steinwender: Dieser Vorgang rst ein berechneter. (Lärm recklS. Stürmische Rute links: AnSrede» lassen! Das ist eine Ver gewaltigung ! Mehrere Abgeordnete der Linken schlage» erregt mit geballter Faust auf den Tisch, doch fährt die Rechte >ort zu lärmen. CS entsteht ein wahrer Höllenlärm). Unter dem sortwährenden Schreien der Reckten fährt Abg. Steinwender mit Donnerstimme sott: Derjenige Abgeordnete, der mit der Vorlage nicht einver standen ist, »oll verhindert werde», die Angelegenheit sachlich zn slu- diren. (Stürmischer Bestall links. Höhnisches Gelächter und fort- währende Schlunrnse rechts). Er soll verhindert werden ... (Neuerliche Unterbrechung rechts nnd Schlu«ruse). Abg. Stein wender (ichreiend): Habe ich daS Wort oder nicht? (Fottiahreird): Es ivll verhindert werden, das; die ialichcn Auskünfte, die wir nn Ausschuß erhallen haben, hier richtig gestellt werden. Es ist das eine Ueherrnmpelunn, gegen welche wir protestiren. (Anhallcnder Beifallssturm links.) Präsident: Da eine Einwendunq gegen die Tagesordnung erhoben wurde, setze ich die Vorlage betreffend die Prag-Duxer Bahn von derselben ab. (Bestall links). Neichsrath. Bei der Spezmldcbatte der Adresse nahm unter großer Aufmerksamkeit deS HauseS Herr Heinrich das Wort, um eine Erklärung abzngrben. Noch ehe er zu sprechen begonnen hatte, wurde er von den Bänken der äußersten Linken mit Pfui Piusen bedacht. „DaS hohe HauS." begann Heinrich, ^.wird bemerkt haben, daß ick seit einige» Tagen immer bei der Abstimmung In sulten von einzelnen Herren dieser Seite auSgejetzt war. (Ru'e links: Wohlverdient!) Diese Behandlung ist mir nichts Neues. LinkS: Das glauben wir Ihnen! Ptui, Heinrich!) Ich lasse diese Insulten schon »eit dem Jahre 1870niiauSge»ebt über mich ergehe»; über diese Behandlungsweiie hat mich bisher in keiner Weise beirrt nick sch lasse mich lnc»durch in meiner Ueberzengung durchaus nicht enckiittern. (Ironische Zurufe links: Ueberzengniig? Sie haben ii seine Ueberzeiigring si Meine Herren, von dieser Seite I Sie geben sich enrer groyen Täuschung hin, wenn Sic mich mürbe machen wolle». (Gelachter link-s.) DaS haben schon andere Leute versucht und es ist ihnen nicht gelungen. An meinem ernsten Wille», an menier Entschiedenheit wird sich Ihr Terrorismus brechen. (Ge lächter links. Rute: Still, Heinrich !> Sic könne» vielleicht Andere irre mache», niich nickst." Nach weiterem Verlaute der Debatte wurde die ganze Adresse angenommen. — Hn einer Abciidsitzung ivurde sodann oas Gesetz, welches die Verlängerung des Ausnahme zustandes gegen anarchistische Umtriebe ansspricht, mit 163 gegen >26 Stimmen angenommen. Der geiammte Verkehr aus der Bozen-Meraner Bahn wird am "»'»nabend wieder ausgenommen werden, mit den fahrplanmäßigen > seines Vaters nach Oesterreich bis jetzt lern stand, s'M dattiber einig gewesen, da« m cr eines Tages die Rolle eines Herrschers zu spielen ! 4>"iize» dcmid ,cheii Gitter temcrle, Mutte, wieder ausgenommen. Herzog Albrecht hat 'aUo»vn>a«regel rnntreten »olle. ^ ZUHtlNIg Mit Verhältnisse zn 'cknldmi. da an- 7. November gelegentlich der - durch die Heirat!» seines Vaters Landesversammlrmg der Scknitvereine Herr Pro'. Knall aus Prag,' m welcher er abe eurer der glänzendsten Führer des Denk'chllnnnS in Böhmen, an> Hermen werden k „ „ .. drrngende Bote des Verstandes verstnochen bube, riber dic'cs! die letzten zwei Semester in Tübingen stirdirt und in »eit Kurzem bei Thema einen Vortrag :u ballen. Gr Ungarn liegen die Verhalt- dem in Stuttgart gar»i>ontreud-.n Ulanen-Regiment Nr. 19 (König insse noch minder günstig ffir die Deutsche!', Denn wen» man lest ^ Karl) als Sekoude-Leutnaitt estigetrelen, auch ist ihm der bei demselben vertrauen könnte, daß die Deutsch Oesterreicher ibrrm Volksthuni Regiment stehende Leutnant v, Nantzan zur Dienstleistung beige- treu bleiben werden, zeugten sich unter den Deutsch Ungarn bedenk- geben worden. Für den Herzog Albrecht, welcher sich bei seinen l che Schwankungen, Um w ancrkennensweriher nu das mannltche! neuen Regimentskameraden rasch beliebt gemacht hat. ist das ehe- Ansbarren der Sicbenbüraer Sachnui. Eingehend wurde das Vor- ^ malige Brelüendach'sche Palais in ' neben der Magyaren gegen die detttnbe Schule und namentlich " gegen die deutsch evangelische Kirche genhildert, gegen die man ge- - ide :etzt zum VernicytinigSschlage anshole. Mit cineni kurzen Dchlnßwott über die unsäglich traurigen Verhältnisse in den rmsi- -hen Ostteevrovinzen verband der Vorsitzende den Wrustch, daß überall in Deul'chland dem Schnlvcrcin eine ebenst, beaeiiterte Statte geboten werde wie in Sachsen, Den 'rillte eine eingehende Debatte über die Art Zügen werden vre direkten Wagen zwischen Berlin wieder verkehren, Fsrankrelch. Dem „Soir" zufolge hätte der Freitag Vor mittag abgehattene Ministcrrall, über das Vorgehen der Prinzen von Orleans und ihrer Agenten bei den Wahlen berctthcn und die Frage erwogen, ob man die Prinzen, weil sie Pratendentenakte vor genommen hatte», cmSweilcn müsse. Der „Soir" will wissen, die Entscheidung sei vertagt worden, bis das Ergebniß der administra- wclch-n xx! live» Untersuchung über die Wahlen vorliege, im Prinzip sei man " aber darüber einig gewesen, da« in Bezug aus die im Besitz der kt'inl'rlpi Neckarslrasze eingerichtet '.vorden. Tie Deputation der Bcaniuchweigisthcn Landesveriammlung ist aui Schloß Camenz in Schlesien eingetroffcn, dieiclbe wurde aus dem Bahnhöfe von einem pr,nzlichen Wagen abgcholt und ist im Schlaffe abgestiegen. Ter Empfang der Deputation durch Se. K. Hol,, den Prinzen Albrecht sollte Sonnabend Vormittag eriolge». Schluß des Abends Prinz Albrecht hatte eine längere Konferenz mit dem Grafen Görtz- und Weste, >v,e d,c Wriesberg. DieZAbreste des Prinzen von Camenz ist. wie vcrlau- Orlsgruppe Dresden ihre Hnlereffen fördern soll und wie der Lan- "esvcrt»ands-Sitzllng eine ibrer Bedeutung enin'rcchcirve än«erc Ge- 'irlluirg zu gehen stn. Man dar' hoffen, daß dieselbe dazu Mit wirken werde, den wahrhaft patriotischen Gedanken des Schutvereins ;n weite Krene zu tragen Dies muß aber durch volkSlhünstiche Ver- mstattunaen geschehen. Wir wmpathisiren daher mit dem Vorschläge deS Vorsitrendcn. den Mitgliedsbei.rag, der jetzt 3 Mark beträgt, berabzusttzen und den Vorttoacn eine größere Ocsscnttrchteil als bisher zu e,eben. B(it großer Spannung sieht man dem Vorträge deS Herrn Protz Knoll entgegen, der durch sein mcmnhattes Au>- kreken den Tcusichen Prags die erste Anregung zu erneuter Be- rherligung an den öffentliche» Dmgen gab und der an dem seit einem Habre bemerklicben politischen Austcben deS TeutichlhumS m der alten Moldaustadt den regsten Antheil bat. — Von den Besitzern der Ostroucr Kot> lengruben ist duster Taac angesichts der zahlreichen Unglücks'älle, welche sott- wabrend von Kvhlcnbcrgiverken gemeldet werden, ein Preis von tarnend Dukaten iür zweckmäßige Einrichtungen, die den Betrieb an Len Kohlengnibcn weniger gctährlich machen, ausgeietzl. — Seit Freitag steht das Lutherstandbild aus dem Giamtst'ck.!. Cs ist natürl'ch zur Zeit noch verhüllt- ... - tct, aui den 1. November festgesetzt. Bei den badischen Landtagswahlen wurden 22 nationalliberale und 5 klerikale Abgeordnete, sowie ein dcmokralöcher Abgeordneter gewählt. Der „Anzeiger" in Liegnitz meldet: 22 Grenadiere wurden wegen Widersetzlichkeit gegen einen Offizier zu längeren Freiheits strafen vernrtheilt. Eine Versammlung der Mäntelnähcrmnen, welch« am Donner stag in Berlin >m Eiskeller tagte, ist polizeilich mngelöst worden. Der Saal war vollständig besetzt, auch viele Schneider und Kon fektionäre waren erschienen, neben ihnen bemerkte man auch be kannte sozialdemokratische Führer, Nachdem Frau Pöttina mit dem Vorsitz betraut war. nahm Frau Büge das Wort, Mit der Arbeitskraft Wucher treiben, heiße seinen Mitmenschen daS Blut aus,äuge». Man (ordere keinen ueberfluß, man verlange nur das was vrsthjg sei, um als Men'ch leben und denken zu können. Aut Vorschlag der Rednern, sollten die, welche über, und die, welche unter >3 Black pro Woche verdienen, sich durch Handmsthcbc» be merkbar machen. Nur eine geringe Anzahl der Erschienenen nahm an der Abstimmung Theil. welche ergab, dah die Mehrzahl unter 12 Mark vertnente. In der Debatte wirs Frl. Ottilie aus dir all- Paris. A. Die Blätter können sich noch immer nicht über die Bermühlnngssticr der Prinzessin von Orleans beruhige». Der „Figaro" bringt die Rede Migr. Hulst's, des Erzbischofs von Ronen, die mehrere Taktlosigkeiten enthält nnd über die das Blatt nicht ohne Weiteres lnnweggeheii kann. Der Prälat wies au» die nahe Venvandtstbatt der Geiiminnge» und Gefühle des dänischen und fran zösischen Volkes hin, die stels „wie Liebende vereint waren, besonders zu Zeiten gemeinsamer Trübsal." Er erwähnte das Bombardement von Kopenhagen 1807 und die Annektion Norwegens 1812 durch Schweden «in Gegenwart einer schwedischen Prinzessin, der krön Prinzessin Louise von Dänemark!> Zuletzt ging der Prediger auch aus die jüngeren Borkommnisse über und sagte wörtlich : „Frank reich und Dänemark haben stets einen gemeinsamen Feind gehabt: Deutschland -- Preußen. Er hat Beiden gleiche Wunden geschlagen und Beide» je zwei theurc Provinzen entrissen, deren Herzen aber ihren Staminländem zugethan bleiben werden in alle Ewigkeit. „Sie aber, Madame, tragen sich mit den gleichen Schmerzcnsgc danken, derselben Hoffnung ,n ihrem neuen Vatcrlande, m welchen! Sie schon dadurch keine Fremde sein werden, und mit diesen Ideen werden Sie die Verbindung beider Böller enger schließen, damit Ihren Wünschen Erfüllung zu Theil werde." Dieses war ge,pcochci, in Gegenwart des Prinzen von Wales, der trotz sein« französischen Sympathien doch immer Schwager des deutschen Konpriiuen ist, in Gegenwart des Grafen von Flandern, Gemahls ein« Prinzessin von Hohenzell«», zweier Herzoge und einer Herzogin von Sachsen- Kolnirg-Gotha! Bei dem Liner fehlte wenigstens die Politik und waren die ausgebrachten Trinksprüch« familiärer Natur. D« Czcn war durch den Großfürsten AlepS. die Czarin durch eine Fürstin Voussonposs vertreten, welche eine gleiche Toilette wie die Prin- »eisin von Wales »nd die Herzogin von Cnmberland angelegt halte Marineblauer Plüsch niit wasscrblanem Damast. Besonders siel die Fürstin CzcirtonSka ans. ivelche das rosa Allas-Devant ihr« Robe, sowie die granatlnrdene Courschleppc niit polnischen Adlern besetzt hatte, was man ebenfalls manguv cla «avo,r-Ia>rv aufsaßte — An die Annen sind an diesen. Tage 4000 Pfiind Brot und 8000 Liter Wem. sowie Snvven nach Berlanaen vertheilt worden
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