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Dresdner Nachrichten : 05.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188708051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870805
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 12-13 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-05
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.08.1887
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1earam«e. i» kllttin Tb««« txr «ufla,«.) 1 «»«u». DI« «N«. ME »er «cllkn d»r !!«!»»>»»« §Eu»n> <t>ik»«k) leiten« der d-ndeltgelelllchaft erlol,t M «. ««ult. „rllu, 4 «««ult. Diimmmck -nun die Luarnnttne »ür Pro- ^Mn> aus Italien. Sizilien und Ueiia an. ktradelia, 1. «ugult. Die «Maieikr Devreti«' verlies aus'« zMaianieftc Priic, «inadeu«. »ie DBlür Lenatare», Devntirten ^ zitinlche Teputatione» sollten nnearge. lsserie-Uaniifalliir L. Hesse K«k. Kail.. Mmrkt. Liegsnt gki-nik-ts Si-sut>ci«8sn mit piLttstivIlstlolkorsi unck Xtlas-Lnffaa von ^llc. 10 an. Neueste VSrsett-relearttMMk. «re«l»u, 4. Nuaus«. »tachni. «Uirtreidemark». Svii.tu« Pr. 100 L. «U6ull.se»t.L4,00, ecpr.ori. «5,70. »tniititn Scpilir.-OIi. nu.au. OIIbr.-Niini». l.'I.Lu, -tavdr.-Dez. I24,»i>. Oiiibul loco SkNt.cit ILM, Ol,bk.-Novbi . 40.00. Z,„t: «cs«. — Wcltrr: Windtn 81c11i», I. August, Nachm. I.U. iwclrtidemart». Wrizc» liei,a»»>tci. loco 1L5-173, ScONir.-OIi. 158,50, Olllir.-'Niinlir. 159.00. Noggc» u„,u. loco NI U7. Scoliir. L». 115.50, Llt.-Nou. N7.aa. NiUivi »»vkra»».. Aug.tdM, Srvi.-Lkt.i5.20. Spiiituo scst, loco K!>,na, 7>ug -2ct>ilic. 0>,7o 8kl»cmbcr-Oklb>. >,5,20. Pcirolrittil loco 10,35. I empfStllöWWVI'ltlSl' Ausflug H »«!»« L.08vtivitr. EW8 « L'ril, Uotl,o Ms..Melk"-MM. AplittezkLUul'l von Kuroz»» IK86/87. Ilitokntv Nttunsti: <«<»l<loue AletluMe. -iUruiie» tr1^5. l» u >Vc,ld vu üon I»öc-I»8to»i ktürondso ^uwiitttwn ünor'.cl'i»nt. ^Uo unävion k.vstvlun /,l diNi^lon ^ >v. ^l»k« I. 1äl-U„L-I»>08ÜeiI. M ök«s»«^^»s»8»h2««««irL «dLdardsr-NM, E mak6ll8t!!rlrsuä, vorckauui>g'8dotör,Iom-l, ivolilr-elimeclcend, in U voi/.liZieIwn tjuillitiit. F. Kgl. Mapolljelle Aresöeil, t!iil tzcorgenlljor. ^ I'ios. De. MZeiMiiiiitl^liiilmtzck.miVtziililiilio» 2^7 32 ^al,ra Jahres-Ausl. 43,000 Expl. > ^"^!«N"«!nn^r '«LLi, ^»4..r^.^"l-^-2.Quartal.ZuwachL L.4VO .1 ' Tr».»rratur n iot «lio bv8ta l'unodolcleiäuiizt, cvvlelio nicht siruelct, «lia ^.U8i1ini8t»nls hotöräc>it u. ckniluich äan lüsti^vn 8c>»voi88 u. Illviinon clvi1''Ü88a >vo8nutlicl> lioooitix/t. I)>88alba cvirä noliä unä billig Mlnrtixt von L 7, II krvi8>i8t<! uneli icn8cviUt8 1'ruulco. Nordwcftwiud uo» mitllcrer Stärke , oliue ivcseiillichc Ntcdcrschlägc. wärmer. Dresden. 1887. Frtitllg, S. Attsittft. Politisches. Dir „Norddeutsche Allst- Ztst." liattc die Petition der Brom- l'ttM Geticidcliitiidler und Mühleubesiber um licschlcuuistte Er- Höhung der Getrcidczdlle als ein „Zeichen der Zeit" initstctheilt. Tie neiliiiiidlerische Presse thut, als verstünde sie nicht, was damit Micuit sei» soll. Licstt da wirklich Bestrisfsstichigkeit zu Grunde? Bisher basirte die sreihändlcrische Astitation neuen die Gctrcidezölle aus der Behaupt»»», das; durch dieselben dem armen Alaune das Brod vcrthcncrt und der Gctreidehandcl und die Mühlcnindnstric, iigmcmlich im Oslcn, schwer stcschiidigt würden. Das erste Arstn- „iciit hat sich bisher als hinfällist erwiesen und die Freihändler haben bereits unter Bcrläustiinnst ihrer früheren 'Theorie die ent- Mciistcsehtc ausstcstellt, das; die Gctrcidezölle die Kornpreisc drückten und so den Bandmann schädigten. Mit dieser neuen Theorie lässt sich aber nicht viel ansaiisten, weil cs ja gerade die Landwirthschast ist, welche ans den Getrcidezöllen besteht. Nun Mt auch das zweite ÄMincnt, indem Vertreter des angeblich durch die Gctrcidczöllc so schwer geschädigten Gctrcidchandels und der Mühlenindnstrie selbst die Negierung zu einer Erhöhung der Getrcidezölle zu drängen suchen. Das ist den Herren der Manchestcrschnlc natürlich sehr un angenehm und so findet man die „zärtliche Sorge sder Petenten) mr die leidende Landwirthschast emigcrmahen befremdlich", glaubt sich aber dadurch aus der Verlegenheit zu ziehen, das; daran munert wird, es müsse, wo cs eine Baissepartci gicbt, auch eine lhausseparlci geben. Ja, steht denn der Freihandel im Dienste der jeweiligen Baissepartci der Börse? Die Freihändler sagen, sie nwlllcn billige Korn- und Vrvdprcise schaffen. Die Baissiers an der Barie suchen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln die Getccidcprcife zu drücken, aber nicht nm dem Consnincnten billige Preise zu verschaffen, sondern um billige Spckulationskäuse zu »lache» ; sobald ihnen das gelungen ist, wandeln sie sich in Haussiers um. Ist das Produkt des Landinanns erst in ihren Händen, dann werden die Preise in die Höhe getrieben und der Consuinent »ms; zahlen, was sie fordern. Erscheint dem Consumentcn der Preis zu hoch, dann wird ihm achselzuckend gesagt: daran sei der Kornzoll schuld. Ter Evnsnnient hat also von den Bemühungen des Bais siers gar keinen Vvrthcil, im Gegcntheil. I» höherem Matze wird dadurch aber natnrgemäs; der Produzent benachthciligt. Das Vor achen dcr Brombccger Getreidehändlcr ist nicht so befremdlich, wie die Herren Freihändler meinen ; die betreffenden Firmen haben jedenfalls grestere Gctrcidcvvrrälhe liegen oder bereits grössere Abschlüsse ge macht und sic suhlen sich nun durch das Vorgehen der Berliner Spekulation ä In bnmsv geschädigt. So kommt es, das; jetzt ihre Flitercsscli mit denen der Landwirthschast Zusammenfalle». Wenn sie, »r deren Namen bisher die Agitation gegen die Kvrnzölle ge lahrt wurde, jetzt selbst die beschleunigte Erhöhung derselben ver langen, so ist das allerdings ein Zeichen dcr Zeit. Tce französische Presse darf sich wahrlich nicht darüber beklagen, das; ihr Unrecht gethan worden sei, wenn man die Erwartung ans- orach. der Tod Kalkow's werbe ihr Gelegenheit zu den schmählich ste» Verd'chtiglliigcil Deutschlands geben. Am unverblümtesten autzcrt sich m diesem Sinne der „Jntransigeant". Er betont, wie die meisten sranzvsiichen Zeitungen, vor allem die deutschfeindliche chksiiilinng Kalkow's und hebt hierbei hervor, das; das Hinschciden des russischen Patrioten von diesem Gesichtspunkte aus einen schmerzlichen Wiedechall finden müsse, umsomehr (sägt das Blatt irech hin-ns, als die Ursache des Todes noch unbekannt sei und viele Pulsen glaubten, das; Katkow, das Opfer einer gehässigen Jatrigne, tmaötel worden iei". Hinzugesügt wird dieser abgeschmackten Be schuldigung, das; die Deutschen und die Engländer die einzigen seien, die sich über den Tod ihres furchtbaren t!) Gegners freuten. Wenn sich ain dcr Redaktion dcS „Jntransigeant" mir ein einziges deutsches Blatt bcsindct und die Redakteure desselben autzer dem Namen „Biomarct" noch ein paar deutsche Wörter verstehen sollten, so hätten sie sich davon überzeugen können, das; diese „Freude", nur in ihrer eigenen Pl>antasie exiltirt. Wir haben keinen Grund, Katkow's Tod zu betrauern, achten aber auch seine Feindschaft nickt so hoch, das; wir seili Hiujcheideii als eine Erleichterung empfänden. Die fran zösische Presse setzt eben das, was sie bei dem Tode eines Gegners graiilreichs empfinden und ttntzcr» würde, auch von dcr deutschen Pltssc voraus. Katkow's Patriotismus und journalistische Bega bung ist von dcr deutschen Presse voll gewürdigt worden, zugleich bat dieselbe aber auch den Matzstab dcr Kritik an seine politische hätigleit gelegt, und da haben sich denn manche Widersprüche und moralische Unebenheiten gefunden, die zu verschweigen wir keine Bcranlassung haben. Ter Mangel einer freien öffentlichen Meinung - die nicht mit parlamentarischem System zu verwechseln ist und die in jeder Staatssorin gedeihen kann, zugleich aber auch eine noth- wendigc Bürgschaft siir ;eden Staat ist — wird in Nutzwild von dem Herrscher vielleicht ebenso stark empfunden, wie von dein Bolle. Kattvlv nun hat es verstanden, diesen Schaden des politischen Lebens mit einer Virtuosität anSznsnücn, die am tsiidc niemandem, wie seiner eigenen Person zugute kam und die dinln ausglng, die nationalen, zum Thcil vollständig unedlen In stinkte des Volkes zu einer trüben Mischung mit den rein persönli che» Wünschen der Herrscher zu vereinigen. Seine Politik ist von dem unloSbarslen Widerspruche, wenn man nicht diesen Schlüssel ge braucht. Zuerst mit Turgienjeff und Baknnin libcralisirend und tür deutsche Bildung schwärmend, wurde er später der krasseste Verfech ter des absoluten Ezarcnthnnis und der grnnmigstc Dentschenfeinb, der die Balten, ebenso nioskowilisch verfolgte wie die Polen und Bulgaren: noch 1883 den Berliner Vertrag und das Bündnitz mit Teutschland warm vertretend, war er von 188t an der Spitze der russisch smnzösischen Allianz zu sehen u. s. w. Das alles erklärt sich, wenn inan weiß, wie Katkow das Doppelspiel mit der öffentlichen Meinung in seiner Zeitung zu spielen wußte, wie er bald den Czarcn mit der Meinung dcr Massen, bald die Massen mit der Meinung de? Czarcn beherrschte, heute der legalen Regierung und deren berufenen Minister» trotzte und morgen, um den Czaren zu ichmeichcl», dessen Anschauungen als öffentliche Meinung ansbot. Ra» bleibe doch fern mit den Redensarten „ninibhänaigcr Gesin nung" von dein Verschmähen alles Lohnes und dem Znriickweisen des Portefeuilles — Katkow wußte besser wie seine Bewunderer, worin leine Stärke lag und sie lag in seiner Komödie mit der öffentlichen Meinung, und diese konnte er nur als „unabhängiger", Journalist durchführen, als Minister wäre er mit seiner rein nega tiven Tbätigkeit bald abgcwirthichaitet gewesen, als solcher hätte er sich einsügen und arbeiten müsse», statt zu intrlguire» und inipiri- rc». Und konnte er mehr als der intime Vertrante des Czaren Alexander III. werde», stieg er als Minister nicht herab? Das sind Erwägungen, die bei der Abschätzung des inneren WerthcS von Katkow, der ei» durchaus berechnender Mensch war. ini Vorder grund stehen und die ihn von dem Piedestal, aus das er sich gleich seinem Freunde Bonlanger nur mit etwas geschickterer Reklame er hoben hatte, beträchtlich herabsetzen. is>» Grunde war seine Stellung in Rußland eine durchaus revolutionäre, und er hat sic auch in nichts weniger als monarchische»! Sinne ansgcbeutcst. Der cinsichlige Ezar Alexander ll. hat auch nichls von ihm wissen wollen; erst unter dem jetzigen Ezare», dcr als junger Großfürst seine Lehren emgeiogen halte, begann sein Stern anszugehcn. Sein bekannter und gerade in der letzten Zeit besonders verrannter Hatz gegen Teutschland war ihm ausangs »nr Mittel zum Zweck, Water erst Selvstzweck, als sein russisches Naturell den ruhigste» und snrchtbarstcn Gegner seines Ansturmes in dem Germanismus zu ahnen begann. Sein Hatz gegen den Fürsten Bismarck war mehr ein Ausfluß des ohiiiiiächiigcn Acrgers, daß seine panslavislisch- rebolutivnärcn Idee», den kiaren friedliebenden und gerechten Ein fluß dcr deutschen Negierung nicht zu brechen vermochten, sondern daß dieselben vielmehr nvcrall, z.B. in Bulgarien, Fiasko inachie». Pari«, «.«ugust. iS»«»»., Meute8l.R. A»IeU,e 108.15. Ilalicne- pii.so. eiaatSbad» 47V,25. Lombarden 173,75. »o. ivrioritilieil . Spanier LL,VL, «allbier 375,00. Ottomanen 403,00. diene 'Anleibe —. Türke» —. 0!nt,iq. 1! o II 0 o n, 4. Anglist, Lorm. n Uür 10 Mi». Consols lol'o„. 1873er Müssen Ot'/.,. Italiener OL. Lombarden «'>>«/>„. Kono. Türken l4nroc. snndirte Amerikaner >30'/,. 4proc. Ungar. Goldrenle 80',. Oesterr. Gold» reute 00'/,. Vreuh. ConsolS 104'/,. Egbplrr 74'/„. Nene co.gbpier 07'/,. Garant, tkgbvtcr lol's,. Otiomandaiik 0-i„. tzuez-Acitkn 78'/» Tpanicr L5 /„ — Stim mung: Nul,ig. — Wkttcr: Prachtvoll. A IN sterdn I» , 4. Anglist. Produkten sSchluhi. Weizen per November 20». matt. Roggen per Oktober 110, matt. Par«« iDrov»kteui. 4. August. iSitiUin.i Weven per August 22.M, per Nov.-stein, 22,25. ticimiwlet. Spiritus per August 43.oo, ver Januar-Avril 41,25, Mi. Nüböl per August 56,25. per stammr-Avul 57.50, seil. Lokales imtz Sächsisches. — Seit einer Reihe von Jahren sucht Ihre Majestät die Königin, die heute unter den herzlichsten Glück- und Segens wünschen beS Saclnenvvlkcs ihren 51. Geburtstag »eiert, das reizend gelegene Schloß Rehescld aus, nm in dicsec Waldidylle an dcr L>cile ihres erlauchten Gemahls den Freudentag z» feiern. Tic Reste beider Majestäten nach Schloß Neheield erfolgte^ gestern Mittag MIL Uhr vom Bahnhof Niedersedlitz ans mittelst Separat zuges. Heule Abend treffen Se. Hoheit und Ihre Kgl. Hoheit Prinz und Prinzessin von Sackscn-Altcnvurg nach bsendest c Ge- L?dem«ner^ Allianz. Kurz — seine Werke legen, wie der „Hamb. Karccw." sehr! ..taicsiarcii, wc.che dao ^chlop cm richtig sagt, »nr ein negatives Zeugnis; für ihn ab n»d die Thaicn, ^ die von ihm zur Nachwelt reden werden ; die Begünstigung der j ^ ^ s Diktatur MnrawjesfS in Polen, die Verfolgung der Dcustche» m de» > ^ ^ m.-idon""- Ostscevrovinzcu, das Aufblühen des nationalen Chauvinismus n»d j die Ausbreitung des Teuticheuhasses — diese Thaten sind wahrlich j nicht dazu nngeiha», zu einem Nuhiiieökranzc gewunden zu werden. Die civilisirte Welt hat nicht die geringste Ursache über den Tod Katkow's zu wehklagen; am wenigsten wird aber Teutichland diesem Alaune eine Thräne nachweiiicn. Ende nächster Woche wieder verlassen, zu theilen. In den vcule- bis 12. August Hirjchjagdcn statt. Generäle Sciisst v. Piliach n. v. werden. Herr Overhosnieister v. Lüttichau Reneste Tclearammc ver ..DrcSSner Nachr." vom 4. Aug. Berlin. Nach eiidgilligeii Dispositionen trifft der Kaiser von Oesterreich Sonnabend Nachmittag 2 Uhr in Gastein ein. — Für die Neste Kaiser Wilhelms zu den großen Herbstüdunge» im September sind bereits desinittbe Bestimmungen getroffen. Dar nach trifft der Kaiser am 6. Scpt. in Königsberg ein, woselbst er einige Wochen verbleibt und sich dann über Danzig, Eöslin nach Stettin begieR. Bei Königsberg und Stettin sinden Manöver slalt. Die Rückkehr nach Berlin erfolgt Sonnabend de» 17. Scpt. — Das Kronpriuzciivanr emvsiug am Sonntag ans Schloß Norris den Bestich der Königin Viktoria. — Dcr Reichskanzler wird An fang nächster Woche aus der Durchreise von Varzin nach Kstsingcn lstcr erwartet. — Der preußische Gesandte vcim Vatikan, Herr von Schlvzcr, ist Nachmittags eingetrossen. — Ter österreichische Bot schafter Gras Scecheyi überreichte heute in Branistchweig dem Prinzrcgciilen sein Beglaubigungsschreiben. — Die Novelle zuin Wuchergeietz ist angeküiwigt, welche den berufsmäßigen Ercdilvcrkchr zwischen Gclddarlciherii und Landwirihen regeln soll. — Die pren- ßstche Negierung gestattete die Wiedereröffnung des Kapuziner- klostcrs in Münster in Westfalen. Berlin. Ende der Woche begicbi sich dcr Preinierlentnant Kund über Hamburg nach Kamerun. Leutnant Tappenbeck folgt erst Ende August nach. Der Arzt und ocr Botaniker, welche der wisseistchasttichcii Station zugetlicstt werden sollen, sind »och nicht eriiailiit. Kund wird scine Niederlassung bei Bntauka ergreifen, woselbst dcr Elciaittenberg sich zu Bevbachttiugcn umsomehr eignet, als von dort aus leichter Vorstöße nach dem Inneren geinacht werden können. Hamb u r g. Ter Tischlerstreik ist beendet. Wien. Dcr Erzherzog Albrccht erhielt gestern anläßlich seines 70. Geburtstages die Glückwünsche von fast allen europäischen .Höfen, darunter auch ein in höchst sihiiieichclliastcn Worten abge- saßtes Telegramm des deutschen Kronprinzen. Pari S. In dcr Versammlung der drei Jonrnalisieiwcreine, welche ein Beileidstelegramm a» die Angehörigen Katkows beschloß, erschien der Russe Michael Aschkincwi, der sein Erstaunen aus- sprach, daß die repiiblikanische srnnzöstiche Presse einen Delegirten zum Begräbnis; Katkow's entsende» wolle, der Biltor Hugo iistnltnt habe, als dieser vom Zaren einst die Begnadigung einer der Nihilisten erbat. Gleichzeitig verurtheiltc er Katkows innere Politik auf's Schärfste. Seine Eröffnungen machten einen crnüchleriiden Eindruck auf die Ver sammlung, namentlich ans Locrvh, welcher, obgleich Pflegevater dcr Enkel Victor Hugos, die Katkow-Delcgatton angeregt hatte. Von der Entsendung eines Delegirten wurde abgesehen. Mailand Der deutsche Kronprinz übersandte Depretis' Wittwe ein Beileidstelegramm. — Im Herbst nimmt dcr deutsche Kronprinz einen zweimonatlichen Aufenthalt in Pegli. Petersburg. Die Sektion der Leiche Katkows ergab zweifellos Magenkrebs als Todesursache. — „Grasdanin" verthei- oigte den vielsachen Meimmgswechscl Katkows und erklärt, derselbe sei nur eine sich in ganz Rußland vollzogene Wendung der Aillchani'naen. Das Blatt nennt indes; Katkows letzte Idee eines russi'ch-fraiizäsischen Bündnisses eine Verblendung. Rußland müsse sich volle Akttonsfreihcit wahren. In den baldischen Provinzen wurde der Ban von 8 orthodoxen Kirchen begonnen. Die Berliner Börse erössncte schwach und still, wofür die politische Situation Veraittwvrllich gemacht wurde. Auch der Selbstmordversuch des Chefs einer hiesigen großen Getreidesirma übte »achthciligeii Einfluß. Starke Verkäufe in Galiziern, Egyptern auch Bergwerken wurden mit dcr Angelegenheit in Verbindung ge bracht. Seine Engagements sollen übrigens Persönliche sein nnd nicht die Firma betreffen. Außerdem sollen 2 Mitglieder dcr Börse geisteskrank geworden sein. Einiges Geichäst entwickelte sich in deutschen spekulativen Vabncn. Diese blieben auch lest, als sich später die allgemeine Tendenz infolge Londoner BniikdiSlonicrhöh- u»g abschwäcmc. Banken waren zcitweis ziemlich stark angcbotcn, ebenso zeigten Bergwerke überhaupt eine schwankende Haltung. Oesterr. Bahnen waren schwach. Im Kassaverkchrc waren deutsche Bahnen scst, österr. nachgebend, Banken ruhig und scst, Bergwerke behauptet. Für Industrien bestand Interesse bei vorwiegend besseren Coursen. Brauereien waren eher schwächer, deutsche Fonds recht fest, österr. Prioritäten still aber gleichfalls fest, Geld dauernd flüssig. Privatdiskont 1H« Prozent. Die Nachbörsc brachte Be festigung. » ra , k, urt a. M.. 4. A»«ust. «rc»U 228,30. ein,«»»«»» 18«,30. 1!««- »arveu «7.25. Gnlizlkr >75,10. Savplcr 74,30. 4vroc. Nnpar. «Solvrrnte 81,70. LlScon«, 104,90. 80er Russen —. Laura —. Schweizer Nordoft —. Still. « i « n, 4. Anauft. tkrevn 282.00. Staatsbalin —, Lmnbarven —. Narvivesl». —. Marknote» —. ring. Erevit —. Nn». Gold —. Ziemlich ie». ninimt erst Mitte nächster Woche in Schloß Rehescld Aufenthalt. — Gestern waren cs 10 Jahre, daß niiier sächsisches Königs- Z bans in tieie Trauer versetzt ward. 'Abends 11 Uhr starb m » Pillnitz Prinz Gustav Wam, Vater der allverehrtcii Königin Carola. ^ Ter Prinz batte l'/s Monat zuvor eine schwere Erkrankung durch « gemacht, die unsere Königin bewog, nicht gleichzeitig mit ihrem ^ Gemahl nach Ragatz abznceisen, sondern zu warten, wie sich das L Befinden ihres Vaters gestalten werde. ES besserte sich der Zustand ^ rasch, ohne jedoch von Bestand zu sein. Der Prinz starb eine Z Stunde vor dem Anbruche des Geburtstages der Königin, welche bekanntlich am 5. Anglist 1833 das Licht der Welt erblickte. Der Vater des Verstorbenen übernahm als Gustav Adolf IV. die Re gierung Schwedens am 29. März 1792. Bereits 1809 abdicirte derselbe infolge einer Militär-Revolution. Aus seiner Ehe ist keine männliche Nachkoimncnschait entsprungen Unsere.Königin ist seine einzige Tochter. ^ — Zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens wurde der 'Ritter ^ gutsbesitzer Otto von Lüttichau am Audiaasl bei Pegau ernannt. »- — Heule stich zum Geburtstag Ihrer Mas. der K önigin fand große Neveille statt, welche in Altstadt vom MnslkcorvS des 13. Jager-Bat. und in 'Neustadt von dem des 2. Gren.-Neg. ausgeführt wurde. Die sämmtlichen Wachen nnd Posten legen heute de» Paradecmzng an. — Dem Äericklsasscssvr a. D. Dr. jur. Bvrchardt in Ber lin wurde das sächsische Ritterkreuz 1. Kl. des Albrechtsordcns ver liehen. — Der Superintendent und Pfarrer zu Stollverg, Hermann Friedrich Steinhäuser, erhielt den Charakter und Rang als Kirchcncath in dcr 4. Kl. dcr Hofrciiigordiiniig. — Herr Oberbürgermeister Tr. Stnbel ward zum Ehrcn- mitgliede dcr Akademie der bildenden Künste ernannt. — Wie die Tage der Festwiese bisher von seltenem Welter- glück begünstigt, geradezu glänzend verlausen sind, so ging auch das gestrige F e >1 oiner der Ä o g cn s ch n tzc n g i l d e in der allseitig crireutichstcn Weise von statten, ausgezeichnet durch die Anwesen heit des Kgl. Kommissars Kaimiierhcrm v. Metzich. des Herur Stadt kommandanten Generalmajor O'Bvrn, des Herrn Platzmajors.Haupt mann v. Hanpt, Polizeihaiiptmanns Rehrhofs v. Hvlderberg :c. Punkt 2 Uhr ertönte vom Musikpavillon ans die TromvAciisamare, welche die bis dahin in Gruppen »»ihergcslaiideneii Festthcilnehiiicr an ihre Plätze rief, und die Elirlich'jche Kapelle iittonirie de» Er- öffimngsinnrsch. Zwar ging zu Beginn dcr Tafel ein leichter Regenschauer nieder, aber er trübte nicht die heitere Geselligkeit im Schützenzelte, noch das rege Lehen draußen in den (Ltraßen dcr Wiese und räumte auch balo wieder der versländnißiniiig lächelnden Sonne das Feld. Den ersten Trink'pruch brachic dcr Borstand, Herr Rechtsanwalt Tr. Mchncrt aus. Wenn und wo immer die Bogenschützen versammelt sind, sei es im Wmlcr oder iei es im Sommer, in lustiger Zeltstadt, aus eigenen! Grund und Boden, immer werden sie zuerst des hohen königlichen .Herrn gedenken, unter dessen mächtigem und weisem Schutz die Wohlfahrt von Stadt und Land erblüht. Des königlichen LandeSherrn voll Dank und Ehrfurcht zu gedenken, ist und vlcidt uns mehr als eine her gebrachte Sitte, mehr als blosc Form, es ist uns überzeuguiigs- imiiaes, tiefes Herzensbedürfnis;; in diesem Bedürfnis; lebt und spricht sich die allezeit hvchgehaltene Sachscntrcne aus- Unserer Gilde ist eS immer cm besonderer Stolz gewesen, und sic hat cs als das werthvollstc Kleinod betrachtet, das; ihr tue Gnade des könig lichen Landcsherrir immer treu geblieben sei und sich fortwährend nns's Nene bewährt habe. Der Dank dafür könne nicht anders ausgesprochen werden, als durch die Erneuerung des alten Ge lübdes : unverbrüchlich an dcr treuesten Liebe zu dcni erhabenen königlichen Herrn »nd seinem erlauchten Hanse fcstzuhalten. In diesem Sinne bringe er jetzt kein Glas Sr. Majestät dein König Albert mit dreifachem.Hoch! Bramend tönte der vielstimmig!: Wicdcrhall durch das geräumige Zelt, donnernd klangen die Böller schüsse durch den dreifachen Jnvelrus. nnd rauschend sie! die Kapelle mit „Den König segne Gott" ein. Ans dielen Toast niitivor'cte Herr Kaimucrhcrr v. Mctzsch: Es sei soeben die in diesem Kreise herrschende Treue. Liebe und Anhänglichkeit zum König nnd dem Königshausc in beredten Worten zum Ausdruck gebracht worden, nnd er svreche dafür im 'Namen Sr. Majestät des Königs wie des hohen königlichen Hauses den Dank ans. Er töinic nur wünschen und bitten, daß diese Gesinnungen, die gleich ehrenvoll wie segc»- bringend leie», immerdar in dcr Gilde so lebhatt erhalten bleiben mögen, und bringe in diesem Sinne sein Gins von Herzen aut das stete Wohl und fernere Gedeihen dcr Gilac. Ein nur allicttigcr Begeisterung ansgenomiiiciics Hoch aus den Herrn Kammerherrn brachte dcr Tcpulirte .Herr Hoijnwcüec Jähne ans. Wenn in diesem Kreise des hohen Königshauses gedacht werde, so gebühre cs sich auch, dankbar des MamicS zu gedenken, der seit Jahren so brttgewinnend das hohe Königshaus hier vertrete und bezüglich dessen man nur wünschen könne, daß ernoch lange dcr Gilde trenblechen möge. Nachdem dcr Herr Kainmcrhcrr hieraus scine» persönlichen DcinkeLgesnhlen Ansdruck verliehen, gedachte er eines Mitanwescn- de». dcr jetzt 50 Jahre Bogenschütze ist, des Kgl. Gewchrgaleric- s. Z ÄS § —
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