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Dresdner Nachrichten : 12.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840412
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-12
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1884
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li^Utßt^bSU^cust.Dresdcn. «»„»»»nn ,t«ri»Mltz«< «. »,»o, »und M, « ».7». - »MenU« v!»ri»»1t« I» »t» » Uhr. «oniiuia« bi» l» «>». An Nrustadl: «V. -loNkrg. L nur anwoch«nraL«utt» b Ubr. St-ituu. Di» »»auiz» Pelil- ikiietr«, « LMnoil» PI» Unter «,». n«Ioi>»> 8»U»Ptü CI»« «aran»» Itir da« »inlilii»»«»« »rlcheinen der An» Null» wiro nicht »i»»d»n Au««i>>» »i»» 2nlr>ll0»».«uiirii,t» urqen Prä- itumeranbozaotun» onrch «nelinarle» odrr Pol»e»tt"i>>un» S Ltlden ld PI». Ainerai» Itir Montag ober »och Jcil- tagen Pen,»eti« än PI». Jnleral« nriimen »n: «Innonren-Burraur von »icnslci» u. Pool»,, »lud. Mollr, ' Da»E» u Co.. Jiwolidendanl, u>. Mällcr «ärlib, M. »icb Magdeduia. n. «aick vaUe. B. Ärndt PrN,uV<. A. Zt'tn»rnk>amb»r». Pialmt-Lepli,. l Njjr R>!rlaa!c ri»»ei. Maiiuicrtptc — n-rbin tlchlctt. Hageßtatt für Politik, zlilterhalkung, HcsMlsvtrkeljr, AörsenöenA, Irem-enlijke. HWsk- un- Mhschllfts-Küöjer «j»«no- t'»drUl»t. l-oxsr von « HVvvdk«lk<oiitr«'»> ote. Iiü t>v»<n»Utkt: 1 oukrdüek«!' rz. Uiltlit r Nlr vellNoll UIl4 «vlKLt. t^rmeip: kot,l«l> rmä voriL^Iielto ^rboit. S.H.Velifrtdüt'Sohn. l1re:,,I'.I»-X., ^ llunptiitrusvv 21. vr. « ^1ioi'>'vti-1't'ioot8loffv« ll» »IIv» Aetor vou R« Llß. !tll. ö '^vse. IsöLvILQV. 86llI«88-8tlAM 21. E 8 Gr» r «II n «»l n ^ A nock «irvni,', ck»8 reantvr v. 3- ISO N. empfiehlt ff 7 I in enormer ^lnsnnhl (rm Unreinen ru Lirdrikpreisen) «lau ^Kllisen!jlNlsj!r.25imKlNlsebesMtLorla-Zllloll). H ^ 0»r Üitiimuii. 10 Franeilkr. 10, E Ürösktüij Luz?er c>out->ehor, englischer null l'rnpiioLwccher ^ kiii'tumvi-ivii uiitl 'I'oilkttestzitvii, ?! Il»» «I« I ni ck < n, ls kphtv LlOlseli'n'ur/tilrielt'v, Z 8t. üO ?f. ». l Llß. js liiM«, ie-sl:ii»>f!ltt>»' Mil < . IIL 8 8 L, lixl. ttelliT. IltMl lit. suAvs. Lrdoitvll in SwjtruL- u. Vaussiseksi' Voll«, Imitation von sollt Smvros. Är. 103. 28. Jahrgang. Auslage: 40,000 Lrpl. Aussichten für den 12. Avril: Mastiger Nordwind, abnehmende Bewölkung, keine oder geringe Niederschläge, Tcmp. etwas kälter. Dresden, 1884. LoiMllVeild, IL.-lPNl. N ucste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien. Der oberste Gerichtshof Kat sein Botum über die Mädchen Mörder Schenk und Genossen bereits abgegeben; dasselbe lautet konsorm de» Anträgen der ersten .'s»stanz arn Be gnadigung deö Karl Schenk und Hinrichtung des .Hugo Schenk und des Karl Schlossarek. Die Hinrichtung soll in der letzten Woche des April stattsinden. Baris, Im Kohlenbecken von Anzin hat nch die Zahl der Arbeiter, welche die Arbeit wieder auüiabmen, gemehrt, Ruh.n'lörun- gcn sind neuerlich nicht vorgekommen. In der Umgebung von Conds wurden II Personen, weil sie der Arbcitssreilieit Hindernisse in den Weg legten, verkästet. Kairo. Die Differenzen zwischen Nnbar Pascha und Clifford Lloyd sind nunmehr, wie cS heißt, in besricdigenvcr Weise beige- lcgt. Beide wurden aus ihren Posten verbleiben und wurde Eliisord Island seine Tkätigkeit aus die Funktionen eines UnterslantsiekretürS beschränken und zwar als egnvtiicher Beamter, nicht als englischer. Skanghai. Tie Kaiserin von Clnnu hat 5, Mitglieder rcS 'Adresse ihrer Tochter auf der Ueberfahrt verloren gegangen ist. 'Wirs entsprechen dieser Bitte dadurch, daß wir die Adresse des Suchende» :. „Peter Briurkmaun. Crawfard u. Co. in Bail, Iowa, Nord-Amerika" j hiermit veröffentliche» und hoffen damit der Gesuchten Gelegenheit zu geben, sich mit «hren besorgten Ellern in Verbindung zu setzen. — Bei Beginn dcS Frühjahres geben einzelne Hausbesitzer ihren Häusern durch Lei- oder Kalkfarben-Anstrich ein erneutes freund liches Aussehen, so wird z. B. gegenwärtig aus der Scestraße das Hotel Nng>e von Dekorationsmalern in ein glanzvolles Aenßcre ge bracht. Allerdings giebt cS in unicrem Dresden noch eine bedeutende Anzahl von HauSgruiidskücken, deren ruhigen Gesichter» eine grnnd- tiche Ncinigung gar nichts schaden könnte. Aber nicht nur Haus- winhc sind im Pnntle der Nciniichkeit etwas saumselig, auch die Mieihbewobucr sollten im Frühlmge ebenfalls ihre Wst'niingii, hauvisäch ich ihre Schlaskammern frisch tünche» lasse». Gerade im April rsl die günstigste Zeit dazu, da Flöhe und Wanzen sich in ihrer Brutzeit bciiiiden. Dieses lästige Ungeziefer kann durch Ueber- lünchcn mit äzender Kalkjarbe leicht vernichtet werden, und wird geheimen Raths, darunter oen Prinzen Kung, wegen ihrer PolttÜ ! Wüldei^cnt'etzcn W onr""'», oegraoir. uiro aner u,rm »„t, die M.iw.iNnn Mnge M.gsie. n.m.-i ,„ii pari«, II. Ävrtl. iLib>ub-> MllNc 7t.IS. kinleth« ros.po. JIaN«ner vi.ko. Sinai?!,»!,» ees.ro. voindardrii a.s.o». do. PrtorNäirii —. Caeincr äiv. Oclterl. «oidrentc — Spanier 01,18. L lomancn OSO. Schwankend. «u,ft»r«am ovrodnkien). n. ?>vrn. tschlubi. ivtizcn Mat —, Novcmdtr —. Rea .ci, Mat lab. tcloder ibo. Nnl,,». Siew-7)»rs, >0. AvrN. Mellt n.aä. Ratyei w.ntcrmctzcn l.d'/«, dr. April l.i, »r. Wat I.o-/,, pr. 2»»t i.4>/,. Mat» tNewt S7. ijracht e. Dresden. 12. April. 1'augcnwasser auSgebrüht und die Mawatzen sowie Polstermöbei mit Itisctieuputvcr eingestreut werken. Schlafzimmer, deren Wände mit Tapeten überzogen sind, bilden einen Hauptschlupfwinkel für die Wanzen. Jetzt gilt es, tüchtig zuzugrcisen, man hat dann in den Sommermonaten Rüde vor den ungebetenen Gästen und keine schlaflosen Nächte durch sie auszustehcn. — Seit geraniner Zeit sendet der „Detsarbeu-Drnckverein Ger mania" in Berlin, Pulllamerstr. 15 in geradezu aufdringlicher Weise ^ Aufforderungen m die Welt, auch in Masse nach hier, Worinnei, — Ihre Maicsiat die Konrgrn war am gestrigen Tage durch ^fordert wird. '.'Nitglied des Bcreins zu werden mit dcm Zahreü- erne leichte Indlsposttron verhindert, sich mr der glosten (5Kar- lwj,rage von 15 Mark. Tie Karte wird gleich beigcfügt. Antwortet iicitagL Prozeinoir «n der von Anductsttacn dicht gesulltcn katlw-' „jch,, wie doch naturgemäß in den meisten Fällen geschehen lrlchen Hoskirche tlierlzunehmeii. ,z»> Uevrlgen wohnten derielben! kouimt eine zweite Sendung, worin steht, daß die Gesellschaft, für welche ein König!. Kommissionsralh Siber als Dirigent zeichnet, annehmcn werde, daß man den« Vereine beiträte, weiin die Rücksendung der Karte nicht ersolgc. Abgesehen davon, daß diese Erklärung ganz Werth- und einflußlos ist, wäre doch aber wohl an- gezeigt, daß die Gesellschaft solche Incommodcments des Publikums unterließe und daß letzteres durch absolutes Sckweigen allerwärts sich darüber mißbilligend ausspräche. Aber die Presse muß von der Sache Act nehmen und ein solches Vorgehen einer Gesellschaft ver- urtheilen. Neudietendorf ersucht A roma - mit Sr. Kgl. Majestät die gestern genannten Mitglieder der König lichen Familie an. — Für die Tauer des Aufenthalts S. K. H. des Prinzen Friedrich A u gu st in Strastburg ist für denselben eine Privat- Pilla dortlelbst zu dem jährlichen Mictkprcile von 3000 Mk. ge- mictliet ivordcn. Entsprechend der einfach - häuslichen Weise deS Prinz Georg'schen Familienlebens wird der Prinz während seiner Studien,eit von aller besonderen fürstlichen Repräsentation ab- ichcn, voraussichtlich aber den Festlichkeiten des Kaiserlicksten Statt halters Gen.ralseldmarschall v. Manteussel nach Ablaus seiner Familientrauer beiwohnen. UcberdieS dürste der Prinz auch ge legentlich seines Aufenthaltes in den RcichStanden dem höheren PerwaltuugSwesen Elsaß-Lothringens zu seiner Insormation einiges Interesse widmen. — Se. K. Hoheit Prinz Friedrich August hat, in Er wiederung des ihm von den Offizieren des Leihglenadieiregiments gewidmeten Albums, jedem derselben seine Photographie (aus dem Atelier Teich-Hansslengl) verehrt. Gleichzeitig mit dem Prinzen wird auch Prinz Wilhelm von Hohenzollcrn die Straßburger Uni versität beziehen. — Der Minister des Innern, Herr v. N o st i h - W allwi h, ist von seinem Ausflüge nach Mentone zurückgekehrt und hat sofort seine Aultsgeichäste wieder ausgenommen. — Der sozialdemokratische Adg. v. Bollmar liegt schwer er krankt in München darnieder ; sein Zustand gilt als ein recht ge fährlicher. Der Aba. v. Vollmar, jetzt wobl daS eigentliche Haupt der deutschen Sozialdemokratie, ist bekanntlich ein geborener Bayer. — Wir brachlcn vor Kurzem eine Notiz, welche auf die Ge sa h r e n hinweist, denen di« deutschen Mädchen in London aus- gesetzt sind. Jetzt geht dem „ReichSbeten" neuerdings auch ein Schreiben aus Gens von dem Pfarrer der deutsch-lutherischen Ge meinde Ad. Hoffmann (Genf, 38 Uns Vsrrains) zu. Er schreibt u. A. wie folgt: „Seit ich hier im Amte bin, habe ick schon mehrfach mit unglückliche» deutschen Mädchen z» thun gehabt, die hierher kommen, um Dienststellen zu sucken, aber aus Unkenntniß der Ver hältnisse oder durch Leichtsinn und Verführung bölcn Menschen in die Hände fallen und dann «n den öffentliche» schlechten Häusern enden. Genf ist leider überreich an solchen Stätten und eS ist u»t»risch, daß die Mehrzahl der Bewohnerinnen deutsche Mädchen «u»s Bayern, Württemberg, Baden, aber auch auS anderen Tbeilen mrsereS Vaterlandes sind. Erst vor einigen Tagen hatte ich mit einer Dresdner«« zu tbun. Dre deutsch-lutherische Kirche bat ans diesem Grunde vor einigen Jahren eine deutsche Mädcbenherberqe als Zufluchtsstätte für die deutschen Mädchen, die hierher in die Fremde kommen» gegründet. An derselben betheiligen sich seit einiger Zeit auch die deutschen Schweizer. Wir bitten die Pastoren und Lehrer, in ihren Gemeinden die Adresse dieser Mädchenherberge möglichst weit zu verbreiten. Deutsche Mädchenherberge, Louis 8t. Divers 4, vis-a-ris ck« I'öj-Iiv« cks 8t. kivrrv. — Gestern Morgen entgleiste hier in der Nähe der Falken- brück« eine Lokomotive. Beschädigt wurde Niemand, aber die Schie nen waren etwa 20—30 Nieter weit ausgeriffen. "Noch Vonnittags wurde an der betr. Stelle gearbeitet. — Das Botenlohn fürTelegramme nach Land orten kann vom Absender nach den« festen Satze von 80 Psg. voransbezablt werden. Die Erlegung dieses Betrags schützt also den Empfänger, mag er noch so weit von der Telcgraphenstation entfernt wodnen. vor jeglicher Abforderung für die Ucberdringung des Telegramms. Von der Vorausbezadlung des Botenlohnes wird aber bei den nach dein platten Lande gerichteten Telegrammen nur ein scbr geringer Gebrauch gemacht, nämlich nur bei etwa lIProc. Dies ist um so ausfallender, als die geschäftlichen und sozialen Be »rebllngen zwischen Absender und Empfänger telegraphischer Mit' theilungm es meistens als einen Mangel an Rücksicht erscheinen lassen müssen, wenn dem Empfänger die Zahlung deS Botenlohnes, welches in diesem Falle den Betrag von 80 Psg. weit überschreiten kann, zugemiithet wird. Bei den Eilbriefen scheint sich die Richtigkeit dieser Annahme bereits bewährt zu haben, denn cs wird bei 53 Proc. derselben die Abrrageaebirhr von 80 Psg. im Voraus entrichtet. DaS ungünstigere Verbältnist bei den Telegrammen nach Landorten beruht also vermutblich nur darauf, daß das Publikum die ihm gebotene Möglichkeit der Vorausbezahlung des Träger- lohncS noch nicht genug kennt. — Ueber die namentlich vom Handelsstande gewünschte tzerab- setzung deS Telegraphentarifö im Verkehr zwischen Deutsch land und Oe st erreich waren zwar Unterhandlungen im Gange, doch hat man diese Tarisreform mit Rücksicht daraus verschoben, daß im Jabre 1885 eine internationale Telcgraphenkonfrrenz in Berlin zusammentritt. — Ein Batcr, der seincTvchtersuckt! AuS Bail «Nordamerikas geht uns ei» vom 25. Febr. datirtcS Schreiben eines Hern, Peter Brinck in a n n zu. welcher iiiiö im Verein mit seiner Ehefrau dringend bittet, Lurch einen öffentlichen Hinweis in di scn Spalien vielleicht den gegenwärtigen Aufenthalt seiner Tochter August« Margarethe Otte «mittel« »u helfe«, da der Muttu di« t aus Ui», sicubiete»- und diese in Nr. 88 den Sol»«, übergegangen ist, sabrizirt worden ist. In dors giebt eö nur eine einzige Apotheke, die Lappe'sche stellt den Aromatigue originalster her. Wenn daher unseres Bla tcü ein Herrnhuter Apotheker, Namens Schultz, er wähnt wurde, so beruht dies nur auf einer Verwechslung. In jener Herrnhuter Kolonie giebt es allerdings einen Koionialwaaren- händler Namens Andr. Schultz, aber keinen Avolliekenbesitzer. Der von Herrn Schultz destillirte und mit großem Erfolge in den Handel gebrachte Magenliqueur Aromatique ist also nicht der Lappe'sche; eö ist vielmehr dies eine Geschichte, wie mit dem Lun ck-, Lnlo^ns von Maria Farina. Jedensalls bat sich der Schultz'sche Aronia- trque mit leinen trefflichen Wirkungen neben dem Lappe'schen sehr glücklich überall eingeführt. — Vergnügungskalender. Am ersten Ostertage ver anstalten Gesangs- bcz. Jnstrumentalconcerte der Mannergesang verein „Alton" im Tivoli, der Buchvruckergesangvercin „Sang und Klang" im Trianon. der Männeigesangvercin „Sencselder" im Dianasaal. Zum Besten des Pieschen« KirchendausondS findet am Zithrrconcert für die Unterhaltung seiner Gäste sorgen wird. Am 2. Feiertag, Montag, veranstaltet, der Gesangverein „Saxonia" im Schillerschlößchen einen Familienabend und am Dienstag der dra matische Leseoerein „Cornelia" einen Grsellscbastsabend in den Salm des Hotels „Kaiierdos". — Unter der Ueberschrift: „Bienenzucht durch die Bahnwärter" veröffentlicht dre Zeitung des Vereins deutscher Eiscndahnverwaltungen einen Ausruf an die Bahnwärter der deut schen und österreichisch-ungarischen Bahnen, der Bienenzucht ihr Augenmerk zuzuwenden. Alle hinüber in Betracht zu ziehenden Verhältnisse liegm allerdings so günstig als nur möglich. Zunächst ist zu bedenken, daß z. Z. noch ln Deutschland Honig im Wertbe von mehreren Millionen Mark eingekührt wird und daß die Zahl der vorhandenen Bienenstöcke, die gegenwärtig 2—3 Millionen be trägt, vcrdopvelt, ja verdreifacht werden könnte, ohne daß den be reits vorhandenen Züchtern daraus ein Nacktheit erwächst. Die klimatischen Verhältnisse ober gestatten die Bienenzucht in ganz Deutschland. Und die BerusSart des Badnwärtrrs scheint allerdings vor Allem geeignet zur Bienenzucht, die dem Babnwarter nicht nur Freude und Erholung und eine Abwechslung in seinem einförmigen Tageslause. sondern auch eine sehr annehmbare Ncbeneinnahme bieten würde. Fast jeder Bahn wärter würde in der Lage sein, 6—8 Bienenstöcke in der Nähe seiner Wohnung zu halten und sich eine jährliche Ncbcneinnahme von 100 Mark zu sichern, was bei den Tausenden von Bahnwärtern in Deutschland und Oesterreich einem Gewinne von Millionen gleich käme. "Allerdings würde die Anlage von 6—8 Stücken ungefähr 200 Mark kosten und die Beschaffung dieser Kosten wäre wobt zu nächst die Hauptfrage, bei welcher die Eilciibahnverwaitungcn gewiß und ohne Opker unterstützend eingreifen könnten. "Nicht gering an zuschlagen ist hierbei übrigens auch die veredelnde Einwirkung der Beschönigung mit den Bienen. Bienenzüchter find fast ohne all« Ausnahme fleißige, ordnungsliebende, häusliche und verträgliche Menschen. Die Anregung verdient jedenfalls die eingehendste Beachtung. — Mittelst eines trefflich gelungenen Experimentes wurde dieser Tage in einem hiesigm Restaurant ein Zeitungsmarder ^entlarvt . D« mit letzterem identische brave Gast war schon einige Tage vorher in den Verdacht geratbm, die neueste Nummer der „Dresdner Nachrichten" auS Versehen in seine Tusche gesteckt zu haben, denn unmittelbar darauf, nachdem er das Lokal verlassen, vermißte der Wirth die Zeitung und sprach dabei die Ueberzcunung aus, daß Niemand Anderes als der vorerwähnte Gast an dem Ver schwinden des Blattes schuld sei. Gleichwohl entschloß man sich, bei der voraussichtlichen Wiederkehr des vcrmuthliaien Zcitunas- marderS vorläufig über die Angelegenheit zu schweigen und die Rolle eines heimlichen Beobachters zu spielen, um womöglich den Verdächtigen auf frischer Thal beim Stehlen zu erwischen. und so versuhr man denn auch, als einige Tage später der brave Mann wiever im Lokal sichtbar wurde. Und siche da — eben war das Gespräch über das prächtige FrüblingSwettcr zwischen dem verdäch tigen und einem eingewechten Gaste in den schönsten Fluß gekom men — mit voctiscben! Schwünge gab lcs§«cr^^^üfinung^lu2- drnck, daß fick uns Menschenkindern auch k ei Scm beuorstehettdcn Ost-rscst die hehre Königin des Tages am azurblauen Himmel strahlend zeigen werde — während inzwischen die schon vorher in Bereitschaft ge haltene neueste Nummer der „Dr. Nackr." von dem fingerfertigen Bewunderer der rhetorischen Leist»»gssä>nakelt deS Hanplredners zu einem schmalen Blatt zusammengcsaltet, langsam in der vom Schneider gelaficiren Ocfinung an der rechten Seite des Rockes verschwand. Der Moment zum Beginn der antlipiritistischen Ent hüllung war nlinmehr gekommen und nachdem ein als „Medium" tauglich befundener, erst Innzugekommencr Herr heimlich von dem Stande der Sacke unterrichtet war, nahm Pseudo-Eumberland das Wort und entwickelte zunächst in einen» kurzen Vorträge das Wesen des Spiritismus, um schließlich zu venündcn, daß er in der Lage sei, vernicklete Gegenstände wieder und zwar an jedem gewünschten Oite herbcizuschaffen. Und so ergriff er denn ein Zeitungslstatt alleren Datums mit dem Bemerken, es lei dasselbe das Hauptblalt der heutigen Nummer von den „Dr. Nactir.", verbrannte dasselbe unter der „gespannteste» Ausinerksamkcit" des allerdings sehr schwach rertretcncn Auditoriums und richtete dann die Frage an den Wirth, an welchem Orte vom „Medium" das eben ver brannte Zcitnngsblatt vorgesnnden werden sollte. „In der linken Rocktasche von dem Herrn Nachbar dort!" hieß eö und nun trat daS „Medium", dem schon vorher die Augen „verbunden" waren, begleitet von Pscudo-Cumberlaud eine Rund- tour durch das Lokal an, währenddem, um der Form zu genügen, letzterer fortgesetzt die -Hand an die Stirn des „Mediums" hielt. Selbstverständlich richteten sich die Blicke Aller fortgesetzt nach dem Inhaber der bczeichneten linken Rocktasche, der mittlerweile recht poisirliche Anstrengungen mackste, um dem „Medium" heimlich die Freude an dem Gelingen des Werkes zu vereiteln — aber es erwies sich als absolut unaustührbar, das verhängnißvolle Blatt aus dev Tasche zu prakliziren, und so fand denn auch das Medium sehr bald unter dem ungeheuren Beifall des „Publikums" daS wenige Minuten früher verbrannte Blatt. Prägte sich bisher in den Gesichtszügen dcS ZeitungsmarderS die Furcht vor der bevorstehenden Entdeckung geradezu jämmerlich aus. so versuchte er es schließlich, den bewundernden Ucberraschtcn zu spielen — allein mit dem wohl verdienten Erfolg, daß inan ihn ersuchte, künftighin das Mausen zu lassen und schleunigst von dannen zu gehen. — Seit der Lntberseier v. I. ist in einigen katholischen Orten eine »ichtswürdige Mode unter luthcrscindlichen Närrinnen anfge- kommcn: Palctottnöpse mit Luther's Bild, die aber umgekehrt eine Tcufelüfiabe mit Hörnern zeigen. Seilten es deutsche Kuustiu- dust ricile gewc>en sein, die auf diele Weise, der häßlichsten Art des Kenfessionöhasies fröhneiid, ihr Mcisterstückchen geleistet haben, so müßte das im Interesse des guten Geschmackes und des konfessio nellen Friedens gebrandmarkt werden. — In Folge des Unglückssalles, welcher in Lelonitz bei Be nutzung des Fahrstuhles einem hochgeachteten Beamten dicht neben Sr. Majestät den« Könige das Leben kostete, bat sich vaS Ministerium des Innern veranlaßt gesehen, unter Hinzuziehung von 12 Großindustriellen eine Verordnung auszuarbeiten, welche eine größere Sicherung gegen Gefahren einer Fahrstuhleinrichtung bringen wird. In dieser Verordnung vom 26. Januar, welche be reits als Gesetz publizirt ist. sind aber nicht bloß Fahrstuhleinrich- tunaen betroffen, sondern auch Waarenausziigc mit Handbetrieb (leibst der einfachsten Art) innerhalb von Niederlagen, Gewerbe- anlagcn oder öffentlichen Gebäuden und Gasthäusern, finden in der Verordnung speJelle Erwähnung und unterliegen genau beschriebe nen Vorschriften, find der Kontrolc der Fabrikinspettion unterworfen und müssen, wenn auch diese Anlagen schon längst bestehen, nach ß 1 der Obrigkeit dis l. Mai 1884 angemeldet werden. Inhaber solcher gewöhnlicher Waarenauszüge, wenn sie auch noch so lange im Betriebe gewesen sind, haben daher, wenn sie nicht bis Mai 1884 die Anmeldung besorgt haben, nach 8 ll der neuen Verord nung, einer Geldstrafe von l50 Mark oder 6 Wochen Strafhaft sich zu gewärtigen. — In dem Steinbruch Nr. 42 zu Klcin - Cotta wurde am Mittwoch dem erst >26jäkrigcn Steinbrecher Earl Streubcl durch einen unerwartet stürzenden Steinblock die Brust zerschmettert. Der so jäh Gestorbene dinterläßt eine junge Frau und 2 kleine Kinder. — Am 7. d. gegen Mittag hat ein mit Grabenheben beschäftig ter Tagcarbciter vom Rittergut Reinhardtsgrimma bei Dippoldiswalde sich seine» Kaffee an einem nabe beim Walde an gezündeten Feuer wärmen wollen. Das Feuer ergriff aber das Unterholz und »«störte dasselbe aus einem lO—l2 Lchcffel großen Areal. Durch herbeieilende Mannschaften wurde Vas Feuer end lich erstickt — Bezüglich jenes kürzlich erwähnten jungen Vikars Mätiig am Hospital in Pirna, der cs vorgezogen, anstatt am vergange nen Sonntag sein gottesdienstliches Amt zu verrichte», sich in Re staurants umhcrzutreiben, verlautet jetzt im „Pirn. Anz.", daß der Herr Vikar noch immer nichts hat von sich hin en lassen. Frau verw. Pastor Mättig in Kamenz, die Mutter, ersucht Jeden, welcher über den Ause»thalt ihres Sohnes Ausknirst geben kann, solche an sie gelangen zu lasiert. Lcichlscrtig hat der junge Mann seine kirch liche Carrisre vernichtet, aber — ein Leid scheint er sich nicht an- getban zu haben, da. wie das gen. Blatt lagt, erst dieser Tage cinigeHerren den Vermißten in hiesigen Restaurants angetrosscii haben. — InLeipzig wurde ein streikender Zimniermann ans Connewitz, welcher am Mittwoch Abend in der Stcrnwartenstraßc andere Arbeiter gegen ihre Arbeitgeber aushctzte und sie zur Arbeits einstellung zwingen wollte, sofort vcrhattet. — In Bautzen verschluckte vor circa 3 Wochen die Ojälirige Tochter eines SteueraufseberS eine Nähnadel, verheimlichte dies aber ihren Eltern. Zwar trug sie einmal die Mutter, ob man sterben müsse, wenn man eine Nadel verschlucke und diese antwor tete ihr: „freilich, Du hast doch nicht etwa eine verschluckt ," aber da die Kleine daraus antwortete „nein, ich wollte cs nur wissen", so ward nicht weiter daraus geachtet. Vierzehn Tage lang wandelte die Nadel im Körper des Kindes Kerum, bis sich endlich Erbrechun gen einstcllten, die schließlich mit Blutungen verbunden ivar-ü. Nun erst gestand das Kind den Sachverhalt. Die Sorge der Elte:,, war groß, größer aber noch die Freude, als vor einigen Tagen die Mutter, die natürlich sofort einen Arzt angenommen batte, in dem Halse des Kindes die Nadel entdeckte, welche denn auch durch den schnell gerufenen Arzt zwar schwer, aber glücklich entfernt wurde. Es scheinen nun weitere üble Folgen nicht mehr in Aussicht zu stehen. — In Bautzen erschoß sich am Mittwoch wegen einer ibm bevorstehenden .Haststrafe in seiner Wohnung in der Töpfcrgafie ein Schmiedegeselle. — In der Nacht «rieten Male in dem zinn Donnerstag ist abermals und zwar zum Altwaarc» - Geicbäft von Charles Müller in Zittau eingebrochen worden. Den« Diebe fielen mehrere getragene Pretiosen von nicht unbedeuteiidcnr ge> oldene und silberne Ukren und H ffeldwerlhe, ein neuer Herren - Anzug, sowie eine Summe baere«
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