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Dresdner Nachrichten : 26.02.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191702260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-26
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1917
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Rachmcht»»' « o» Montag. !t«. Februar IV17 ^ oiLigo LofSrr am Montag «or^n. Im Januar sind l7U feindliche Hanbelsschifke non insgesamt ll-tti»»« Br^Reg^To. durch kriegerische Maß nahmen der Mittelmächte oerloreugegangeu; außerdem wurden ^ neutrale Fahrzeuge mit 1»»S»0 Tenne», in», gesamt also 2V8 Schiff« mit IMS«« Tennen ^rseukt. Erknudliugsansträge sührtcn unsere Stoßtrupp- westlich von Lß'vin bis tief in die feindliche Stellung, in der Zerstörungen vvrgenvmmen wurden. Englische Vorstöße südlich von Ipern, sowie ,wischen ?lr„ie!itsires und Arras, die teilwet'e nach hartem weiter eiusetzteu, wurden von und abgewiesen. Oestlich non St. Mihicl blieb «ine französische Unter nehm,ing erfolglos, eine eigene, i» mehr -er Mosel zu ge legenem LL-ttögebiet. brachte >2 Gefangene ein. Ein sranzösischcöLustschis ^wurde in der Rächt zu« Sonnabend durch Abwehrfeuer im Walde östlich von Laar-ilben brennend zum Absturz i^bracht. Nordwestlich dcS Tartarcn passe» wurde der vor übergehend in österreichisch-ungarische Gräben eingcdrungenc Nüsse durch Gegenangriff zurttckgeworfen. Im Gorzi scheu wnröe ein italienischer Angriff im Abschnitte non Ver.viba unter schweren Berlustell des Gegners vollständig abgeschlagen. W-cit«ranu'ge der aintl. sächs. LandeSwctter warte: Meist trüb, keine wesentliche Tempcralurcmdcrnng. keine erheblichen Niederschläge. ln Frage gestellt werde. Harte Einschränkungen lasteten aitf ihr. und man verlange dringend, davon befreit zu wer dr». Man fange altmähtich a», «inzusehcn, welche Rolle der Vertu» des Schiffsrauines in diesem Kriege spiele. Auch Etcmenceau läßt sich im gleichen Sinne verneh men. Er schreibt: Trotz aller von England getroffenen wirksamen Mas,nahmen dürfe man nicht erwarten, das! der Unterseeboot Krieg den Alliierten nicht bedeutenden Scha den zufügeu werde. Die Lebensmittelkarte sei die erste Warnirug. Man muffe abwarten, auf weicher Seite der Schaden größer sein werde. Die kritische wirtschaftliche Lage Frankreichs wird von verschiedenen Blättern in engem Zusammenhänge mit dem Unterseeboot Krieg be trachtet. „Heure", „Oeuvre" und andere betonen besonders, daß infolge des Unterseeboot Krieges die Getreideeinfuhr dieses Ialir noch schwächer ansfallen werde. Man müsse diesen Ausfall unbedingt durch einen stärkeren Anbau in Frankreich ersehen. (W. T. B.s Berlnste der englische» Krieg-marine. Die .Times" meldet unter den Verlustlisten die Namen non t.°>1 Mann von der Kriegsmarine, die zum größten Teil zur Bemannung von Kriegsschiffen und zur Marine- grtt Heere gehörten. lW. T. BI Englische Stimmen zu Lloyd Georges Rede. Dre englische Presse beschäftigt sich mit der Rede Llond Georges. Sie hat einen günstigen Eindruck ge macht „Times" und andere Blätter der NorthcUffe-Prcssc, .„Daily Telegraph" und „Morning Post/' sind beding- n n g s l o s d a m i t e i n v e r st a n d e n. „Daikch Skews" da gegen findet, daß die Hauptsache nicht die SchiffsraUmfrage sei. sondern die der Arbeitskräfte» und in dieser Beziehung habe die Rede Lloyd Georges nicht im mindesten be ruhigt. Lloyd George habe selbst zugegeben, daß die Land wirte infolge Arbeitermangels das Land nicht so bestelle» könnten, wie es sonst möglich wäre. Auch der Bergbau werde infolge Mangels an Bergarbeitern nicht genügend gefördert, und der Holzmangel sei auf dieselben Ursachen zurückzuführcn. Der Premierminister habe gesagt, daß das Kricgsamt nur 10000 Mann von den 30000 Land arbeitern. ans die eS eigentlich ein Recht hätte, unter die Waffen gerufen habe. Aber er habe nicht die Zusicherung gegeben, daß die restlichen 20 MO Mann nicht aufgerufcn würden. „Daily Chronicle" schreibt, die Einfuhr beschränkung sei berechtigt, aber cs genüge nicht, die Ein fuhr von Kakao und Kaffee zu verbieten, man müsse auch die im Lande vorhandenen Vorräte, di« zum größten Teil Ausländern gehörten, beschlagnahmen. Das Einfuhr verbot für Obst stelle eine große Gefahr für die ärmere Bevölkerung dar. die für die Gesundheit -er städtischen Be völkerung ernstliche Folgen haben könne. Das Landban- orogramm sei zwar verständig, aber es werde die Produk tion während des Krieges nicht sehr erhöhen. Jedermann, der von der Landwirtschaft etwas verstehe, wisse, daß der große Rückgang der Produktion nichts mit den Preisen zu tun gehabt habe. Bis vor wenigen Wochen, als Lord De vonport mit seinem Höchstpreisversuch die Betriebe lähmte, 'eien die Preise cm Faktum gewesen, über das die Land wirt'cknrft vollständig hinwegsehen könne. Die Schwierig keit sei der Arbeiterinangel gewesen und sei es noch. ' Manchester Guardian" meldet aus London, daß in der tt.ttn eine Aufregung herrschte wie an einem Tage, an dem cin sensationelles Budget erwartet wurde. Biele Handcls- uvcige seien völlig still gelegen, bis das ärgste bekannt ge worden sei. Die Lüden seien überlaufen worden, vor ollem nach ?ee. Kaffee, Wein und Kognak. Im Leitartikel ichreibt der „Manchester Guardian", die Mitteilung Llond Georges sei ernst, aber durch die Umstände berechtigt. Das Blatt verlangt, daß kein einziger Landarbeiter dem Kandban entzogen werde und daß das Amt des Lebens nntlelkontrolleurs mit dem Ackerbanamt vereinigt werde, östr. die Bierbrauereien sollten ganz neue, einschränkende Bestimmungen erlassen werden, »m den Getreidevorrat für einen Monat auf diese Weise zu sparen. Jetzt überlasse man den Branereien eine GetreideMenge, die dem Er sordernis des Landes für fünf Wochen entspreche. lWTBI „In absehbarer Zeit vor dem halben Verhungern.* Ganz im Elnltang mit Llond Georges mitgeteiltem offenen Brief an die Geistlichen und Lehrer schreibt in der ..Dailn Mail" nom 15. d. Mts. der in England auge- 'ehcne landwirtschaftliche Sachverständige James Lang unter anderem: Wenn der Krieg gewonnen werden soll, muß er durch Aahr»ngsversorgung gewonnen werden. Die Zeit bis zur Saat ist zu kurz, als daß wir uns aus freiwillige Arbeit vertanen dürfen. Tic Bebauung alles brauchbaren Landes sollte zwangsweise gefordert werden. Die großen Masse» sind stch »och nicht klar, daß sie in absehbarer Zeit v a r d e in h albe n B c r l> u n g c r n stehe n. Wir hange» von der Einfuhr von vier Pfund Brot unter fünsen ab. stund die Hälfte Fleisch kommt vom Auslände. 75 v. H. Bitter, vlei Fnnitel des Käses ebenfalls. Vegetabilische Mai an-.nie wird gänzlich, »nd animalische Margarine fast gänzlich aus cinacniiirten Materialien Iicrgestellt. Der Sieg hangt daher von den in den nächsten sechs Wochen zu iresfenden Einrichtungen ab. Höchstpreise in England? Das „Allgemeen Handelsblad" meldet ans London, daß wahi scheint ich Höchstpreise für Lebensmittel sestgcscßt werden würden, um übertriebenen Kriegs- aewinncn vorzubeugen. Ter Lebensmittelkontrollcur werde "ch Berichte über die Groß- und .Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel vorlegen lassen. In erster Linie werde es sich wahrscheinlich um Höchstpreise für Tee han deln. Man glaubt, daß einige Tcehändler, die die Einfuhr- verminderiing voraussahcn und sich entsprechend einSeckten. die Großhandelspreise mehr als billig in die Höhe ge schraubt haben. lW. T. BI Der englische Armee-Etat wurde am Sonnabend veröffentlicht. Er sicht s ü u s Mil lionen Mann für die Armee mit Ausschluß der in Indien dienenden Soldaten vor. >W. T. B.) Die «ergeWOltigm»- de» Nsut»«!»» durch Sugiuu». Am 11. März llllll hat England seine berüchtigt« Order in Eonncil erlassen, mittels deren es Deutschland non der Aiißeittvelt abschneiden wollte, »m bas ersehnte englische Krieg-zlel zu erreiche», durch Zu-Tod«- Hungern dent scher Frauen und Kinder die deutsche Bolkskraft für immer zu zerbrechen «nd de» lästigen deutschen Konkurrenten zu beseitigen. Englische Minister nannten diese Order «ine Blockade-Erklärung nnd sie behaupteten um so lauter, je mehr Löcher sie zeigte, die Blockade sei effektiv. Die Regierung der Ber einigten Staaten betonte dagegen in ihrer Note vom 5. Nvoember IMS ausdrücklich, die „Blockade" sei „nicht effektiv, u » gesrtzmäßtg und unentschuldbar". Diesen Worten folgten aber kein« Taten, und fo konnte England seit noninehr zwei Iahte» Blockaderechte ans üben, ohne eine Blockade erklärt zu haben, oder imstande zu sein, eine wirtliche Blockade cssettiv zu gestalte», so mußte» die llcine» europäischen Staaten eine «italische Gc- wattmaßregel nach der anderen über sich «rgrnen lassen, um England seinem Ziele näher zu bringen. Dies Ziel ist heute, trotz zweijähriger brutalster Bergewaltigung der Neutralen, nicht erreicht, und wird mit den alten Mitteln nie erreicht werden. Und weit England das eingesehen hak, weil es setzt erfährt, daß Deutschland sogar imstande ist, die A » s l, u » g c r u » g s wa ff« gegen England felbst zu kehre», ihm den Lebcnssadcn abzu schneide», da hat es für England keinen Zweck mehr, die Täuschung aufrecht zu erhalte», seine Blockade sei effektiv. In seiner neuesten, «den bekannt gegebene» Order in Eonncil gesteht es offen zu, daß es der ganzen neutralen Wett noch möglich ist. trotz der englische» Blockade mit Deutschland Handel zu treiben, daß es also ohnmächtig ist, Deutschland zu blockieren. Aber dieses Geständnis erfolgt nur zu dem Zwecke, um nunmehr, nachdem der größte neu trale Siaat auch nicht einmal «sehr mit Worten protestieren wird, den oern icht-enden Schlag gegen di« letzten Reck, te der kleinen neutralen Staaten zu führen. Die neue Order in Evuncil ist das abschließende Glied in der Kette der Bergcwaltigungen, die England seit August 1811 gegen die Neutralen verübt hat. In der Tat gibt es unter den vielen englische» Maßnahmen auf dem Gebiete des Scckriegsrechts keine, die sich nicht fast aus schließlich gegen die Neutrale» gerichtet Imtte. Zuerst bet Kriegsausbruch die heuchlerische Erklärung, die Londoner Erklärung beachten z» wollen, obgleich alle diejenigen Be stimmungen. die den Schutz der Rechte neutraler Staaten bezwecke», vorher aus ihr sorgfältig beseitigt worden waren, die Sperre der Nordsee vom 3. November 1811. das rück sichtslose Einfchleppen und Festhalten neutraler Schiffe in England, die Blockade der Neutralen durch die Order -im Evuncil vom ll. Mürz >815. di« Erpressungen de» Bünkerkohlenerlaffes. die Posträubereien. Schwarze Listen nnd ZwangSbannwarefahrtcn, die Rationierung -er neu tralen Böller, die am 2«>. Januar verkündete Sperre der Nordiecküstc» Hollands und Dänemarks, das sind die Hauptmerkmale des Krieges, den England zum Schutze der Rechte der kleinen neutralen Staaten >I> geführt hat. Die neue Order in Evuncil vernichtet nun mehr den letzten Rest der Bewegungsfreiheit der Neutralen, sie unterbindet den Verkehr der Neutralen untereinander. Sie zwingt die Neutralen, sich entweder in die Todesgefahr des Sperrgebiets zu begeben, oder ihr« Schiffe zu Hause zu halten. Entrinnen sie der Todesgefahr des Sperrgebiets beim Einlaufen in den englischen Hafen, so vreßt England die neutralen Schiffe in seinen Zwangsdienst, dessen Aus übung mit Sicherheit zur Vernichtung von Schiff und Be satzung im Sperrgebiet führt. Bleibt die neutrale Schiff fahrt zu Hause, können also die Neutralen ihren gegen seitigen Austauschverkehr nicht aufrechterhalten, so bedeutet das Hungersgcfahr für die neutralen Völker. England gleicht somit dem Raubmörder, der mit dem Revolver in der Faust dem Reifenden zuruft: „Das Geld oder das Leben". Nur cin Unterschied besteht zwischen beiden: Eng land verlangt nicht das eine oder das andere, sondern beides, Schilfe und Lebe» der Neutralen. Und daS alles, obwohl England durch seine Kontrollorganisationen den Verbleib auch des kleinsten Teiles eingeführter Waren in neutralen Ländern regelt, obwohl es die Souveränität der neutralen Staaten soweit beseitigt hat. daß nichts au die eigenen Volksgenossen, geschweige denn nach Deutsch land verkauft werden darf, wenn der englische Konsul oder der englische Gesandte cs verbietet. Keine Tatsache beweist deutlicher als diese, daß der Zweck der neuen Order in Eonncil der ist, den bisher heimlich geführten Aus hungerungskrieg gegen die kleinen neu tralen Völker nunmehr auch offen zu führen, um diese zu zwingen, entweder sich als Vasallen Englands aufzu opfern. oder sich ihren Schiffsraum rauben zu lassen und sich dadurch dem Hunger auszuliesern. Das ist der Kampf Englands für die Rechte der kleinen Staaten! Ein Schweizer Urteil üb«r England. Die „Berner Tagwacht" schreibt zur englischen B l ocka de ne r , ck, ä r f u u g : Wir haben uns längst ab gewohnt, über solche »nd ähnliche Akte brutalster K r i c g s p o l i t i k uuicr Erstaunen auSzudrückcu. Warum sollten die englischen Machthaber, die mit kalt berech nender Grausamkeit das ganze Griechennolk dem Hungertode überliefern, weil ihnen die Politik der grie chische» Regicruna nicht vertrauenerweckend genug er- icheint, auf die Bedürfnisse der übrigen neutralen Klein staaten mehr Rücksicht nehmen? lW. T. BI Bulgarischer Krieg-bericht vom 24. Februar. Mazedonische Front: Wenig Artillcriefeuer an der ganzen Front. Für uns günstige Patrouillcnscharmützel in der Gegend von Bitolia, schwaches Gewehr-, Maschinen gewehr- und Minenfcuer östlich der Eerna und in der Mog- lcna Gegend. R umänische Front: Austausch zwischen Posten auf beiden Leiten des St. Georg-Armes östlich von Tulcea. Am Lcrctt, wiesen unsere Truppen durch Feuer zwei russische Kompagnien ab, die vorzugchen versuch ten. «W. T. B.» Türkischer Kriegsbericht vom S1. Februar. An der Ka u k a s us f r o » t in unserem linken Fl-Ügel- abichintt auf beiden Seite» lebhafte Tätigkeit der Artillerie »nd von Erlundungsabteilungen. von denen eine eine feindliche Kompagnie verjagte nnd einige Waffen erbeutete. Eine andere Abteilung führte einen gelungenen Uebcrfall aus einen feindlichen Posten ans, tötete eine Anzahl Feinde und erbeutete Gewehre, Bomben und eine Menge Material. Zwei feindliche Kompagnien, die vorznbrcchen versuchten, wurden durch unser Artillcriefeuer ungehalten, und zivri Erkiindiliigspatrvintlen wurden vertrieben. An den übrigen Fronten nichts von Bedeutung. Der stellvertretende Ober befehlshaber. lW. T. BI Die Lage in Griechenland. „Eorricre della Sera" meidet aus Athen: Auch am Sonnabend demonstrierten die Arbeiter im Piräus. Presse, Behörden, sowie Vertreter der Arbeiterschaft und Händler richten immer neue Aufforderungen an die Be völkerung, trotz der durch die Blockade auferlcgtcn Opfer die Ruhe zu bewahren. Regierung und Wohltätigkeits ausschüsse greife» helfend ein. Volksküchen wurden er richtet. tW. T. BI Dentsche Panzerwagen an der russisch«« Front. Aus Petersburg wird gemeldet: Nach Nach richten von der Front brachten im Verlaufe der letzten Angriffe in der Secngegend und im Verlaufe der Kämpfe bei Baranvwitschi die Deutschen zum ersten Male Panzerautos von einem nencn Typ, sogenannte Tanks, zur Verwendung. lW. T. BI Ei« rnssischer Kabinetts»«». Die Petersburger Tclegraphenagentur teilt mit, daß unter dem Vorsitz de- Zaren und in Anwesenheit Ssaso- now» in ZarAte.Selo ein Kabinett»,»« »ntt. gefunden hat. Dt« Minister gaben Erklärungen über die militärisch« und politisch« Lage. i„Frkf. Ztg."j Schwere Munition-explosion t« Frankreich. Die „Franks. Nachr." melden von der Schweizer Grenze vom 2«. b. M.: Nach Schweizer Meldungen wird setzt eus Umwegen au» Pari» bekannt, daß sich am 3. Febrwar in den au-ardebnten Munitionslagern von Renne- eine schtvere Ervlosion ereignete, die da- Lager mit 8UÜ00 Ton nen Munition vernichtete, »u» de» Trümmern konnte mau über 300 Tot« und über 7VU Verletzte der- g r n. sA. T. VI - x Die Ntzgelmtg de» Kohlendersorgmtg. (AmtlichI Eine Verordnung de- Bunde«, rate« vom 21. Februar ermächttgt den Retch-kanzler, durch «ine von ihm zu errichtende Stell«, die im ganzen Deutschen Reiche vorhandenen Erzeugnisse der Stet», kohlen- und Braunkohlen werke lSteinkohlen., Braunkohlen-Brikett- und Koks) für die Versorgung des Inlandes, sowie für die Ausfuhr in Anspruch zu nehmen. Sie gibt ihm insbesondere die Besugni-, die Erzeuger »nd Besitzer der genannten Brennstoffe anzuweisen, diese an von ihm bestimmte Personen zu überlassen und die zur Uebergabe erforderlichen Handlungen vorzunebmen. Die Regelung soll den Handel keineswegs auöschaltcn, sondern lediglich ergänzend dort für rasche und ausreichende Be darfsdeckung sorgen, wo diese kriegswirtschaftlich notweu- dig ist und auf dem gewöhnlichen Wege nicht t«r genügen^ dem Ausmaße oder nicht schnell genug erfolgen kann. Zu diesem Zwecke wird dir vom Reichskanzler zu errichtende Stelle, soweit erfvröerltch, gewisse Mengen der genannten Brennstoffe beschlagnahme» und sic bestimmte« Empfängern »utetlen. Die Teildeschlagnahme kann die völlige und die teilweise Aushebung oder Aenderung bestehender Ltefermigsverpfltchtungen notwendig machen. Darüber, sowie im Streitfälle über die Uebernahmepreise» entschei det ein Schiedsgericht, dessen Zusammensetzung und Verfahren vom Reichskanzler geregelt wird. Die unter der allgemein direkten Aufsicht des Reichskanzler- stehende. i»i übrigen aber selbständige Zentralstelle, dte die Rege- lung durchzuführcn hat, wird dem Kricgsamt angegliedert, um in steter Fühlung mit den militärischen Stellen zu bleiben. In den wichtigsten ErzeugungSgeviete» sollen Nebenstellen errichtet werben. (W. T. BI Der Handel mit Sarnen »nd Zwirnabfällen. tAmtlichI Nach der Bekanntmachung dl. 11 1700/8.1» K. R. A. vom 1. Oktober 181» ist gestattet, Garne und Zwirnabfälle in Mengen unter 2000 Kilo an Händ ler zu veräußern. Verboten ist jedoch die Veräußerung der Garne und Zwirnabfälle an Selbstverarbetter lReißereien. Putzwollfabrikrn uswI, sowie ihre Verarbeitung. Trotzdem werden, wie bekannt geworden ist. Mengen unter 2000 Silo auch an Selbstvcrbraucher, namentlich an Putzwollfabrtken. veräußert. Bor einem derartigen Verstoß gegen die er lassenen Bestimmungen wird gewarnt, da die Behörden gegen Zuwiderhandelnde aufs strengste cinschrciten wer den. (W. T. «.) Stammrolle» für die Hilssdienstpflichtige». In der letzten Sitzung des Bundesrats gelangten zur Annahme: Der Entwurf einer Bekanntmachung betreffend Bestimmungen zur Ausführung des 8 7 des Gesetzes Wer den vaterländischen Hilfsdienst, der Entwurf einer Bekanntmachung über Regelung des Verkehrs mit Kohle und der Entwurf einer Bekanntmachung betreffend Aenderung der Verordnung über Mineralöle, Mineralöt- erzcugnisse, Erdwachs und Kerzen vom 18. Januar 1817. Der oben erwähnte, vom Bundesrat angenommene Entwurf zum Hilfsdienstgesetz soll in Form von wichtigen Ausfithrungsbcstimmungen dazu beitragen, das Gesetz zur praktischen Geltung zu bringen. Hierbei handelt es sich, wie verlautet, in der Hauptsache darum, die Hilfs- dienstpflichtigen in Stammrollen aufzu- nchmcn, um sie alsdann in gcgebeidem Fall zur Dienst leistung heranztehen zu können. Di« OrtSbchörden müssen Listen aufstellen, in die alle diejenigen männlichen Deutschen, die in der Zeit nach dem »0. Juni 1857 und vor dem I. Januar 1870 geboren sind, aufzunehmen sind. Es handelt stch hierbei also um die nicht mehr lanö- st u r m p fl i ch ti g e n männlichen Deutschen. Auch eine Anzahl Ausnahmen sehen die Bundesratsbestinnnun- gen vor, und zwar beziehen diese sich auf einige Berufe, die von den in Frage kommenden männlichen Personen vor dem Jahre 1817 selbständig oder im Hauptberuf aus geübt worden sind. In Frage kommen hierbei Aerztr, Apotheker» Tierärzte, Beamte, die im Reichs-, Staats-, Gemeinde- oder Ktrchenbtcnst tätig sind, Angehörige der Land- und Forstwirtschaft und solche, die im Zusammen- Hang mit unserer Schiffahrt stehen, Beamte, die im Eisen bahnverkehr tätig sind usw. Selbstverständlich bleiben auch alle diejenigen Berufe ausgenommen, die in direktem Zusammenhänge mit dem Kriegsbedarf stehen, so u. a. die Angestellten von Werften, Pulverfabriken, Bergwerken usw. ttm aber hierüber hinaus die Möglichkeit zu schaffen, noch weitere Berufe von der Aufnahme in die Stamm rollen der Hilfsdienstpflichtigen auszunehmen, dürften die einzelnen Kriegsämtrr ermächtigt werden, bestimmte Be triebe als nicht für die Hiifsdicnstpflicht in Frage kom mend zu bezeichnen. Ballin üb«r Zukunft-frage«. d, Generaldirektor Ball in sagte einem Bericht erstatter des „A Billag": Von einem Schiffsraummangel nach dem Krieg wird nur dann gesprochen werden können, wenn die Feindseligkeiten der kriegführenden Staaten auch nach dem Kriege bestehen bleiben. Meiner llcber- zeugung nach gehört dies aber nicht zu den Aahrscheim lichlcitcn, denn es hätte keinen Sinn, wenn die Staaten nach den militärischen Kämpfen sich wirtschaftlich ruinieren wollten. Deutschland und die ihm ver bündeten Mittelmächte werden nach dem Kriege Wer genügenden Schiffsraum verfügen, um gleich mit dem Exporthandel zu beginnen, was um so wichtiger ist. weil dadurch die deutsche Valuta steigen wir-. Ich bin davon überzeugt, daß nach dem Friedensschlüsse nicht nur Deutschlands Valuta, sondern auch Deutschlands Kredit t» großem Maße steigen wird. Darum braucht uns die Valuta nach dem Kriege keine Kopfschmerze» zu machen. Obwohl in vielen Exportartikeln, deren Er zeugung bisher unser Monopol war. unsere Ausnahme stellung aufhürcn wird, wird es immer wieder neue Gegen stände des Handels geben, die wir werde» ausführen können. ES ist kaum anzunehmen, daß der gegenwärtige Haß auch nach dem Kriege di« Neuaufnahme der wirtschaft lichen Beziehungen hindern wird, denn alle Nationen sind ja aufeinander angewiesen. Ich bin fest dcwon überzeugt, daß kein Wirtschaftskrieg folgen wird. Allen heute Krieg führenden wird es gelingen, den SchiffSraumverlust nach dem Kriege rasch zn ersetzen. England dürft« sein« Verluste in zwei Jahren hcreinbringc» können. So viel Zeit wird auch für uns genüge». Doch in den ersten sechs Monaten nach dem Kriege werden wir übrigens mehr Import als Export brauchen. Unsere Admiralität ist mit dem Untcrs«ebvot-Kricg äußerst zufrieden. Unser Erfolg darf nicht nach der Zahl der versenkten Schiffe ge messen werben, sondern worauf es ankommt ist. den Verkehr zwischen Amerika und England zu unterbinden. WI r müssen siegreich aus diesem Krieg hervor- gchcn, denn: Wenn wir ihn gewonnen haben, haben wir alles gewonnen. Gemeinsamer Ministerrat in Me«. In Wien fand am Sonnabend im Ministerrats. Präsidium ein gemeinsamer Mtnt st errat statt, der mit dem Kriege zusammenhängende wirtschaftliche Au.
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