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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280430010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928043001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928043001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-30
-
Monat
1928-04
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.04.1928
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Itr. roz Seit- 12 MU ». ß»L/TUDvI»»T ^TTITY»lUIlkll EE M--I°».». «pg, ,«r« Briesßaslen. von «»rechst»»»«, »«» Briefkaßruenkels: vormittag» tauber an Sonn- und Ketertageni täglich N bi» ILl Uhr; nachmittags nur Montag- uns Mittwochs von S bis 8 Uhr. «christlich können Ansragen nur beantwortet werben, wenn . Rückporto betgesüg» ist. *** Neffe M. M. „Es ist jetzt viel in den Zeitungen über die Inbilätiiuosestlichkeiten des CcirolghauseS geschrieben worden, und ich entsinne mich gern des Einiveihungstages. Ich war damals Elivrknabe in der am 24. April ln78 ei», geiveihten Ivlianneskirche. Unser Kantor, der hochgeschätzte Musikdirektor Friedrich Reichet, hatte acht Chorknabe», unter denen ich mich mit befand, gestellt. Wir sangen bei der Feier eine Motette und waren stolz darauf, vor Ihrer Majestät der Königin Carola singe» zu dürfen. In einer der nächstfolgen den Chorstunden erhielte» wir von unserem Kantor ein Geld geschenk. das uns, wie er sagte, von der Königin zugedacht worden sei, weil wir so schön gesungen hätten. Ob die anderen siebe» Chorknaben noch leben möge»? Der erwähnte 24. April, der Cinweihungstag der Ivhanneükirche. ist mir gleichfalls unvergeblich. Der Festzng von der Krenzkirche nach der Pillnitzer Straße. die Einweihung des Gotteshauses, die Aufführung des vom Kantor bleichet komponierten Mil. Psalms, alles hat bei mir einen tiefe» Eindruck hinterlassen, und heute noch, nach 5» Jahren, denke ich mit Freude und Stolz an meine Jugend zurück." — Deine rührende Zuschrift legt ein hübsches Zeugnis ab von Deiner Anhänglichkeit an Deine Jngenderinnerungen. Wohl dem, der seiner Jugend gern gedenkt. Das sind Lebensschätze, die keine Wirrsal der Zeit raube» kann. Möchte es de» Lehrern und Erzieher» unserer Zeit gelinge», sich auch solche schlichte Denkmäler in den Herze» der Jugend zu setzen, wie der alte Kantor Reichel, und seine Mitwirkung an diesen öffentlichen Ereignissen in Deinem. *** Neffe Johannes. ES sind mehrere Briefe und Karten au de» Onkel gekommen mit Ratschlägen zum Schutze Deiner Obstbäume gegen Amsel, Drossel, Fink und Star. Alke gebe» dasselbe Mittel an. Man hänge einige . . . Salzheringe auf de» Baum! Verwunderlich. . na. aber wahrscheinlich geht hier, wie i» so vielen Fällen, Probieren über Studieren. Einer gibt auch Anregung zur Anbringung einer vom Hause zu betätigenden Klingel . . . ein bistcheu umständlich, aber gewiss wirksam. *** B r u n n e n k r e s s c n - N e f f e. Für Dich schreibt ein braver, natnriieber Nesse das Folgende: „Ich will nur dem vitamin- und brunnenkressehungrigen Neffen W. W. einen kleinen Wink geben. Schon seit vier Wochen esse ich die ersten drei Tage in der Woche selbstgesammclle Brunnen kresse zum ersten Friihstnck. Sie ist Gott sei Dank noch ziem lich häufig in der Dresdner Umgebung, aber snoch mehr Gott sei Dankls das wissen die wenigsten. Wo ein kleines Wässerchen, aber noch ungetrübt durch Ab- und Schleusen wässer. durch Wiesen und Felder fließt, gibt eS auch noch dieses würzige und heilkräftige Frühlingskraut Xnnturtium nMoiimIa. Sv habe ich mir die Kresse schon aus vielen Gegenden mitgebracht, z. B.: Erzgebirge. Sächsische Schweiz, aus dem Saubachtal, aus der Moritzburger Umgebung, ja sogar in der Dresdner Heide fand ich sie. Die letzte brachte ich mir am vergangenen Sonntag vom Niederwaldteich mit. Aus dieser Gegend hole ich sie mir schon seit Jahren. Immer an den gleichen Stellen. Und dank .meiner Vorsicht, die ich beim Pflücken anwende, wird sie dort auch nicht weniger. Man must die Kresse sehr vorsichtig mit den Fingerspitzen ab knipsen, sonst zieht man die zarten, lose sitzenden Wurzeln mit heraus, und in kurzer Zeit ist die Kresse nicht mehr da. Ich kenne Steilen ans dem Wege nach Moritzburg, wo ich sie körbeweise sammeln könnte. Doch das macht ein Naturfreund nicht. Und wurde ich diese Stellen hier genau bezeichnen, ich wette, sie wird von rücksichtslosen Leuten „mit Strunk und Stiel" ausgerottct. Wie sagt „der praktische Mener" im Löns? „A»S der Natur ist noch was rauSzuholen!" Und warum nicht. Nur must man's richtig machen, damit die Natur keinen Schaden leidet. Ja, man kann da sogar fördernd mithclfe». Es ist nicht Eigennutz von mir. wenn ich diese Stellen nicht angebe. Viele meiner Freunde holen sich dort ihren Bedarf an Brunnenkresse. Aber sie gehen vorsichtig zu Werke. Und so haben wir dort noch immer soviel als vor Jahren. Ja, an manchen Steilen ist sic fast häufiger ge worden. Also macht es ebenso! Im übrigen wird die Brnnnenkresse in etwa 8 bis M Tagen ausangcu zu blühen. Tann must man als vernünftiger Mensch das Sammeln ein- stellcn. Denn erstens freuen sich viele Menschen an dem meisten Blütcnsaum der Wiesenbüche, zweitens kann sich die Pflanze auch wieder bester fortpflanzen, und drittens ist sie auch in der Blütezeit nicht mehr so würzig und heilkräftig. Der süßliche Nettichgeschmack wird dann mehr bitter und schar,'. Also, lieber Nesse W. W., werde „praktischer Meyer"! Gehe hinaus durch Felder und Wiesen llassc Dich aber nicht vom Bauer crwischcnt. wenn Du mit offenem Auge durch den Frühling wanderst, da findest Du schon die „Ouellen- ranke" <sv heißt sie auch noch» Fingerzeige hast Du nun. Denke aber dabei an den Pflanzenschutz!" — Ein guter Schrcibebrief . . . recht im Sinne des Onkels. »** N i rb t e K ä t h e „Tag', ist e» Tatsache, daß die neuen Fünsmarkstücke wieder einaczoacn werden sollen, das Ansland habe sie zurückgewiesen? lind sind die Gründe stichhaltig: die Landesbezeichnung lDeutsrstes Reich genügt wohl nicstM und der Wert der Münze in Zahlen fehle? Immer und immer das Ausland, hat eS nnS denn auch hierin Vorschriften zu machen? ES entstehen doch dadurch, ich meine durch eine Neuprägung, dem Reiche wieder »»»ölige große Ausgaben, und cs soll ja sparen, sparen, sparen. Die früheren Zwei-, Drei- und Fünf markstücke waren doch ciurb ohne Zahlen, und „Deutsches Reich" war svaar noch etwas kleiner daraus geprägt, als aus den jetzigen Fünsmarkstücken. und keine Menschcnseele hat sie be anstandet." — Mittlerweile ist bekauntgegeben worden, dah die Regierung nicht daran denkt, die neuen Fünfmarkstücke wieder einzu.ziehen Neffe William. „Eine Frage im Vertrauen, verehrter Onkel, bist Du bei Deiner Vermählung mit „ge streiften Buksen und Schwalbenschwanz-Rock" zum Traualtar gegangen? BiSmarckS Enkel hat dieses Kunststück aber fertig gebracht: vielleicht schreibt es jetzt die Mode vor. Immerhin dünkt cs mir, daß ein Bismarck bei solch einem wichtigen Akte die Mode außer acht ließe um nach alter Väter Art, dem Vor bild seines Vaters und Großvaters folgend, im schwarzen An zug zu erscheinen Wen» der Alte im Tgchl'enwalde noch lebte, er würde bestimmt gesagt haben, in dieser Ausmachung mache ich nicht mit!" — Man kann mit dem wohl in der ganzen vor nehmen Welt des hciUigen westlichen Europas herrschenden Brauche, zur Kirche eben nicht im schwarzen Anzug zu gehen, nicht eigentlich von einer Mode sprechen. Dieser west europäische, sagen wir ruhig, englische Brauch, setzt sich immer mehr durch, wie sich ia i>» vornehmen Gesellichastslcben die englischen Bekleidnngssittcn für den Herrn im allgemeinen auSgebrcitet haben. Bei einer so internationalen Hochzeits gesellschaft wäre der junge Ehemann mit anderer Tracht ge radezu ansgcsallen. Nesse Lothar. „Kannst Du mir nicht sagen, warum der Herkules im Großen Garten am östlichen Ende des nach ihm benamsten Baumwe. es in der Nähe der Karcher. allee keine Keule mehr in den Händen hat. um den fürchter lichen Drachen zu töten?" — ES ist wohl anzunehmen, daß der wackere Herkules seine Keule an dem abscheulichen „hesperischeu Drachen", der unter ihm hockt, zcrwichs« hat. Denn dem böicn Biest fehlt auch ein Stück Schnauze und ein Stück Zunge. Tu glaubst gar nicht, was io ein richtiger Drache kür eine harte, spitze Zunge hat. Hoffen wir, daß die Verivaltung des Großen «sarienS daö schöne Bild bald wieder herstellt... oder wird eS dazu erst einer „hesperischen Drachen- Herkules-Lotterie".... Hedrahclo bedürfen? *** Neffe eifriger Kaufmann. „Ein eifriger Zosetsel über da» Entwerten der Wechselstempelmarke. So- weit wse ich denken und solange ich schon im Sans««»»». Kerns stehe, ist mir bekannt und gelehrt worden, daß die Stempelmarke mit demselben Datum entwertet sein muß. den der Wechsel auf der Vorderseite trägt, nämlich da» A»»stell- datum. Die» ist doch gesetzlich« Bestimmung. Ich arbeite jeden Lag mit Wechseln, und e» ist nie ander» gemacht worden, immer mußte da» «»»ftelldatum sich mit dem Datum der Wechselmarke decken, auch wenn ich ihn eine bi» zwei Wochen später zur Bank gab. b.h. wenn der Kunde da» Au», stclldatum schon vorn heretngeschrieben hatte. Nun hätte ich gern gewußt, wie sich die Sache verhält, da ich von Bank- beamten persönlich unterrtchtet wurde, der Tag der Stempel- marke sei immer der. wenn tch ihn wettergebe. Ich kann e» aber nicht glauben, denn da könnten doch Sachen gemacht werden, die an Betrug grenzen" — Die Sache ist schon so. wie der Bankbeamte Dir gesagt hat. Früher, sa. da war » anders. Nach dem Wechselsteuergesetz vom 8. Oktober 1927 das am 1. Januar 1028 in Kraft trat, entsteht die Wechsel steuerschuld tn dem Augenblick, wo ein Wechsel „au» den Händen gegeben", d. h. tn den Verkehr gebracht wird. AlS Datum der Entwertung darf nur der Lag auf den Marken eingetragen werden, an dem die Entwertung tatsächlich statt, findet, auch wenn dieser Tag vom Ausstellungstage des Wechsels abwetcht. Entwertung der Marken mit einem früheren Datum, etwa mit dem Ausstellungsdatum deS Wechsels, begründet unter Umständen Urkundensälschung. *** Alter Abonnent „Der Landungsplatz der Bremen" bei Neufundland liegt ungefähr aus demselben Breitengrad, auf dem Dresden liegt: der Golfstrom umspült zwar nicht unmittelbar Neufundland, bleibt jedoch mit seinen Ausläufern nicht allzu weit von dieser Insel ab. Ist es allein der Labradorströmung zuzuschreiben, daß die fraglich« Gegend so vollständig vereist ist, oder fällt anderen Einflüssen eine ausschlaggebende Rolle hierbei zu?" — Der hauptsächlichste Grund des kalten Jahresdurchschnittes der Labradorküste ist allerdings die Labradordrift Europa verdankt eben letne grobe Wärme bis in weit nördliche Gegenden ausschließlich dem warmen Golfstrom. *** N. G r. „1. Als kürzlich in den „Dresdner Nachrichten" vom Raketenflugzeug gesprochen wurde, das sich den Welten- raum erobern werde, fiel mir beim Lesen das Fremdwort uvuo aus. Seine Ableitung von nvis lVvgelj muh als mißglückt bezeichnet werden: denn »vus heißt auf Lateinisch „Groß vater". zudem hat man. wie Ed. Engel in seiner „Entwelschuiig" berichtet, die Fremdwörter Aviatik und Aviatiker bereits seit >005 amtlich abgeschasft und durch gute deutsch« Bezeichnungen ersetzt. Muß aber durchaus wieder das „unvermeidliche" Fremdwort -er, so würde ich wenigsten» da» halbdcutsche „Luftikus" Vorschlägen, und um vorzubeugcn. daß man die. die ihre Sehnsucht nach dem Monde im Raketenflugzeug stillen wollen, mit einem Fremdwort benennt, so könnten sie als Mondvögel iSchmetterlingsarts oder als Mondsüchtige be zeichnet werden. Was meinst Du. lieber Onkel Schnörke, dazu? Doch nun eine ernste Frage: 2. In Nr. IM der „Dresdner Nachrichten" steht am Schluß des Artikels: „Jährlich über 50 0i>0 Krebsopfer in Deutschland", daß in Amerika die Schul kinder über die Anzeichen beginnenden Krebses unterrichtet werde» und daß in Australien an den Anschlagsäulen öfsent» liche Aufklärung erfolgt. Zuletzt heißt es. auch in Deutschland sollte man in ähnlicher Weis« Vorgehen. Warum wartet man damit? Warum machen die Zeitungen, z. B. die „Dresdner Nachrichten", nicht de» Anfang damit?" — l. Mit der Er- kläruna des Namens der Avus-Bahn bist Du aus völlig falschem Wege. Es heißt weder „Vogelbahn" noch „Groß- vaterbahn", was schon gar nicht aus die in dieser Bahn sich ab spielenden Ereignisse passen würde, noch hat es etwas mit der A-via-tik zu tun: denn es ist doch eben eine „vis", eine Straße. Die ihr den Namen gegeben, haben überhaupt nicht lateinisch gedacht, sondern ganz modern: DaS Wort AvuS ist gebildet aus den Anfangsbuchstaben der Bezeichnung „Auto- mobil-Bcrkehrs- und Sportstraße" . . . Avus. Was Onkel Schnörke zur Mondrakete sagt? Das hat er schon ein paarmal gesagt: Abwarten! Nicht den Mund so voll nehmen: „Wir werden in den Weltraum stiegen!" Und schließlich: vorläufig haben wir auf der Erde noch so viel zu leisten, daß wir unsere Krast nicht mit mondsüchtigen Spazierflügen zu verplempern brauchen! 2. Aufklärung über den Krebs ist sehr nötig und nützlich. Du siehst, die von Dir so aufmerksam verfolgten „Nachrichten" brachten diese Notiz: ganz vor kurzem einen langen Aufsatz über Heilbarkeit des Krebses und jedes Jahr viele andere. Was sotten wir mehr tun? ""Trauriger Kleinrentner. <50 Pf.j „Nachdem nun auch die Landeshauptstadt Dresden ihre Anleihen mit nur 12üi Prozent ausmertet, bin ich ganz unglücklich. Meine letzte Hoffnung ist „verblüht", so etwas „gebührt" sich nicht. Ich kann nnii keine Theater und Konzerte besuchen und wollte mir schließlich das Radio zulegen, doch auch dazu langt es nicht mehr. Da höre ich nun zu meiner Freude, daß die Gesangenen- anstaltcn Radioanlagen erhalten haben, damit die armen In sassen geistig nicht verkümmern. Hall! Da bietet sich ein Aus weg, dachte ich. Wird es nun angängig sein, daß. wenn ich meine leidliche Wohnung der edlen Justizia zur Verfügung stelle, da für zwei Räume in der ozonreichen Gegend des Münchner Platzes beziehe? Da habe ich Bilderschmnck und Radio umsonst, zahle keine Klosettsteuer, und mir ist geholfen. Nur frei aus- und eingehen will ich mit meiner Frau. Ob das zu machen ist?" Bitter, sehr bitter. Freund, ist Deine Rede . . . aber es ist leider etwas Wahres daran! *** Ingenieur-Neffe. „Mo muß tch mich am zweck, mäßigsten melden, um eine Ingenieur- oder Maschinisten- stellung zu erhalten? Ich habe die dazu erforderlichen Prüfungen abgelegt." — Wende Dich zunächst an das zu ständige Arbeitsamt. Hat das keinen Erfolg, so kann Dir ge- rate» werde», a» das Arbeitsamt Dresden. Abteilung Freie Berus« und Auswärtige Abteilung zu gehen. " Nesse H. tn Pöhla. „Wir saßen so fröhlich bet- lammen und ließen uns ein Glas hiesiges Bockbier schmecken. Da erzählt unser guter Bekannter, daß die berühmte Pilsner Brauerei sich verpflichtet habe, aus dem Berkaus ihres auch in Deutschland so viel getrunkenen Bieres einen bestimmten Pro zentsatz für die Unterstützung der Tichechisierung in den deut sche,, Grenzgebieten Böhmens herzugeben. Stimmt das? Wenn ja. wo bleiben dann die deutschen Zeitungen, die verpflichtet sind, darüber zu schreiben?" — Die Zeitungen wären gewiß verpflichtet, so was anzunageln, wenn es an dem wäre. Eine maßgebende Stelle, die über all solche Fragen unterrichtet sein muß, gibt dem Onkel den Bescheid, daß dieses Gerücht ost auf getaucht sei, daß sich aber ein Beweis dafür, daß die Urauell- Brauerei einseitig tschechische und tschechisch-sprachliche Be strebungen unterstütze, nicht habe erbracht werden können. Uebevdies sei die Einfuhr echter böhmischer Biere minimal im Verhältnis zu der Masse des in Deutschland erzeugten Biere» gleicher oder ähnlicher Art. Schließlich muß man aber be- denken, daß ein Boykott des wenigen tschecl-o-slowakischen Bieres, das »och lange kein „Tschechenbicr" zu sein braucht, deswegen ein Unsinn wäre, weil mehr Bier sz. B. bayrischest oon Deutschland in die Tichecho-Slowaket geschafft wird, al» heraus. Auch da» muh man willen, um diese Frage sachgemäß zu denrteilen. *** Treuer Abonnent in Neusalza-Eprem- berg. „Mir ist am l. Oktober v. I. eine Hypothekenfordcrung anfgcwertet worden, und wohl aus Aergcr darüber schickte mir der Schuldner am 1. Januar und am 1. April dir Zinsen »vsrankiert zu. Mutz tch mir das gefallen saßen? Ausgemacht ist darüber nicht»." — Zinsen sind Bringschulben. Ein Abzug für die Kosten der Ueberscndung ist nicht gerechtfertigt. Du kannst die verausgabten Portokosten nachfordern. »** Nichtche n. <50 Pf.» „Würdest Du nicht so gut sein und einer tnngen Nichte Auskunft geben, wie man unscheinbar gewordene Gipsbüsten reinigen und wieder auffrischen kann?" — Man streicht sie mehrere Mal mit sein erteiltem schwcsel- saurem Baryt jDrogenhandlungs an. bas man mit Leinewanb gehörig wieder abretbt. Oder man kocht von Stärke einen Kaufmann'kommt heute mit einer Bitte zu Tir."ss bestehen > dicken'«-lelster. trägt ihn mit weichem Pinsel dick aus und läßt ch, an «tue« lusttaen Ort« trocknen. Er lvst sich tn dünn«» vlLttche« ab. mtt ihm -er «chmutzi *** Gtrampelfrttz«. „Wir. drei rührige Luruer. planen, zum Lurnfest der Deutschen Lurnerschpst nach Köln mtt dem Rade zu fahren. In sechs oder sieben Tagen glauben wir «», schassen zu könne». Wir wären Dt, sehr dankbar, wenn Du un» in kurzen Zügen eine Marschroute Dresden- Köln angeben würdest mit kurzer Angabe der am Neisewrg gelegenen besonderen SehenSwürdigketten Besonders dank- dar wären wtr für die Angabe von zwei Möglichkeiten, um vielleicht zur Rückfahrt «Inen anderen Weg benutzen zu können." — Lo»I Strampeln! Dresden. Oschatz llinks abs. Mutzschen, Grimma, Lciusigk. Borna. Real». Meuselwitz. Zeitz. Crossen. Eisenberg. Bürgel. Jena, Weimar. Erfurt, Gotha. Eisenach IWartburgs. Hersscld. AlSield. Marburg. Dillenburg, Eitorf. Stegburg. Köln Diese Strecke vermeidet größte Steigungen und wurde von dem Ratgeber tn vier Tagen zurttckgelegt. In sieben Tagen wird sie auch einem mittel, guten Fahrer etne genußreick>e Fahrt bieten. Ein guter Berg, sahrer kann von Jena das Saaletal auswärts über Kahla. Rudolstadt. Blankenburg, Schmarzbnrg. Katzhütte. Oelze, Großbreitenbach. Gehren. Langeiviese. Ilmenau, Kammer- berg. Schmucke lSchneekopf). Oberhos. Ohrdruf nach Gotha fahren. Er kann auch von Alsfeld über Gießen. Frankfurt, Mainz, Wiesbaden. Bingen. Koblenz, Köln erreichen. Für die Rückfahrt empfiehlt sich vielleicht Köln. Schwelm. Hagen, Iserlohn. ArnSberg. Brillon. Pgderborn. Kassel. Eisenach, was besonders im Sanerland und Nuhrgebict landschaftlich wunderschön ist. Das Kartenmaterial findet Ihr tn der Ge- schästSstelle deS Bundes Deutscher Radfahrer, Pirnaische Straße 38. - *** Nesse aus dem Forst HanS. „Wie ist die Adresse von den Milchkontrollvereinen in Thüringen und wieviel gibt cs? Ist tn Leipzig ein Mtlchkont'rollvcrcln?" — Die Adresse der Milchkontrollveretne tn Thüringen wirst Du in der LandwirtschgstSkammer Weimar erfahren. In Leipzig besteht ein MIlchkontrollnerband mit 32 Milchkontrollvereinen (Sitz Dresden. Sidonienstraße l4>. *** NichteMarIa l8» Pf.j „1. Ich möchte gern willen, welche Bedingungen gestellt werden, um die Marinelausbahn zu machen, da ein Verwandter von mir große Lust dazu hat. Er ist jetzt 1« Jahre alt und besucht höhere Schule. 2. Wo wohnt Dr. Stresemann? Wie alt ist er? Wo stammt seine Gemahlin her? Wieviel Kinder sind da und wie alt sind sie? Ist das die erste Fra»? 3 Was macht man mit abgcblühten Hyazinthen. Tulpen. Narzisse» und Azaleen. Wir haben über 40 Stück zur Konfirmation bekommen, und ich würde mich sehr freuen, wenn ich wenigstens einige wieder zum Blühen brächte. Wie müssen die Myrte nstückchen behandelt werden, damit sie nicht eingehen?" — 1. Da es für Deinen Verwandten auf die Laufbahn als Marineoffizier anzukommen scheint lman sollte sich darüber deutlicher ausdriicken, als Du es tust), so mögen sich seine Angehörige» an eine der Marinestationen in Kiel oder in Wilhelmshaven wenden. 2. Dr. Gustav Strese mann wohnt in Berlin, Wilhelmstraße. Er ist am 10. Mai >878 geboren, wird also demnächst 8» Jahre alt. Die Ellern seiner Gattin sind in Berlin und Frankfurt ansässig,- es ist die erste Frau Käte geb. Kleefeld. Der Ehe entstammen zwei Söhne: Gert Wolfgang, geboren lS04, und Hans Joachim, geboren 1908. 8. Von Blumenzwiebeln, die in der Erde stehen ldäs ist wohl bei den Deinen der Fallt, wird der Trieb lBlumenstengel und Blättert zehn Zentimeter über der Zwiebel abgeschnitten, die Zwiebel aus der Erde genommen, sanft abgeklopft und getrocknet. Im September werben sie wieder in die Erde gesetzt. Anweisung dazu bekommst Du in größeren Sämereigeschästen. Azaleen sind im Herbst in einen ein wenig größeren Topf mtt sandiger Erde umzusetzcn und vom Februar an kräftiger zu gießen und etwas zu düngen. Ebenso verfährt man mit Myrten, nur sott da die Erde noch sandiger fein. Azaleen, Kamelien nnd Myrten sollen ruhig stehen und zur Säuberung von Zeit zu Zeit mit lanem Wasicr sanft gesprengt werden. Bel Myrten und Kamelien ist ans das Auftreten von Schilblüusen zu achten, die man mit Parasit»! bekämpft. ""Stilblüte. 150 Pf., „Ist folgende Stilblüte eines helleren Schriftstellers würdig? Der Satz ist in dem neuen Roman Ihrer Zeitung von Fedor Zobeltitz: „„Ueber dem Angenbla» lag noch der nachwchende Dunst des unter- brvchenen Schlafes."" — Na, warum denn nicht! Man kann sehr wohl im Auge eines Erwachenden einen Schleier oder wenigstens einen Ausdruck, der noch gn Schlaf erinnert, sehen. Du würdest es vielleicht drastischer ausdriicken! Vielleicht zu einem Erwachenden sagen: „Gucke nich so dämlich, Du schläfst wohl noch halb!" Du würbest damit dasselbe sagen, was eben ein Dichter ein bißchen schöner ausdrückt, HeiralSschnfuchtSccke. In dieser HeiratssehntiichtSecke will Onkel Schnörke nur die Wünsche seiner Nichten und Nellen zum Ausdruck bringen. Dagegen kann er eS nicht übernehmen, die hierauf eingehenden Briese an diese weiterzuleiten. Wer mit den Heiratslustigen tn Briefwechsel zu treten wünscht, wird gebeten, sich deS Anzeigenteils unseres NlotteS zu bedienen. Nichte Heimchen 15K Pf.,. Ende 2V, fragt noch einem Neffen, der sich noch einem sonnigen, lieben Frauchen sehnt, das in allen wirtschaftlichen Fächern, wie kochen. nähen usw.. erfahren ist, Natur und Musik liebt und auch ans geistigem Gebiete gern ein guter Kamerad sein möchte. Sichere Existenz ist erwünscht. Sie ist Be amten stocht« r. mittelgroß und besitzt gediegene, schöne Ausstattung. — Nichte Landkind <2 Mk.I, Mitte NO. sucht einen recht lieben, guten Mann, der gleich ihr da« Glück in einer trauten, sonnigen .Häuslichkeit erblickt, und mit dem sie ticsinnigcS Versiehe,, verbinden mnß, am liebsten Forstmonn. Fabrikant oder Landarzt, also möglichst aus dem Lande. Er kann bis t8, auch Witwer mi, Kindern sein. Di« Nichte ist ernst, fröhlich, schasfcnssreudig und ein wirtschaftlich erzogenes Mädel von echt deutscher Art, gesund an Leib und Seele, von tadellosem Ruf. vornehmer Erscheinung, groß, blond, vollschlank. Sie besitzt wundervolle Ausstattung »nd alles, was das Leven lebenSwert macht. — NichtcLandwtrtschasl <50 Ps.i. Mitte SO, srohe, tüchtige, in Van» und der Landwirtschaft gleich bewanderte Nichte, sncht tüchtigen Landwirt oder Beamten, der ihr Gelegenheit gibt, in gemeinsamer fleißiger Arbeit ihre Kenntnisse zu verwerten. Am liebsten möchte sie alleinstehendem oder verwitwetem Landwirt treu zur Seite stehen. Sie bringt Ausstattung mit und Hot später Vermögen zu e-rworten. — Nesse Hoffnungsvoll <50 Ps.s. End« 80, bittet, doch einmal unter den Nichten Tvesdens und der angrenzenden Länder Umschau »u holten, ob sich darunter eine zu einer harmonischen Ehe findet. Sir müßte ein gutes, edles Herz haben. lieb, treu und wirtschaftlich sein »nd gleich ihm die Natur lieben. Ob sic ans dem Lande oder in der Stadt lebt, ist gleich Einheirat in ein Geschäft oder ein« Gastwirtschaft würde ihm sehr angenehm sein. Besitz von Geld soll kein Hindernis sein: entscheiden soll jedoch mir beiderseitig« herzliche Zuneigung. Er ist selständig al? Kaufmann tätig und hat außerdem nach ein festes staatliches Einkommen. — Neffe Landwirt 180 Pf.i, 80, stattliche Erscheinung, guter, ver träglicher Charakter, wünscht liebe», munteres Landmädel an« besser«! Famtll«, 2t bis 28. Er ist nicht ohne, will sich gern selbständig machen und wünscht auch von Ihr etwa» Vermögen. Ein sonnige» Heim und Gescllgkctt soll beiden nach Feierabend den Ernst der landwirtschaft lichen Lag« verargen machen. — Nichie vom Rhein <2 Mk.j, 24. lucht Lebensgefährten bis 40 In gesicherter Stellung. — Nichte Aufrichtig iSO Ps.s, 4-2, KrlcgerSwitwe, gesund, wirtschaftlich, gern lustig und, wie man über sie urteilt, noch sehr ansehnlich. Sie besitzt nett eingerichtete Dreizimmerwohnung und zwei erivachsene Töchter i>8 und 1l». Ihr sehnlichster Wunsch ist, einen Nellen kennenzn- lrrn«n, der ein trautes Heim und harmonische» Familienleben über alle» schätzt, und dem sic durch Lieben, sorgliche Betreuung alle« lein könnte. Da ihr Gatte Beamter war. wäre ihr ein solcher mit gutem, geradem und aufrichtigem Charakter s«hr lieb. iMMdleibfgeLUsiö!
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