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Dresdner Nachrichten : 08.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-08
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.12.1887
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«*ch»>relear«»»e. Mn t> »mn» Lbrtk 8r »uNaae.i 7. »n»r. Di» «,»»> <mchtt»««i» i» »»n «er»dun«»n »t« «»t««t„» »«0 nach d»n di»- »ai»en S»<lle«»«s»n am 17. » «. ««treten und wahrfchetnlich di» ,«« d. Januar daneni. — Der tzürftdilchai von Brr»,-«. Dr. «-»». ,ft »enie «rül, «i »U>r hier «in,»- troffen und im Hotel «oval ad»o- ffiicn. wie verlautet, wird der- i-lde morgen «ochiniila- von den »ailerlichr» M-jeltäie» in velon- »erer «udien» emvlangen werden. Berlin. 7. Drevr. Der.«»»- s fchuh »er Sp«k»tu»tadrik,nten in renilivimtd- befäiiuh heut» die Bil dung eiurr LvirtiudkomuiMimlSdank. lSvirtiualvnditat). welche de» ver-! kaut im In- und «ualande tom- «ilitonliveile iür «rchnung der Brenner in di» Band nehmen ioii. 32. Jahrgang. Aufl. 46.000 Exempl. jsäsr /4rt »U8 ckvn iinäsutviuishsn (iIn«I>Utt«u cko» In- unä L.U8lunäs8, ompkaklvn in rviclikirttixar Humeabl ILilll 8oI»N, I^MUiiirkt. 11. li'orilsproeffst. 1119. Dresden. 1887 Vien. 7. Deedr. Die Iffent- Nche Meinung i>l durch die Be- ivrechungen der ruiiiichr» Mililir- „lobnahmen lehr erreg«; da» Ber- traneu aul die «tieleiligung »er <ve- «ahr Lurch oie FrleLciisli«« iil aber unerichüllerl. Wie». 7. Deedr. 2>iiin»lliche Blhller tasten die Lage lehr ernsi »ul. Hallen jedoch meist an der Hoffnung an« Bewahrung de» ffrie- vcns teil. Stetti», 7. Der. ttffetreidem.j Wnzc» uiiv.. loio >3L,liü—ivi.o«. Dec.-Ia». l>,2M, Ajiril-Mai l7tt,N«. illoggrn mail, loco Ug Ilt, Lee.- Januar lii.3«. tlprU-Mai l2U.N0. iffüböl malt, Deedr.-Oannar 44,2«. Ainili- Mai «!>,2N. Sglrilue mall, laco ohne Aas, 93.««. u,l, >nn Mail, tkanlnmffeucr «7,2n, mit <7» Marti «onlumfleuc, :»,!)N, Dec.-Zau. 93.U«. «»ril-Mai MM. Vitrolkinu ioro verzollt 12.23. .siss-DscksL » «I». 12» IS, 18 i». «i. vv. kllllolpll I^SKOl Poppiolr- u. Llddolotokk-IIanälnnj? II 8«e-8tr»»8« II « «MW ^ Alorit/ jTHHTmn n n r r riTin nnnnL ulius Wähler -43 Dresden Lj- » j Meine Ecüer- und Wkknllwnarm Älliuui, Fächer .. v Älvuiii, Isacher Wllskn'U^ei'stv. 26. I Alsiinuäisachen tH-cöstte Ausrvni.it' in crll»-n ^Vveiskuczen. ^srLM-I^roulsuclitsr ttetrollmm-tzningo» IllUns 8vkrLÄU«rI> I»« l<». ampsinlilh rur billisM unä prußtisvlion IloiKa Li«t!8«-V«iiri»iQr- It«»Hvi als llnienm ckar 1,aioi>t,ij-Iwii:, üollrlität, un6 Lle^L»/.. bl it8ffitv2KffI8H» Nl»I von Vttdff« I»t O88»rr«;8 vtv. ^.dst^ZtWZs Hr. 4 ^»Uleae^' 2Muna des frniliäsiichenMiinsteriiinnu russischcTniPprndcwtMUfleii, bul,Mische ^rane, auierikruiiiche Elaa!sfilian;en. .vosnachrichteii, ^ ^«»o» <»»»» VTLiV. Landrag. Lrortcan über die Nreihuer Pr>i/sella»man>isaktur, Dläcesanversanimluna, Schwurnerichlsverdnndlunsi. Älsfaire Slran!;. slUUt > 7» ^. kerantwottllchrr Redakteur tür Politische- vr. ikmil Bierev in Dresden. Nicht ganz so leicht, als man nach der cimnüchigcn Wahl Carnots zum Präsidenten glauben sollte, füllt dem Gewählten die Bildung seines ersten Ministeriums. Dasselbe soll, so verlangen es die Republikaner, eines der „Concentration" sein, d. h. der republikanischen Einigkeit. Jede Partei versteht darunter aber in Wirklichkeit ein Ministerium ihrer eigenen Färbung. Namentlich die Radikalen begehren reichen Lohn, weil sie cs gewesen, die Carnot zuerst ihre Stimme zugewandt hätten. Lauge hat also die allgemeine Freude, endlich einen ehrlichen Mann an der Spitze des Staates zu haben, nicht vorgehalten. Schon schreibt Nocheiort spottend: „Bald werden wir soweit sein, eine Befähigung zur höchsten Würde in der Republik darin zu finden, daß man an einem fremden Hause nicht die silbemen Löffel einzustcckci, pflegt." Doch schmälert das nicht die Genugthunng, daß die Wahl Car nots einen Aufschrei und Sieg der Rechtschaffenheit, wie sie trotz aller jüngsten Vorgänge in den breiteil Bürger» und Arbcitcr- schichten Frankreichs als bestes Erbe der Väter lebt, über die Sittcnverderbniß darstellt. Carnot wird bald erfahre», daß man mit der Rechtschaffenheit allein nicht vorwärts kommt und einen Staat zu lenken vermag. Doch lassen wir heute Herrn Carnot und seine M>- nistcrsorgrn. Bemcrkenswerth ist, wie Rußland sich zu dem neuen Leiter der französischen Republik stellt. Nach einem scharfen Tadel Derouledes und der Revanchepolitiker, welche sich bei der Präsi- dciitenkrisis angeniaßt. im Namen Rußlands zu sprechen, erklärt soeben das Petersburger Journal, daß cS nicht Sache Rußlands sei, sich in die inneren Verhältnisse eines anderen Reichs cinzu- nnichen, daß es sich aber von der Amtsführung Camots eine Sicherung des Friedens verspreche. Diese Sprache des halbamt lichen russischen Blattes ist sehr würdig; cs wäre nur zu wünschen, daß sie auch von dem russischen Gesandten in Paris, von Mvhren- hcim, beherzigt wird, der mit Deroulede unter einer Decke steckt. Verfolgt denn aber Rußland wirklich eine friedliche Politik? Das ist mindestens sehr zweifelhaft angesichts der großen ruisiichcn Truppenbewegungen nach der österreichischen Grenze zn. Auf russischer Seite hat man bereits das Dreifache der Truppen ange- häuit, die Oesterreich in Galizien stehen hat (etwa 40,000 Mann). Was bedeutet Das? ES verlautet bereits, Oesterreich habe eine Anfrage an Rußland wegen dieser Truppenbewegungen gerichtet. In gleichem Sinne schreibt daS halbaintliche Wiener Jremdenblatt: „Auch iür Oesterreich - Ungarn gilt im vollen Maße der so iiiizweideuttge und energische Ausjoriich der jüngsten deutschen Thronrede über die entichiedene Abneigung, den Frieden seiner Nachbarn durch willkürliche Angriffe zu stören. Es könnte jeder aufrichtige Friedensfreund mir nui'ö Tiefste bedauern, wenn weitergehcnde russiichc Tmppenansammlungen eine ernste Be drohung unserer Grciize befürchten ließen und uns zwingen würden, die Frage auizuwerte», ob die uuabweislicbc Sorge iür die Sicherheit der Monarchie nicht auch die entsprechenden Vor kehrungen unsererseits erheischt, um gegenüber den ganz unpro- vocirtcn und bedrohlichen Vorbereitungen deö Nachbars nicht zuruckzublciben." Ganz erstaunt fragt man sich: steht denn wirklich die blutige Sonne eines russisch-österreichischen Krieges am Morgenhimmcl des nächsten Jahres? Verdächtig sieht's genug aus. Rußland benutzt erfahrungsgemäß den Winter, um sich auf de» Krieg im Frühjahr vorzubereiten. Es braucht bei der Schwerfälligkeit seiner Bewegungen lange Zeit, um die Truppen an die Grenze zu bringen. Daß Oesterreich oder Deutschland aus freie» Stücken das Zarenreich mit Krieg überziehen würde», ist schlechter dings ausgeschlossen. Wenn Jemand den Krieg sucht, so kann es nur Rußland sein. Ist aber der Befehl zur Anhäufung von Kriegs material und Vcrpslegvorräthen, von Sainmlung großer Streitkräfte an der österreichischen Grenze ergangen, bevor der Zar nach Berlin ging, worum wird der Befehl, nachdem der Zar in Berlin war, nicht zurückgenomnicn? Und wie stehen diese russischen Kriegsvor- bereitungen im Einklang mit der Versicherung, die der Zar in Berlin gab, daß er nichts gegen Deutschland und dessen Verbün deten Oesterreich im Schilde führe? Man steht hier vor einem offenbaren Widerspruch. Selbst der Hinweis ans Bulgarien löst ihn nicht. Man thut Rußland kein Unrecht, wenn man ihm die Absicht zutraut, am Sturze des Prinzen Ferdinand von Coburg zu arbeiten. Oesterreich würde ihn gewiß nicht auf seinem schwachen Bnlgarenthrcmc halten; cs hat nicht die Sache dieses ehrgeizigen Prinzen zu der scinigc» gemacht. Erst jenen Fälichinige» betheiligt: sie versichern aufs Bestimmteste, daß sie den Ereignisse» im Orient fern sind und stets scr» gcweicn sind. Aber diese Eitlüruug beweist gar nichts. Sw wurde, wohlgemerkt! nur im Nomen der „Prinzen" des Hauses Orleans abgegeben und nicht etwa im Namen der „Mitglieder" dieses HanseS. In dem selben nimmt aber die Prinzeisin Clementüic eine sehr einflußreiche Stellung ei» Sie ist die Tochter des Königs Ludwig Philipp: ihr übermäßiger Mntterstol; jagte ibren Sohn Ferdinand in das bulgarische Abenteuer. Derselbe hat sich seiner Zeit wohlweislich gehütet, vor der Annahme der bulgariichcn Krone die Zustimmung des Chefs des Cobmgisthen Hauses einzulwleii. dem er von väter licher Seite her anaevört. Der Herzog Ernst von Cobmg-Gotha würde als deutscher Reichssürst sie ihm nie erthcilt haben. Anders der brennende Ehrgeiz ClemeutinenS. Daß aus der Annahme der Bulgarcnkrone unter Umständen sich ein europäischer Krieg ent wickeln kann, macht dieser ehrgeizigen Dame keine Kopfichmerzen; wahrscheinlich ipcknlirt sie sogar, wie alle Orleans, auf eine» solchen in der Erwartung, aus einem Meere von Blut die französische Königs- krone auszufische». Denn erkämpfen wollen sich die Orleans eine Krone nicht, aber erschleichen möchten sic sic: das zeigte auch ihr Ver halten jetzt bei der französischen Präsidentenwahl. Besser als die europäischen Reiche, die sich ciegciiieiiig bedrohen und einander nöthigcn, sich in Rüstungen zu erschöpfen, haben cs die Vereinigten Staate» von Nordamerika. Sic sind in der glück lichen Lage, leinen mächtigen, neidischen Nachbar zu besitzen; Nie mand stört das große atlantische Staatswese» in seinem Bestände und Besitze, m der freien Ordnung seiner inneren Angelegenheiten. Ein solches bcncidensiverthcs Glück gestattet den Vereinigten Staaten reiche Ueberichüss? zu machen. Laut der Botschaft, mit welcher der Präsident soeben den Congreß eröffnet bat. betragen sie 140 Millionen Dollars. Wie diesen Ueberichuß zweckmäßig ver wenden? Clevcland schlägt eine Ermäßigung der hohen Schutzzölle vor, aber er hütet sich vor jähen Sprünge». Unter den Schutz zöllen hat sich die Industrie Nordamerikas Ruhend entwickelt : der Ucbergang zum Freihandel würde sie »adern vetiiichtcu. der Gcwerbcordung in den Rcichslaiidcn, nicht ölieiillichr Gerichts verhandlung. Berlin. Der Kaiser dielt heute eine längere Komercnz mit dem Staatssekretär Herbert Bismarck ab. — Tr. Fleund-Wien ant wortete cini die Anfrage der „National-Zeitnug" betreffs der Zncker- eiitziehimgskiir des Kronvrmzcn, daß die Nachricht iinrichtig und durch diätetische Beschränkungen des Kronprinzen heivorgc»iien seien. Das Blatt thcilt ieraer mit, die Anschwellung der Unlcrkieicr- drüsen, die letzter Tage zurückgegangen war, sei durch ein,Zahn- leiden hervorgcrliicn. — Die Kornznllkoniini'sioii lehnte die Zoller höhung iür Gerste. Buchweizen. Hnlicnsuichw, Raps und Nnbsacit ab. — Pie Abstimmung über Anchebnng des Identitätsnachweises ersolgt Freitag. Die Negierung ist entlchicden gegen dcc An'hcbung. — Tie Dudgctkommiision iighm den Etat iür das Auswärtige un verändert an. — Staatssekretär Bismarck machte vertrauliche Mit- tbcilungen über konimerzielle und koloniale Verhältnisse, er legte Goldvroben aus Südweslasrika vor. Resultate lassen sich noch nicht übersehen. Berlin. Der Verlagsbuchhändler Janke ist gestorben. W > e n. Anläßlich der Meldung eines hiesigen Blattes, daß an die russische Negierung von den intereisirten Mächlen eine diplo matische Auslage betreffs der auffallenden Trupvcnvcrstärkiiiigen an der Grenze ergangen sei, kann das „Fremdenblalt" ans Grund authentischer Informationen versichern, daß von einem solchen Schritte in den hiesigen maßgebenden Kreisen absolut nichts bekannt ist. Die Berliner Börje eröffnet« matt. Das Angebot war anscmgs dringend, später trat aber eine beruhigendere Stimmung und Erholung ein. Svcknlntivc Banken amgen erheblich niedriger. Bahnen blieben ruhiger, gaben aber gleichfalls nach. Bcrawcrke waren anfanas matt, später recht fest. Fremde Renten tomnen in der zweiten Äörienliälite ihr? Berlnste nicht einholcn. Im Kassa- Verkehr waren Banken matt, Industrien ziemlich belebt und niedri- a?r. Ocstcrreichische Prioritäten waren nahezu behauptet. Privat- diskont 2" 8 Prozent. ffrauiivrk a. M.. 7. Dckcmber. «credit 22l>/-> SkoalSdedn i78>/„ L»m- R.Utjgrr i 12,dr. wn-Iwe- 7!.7ö. «»roe. Ungar, aialdrentr 79,23. Mer Ruficu —. Handels,g. —. Laura —. illnlli». , - - ' ,,, , V, . . — . V ,,, . ... rein-> r n. -. Deceinbcr. ikrcsit 27i.8». sctaaisdalin 22i.m. Lomdarden M,L9, zchningsstkuern auf Tabat, Wein und ^.pintuotr» will der Pca»- zr-rdwriib. uri,«». Marin»,-n «2,03. u»g. rrrcin» MiM. Matter, denk belbehalteu, auch läßt er nicht an lenen Tarnen rütteln, unter , - r,7. Deedr. cssg»»., «-»» «.ca. «nieü.« W7.22. §,„«»». 97.7«. deren Schutz die Arbeiter lohnenden Erwcrb fanden. Das beißt sta-isiadn <«d,v». L-mbard-» ,87.3«. d°. Lriarwuei,s,°„>er 67.8,. besonnen Vorgehen. Für Teiilschwnd hat cue Heroäsrtznng eil iger »«„»icr 37s,W. v'.-mn-en ',«8,12. -neue n«te»,e Ta.rc» -. gcst. NohstoffMe große Bedeutung. Doch schmälern oieic Minderem- ^ äuge an den Zollämtern der Vereinigten Staate» deren Ucber- gange cm oen Zollämtern der vereinig schüsse nur um 80 Mill. Auf die verbleibenden 60Millionen stürzt sich ein ganzer Schwarm von beutegierigen Berusspolitikerii. zu neb , . , . deutschen, noch seiner bulgarischen Unterthancn, ist das einzig Sichere, waS man von den viclbesvrvchcncn „Enthüllungen" visher criahren hat. Man weiß jetzt, daß der Cvbnrger Prinz, ehe er nach Bulgarien ging, in geheime Unterhandlungen iint dem Zaren trat und, um ihn zu gewinne», sich bereit erklärte, die bulgarische Unabhängigkeit ihm preiszugcben. Prinz Ferdinand griff in seinem Ehrgeiz und. getrieben von seiner Mutter Clciiientnic, die ihren Sohn unter allen Umsländen auf einem Throne sehe» wollte, gierig nach der villgariscbcn Dornenkrone. Der europäische Friede wäre im, eine bedrohliche Belastung erleichtert, sobald diese bulgarischen Minen einigermaßen zur Ziiiricdciistclliing Rußlands geordnet wären. Dem stellt sich aber das Verbleiben Ferdinands in Bul garien entgegen. Wohl ist es ihm gelungen, einen der gefähr lichsten russischen Parteigänger, den Erzbischof Clement, kalt zu stellen, aber daß er seine Mutter nach Sofia komme» ließ, zeigt, wie dringend er deren Rath bedarf. Element ging und Clrmentinc kam. in dieser Veränderung ist die augenblickliche Lage Bulgariens ausgesprochen. Nur mit Unwillen kam, man diesen intriguantcn Untcrrock sich >n die Welthändcl eininische» sehen. A»l die Prin zessin Clemciitlne leiten alle Spieren der Fälschungen diplomatischer Aktenstücke zurück, von denen jüngst soviel die Rede war. Wohl haben sich weben die Prinzen von yrleanS in feierlichen Auö-j drücken dagegen verwahrt, als seien sic »«Mbar oder unmittelbar cm Nentste Telegramme der „Dresdner Rackir." vom 7. Dcclr. Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung sieben zu nächst die Anträge der Abgg. Mimkcl (srcii.) und Riiilcleii (Eenlr.j aus Entschüdiguiia unschuldig Vc rurt h e i l ter. Die Anträge unterscheiden sich dadurch, das; der Antrag Riiuele» auch eine Äenderuiig der Bestimmungen über die Wiederaufnahme des Verfahrens vorichtägt. Abg. Munkcl erklärt, daß sich sein An trag durchweg den vorjährigen Beschlüssen der Kommission über diesen Gegenstand anschlicßc. Ec selbst würde viel weiter gegangen sein. Jetzt, wo man das Prinzip anerkenne, Laß der Staat bei unver schuldeter Noch durch das Altersversicheruiigsgetetz aiiikoimiie, sei der Staat auch vcivflichtct. Einen iür unschuldig erlittene Strafen zu entschädigen. Rechtsanwalt Mimkcl cilirl euren Fall, wonach cm wohlhabender Fabrikbesitzer, welcher abbrannte. am Betreiben einer BersicheningSgetellichttst wegen Verdacht der Braiidstiitiing 6 Mo nate UiiterinchuiigShast verbüßte und dann freigelassen werden mußte. Jnzwiicheii wurde der Konkurs über sein Vermögen eröff net und er verlor Alles, ohne die geringste Entschädigung zu erhal ten. Deshalb sei auch die unschuldig erlittene Untersuchungshaft zu entschädige». Rintelen erklärte, sein Antrag bez. Wiederaninalniic des Verfahrens bezwecke möglichst zu verhindern, daß eine Freispre chung lediglich in Folge der inzwischen entstandenen Unklarheiten erfolge. Klemm (kons.) konstatirt, daß im Prinzip e»i Einverständ nis; bezüglich der Entschädigung für unschuldig erlittene Strafe be stehe, dagegen beständen gegen die Formuliruna eines Rechtsan spruches in den vorliegenden Anträgen große Bedenke». Kuhlc- maim (iicitionalllb.) will einen Rechts-nicht nur Billigkcitsanspruch, doch dürsten Die, deren positive Unschuld nicht erwiesen wird, solchen Anspruch nicht erholten. Der Antrag Rnitclen sei bedenk lich, weil er die Bestimmungen über das Wiederaufnahmeverfahren so nebenbei noch abändem walle. Bmidesloiilinissar Lenthe erklärt, die Bundesregierung sei der Ansicht, daß die Entschädigung Sache der Einzelstaatcii sei. Mnukel ist gegen jede Beschränkung und Wiederaufnahme des Verfahrens, dasselbe werde so schon so selten bewilligt. Träger (irciiO ist gegen den Standpunkt der Regier» weil damit die uiiichnldigVerurlbcilten gewissermaßen auidcii Gnad! weg verwiesen würden. Tic Verweisung in eine Kommission w nicht beantragt und die zweite Lesung wird somit duckt im Plenum vorgenommen. ES folgt die erste Berathung des Antrags '.'Runkel auf Verweisung der Politischen Prcßvergehen an die Schwurgerichte. Der Antragsteller verwahrt sieb dagegen, daß sein Antrag cm Miß- Loos»», 7. Drrcnider. Vorm. Ii Mo i« Min. Nonloia »nm„. 1873er iiktiffcn 93'/-- Gatte,icrl 96'/.. Loml-acdrn 7>/,. Nouv. TLrkc.i 13-/>. <vroc. fundirte kimcrikancr I4>>roc. Ungar. Goldrentc 7!v/>- Oefterr. aioid- rcnic Mm. «.'reust. (5-nIolS 106. «««vier 73'/,. Neue <K«i,»ter 98',. Garant. Kn>»i»cr >««>/,. OtiomanLaiU lÜ>/„. Sne.-NNicn 80",. Spanier 67. — Stim- mvna: Trä«c. — Wetter: isrost. ec »> stcrdaUI, 7. Dccemiier. Produkte» «Schlnstr Weilen »er März 192, per Mai 191, bcstanpic«. istomie» der März 109. per Mai I«8, sicigciid. «art» «Produkten».?. Deccwdcr iSciilui!., Löctcm LerDccciii'oerW.vs. ver März-Juni A.m. belunwlet. Sliiritus ver December as.o«. vcr Mcu-Auausl 48.00. scsi. Nndöl ver Dcceinber 87.3«. ver Mär; Juni ss.?s. rulii«. Lv » i> o »'. 7. Dcccmber. (Produktcni Sidlust. Weizen «nd Mcbl rnhiq, sest, Gerste nnd Mais isteurcr, Hafer strri«, rnsssschcr Hafer stramm. — Frost. LsUileS !,»o Liichsisches. 8 trauensvotilm gegen den Richtcrstnnd sei. Die Beamten stünden liilter der Autorität der Negierung und geben derselben nach. Ge rade ictzl mache sich dies geltend, cs ziehe übn R cm militärischer Hauch lunch: jeder sichle sich zuerst als Neserveleiiinaiit. Redner bezieht sich aus eine Anzahl Prozesse in letzter Zeit wegen Belei digung dcS Reichskanzlers und anderer Beamten, weiche schwere Simsen zur Folge gehabt, während freisinnige Ankläger, die von Beamten beleidigt worden, abgewicsen worden seien. Ueberraicht habe ihn die moderne Definition des Begriffes geheimer Verbin dungen. ES sei ihm zweifelhaft, ob nicht auch die Ehe mit ihren intimen Vorgängen als geheime Verbindung auszniaffen und straf bar sei. Achnlich sei cS mit dem Begriff grober Unfug, den man schon ans die Veröffentlichung sensationeller Nachrichten in der Presse anwendc. Harlinann (kvnserv.) ist gegen den Antrag. WaS die Urlhlllc wcarn geheimer Verbindungen betreffe, !o habe ja daS Chemnitzer Landgericht auf Freisprechung erkannt. DaS Reichsge richt habe das Urtheil wieder umgestoßen. Gegen die Kompetenz deS Reichsgerichtes richtet sich aber der Antrag nicht. Die Ge schworenen seien doch schiießlich auch Menschen, die menschlichen Er wägunge» nnd Empfindungen unterliege», also in dieser Hinsicht werde durch den Antrag nichts gewonnen. Dagegen bringe ver An trag eine große Belastung des Schwurgerichtes. Die Geschwore ne» würden daS ganze Jahr hindurch schließlich in Fnnklion lein müssku »nd an Stelle der berufsmäßigen Richter gewohnheitsmä ßige Geschworene treten. Die Mehrheit des deiiticbcii Volles sei mit dem jetzigen Zustand zusncdcn und verlange keine Aeiidclung. Windthorft ist iür die Erweiterung der Komvetcuzen des Schwur gerichtes. Die BcrallttiUg wird abgebrochen. Montag: Einiührnng — Sc. Majestät der König wird heute Vormittag in der Villa Strehlen die Vorstellung dcS neuen bayrischen Ge sandten v. Niethbammer in besonderer Audienz c>ilgcgc>mehmcn. Nachmittags 5, Uhr findet in Strehlen Hvstcffel statt, an welcher außer Sr. Köuigl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie der bayrische Gesandte und die Minister Theil neymen werden. — Gestern beehrte Ihre Majestät die Kön > gi n das Magazin von J.Olivier und das Magazin von Eduard Pachtmanii, Prager- straßc, und bewirkte daselbst verschiedene Einkäufe. — Se. .Hoheit .Herzog Ernst von Sachseil-Altcnbiirg hat sich gestern Vormittag !) Uhr vom Böhmischen Bahnbvsc aus nach seiner Residenz z»rückvcgchen. Am der Rückreise stattete Se. Hoheit der Stadt Frcibcrg einen Besuch »b »nd nahm mir dem Lmzicrs- corps des dortige» JägerbaMilons, dessen Eycs der Hermg ist, ein Diner ein. Zur Verabschiedung des Herzogs und seines Adju tanten Major von Schulcirbing halten sich Se. Majestät der König in Begleitung des Kvnigl. Generaicidiuiaiitcn Generalleutnant v. Carlvwitz »nd Stadtkommandant Generalleutnant O'Byrn, Exc. aus dem Perron des Böhm. Bahnhofes cingeiunden — Der vormalige Lokalrirdier August Herrmann in Dres den erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Zu der vorgestrigen Hoijagd in Moritzburg Waren außer den fürstlichen Gästen auch Ihre Excettenzen der Staats minister von Köniicritz. Obcrhofnieister von Lüttichau und Geueral- adjntant von Eaclowitz, sowie Oberstallliicistcr v. Ehreustcin ci»- gcladcn. Das Jagdergebniß z35, Stück Wild! war, wie gemeldet, ei» »ehr bescheidenes: es blieb gegen das Vorjahr um die Hälfte zurück. Nächsten Sonnabend siiioet im Moritzbnrger Tbicraarte» die sogen. Bildchenjagd statt. Gesten; wurde im Fnchhänscr Revier Hofjagd abgebnitcn. Das Jagddiner gab Se. Maj. der König in der Villa zu Strehlen. — Landtag. Die gestrige Vorberalhniig deS E > icnb a h n- dekrcles in der zweiten Kammer gab wiederum zahlreichen Ab- gcvrdiieien die erwünschte Vcranlastniig, die Ecsenbahiischmerzen ihrer Wahlkreise der Regierung und Kammer in thmlweiie drasti scher Schilderung vor die Augen zu führe». Abg. May, Vorsitzen der der mit der Erledigung der Eiseiibahniragcn betrauten Finanz- dcpiitation L, erklärt sich in der allgemeinen Debatte im Großen und Ganzen mit dem Dekrete für befriedigt, da nach demselben von den in der letzten Session der Regierung zur Er wägung übergebenen Petitionen der Bau von nicht weniger als 5 Linien bestimmt in Aussicht genommen und siir 7 andere Pro jekte die Vornahme genereller Vorarbeiten angekündigt worden sei. Wenn eS auch erfreulich sei, daß die Negierung den Eiien- bahnbau nach Möglichkeit fördere, so sei es doch verwunde, sich, dnß die beiden Projekte Linibach-Wüstentnand bez. St. Enidien und Herrnhut-Bcnistadt-Rickrisch, die der Negierung ebciisalls zur Erwägung übergeben worden, mit Stillschweigen behandelt worden seien. Man müsse bei dem Bau niit möglichster Energie Vorgehen, iliniomryr. als der Kammer bereits wieder 16 Eisenbahn-Projekte vorlägen. Abg. Matches wrist daraus hin, daß i» Sachsen min destens noch 800 Kilometer Eisenbahnen zn bauen seien, während die Vorlage nur den Bau von 100 Kilomctcrn in Aussicht stelle. Es müßten alio inindcslcnS noch 10 Jahre vergehen, ehe der letzte Wunsch erfüllt werde. Ei habe bezüglich der Linie Großpostwitz- Eunewaldc gehofft, daß das ganze 'Netz ausgebaut werde: statt dessen sei mehr als die Hälstc der Linie nui die nächste Finanz- .'cnode zurückgestcllt worden. Er bitte dringend, daß die schmal- pnrigc Verbindung mit Beiersdorf in Erwägung gezogen werde. M W » g 2- -DL» * L L. ?L8 -Z«' « 8' cd e > , M-z. !l
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